DE19622677A1 - Fahrzeug mit niveaugeregeltem Federungssystem - Google Patents
Fahrzeug mit niveaugeregeltem FederungssystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit niveaugeregeltem Fe
derungssystem, insbesondere ein Fahrzeug mit niveaugeregelter
Luftfederung.
Luftfederungen für Kraftfahrzeuge sind grundsätzlich bekannt
und werden serienmäßig eingesetzt. In der Regel ist drucksei
tig eines Kompressors ein pneumatischer Druckspeicher vorge
sehen, der vom Kompressor ständig auf einem Ladedruck gehal
ten wird, welcher deutlich oberhalb der Betriebsdrücke der
jeweiligen Luftfederaggregate bzw. -bälge liegt.
Es wurde auch schon versucht, den Druckspeicher bei Luftfede
rungen zu erübrigen und die Luftfederaggregate bzw. -bälge
bei Bedarf direkt vom Kompressor aus mit Druckluft zu spei
sen. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn die Luftfüllung
der Luftfederaggregate im wesentlichen nur bei einer Absen
kung bzw. Anhebung des Niveaus des Fahrzeuges, nicht aber bei
normalen Federhüben verändert wird.
Bei Fahrzeugen mit derartigen Luftfederungssystemen ist re
gelmäßig vorgesehen, die Be- bzw. Entlüftung der Luftfederag
gregate bzw. -bälge niveauabhängig vorzunehmen.
Im übrigen ist eine Niveauregulierung auch bei anderen Fede
rungssystemen grundsätzlich bekannt. Beispielsweise können
parallel zu passiven Federungselementen, wie z. B. Schrauben
federn, zusätzliche steuerbare Abstützorgane angeordnet sein,
die beispielsweise hydropneumatisch arbeiten.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine dem jeweiligen Einsatz
des Fahrzeuges noch besser anpaßbare Niveauregulierung zu
schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine
dem Federungssystem zur Niveauregulierung zugeordnete, ein
gangsseitig mit Sensoren zur Niveauerfassung verbundene,
rechnergestützte Regelschaltung mit Signalgebern, welche eine
Betätigung einer Hauptbetriebsbremse des Fahrzeuges sowie ei
ne Unterschreitung eines geringen Schwellwertes der Fahrge
schwindigkeit erfassen, verbunden ist und die Niveauregelung
für eine vorgegebene bzw. vorgebbare Verzögerungszeit - z. B.
30 Sekunden - unterbricht bzw. den Zustand des Federungssy
stems unverändert läßt, wenn ein ,Bremsbetätigungssignal und
ein Signal für Unterschreitung des Schwellwertes vorliegen.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, das jewei
lige Niveau des Fahrzeuges für kürzere Zeit weitestgehend un
verändert zu belassen, wenn das Fahrzeug unter Betätigung der
Hauptbetriebsbremse angehalten wird bzw. bei betätigter
Hauptbetriebsbremse nur noch mit äußerst geringer Geschwin
digkeit fährt. Hier wird berücksichtigt, daß die typischer
weise auf sämtliche Fahrzeugräder wirkende Hauptbetriebsbrem
se bei stehendem bzw. nahezu stehendem Fahrzeug die Hubbeweg
lichkeit der Fahrzeugräder gegenüber dem Fahrzeugaufbau deut
lich vermindert, weil derartige Hubbewegungen bei modernen
Fahrwerken mit weiteren Radbewegungen verbunden sind, die
durch die betätigte Hauptbetriebsbremse erschwert werden.
