DE4009792C2 - Verfahren zur Unterdrückung von Schwingungen im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Verfahren zur Unterdrückung von Schwingungen im Antriebsstrang eines KraftfahrzeugsInfo
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- F02P5/1502—Digital data processing using one central computing unit
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unterdrückung von
Schwingungen im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 37 17 668 A1 ist ein gattungsgemäßes Verfahren zur
Unterdrückung von Karosserieschwingungen und Beschleunigungsstößen
bekannt, bei dem das aktuelle Drehzahlsignal zur Ermittlung
des momentanen Motorbeschleunigungswertes zeitlich differenziert
und anschließend bei Überschreiten eines vorgegebenen
Beschleunigungswertes aus diesem ein Zündzeitpunkt-Korrekturwert
ermittelt wird. Nachteilig bei diesem Verfahren ist die Tatsache,
daß die Korrektur nur ab einem vorgegebenen Beschleunigungswert
durchgeführt wird und daß der Korrekturwert proportional zum
aktuellen Beschleunigungswert gewählt wird. Dadurch werden
kleinere Schwingungen nicht berücksichtigt, sondern nur starke
Schwingungen und vor allem auch vom Fahrer gewünschte
Beschleunigungsvorgänge gedämpft.
Außerdem ist aus der DE 28 45 024 A1 ein Verfahren bekannt, bei
dem die aktuelle Zündzeitpunkteinstellung durch eine Mittelwert
bildung über die vorangegangenen Arbeitstakte korrigiert wird.
Aber auch bei diesem Verfahren wird die eigentliche Schwingungs
tendenz des Motors bei der Ermittlung des Korrekturwertes nicht
berücksichtigt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Unterdrückung von Schwingungen im Antriebsstrang eines
Kraftfahrzeugs so zu gestalten, daß derartige Schwingungen si
cher erkannt sowie schnell und wirkungsvoll gedämpft werden
können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 genannten Merkmale gelöst. Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus den Unteransprü
chen und der Beschreibung hervor.
Im Antriebsstrang eines von einer Brennkraftmaschine angetrie
benen Kraftfahrzeugs auftretende störende Schwingungen werden
dadurch erkannt, daß das an geeigneter Stelle der Brennkraft
maschine erfaßte Drehzahlsignal derart ausgewertet wird, daß
die ermittelte Motordrehbeschleunigung um einen die Fahrzeug
beschleunigung darstellenden Gleichanteil korrigiert wird und
der in einem Zündzeitsteuergerät in einem Kennfeld betriebs
punktabhängig abgespeicherte Zündzeitpunkt um einen aus der
Drehzahl gewonnenen mit einem veränderlichen Korrekturfaktor
verknüpften Wert korrigiert der Brennkraftmaschine zugeführt
wird und somit das Antriebsdrehmoment der Brennkraftmaschine in
einer die Schwingungen dämpfenden bzw. unterdrückenden Weise
verändert. Vorzugsweise wird dabei die Beschleunigung < 0 in
Richtung spät korrigiert.
Nachstehend sind Ausführungsbeispiele für die Erfindung anhand
der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 schematisch eine Anordnung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 2 eine besondere Ausgestaltung einer derartigen
Anordnung.
Die Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine An
ordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens be
stehend aus einer Brennkraftmaschine 1 mit einer mit der Brenn
kraftmaschine gekoppelten Einrichtung 2 zur Erfassung der Dreh
zahl, bestehend aus einem Segmentgeber 3, dargestellt durch das
Anlasserzahnrad der Brennkraftmaschine 1, sowie einem maschi
nenfesten Sensor 4 zur Erfassung der an ihm vorbeilaufenden
Segmente des Segmentgebers 3. Das Ausgangssignal des Sensors 4
wird einer Korrektureinrichtung 5 zugeführt, die zusätzlich
noch weitere Informationen über Betriebsparameter 6, z. B. Last,
Ansauglufttemperatur usw., aufnimmt. Das Ausgangssignal der
Korrektureinrichtung 5 wird einem Zündzeitsteuergerät 7 zuge
führt, in welchem betriebspunktabhängig, das heißt abhängig von
den Eingangsgrößen Last M und Drehzahl n, die entsprechenden
Zündzeitpunkte ermittelt und mit dem Ausgangssignal der Korrek
tureinrichtung 5 verknüpft werden. Die Ausgänge des Zündzeit
steuergerätes ihrerseits sind mit den Zündkerzen 8 der in die
ser Zeichnung als 4-Zylinder-Motor dargestellten Brennkraftma
schine 1 verbunden.
