DE19621849A1 - Einrichtung zum Indrehungversetzen und axialen Bewegen von Bohrrohrsträngen - Google Patents

Einrichtung zum Indrehungversetzen und axialen Bewegen von Bohrrohrsträngen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Indrehungversetzen und axialen Bewegen von aus mindestens einem Bohrrohr bestehenden Bohrrohrsträngen, mit einer end­ seitig an das Bohrrohr koppelbaren Antriebseinrichtung, wobei die Kopplung über ein an der Antriebseinrichtung angeordnetes, das Bohrrohr übergreifendes Adapterrohr und am Umfang des Adapterrohres angeordnete Kupplungsbolzen erfolgt, welche durch erste Kupplungsöffnungen im Adapterrohr in zweite Kupplungsöffnungen im Bohrrohr einführbar sind, und wobei die Kupplungsbolzen durch mindestens eine Pneumatik- oder Hydraulikanordnung mit mindestens einer Pumpe, mindestens ei­ nem Steuerventil und den Kupplungsbolzen jeweils zugeordneten Triebwerken an­ treibbar sind.
Derartige Einrichtungen werden beim Erstellen von verrohrten Bohrlöchern einge­ setzt. Dabei wird parallel zum Bohrvorgang ein Bohrrohr in den Baugrund getrieben. Die dabei verwendeten Bohrrohre haben typischerweise eine Länge von sechs Me­ tern. Zum Erstellen von tieferen verrohrten Bohrlöchern werden daher mehrere Bohr­ rohre aneinandergesetzt und miteinander verbunden, so daß sie einen Bohrrohr­ strang bilden. Der Bohrrohrstrang wird dann insgesamt weiter in den Baugrund vor­ getrieben. Um diese axiale Bewegung zu erleichtern, wird der gesamte Bohrrohr­ strang in Drehung versetzt.
Die Verbindungsstelle zwischen der Antriebseinrichtung und einem neu angesetzten bzw. aufgesetzten Bohrrohr befindet sich also in der Regel sechs Meter über dem Erdboden. In einer einfachsten Variante wird die Verbindung zwischen dem Bohrrohr und der Antriebseinrichtung manuell hergestellt, wozu sich ein Bauarbeiter mit Hilfe einer Leiter in sechs Meter Höhe begeben muß, um dort Verbindungsbolzen durch das Adapaterrohr in das Bohrrohr einzubringen. Da die Bohrrohre typischerweise einen Durchmesser von 600 bis 1200 mm aufweisen und Verbindungsbolzen an mehreren Stellen am Umfang des Bohrrohres angeordnet werden müssen, ist es er­ forderlich, die Leiter mehrfach neu anzulegen. Insgesamt ist also die manuelle Her­ stellung der Verbindung zwischen der Antriebseinrichtung und dem Bohrrohr sowohl zeitaufwendig als auch gefährlich. Außerdem lassen sich die Verbindungsbolzen ma­ nuell in der Regel nicht hinreichend fest montieren. Bei der Drehbewegung des Bohr­ strangs kommt es daher schnell zu Beschädigungen sowohl der Verbindungsbolzen als auch des Verbindungsbereichs im Bohrrohr und im Adapterrohr.
Mit der deutschen Patentschrift 36 42 387 wird eine Einrichtung der in Rede stehen­ den Art vorgeschlagen, die ein automatisches Herstellen und Aufheben der mechani­ schen Verbindung zwischen dem Bohrrohr und der Antriebseinrichtung ermöglicht. Dazu ist eine mit Hilfe einer Servoantriebseinrichtung ferngesteuert betätigbare Rie­ gelkupplung zwischen der Antriebseinrichtung und dem oberen Bohrrohrende vorge­ sehen. Diese Riegelkupplung umfaßt Kupplungsstifte, die in fluchtende Löcher am unteren Ende der Antriebseinrichtung und am oberen Ende des Bohrrohres einge­ führt werden können. Neben zahlreichen rein mechanisch arbeitenden Varianten der Servoantriebseinrichtung wird in der DE-PS 36 42 387 auch eine hydraulisch arbei­ tende Servoeinrichtung vorgeschlagen. Eine konkrete Realisierung der Hydraulikan­ ordnung wird allerdings nicht beschrieben.