Insbesondere kann sich bei Federungshüben der Radstand än
dern, d. h. die Fahrzeugräder führen relativ zueinander bei
Federungshüben Bewegungen in Fahrzeuglängsrichtung aus. Der
artige Bewegungen sind aber im Stand des Fahrzeuges bei betä
tigter Hauptbetriebsbremse nur erschwert möglich. Hinzu
kommt, daß die Bremsmomente der Fahrzeugräder regelmäßig auf
Radführungslenker einwirken, welche bei Federungshüben
Schwenkbewegungen um eine Fahrzeugquerachse ausführen. Sollte
ein Radführungslenker eine gegenüber seiner Normallage ver
stellte Lage einnehmen, wenn das Fahrzeug anhält und mit be
tätigter Hauptbetriebsbremse im Stand gehalten wird, so kön
nen die verstellten Radführungslenker nicht ohne weiteres in
ihre Normallage zurückschwenken. Vielmehr wird das Fahrwerk
bzw. das Federungssystem durch die Hauptbetriebsbremse in ei
nem verspannten Zustand gehalten.
Beim Lösen der Hauptbetriebsbremse kann die Federung wieder
in ihren Normalzustand zurückgehen, so daß sich eine beim
Bremsen aufgetretene und im Stillstand des Fahrzeuges auf
grund betätigter Hauptbetriebsbremse aufrechterhaltene Ni
veauänderung automatisch ausgleichen kann, ohne daß es dazu
eines niveauregulierenden Eingriffes in das Federungssystem
bedarf.
Da erfindungsgemäß bei stehendem Fahrzeug und betätigter
Hauptbetriebsbremse im Regelfall keine niveauregulierenden
Eingriffe erfolgen, können diese Eingriffe auch nicht zu un
erwünschten Niveaueinstellungen führen, wenn nachfolgend die
Hauptbetriebsbremse wieder gelöst wird bzw. das Fahrzeug an
fährt. Dementsprechend werden auch andernfalls notwendige Ni
veaukorrekturen beim Anfahren des Fahrzeuges überflüssig.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung kann die Regelschaltung eingangsseitig mit einem Signal
geber, welcher ein Öffnen einer Fahrzeugtür erfaßt, verbunden
sein, um eine Niveauregelung unabhängig vom Betriebszustand
der Hauptbetriebsbremse zu ermöglichen, wenn im Stillstand
des Fahrzeuges eine Fahrzeugtür geöffnet wird.
Auf diese Weise kann berücksichtigt werden, daß sich der Be
ladungszustand eines Fahrzeuges typischerweise bei geöffneter
Fahrzeugtür verändert und dementsprechend eine Ausregelung
von beladungsabhängigen Niveauänderungen wünschenswert ist.
Um die automatisch durchgeführten Niveaukorrekturen mit hoher
Wahrscheinlich auf das jeweils notwendige Maß beschränken zu
können, kann des weiteren vorgesehen sein, bei stehendem
Fahrzeug und betätigter Hauptbetriebsbremse in jedem Falle
nur begrenzte Niveaukorrekturen durchzuführen. Damit wird in
jedem Falle berücksichtigt, daß bei betätigter Betriebsbremse
und stehendem Fahrzeug eine Niveauänderung immer zu einer
Veränderung der Verspannung des Fahrwerkes führt und die beim
Lösen der Betriebsbremse und damit einhergehenden Abbau der
Verspannungen erfolgenden Federungshübe nicht hinreichend ge
nau abschätzbar sind.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfin
dung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläuterung der
Zeichnung verwiesen, anhand der besonders bevorzugte Varian
ten der Erfindung beschrieben werden.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine schematisierte Seitenansicht eines Kraftfahr
zeuges, dessen Hinterachse eine niveaugeregelte Luft
federung aufweist, in Normallage,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht des
Fahrzeuges in (übertrieben dargestellter) starker
Nickstellung und
Fig. 3 eine schaltplanartige Darstellung eines zur
Niveauregelung einer Luftfederung dienenden
erfindungsgemäßen Systems.
Ein als Großraumlimousine ausgebildetes Kraftfahrzeug 1 be
sitzt seinen Vorderrädern 2 zugeordnete Federbeine 3 herkömm
licher Art mit Schraubendruckfedern. Bei Federungshüben wer
den die Vorderrräder 2 von den Federbeinen 3 im Zusammenwir
ken mit nicht dargestellten Radführungsorganen, wie z. B.
