DE19618218C1 - Mobilfunknetz - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Mobilfunknetz, insbesondere eines nach dem GSM-Standard (Global System for Mobile Communication).

Ein solches Netz besteht aus vielen aneinander angrenzenden und sich überlappenden Funkzellen, die sich über die gesamte Netzfläche erstrecken. In jeder Funkzelle befindet sich eine Basis-Sende- und Empfangsstation über die die drahtlose Kommunikation mit den Mobilfunkstationen (Mobilfunktelefon, Autotelefon) der Teilnehmer erfolgt. Die Information wird dabei digital in verschlüsselter Form übertragen. Mehrere Basisstationen werden wiederum von einem sogenannten Base-Station-Controller angesteuert, von denen es mehrere im Mobilfunknetz gibt. Diese regeln unter anderem das Umschalten der Kommunikation von einer Funkzelle zu einer benachbarten Funkzelle. Die einzelnen Base-Station-Controller sind nun ihrerseits mit einer übergeordneten Mobilfunkzentrale - dem sogenannten Mobile-Switsching- Center (MSC) verbunden. Diese Mobilfunkzentrale dient u. a. als Schnittstelle zwischen dem Mobilfunknetz und einem drahtgebundenen Fernmeldenetz.

Innerhalb des GSM-Mobilfunknetzes identifiziert sich ein Teilnehmer gegenüber dem Netz mit Hilfe einer Chipkarte, die in die Mobilfunkstation eingelegt wird. Teilnehmerkennung und Mobilfunkstation sind somit entkoppelt, was eine hohe Flexibilität bedeutet. Um einen Mißbrauch der Karte zu verhindern, ist die Verwendung dieser Karte an die Eingabe einer persönlichen Identifikationsnummer (PIN) gebunden. Diese Nummer ist in der Chipkarte gespeichert, wobei eine eingegebene PIN in dem Prozessorchip der Karte mit der dort gespeicherten verglichen wird. Diese Teilnehmer-Chipkarte wird im GSM-Standard als SIM-Karte (Subscriber-Identity-Module) bezeichnet.

In sogenannten Initialisierungs- und Personalisierungsschritten, die beim SIM-Kartenhersteller und/oder beim Kartenherausgeber (z. B. Netzwerkbetreiber, Service Provider) durchgeführt werden, werden jeweils in den nichtflüchtigen EEPROM-Speicher der SIM-Karte anwendungs­ bzw.- personenspezifische Daten und Programme geladen.

Innerhalb eines GSM-Netzes ist es möglich, Kurznachrichten an die SIM-Karte zu verschicken, die dann dort gespeichert werden und auf dem Display des Mobilfunktelefons angezeigt werden können (siehe GSM 11.11 und GSM 3.40). Anschließend werden diese wieder gelöscht. Dieser Service wird standardmäßig Short-Message-Service genannt. Kurznachrichten (Short-Message) können über eine Mobilfunkzentrale sowohl an alle oder an eine bestimmte Gruppe von Teilnehmern verschickt werden als auch von Teilnehmer A nach Teilnehmer B.

In der EP 0 562 890 ist es bereit beschrieben, den Short-Message-Service zu benutzen, um eine SIM-Karte über die Funkverbindung zu rekonfigurieren, z. B. Ergänzung oder Überschreibung eines in der SIM-Karte gespeicherten Rufnummernverzeichnisses. Diese sogenannte Update- Short-Message (Umkonfigurierungs-Kurznachricht) hat eine andere Qualität als eine normale Short-Message, wo eine Meldung nur kurzfristig abgespeichert und ggf. auf dem Display der Mobilfunkstation angezeigt wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mobilfunknetz mit einem effizienten und sicheren Verfahren anzugeben, mit der eine SIM-Karte innerhalb eines GSM-Netzes eine Update-Short-Message von einer normalen Short- Message unterscheiden kann.

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

An Hand der Zeichnungen soll die Erfindung näher erläutert werden.

Fig. 1 zeigt eine Basis-Sende-und Empfangsstation zur Herstellung der Funkverbindung zu den Mobilfunkstationen. Um sich gegenüber dem Funknetz zu identifizieren, muß ein Teilnehmer - wie oben bereits erwähnt - seine Teilnehmer-Chipkarte (SIM-Karte) in die Mobilfunkstation einführen und seine Geheimnummer (PIN) eingeben.

Fig. 2 zeigt das standardmäßige Datenformat einer Kurznachricht, die über den sogenannten Short-Message-Service innerhalb eines GSM-Netzes an Teilnehmer-Chipkarten (SIM-Karten) verschickt werden kann. Die Standardlänge der Kurznachricht beträgt 176 Byte, wobei darin ein Datenvorsatz (Header) enthalten ist. Für die eigentlichen Informationen verbleiben 140 Byte.

