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Technisches
Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Suchkopf
für zielverfolgende
Flugkörper
oder Geschosse, bei welchem
- – ein abbildendes
optisches System mit einer optischen Achse auf einem Rotor angeordnet
ist, der allseitig schwenkbar im Flugkörper oder Geschoß gelagert
ist und um eine Figurenachse mit einer Umlaufgeschwindigkeit umläuft, wobei
der Rotor als Kreisel im inertialen Raum stabilisiert und von Bewegungen
des Flugkörpers
entkoppelt ist,
- – das
abbildende optische System eine Objektszene auf Detektrormitteln
abbildet,
- – der
Rotor als Kreisel Regelkreise mit Lageabgriffs-Mitteln und drehmomenterzeugenden Mitteln,
die auch von Signalen der Detektormittel beaufschlagt sind, zu kontrollierten
Präzessions- und
Nutations-Bewegungen anregbar ist, derart, daß die optische Achse des optischen
Systems
- – in
einem Such- oder Auffaß-Modus
eine periodische, spiralige Bewegung über ein ausgedehntes Gesichtsfeld
ausführt,
- – auf
ein dabei in der Objektszene erkanntes Ziel hin präzediert
wird und
- – in
einem Zielverfolgungs-Modus nach Auffassen des Ziels eine kreisende
Bewegung in einem begrenzten, das Ziel enthaltenden Gesichtsfeld-Bereich
ausführt.
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Zunächst erfolgt mit einer Spiralabtastung die
Beobachtung eines relativ großen
Gesichtsfeldes. Das hat den Zweck, ein Ziel, z.B. ein anzugreifendes
Flugzeug; zunächst
einmal zu suchen und auf zufassen. Das ist der "Such- und Auffaß-Modus". Wenn in dem großen Gesichtsfeld ein Ziel entdeckt wurde,
wird der Suchkopf auf dieses Ziel ausgerichtet. Das Gesichtsfeld
wird verengt, damit die Zielverfolgung nicht durch andere, störende Ziele
beeinflußt werden
kann Es gilt dann, den Rotor mit dem optischen. System und dem verengten
Gesichtsfeld ständig
auf das so erfaßte
Ziel ausgerichtet zu halten. Das ist der "Zielverfolgungs-Modus".
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Stand der Technik
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Ein solcher Suchkopf ist bekannt
durch die
US 4,277,039 .
Bei diesem bekannten Suchkopf ist ein Rotor kardanisch mittels eines
Innenkardan-Systems gelagert. Auf dem Rotor sitzt ein abbildendes optisches
System mit einer optischen Achse, die mit der Figurenachse des Rotors
zusammenfällt.
Durch das abbildende optische System wird eine Objektszene mit einem
Ziel auf eine Bildebene abgebildet, in welcher ein einziger Detektor
für die
beobachtete Strahlung angeordnet ist. Bei einer Verschwenkung des
Rotors mit dem abbildenden optischen System wird der von dem Detektor
erfaßte
Bereich der Objektszene verändert.
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Der Rotor wird um seine Figurenachse
angetrieben. Zu diesem Zweck ist der Rotor auf einem Innen-Kardanrahmen über Wälzlager
drehbar gelagert. Der Rotor läuft
um und stellt einen Kreisel dar, der um den Mittelpunkt des Innenkardan-Systems allseitig schwenkbar
ist. Dadurch ist der Rotor mit dem optischen System im inertialen
Raum stabilisiert und von den Bewegungen des Flugkörpers oder
Geschosses entkoppelt. Ein drehmomenterzeugende Mittel erzeugen
Momente auf den Rotor um eine Nick-Achse und um eine Gier-Achse. Die Lage des
Rotors relativ zu dem Flugkörper
oder Geschoß wird
durch Nick- und Gier-Abgriffe abgegriffen Auf die drehmomenterzeugenden
Mittel werden einmal Signale aufgeschaltet, die eine kontrollierte
Nutations-Bewegung des Rotors hervorrufen. Zu diesem Zweck sind
Regelkreise vorgesehen, in welchen bestimmte; kommandierte Nutations-Bewegungen mit den
von den Abgriffen gemessenen, tatsächlichen Nutations-Bewegungen des
Rotors verglichen und die drehmomenterzeugenden Mittel entsprechend
angesteuert werden. Durch diese kontrollierte Nutations-Bewegung des Rotors
erfolgt eine Abtastung der Objektszene. Die
US 4,277,039 erwähnt auch eine Spiralabtastung
der Objektszene. Weiterhin sind die drehmomenterzeugenden Mittel
von dem geeignet verarbeiteten Signal des Detektors beaufschlagt
derart, daß auf
den Rotor ein Präzessionsmoment
wirkt, welches den Rotor mit der optischen Achse auf das Ziel hin
präzediert. Wenn
somit durch die Nutation eine Spiralabtastung erfolgt und dabei
in einem Such- oder Auffaß-Modus ein
Ziel erfaßt
wird, dann präzediert
der Rotor in eine Lage, bei welcher das Ziel in der Mitte der durch
die überlagerte
Nutations-Bewegung erzeugten Abtastspirale liegt.
