DE3540870A1 - Gewinde- oder steckverbinder - Google Patents
Gewinde- oder steckverbinderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gewinde- oder Steckver
binder, der es erlaubt, unterschiedliche Medien im Ver
binder in mindestens drei voneinander getrennten Wegen
zu fördern, wobei der Verbinder einen Muffenteil und
einen mit diesem zu verbindenden Steckerteil umfaßt,
wobei weiterhin radial außerhalb der freien Durchgangs
öffnung des Verbinders sowohl im Muffenteil als auch im
Steckerteil parallel zur Achse des Verbinders verlaufen
de, untereinander in Verbindung stehende erste Kanäle
ausgebildet sind, zwischen Muffenteil und Steckerteil
ein Bypassring angeordnet ist, in dem ebenfalls radial
außerhalb der freien Durchgangsöffnung parallel zur
Achse verlaufende erste Kanäle ausgebildet sind, über
welche die ersten Kanäle des Muffenteils mit den ersten
Kanälen des Steckerteils verbunden sind, radial außerhalb
der ersten Kanäle sowohl im Muffenteil als auch im
Steckerteil parallel zur Achse des Verbinders verlaufen
de, untereinander in Verbindung stehende zweite Kanäle
angeordnet sind, einerseits an den Muffen- und Stecker
teilen und andererseits an Bypassring Dichtflächen aus
gebildet sind, über die die zweiten Kanäle gegenüber den
ersten Kanälen und die ersten Kanäle gegenüber der Durch
gangsöffnung abgedichtet sind, sowohl am Steckerteil als
auch am Muffenteil ein die Durchgangsöffnung umgebender
erster Ringkanal vorgesehen ist, der mit den der Ver
bindungsstelle abgewandten Öffnungen der ersten Kanäle
in Verbindung steht, und sowohl am Steckerteil als auch
am Muffenteil ein den ersten Ringkanal umgebender zwei
ter Ringkanal vorgesehen ist, der mit den der Verbin
dungsstelle abgewandten Öffnungen der zweiten Kanäle in
Verbindung steht, gemäß Patentanmeldung P 34 18 892.4-12.
Der in der Hauptanmeldung beschriebene Gewinde- oder
Steckverbinder, der insbesondere in der Tiefbohrtechnik,
jedoch auch auf anderen technischen Gebieten mit Vorteil
einsetzbar ist, ermöglicht es, unterschiedliche Medien
im Verbinder in mindestens drei voneinander getrennten
Wegen zu fördern, wobei dieser Verbinder eine besonders
einfache und sichere Verbindung ermöglicht und gleich
zeitig sicherstellt, daß der wirksame Querschnitt der
freien Durchgangsöffnung durch die zusätzlichen Wege
nicht verringert wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
den Verbinder gemäß Hauptanmeldung derart weiterzubil
den, daß seine Einsatzmöglichkeiten erheblich gesteigert
werden. Insbesondere liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, in dem Fall, in dem der Verbin
der in der Tiefbohrtechnik eingesetzt wird, das Ab
teufen der Bohrung zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
im Bypassring zumindest eine Ventileinrichtung vorge
sehen ist, die die freie Durchgangsöffnung mit einem der
Kanäle, vorzugsweise mit einem der ersten Kanäle, ver
bindet, wobei die Ventileinrichtung in Abwesenheit einer
Druckdifferenz vorzugsweise in der geschlossenen Positi
on ist.
Die erfindungsgemäße Maßnahme ermöglicht es, daß bei be
stimmten, vorgegebenen Druckdifferenzen die Ventilein
richtung öffnet oder schließt, so daß verschiedene
Medienkanäle unter bestimmten Betriebsbedingungen mit
einander verbindbar sind.
