DE19613489C2 - Verfahren zur Übertragung von bidirektionalen Daten zwischen der Zentrale und den Teilnehmern eines Gefechtsübungszentrums - Google Patents
Verfahren zur Übertragung von bidirektionalen Daten zwischen der Zentrale und den Teilnehmern eines GefechtsübungszentrumsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von bi
direktionalen Daten zwischen der Zentrale und den Teilneh
mern eines Gefechtsübungszentrums bei Simulation von indi
rekt gerichteten Waffensystemen, wobei die Teilnehmer mit
Datenerfassungs- und Datensendegeräten ausgerüstet sind und
die Zentrale eine vorzugsweise Informationen der dezentralen
Wirksimulation enthaltende Meldung an alle Teilnehmer gleich
zeitig sendet.
In Gefechtsübungszentren wird mit Hilfe von Laser-Schieß
simulationen der Kampf von verbundenen Waffen geübt. Dabei
sind alle direkt gerichteten Waffensysteme mit Laser-
Simulatoren ausgerüstet, um beim Schießen die Zielposition
in Bezug auf das simulierte Geschoß zu vermessen und z. B.
per codiertem Laserstrahl dem Ziel die Information über die
Trefferlage zu übermitteln. Jedes Ziel, d. h. jedes teilneh
mende Waffensystem und jedes sonstige potentielle Ziel,
ist dazu mit Detektoren und einer Auswerteelektronik ausge
rüstet. Diese empfängt die Information und wertet sie hin
sichtlich Trefferwirkung auf der Basis eines Verwundbar
keitsmodells aus. Eine derartige Simulation funktioniert
jedoch nur für direkt gerichtete Waffensysteme, da der
Schießsimulator im allgemeinen Sichtverbindung zwischen dem
schießenden System und dem Zielsystem erfordert.
Für indirekt gerichtete Waffensysteme, wie z. B. Artillerie
und Mörser sowie Flächenwaffen wie Minen oder ABC-Waffen ist
die oben beschriebene Simulationsmethode nicht verwendbar.
Hier wird die sog. "Dezentrale Wirksimulation" eingesetzt.
Sie bedient sich dabei eines Datenerfassungssystems, mit dem
jeder Teilnehmer im Gefechtsübungszentrum ausgerüstet ist.
Mit Hilfe der Datenerfassungssysteme werden die Zustandsda
ten der Teilnehmer (aktiv getroffen, Verwundungsgrad,
Restmunitionsmenge usw.) sowie der Standort mittels Stand
ortbestimmungssystem wie z. B. GPS erfaßt und über Datenfunk
zur Zentrale des Gefechtsübungszentrums gesendet. Hier wer
den die Daten aufbereitet und zur Anzeige gebracht, bei
spielsweise der Standort des Teilnehmers durch Symbol auf
einer digitalisierten Landkarte auf Monitoren.
Der Datenfunk ist dabei bidirektional, d. h. es können nicht
nur Informationen vom Teilnehmer zur Zentrale, sondern auch
Nachrichten von der Zentrale zum Teilnehmer gesendet werden.
Während ein Teilnehmer seine Nachricht nur zur Zentrale, und
nicht auch zu anderen Teilnehmern senden kann, kann die Zen
trale eine Nachricht speziell an einen Teilnehmer (Direkt
meldung), an mehrere oder an alle Teilnehmer gleichzeitig
(Broadcast-Meldung) senden, insbesondere solche Nachrichten,
die Informationen über den Ort und den Zeitpunkt von Wirkungen
der Flächenwaffen bzw. indirekten Waffensysteme ent
halten. Das Datenerfassungssystem eines einzelnen Teilnehmers
verarbeitet diese Informationen in der Weise, daß geprüft
wird, ob sich zur definierten Zeit der Teilnehmer in dem
Wirkfeld dieses Waffensystems befindet. Ist dieses der Fall,
so wird aus weiteren Informationen, die mitgesendet werden
oder bereits vorprogrammiert sind, und gegebenenfalls eines
Zufallsgenerators die Wirkung auf den betreffenden Teilnehmer
ermittelt, der dann z. B. ausgefallen oder in spezieller Weise
beeinträchtigt sein kann. Dieses wird dem betreffenden Teil
nehmer kenntlich gemacht, z. B. mit Hilfe eines an das Daten
erfassungssystem angeschlossenen Displays. Außerdem wird sein
Duellsimulator in angepaßter Weise gesteuert, so daß dieser
Teilnehmer z. B. bei seinem Ausfall nicht mehr schießen kann.