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Die
US
4,277,039 sieht auch vor, daß die Nutations-Bewegung je nach
dem Modus (Such- oder Zielverfolgungs-Modus) umschaltbar ist. Im Zielverfolgungs-Modus
wird vorgeschlagen, als Nutations-Muster einen Kreis zu erzeugen,
in dessen Mittelpunkt das Ziel gehalten wird.
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Die Aufbringung von Drehmomenten
auf den Rotor zur Erzeugung der gewünschten Präzessions- oder Nutations-Bewegungen erfolgt
bei der
US-PS 4,277,039 mittels
einer Ringspule, die koaxial zur Längsachse des Flugkörpers. oder
Geschosses den Rotor umgibt. Der Rotor ist. radial magnetisiert.
Momente entweder um die Nick- oder um die Gier-Achse werden dadurch
erzeugt, daß auf
diese Spule Wechselstrom-Signale aufgeschaltet werden, die eine
von zwei um 90° gegeneinander
versetzte Phasen. haben.
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Die Signale zur Erzeugung der Präzessionsmomente
dienen gleichzeitig zur Erzeugung von Lenksignalen.
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Die
EP 0 263 998 B1 beschreibt eine Vorrichtung
in einem Flugkörper
zur Messung der Rollrate des Flugkörpers. Zu diesem Zweck wird
ein im Suchkopf angeordneter Lagekreisel zu Nutations-Bewegungen
angeregt. Aus der gemessenen Rotationsfrequenz und der ebenfalls
gemessenen Nutationsfrequenz des Lagekreisels kann die Rollrate
bestimmt werden.
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Die
DE 34 41 921 C2 betrifft eine Leitstrahl- und
Nachführ-Einrichtung zur Steuerung
eines schnellfliegenden Flugkörpers,
insbesondere von lenkbaren Granaten. Dabei wird ein Leitstrahl-Laser spiralig
ausgelenkt.
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Die
DE 33 45 601 A1 beschreibt einen Submunitionskörper, der
zur Erzeugung kreisender Abtastbewegungen eine Taumelbewegung ausführt.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die Abtastung der Objektszene zur
Zielauffassung muß bei
schnellfliegenden Flugkörpern
oder Geschossen sehr schnell erfolgen. Bei einer Spiralabtastung
muß einerseits
die Spirale schnell durchlaufen werden. Dabei hängt die Nutationsfrequenz über die
Trägheitsmomente
des Rotors mit der Umlauffrequenz zusammen (vgl.
EP 0 263 998 B1 ) . Es muß andererseits
sichergestellt sein, daß ein
Ziel bei der Spiralabtastung sicher erfaßt wird, also nicht zwischen
zwei Spiralschleifen fällt.