Weitere Vorteile sowie bevorzugte Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
der nachfolgenden Beschreibung, in der mehrere Aus
führungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
näher dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch den Verbinder,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Bypassring des Ver
binders samt Ventileinrichtung in vergrößerter
Darstellung,
Fig. 3 eine Ansicht von unten auf den Bypassring gemäß
Fig. 2,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Bypassringes gemäß Fig. 2,
Fig. 5 eine Darstellung eines Flanschverbinders gemäß dem
Stand der Technik,
Fig. 6 eine Darstellung eines weiteren Flanschverbinders
gemäß dem Stand der Technik,
Fig. 7 die Anwendung des erfindungsgemäßen Verbinders
beim Lufthebe-Bohrverfahren bei unterschiedlicher
Teufe, und
Fig. 8 eine Schnittansicht eines 5-Wege-Verbinders.
Der in Fig. 1 dargestellte Verbinder entspricht im
wesentlichen demjenigen gemäß Hauptanmeldung. Bezüglich
der Details wird auf die Hauptanmeldung verwiesen, auf
deren gesamten Offenbarungsinhalt ausdrücklich Bezug
genommen wird.
Der in Fig. 1 dargestellte Gewindeverbinder ist ein Luft
hebegestänge-Verbinder für die Tiefbohrtechnik. Der Ver
binder umfaßt einen Muffenteil 100, einen Zapfen- bzw.
Steckerteil 200, sowie einen zwischen Muffenteil 100 und
Steckerteil 200 angeordneten Bypassring 300. Das dem
Verbinder abgewandte Ende des Muffenteils 100 wird über
Schweißungen mit einem Gestänge 0 verbunden, ebenso wie
das dem Verbinder abgewandte Ende des Steckerteils 200.
Sowohl Muffenteil 100 als auch Steckerteil 200 als auch
Bypassring 300 sind mit einer zentralen, mit der Ver
binderachse 30 koaxialen freien Durchgangsbohrung 101
bzw. 201 bzw. 301 versehen, deren Innendurchmesser dem
Innendurchmesser des Bohrgestänges 0 entspricht.
Der Muffenteil 100 weist um die freie Durchgangsöffnung
101 herum angeordnete, parallel zur Achse 30 verlaufen
de erste Kanäle 13 auf, deren in der Fig. 1 dargestellten
unteren Enden in einem konzentrisch zur Achse 30 um die
Durchgangsöffnung 101 herum verlaufenden Ringkanal 15
enden und somit untereinander in Verbindung stehen. Der
Ringkanal 15 wird in nicht näher dargestellter Weise mit
längs der Bohrstangen befestigten U-Profilen verbunden,
wie in der Hauptanmeldung beschrieben.
Radial außerhalb der ersten Kanäle 13 sind im Muffenteil
100 zweite Kanäle 12 unter jeweils gleichem Abstand zur
Achse 30 und parallel zu dieser verlaufend ausgebildet.
Die in der Darstellung gemäß Fig. 1 unten liegenden
Enden der zweiten Kanäle 12 münden in einem konzentrisch
zur Achse 30 verlaufenden zweiten Ringkanal 14, wodurch
die zweiten Kanäle 12 medienmäßig miteinander verbunden
sind. Der zweite Ringkanal 14 ist radial außerhalb des
Ringkanals 15 angeordnet und wird in nicht näher darge
stellter Weise mit einem weiteren, längs der Bohrstange
an dieser angeschweißten U-Profil verbunden.
Der Muffenteil 100 ist in seinem dem Steckerteil 200 zu
gewandten Innenbereich derart abgestuft, daß sich an
schließend an die freie Durchgangsöffnung 101 ein radial
erweiterter Ringbereich 102 mit einer axial verlaufenden
Dichtfläche 16 a, hieran ein gegenüber dem ersten Ring
bereich 102 radial erweiterter Ringbereich 103 mit einer
weiteren, axial verlaufenden Dichtfläche 16 b sowie hier
an anschließend ein gegenüber dem weiteren Ringbereich
103 radial erweiterter Gewindebereich 104 mit einem
Innengewinde 11 anschließt. Die ersten Kanäle 13 enden mit ihren in
der Darstellung gemäß Fig. 1 oberen Enden in der unteren,
horizontalen Ringfläche 31 des Ringbereichs 103, während
die oberen Enden der zweiten Kanäle 12 in der unteren
horizontalen Ringfläche 32 des Gewindebereiches 104
enden.
