DE19622427A1 - Elektrolysezelle - Google Patents
ElektrolysezelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Elektrolysezelle, in der eine Gasdiffusionselektrode
verwendet wird, sie betrifft insbesondere eine Elektrolysezelle beispielsweise
eine Chloralkali-Elektrolysezelle, in der eine Gasdiffusionselektrode verwendet
wird.
Die industrielle Elektrolyse, beispielsweise die Alkalilaugen-Elektrolyse, spielt
eine wichtige Rolle in der Rohstoffindustrie. Die für eine solche Elektrolyse
erforderliche Energie ist jedoch hoch. Da die Energiekosten für eine solche
Elektrolyse hoch sind, ist die Energieerhaltung (Energieeinsparung) ein wichti
ges Ziel. Bei der Alkalilaugen-Elektrolyse kann das Elektrolyseverfahren
überführt werden von einem Quecksilberverfahren über ein Diaphragmaverfah
ren in ein Ionenaustausch-Membranverfahren und durch die Umwandlung
können Energieeinsparungen von etwa 40% erreicht werden. Aber auch sol
che Energieeinsparungen sind unzureichend, da die elektrische Energie etwa
50% der gesamten Produktionskosten ausmacht.
Mit den derzeitigen Elektrolyseverfahren ist es unmöglich, mehr Energie ein
zusparen.
Zur Erzielung weiterer Energieeinsparungen wurde eine Gasdiffusionselektro
lyse entwickelt, die auf dem Gebiet der Elektrolysezellen, z. B. der Brennstoff
zellen, erforscht und entwickelt worden ist. Wenn eine Gasdiffusionselektrode
auf eine Natriumchlorid-Elektrolyse vom Ionenaustauschmembran-Typ ange
wendet wird, bei der die Energieeinsparungen derzeit am höchsten sind, sind
Energieeinsparungen von mehr als 50% möglich, wie die nachstehende Glei
chung zeigt. Es wurden daher viele Versuche unternommen, eine Gasdiffusi
onselektrode für Elektrolysen einzusetzen.
2 NaCl + 2 H₂O → Cl₂ + 2 NaOH + H₂ E₀ = 2,21 V
2 NaCl + 1/2 O₂ + H₂O → Cl₂ + 2 NaOH E₀ = 0,96 V
Der Aufbau (die Struktur) der für die Alkalilaugen-Elektrolyse verwendeten
Gasdiffusionselektrode ist derjenige (diejenige) vom semihydrophoben
(Wasser abstoßenden) Typ und sie hat einen solchen Aufbau (eine solche
Struktur), bei der eine hydrophile Reaktionsschicht an einer Wasser abwei
senden Gasdiffusionsschicht haftet. Die Energieeinsparungen aufgrund der
Materialien dieser Gasdiffusionselektroden sind erhöht und führen zu einer
Abnahme der Zellenspannung.
Andererseits wurden auch die Energieeinsparungen durch den Aufbau (die
Struktur) der obengenannten Gasdiffusionselektrode untersucht und eine
Verminderung der Badspannung wurde ebenfalls erzielt durch enges Kontak
tieren oder in Berührungbringen der Ionenaustauschmembran mit der Gasdif
fusionselektrode. Bei diesem Aufbau (Struktur) wird die an einer Gasdiffusi
onskathode gebildete Natronlauge (Natriumhydroxid) durch die Reaktions
schicht und die Gasdiffusionsschicht hindurch in eine Kathodenkammer
(Gaskammer) abgezogen. Damit das Natriumhydroxid die Gasdiffusionsschicht
durchdringen kann, ist es erforderlich, die Größe und Verteilung der Perfora
tionen (Löcher) der Gasdiffusionsschicht zu steuern (zu kontrollieren). Bei ei
nem solchen Aufbau (Struktur) ist es nicht erforderlich, die Druckverteilung zu
berücksichtigen, selbst wenn die Elektrolysezelle hoch ist, da die Druckdiffe
renz durch die Höhe der Gaskammer-Seite nicht beeinflußt wird. Außerdem
wird der elektrische Widerstand der Natriumhydroxidlösung (Katholyt) mini
miert, wodurch die Zellenspannung niedrig gehalten werden kann. Der Aufbau
(die Struktur) hat jedoch den Nachteil, daß das Natriumhydroxid, das auf die
Gaskammer-Seite permeiert ist, an der Oberfläche der Gasdiffusionselektrode
verbleiben und die Perforationen der Gasdiffusionsschicht verstopfen kann.
