DE19614391A1 - Verfahren zum thermischen Unschädlichmachen von verlegten Landminen - Google Patents

Verfahren zum thermischen Unschädlichmachen von verlegten Landminen

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Wolfgang Dipl Ing Peix
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41HARMOUR; ARMOURED TURRETS; ARMOURED OR ARMED VEHICLES; MEANS OF ATTACK OR DEFENCE, e.g. CAMOUFLAGE, IN GENERAL
    • F41H11/00Defence installations; Defence devices
    • F41H11/12Means for clearing land minefields; Systems specially adapted for detection of landmines
    • F41H11/16Self-propelled mine-clearing vehicles; Mine-clearing devices attachable to vehicles

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum thermischen Unschädlichmachen von oberflächenmäßig verlegten Land-Minen mit den im Oberbe­ griff des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen.
Bei den Verfahren bzw. Einrichtungen dieser Art, die durch die DE-OS 35 42 787 und 35 44 364 sowie der EP-PA 0 305 556 be­ kanntgeworden sind, besteht der hochtemperierte Strahl aus einem Laserstrahl, der von einem Emissionsgerät für Laser­ strahlen ausgesendet wird. Laserstrahlen ermöglichen zwar die Schaffung feinster Perforationen in härtesten Materialien in Bruchteilen einer Sekunde ohne das zu durchbohrende Material sonst wärmemäßig zu beanspruchen, sie sind jedoch für das vorliegende Einsatzgebiet des Unschädlichmachens von Land- Minen nur bedingt anwendbar, weil Laseremissionsgeräte mit ihren Fokussierelementen nicht nur kostenaufwendig in der Anschaffung und störanfällig im Betrieb sind, sondern auch hinsichtlich ihrer Bedienung, Wartung und Reparatur große Anforderungen an das Bedienungspersonal stellen, das in mili­ tärischen Bereichen nicht immer ohne weiteres zur Verfügung steht.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zu diesem Verfahren anzugeben, das unter einem gewissen Verzicht auf die genannten überragen­ den Perforationseigenschaften von Laserstrahlen wesentlich wohlfeiler in Anschaffung und Betrieb ist und geringere Anfor­ derungen an das Bedienungspersonal stellt.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß der hochtemperierte Strahl aus einer mehrere Zentimeter langen spitzen Flamme besteht, die von einem aus einer Zuleitung unter Druck aus­ tretenden Strom eines vorzugsweise gasförmigen Brennstoffs mit einem entsprechend hohen Heizwert und einem mit diesem zusam­ menwirkenden, ebenfalls unter Druck aus einer Zuleitung aus­ tretenden Sauerstoffstrom gebildet ist.
Eine derartige mit Sauerstoff angereicherte Flamme erreicht, wie bereits angedeutet, auch an ihrer heißesten Stelle nicht die hohe Temperatur und auch nicht die geringe Strahldicke von Bruchteilen eines Millimeters wie ein Laserstrahl, jedoch kann sie mit vergleichsweise technisch einfachen Geräten und Gerä­ teteilen erzeugt werden, die auch von weniger spezialisierten Fachleuten beherrschbar sind.
Aus der EP-PA 0 232 194 ist zwar ein pyrotechnisches System aus dem Gebiet der Land-Minenräumung bekannt, nach dem eine langgestreckte, flammenwerferartige Flamme aus einem flüssigen Brennstoff erzeugt wird, die jedoch mangels Entleuchtung durch Drucksauerstoff allenfalls ein Aufheizen der Mine bis zur Detonation derselben, nicht jedoch ein gezieltes Perforieren ihres Mantels und damit auch nicht ihre detonationslose Neu­ tralisierung gestattet.
In den Unteransprüchen 2 bis 6 sind mehrere Ausführungsformen der Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem An­ spruch 1 gekennzeichnet, wobei zum Teil auf bewährte Schneid­ brennerkonstruktionen zurückgegriffen wird, die besonders für die vorliegenden Perforationszwecke bei geringer Wärmeausbrei­ tung über den Perforationsrand hinaus geeignet sind.