Längs- und Querlenkern, relativ zum Fahrzeugaufbau auf einer
strichliert dargestellten Wegstrecke V geführt, welche im
dargestellten Beispiel leicht schräg zur Fahrzeughochachse
verläuft.
Auch wenn bei derartigen Großraumlimousinen die jeweilige Be
ladung sehr unterschiedlich sein kann, wirkt sich dies an den
Federbeinen 3 nur geringfügig aus, d. h. der Bodenabstand des
Kraftfahrzeuges 1 bleibt im Bereich der Vorderräder 2 unab
hängig von der jeweiligen Zuladung weitestgehend gleich.
Den Hinterrädern 4 sind Luftfederbälge 5 zugeordnet, die in
weiter unten dargestellter Weise eine Niveauregelung ermögli
chen, so daß ein gewünschter Bodenabstand des Fahrzeugaufbaus
unabhängig von der jeweiligen Zuladung, deren Veränderung zu
erheblichen Belastungsänderungen der Luftfederbälge 5 führen
kann, einstellbar ist.
Die Hinterräder 4 werden unter anderem durch Schräg- bzw.
Längslenker 6 geführt, die bei Federungshüben um ihre auf
bauseitigen Lager schwenken und die Hinterräder 4 relativ zum
Aufbau auf Bogenbahnen H führen.
Das Fahrzeug 1 besitzt in üblicher Weise eine Betriebsbremse,
die sowohl auf die Vorderräder 2 als auch die Hinterräder 4
wirkt. Von dieser Betriebsbremse ist lediglich ein zu ihrer
Betätigung dienendes Pedal 7 angedeutet. Die Bremsmomente der
Radbremsen werden in üblicher Weise an den Vorderrädern 2
über die Federbeine 3 und an den Hinterrädern 4 über die
Längslenker 6 auf den Fahrzeugaufbau abgetragen.
Wird das Fahrzeug 1 während der Fahrt abgebremst, so wirken
auf den Fahrzeugaufbau Nickmomente, d. h. der Fahrzeugaufbau
sucht relativ zur Fahrbahn eine Schwenkbewegung um eine Fahr
zeugquerachse auszuführen. Dies führt bei Vorwärtsfahrt dazu,
daß der Fahrzeugbug relativ zur Fahrbahn gegenüber seiner
Normallage etwas abgesenkt und das Fahrzeugheck etwas angeho
ben wird, wie es in Fig. 2 (übertrieben) dargestellt ist.
Nun möge das Fahrzeug 1 die in Fig. 2 dargestellte Lage auch
noch bei Erreichen des Stillstandes aufweisen, darüber hinaus
möge die Betriebsbremse mit größerer Kraft und entsprechend
großer Bremswirkung betätigt bleiben. Dies hat zur Folge, daß
die in Fig. 2 dargestellte Nicklage des Fahrzeuges 1 nicht
ohne weiteres abgebaut werden kann. Dies gilt insbesondere
für die erhöhte Lage des Fahrzeughecks. Aufgrund der betätig
ten Betriebsbremse werden die Hinterräder 4 relativ zu den
Längslenkern 6 praktisch drehfest gehalten, mit der Folge,
daß die Längslenker 6 aus ihrer in Fig. 2 dargestellten Lage
nur unter Drehung der Hinterräder 4 relativ zum Untergrund in
die Lage der Fig. 1 zurückschwenken können. Die genannte Dre
hung der Hinterräder sucht jedoch das Kraftfahrzeug 1 in Vor
wärtsrichtung zu bewegen. Eine solche Bewegung des Kraftfahr
zeuges 1 wird durch die gebremsten Vorderräder 2 behindert.