Dieser Nachteil ist besonders ausgeprägt in einer großen praktischen Elektro
lysezelle. Das heißt, die Zuführung des Ausgangsmaterial-Gases und die
Entfernung des dadurch gebildeten Gases werden gestört. Als Ergebnis davon
kann die elektrische Stromverteilung ungleichmäßig werden und die Zellen
spannung kann ansteigen. Dies ist ein Hauptproblem bei der Herstellung gro
ßer Elektrolysezellen.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben gefunden, daß dann, wenn die
Elektrolyse unter Verwendung einer kleinen experimentellen Elektrolysezelle
mit einem Durchmesser von etwa 5 cm durchgeführt wird, die Stromdichte 30
A/dm² und die Badspannung 2 bis 2,2 Volt betragen. Wenn die Höhe der
Elektrolysezelle jedoch um etwa 25 cm gesteigert wird, um die Elektrolyse-
Fläche zu vergrößern, wird die Zellenspannung höher als 2,5 Volt. Außerdem
wird dann, wenn die Größe der Elektrolysezelle weiter gesteigert wird, es un
möglich, eine Elektrolyse bei einer Stromdichte von 30 A/dm² durchzuführen.
Der Grund dafür ist der, daß das dadurch gebildete Natriumhydroxid und dgl.
die Oberfläche der Gasdiffusionselektrode bedeckt und die Poren verstopft.
Als Folge davon wird die Gaszufuhr behindert. Dieses Problem kann auch
nicht gelöst werden durch Regelung (Kontrolle) der Benetzbarkeit der Gaszu
führungsoberfläche.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Elektrolysezelle, insbe
sondere eine Chloralkali-Elektrolysezelle, zu entwickeln, in der eine Gasdiffu
sionselektrode verwendet wird, welche die bei konventionellen Verfahren auf
tretenden Probleme löst. Das heißt, Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, zu
verhindern, daß ein Elektrolyt wie Natriumhydroxid und dgl. die Oberfläche der
Gasdiffusionselektrode bedeckt, wodurch die Zuführung des Ausgangsmateri
al-Gases und die Abführung des gebildeten Gases nicht glatt durchgeführt
werden können.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Elektrolysezelle, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß sie durch eine Ionenaustauschmembran in eine An
odenkammer und in eine Kathodenkammer unterteilt ist, wobei mindestens die
Anode und/oder die Kathode in engem Kontakt mit der Ionenaustauschmem
bran steht unter Bildung einer Gasdiffusionselektrode, und daß eine Stromzu
führungseinrichtung mit einer oder mehr Leitungen (Führungen) zur Entfer
nung des gebildeten, die Oberfläche der Gasdiffusionselektrode bedeckenden
Elektrolyten in einem solchen Zustand angeordnet ist, daß sie mit der Gasdif
fusionselektrode in engem Kontakt stehen, so daß mindestens ein Teil des
gebildeten Elektrolyten unter Verwendung von Abzugsleitung(en)(-führungen)
von der Gasdiffusionselektrode abgetrennt (entfernt) wird.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht eines Beispiels der erfindungs
gemäßen Elektrolysezelle;
Fig. 2 eine partielle Seitenansicht der Stromzuführungseinrichtung, die in der
in Fig. 1 dargestellten Elektrolysezelle angeordnet ist, und
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Beispiels einer anderen Stromzuführungsein
richtung.
Die vorliegende Erfindung wird nachstehend näher beschrieben.
Erfindungsgemäß ist eine Stromzuführungseinrichtung, die dazu dient, den
gebildeten Elektrolyten zu entfernen, beispielsweise eine Jalousie, nahe bei
der Oberfläche einer Gasdiffusionselektrode auf der gegenüberliegenden
Seite einer Ionenaustauschmembran angeordnet. Die Oberfläche der Gasdif
fusionselektrode wird von einem Elektrolyten bedeckt, der die Gasdiffusions
schicht durchdringt. Der die Oberfläche der Gasdiffusionselektrode erreichen
de Elektrolyt wird mit der Jalousie und dgl. in Kontakt gebracht, unter Ausnut
zung der Neigung der Jalousie und dgl. nach unten gelenkt und von der Ober
fläche der Gasdiffusionselektrode abgetrennt. Dadurch werden eine Bedec
kung der Oberfläche der Gasdiffusionselektrode und eine Verstopfung der
Perforationen der Gasdiffusionselektrode durch den Elektrolyten verhindert.
