DE19614742C2 - Vorrichtung zum aufliegenden Transport von flachen, insbesondere plattenförmigen Gegenständen - Google Patents

Vorrichtung zum aufliegenden Transport von flachen, insbesondere plattenförmigen Gegenständen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum aufliegenden Transport von flachen, insbesondere plattenförmigen Ge­ genständen, die ein um einen Transportbandkörper umlau­ fendes, angetriebenes Transportband, auf dessen erhabenen ringförmigen Erhebungen die Gegenstände zum Transport aufliegen, und eine Vakuumeinrichtung zum Ansaugen der Gegenstände gegen die Transportbandoberfläche aufweist.
Eine solche Vorrichtung ist aus DE 295 15 857 U1 bekannt. Diese Vorrichtung weist einen umlaufenden Flachriemen, auf, der mit mit einer Vakuumquelle verbundenen Saug­ näpfen ausgerüstet ist, auf denen die Gegenstände auflie­ gen. Derartige Vorrichtungen mit Flachriemen mit Vakuum- System sind grundsätzlich zum Transport von nicht-magne­ tischen Gegenständen geeignet. Die Vakuumabdichtung bei derartigen Flachriemen kann nach dem Einschalten der Va­ kuumquelle aufgrund des Riemenaufbaus jedoch nicht auto­ matisch erfolgen, was vielfach zu einer Verzögerung der Vakuumwir­ kung nach dem Einschalten führt. Der Flachriemen selbst kann aufgrund seines Aufbaus Schlupf haben, was dann zu einer eingeschränkten Positioniergenauigkeit führt, was sich insbesondere bei hohen Transportgeschwindigkeiten und Be­ schleunigungen nachteilig auswirken kann.
Aus GB 2 128 953 A ist ein Vakuum-Transport-System be­ kannt, welches anstelle eines Flachriemens einen Zahnrie­ men als Transportband verwendet. Durch die Verwendung eines solchen Zahnriemens soll ein Schlupf des Transport­ bandes vermieden werden.
Neben der Verwendung von Vakuum-Systemen ist es auch be­ kannt, zum Transport von ferromagnetischen Blechen oder dergl. magnetische Bandförderer einzusetzen (z. B. DE-OS 23 18 900). Dabei sind zum aufliegenden Transport ferro­ magnetischer Bleche in den Transportkörper des Transport­ bandes Magnet-Systeme integriert, die aufgrund der magne­ tischen Wirkung die auf dem Transportband zu befördernden Bleche gegen die Transportbandoberfläche drücken und so­ mit ein Verrutschen oder Abrutschen der Bleche von der Transportbandoberfläche, auch bei großen Geschwindigkei­ ten und Beschleunigungen, vermeiden. Als Magnet-Systeme können dabei Permanent-Magnet-Systeme, Elektro-Magnet- Systeme, monostabile Magnet-Systeme, bistabile Magnet- Systeme und deren Kombinationen verwendet werden. Derar­ tige Magnet-Systeme eignen sich aber offensichtlich nur für ferromagnetische Bleche oder vergleichbare Gegenstän­ de aus ferromagnetischem Material. Nicht ferromagnetische Bleche, wie beispielsweise Aluminiumbleche, die in der Automobilindustrie mehr und mehr eingesetzt werden, oder auch Kunststoffteile, können offensichtlich mit derarti­ gen Magnet-Systemen normalerweise nicht transportiert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vor­ richtung so weiterzuentwickeln, daß insbesondere ferro­ magnetische Gegenstände mit hohen Beschleunigungen ohne erwähnenswerten Schlupf zu transportieren sind.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs be­ zeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß neben der Vakuum-Einrichtung zusätzlich ein Magnet-System vor­ liegt, welches im Transportbandkörper angeordnet ist und neben der Vakuum-Einrichtung die Gegenstände ge­ gen die Transportbandoberfläche zieht, und daß das Trans­ portband als Zahnriemen ausgebildet ist und auf Polleis­ ten des Magnet-Systems gleitet sowie in Nuten der Pol­ leisten seitlich geführt wird.
Mit der Erfindung wird eine Transportvorrichtung zur Ver­ fügung gestellt, die einen aufliegenden Transport und eine Positionierung von flachen, insbesondere plattenför­ migen Gegenständen ohne Verrutschen derselben und ohne Schlupf mit hohen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen ermöglicht, wobei die Gegenstände sowohl aus ferromagne­ tischen Materialien (z. B. ferromagnetische Bleche) als auch aus nicht ferromagnetischen Materialien (z. B. Alumi­ niumbleche oder Kunststoffplatten) bestehen können. Es ist somit möglich, mit nur einer Transportvorrichtung Ge­ genstände aus unterschiedlichen Materialien schlupffrei zu befördern und zu positionieren, wobei dies sogar gleichzeitig erfolgen kann. Durch den Einsatz des Zahn­ riemens und seiner Lagerung läßt sich zum einen eine Schlupffreiheit erzielen und zum anderen eine besonders gute Vakuumabdichtung, da zum einen der Zahnriemen durch die formschlüssige Führung in den von den Polleisten ge­ bildeten Führungen positioniert wird und zum anderen auf­ grund des Vakuumsystems an die Polleisten angedrückt wird. Weiterhin ermöglicht die Verwendung eines solchen Zahnriemens dadurch, daß die Zähne kraftschlüssig mit dem Antriebsrad verbunden sind, eine besonders hohe Positio­ niergenauigkeit.
