DE19618403A1 - Regeleinrichtung für die Leerlauf-Drehzahl einer Fahrzeug-Brennkraftmaschine - Google Patents
Regeleinrichtung für die Leerlauf-Drehzahl einer Fahrzeug-BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Regeleinrichtung für die Leerlauf-Drehzahl einer
ein Fahrzeug antreibenden Brennkraftmaschine, wobei ein im Hinblick auf
die Laufruhe günstiger Drehzahlwert eingestellt wird. Beschrieben ist eine
derartige Leerlauf-Drehzahl-Regeleinrichtung in der DE 32 31 766 A1. Dabei
wird die Laufruhe der Brennkraftmaschine ermittelt und anschließend von
einer elektronischen Steuereinheit die Leerlaufdrehzahl auf einen zwischen
zwei Grenzwerten liegenden Wert derart eingestellt, daß die Laufruhe der
Brennkraftmaschine optimal bzw. die Laufunruhe der Brennkraftmaschine
minimal ist. Dabei kann lt. dieser Schrift die Art und Weise der Laufunruhe-
Erfassung vielschichtig sein, so ist es beispielsweise möglich, die Umlaufzei
ten der Brennkraftmaschinen-Kurbelwelle zu ermitteln bzw. Differentialquo
tienten hiervon, daneben wird eine Ionenstrommessung im Brennraum vor
geschlagen, es können aber auch Druckschwankungen oder Lichtintensi
tätsschwankungen im Brennraum ausgewertet werden, ferner können diese
und andere spezifische Größen im Abgasrohr der Brennkraftmaschine ermit
telt werden.
Zwar ist es anhand dieser Größen durchaus möglich, die Laufruhe bzw.
Laufunruhe der Brennkraftmaschine zu ermitteln, jedoch sind diese genann
ten Verfahren teilweise äußerst aufwendig bzw. nicht hinreichend genau.
Insbesondere ist jedoch die Brennkraftmaschine nicht allein ausschlag
gebend für das Laufruhe- bzw. Laufunruhe-Empfinden im Fahrzeug. Für die
ses Empfinden sind noch weitere Faktoren von Bedeutung, so beispiels
weise das Zusammenwirken der Brennkraftmaschine mit einem angekoppel
ten Getriebe bzw. mit der dazwischen angeordneten Kupplung. Ferner rele
vant ist die Art und Weise der Aufhängung der Brennkraftmaschine im Fahr
zeug selbst.
Da es letztendlich nicht ein Ziel ist, eine möglichst laufruhige Brennkraftma
schine selbst zu schaffen, sondern ein möglichst optimales Laufruhe-
Empfinden im Fahrzeug, welches von der Brennkraftmaschine angetrieben
wird, hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, eine Regeleinrichtung auf
zuzeigen, die diesen Anforderungen gerecht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß die Laufruhe anhand von
Signalen zumindest eines am Fahrzeug angeordneten Beschleunigungssen
sors ermittelt wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Laufruhe anhand von
Signalen zumindest eines im Fahrzeug-Innenraum vorgesehenen Geräusch
sensors ermittelt werden. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Inhalt der
Unteransprüche.
Es wird angestrebt, bei von Brennkraftmaschinen angetriebenen Fahrzeugen
eine solche Leerlaufqualität der Brennkraftmaschine zu erreichen, daß von
den Fahrzeuginsassen die im Leerlauf arbeitende Brennkraftmaschine nicht
mehr anhand von Vibrationen und/oder Geräuschen wahrgenommen werden
kann. Die von der Brennkraftmaschine, von der Abgasanlage und anderen
Aggregaten des Fahrzeug-Antriebsstranges erzeugten Schwingungen dürfen
somit nicht in der Resonanzfrequenz der Fahrzeug-Karosserie liegen. Es hat
sich gezeigt, daß an jedem einzelnen Exemplar eines Fahrzeuges durch
gezieltes Einstellen bzw. Trimmen der Leerlaufdrehzahl dieser Bedingung
gerecht werden kann, jedoch ist dies für eine Großserie wegen der vorhan
denen Serienstreuungen selbstverständlich nicht optimal möglich. In der
Praxis lassen sich tatsächlich oft Fahrzeuge mit Leerlaufproblemen ent
scheidend verbessern, wenn die Leerlaufdrehzahl um einige Prozent verän
dert wird.