Auf diese Weise werden die Zuführung des Ausgangsmaterial-Gases und die
Abführung (Entfernung) des dadurch gebildeten Gases glatt durchgeführt. Eine
Ungleichmäßigkeit der elektrischen Stromverteilung und ein Anstieg der Zel
lenspannung, die in großen Elektrolysezellen auftreten können, werden ver
hindert.
Es besteht keine spezielle Beschränkung in bezug auf die für die erfindungs
gemäße Elektrolysezelle verwendete Gasdiffusionselektrode. So kann bei
spielsweise eine Gasdiffusionselektrode, die eine Reaktionsschicht und eine
Gasdiffusionsschicht umfaßt, verwendet werden. Es ist zweckmäßig, daß in
der Gasdiffusionsschicht der Gasdiffusionselektrode zur Beibehaltung der
Wasserabstoßung die Menge an fluoriertem Kohlenwasserstoff, wie PTFE-
Harz, auf etwa 60 bis 70% erhöht wird. Andererseits beträgt in der Reaktions
schicht der Gehalt an Fluorkohlenstoffverbindung vorzugsweise etwa 35 bis 45%,
um eine ausreichende Wasserabstoßung und ausreichende hydrophile Ei
genschaften beizubehalten.
Die vorstehend beschriebene Reaktionsschicht kann hergestellt werden mit
Kohlenstoff, beispielsweise Ruß, und einem Bindemittel, um ihr auf übliche
Weise wasserabstoßende Eigenschaften zu verleihen, oder sie kann herge
stellt sein aus einer verkneteten Mischung aus Silber und einer Fluorkohlen
stoffverbindung, beispielsweise einem PTFE-Harz. Der Grund für die Zugabe
der Fluorkohlenstoffverbindung ist der, daß, obgleich das PTFE-Harz wasser
abstoßend ist, das Harz in hochkonzentriertem Alkali hydrophil werden kann.
Das PTFE-Harz wird jedoch nicht hydrophil, wenn die Fluorkohlenstoffverbin
dung vorhanden ist.
Andererseits kann die Gasdiffusionsschicht hergestellt werden aus einer ver
kneteten Mischung aus Kohlenstoff und einem PTFE-Harz auf übliche Weise,
ohne Berücksichtigung der Korrosion der Schicht. Selbstverständlich kann
aber auch Silber als die vorstehend beschriebene Reaktionsschicht verwendet
werden. Zur Erzielung einer höheren Wasserabstoßung kann ein wasserab
stoßend machendes Material an der Gasdiffusionselektrode befestigt oder mit
dieser gemischt werden durch Anwendung eines Suspensionsplattierungsver
fahrens, eines thermischen Zersetzungsverfahrens oder eines Verfahrens zur
Einmischung und Sinterung von Silber. Außerdem kann auf der Oberfläche der
Gasdiffusionsschicht eine Schutzschicht erzeugt werden, um wirksamer zu
verhindern, daß die Gasdiffusionsschicht hydrophil wird.
Es besteht keine spezielle Beschränkung in bezug auf die Verfahren zur Er
zeugung der Reaktionsschicht und der Gasdiffusionsschicht. Es ist nicht erfor
derlich, ein kompliziertes Verfahren zur Sinterung von metallischem Silber al
lein anzuwenden. Die Schicht kann nach dem gleichen Verfahren hergestellt
werden wie das Verfahren zur Härtung von Kohlenstoff mit einem Bindemittel
wie bei einer konventionellen Gasdiffusionselektrode und die Schicht kann
durch Warmpressen und dgl. gesintert werden.