Die deutsche Offenlegungsschrift 37 21 448, die sich ebenfalls mit dem Problem der Ankopplung eines Bohrrohrs an eine Antriebseinrichtung beschäftigt, beschreibt einen Bohrrohradapter für Drehbohrgeräte zum Herstellen verrohrter Bohrlöcher, dessen Adapterrohr mittels mindestens zweier hydraulischer Kolbentriebwerke mit dem Bohrrohr koppelbar ist. Die hydraulischen Kolbentriebwerke sind über Hydrau­ likleitungen an die Hydraulik angeschlossen, die im Bereich des Bohrtisches ange­ ordnet ist. Da sich der Bohrtisch nicht mit dem Adapterrohr und dem Bohrrohr mit­ dreht, werden die Hydraulikleitungen über eine hydraulische Drehdurchführung ge­ führt.
Bei einer hydraulischen Drehdurchführung handelt es sich um ein Präzisionsbauteil mit Wälzlager und mehreren Dichtungen, das relativ störanfällig ist. So kommt es im Bereich von hydraulischen Drehdurchführungen häufig zu Undichtigkeiten und einem Verlust der Hydraulikflüssigkeit. Insgesamt sind hydraulische Drehdurchführungen als Präzisionsbauteile auch relativ kosten intensiv.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der in Rede stehen­ den Art anzugeben, die sich konstruktiv relativ einfach realisieren läßt und ver­ gleichsweise störunanfällig ist.
Die erfindungsgemäße Einrichtung zum Indrehungversetzen und axialen Bewegen von Bohrrohrsträngen löst die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Pa­ tentanspruches 1. Danach ist die eingangs genannte Einrichtung derart ausgebildet, daß zumindest alle von Druckmittel durchströmten Komponenten der Hydraulikan­ ordnung im Bereich des Adapterrohres angeordnet sind.
Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß eine hydraulische Drehdurchführung dann nicht erforderlich ist, wenn sämtliche von als Druckmittel dienender Hydraulikflüssig­ keit durchströmten Komponenten der Hydraulikanordnung im Bereich des Adapter­ rohres angeordnet sind. Erfindungsgemäß ist außerdem erkannt worden, daß das Adapterrohr aufgrund seiner Geometrie eine Art Gehäusefunktion für einzelne Kom­ ponenten einer Pneumatik- oder Hydraulikanordnung übernehmen kann. Diese Kom­ ponenten können hier relativ geschützt angeordnet werden.
An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß sich die Kupplungsbolzen der erfindungsgemäßen Einrichtung gleichermaßen pneumatisch oder auch hydrau­ lisch antreiben lassen. Da zwischen der hierfür erforderlichen Pneumatikanordnung und der entsprechenden Hydraulikanordnung zumindest in Bezug auf die erfindungs­ gemäße Einrichtung kein wesentlicher Unterschied besteht, wird nachfolgend im Zu­ sammenhang mit vorteilhaften Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ausschließlich der Fall einer Hydraulikanordnung näher erläutert. Die Ausführungen hierzu treffen gleichermaßen auch auf Pneumatikanordnungen zu.
In einer vorteilhaften Variante der erfindungsgemäßen Einrichtung werden zumindest die Pumpe und das Steuerventil der Hydraulikanordnung innerhalb des Adapterroh­ res angeordnet, wo sie sowohl gegen mechanische Einwirkungen als auch gegen Spritzwasser und Schmutz geschützt sind.
Eine Anordnung der Pumpe der Hydraulikanordnung im Adapterrohr limitiert die Ausmaße und damit auch die Leistungsfähigkeit der Pumpe. In einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung wird daher vorgeschlagen, eine Hydraulikanordnung mit einem Druckspeicher zu verwenden. Mit Hilfe eines sol­ chen Druckspeichers lassen sich auch mit einer relativ klein dimensionierten Pumpe größere Drücke erzeugen. Insofern kann die Verwendung eines Druckspeichers auch von Vorteil sein, wenn die Pumpe nicht innerhalb des Adapterrohres angeordnet ist. Im Falle einer Hydraulikanordnung ist der Druckspeicher als Vorratsbehälter für Hydraulikflüssigkeit ausgelegt, so daß im Bedarfsfalle ein größeres Druckmittelvolu­ men zu Verfügung steht als es mit der Pumpe aktuell gefördert werden kann.