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Beim Zielverfolgungs-Modus muß der Suchkopf
noch schneller reagieren, um das Ziel im Zentrum des Gesichtsfeldes
des optischen Systems zu halten. In diesem Stadium erfolgt die Lenkung
nach dem Gesetz der Proportional-Navigation. Das bedeutet, daß die Sichtlinie
von Flugkörper
oder Geschoß im
inertialen Raum raumfest gehalten wird. Zu diesem Zweck werden Steuersignale
auf die Lenkung des Flugkörpers
oder Geschosses aufgeschaltet, die der Winkelgeschwindigkeit der
Sichtlinie im inertialen Raum proportional sind. Diese Winkelgeschwindigkeit
ist nach den Kreiselgesetzen proportional dem auf den Rotor aufgebrachten
Präzessionsmoment, wenn
der Rotor mit seiner Figurenachse und der optischen Achse des optischen
Systems durch den Regelkreis ständig
auf das Ziel ausgerichtet bleibt. Es ist also wichtig, diese Ausrichtung
mit hoher Frequenz zu kontrollieren und erforderlichenfalls zu korrigieren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Suchkopf der eingangs genannten Art so auszubilden, daß im Zielverfolgungs-Modus
die Ablage des Ziels von der optischen Achse sehr schnell, mit hoher Abtastfrequenz
erfaßt
wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem
Suchkopf der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
- – die Detektormittel
von einem kreisförmigen Kranz
von Detektor-Elementen gebildet ist und
- – im
Zielverfolgungs-Modus das Zielbild auf diesem Kranz von Detektor-Elementen
kreist.
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Betrachtet man einmal umgekehrt das "rückprojizierte" Bild des Kranzes
von Detektor-Elementen in der Objektszene, dann liegt das Ziel auf
diesem Kranz. Der Kranz führt
unter Beibehaltung seiner Orientierung im Raum eine kreisende Bewegung
um das Ziel aus. Dabei läuft
nacheinander das rückprojizierte
Bild jedes Detektor-Elements des Kranzes durch das Ziel hindurch.
Die Amplitude der Nutations-Bewegung
wird im Zielverfolgungs-Modus entsprechend gewählt. Das Ziel wird dadurch
mit einem Mehrfachen der Nutations-Frequenz, nämlich der Nutations-Frequenz
multipliziert mit der Anzahl der Detektor-Elemente in dem Kranz,
abgetastet. Dadurch können
Abweichungen des Ziels von der optischen Achse sehr schnell erfaßt und korrigiert
werden.
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Die Abtastung des Gesichtsfeldes
in dem Such- und Auffaß-Modus erfolgt vorteilhafterweise
in der Form, daß die
optische Achse des optischen Systems in dem Such- und Auffaß-Modus
eine periodische spiralige Bewegung ausführt. Durch die Verwendung eines
Kranzes von Detektor-Elementen kann das Gesichtsfeld mit vergleichsweise
wenigen Spiral-Umläufen abgetastet
werden, ohne daß das Ziel
etwa zwischen benachbarten Spiralschleifen liegen und so verfehlt
werden kann. von wenigstens einem der Detektor-Elemente des Kranzes
wird das Ziel mit Sicherheit erfaßt.
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Wenn in dem Such- und Auffaß-Modus
ein Ziel erfaßt
ist, dann wird der Rotor mit der optischen Achse des optischen Systems
durch auf die drehmomenterzeugenden Mittel auf geschaltete Nachführsignale
auf das Ziel hin präzediert.
Bei diesem Nachführvorgang
sollte das Ziel durch die Detektor-Elemente in möglichst schneller Folge wiederholt
erfaßt werden,
denn aus den Signalen der Detektor-Elemente werden die Nachführsignale
abgeleitet.
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Vorteilhafterweise wird das dadurch
erreicht, daß
- (a) beim Erfassen eines Ziels im Such- und
Auffaß-Modus
die Ansteuerung der drehmomenterzeugenden Mittel auf einen Vorphasen-Modus umschaltbar
ist, in welchem die Nutationsamplitude jeweils im wesentlichen der
Zielablage von der optischen Achse entspricht, die durch Nachführung der
optischen Achse auf das Ziel hin kontinuierlich abnimmt, wobei das
Zielbild bei jedem Nutationsumlauf über den Kranz von Detektor-Elementen
streicht und
- (b) bei Erreichen eines etwa dem Durchmesser des Kranzes von
Detektor-Elementen entsprechenden Minimalwertes der Nutationsamplitude eine
Umschaltung auf den Zielverfolgungs-Modus erfolgt.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der Patentansprüche
4 und 5.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist nachstehend unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine schematisch-perspektivische Darstellung eines Suchkopfes für einen
Flugkörper oder
ein Geschoß.
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2 zeigt
einen Längsschnitt
durch einen Suchkopf.