Zur Optimierung des Vakuum-Systems ist vorteilhaft vorge­ sehen, daß die Polleisten wenigstens einen rinnenförmi­ gen, mit einer Dichtfläche versehenen Ansaugkanal aufwei­ sen, welcher von dem in diesem Bereich Ansaugöffnungen aufweisenden Zahnriemen oberseitig abgedeckt ist.
Vorteilhaft ist auch vorgesehen, daß die An­ saugöffnungen des Zahnriemens innenseitig mit Dichtlippen versehen sind, die endseitig an der Oberfläche des rin­ nenförmigen Ansaugkanals der Polleisten dichtend anliegt. Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, daß bei Ein­ schalten der Vakuumquelle eine weitgehend selbsthaltende Vakuumabdichtung erzeugt wird. Die Reibkräfte bleiben be­ herrschbar und sind weitgehend unabhängig von der Zahl des mit Gegenständen beaufschlagten Transportbandes. Eine spezielle zusätzliche formschlüssige Führung des Zahnrie­ mens auf der Dichtfläche ist nicht erforderlich.
Das Vakuum-System läßt sich vorteilhaft noch dadurch optimieren, daß die ringförmigen Erhebungen, auf denen die Gegenstände aufliegen, in Verbindung mit den Ansaug­ öffnungen des Zahnriemens Haltetaschen für die Gegenstän­ de bilden. Diese Haltetaschen werden dann dichtend von den zu transportierenden Gegenständen abgedeckt, so daß die Vakuumverluste gering gehalten werden können.
Weiterhin ist vorteilhaft vorgesehen, daß die Dichtlippen einen Verteilerkanal bilden, über den die mit dem Zahn­ riemen beweglichen Ansaugöffnungen mit den stationären Saugöffnungen kontinuierlich verbunden sind.
Außerdem ist vorgesehen, daß die Ansaugöffnungen als Drosseln ausgebildet sind.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei­ spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in der einzigen Figur in einem Schnitt eine Vorrichtung zum aufliegenden Transport von flachen, insbesondere plattenförmigen Gegenständen.
Eine Vorrichtung zum aufliegenden Transport von flachen, insbesondere plattenförmigen Gegenständen, wie Blechen, ist in der Zeichnung allgemein mit 1 bezeichnet. Ein blechförmiger Gegenstand ist teilweise dargestellt und mit 2 bezeichnet.
Die Vorrichtung 1 weist einen Transportbandkörper 3 auf, um den ein als Zahnriemen 4 ausgebildetes Transportband umläuft, auf dem die Gegenstände 2 zum Transport auflie­ gen. Die Transport- bzw. Förderrichtung befindet sich da­ bei senkrecht zur dargestellten Zeichnungsebene.
In den Transportbandkörper 3 ist eine Einrichtung zum Ausüben einer Kraft auf die Gegenstände 2 gegen die Ober­ fläche des Zahnriemens 4 integriert. Diese Einrichtung zum Ausüben einer Kraft auf die Gegenstände gegen die Transportbandoberfläche ist dabei von einem kombinierten Vakuum-Magnet-System gebildet, welches den die Gegenstände 2 tragenden Bereich des Zahnriemens 4 beaufschlagt.
Dieses Vakuum-Magnet-System weist zunächst wenigstens einen benachbart zum Zahnriemen 4 angeordneten Magneten 5 und einen mit einer nicht dargestellten Vakuumquelle ver­ bundenen Vakuumkanal 6 auf, der über den Magneten 5 durchdringende Saugleitungen 7 mit dem Zahnriemen 4 in Verbindung steht, wie nachfolgend näher beschrieben ist.
Der wenigstens eine Magnet 5 ist oberseitig mit Pollei­ sten 8 versehen, die Führungen 9 für den Zahnriemen 4 aufweisen. Die Polleisten 8 decken dabei die dem Zahnrie­ men 4 zugewandte Oberfläche des Magneten 5 ab und weisen mit den Saugleitungen 7 in Verbindung stehende Saugöff­ nungen 10 auf. Diese Saugöffnungen 10 in den Polleisten 8 münden in wenigstens einen mittig in den Polleisten 8 vorgesehenen rinnenförmigen Ansaugkanal 11, der untersei­ tig mit einer Dichtfläche 17 versehen ist und oberseitig von dem Zahnriemen 4 abgedeckt ist. Der Zahnriemen 4 weist im mittleren Bereich Ansaugöffnungen 12 auf, die zwecks Begrenzung der Leckage, vor allem bei nicht mit Blechen abgedeckten Haltetaschen 15, und zum Ansaugen und damit Abdichten des Zahnriemens 4 auf der Polleiste 8 als Drossel gestaltet sind. Am Zahnriemen 4 sind an der Un­ terseite längs durchgehende Dichtlippen 13 angeordnet, die endseitig an der Dichtfläche 17 anliegen und somit einen längs durchgehenden Verteilerkanal 16 ausbilden, über dem das kontinuierliche Absaugen während der Zahn­ riemenbewegung erfolgt.
