DE4202407C2 - Verfahren zur Dämpfung von Fahrlängsschwingungen - Google Patents
Verfahren zur Dämpfung von FahrlängsschwingungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dämpfung von Fahrlängsschwingungen
eines Kraftfahrzeuges gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Aus der DE-OS 40 09 792 ist ein Verfahren zur Unterdrückung von
Schwingungen im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs durch Korrektur
des Antriebsdrehmoments bekannt. Bei diesem Verfahren
wird aus der Differenz zwischen dem aktuell aus der Drehzahl
abgeleiteten Beschleunigungswert und einem gemittelten Beschleunigungswert
ein Korrekturfaktor für den Zündzeitpunkt
ermittelt. Dieses Verfahren weist den Nachteil auf, daß es
Fahrerwünsche nicht berücksichtigt, sondern alle von einem
mittleren Wert abweichenden Beschleunigungen dämpft. Daher
greift dieses Verfahren auch beim Anfahren oder bei einem vom
Fahrer gewünschten spontanen Lastwechsel in unerwünschter Weise
ein.
Außerdem ist aus der DE-OS 38 38 502 eine Vorrichtung bekannt,
bei der die zugeführte Kraftstoffmenge zur Dämpfung von Fahrlängsschwingungen
durch Sperren eines Kraftstoffventils verringert
wird, wenn die ermittelte Beschleunigung eine in einem
Kennfeld abgelegte Grenzbeschleunigung überschreitet. Hierbei
besteht der Nachteil, daß die Kraftstoffmenge nicht in Abhängigkeit
von der Größe der Schwingung gedämpft, sondern nur bei
Erreichen eines Grenzwertes um einen festen Betrag reduziert
wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu
schaffen, mit dem unerwünschte Fahrzeuglängsschwingungen verringert,
gleichzeitig aber das Anfahren des Fahrzeuges und
spontaner Gangwechsel nicht beeinträchtigt wird.
Die Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch die
kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.
Durch die Berücksichtigung des Pedalwinkels und anderer Betriebsparameter
bei der Berechnung der zu erwartenden Beschleunigung
werden vom Fahrer gewünschte Veränderungen der
Fahrzeuggeschwindigkeit unterstützt. Nur bei Auftreten von unerwünschten
Fahrzeuglängsschwingungen weicht die zu erwartende
Beschleunigung von der gemessenen Beschleunigung deutlich ab.
Das heißt nur in diesem Fall wird auch die zugeführte Kraftstoffmenge
korrigiert.
Durch die Erfassung von Fahrzeuggeschwindigkeit, Pedalwinkel
und Motordrehzahl wird es möglich, die zu erwartende Beschleunigung
in Abhängigkeit von der gewählten Getriebeübersetzung zu
berechnen.
Um Änderungen der Fahrzeugbeladung und des Fahrbahngefälles
auszugleichen wird gemäß Anspruch 3 der zur Berechnung der zu
erwartenden Beschleunigung verwendete Parametersatz adaptiv
über die mittlere gemessene Beschleunigung korrigiert. Hierbei
werden die bei der Berechnung der zu erwartenden Beschleunigung
verwendeten Parameter des Fahrzeugmodells laufend so verändert,
daß die berechnete Beschleunigung mit der mittleren gemessenen
Beschleunigung übereinstimmt.
Gemäß Anspruch 4 und 5 ist vorgesehen, während des Leerlaufs
und/oder beim Anfahren des Kraftfahrzeuges die Kraftstoffmenge
nicht oder durch die Verwendung eines separaten Parametersatzes
nur sehr wenig zu korrigieren, so daß das spontane Ansprechen
des Motors weiter verbessert wird. Dies ist vor allem wichtig zur Un
terstützung des Anfahrvorgangs, beziehungsweise eines spontanen
Gangwechsels.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung, die
schematisch das erfindungsgemäße Verfahren zeigt, näher erläu
tert.
Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren, das sich in zwei
Zweige aufteilt. Im einen Zweig wird in Block 1 aus den Sig
nalen der Fahrzeuggeschwindigkeit VFzg und der Motordrehzahl
nMot die momentan gültige Getriebeübersetzung ermittelt. Das
Ausgangssignal aus Block 1 dient neben den Signalen der
Fahrzeuggeschwindigkeit VFzg, der Motordrehzahl nMot und der
Pedalwinkelstellung PW als Eingangssignale für die Berechnung
der zu erwartenden Fahrzeugbeschleunigung aErw, die in Block 2
mittels eines parametrisierten Fahrzeugmodells durchgeführt
wird. Hierbei wird die zu erwartende Beschleunigung aErw über
eine parametrisierte Gleichung, in die die momentanen Be
triebsparameter nur noch eingesetzt werden müssen, ermittelt.