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3 ist
eine vereinfachte, schematische Darstellung und veranschaulicht
die Abtastung der Objektszene im Such- und Auffaß-Modus während der Anfangsphase eines
Abtast-Zyklus.
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4 ist
eine vereinfachte, schematische Darstellung und veranschaulicht
die Abtastung des Ziels in dem "Vorphasen-Modus", während der
Nachführung
der optischen Achse des optischen Systems in Richtung auf das Ziel.
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5 ist
eine Darstellung ähnlich 4 und veranschaulicht die
Relativbewegung von Zielbild und Detektor-Elementen (oder von Ziel
und Rückprojektion
der Detektor-Elemente in das Gesichtsfeld) in dem Zielverfolgungs-Modus.
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6 zeigt
den Kranz von Detektor-Elementen.
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7 ist
eine andere Darstellung, welche die Relativbewegung von Zielbild
und Detektorelementen oder des Ziels und der Rückprojektion der Detektor-Elemente
in das Gesichtsfeld in dem Zielverfolgungs-Modus zeigt.
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Bevorzugte Ausführung der
Erfindung
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In 2 ist
mit 10 ein Flugkörper
oder ein lenkbares Geschoß bezeichnet.
Das Geschoß 10 hat einen
Suchkopf 12. Der Suchkopf 12 sitzt in der Spitze
des Geschosses 10 hinter einem (nicht dargestellten) "Dom", d.h. einem gewölbten, das
Geschoß an der
Spitze abschließenden
Fenster. Der Suchkopf 12 weist einen Rotor 16 auf.
Der Rotor 16 trägt.
ein abbildendes optisches System 18. Der Rotor 16 ist
mit einer sphärischen
Außenfläche 20 in
einem Luftlager 22 allseitig verschwenkbar gelagert. Der
Rotor 16 wird durch Druckgas angetrieben.
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Der Suchkopf 12 enthält einen
geschoßfesten
Sockel 28. Auf dem Sockel 28 sitzt ein Lagerkörper 30.
Der Lagerkörper 30 bildet
die konkav-sphärische
Lagerfläche 32 des
Luftlagers 22.
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In der konkav-sphärischen Lagerfläche 32 sitzt
der Rotor 16. Der Rotor 16 ist rohrförmig mit
der konvex-sphärischen
Außenfläche 20.
Zwischen der konkav-sphärischen
Lagerfläche 22 und
der konvex-sphärischen
Außenfläche 20 des
Rotors 16 ist ein schmaler Luftspalt gebildet. In diesen
Luftspalt wird Druckgas eingeblasen. Dadurch hebt sich der Rotor 16 mit
seiner Außenfläche 20 von
der Lagerfläche 22 ab.
Der Rotor 16 ist auf einer Gasschicht praktisch reibungsfrei
gelagert. Der Rotor 16 ist um den Mittelpunkt der sphärischen
Flächen 20 und 22 allseitig
schwenkbar.
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Der Rotor 16 trägt das optische
System 18 1 Das
optische System 18 besteht aus einem ringförmigen Hohlspiegel 38 und
einem Sekundärspiegel 40.
Der Hohlspiegel 38 sitzt in der Bohrung des Mantelteils 36 rohrförmigen Rotors 16.
Der Hohlspiegel 38 ist dem Dom und der, Objektszene zugewandt.
Der Sekundärspiegel 40 ist über Stützen auf dem Hohlspiegel 38 und
dem Mantelteil 36 abgestützt und dem Hohlspiegel 38 zugewandt.
Ein Träger 48 mit
einem Kühler
ist zentral, geschoßfest
an dem Sockel 28 gehaltert. Auf dem Träger 38 sitzt ein kreisrunder
Kranz von sechzehn Detektor-Elementen 50 (6).
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Der Lagerkörper 30 bildet eine
Umfangsnut 68. In dieser Umfangsnut 68 sitzt eine
Ringspule 70. Die Ringspule umgibt den Rotor 16 und
ist koaxial zu der Längsachse 42 des
Geschosses. Der Rotor 16 enthält einen radial magnetisierten
Ring 74. Der radial magnetisierte Ring 74 wirkt
mit der Ringspule 70 zur Erzeugung von Drehmomenten zusammen.