Ein maschinenfester Sensor 4 erfaßt das Vorbeilaufen der Seg
mente des als Segmentgeber 3 dienenden, mit der Kurbelwelle
drehfest verbundenen, Anlasserzahnrads der Brennkraftmaschine
1. Aus der derart erfaßten Drehzahl der Brennkraftmaschine wird
in der Korrektureinrichtung 5 die Motordrehbeschleunigung er
mittelt, welche ebenfalls in der Korrektureinrichtung 5 um den
Beschleunigungsgleichanteil korrigiert wird. Das Resultat die
ser Korrektur ist die Information über Schwingungen im Antriebs
strang der Brennkraftmaschine 1, das heißt über das sogenannte
Ruckeln. Beim Auftreten derartiger Schwingungen stellt die Kor
rektureinrichtung 5 einen Korrekturfaktor bereit, mit dem die
jeweiligen in einem Zündzeitsteuergerät 7 ermittelten Zündzeit
punkte der Brennkraftmaschine korrigiert werden. Üblicherweise
sind die Zündzeitpunkte einer Brennkraftmaschine in einem Kenn
feld im Zündzeitsteuergerät 7 abhängig von der Last M und der
Drehzahl n gespeichert. Je nach dem momentanen Betriebspunkt
der Brennkraftmaschine wird der benötigte Zündzeitpunkt aus dem
Kennfeld ausgelesen und mit dem in der Korrektureinrichtung 5
ermittelten Korrekturwert zu einer der Brennkraftmaschine zuge
führten Stellgröße "Zündzeitpunkt" verknüpft. Dies ist in der
Zeichnung durch die zu den Zündkerzen 8 der Brennkraftmaschine
1 führenden Verbindungen angedeutet. Eine Korrektur des Zünd
zeitpunktes hat eine Änderung des Antriebsdrehmomentes der
Brennkraftmaschine 1 zur Folge, wodurch die Schwingungen im
Antriebsstrang in der gewünschten Weise beeinflußt, das heißt
gedämpft bzw. unterdrückt werden.
Zur Optimierung der Korrektur der den jeweiligen Betriebszu
ständen der Brennkraftmaschine 1 zugeordneten Zündzeitpunkte
ist es vorteilhaft, den in der Korrektureinrichtung 5 gebil
deten Korrekturfaktor abhängig von mehreren Betriebsparametern
der Brennkraftmaschine 1, z. B. abhängig von der Ansauglufttem
peratur, Kühlmitteltemperatur, Last M und Drehzahl n usw., zu
wählen. Diese Betriebsparameter werden von Meßfühlern aufge
nommen und der Korrektureinrichtung 5 zugeführt. In der Fig. 1
ist dies dargestellt, wobei die verschiedenen Betriebsparameter
in ihrer Gesamtheit mit 6 bezeichnet sind. Eine besonders wirk
same Bedämpfung der Schwingungen im Antriebsstrang der Brenn
kraftmaschine 1 ergibt sich in dem Fall, daß der Korrekturfak
tor proportional zu der aus dem Drehzahlsignal ermittelten Dreh
beschleunigung der Brennkraftmaschine 1 gewählt wird. Die Pro
portionalitätskonstante Kp ist eine vom Motorbetriebspunkt, das
heißt als von Last M und Drehzahl n, abhängige Größe, die in
einfacher Weise in der Korrektureinrichtung 5 in einem Kennfeld
gespeichert sein kann.