Ferner sind dort Maßnahmen vorgeschlagen, mit einer dünnen Erdschicht oder dergleichen getarnte Minen vor dem Beaufschla­ gen mit der Schneidbrennerflamme von dieser Schicht zu befrei­ en, um das Ausrichten der Flammenspitze auf die zu perforie­ rende Stelle zu erleichtern und die durch diese Schicht her­ vorgerufenen Wärmeverluste zu beseitigen. Weiter wird die Anwendung von Maßnahmen empfohlen, mit denen das Aufspüren der Land-Minen erleichtert wird.
Die Einrichtung nach der Erfindung ist anhand eines Ausfüh­ rungsbeispiels in der Zeichnung in schematisierter Form ver­ anschaulicht, wobei konstruktive Details, die dem Fachmann ohne weiteres zur Verfügung stehen, nur angedeutet bzw. fort­ gelassen sind.
Die dargestellte Einrichtung zeigt ein selbstangetriebenes, geländegängiges Trägerfahrzeug T, das mit einem Kettenlaufwerk 2, einem von diesem getragenen, nach außen gegen Splitterwir­ kung mit Platten abgedeckten Körper 1 und einem am Dach des Körpers 1 angeordneten thermischen Manipulator 3 zum Unschäd­ lichmachen der Land-Minen sowie mit Fernbeobachtungsorganen, im vorliegenden Ausführungsbeispiel einer Fernsehkamera 4, ausge­ stattet ist.
Im Inneren des Körpers 1 befinden sich nicht dargestellte Aggregate, wie der Antrieb für das Kettenlaufwerk 2 und für den nachfolgend beschriebenen Manipulator 3.
Dieser ist als Teil eines Autogen-Schneidbrenners ausgebildet und demgemäß mit einem Schneidbrennerkopf 5, 5.1 samt Zündvor­ richtung 5.2 ausgestattet, der bei dem vorliegenden Ausfüh­ rungsbeispiel aus zwei konzentrischen Ringdüsen 5.1 zusammen­ gesetzt ist, von denen die äußere der Zufuhr eines gasförmigen Brennstoffs großen Wärmeinhalts und der innere der Zufuhr von reinem Sauerstoff dient, wobei beide Medien unter Druck dem Düsensatz zugeführt werden. Die Zuleitungen sind in dem hohlen langgestreckten Manipulator 3 geführt, der in seinem düsenna­ hen Bereich 3.1 teleskopisch ausgebildet ist und in seinem düsenfernen Bereich 3.2 durch ein nicht detailliert darge­ stelltes Gelenksystem in waagerechter und lotrechter Richtung verstell- und feststellbar ist.
Die hierzu erforderlichen Stell- und Feststellorgane sind zwar in der Zeichnung angedeutet, jedoch nicht bis in Einzelheiten wiedergegeben, weil sie sich im Rahmen einschlägiger Konstruk­ tionen halten. Ebenfalls nicht detailliert dargestellt sind die im Inneren des Trägerfahrzeugkörpers untergebrachten Vor­ ratsbehälter für den Brennstoff und den Sauerstoff sowie die zugehörigen Armaturen und Verbindungsleitungen.
Wesentlich ist, daß die Mündungsöffnungen 5.1 der Düsen exakt und hinreichend nahe (ca. 5 cm) auf die unschädlich zu machen­ de (nicht dargestellte) Mine ausrichtbar sind, um mit Hilfe der Stichflamme bei 5.1 des Schneidbrenners die Oberseite der Wandung der Mine punktuell bis zur Schmelzwärme zu erhitzen, derart, daß eine engbegrenzte Perforation entsteht, durch welche die sich sodann entzündende Sprengstoffüllung der Mine abbrennt, wobei die Verbrennungsgase durch die genannte Perfo­ ration entweichen.
Um punktuelle Erhitzungen zu erzielen, hat die Schneidbrenner­ technik zahlreiche Lösungen, wie z. B. das Einleiten eines Mantels von Stickstoff um die Schneidflamme, entwickelt, die im Bedarfsfall bei dem Schneidbrenner nach der Erfindung sinn­ entsprechend angewendet werden können (nicht dargestellt). Sinngemäß das gleiche gilt für die Übertragung der Steuerungs­ informationen zur Bedienung des Manipulators und der mit der Fernsehkamera 4 gemachten Beobachtungen, sei es mechanisch über Kabel, Bowdenzüge oder dergleichen, sei es drahtlos per Funk auf die verschiedenen Steuerorgane und Betätigungsorgane für den Antrieb des Trägerfahrzeugs, die Schneidbrennerarmaturen und den Manipulator.
Nicht dargestellt, aber im Rahmen der Erfindung anwendbar ist die Anordnung einer Vorrichtung zum Aufspüren von Land-Minen an dem Trägerfahrzeug.