Die Berechnung kann dabei für den gesamten Betriebsbereich des
Motors mit einem einheitlichen Parametersatz oder aber auch mit
unterschiedlichen, beispielsweise gangabhängigen Parametersät
zen erfolgen.
Im anderen Zweig des Verfahrens wird in Block 3 das Motordreh
zahlsignal nMot gefiltert, um die Folgen der Motorungleichför
migkeit zu unterdrücken. Das gefilterte Motordrehzahlsignal
nMot wird anschließend in Block 4 zeitlich differenziert, um
die momentan gemessene Fahrzeugbeschleunigung aIst zu ermit
teln.
Aus den Ergebnissen der beiden Zweige des Verfahrens wird dann
in Block 5 der Beschleunigungsdifferenzwert aDiff als Differenz
aus der zu erwartenden Fahrzeugbeschleunigung aErw und der mo
mentan gemessenen Fahrzeugbeschleunigung aIst bestimmt. Der
Beschleunigungsdifferenzwert aDiff dient dann schließlich als
Eingangssignal für Block 6, wo aus dem Beschleunigungsdiffe
renzwert aDiff unter Berücksichtigung der Motordrehzahl nMot
ein Kraftstoffmengenkorrekturwert dQ bestimmt wird. Um diesen
Kraftstoffmengenkorrekturwert dQ wird dann die zur Brenn
kraftmaschine zugeführte Kraftstoffmenge verändert, um uner
wünschten Fahrzeuglängsschwingungen entgegenzuwirken.
Da die Berechnung der zu erwartenden Beschleunigung aErw neben
den Betriebsparametern auch von der Fahrzeugbeladung, bezie
hungsweise vom Fahrbahngefälle abhängt, werden die zur Berech
nung verwendeten Parametersätze laufend über die mittlere ge
messene Beschleunigung adaptiv korrigiert. Hierzu wird das in
Block 7 gefilterte Beschleunigungsdifferenzwertsignal aDiff als
Korrekturwert für die Parameter zur Berechnung des Beschleuni
gungserwartungswertes aErw in Block 2 zur Verfügung gestellt.
Außerdem kann im Leerlauf und/oder während des Anfahrens ein
separater Parametersatz, der nur zu einer geringen Kraftstoff
mengenkorrektur dQ führt, verwendet werden. Dadurch wird ein
spontanes Ansprechen des Motors beim Anfahren und bei spontanem
Gangwechsel unterstützt. Zur weiteren Verbesserung des An
sprechverhaltens des Motors ist es auch denkbar, im Leerlauf
und/oder beim Anfahren die Kraftstoffmengenkorrektur zu unter
brechen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Dämpfung von Fahrlängsschwingungen eines
Kraftfahrzeuges mit einer Brennkraftmaschine durch Korrektur
der zur Brennkraftmaschine zugeführten Kraftstoffmenge, bei dem
die Drehzahl der Brennkraftmaschine gemessen und aus dem Motordrehzahlsignal
durch Differenzieren die momentane Beschleunigung
des Kraftfahrzeuges bestimmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß über ein parametrisiertes Fahrzeugmodell in Abhängigkeit
von den Parametern Pedalwinkel (PW), Fahrzeuggeschwindigkeit
(VFzg) und der Motordrehzahl (nMot) eine zu erwartende Beschleunigung
(aErw) berechnet, die Differenz (aDiff) zur gemessenen
Beschleunigung (aIst) ermittelt und aus dem Beschleunigungsdifferenzwert
(aDiff) ein Korrekturwert (dQ) für die
zugeführte Kraftstoffmenge bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Motordrehzahlsignal (nMot) vor dem Differenzieren zur
Unterdrückung der Motorungleichförmigkeit gefiltert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zur Berechnung der zu erwartenden Beschleunigung (aErw)
verwendete parametrisierte Fahrzeugmodell über die mittlere
gemessene Beschleunigung adaptiv korrigiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Leerlauf und/oder beim Anfahren eine Korrektur der Menge
des zugeführten Kraftstoffes unterbleibt.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Leerlauf und/oder beim Anfahren der Kraftstoffmengenkorrekturwert
(dQ) über einen separaten Parametersatz berechnet
wird.
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1992
- 1992-01-29 DE DE19924202407 patent/DE4202407C2/de not_active Expired - Fee Related
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D2 | Grant after examination | ||
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Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
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