Anhand der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform wird eine
andere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben,
die insbesondere die Rechenbelastung im aus Korrektureinrich
tung 5 und Zündzeitsteuergerät 7 zusammengefaßten Steuergerät
zur Korrektur der betriebspunktabhängigen Zündzeitpunkte mit
dem in dem Korrektureinrichtungsteil 5 ermittelten Korrektur
wert minimiert. Zu diesem Zweck wird die mittels der oben er
wähnten Drehzahlerfassungseinrichtung 2 ermittelte Segmentmeß
zeit z(tn) eines Intervalls, das heißt also die Zeit, die ein
Segment des mit der Brennkraftmaschine 1 gekoppelten Segmentge
bers benötigt, um am maschinenfesten Sensor vorbeizulaufen, in
einem Zähler 9 gespeichert, welcher sein Taktsignal von einem
Zeittaktgeber 10 erhält. Die jeweiligen Segmentmeßzeiten zweier
aufeinanderfolgender Intervalle, das heißt die Zählerstände
z(tn) und z(tn-1), werden vom Zähler 9 an ein Schieberegister
11 weitergegeben, dessen Verschiebezyklus durch das von der
Drehzahlerfassungseinrichtung 2 gelieferte Intervall für das
Vorbeilaufen eines Segmentes des Segmentgebers am Sensor be
stimmt wird. Die Differenz jeweils zwei aufeinanderfolgender
Zählerstände z(tn) und z(tn-1) wird anschließend subtraktiv mit
einem aus den vorhergehenden Segmentmeßzeiten des Zählers 9
gebildeten mittleren Drehbeschleunigungswert verknüpft, wel
cher Wert seinerseits mit der in einem Kennfeld 12 betriebs
punktabhängig, das heißt abhängig von Last M und Drehzahl n der
hier nicht dargestellten Brennkraftmaschine sowie weiterer
Größen, wie zum Beispiel der Kühlwassertemperatur ϑKW, gespei
cherten Proportionalitätskonstanten Kp in einem Multiplikati
onsschritt 13 zu dem an das Zündzeitsteuergerät 7 gelieferten
Korrekturwert multiplikativ verknüpft wird. Dieser Korrektur
faktor korrigiert, wie oben schon beschrieben, die im Zündzeit
steuergerät 7 ermittelten, dem Betriebszustand der Brennkraft
maschine zugeordneten und an die nicht dargestellten Zündkerzen
über die Leitungen 14 gegebenen, Zündzeitpunkte in der Weise,
daß das Antriebsdrehmoment der Brennkraftmaschine verändert
wird, zum Beispiel durch eine Verstellung der Zündzeitpunkte in
Richtung "spät" bei <0 und damit negativem z(tn)-z(tn-1),
und die im Antriebsstrang der Brennkraftmaschine auftretenden
Schwingungen wirksam bedämpft werden.
Besonders vorteilhaft hierfür ist es, wenn der aus der Diffe
renz zweier aufeinanderfolgender Zählerstände, das heißt Seg
mentmeßzeiten, z(tn-1)-z(tn) und dem in der Einrichtung 16 ge
mittelten Drehbeschleunigungswert ermittelte Verknüpfungswert
als nächste erwartete Segmentmeßzeit nicht, wie oben beschrie
ben, direkt mit der Proportionalitätskonstanten Kp multipli
ziert wird, sondern als Anfangswert in einen rückwärtszählenden
Zähler 15 geladen wird, welcher wie der Zähler 9 mit dem vom
Zeittaktgeber 10 gelieferten Taktsignal getaktet wird. Auf die
se Weise wird eine zu Beginn stark wirkende und mit dem Zeit
takt abnehmende Korrektur der Zündzeitpunkte erzielt. Die Steue
rung der Übernahme des nächsten Anfangswertes in den Rückwärts
zähler 15 erfolgt wie der Verschiebezyklus des Schieberegisters
11 durch das von der Drehzahlerfassungseinrichtung 2 gelieferte
Signal.