Des weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Hydraulikanordnung mindestens einen Druckschalter umfaßt, der die Pumpe immer dann aktiviert, wenn der Druck der Hydraulikflüssigkeit in der Hydraulikanordnung unter einen vorgegebenen Schwell­ wert sinkt. Dadurch kann bspw. unabhängig vom Betätigen der als Triebwerke die­ nenden Hydraulikzylinder bzw. der Kupplungsbolzen dafür gesorgt werden, daß im­ mer ein Mindestfüllstand in dem Druckspeicher vorliegt.
Sowohl der Druckspeicher als auch der Druckschalter können in vorteilhafter Weise innerhalb des Adapterrohres und somit relativ geschützt angeordnet sein.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, auch eine Stromquelle zum Betreiben der ein­ zelnen Komponenten der Hydraulikanordnung im Bereich des Adapterrohres anzu­ ordnen. In der Regel wird die Stromquelle aber in einem sich nicht mit dem Adapter­ rohr mitdrehenden Bereich angeordnet sein. In diesem Falle ist es vorteilhaft, wenn zumindest einzelne Komponenten der Hydraulikanordnung über eine elektrische Drehdurchführung an die Stromquelle angeschlossen sind. Elektrische Drehdurchfüh­ rungen sind weit weniger störanfällig als hydraulische Drehdurchführungen. Solche elektrischen Drehdurchführungen werden bspw. schon bei Kränen und anderen Baumaschinen eingesetzt.
Die Verwendung einer elektrischen Drehdurchführung für die Anschlußleitungen ein­ zelner im Bereich des Adapterrohres angeordneter Komponenten der Hydraulikan­ ordnung ermöglicht es, eine Fernbedienungseinrichtung zum Betätigen der Kupp­ lungsbolzen anzuschließen. Auf diese Weise wird der Bediener des Bohrgerätes in die Lage versetzt, die Kupplungsbolzen auf Knopfdruck zu betätigen, ohne daß er dazu die Führerkabine des Bohrgerätes verlassen muß.
In einer vorteilhaften Ausführungsform umfaßt die elektrische Drehdurchführung eine Schleifring-Bürsten-Anordnung mit mindestens zwei Schleifringkörpern und min­ destens zwei zugeordneten Bürsten. Die Schleifringkörper könnten aus mindestens zwei jeweils einen Ringabschnitt bildenden Teilkörpern zusammensetzbar sein, so daß sich die Schleifring-Bürsten-Anordnung einfach bei herkömmlichen Rotor-Stator- Anordnungen einer Antriebseinrichtung nachrüsten ließen. Die Bürsten der Schleif­ ring-Bürsten-Anordnung können jeweils eine Schleifkohle mit Andruckfeder umfas­ sen.
Besonders vorteilhaft ist es nun, wenn die Schleifring-Bürsten-Anordnung mehrpolig ausgebildet ist, d. h., wenn mehrere Anschlüsse für einzelne Verbraucher und ggf. Datenleitungen vorgesehen sind. An eine derartige Schleifring-Bürsten-Anordnung lassen sich dann nicht nur einzelne Komponenten der Hydraulikanordnung anschlie­ ßen, sondern auch weitere, im Bereich des Adapterrohres angeordnete Verbraucher, wie z. B. eine Überwachungseinrichtung, die nachfolgend noch näher erläutert wird. Eine mehrpolige Schleifring-Bürsten-Anordnung kann auch als elektrische Dreh­ durchführung für Datenleitungen dienen, was ebenfalls in Verbindung mit einer im Bereich des Adapterrohres angeordneten Überwachungseinrichtung von Vorteil ist.