Der Steckerteil 200 ist dem Muffenteil 100 entsprechend
ausgebildet und weist demnach eine zentrale freie Durch
gangsöffnung 201, erste Kanäle 4, zweite Kanäle 5,
einen ersten Ringkanal 2 sowie einen zweiten Ringkanal
3 auf, sowie einen gegenüber der freien Durchgangs
öffnung radial erweiterten Ringbereich 202 mit axial
verlaufenden Dichtfläche 7 a und einen weiteren, axial
erweiterten Ringbereich 203 mit einer axialen Dicht
fläche 7 b. An der zwischen den Dichtflächen 7 a und 7 b
befindlichen horizontalen Ringfläche 33 münden die
unteren Enden der ersten Kanäle 4, während die unteren
Enden der zweiten Kanäle 5 in einer unteren, ringförmigen
Stirnfläche 34 des Steckerteils 200 enden. Über ein Außengewinde 6 (abge
flachtes Spitzgewinde) ist der Steckerteil 200 in den
Muffenteil 100 einschraubbar.
Der Bypassring 300 weist einen oberen und unteren Außen
durchmesser auf, der an den Innendurchmesser der Ring
bereiche 202 und 102 angepaßt ist. Bei zusammengebautem
Verbinder liegen der obere und untere Bereich des Bypass
ringes 300 über nicht dargestellte, in Umfangsnuten 9
angeordnete O-Ringe dichtend an den Dichtflächen 7 a und
16 a der Ringbereiche 202 bzw. 102 an.
In seinem mittleren Bereich weist der Bypassring 300
einen umlaufenden Kragen 35 auf, dessen Außendurch
messer dem Innendurchmesser der Ringbereiche 103 und 203
angepaßt ist. Innerhalb des Kragens 35 sind Kanäle 8
parallel zur Achse 30 ausgebildet und enden in den
oberen bzw. unteren ringförmigen Stirnflächen 36 bzw.
37 des Kragens 35. An der äußeren Ringfläche 38 des
Bypassringes 300 sind zwei Umfangsnuten 39 zur Aufnahme
nicht dargestellter O-Ringe ausgebildet. Über diese O-
Ringe liegt im zusammengebauten Zustand des Verbinders
der Bypassring 300 dichtend an den Dichtflächen 7 b, 16 b
des Stecker- bzw. Muffenteils 200 bzw. 100 an.