Claims (6)

1. Verfahren zum thermischen Unschädlichmachen von verlegten Land-Minen, bei welchem nach dem Aufspüren der Land-Minen jeweils auf die Oberseite der Außenwandung der Mine ein derart hochtemperierter Strahl gezielt gerichtet wird, daß er die Außenwandung perforierend aufschmilzt, wobei der Aufschmelz­ vorgang derart schnell erfolgt, daß nach Möglichkeit ein un­ schädlicher Abbrand (Dematerialisierung) des im Inneren der Mine befindlichen Sprengstoffs durch die Perforationsöffnung hindurch nach außen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß der hochtemperierte Strahl aus einer mehrere Zentimeter langen spitzen Flamme besteht, die von einem aus einer Zuleitung unter Druck austretenden Strom eines vorzugsweise gasförmigen Brennstoffs mit einem entsprechend hohen Heizwert und einem mit diesem zusammenwirkenden ebenfalls unter Druck aus einer Zuleitung austretenden Sauerstoffstrom gebildet ist.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein selbstangetriebenes, geländegängi­ ges, lenkbares Trägerfahrzeug (T), das eine als Autogen- Schneidbrenner ausgebildete Vorrichtung trägt, bestehend aus einem an seinem freien Ende einen Schneidbrennerkopf (5.5.1) samt Zündvorrichtung (5.2) tragenden, auslegerförmigen, schwenkbar gelagerten Manipulator (3) und den übrigen für einen Schneidbrenner erforderlichen Leitungen, Armaturen und Vorratsbehältern für den Brennstoff und den Sauerstoff, und an dem Fernüberwachungsorgane, vorzugsweise Fernsehkameras (4), angeordnet sind, wobei der Antrieb und die Lenkung des Träger­ fahrzeugs (T) sowie die übrigen Antriebe und Steuerungen, vorzugsweise drahtlos (über 6), fernbedienbar sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidbrennerkopf (5.5.1) zwei konzentrische Düsen um­ faßt, von denen im Regelfall die äußere der Zufuhr des Brenn­ stoffs und die innere der Zufuhr des Sauerstoffs dient, jedoch gegebenenfalls die Beaufschlagung der Düsen so vorgenommen ist, daß zunächst zum Vorwärmen der zu perforierenden Stelle beiden Düsen ein Gemisch aus Sauerstoff und Brenngas, zum Durchschlagen der Perforation beiden Düsen reiner Sauerstoff zugeführt wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitungen zu den Düsen in oder an dem Manipulator (3) geführt sind, dessen düsennaher Bereich (3.1) teleskopisch ausgebildet ist und dessen düsenferner Bereich mit dem Bereich (3.1) und dem Trägerfahrzeug (T) über ein Gelenk- und Fest­ stellsystem (3.2) zusammenwirkt und dessen Länge so bemessen ist, daß sich die Düsen mit ihren Mündungsöffnungen (5.1) in einem wesentlichen Abstand vor der Vorderfront des Trägerfahr­ zeugs befinden.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerfahrzeug mit einem im Abstand vor den Düsen des Schneidbrenners geführten Organ ausgestattet ist, das die oberste Erdschicht, ohne Pressung auf diese aus­ zuüben, abkehrt, wobei das Organ nach Art eines Besens oder als Rechen mit von im wesentlichen horizontal gerichteten Austrittsöffnungen für Druckluft bzw. Druckwasser ausgebildet ist und wobei die Zufuhr der Druckluft bzw. des Druckwassers zu den Austrittsöffnungen über ein Leitungssystem von einer im Trägerfahrzeug untergebrachten Druckluft, bzw. Druckwasser­ quelle erfolgt.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerfahrzeug (T) zusätzlich mit (an sich bekannten) Vorrichtungen zum Aufspüren von Land-Minen ausgestattet ist, vorzugsweise mit berührungslos arbeitenden Verfahren.
DE1996114391 1996-04-12 1996-04-12 Verfahren zum thermischen Unschädlichmachen von verlegten Landminen Withdrawn DE19614391A1 (de)

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