Über seiner Länge ist der Zahnriemen 4 auf seiner den Ge­ genständen 2 zugewandten Oberseite mit einer Mehrzahl von hintereinander angeordneten ringförmigen Erhebungen 14 versehen, auf denen die Gegenstände 2 aufliegen und wel­ che in Verbindung mit den Ansaugöffnungen 12 des Zahnrie­ mens Haltetaschen 15 für die Gegenstände 2 bilden.
Die Funktionsweise der Vorrichtung 1 ist die folgende:
Zur Aktivierung des Vakuum-Systems wird die nicht darge­ stellte Vakuumquelle gestartet, so daß sich über den Va­ kuumkanal 6, die Saugleitungen 7, die Saugöffnungen 10, die Ansaugöffnungen 12 und die ringförmigen Öffnungen 14 in den Haltetaschen 15 einen Unterdruck bildet, der die zu transportierenden Gegenstände 2 an die Oberfläche des Zahnriemens 4 drückt bzw. saugt. Diese Andrückung wird bei ferromagnetischen Gegenständen 2 zusätzlich noch durch die Magneten 5 und die damit verbundenen Polleisten 8 unterstützt, die bei ferromagnetischen Gegenständen 2 zu einer zusätzlichen Andrückung derselben an die Ober­ fläche des Zahnriemens 4 beitragen. Aufgrund des Aufbaus des Vakuum-Systems mit der Gestaltung der Dichtlippen 13 an der Unterseite des Zahnriemens 4 in Verbindung mit den rinnenförmigen Ansaugkanälen 11 der Polleisten 8 und den Haltetaschen 15 in Verbindung mit den darauf befindlichen Gegenständen 2 entsteht bei Einschalten des Vakuums eine selbsthaltende Vakuumabdichtung, deren Reibkräfte be­ herrschbar bleiben und weitgehend unabhängig von der Zahl der mit Gegenständen 2 geschlossenen Vakuumtaschen 15 sind, d. h. die Funktionsweise der Vorrichtung ist auch dann gewährleistet, wenn der Zahnriemen 4 nicht über sei­ ner gesamten Länge mit Gegenständen 2 bedeckt ist.
Durch die Konstruktion der Einrichtung zum Ausüben von Kräften (Magnet-Vakuum-System) lassen sich hohe Trans­ portgeschwindigkeiten und insbesondere auch ausgesprochen hohe Beschleunigungen erzielen. Dazu wird der Zahnriemen 4 in nicht dargestellter üblicher Weise mit einem geeig­ neten Antrieb angetrieben.
Je nach den Eigenschaften der zu transportierenden Gegen­ stände 2 können beim Transport sowohl das Magnet- als auch das Vakuum-System aktiviert sein, grundsätzlich ist es aber auch möglich, diese getrennt voneinander zu akti­ vieren, wenn dies im Einzelfall ausreicht. Es können zum Transport von größeren Gegenständen mehrere Vorrichtungen der beschrie­ benen Art nebeneinander angeordnet sein.

Claims (6)

1. Vorrichtung zum aufliegenden Transport von flachen, ins­ besondere plattenförmigen Gegenständen (2), die ein um einen Transportbandkörper (3) umlaufendes Transportband (4), auf dessen erhabenen ringförmigen Erhebungen (14) die Gegenstände (2) zum Transport aufliegen, und eine Vakuumeinrichtung zum Ansaugen der Gegenstände (2) gegen die Transportbandoberfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zur Vakuumeinrichtung ein Magnet-System vorliegt, welches im Transportbandkörper (3) ange­ ordnet ist und neben der Vakuumeinrichtung die Gegenstände (2) gegen die Transportbandoberfläche zieht, und daß das Transportband als Zahnriemen (4) ausgebildet ist und auf Polleisten (8) des Magnet-Systems gleitet sowie in Nuten der Polleisten (8) seitlich geführt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polleisten (8) wenigstens einen rinnenförmigen, mit einer Dichtfläche (17) versehenen Ansaugkanal (11) aufweisen, welcher von dem in diesem Bereich Ansaugöff­ nungen (12) aufweisenden Zahnriemen (4) oberseitig abge­ deckt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansaugöffnungen (12) des Zahnriemens (4) innen­ seitig mit Dichtlippen (13) versehen sind, die endseitig an der Oberfläche des rinnenförmigen Ansaugkanals (11) der Polleisten (8) dichtend anliegen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmigen Erhebungen (14), auf denen die Ge­ genstände (2) aufliegen, in Verbindung mit den Ansaugöff­ nungen (12) des Zahnriemens (4) Haltetaschen (15) für die Gegenstände (2) bilden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippen (13) einen Verteilerkanal (16) bil­ den, über den die mit dem Zahnriemen (4) beweglichen An­ saugöffnungen (12) mit den stationären Saugöffnungen (10) kontinuierlich verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansaugöffnungen (12) als Drosseln ausgebildet sind.
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