Im zusammengebauten Zustand des Verbinders sind somit
einerseits die Durchgangsöffnungen 101, 301 und 201,
andererseits die ersten Kanäle 13, 8 und 4 und schließ
lich die zweiten Kanäle 12 und 5 miteinander verbunden,
wobei die Durchgangsöffnungen gegenüber den ersten
Kanälen und die ersten Kanäle gegenüber den zweiten
Kanälen abgedichtet sind. Es ist darauf hinzuweisen,
daß zwischen den gegenüberliegenden Enden der ersten
Kanäle 4 und der Kanäle 8 einerseits sowie der ersten
Kanäle 13 und der Kanäle 8 andererseits sowie auch der
zweiten Kanäle 5 und der zweiten Kanäle 12 im zusammen
gebauten Zustand des Verbinders ein Abstand vorliegt,
so daß an den Verbindungsstellen dieser Kanäle konzen
trisch zur Achse 30 verlaufende Ringräume entstehen, wel
che die einzelnen Öffnungen miteinander verbinden. Es
ist daher im Falle des erfindungsgemäßen Verbinders nicht
erforderlich, daß die einzelnen Kanäle gegeneinander
fluchten. Die zwischenliegenden Ringräume sorgen in
jedem Fall für die erforderliche Verbindung zwischen den
einzelnen Kanälen.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist einer der Kanäle 8 des
Bypassrings 300 (oder bei Bedarf auch mehrere Kanäle 8)
mit einer Ventileinrichtung versehen. Diese Ventilein
richtung umfaßt eine in Axialrichtung des Bypassringes
300 gesehen etwa mittig angeordnete, bezüglich der
Achse 30 radial verlaufende Bohrung 302, die die freie
Durchgangsöffnung 301 mit einem Kanal 8′ verbindet. Der
Kanal 8′ ist in seinem mittleren und oberen Bereich 303
auf einen etwas größeren Durchmesser aufgebohrt und an
seinem oberen Ende über ein Verschlußstück 304 ver
schlossen. Innerhalb der Bohrung 303 ist eine als Ventil-
Schließglied dienende Kugel 305 angeordnet, die entlang
der Bohrung 303 bewegbar ist und mittels einer zwischen
Verschlußstück 304 und Stahlkugel 305 gespannten Druck
feder 306 nach unten in ihre Schließposition gegen den
Ventilsitz 307 gedrückt wird.
Im folgenden wird die Funktionsweise des erfindungsge
mäßen Verbinders anhand seines Einsatzes in der Tief
bohrtechnik näher beschrieben. Hierzu erscheint es zum
Zwecke des besseren Verständnisses erforderlich, zu
nächst auf den bekannten Stand der Technik einzugehen:
Da beim Bohren nach dem Lufthebe-Verfahren die im Bohr
loch anstehende Wassersäule gegen die Druckleistung des
Kompressors wirkt, ist es erforderlich, mittels Düsen
stücken, welche entsprechend der Kompressorleistung in
der erforderlichen Tiefe im Gestängestrang eingebaut
werden, über die Düse dem Hauptförderrohr (freie Durch
gangsöffnung) Luft zuzuführen, um das Luftheben in Be
trieb zu halten.
Bei den herkömmlichen Systemen handelt es sich um
Flanschen-Bohrgestänge, an denen zwei sich gegenüber
liegende Rohre (Positionen 402, 403 in den Fig. 5 und
6) die Luft dem Düsenstück 404 zuführen. Diese Düsen
stücke sind Flanschen-Paßstücke, in denen die luftzu
führenden Rohre enden, wobei die Luft über Schlitze dem
Hauptförderweg 401 zugeführt wird, um das Luftheben zu
betreiben. Umgebaut wurde diese Luftdüse bisher, nachdem
die Bohrung bis ca. 90 m abgeteuft war. Dann kommt die
Kompressorleistung (10 bar) nicht mehr gegen die im Bohr
loch befindliche Wassersäule an, welche aber erforderlich ist, um
die Bohrlochwand zu stabilisieren. Jetzt muß der gesamte
Bohrstrang (Flansch-Verbindung) ausgebaut werden und die
Düse wird bei ca. 40 Meter unter Gelände wieder
eingebaut.
Bis die Bohrung beispielsweise bis 200 Meter Tiefe ab
geteuft ist, wiederholt sich dieser Vorgang dreimal.
Nachdem jeweils das gesamte Bohrgestänge ausgebaut wer
den muß und mit zunehmender Tiefe der Bohrung die Länge
des Bohrgestänges zunimmt, werden die hierzu erforder
lichen Aus- und Einbauzeiten immer länger. Ein Belassen
des Düsenstücks im Strang und ein einfaches Nachsetzen
weiterer Düsenstücke ist im Falle des bekannten Standes
der Technik nicht möglich, da durch den höheren Wasser
druck zu förderndes Bohrgut durch die Verbindungs
schlitze vom Hauptförderweg in die Luftführungsrohre
gedrückt würde. Ein weiterer Nachteil der bekannten
Düsenstücke ist darin zu sehen, daß diese einen festen
Bestandteil des Bohrstranges darstellen und somit alle
statischen Momente übernehmen müssen, wobei die Luftzu
führungsschlitze eine deutliche Schwächung des gesamten
Bohrstranges darstellen und sich gegebenenfalls wie eine
Sollbruchstelle auswirken.