Ähnliche Verhältnisse liegen vor, wenn das Fahrzeugheck bei
stehendem Fahrzeug eine übermäßig abgesenkte Lage aufweisen
und die Betriebsbremse betätigt sein sollte. In diesem Falle
suchen die aufgrund der betätigten Betriebsbremse relativ zu
den Längslenkern 6 im wesentlichen drehfesten Hinterräder 4
das Fahrzeug in Rückwärtsrichtung zu bewegen, wenn das Fahr
zeug durch starke Luftzufuhr zu den Luftfederbälgen 5 angeho
ben wird und die Längslenker 6 dabei in Fig. 1 mit den von
der Bremse relativ zu den Längslenkern 6 nahezu drehfest ge
haltenen Hinterrädern 4 im Uhrzeigersinn schwenken.
Wird die Betriebsbremse gelöst, können Federungshübe der Vor
derräder 2 sowie der Hinterräder 4 wieder zwangsfrei erfol
gen, so daß der Bodenabstand des Fahrzeuges 1 nur noch von
seiner Beladung und den jeweiligen Federkräften an den Feder
beinen 3 bzw. an den Luftfederbälgen 5 abhängt. Soweit also
das Fahrzeug 1 vor Betätigung der Bremse ein gewünschtes Ni
veau aufgewiesen hat und vor Lösen der Betriebsbremse keiner
lei Be- bzw. Entlüftung der Luftfederbälge 5 erfolgt ist,
wird sich nach dem Lösen der Betriebsbremse das vorherige
Normalniveau wieder einstellen, vorausgesetzt, daß sich der
Beladungszustand des Fahrzeuges in der Zwischenzeit nicht ge
ändert hat.
Wenn andererseits durch starke Be- bzw. Entlüftung der Luft
federbälge 5 bei stehendem Fahrzeug und betätigter Betriebs
bremse eine anfänglich bestehende Abweichung von einem Soll
niveau ausgeglichen würde, wird sich beim nachfolgenden Lösen
der Betriebsbremse zunächst ein vom Sollniveau abweichendes
Niveau einstellen, so daß erneut niveauregelnde Maßnahmen
durchgeführt werden müssen.
Bei der nachfolgend anhand der Fig. 3 erläuterten erfindungs
gemäßen Niveauregelung werden die vorangehend beschriebenen
Effekte berücksichtigt, um unnötige niveausteuernde Maßnahmen
sowie den damit verbundenen Energieverbrauch zu vermeiden.
Gemäß Fig. 3 können die Luftfederbälge 5 der Hinterräder 4
über Absperrventile 8 und 9 zur Belüftung mit der Druckseite
eines Kompressors 10 bzw. zur Entlüftung mit der Atmosphäre
verbunden werden. Der Kompressor 10 wird von einem Elektromo
tor 11 angetrieben, welcher zu seiner Steuerung (insbesondere
Ein- und Ausschaltung) mit der Ausgangsseite einer rechnerge
stützten Regelschaltung 12 verbunden ist. Eingangsseitig ist
die Regelschaltung 12 mit Hubsensoren 13 verbunden, deren
Signale mit dem Bodenabstand des Fahrzeugbaus korreliert
sind. Im dargestellten Beispiel wirken die Hubsensoren 13 mit
den Längslenkern 6 zusammen und erfassen deren Schwenkstel
lung relativ zu einer die Fahrzeuglängsachse und Fahr
zeugquerachse enthaltenden Ebene. Die Hubsensoren 13 erfassen
also beispielsweise den Drehhub der Längslenker 6 relativ zum
Fahrzeugaufbau.