Da die erfindungsgemäße Einrichtung zum Indrehungversetzen und axialen Bewe­ gen von Bohrrohrsträngen bestimmungsgemäß dem Einwirken von Spritzwasser und Schmutz sowie starken mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt ist, sieht eine vorteilhafte Variante der erfindungsgemäßen Einrichtung ein Gehäuse vor, in dem die Schleifring-Bürsten-Anordnung gekapselt ist. Das Gehäuse ist in vorteilhafter Weise spritzwasserdicht ausgebildet. Mit der Schleifring-Bürsten-Anordnung können auch die Anschlüsse gekapselt sein, wobei das Gehäuse dann abgedichtete Durchgangs­ öffnungen für elektrische Leitungen aufweist. Das Gehäuse für die Schleifring- Bürsten-Anordnung besteht in einer konstruktiv vorteilhaften Variante aus zwei Tei­ len, einem ersten Teil, das sich mit dem Adapterrohr mitdreht, und einem zweiten Teil, das an einem sich nicht mit dem Adapterrohr mitdrehenden Geräteteil, bspw. dem Bohrtisch, festgelegt ist. Zwischen dem ersten Teil und dem zweiten Teil des Gehäuses sind nun Dichtmittel angeordnet, die die sich gegeneinander drehenden Teile des Gehäuses zuverlässig gegeneinander abdichten.
Wie bereits voranstehend angedeutet umfaßt eine vorteilhafte Variante der erfin­ dungsgemäßen Einrichtung eine Überwachungseinrichtung zum Erfassen der Posi­ tionen der Kupplungsbolzen. Damit soll sichergestellt werden, daß beim Betätigen der Kupplungsbolzen auch tatsächlich eine Verbindung zwischen dem Adapterrohr und dem Bohrrohr hergestellt wird, d. h., daß die ersten und zweiten Kupplungsöff­ nungen fluchtend zueinander angeordnet sind und die Kupplungsbolzen tatsächlich in diese fluchtend zueinander angeordneten Kupplungsöffnungen eingeführt sind. Als Überwachungseinrichtung könnte in vorteilhafter Weise ein an einem der Kupplungs­ bolzen angeordnetes Magnetelement dienen, dessen Lage durch einen Magnetsen­ sor erfaßt wird. Das Magnetelement könnte in Form eines Permanentmagneten reali­ siert sein.
Die Überwachungseinrichtung könnte nun über die elektrische Drehdurchführung ei­ nerseits mit Strom versorgt werden und andererseits an eine Anzeigevorrichtung im Bereich des Bedieners angeschlossen sein. Der Bediener könnte dann nicht nur die Kupplungsbolzen auf Knopfdruck fernbedienen, sondern auch von der Führerkabine aus kontrollieren, ob der Kupplungsvorgang erfolgreich war.
In vorteilhafter Weise werden im Rahmen der erfindungsgemäßen Einrichtung ko­ nisch zulaufend ausgebildete Kupplungsbolzen verwendet, die in entsprechend ko­ nisch zu laufende Kupplungsöffnungen im Bohrrohr im wesentlichen spielfrei einführ­ bar sind. Derartige Kupplungsbolzen nehmen die im Betrieb auftretenden Kräfte in Umfangsrichtung und in axialer Richtung vollständig auf, so daß der Verschleiß sowohl der Kupplungsbolzen als auch der Kupplungsöffnungen minimiert wird.
Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß als Stromversorgung eine Batterie ver­ wendet werden kann und in ganz besonders vorteilhafter Weise die Fahrzeugbatterie des Bohrgerätes eingesetzt werden kann.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfol­ gende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbei­ spiels der Erfindung werden auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Einrichtung zum Indre­ hungversetzen und axialen Bewegen von Bohrrohrsträngen und
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die elektrische Drehdurchführung der in Fig. 1 dar­ gestellten Einrichtung.