In Fig. 7 ist in schematischer Weise dargestellt, wie
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindung nach
dem Lufthebe-Bohrverfahren zu verfahren ist. Das darge
stellte Anwendungsbeispiel betrifft eine Brunnenbohrung
mit einem Enddurchmesser von 800 mm und einer Entteufe
von 200 Metern. Der Wasserspiegel in der Bohrung ent
spricht dem Geländeniveau. Es steht ein Kompressor zur
Verfügung mit 10 bar Druck und einer Kompressorleistung
von 15 m3/min.
Jede Bohrstange des Bohrstranges ist an ihrem Ende mit
einem Muffenteil oder einem Steckerteil gemäß Fig. 1
versehen. An der Stelle des Bohrstranges, an der eine
Düse benötigt wird, wird als Bypassring ein solcher mit
Ventileinrichtung eingesetzt, wie er in Fig. 2 darge
stellt ist. An den anderen Verbindungsstellen werden By
passringe ohne Ventileinrichtung eingesetzt.
Beim Beschicken der ersten Kanäle mit Druckluft wird die
Kugel 305 angehoben und gibt somit die Bohrung 302 frei,
so daß Heberluft in den Hauptförderweg (Durchgangsöff
nung 301) einströmen kann und dadurch das Luftheben in
Betrieb gesetzt wird. Wird die Druckluftzufuhr über die
ersten Kanäle eingestellt, so wird aufgrund des Gegen
druckes der Feder 306 die Stahlkugel 305 auf den Ventil
sitz 307 gedrückt, um ein Eindringen von Fremdkörpern
bzw. Verunreinigungen in die ersten Kanäle zu verhindern.
In dem durch die jeweiligen Betriebsbedingungen vorge
gebenen Abstand (beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7
etwa 85 Meter) werden in die Verbinder anstelle der
normalen Verbinder solche mit Ventileinrichtung (Luft
hebe-Ventil) eingebaut, ohne daß die bereits im Bohr
strang befindlichen Düsenteile aus dem Bohrstrang aus
gebaut werden müßten.
Wird, wie in Abbildung II der Fig. 7 dargestellt, der
Druck der aufliegenden Wassersäule zuzüglich Wichte der
Spülflüssigkeit für den Arbeitskompressor unüberwindbar,
so schließt aufgrund des erfindungsgemäßen Verbinders
der Wasserdruck mittels der Kugel 305 die Düse und der
Luftdruck des Kompressors hebt am zweiten Düsenstück
(bei 40 Meter Tiefe) die Kugel an, wodurch wiederum Luft
dem Hauptförderkanal zugeführt wird und das Luftheben
kontinuierlich fortgesetzt werden kann. Diese Vorgehens
weise läßt sich weiter fortsetzen, wie in Darstellung 111
gemäß Fig. 7 dargestellt ist, wobei hier bei 195 Metern
und 119 Metern jeweils ein geschlossenes Düsenstück und
bei 43 Metern ein offenes Düsenstück vorgesehen ist.
Aufgrund der vorliegenden Erfindung ist es somit nicht
mehr erforderlich, bei fortschreitender Bohrtiefe das
für das Luftheben erforderliche Düsenstück an immer
anderer Stelle am Bohrstrang anzubringen, was in be
sonders zeit- und arbeitsaufwendiger Weise jedesmal
das Ausfahren und Wiedereinbringen des gesamten Bohr
stranges erforderlich macht.