Erfindungsgemäß ist eine Stromzuführungseinrichtung, die dazu dient, einen
elektrischen Strom zuzuführen und einen gebildeten Elektrolyten abzuführen
(zu entfernen), nahe an der Oberfläche der gegenüberliegenden Seite der
Gasdiffusionselektrode auf der Seite, mit der die Ionenaustauschmembran in
engen Kontakt kommt, in der Regel die Gasdiffusionsschicht-Seite, angeord
net. Da die Stromzuführungseinrichtung dazu dient, ein flüssiges Produkt von
der Oberfläche der Gasdiffusionselektrode schnell zu entfernen (abzuziehen),
um eine glatte Zuführung des Ausgangsmaterial-Gases und eine glatte Entfer
nung des dadurch gebildeten Gases zu ermöglichen, reicht es aus, wenn die
Stromzuführungseinrichtung nur auf das Gaskammer-Seite angeordnet ist, auf
der die Flüssigkeit gebildet wird. Das heißt, wenn die erfindungsgemäße Elek
trolysezelle als Chloralkali-Elektrolysezelle verwendet wird, ist es nahezu be
deutungslos, die Stromzuführungseinrichtung auf der Anodenkammer-Seite
anzuordnen, da auf dieser Seite nur ein Chlorgas gebildet wird und keine ge
bildete Flüssigkeit vorliegt. Andererseits wird in der Kathodenkammer Natri
umhydroxid als Flüssigkeit erhalten und da das Natriumhydroxid die Oberflä
che der Gasdiffusionselektrode bedeckt unter Behinderung der Zufuhr eines
Sauerstoff enthaltenden Gases, kann durch Anordnung der Stromzuführungs
einrichtung auf dieser Seite das flüssige Natriumhydroxid mit der Jalousie und
dgl. der Stromzuführungseinrichtung in Kontakt gebracht und entfernt werden
unter Verbesserung des Elektrolyse-Wirkungsgrades (der Elektrolyse-
Ausbeute).
Vorzugsweise hat die Stromzuführungseinrichtung eine solche Form, daß sie
nur mit einem Teil der Oberfläche der Gasdiffusionselektrode in Kontakt
kommt, so daß die Zuführung des Ausgangsmaterial-Gases glatt durchgeführt
werden kann. So können beispielsweise poröse Materialien, z. B. expandierte
Gitter und dgl., oder eine Vielzahl von schmalen Platten oder eine Vielzahl von
Stäben mit einem geeigneten Abstand dazwischen angeordnet sein. Außer
dem kann eine Vielzahl von Einschnitten (Schlitzen) in ein tafelförmiges Mate
rial vorgenommen werden und die Einschnitte (Schlitze) können in der glei
chen Richtung in Form einer Jalousie vorstehen.
Die Stromzuführungseinrichtungen benötigen eine oder mehr Führungen
(Leitungen) zur Entfernung des von der Ionenaustauschmembran-Seite her
durch die Gasdiffusionselektrode hindurch eindringenden Elektrolyten. Die
Führung(en) (Leitung(en) arbeitet in der Weise, daß sie den Elektrolyten damit
in Kontakt bringt, nach unten lenkt und den Elektrolyten von der Oberfläche
der Gasdiffusionselektrode entfernt. Die Führungen (Leitungen) müssen daher
schräg nach unten gerichtet (abgeschrägt) sein. Im Falle einer Vielzahl von
schmalen Platten oder einer Vielzahl von Stäben, wie vorstehend beschrieben,
können sie in Kontakt mit der Gasdiffusionselektrode in einer schrägen Positi
on angeordnet sein. Wenn die in dem tafelförmigen Material erzeugten Ein
schnitte (Schlitze) vorstehen, können die nach unten gerichteten Einschnitte
(Schlitze) so vorstehen, daß jede Spitze derselben schräg nach unten zeigt. Im
Falle der Verwendung eines expandierten Gitters kann eine Vielzahl von Stä
ben und dgl., wie vorstehend beschrieben, auf der Oberfläche desselben an
geordnet sein, oder es können Jalousien getrennt hergestellt und können an
der Oberfläche derselben befestigt werden.
Wenn eine Vielzahl von Entfernungsleitungen(-führungen) gebildet wird, bleibt
der gebildete Elektrolyt zwischen jeweils zwei Leitungen (Führungen) zurück,
wenn der Zwischenraum zwischen den benachbarten Leitungen (Führungen)
zu gering ist. Es ist daher bevorzugt, daß der Zwischenraum 5 bis 100 mm be
trägt.