In Fig. 1 ist eine Einrichtung dargestellt zum Indrehungversetzen und axialen Bewe­ gen von aus mindestens einem Bohrrohr 1 bestehenden Bohrrohrsträngen. Darge­ stellt ist lediglich das obere Ende des obersten Bohrrohres 1 eines Bohrrohrstranges. Die Einrichtung umfaßt eine endseitig an das oberste Bohrrohr 1 koppelbare An­ triebseinrichtung 2. Die Kopplung zwischen dem Bohrrohr 1 und der Antriebseinrich­ tung 2 erfolgt über ein an der Antriebseinrichtung 2 angeordnetes, das Bohrrohr 1 übergreifendes Adapterrohr 3 und am Umfang des Adapterrohres 3 angeordnete Kupplungsbolzen 4. Die Kupplungsbolzen 4 sind durch erste Kupplungsöffnungen 5 im Adapterrohr 3 und zweite Kupplungsöffnungen 6 im Bohrrohr 1 einführbar. Dazu sind die Kupplungsbolzen 4 durch eine Hydraulikanordnung mit einer Pumpe 7, ei­ nem Steuerventil 8 und den Kupplungsbolzen 4 jeweils zugeordneten Triebwerken 9 in Form von Hydraulikzylindern antreibbar.
Erfindungsgemäß sind zumindest alle von dem Druckmittel, nämlich der Hydraulik­ flüssigkeit, durchströmten Komponenten der Hydraulikanordnung im Bereich des Adapterrohres 3 angeordnet.
An Stelle der Hydraulikanordnung könnten die Kupplungsbolzen 4 auch mit Hilfe ei­ ner Pneumatikanordnung angetrieben werden. Eine solche Pneumatikanordnung würde im wesentlichen dieselben Komponenten wie die dargestellte Hydraulikanord­ nung umfassen.
In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel umfaßt die Hydraulikanordnung neben der Pumpe 7, dem Steuerventil 8 und den Hydraulikzylindern 9 auch einen Druck­ speicher 10 in Form eines Hydraulikflüssigkeitsreservoirs. Außerdem ist noch ein Druckschalter vorgesehen, der hier nicht näher dargestellt ist. Der Druckschalter dient zum Aktivieren der Pumpe 9 und spricht immer dann an, wenn der Druck inner­ halb der Hydraulikanordnung unter einen vorgegebenen Schwellwert absinkt. Da­ durch wird immer ein bestimmter Füllstand im Druckspeicher 10 aufrechterhalten, so daß die Kupplungsbolzen 4 jederzeit mit einem geeigneten Druck betätigbar sind.
In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind nun neben der Pumpe 7 und dem Steuerventil 8 auch der Druckspeicher 10 und der Druckschalter innerhalb des Adapterrohres 3 angeordnet. Neben diesen von Hydraulikflüssigkeit durchströmten Komponenten der Hydraulikanordnung ist noch ein Elektromotor 11 innerhalb des Adapterrohres 3 angeordnet, mit dem die Pumpe 7 betrieben wird. Alle diese Kom­ ponenten des Hydraulikantriebs sind aufgrund ihrer Anordnung innerhalb des Adap­ terrohres 3 sowohl gegen mechanische Einwirkungen als auch gegen Spritzwasser und Schmutz geschützt. Dazu trägt noch eine horizontale Trennwand 12 bei, die die vorstehend aufgelisteten Komponenten der Hydraulikanordnung gegen das offene Ende des Adapterrohres 3 abschirmt.
Die Hydraulikzylinder 9 sind über Hydraulikleitungen 13 an das Steuerventil 8 ange­ schlossen. Das Adapterrohr 3 ist über ein Mitnehmergehäuse 14 und eine Stator-15- Rotor-16-Anordnung an einem Bohrtisch 17 angeordnet, der wiederum über einen Führungsschlitten 18 auf einer Führungsschiene 19 verschiebbar ist.
Im Bereich der Stator-15-Rotor-16-Anordnung befindet sich eine elektrische Dreh­ durchführung 20, über die einzelne Komponenten, wie z. B. der Elektromotor 11, der Hydraulikanordnung an eine Stromquelle angeschlossen sind, welche in einem sich nicht mit dem Adapterrohr 3 mitdrehenden Bereich angeordnet ist. Die Stromquelle selbst ist hier nicht dargestellt, allerdings eine elektrische Leitung 21 von dem Elek­ tromotor 11 zur elektrischen Drehdurchführung 20 und eine elektrische Leitung 22, die zum Anschluß der elektrischen Drehdurchführung 20 an die Stromquelle dient.