Genau dies wird nun erfindungsgemäß von einer Regeleinrichtung über
nommen, welche die Leerlaufdrehzahl der Brennkraftmaschine selbsttätig in
einem vorgegebenen Rahmen nach oben oder nach unten verstellt und über
geeignete Sensoren die beste Leerlaufqualität feststellt. Dieser dann gün
stigste Drehzahlwert im Hinblick auf die Laufruhe wird dann von der Steue
rungselektronik für die Brennkraftmaschine beibehalten.
Da es - wie bereits erläutert - gilt, das Laufruhe-Empfinden für die Fahrzeug-In
sassen zu optimieren, wird erfindungsgemäß die Laufruhe anhand von
Signalen zumindest eines im Fahrzeug angeordneten Beschleunigungssen
sors ermittelt. Das Fahrzeug kann somit über einen oder mehrere Beschleu
nigungssensoren, beispielsweise am Lenkrad oder an der Sitzschiene oder
an anderen geeigneten Stellen der Karosserie verfügen. Übersteigen nun die
von dem oder den Beschleunigungssensoren ermittelten Meßwerte im
Brennkraftmaschinen-Leerlauf einen vorprogrammierten Schwellwert, so
wird von der Steuerungselektronik der Brennkraftmaschine eine andere
Leerlaufdrehzahl angefahren, worauf die sich damit einstellenden Sensor
signale ermittelt werden. Insbesondere kann der gesamte zur Verfügung
stehende Leerlaufbereich, der durch untere und obere Grenzwerte für die
Leerlaufdrehzahl begrenzt sein kann, durchfahren werden, wobei eine
elektronische Regeleinheit für die Leerlauf-Drehzahl denjenigen Drehzahlwert
mit der besten Leerlaufqualität, d. h. mit den niedrigsten Beschleunigungs
pegeln der Beschleunigungssensoren heraussucht. Gemessen wird somit
die tatsächlich für die Fahrzeug-Insassen spürbaren Auswirkung einer
Änderung der Leerlauf-Drehzahl, wobei anschließend derjenige Drehzahl
wert eingestellt wird, der für das Laufruhe-Empfinden der Fahrzeug-Insassen
optimal ist, d. h. der die geringsten Beschleunigungspegel an den Be
schleunigungssensoren hervorruft.
Analog kann mit dem im Fahrzeug-Innenraum herrschenden Geräuschpegel
verfahren werden. Mittels eines oder mehrerer Geräuschsensoren bzw.
Mikrophone kann im Fahrzeug-Innenraum der Geräuschpegel beispielsweise
am Fahrzeugsitz und/oder an den anderen Sitzen bei Leerlaufdrehzahl ge
messen werden. Die Regelung kann dann wie bereits erläutert erfolgen, d. h.
eine elektronische Regeleinheit für die Ermittlung des günstigsten Leerlauf-
Drehzahlwertes veranlaßt die elektronische Steuereinheit der Brennkraftma
schine, verschiedene Drehzahlwerte im zur Verfügung stehenden Leerlauf-
Drehzahlbereich anzufahren und wertet die sich damit ergebenden bzw.
einstellenden Geräuschpegel aus. Letztlich eingestellt wird derjenige Dreh
zahlwert, bei dem sich der niedrigste Geräuschpegel ergibt. Dabei können
als Geräuschsensoren auch bereits im Fahrzeug-Innenraum vorhandene
Mikrophone, z. B. von der Freisprecheinrichtung eines Autotelefons, ver
wendet oder mitverwendet werden.
Selbstverständlich ist es möglich, die bislang beschriebenen Ermittlungsver
fahren miteinander zu kombinieren, d. h. die Laufruhe sowohl anhand von
Signalen eines Beschleunigungssensors als auch anhand von Signalen
eines Geräuschsensors zu ermitteln. Durch ein geeignetes Rechenpro
gramm kann dann ein für das gesamte Leerlaufempfinden optimaler Kom
promiß gefunden werden, wenn die jeweils individuell ermittelten günstigsten
Drehzahlwerte voneinander differieren. Auch kann ein Rechenprogramm für
einen günstigsten Kompromißwert für die Leerlauf-Drehzahl vorgesehen
sein, wenn sich anhand der Sensorsignale nicht eindeutige Laufruhe-Meß
werte ergeben. Insbesondere können bei einem derartigen Rechenpro
gramm auch weitere Randbedingungen berücksichtigt werden.