Die Informationen der "Dezentralen Wirksimulation", die von
der Zentrale an jeden Teilnehmer gesendet werden, können zu
diesen nicht einzeln gesendet und von diesen normalerweise
auch nicht direkt empfangsbestätigt werden, da damit das
Funkaufkommen zu hoch würde und andere Nachrichten von den
Teilnehmern zur Zentrale nur mit erheblichem zeitlichen Ver
satz gesendet werden könnten. Das gängige und praktische
Verfahren ist deshalb, die Information der Wirksimulation
als Broadcast zu senden. Die gleichzeitige Übersendung
einer Meldung an alle Teilnehmer birgt jedoch die Gefahr,
daß diese Nachricht von einem oder mehreren Teilnehmern nicht
empfangen wird, weil sich die Teilnehmer zum Sendezeitpunkt
gerade im Funkschatten befinden oder aber die Nachricht nur
verstümmelt und damit nicht verwertbar empfangen wird. Die
Zentrale hat über den Nichtempfang bei einzelnen Teilnehmern
keine Information und kann daher darauf auch nicht sofort
oder später reagieren. Auch das mehrfache Versenden einer
Nachricht bietet keine Gewähr für einen Empfang.
Weiterhin führt ein anderes Verfahren, nämlich die Nachricht
an alle Teilnehmer direkt zu versenden, die kurz vor und/
oder nach einer von der Zentrale abgesandten Meldung nicht in
der Zentrale empfangen wurden, auch nicht zu einer sicheren
Übertragung, da sich Teilnehmer nur kurz bei der Zentrale
melden, wenn ihr Standort sich mehr als ein festgelegtes
Maß verändert hat. Bewegt sich ein Teilnehmer nicht, so
sendet er nur in großen Zeitabständen (z. B. 10 min) seine
Position an die Zentrale. Hieraus kann also nicht auf Nicht
erreichbarkeit eines Teilnehmers geschlossen werden, wie
umgekehrt auch nicht bei Empfang eines Teilnehmers in der
Zentrale darauf geschlossen werden kann, daß er dann die
an alle Teilnehmer gleichzeitig ausgesandte Nachricht em
pfangen hat, da der Empfang der Teilnehmer durch andere Ein
flüsse gestört sein kann und z. B. der Empfang auf einer an
deren Frequenz als das Senden erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem bei der gleich
zeitigen Übertragung von Meldungen die Zentrale über den
Nichtempfang der Meldungen von einzelnen Teilnehmern in
formiert wird und dann Maßnahmen zur sicheren Übertragung
von der Zentrale durchgeführt werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jede
von der Zentrale abgesandte Meldung mit einer diese Meldung
zugeordneten markierenden Kennung versehen wird, daß von den
Teilnehmern der Empfang der Meldung durch Einbindung der
diese Meldung kennzeichnenden Kennung in ihre nächsten an
die Zentrale übermittelten Teilnehmermeldungen bestätigt
wird, und daß von der Zentrale der Inhalt der Meldung als
Direktsendung mit Empfangsbestätigung an einen Teilnehmer
wiederholt wird, wenn für diesen Teilnehmer die Bestätigung
des Einganges der mit der Kennung versehenen Meldung ausge
blieben ist.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, daß eine
vollständige Übermittlung von Nachrichtenmeldungen von der
Zentrale an die einzelnen Teilnehmer sichergestellt ist,
und zwar
- - ohne daß die Nachrichtenmeldungen zur Erzielung einer höhe ren Empfangswahrscheinlichkeit von der Zentrale mehrfach im Broadcast-Verfahren ausgesendet werden müssen, und
- - ohne daß das Funkaufkommen wesentlich erhöht wird, da die vorgesehene Rückmeldung in eine ohnehin zu sendende Nach richt eingebunden wird.
Weiterbildungen der Erfindung sind darin zu sehen, daß die
zugeordnete Kennung von einer fortlaufenden Ziffer gebildet
und/oder daß eine über den Inhalt der Meldung aussagefähige
Kennung verwendet wird.
Eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung geht dahin, daß
die zugeordnete Kennung von einem Teilnehmer bei jeder Teil
nehmermeldung an die Zentrale gesendet wird, so daß für die
Auswertung der Meldungen vorteilhafterweise in der Zentrale
einfache Filter eingesetzt werden können. Auch ist erfin
dungsgemäß vorgesehen, daß von einem Teilnehmer an die Zen
trale eine Aufforderung zur erneuten, nun aber direkten Sen
dung einer Meldung gesendet wird, wenn durch Fehlen einer
fortlaufenden Ziffer eine Nichtübertragung dieser Meldung
festgestellt wird.