Der Bohrstrang mit erfindungsgemäßem Verbinder ist be
sonders vielseitig einsetzbar, wie die nachfolgenden
Ausführungsbeispiele zeigen:
Beim Direktspülverfahren (Rechtsspülung) dient die
freie Durchgangsöffnung (Hauptförderweg) als Förderrohr
für die Spülflüssigkeit, die mittels Spülpumpe von
Übertage aus auf die Bohrlochsohle gepumpt wird und von
dort im Raum zwischen Gestänge und Bohrlochwand das
Bohrgut austrägt. Bei diesem Verfahren werden Bypass
ringe ohne Ventileinrichtungen verwendet.
Beim Lufthebe-Bohrverfahren (Linksspülung) mit Rollen
meißel wird, wie dies in Fig. 7 angedeutet ist, durch
die inneren, ersten Kanäle dem als Düsenstück wirkenden
Bypassring Druckluft zugeführt, wodurch durch Einspeisen
von Druckluft in die freie Durchgangsöffnung (Haupt
förderweg) eine Förderung des Gemisches aus Luft, Wasser
und Bohrgut nach Übertage bewirkt wird.
Bei dem Lufthebe-Bohrverfahren mit dem Mission-Im-Loch-
Hammer dienen die inneren, ersten Kanäle der Druckluft
zuführung (Arbeitsluft) zum Bohrhammer. Da der Bohr
hammer im geschlossenen Luftsystem arbeiten muß, um von
der aufliegenden Wassersäule unbeeinflußt arbeiten zu
können, wird die Abluft über die äußeren, zweiten Kanäle
nach Übertage abgeleitet. Ein Teil der Arbeitsluft wird
über einen Bypassring mit Ventileinrichtung als ein
faches Düsenstück der freien Durchgangsöffnung zugeführt
und somit kann das Bohrgut über eine Fangschürze im
Lufthebe-Verfahren von der Bohrlochsohle abgesaugt und
in der freien Durchgangsöffnung (Hauptförderkanal) nach
Übertage gefördert werden. Der Einbau des mit Ventilein
richtung versehenen Bypasses erfolgt nach dem in Fig. 7
dargestellten Prinzip.
Während es bisher erforderlich war, für die einzelnen
Bohrverfahren in ihrer Bauart unterschiedliche Bohrge
stänge zu verwenden, ist man bei Verwendung eines Bohr
gestänges mit den erfindungsgemäßen Verbindern in der
Lage, für die vorgenannten, lediglich beispielsweise
aufgezählten Verfahren jeweils das gleiche Bohrgestänge
zu verwenden.
Es ist darauf hinzuweisen, daß der erfindungsgemäße Ver
binder auch auf anderen Gebieten der Technik vorteil
haft einsetzbar ist, wie beispielsweise bei Hydraulik
und Bremssystemen, in der Klimatechnik, in der Pneumatik
und dergleichen.
Je nach Bedarf können selbstverständlich auch mehrere
der oben beschriebenen Ventileinrichtungen in einen
einzigen Bypassring eingearbeitet werden.
Wie aus Fig. 8 ersichtlich, ist das vorstehend be
schriebene Prinzip nicht auf ein 3-Wege-System be
schränkt. In Fig. 8 ist ein 5-Wege-System dargestellt,
welches grundsätzlich entsprechend demjenigen gemäß
Fig. 1 aufgebaut ist, so daß sich eine nähere Beschrei
bung erübrigt. Eine oder mehrere Ventileinrichtungen
können beispielsweise zwischen der zentralen Durchgangs
öffnung und einen bzw. mehreren der hieran anschließen
den ersten Kanäle vorgesehen sein. In alternativer Wei
se könnten die Ventileinrichtungen selbstverständlich
auch zwischen einem weiter außen gelegenen Kanal und
der zentralen Durchgangsöffnung oder zwischen unter
schiedlichen Kanälen vorgesehen sein. Weiterhin ist die
erfindungsgemäße Lehre ohne weiteres auch bei 2-Wege-
Anordnungen anwendbar.