In einer weiteren Ausgestaltung kann das erfindungsgemäße Ver
fahren dahingehend verändert werden, daß der oben beschriebene
Anfangswert des Rückwärtszählers 15 zylinderbezogen, das heißt
also mit eindeutiger Zuordnung zu den einzelnen Zylindern der
Brennkraftmaschine, ermittelt wird, wodurch einerseits eine
Laufruheregelung der Brennkraftmaschine erzielt werden kann und
andererseits eine immer wiederkehrende und unnötige Korrektur
des Zündzeitpunktes ständig schlecht, zum Beispiel durch Kom
pressionsverlust, laufender Zylinder, die ja ebenfalls Schwin
gungen im Antriebsstrang zur Folge haben, vermieden wird.
Zur Durchführung des hier beschriebenen erfindungsgemäßen Ver
fahrens und seiner verschiedenen Ausführungen bietet sich ein
die gesamten Rechenabläufe und Taktungen übernehmender frei
programmierbarer Mikroprozessor als Korrektureinrichtung 5 an.
In einem solchen Mikroprozessor können in einfacher Weise Spei
cherungen, Verarbeitung und Änderungen sämtlicher im Verfahren
vorkommenden Größen wie Drehzahlgrenzwerte, Schwellwerte, Fak
toren usw. vorgenommen sowie die Zeiterfassungen durch inte
grierte Timer durchgeführt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Unterdrückung von Schwingungen im Antriebsstrang
eines Kraftfahrzeugs, das von einer Brennkraftmaschine, die mit
einer Einrichtung zur Erfassung der Drehzahl ausgestattet ist,
angetrieben wird, welcher Brennkraftmaschine beim Auftreten von
Schwingungen im Antriebsstrang eine in einer Korrektureinrichtung
ermittelte, das Antriebsdrehmoment der Brennkraftmaschine verändernde
Stellgröße in Abhängigkeit von durch Meßfühler aufgenommenen
Betriebsparametern zugeführt wird, wobei ein in einem Zünd
steuergerät betriebspunktabhängig abgelegter Zündzeitpunkt der
Brennkraftmaschine beim mittels der Korrektureinrichtung erfaßten
Auftreten von Motorbeschleunigungen mit einem Korrekturfaktor zu
der der Brennkraftmaschine zugeführten Stellgröße verknüpft wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die während jeweils eines von einem zur Drehzahlerfassung mit
der Brennkraftmaschine (1) gekoppelten Segmentgeber (3) vor
gegebenen Intervalls in einem durch einen Zeittaktgeber (10) getakteten
Zähler (9) erfaßten, die Drehzahl der Brennkraftmaschine (1)
repräsentierenden Segmentmeßzeiten (z(tn)) gespeichert werden und
die Differenz zweier aufeinanderfolgender, den aktuellen Beschleu
nigungswert repräsentierenden Segmentmeßzeiten (z(tn-1)-z(tn))
subtraktiv mit einem aus den vorangegangenen Zählerständen berechneten,
einen Gleichbeschleunigungsanteil repräsentierenden mittleren
Drehbeschleunigungswert () zu einem mit dem Korrekturfaktor
zu multiplizierenden Wert verknüpft wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Korrekturfaktor proportional zur Drehbeschleunigung der
Brennkraftmaschine (1) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Proportionalitätskonstante (Kp) betriebspunktabhängig
ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mit der Proportionalitätskonstante (Kp) zu multipli
zierende Wert als Anfangswert eines vom Zeittaktgeber (10) ge
takteten Rückwärtszählers (15) verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mit der Proportionalitätskonstante (Kp) zu multipli
zierende Wert zylinderbezogen ist.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrektureinrichtung (5) durch einen frei programmier
baren Mikroprozessor gebildet ist.
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