Des weiteren ist die Regelschaltung 12 eingangsseitig mit ei
nem Sensor 14 gekoppelt, dessen Signale wiedergeben, ob die
Betriebsbremse des Fahrzeuges bzw. das zur Betätigung der Be
triebsbremse dienende Pedal 7 betätigt werden oder nicht. Da
bei Kraftfahrzeugen eine Betätigung der Betriebsbremse durch
aufleuchtende Bremslichter angezeigt werden muß, kann der
Sensor 14 durch einen ohnehin im Fahrzeug vorhandenen Brems
lichtschalter gebildet und ein entsprechender Eingang der Re
gelschaltung 12 parallel zum Bremslicht mit dem Bremslicht
schalter elektrisch verbunden sein. Damit kann die das Brems
licht beaufschlagende elektrische Spannung (bzw. bei nicht
betätigter Bremse die dann nicht vorhandene elektrische Span
nung) als Signal für die Bremsbetätigung verwendet werden.
Ein weiterer Eingang der Regelschaltung 12 ist mit Sensoren
15 verbunden, die registrieren, ob eine der Fahrzeugtüren
bzw. eine Heckklappe geöffnet ist oder nicht. In der Regel
sind bei heutigen Fahrzeugen die Fahrzeugtüren bzw. die Heck
klappe mit Türschaltern kombiniert, welche bei geöffneter Tür
bzw. Heckklappe die Innenbeleuchtung des Fahrzeuges einschal
ten. Diese Türschalter können gegebenenfalls in gleicher Wei
se wie der Bremslichtschalter als Sensor eingesetzt werden.
Schließlich ist die Regelschaltung 12 eingangsseitig mit ei
nem Tachometer 16 oder einem sonstigen Meßorgan verbunden,
dessen Signale erkennen lassen, ob die Fahrgeschwindigkeit
des Fahrzeuges ober- oder unterhalb eines sehr geringen Wer
tes liegt, welcher einem völligen Stillstand des Fahrzeuges
nahe kommt.
Mittels des Tachometers 16 "erkennt" also die Regelschaltung
12, ob das Fahrzeug fährt oder (nahezu bzw. bewegungslos)
steht. Solange ein Fahrzustand erkannt wird, werden die Ven
tile 8 und 9 sowie der Elektromotor 11 des Kompressors 10 in
einer für Fahrbetrieb vorgesehenen Weise betätigt, wobei nach
Einstellung eines Sollniveaus im wesentlichen nur eventuelle
Leckagen an den Luftfederbälgen 5 bzw. an den Ventilen 8 und
9 ausgeglichen zu werden brauchen. Darüber hinaus können ge
gebenenfalls auch dynamische Störkräfte, die auf das Fahrzeug
1 einwirken, ausgeregelt werden.
Sobald die Regelschaltung 12 aufgrund der Signale des Sensors
14 und des Tachometers 16 feststellt, daß das Fahrzeug 1 bei
betätigter Betriebsbremse stillsteht, bzw. nahezu den Zustand
eines Stillstandes erreicht hat, bleiben die Absperrventile 8
für eine vorgebbare Verzögerungszeit von beispielsweise
30 Sekunden geschlossen. Darüber hinaus bleibt auch der Elek
tromotor 11 und damit der Kompressor 10 während dieser Verzö
gerungszeit ausgeschaltet. Dies ist gleichbedeutend damit,
daß zunächst keinerlei niveauregelnde Maßnahmen erfolgen.
Sollte während der Verzögerungszeit eine Fahrzeugtür geöffnet
werden und dementsprechend von einem der Sensoren 15 ein Tür
öffnungssignal erzeugt werden, ist dies für die Regelschal
tung 12 ein "Hinweis", daß höchst wahrscheinlich eine Ände
rung der Zuladung, beispielsweise durch Zu- bzw. Ausstieg von
Fahrgästen bei einem Taxi, erfolgt. Damit "darf" die Regel
schaltung 12 nunmehr unabhängig davon, ob die Verzögerungs
zeit abgelaufen ist oder nicht, niveauregelnde Maßnahmen ein
leiten, d. h. die Ventile 8 und 9 zur Entlüftung eines der
Luftfederbälge 5 oder beider Luftfederbälge 5 öffnen bzw. zur
Belüftung der Luftfederbälge 5 oder eines zu der Luftfeder
bälge 5 das Ventil 9 schließen und den Elektromotor 11 bei
zumindest einem geöffneten Ventil 8 einschalten.