Es ist zweckmäßig, daß die Stromzuführungseinrichtung aus einem Material
hergestellt ist, die Kupfer, Nickel, Silber oder eine Legierung umfaßt. Wenn die
Stromzuführungseinrichtung aus einem anderen Material als Silber hergestellt
ist, ist es bevorzugt, die Oberfläche derselben mit Silber zu beschichten.
Da der gebildete Elektrolyt sich nach unten bewegen kann, während er mit der
Leitung (Führung) in Kontakt steht, muß außerdem die Leitung (Führung) nicht
nur schräg sein, sondern auch nach unten hängen. Es ist erwünscht, daß das
untere Ende der Leitung (Führung) einen spitzen Winkel bildet, so daß der
gebildete Elektrolyt, der das untere Ende der Leitung (Führung) erreicht, von
dem unteren Ende herabtropfen oder nach unten fließen kann.
In einer Elektrolysezelle, insbesondere einer großen industriellen Elektrolyse
zelle, in der eine Gasdiffusionselektrode verwendet wird, die eine Stromzufüh
rungseinrichtung aufweist, die mit solchen Entfernungsleitungen ausgestattet
ist, passiert das an der Reaktionsschicht der Gasdiffusionselektrode gebildete
flüssige Produkt die Gasdiffusionsschicht und bleibt an der Oberfläche der
Gasdiffusionselektrode. Dadurch können eine ungleichmäßige Stromverteilung
und ein Anstieg der Badspannung auftreten. Das flüssige Produkt kann jedoch
durch die Entfernungsleitung(en) von der Oberfläche der Gasdiffusionselek
trode in einen unteren Abschnitt eingeführt werden. Dadurch kann das flüssige
Produkt von der Oberfläche der Gasdiffusionselektrode entfernt werden. Da
das Ausgangsmaterial-Gas glatt zugeführt werden kann, ohne daß das flüssi
ge Produkt an der Oberfläche der Gasdiffusionselektrode zurückgehalten wird,
können daher die Nachteile der Ungleichmäßigkeit der Stromverteilung und
des Anstiegs der Zellenspannung, die im Falle der Verwendung einer konven
tionellen Gasdiffusionselektrode auftreten, vermieden werden.
Fig. 1 zeigt eine schematische Querschnittsansicht eines Beispiels für die
Elektrolysezelle, Fig. 2 zeigt eine partielle Seitenansicht der in der in Fig. 1
dargestellten Elektrolysezelle verwendeten Stromzuführungseinrichtung und
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht eines Beispiels für eine andere Stromzufüh
rungseinrichtung, wie sie erfindungsgemäß verwendet wird.
Wie in der Fig. 1 dargestellt, wird eine Elektrolysezelle 1 durch eine Ionenaus
tauschmembran 2 in eine Anodenkammer 3 und in eine Kathodenkammer 4
unterteilt. In der Anodenkammer 4 ist eine dimensionsbeständige Anode 5 an
geordnet, die besteht aus einem expandierten Gitter, das in engem Kontakt mit
der Ionenaustauschmembran 2 steht, und in der Kathodenkammer 4 ist eine
Gasdiffusionskathode 6 angeordnet, die umfaßt eine Reaktionsschicht und
eine Gasdiffusionsschicht, die in engem Kontakt steht mit der Ionenaus
tauschmembran 2.
An der Gasdiffusionskathode 6 ist eine rohrförmige Stromzuführungseinrich
tung 9 installiert, an der in Längsrichtung eine Vielzahl von Jalousien 8 er
zeugt worden ist, die durch nach außen vorstehende Einschnitte (Schlitze) 7
gebildet werden und in Querrichtung einen Abstand voneinander haben, die in
engem Kontakt mit der Gasdiffusionskathode 6 steht.
An der Seitenwand des unteren Abschnitts und an der Seitenwand des oberen
Abschnitts der Anodenkammer 3 befindet sich ein Anolyt-Einlaß 10 bzw. ein
Anolyt-Auslaß 11 und an der Seitenwand des oberen Abschnitts und am Bo
den der Kathodenkammer 4 befinden sich ein Einlaß 12 für ein Sauerstoffgas
enthaltendes Gas und ein Natriumhydroxid-Auslaß 13.