Claims (11)
1. Gewinde- oder Steckverbinder, der es erlaubt, unter
schiedliche Medien im Verbinder in mindestens drei
voneinander getrennten Wegen zu fördern, wobei der
Verbinder einen Muffenteil und einen mit diesem zu
verbindenden Steckerteil umfaßt, wobei weiterhin
- - radial außerhalb der freien Durchgangsöffnung des Verbinders sowohl im Muffenteil als auch im Steckerteil parallel zur Achse des Verbinders ver laufende, untereinander in Verbindung stehende erste Kanäle ausgebildet sind,
- - zwischen Muffenteil und Steckerteil ein Bypass ring angeordnet ist, in dem ebenfalls radial außerhalb der freien Durchgangsöffnung parallel zur Achse verlaufende erste Kanäle ausgebildet sind, über welche die ersten Kanäle des Muffen teils mit den ersten Kanälen des Steckerteils ver bunden sind,
- - radial außerhalb der ersten Kanäle sowohl im Muffenteil als auch im Steckerteil parallel zur Achse des Verbinders verlaufende, untereinander in Verbindung stehende zweite Kanäle angeordnet sind,
- - einerseits an den Muffen- und Steckerteilen und andererseits am Bypassring Dichtflächen ausge bildet sind, über die die zweiten Kanäle gegenüber den ersten Kanälen und die ersten Kanäle gegenüber der Durchgangsöffnung abgedichtet sind,
- - sowohl am Steckerteil als auch am Muffenteil ein die Durchgangsöffnung umgebender erster Ringkanal vorgesehen ist, der mit den der Verbindungsstelle abgewandten Öffnungen der ersten Kanäle in Ver bindung steht, und
- - sowohl am Steckerteil als auch am Muffenteil ein den ersten Ringkanal umgebender zweiter Ringkanal vorgesehen ist, der mit den der Verbindungsstelle abgewandten Öffnungen der zweiten Kanäle in Ver bindung steht,
gemäß Patentanmeldung P 34 18 892.4-12, da
durch gekennzeichnet, daß im
Bypassring (300) zumindest eine Ventileinrichtung
(302-307) vorgesehen ist, die die freie Durch
gangsöffnung (301) mit einem (8′) der Kanäle (8)
verbindet.
2. Gewinde- oder Steckverbinder nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Ventileinrichtung
(302-307) die freie Durchgangsöffnung mit einem
der ersten Kanäle (8) verbindet.
3. Gewinde- oder Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ventileinrichtung
(302-307) in Abwesenheit einer Druckdifferenz in
der geschlossenen Stellung ist.
4. Gewinde- oder Steckverbinder nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventileinrichtung (302-307) eine den Kanal (8′)
und die freie Durchgangsöffnung (301) verbindende
Bohrung (302) sowie ein in Längsrichtung des Kanals
(8′) bewegliches Ventilglied (305) umfaßt, wobei der
Kanal (8′) einseitig geschlossen ist.
5. Gewinde- oder Steckverbinder nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß das Ventilglied (305)
gegen Federkraft und/oder Schwerkraft aus seiner
Schließstellung bewegbar ist.
6. Gewinde- oder Steckverbinder nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied als
Kugel (305) ausgebildet ist.
7. Gewinde- oder Steckverbinder nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ventileinrichtung (302-307) als unterhalb
einer bestimmten Druckdifferenz selbständig
schließende Düse ausgebildet ist.
8. Verfahren zum Betreiben eines Im-Loch-Bohrhammers,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abluft des Bohrhammers
getrennt von der Zuluft (Arbeitsluft) und getrennt
vom Wasser nach oben in die Atmosphäre abgeleitet
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Bohrgestänge mit Verbindern nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, zumindest teilweise jedoch ohne
Ventileinrichtung, verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abluft in den zweiten Kanälen gefördert
wird.
Priority Applications (1)
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