An diese Leitung 22 läßt sich nun eine Fernbedienungseinrichtung zum Betätigen der Kupplungsbolzen 4 anschließen.
Die elektrische Drehdurchführung ist in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel in Form einer Schleifring-Bürsten-Anordnung realisiert, die nachfolgend anhand von Fig. 2 näher beschrieben wird.
In Verbindung mit Fig. 1 sei noch angemerkt, daß zusätzlich zu einer Fernbedie­ nungseinrichtung auch eine Überwachungseinrichtung zum Erfassen der Position der Kupplungsbolzen 4 vorgesehen sein kann. Dazu könnte an mindestens einem der Kupplungsbolzen 4 ein Magnetelement angeordnet sein, dessen Lage mit Hilfe eines Magnetsensors erfaßbar ist. Eine derartige Überwachungseinrichtung könnte über die elektrische Drehdurchführung 20 sowohl mit Strom versorgt werden als auch an eine Anzeigevorrichtung im Bereich des Bedieners angeschlossen sein. Auf diese Weise könnte ein Bediener einfach überprüfen, ob ein Kopplungsvorgang erfolgreich war oder nicht, ohne daß er dazu die Verbindung zwischen Adapterrohr 3 und Bohr­ rohr 1 in Augenschein nehmen muß.
In Fig. 2 ist eine konkrete Realisierung für die elektrische Drehdurchführung darge­ stellt. Diese besteht im wesentlichen aus einer Schleifring-Bürsten-Anordnung mit drei Schleifringkörpern 25 und dementsprechend drei zugeordneten Bürsten 26. Jede Bürste 26 umfaßt eine Schleifkohle mit einer Andruckfeder. Die Schleifring-Bürsten- Anordnung ist hier mehrpolig ausgebildet. Dementsprechend sind mehrere An­ schlüsse 27 für einzelne Verbraucher und ggf. Datenleitungen vorgesehen.
Die Schleifring-Bürsten-Anordnung ist zusammen mit den Anschlüssen 27 in einem Gehäuse 28 gekapselt, das im wesentlichen zweiteilig ausgebildet ist. Das erste Teil 29 des Gehäuses 28 dreht sich mit dem Rotor und damit mit dem Adapterrohr mit, während das zweite Teil 30 des Gehäuses 28 an dem Stator, also einem sich nicht mit dem Adapterrohr mitdrehenden Geräteteil festgelegt ist. Zwischen dem ersten Teil 29 und dem zweiten Teil 30 des Gehäuses 28 sind Dichtmittel 31 angeordnet, die für eine spritzwasserdichte Abdichtung des Gehäuses 28 sorgen.
Das erste Teil 29 des Gehäuses 28 ist über einen Rotorgehäusehalter 32 an der Bohrtischspindel 33 befestigt. Das zweite Teil 30 des Gehäuses 28 ist am Bohrtisch­ gehäuse 34 festgelegt. Auch zwischen der Bohrtischspindel 33 und dem Bohrtisch­ gehäuse 34 sind Dichtmittel 35 angeordnet.
Hinsichtlich weiterer, in den Figuren nicht dargestellter Merkmale der erfindungsge­ mäßen Einrichtung zum Indrehungversetzen und axialen Bewegen von Bohrrohr­ strängen wird auf den allgemeinen Teil der Beschreibung verwiesen.
Abschließend sei darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäße Lehre keinesfalls auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern bspw. auch Einrichtungen mit Pneumatik- oder Hydraulikanordnungen zum Betätigen der Kupplungsbolzen einschließt die weitere, hier nicht näher beschriebene Komponen­ ten umfassen.