Wenn ein elektrischer Strom durch beide Elektroden fließt, während eine wäß
rige Lösung von Natriumchlorid der Anodenkammer 3 der Elektrolysezelle 1
und ein Sauerstoff enthaltendes Gas der Kathodenkammer 4 zugeführt wer
den, wird in der Anodenkammer Wasserstoffgas gebildet und in der Nähe der
Ionenaustauschmembran 2 der Gasdiffusionskathode 6 wird Natriumhydroxid
gebildet. Das Natriumhydroxid passiert die Gasdiffusionskathode 6 und er
reicht die Stromzuführungseinrichtungsseite 9 der Gasdiffusionskathode 6.
Das Natriumhydroxid wird mit der Jalousie 8 in Kontakt gebracht, fließt entlang
der Oberfläche jeder Jalousie entsprechend der Neigung der Jalousien 8 nach
unten, tropft von dem unteren Ende jeder Jalousie 8 herunter und wird am Bo
den der Elektrolysezelle 1 abgezogen. Die Oberfläche der Gasdiffusionska
thode 6 ist daher nicht mit dem gebildeten Natriumhydroxid bedeckt und selbst
bei einer großen Elektrolysezelle treten die Probleme der Ungleichmäßigkeit
der Stromverteilung und der Verringerung der Zellenspannung nicht auf.
Die in Fig. 2 dargestellten Jalousien können durch eine Vielzahl von Stäben
14 ersetzt werden, die als Stromzuführungseinrichtungen fungieren, die direkt
auf der Oberfläche der Gasdiffusionskathode 6 angeordnet sind, wie in Fig. 3
dargestellt. Auch in diesem Falle wird das Natriumhydroxid, das die Gasdiffu
sionskathode 6 erreicht, mit den Stäben 14 in Kontakt gebracht, fließt entlang
der Stäbe 14 nach unten und wird von der Oberfläche der Gasdiffusionskatho
de 6 entfernt.
Beispiele für die Elektrolyse, bei der die erfindungsgemäße Elektrolysezelle
verwendet wird, werden nachstehend beschrieben, die Erfindung ist auf diese
Beispiele jedoch nicht beschränkt. Alle darin angegebenen Teile, Prozentsät
ze, Verhältnisse und dgl. sind, wenn nichts anderes angegeben ist, auf das
Gewicht bezogen.
Ein Silberschaum mit einer Dicke von 1 mm, der Perforationen mit einer
Porosität von 90% und einen Poren-Durchmesser von 0,2 bis 1 mm aufwies,
wurde als Substrat verwendet. Eine durch Verkneten einer Suspension eines
Silber-Pulvers mit einer Teilchengröße von 1 bis 5 um und eines PTFE-Harzes
hergestellt Silberpaste wurde in Form einer Schicht auf eine Oberfläche des
Substrats aufgebracht und anschließend 10 min lang bei 350°C gebrannt.
Dann wurde eine wäßrige Lösung von Chlorplatin(IV)säure in Form einer
Schicht auf die Oberfläche aufgebracht und anschließend auf 250°C erhitzt,
während ein Gasgemisch aus Wasserstoff und Argon (Verhältnis 1 : 1) floß
unter Bildung einer Gasdiffusionselektrode mit darauf befindlichem Platin.
Die Gasdiffusionselektrode wurde in einer Kathodenkammer einer Natrium
chlorid-Elektrolysezelle (Höhe 25 cm, Breite 5 cm), die durch eine Kationen
austauschmembran (Nafion 90209, hergestellt von der Firma E. I. du Pont de
Nemours and Company) in eine Anodenkammer und eine Kathodenkammer in
der Weise unterteilt war, daß eine Reaktionsschicht-Seite, die das vorstehend
beschriebene Silber aufwies, der Kationenaustauschmembran gegenüberlie
gend angeordnet war. Als Anode wurde eine dimensionsbeständige stabile
Anode, bestehend aus einem expandierten Titan-Gitter mit einer Dicke von 0,5
mm, auf dem sich Rutheniumoxid befand, verwendet.