Zu diesem Zweck werden auf die Ringspule 70 Wechselstrom-Signale
mit der Umlauffrequenz des Rotors aufgeschaltet. Die Phase dieser
Wechselstrom-Signale bestimmt, ob ein Drehmoment um die Nick- oder die
Gier-Achse des Geschosses
erzeugt werden soll. Durch solche Drehmomente kann eine Präzession des
Rotors 16 eingeleitet werden, durch welche die optische
Achse 76 des optischen Systems 18 auf das Ziel
ausgerichtet wird. Es können
aber auch Signale mit der Nutations-Frequenz des Rotors 16 aufgeschaltet
werden. Diese Signale regen dann eine Nutations-Bewegung an. Rückführsignale
von Lageabgriffen sorgen dafür,
daß die
Nutations-Bewegung kontrolliert einem vorgegebenen Verlauf, z.B.
einer Spiralabtastung, entspricht, wie sie in l angedeutet ist.
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3 veranschaulicht
die Abtastung eines ausgedehnten Gesichtsfeldes durch den vorstehend beschriebenen
Suchkopf 12. Dem Rotor 16 wird eine Nutations-Bewegung
erteilt, bei welcher die optische Achse 76 des optischen
Systems 18 eine Abtastspirale 78 beschreibt. 3 zeigt dabei die "Rückprojektion" 80 des Kranzes von
Detektor-Elementen 50 auf die Objektszene. Dabei bewegen
sich die Bilder der Detektor-Elemente 50, also die Bereiche,
aus denen das optische System 18 Strahlung auf den einzelnen
Detektor-Elementen 50 sammelt, über die Objektszene.
Man erkennt, daß bei
der Spiralabtastung die Punkte der Objektszene durch die verschiedenen
Detektor-Elemente 50 praktisch lückenlos erfaßt werden.
Der Abstand der einzelnen Spiralschleifen kann dadurch relativ groß gewählt werden,
so daß die
Spirale schnell durchlaufen wird. Die Spiralabtastung wird zyklisch
wiederholt. Das ist der Such- und
Auffaß-Modus.
Dabei wird jeder Punkt des Gesichtsfeldes einmal beim Durchlaufen
der gesamten Spiralbahn erfaßt,
d.h. mit einer Frequenz, die einem Bruchteil der Nutationsfrequenz
entspricht.
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Wenn ein Ziel im Gesichtsfeld erfaßt wird, dann
wird zusätzlich
zu der spiraligen Nutations-Bewegung über die Ringspule 70 auch
eine Präzessions-Bewegung
des Rotors 16 eingeleitet, so daß die optische Achse auf das
Ziel hin präzediert.
Bei diesem Nachführvorgang
sollte das Ziel durch die Detektor-Elemente in möglichst schneller Folge wiederholt
erfaßt
werden, denn aus den Signalen der Detektor-Elemente werden die Nachführsignale
abgeleitet. Daher ist beim Erfassen eines Ziels im Such- und Auffaß-Modus die Ansteuerung
der drehmomenterzeugenden Mittel auf einen Vorphasen-Modus umschaltbar,
in welchem die Nutationsamplitude jeweils im wesentlichen der Zielablage
von der optischen Achse entspricht. Diese Zielablage und damit die
Nutationsamplitude nimmt durch Nachführung der optischen Achse auf
das Ziel hin kontinuierlich ab. Dabei streicht das Zielbild bei
jedem Nutationsumlauf über den
Kranz von Detektor-Elementen. Das ist in 4 dargestellt. In 4 ist mit 82 das Ziel bezeichnet. Mit 50A ist
die Rückprojektion
der Detektor-Elemente in das Gesichtsfeld bezeichnet. Das sind diejenigen Stellen
des Gesichtsfeldes, aus denen Strahlung auf die verschiedenen Detektor-Elemente 50 geleitet wird.
Diese Rückprojektionen
führen
eine kreisende Bewegung unter Beibehaltung der Orientierung des Kranzes
aus. Dabei bewegen sich die Rückprojektionen
der Detektor-Elemente längs
der Bahnen 84 in 4 Bei
Erreichen eines etwa dem Durchmesser des Kranzes von Detektor-Elementen
entsprechenden Minimalwertes der Nutationsamplitude erfolgt eine
Umschaltung auf den Zielverfolgungs-Modus.