Claims (21)

1. Einrichtung zum Indrehungversetzen und axialen Bewegen von aus mindestens einem Bohrrohr (1) bestehenden Bohrrohrsträngen, mit einer endseitig an das Bohr­ rohr (1) koppelbaren Antriebseinrichtung (2), wobei die Koppelung über ein an der Antriebseinrichtung (2) angeordnetes, das Bohrrohr (1) übergreifendes Adapterrohr (3) und am Umfang des Adapterrohres (3) angeordnete Kupplungsbolzen (4) erfolgt, welche durch erste Kupplungsöffnungen (5) im Adapterrohr (3) in zweite Kupplungs­ öffnungen (6) im Bohrrohr (1) einführbar sind, und wobei die Kupplungsbolzen (4) durch mindestens eine Pneumatik- oder Hydraulikanordnung mit mindestens einer Pumpe (7), mindestens einem Steuerventil (8) und den Kupplungsbolzen (4) jeweils zugeordneten Triebwerken (9) antreibbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest alle von Druckmittel durch­ strömten Komponenten der Pneumatik- oder Hydraulikanordnung im Bereich des Adapterrohres (3) angeordnet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Pumpe (7) und das Steuerventil (8) innerhalb des Adapterrohres (3) angeordnet sind.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pneumatik- oder Hydraulikanordnung mindestens einen Druckspeicher (10) um­ faßt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Pneumatik- oder Hydraulikanordnung mindestens einen Druckschalter zum Aktivie­ ren der Pumpe (7) umfaßt, wobei der Druckschalter immer dann anspricht, wenn der Druck in der Pneumatik- oder Hydraulikanordnung unter einen vorgegebenen Schwellwert absinkt.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckspeicher (10) und ggf. der Druckschalter innerhalb des Adapterrohres (3) angeordnet sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stromquelle in einem sich nicht mit dem Adapterrohr (3) mitdrehenden Bereich angeordnet ist und daß zumindest einzelne Komponenten der Pneumatik- oder Hydraulikanordnung über eine elektrische Drehdurchführung (20) an die Stromquelle angeschlossen sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Fernbedie­ nungseinrichtung zum Betätigen der Kupplungsbolzen (4) vorgesehen ist, wobei die Fernbedienungseinrichtung an die elektrischen Zuleitungen (22) der Pneumatik- oder Hydraulikanordnung angeschlossen ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Drehdurchführung (20) eine Schleifring-Bürsten-Anordnung mit min­ destens zwei Schleifringkörpern (25) und mindestens zwei zugeordneten Bürsten (26) umfaßt.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifringkörper aus mindestens zwei jeweils einen Ringabschnitt bildenden Teilkörpern zusammen­ setzbar sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürsten (26) jeweils eine Schleifkohle mit Andruckfeder umfassen.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifring-Bürsten-Anordnung mehrpolig ausgebildet ist, d. h. daß mehrere An­ schlüsse (27) für einzelne Verbraucher und ggf. Datenleitungen vorgesehen sind.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifring-Bürsten-Anordnung mit einem Gehäuse (28) gekapselt ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (28) spritzwasserdicht ausgebildet ist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlüsse (27) zusammen mit der Schleifring-Bürsten-Anordnung gekapselt sind und daß das Gehäuse (28) abgedichtete Durchgangsöffnungen für elektrische Leitungen (21, 22) aufweist.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß sich zumindest ein erster Teil (29) des Gehäuses (28) mit dem Adapterrohr (3) mit­ dreht, während mindestens ein zweiter Teil (30) des Gehäuses (28) an einem sich nicht mit dem Adapterrohr (3) mitdrehenden Geräteteil festgelegt ist und daß zwi­ schen dem ersten Teil (29) und dem zweiten Teil (30) des Gehäuses (28) Dichtmittel (31) angeordnet sind.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Überwachungseinrichtung zum Erfassen der Positionen der Kupplungsbolzen (4) vorgesehen ist.
17. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwa­ chungseinrichtung mindestens ein an mindestens einem der Kupplungsbolzen (4) angeordnetes Magnetelement umfaßt und mindestens einen die Lage des Magnet­ elements erfassenden Magnetsensor.
18. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß ein Permanent­ magnet als Magnetelement dient.
19. Einrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungseinrichtung über die elektrische Drehdurchführung (20) an eine Anzeigevorrichtung im Bereich eines Bedieners angeschlossen ist.
20. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsbolzen (4) konisch zu laufend ausgebildet sind und daß zumindest die zweiten Kupplungsöffnungen (6) im Bohrrohr (1) entsprechend konisch ausgebildet sind.
21. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß eine Batterie, vorzugsweise eine Fahrzeugbatterie, als Stromquelle dient.
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