Einschnitte (Schlitze) in Form einer Jalousie, die jeweils eine Breite von 5 mm,
einen Abstand von 10 mm und eine Länge von 10 mm hatten, wurden in einer
Silberplatte mit einer Dicke von 1 mm erzeugt und als Stromzuführungseinrich
tung verwendet. Die Jalousie-Einschnitte (Schlitze) wurden in Richtung der
Höhe der Silberplatte mit einem Abstand von 25 mm erzeugt und jede Spitze
des Jalousieeinschnitts war unter einem Winkel von 60° zur Oberfläche der
Elektrode nach unten abgeschrägt.
Dann wurde die Elektrolyse bei einer Stromdichte von 30 A/dm² durchgeführt,
während ein mit Wasser gesättigtes Sauerstoffgas der Kathodenkammer der
Elektrolysezelle und 200 g/l einer wäßrigen Natriumchloridlösung der Anoden
kammer zugeführt wurden. Die beobachtete Zellenspannung betrug 2,1 Volt,
es wurde 35%ies Natriumhydroxid erhalten und die Stromausbeute betrug 93
bis 95%.
Wenn die Elektrolyse unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1
durchgeführt wurde, wobei diesmal jedoch ein mit Silber plattiertes expandier
tes Nickelgitter mit einer Dicke von 0,5 mm und einer Porosität von 70% als
Stromzuführungseinrichtung auf der Kathodenseite anstelle einer Vielzahl von
Silberplatten verwendet wurde, betrug die Zellenspannung über 2,7 Volt, es
konnte keine Elektrolyse auf stabile Weise durchgeführt werden und die Elek
trolyse konnte nicht fortgesetzt werden, ohne die Stromdichte herabzusetzen.
Dies wurde durch einen dünnen Natriumhydroxidfilm hervorgerufen, der an der
gegenüberliegenden Oberfläche der Gasdiffusionselektrode auf der Ionenaus
tauschmembran-Seite haftete, wodurch eine glatte Zufuhr von Sauerstoffgas
verhindert wurde.
Die Elektrolyse wurde unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1
durchgeführt, wobei diesmal jedoch der Abstand zwischen den Silberplatten
geändert wurde. Wenn der Abstand 5 mm betrug, betrug die Zellenspannung
2,5 Volt und ein Teil des gebildeten Natriumhydroxids blieb zwischen den be
nachbarten Silberplatten zurück. Wenn der Abstand der Silberplatten auf 10
bis 50 mm geändert wurde, wurde die Zellenspannung in dem Bereich von
2,05 bis 2,1 Volt gehalten. Wenn der Abstand zwischen den Silberplatten auf
50 bis 100 mm geändert wurde, stieg die Zellenspannung an mit zunehmen
dem Abstand und wenn der Abstand 100 mm betrug, wurde auf der Rückseite
der Elektrode eine geringfügige Retention des gebildeten Natriumhydroxids
beobachtet. Wenn der Abstand mehr als 100 mm betrug, stieg die Menge an
erhaltenen Natriumhydroxid weiter an, ebenso die Zellenspannung.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit eine Elektrolysezelle, die
durch eine Ionenaustauschmembran in eine Anodenkammer und eine Katho
denkammer unterteilt ist, wobei mindestens eine Kathode und/oder eine Anode
in engem Kontakt steht mit der Ionenaustauschmembran unter Bildung einer
Gasdiffusionselektrode und in der eine Stromzuführungseinrichtung mit einer
oder mehreren Leitungen zur Entfernung eines gebildeten Elektrolyts, welcher
die Oberfläche der Gasdiffusionselektrode bedeckt, so vorgesehen ist, daß sie
mit der Gasdiffusionselektrode in engem Kontakt steht, so daß mindestens ein
Teil des gebildeten Elektrolyts durch Verwendung der Entfernungsleitung(en)
von der Gasdiffusionselektrode abgetrennt und abgeführt wird.