Die der Erfindung zugrunde liegende Idee ist es, in der SIM-Karte ein spezielles Programm als Erkennungs- und Unterscheidungsfilter zu implementieren, welches den Datenvorsatz nach bestimmten Kriterien auswertet, um eine normale Short-Message von einer Update-Short- Message (Umkonfigurierungs-Kurznachricht) zu unterscheiden.

Damit kann auf einen Kenncode zusätzlich zum Datenvorsatz (Header) innerhalb der Short- Message verzichtet werden, an dem die SIM-Karte erkennt, ob es sich um eine normale oder um eine Update-Short-Message handelt. Durch den Verzicht auf einen zusätzlichen Kenncode bei einer Update-Short-Message kann diese die maximale Datenmenge an Information und/oder Umkonfigurierungsdaten enthalten. Eine zuverlässige Unterscheidung ist bei der erfindungsgemäßen Implementierung eines Erkennungs- und Unterscheidungsfilters zur Auswertung des Datenvorsatzes (Header) gewährleistet, da die Elemente des Datenvorsatzes im Fall einer Update-Short-Message sich in eindeutiger Weise von einer normalen Short-Message unterscheiden - vgl. Fig. 3.

In einer besonders sicheren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, daß in dem Mobilfunknetz eine oder mehrere spezielle Herkunftsadressen vergeben werden. Nur von diesen Herkunftsadressen dürfen Umkonfigurierungs-Kurznachrichten verschickt werden. Diese Herkunftsadressen sind wiederum auf den Teilnehmer-Chipkarten aller oder bestimmter Teilnehmer gespeichert. Dies kann bei der Karteninitialisierung und/oder Personalisierung geschehen. Das programmgemäße Erkennungs- und Unterscheidungsfilter in der SIM-Karte vergleicht die jeweils im Datenvorsatz (Header) enthaltene Herkunftsadresse mit der oder den gespeicherten Herkunftsadressen. Im Fall einer Nichtübereinstimmung wird eine Umkonfigurierung der SIM-Karte blockiert. Eine Umkonfigurierung einer Teilnehmer-Chipkarte von dazu nicht berechtigten Stellen wird somit verhindert - vgl. Fig. 4.

In einer Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, in der SIM-Karte aus einer Umkonfigurierungs-Kurznachricht eine "normale" Kurznachricht zu generieren, die auf dem Display der Mobilfunkstation zur Anzeige gebracht wird. Eine solche Kurznachricht kann z. B: lauten "Umkonfigurierung ok" oder "Rufnummernverzeichnis geändert".

Claims (4)

1. Mobilfunknetz mit einer Vielzahl von Mobilfunkstationen und mindestens einer Mobilfunkzentrale zur Steuerung der Kommunikation innerhalb des Mobilfunknetzes, wobei

• - die Teilnehmer sich mit Hilfe einer in die Mobilfunkstation eingelegten Chipkarte gegenüber dem Mobilfunknetz identifizieren,
• - in dem Mobilfunknetz ein Kurznachrichten-Dienst existiert, mit dem Daten in einem vorbestimmten Kurznachrichtenformat mit einem darin enthaltenen standardisierten Datenvorsatz an die Teilnehmer-Chipkarten (SIM-Karten) gesendet werden,
• - wobei es zwei Arten von Kurznachrichten gibt:
• a) eine gewöhnliche Kurznachricht, dessen Daten lediglich eine Mitteilung für den Teilnehmer enthalten, welche in der Teilnehmer-Chipkarte kurzfristig gespeichert wird und auf einem Display der Mobilfunkstation zur Anzeige gebracht werden kann,
• b) eine Umkonfigurierungs-Kurznachricht, welche die Umkonfiguration der Teilnehmer- Chipkarte in bestimmten Datenfeldern bewirken kann,

dadurch gekennzeichnet, daß die Teilnehmer-Chipkarte ein programmäßiges Filter zur Erkennung- und Unterscheidung einer Umkonfigurierungs-Kurznachricht von einer gewöhnlichen Kurznachricht enthält, wobei das Erkennungs- und Unterscheidungsfilter den zur Kurznachricht gehörenden Datenvorsatz auswertet.

2. Mobilfunknetz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Mobilfunknetz eine oder mehrere Herkunftsadressen vergeben sind, die auf allen oder nur bestimmten Teilnehmer- Chipkarten gespeichert sind, wobei nur von diesen Herkunftsadressen Umkonfigurierungs-Kurznachrichten erzeugt werden dürfen und das programmgemäße Erkennungs- und Unterscheidungsfilter in der Teilnehmer-Chipkarte die jeweils im Datenvorsatz enthaltene Herkunftadresse mit der oder den gespeicherten Herkunftsadressen vergleicht, wobei im Fall einer Nichtübereinstimmung eine Umkonfigurierung der Teilnehmer- Chipkarte blockiert wird.

3. Mobilfunknetz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Teilnehmer- Chipkarte aus einer Umkonfigurierungs-Kurznachricht eine Kurznachricht generiert wird, die auf einem Display der Mobilfunkstation zur Anzeige gebracht werden kann.