Allerdings erfolgen derartige niveauregelnde Maßnahmen bei
vollständig oder nahezu stillstehendem Fahrzeug 1 und betä
tigter Betriebsbremse nur dann, wenn eine größere Soll-
Istwert-Abweichung des Fahrzeugniveaus vorliegt.
Darüber hinaus kann vorgesehen sein, daß bei diesem Betriebs
zustand des Fahrzeuges lediglich eine begrenzte Niveaukorrek
tur möglich ist, etwa derart, daß die Luftfederbälge 5 nur
für eine begrenzte Zeitspanne von z. B. 12 Sekunden be- bzw.
entlüftet werden können. Weitergehende Niveaukorrekturen er
folgen erst beim Fahrbetrieb oder bei Betätigung eines geson
derten Befehlsgebers (nicht dargestellt) durch den Fahrer.
Ähnliches ist unabhängig vom Öffnungs- bzw. Schließzustand
der Fahrzeugtüren vorgesehen, wenn bei vollständig oder nahe
zu Stillstehendem Fahrzeug und betätigter Betriebsbremse die
Verzögerungszeit abgelaufen ist. Auch in diesem Falle werden
Niveaukorrekturen nur in begrenztem Umfange und/oder nur bei
größeren Soll-Istwert-Abweichungen des Fahrzeugniveaus erfol
gen.
Sobald die Betriebsbremse gelöst wird, wird eine Soll-
Istwert-Abweichung des Fahrzeugniveaus unabhängig von der
Fahrgeschwindigkeit ausgeregelt, zumindest dann, wenn das
Fahrzeug nicht unter Betätigung einer Wegfahrsperre stillge
setzt wird.
Claims (6)
1. Fahrzeug mit niveaugeregeltem Federungssystem, insbesonde
re mit niveaugeregelter Luftfederung,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine dem Federungssystem zur Niveauregelung zugeordnete,
eingangsseitig mit Sensoren (13) zur Niveauerfassung verbun
dene Regelschaltung (12) mit Signalgebern (14, 16), welche ei
ne Betätigung einer Hauptbetriebsbremse des Fahrzeuges sowie
eine Unterschreitung eines geringen Schwellwertes der Fahrge
schwindigkeit erfassen, verbunden ist und die Niveauregelung
für eine vorgegebene bzw. vorgebbare Verzögerungszeit - z. B.
30 Sekunden - unterbricht bzw. den Zustand des Federungssy
stems unverändert läßt, wenn ein Bremsbetätigungssignal und
ein Signal für Unterschreitung des geringen Schwellwertes der
Fahrgeschwindigkeit vorliegen.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelschaltung (12) eingangsseitig mit einem Signal
geber (15), welcher ein Öffnen einer Fahrzeugtür erfaßt, ver
bunden ist und auch bei Unterschreitung des Schwellwertes der
Fahrgeschwindigkeit sowie betätigter Betriebsbremse eine Ni
veauregelung durchführt, wenn ein Signal für eine geöffnete
Tür vorliegt.
3. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei betätigter Betriebsbremse und Unterschreitung des
Schwellwertes der Fahrgeschwindigkeit nur eine begrenzte Ni
veaukorrektur ausführbar ist.
4. Fahrzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Luftfederaggregate (5) nur für eine begrenzte Zeitspanne
für eine Niveaukorrektur be- bzw. entlüftet werden.
5. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Luftfederaggregate (5) während der Verzögerungszeit
- bei nicht vorhandenem Signal für geöffnete Tür - abgesperrt
bleiben.
6. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Unterschreibung des Schwellwertes der Fahrgeschwin
digkeit sowie betätigter Betriebsbremse eine aktive Niveaure
gelung nur bei größerer Soll-Istwert-Abweichung des Niveaus
erfolgt.
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