In der erfindungsgemäßen Elektrolysezelle wird der gebildete Elektrolyt, bei
spielsweise Natriumhydroxid, der die Gasdiffusionselektrode passiert und die
Oberfläche derselben erreicht, durch die Entfernungsleitung(en) in Richtung
auf den unteren Abschnitt in der Elektrolysezelle entfernt, ohne daß er an der
Oberfläche der Gasdiffusionselektrode verbleibt. Dadurch wird die Retention
des gebildeten Elektrolyten, der an der Oberfläche der Gasdiffusionselektrode
verbleibt und die Perforationen der Gasdiffusionselektrode verstopft unter
Verhinderung der Zufuhr des Ausgangsmaterial-Gases und der Entfernung
des gebildeten Gases im Falle des Fehlens der Entfernungsleitung(en) durch
Anordnung der Entfernungsleitung(en) verhindert. Dadurch können eine ein
heitliche Stromverteilung und eine niedrigere Zellenspannung erzielt werden.
Als vorstehend beschriebene Entfernungsleitung(en) kann eine Platte mit dar
aus vorstehenden Jalousien oder eine Platte mit einer darauf angeordneten
Vielzahl von schmalen Platten oder Vielzahl von Stäben, die parallel zueinan
der angeordnet sind, verwendet werden. In jedem Fall wird die Retention des
gebildeten Elektrolyten an der Oberfläche der Gasdiffusionselektrode verhin
dert.
Wenn der Abstand zwischen den benachbarten Entfernungsleitungen zu ge
ring ist, bleibt der gebildete Elektrolyt zwischen den Leitungen aufgrund seiner
Oberflächenspannung zurück, während dann, wenn der Abstand zu groß ist,
der Effekt der Bildung der Leitungen vermindert ist. Es ist daher bevorzugt,
daß der Abstand zwischen den Entfernungsleitungen 5 bis 100 mm beträgt.
Die Erfindung wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf spezifische be
vorzugte Ausführungsformen näher erläutert, es ist jedoch selbstverständlich,
daß sie darauf keineswegs beschränkt ist, sondern daß verschiedene Ände
rungen und Modifikationen vorgenommen werden können, ohne daß dadurch
der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen wird.
Claims (4)
1. Elektrolysezelle, gekennzeichnet durch
eine Ionenaustausch-Membran (2), welche die Zelle (1) in eine Anodenkam mer (3) und in eine Kathodenkammer (4) aufteilt,
in der mindestens eine Anode und/oder eine Kathode in engem Kontakt steht mit der Ionenaustausch-Membran unter Bildung einer Gasdiffusionselektrode (6) und
eine Stromzuführungseinrichtung (9) mit mindestens einer Führung (Leitung) zur Entfernung eines Elektrolyten, der die Oberfläche der darin angeordneten Gasdiffusionselektrode bedeckt und in engem Kontakt steht mit der Gasdiffu sionselektrode, so daß mindestens ein Teil des Elektrolyts durch die Entfer nungsleitungen(-führungen) von der Gasdiffusionselektrode abgetrennt wird.
eine Ionenaustausch-Membran (2), welche die Zelle (1) in eine Anodenkam mer (3) und in eine Kathodenkammer (4) aufteilt,
in der mindestens eine Anode und/oder eine Kathode in engem Kontakt steht mit der Ionenaustausch-Membran unter Bildung einer Gasdiffusionselektrode (6) und
eine Stromzuführungseinrichtung (9) mit mindestens einer Führung (Leitung) zur Entfernung eines Elektrolyten, der die Oberfläche der darin angeordneten Gasdiffusionselektrode bedeckt und in engem Kontakt steht mit der Gasdiffu sionselektrode, so daß mindestens ein Teil des Elektrolyts durch die Entfer nungsleitungen(-führungen) von der Gasdiffusionselektrode abgetrennt wird.
2. Elektrolysezelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entfernungsleitungen(-führungen) Jalousien (8) sind, die durch Vorsprünge auf
einer tafelförmigen Stromzuführungseinrichtung (9) gebildet werden.
3. Elektrolysezelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entfernungsleitungen(-führungen) eine Vielzahl von schmalen Platten oder
eine Vielzahl von Stäben darstellen, die auf der Oberfläche der Gasdiffusion
selektrode (6) im Kontakt mit der Oberfläche angeordnet sind.
4. Elektrolysezelle nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Vielzahl
von Entfernungsleitungen(-führungen), bei denen der Abstand zwischen be
nachbarten Entfernungsleitungen(-führungen) 5 bis 100 mm beträgt.
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