Als derartige weitere Randbedingungen sei beispielsweise der ver
brauchsoptimale Betrieb genannt, d. h. insbesondere eine möglichst niedrige
Leerlaufdrehzahl. Daneben kann auch Rücksicht genommen werden auf die
Abgasemissionen oder beispielsweise auf den Ladezustand einer Batterie.
So kann bei zusätzlichem Leistungsbedarf von Zusatzaggregaten, wie Kli
maanlage und/oder diversen elektrischen Verbrauchern vorübergehend auch
eine höhere, komfortoptimierte Leerlaufdrehzahl nach den gleichen Verfah
ren gefunden werden, indem lediglich keine Abweichung des Drehzahlwer
tes nach unten, d. h. zu niedrigeren Werten hin gestattet und der Regelbe
reich ggf. nach oben, d. h. zu höheren Drehzahlwerten hin erweitert wird.
Bevorzugt kann die elektronische Regeleinheit für die Ermittlung des im
Hinblick auf die Laufruhe günstigsten Leerlauf-Drehzahlwertes selbstlernend
arbeiten. Dies bedeutet, daß ein einmal gefundener optimaler Drehzahlwert
zunächst angefahren wird, ehe - wenn die Sensorsignale, insbesondere Be
schleunigungssensorsignale einen Schwellwert überschreiten - die Leerlauf
drehzahl verändert wird, um einen im Hinblick auf die Laufruhe günstigeren
Drehzahlwert zu erzielen.
Schließlich kann die elektronische Regeleinheit für die Ermittlung des Leer
laufdrehzahlwertes noch mit einem aktiven Schallabsorptionssystem, wie es
beispielsweise aus der DE 42 26 885 A1 bekannt ist, verknüpft sein. Insbe
sondere kann dessen Rechenkapazität zur Anwendung kommen. Hierbei
stellt diese Elektronik die störenden Frequenzen im Leerlaufbetrieb fest, be
rechnet einen anderen nicht mehr störenden Leerlauf-Drehzahlwert und
steuert diesen in die Steuerungselektronik der Brennkraftmaschine ein. Je
doch kann dies sowie eine Vielzahl weiterer Details durchaus abweichend
gestaltet sein, ohne den Inhalt der Patentansprüche zu verlassen. Stets kön
nen die in Zukunft steigenden Anforderungen an die Leerlaufqualität von von
Brennkraftmaschinen angetriebenen Fahrzeugen, insbesondere solchen, die
in stark variierenden Motorisierungen angeboten werden, ohne teurere Zu
satzmaßnahmen auf einfache Weise erfüllt werden.
Claims (5)
1. Regeleinrichtung für die Leerlauf-Drehzahl einer ein Fahrzeug antrei
benden Brennkraftmaschine, wobei ein im Hinblick auf die Laufruhe
günstiger Drehzahlwert eingestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laufruhe anhand von Signalen zu
mindest eines am Fahrzeug angeordneten Beschleunigungssensors
ermittelt wird.
2. Regeleinrichtung für die Leerlauf-Drehzahl einer ein Fahrzeug antrei
benden Brennkraftmaschine, wobei ein im Hinblick auf die Laufruhe
günstiger Drehzahlwert eingestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laufruhe anhand von Signalen zu
mindest eines im Fahrzeug-Innenraum vorgesehenen Geräuschsen
sors ermittelt wird.
3. Regeleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei nicht eindeutigen
Laufruhe-Meßwerten mit einem Rechenprogramm unter Berücksichti
gung weiterer Randbedingungen ein günstiger Kompromißwert für die
Leerlauf-Drehzahl ermittelt wird.
4. Regeleinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine elektronische Regeleinheit für die
Ermittlung des Leerlauf-Drehzahlwertes selbstlernend arbeitet.
5. Regeleinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine elektronische Regeleinheit für die
Ermittlung des Leerlauf-Drehzahlwertes mit einem aktiven Schallab
sorptionssystem verknüpft ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19618403A DE19618403A1 (de) | 1996-05-08 | 1996-05-08 | Regeleinrichtung für die Leerlauf-Drehzahl einer Fahrzeug-Brennkraftmaschine |
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