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Der Zielverfolgungs-Modus ist in
den 5 und 7 dargestellt. Auch diese
Figuren zeigen die "Rückprojektion" der Detektor-Elemente 50 durch das
optische System 18 auf die Objektszene. Auf das Geschoß bezogen
liegen die Detektor-Elemente 50 fest, und das von dem optischen
System 18 in der Ebene der Detektor-Elemente 50 erzeugte
Bild der Objektszene führt
bei der Nutations-Bewegung des Rotors 16 eine kreisende
Bewegung aus.
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Die Bewegung erfolgt jetzt nur noch
um den Mittelpunkt der Abtastspirale 78. Die Orientierung des
Kranzes von Bildern der Detektor-Elementen 50 relativ zu
der Objektszene (oder des kreisenden Bildes der Objektszene relativ
zu dem geschoßfesten Kranz
von Detektor-Elementen 50) bleibt bei dieser kreisenden
Bewegung unverändert.
Das ist in 7 an den
Buchstaben-Bezeichnungen der einzelnen Detektor-Elemente 50 erkennbar. Die
Detektor-Elemente 50 werden daher nacheinander von der
Zielstrahlung beaufschlagt. Bezogen auf das Geschoß 10 und
den geschoßfesten
Kranz von Detektor-Elementen 50 wird die Amplitude der
Nutations-Bewegung
so gewählt,
daß das
Bild des Zieles zusammen mit dem Bild der Objektszene eine kreisende
Bewegung mit dem Durchmesser des kreisförmigen Kranzes von Detektor-Elementen 50 ausführt. Bei
richtiger Ausrichtung läuft
das Bild des Ziels dabei nacheinander über die einzelnen Detektor-Elemente 50.
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In 7 ist
mit 82 ein Ziel bezeichnet. Das Bild des Kranzes der durch
das optische System 18 in die Objektszene rückprojizierten
Detektor-Elemente 50 ist in 7 in
drei Phasen der Nutations-Bewegung dargestellt. Der Mittelpunkt
des Kranzes kreist dabei längs
einer kreisförmigen
Bahn 84 um das Ziel 82. Der Durchmesser der Bahn 84 entspricht
dabei dem in die Objektszene rückprojizierten
Durchmesser des Kranzes der Detektor-Elemente 50. Die Orientierung
des Kranzes bleibt bei der kreisenden Bewegung erhalten. Das Ziel 82 kommt
nacheinander mit den Bildern verschiedener Detektor-Elemente 50 zur
Deckung. In den drei Nutations-Positionen
von 7 kommt das Ziel 82 nacheinander
mit den Bildern der Detektor-Elemente "a", "d" und "i" zur
Deckung, d.h. wird das Ziel von diesen Detektor-Elementen erfaßt.
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Die Lage des Ziels im Gesichtsfeld
des Suchkopfes 12 wird daher mit einer Frequenz überwacht,
die gleich der Nutations-Frequenz multipliziert mit der Anzahl der
Detektor-Elemente 50 des Kranzes ist. Abweichungen werden
sehr schnell festgestellt. Sie führen
zunächst
zu einer Nachführung
des Rotors 16. Die hierzu erforderlichen Signale sind ein Maß für die Sichtlinien-Winkelgeschwindigkeit
und beaufschlagen gleichzeitig die Lenkung.
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Das Geschoß kann eine Rollbewegung um seine
Längsachse
42 ausführen. Häufig wird
dem Geschoß eine
solche Rollbewegung durch die Aerodynamik bewußt erteilt. In diesem Fall
dreht sich das Bild des Kranzes der Detektor-Elemente
50,
das von dem optischen System
18 auf die Objektszene "rückprojiziert" wird, mit der Rollgeschwindigkeit.
Der Kranz behält
also nicht wie in
7 seine
Orientierung relativ zu der Objektszene bei. Diese Rollfrequenz
kann nach der Lehre der oben zum Stand der Technik zitierten
EP-B 263,998 aus Umlauf-Frequenz (bezogen
auf das Geschoß
10)
und Nutations-Frequenz bestimmt und bei der Messung der Zielablage berücksichtigt
werden.