Ausgestaltungen der Erfindung bestehen auch darin, daß die
zugeordneten Kennungen mehrerer Meldungen zusammengefaßt und
von den Teilnehmern in einer Teilnehmermeldung an die Zen
trale gesendet werden, oder daß eine zeitliche Begrenzungs
dauer für die von den Teilnehmern an die Zentrale zurück zu
meldenden Teilnehmermeldungen vorgegeben wird.
Die Zentrale registriert bei jedem Teilnehmer, ob die Ken
nung in der nächsten Meldung oder einer definierten Anzahl
der nächsten Meldungen des Teilnehmers vorhanden ist und er
damit anzeigt, daß er die entsprechende Meldung der "Dezen
tralen Wirksimulation" erhalten hat. Empfängt die Zentrale
eine Meldung ohne die erwartete Kennung oder keine der defi
niert nächsten Meldung mit der Kennung, so sendet die Zen
trale die Meldung der "Dezentralen Wirksimulation" nun zu
dem betreffenden Teilnehmer im Direktverfahren. Da dies Ver
fahren ein bestätigtes Funkprotokoll enthält, ist nunmehr
die Übertragung sichergestellt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Übertragung von bidirektionalen Daten zwi
schen der Zentrale und den Teilnehmern eines Gefechts
übungszentrums bei Simulation von indirekt gerichteten
Waffensystemen, wobei die Teilnehmer mit Datenerfassungs-
und Datensendegeräten ausgerüstet sind und die Zentrale
eine vorzugsweise Informationen der dezentralen Wirksi
mulation enthaltende Meldung an alle Teilnehmer gleich
zeitig sendet, dadurch gekennzeichnet, daß jede von der
Zentrale abgesandte Meldung mit einer dieser Meldung zuge
ordneten markierenden Kennung versehen wird, daß von den
Teilnehmern der Empfang der Meldung durch Einbindung der
diese Meldung kennzeichnenden Kennung in ihre nächsten
an die Zentrale übermittelten Teilnehmermeldungen bestä
tigt wird, und daß von der Zentrale der Inhalt der Mel
dung als Direktsendung mit Empfangsbestätigung an einen
Teilnehmer wiederholt wird, wenn für diesen Teilnehmer
die Bestätigung des Einganges der mit der Kennung verse
henen Meldung ausgeblieben ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die zugeordnete Kennung von einer fortlaufenden Ziffer
gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine über den Inhalt der Meldung aussagefähige Ken
nung verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die zugeordnete Kennung von einem Teilnehmer bei
jeder Teilnehmermeldung an die Zentrale gesendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
von einem Teilnehmer an die Zentrale eine Aufforderung
zur erneuten, nun aber direkten Sendung einer Meldung ge
sendet wird, wenn durch Fehlen einer fortlaufenden Ziffer
eine Nichtübertragung dieser Meldung festgestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zugeordneten Kennungen mehrerer Mel
dungen zusammengefaßt und von den Teilnehmern in einer
Teilnehmermeldung an die Zentrale gesendet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine zeitliche Begrenzungsdauer für
die von den Teilnehmern an die Zentrale zurück zu mel
denden Teilnehmermeldungen vorgegeben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996113489 DE19613489C2 (de) | 1996-04-04 | 1996-04-04 | Verfahren zur Übertragung von bidirektionalen Daten zwischen der Zentrale und den Teilnehmern eines Gefechtsübungszentrums |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996113489 DE19613489C2 (de) | 1996-04-04 | 1996-04-04 | Verfahren zur Übertragung von bidirektionalen Daten zwischen der Zentrale und den Teilnehmern eines Gefechtsübungszentrums |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19613489A1 DE19613489A1 (de) | 1997-10-09 |
DE19613489C2 true DE19613489C2 (de) | 2001-09-27 |
Family
ID=7790460
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996113489 Expired - Fee Related DE19613489C2 (de) | 1996-04-04 | 1996-04-04 | Verfahren zur Übertragung von bidirektionalen Daten zwischen der Zentrale und den Teilnehmern eines Gefechtsübungszentrums |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19613489C2 (de) |
Families Citing this family (2)
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DE102010054245A1 (de) * | 2010-12-11 | 2012-06-14 | Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium der Verteidigung, dieses vertreten durch das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung | Vorrichtung zur automatischen Ermittlung einer Restmunitionsmenge für automatische und/oder halbautomatische Maschinenwaffen |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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JPH0856229A (ja) * | 1994-08-12 | 1996-02-27 | Oki Electric Ind Co Ltd | 無線通信方法 |
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1996
- 1996-04-04 DE DE1996113489 patent/DE19613489C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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US4670889A (en) * | 1983-09-07 | 1987-06-02 | British Telecommunications Plc | Frequency control for point to multipoint radio |
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DE19613489A1 (de) | 1997-10-09 |
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