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Die
Erfindung betrifft einen Suchkopf für zielverfolgende Flugkörper mit
einem von Bewegungen des Flugkörpers
entkoppelten optischen Sucher gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Zielverfolgende
Flugkörper
enthalten einen Suchkopf, der üblicherweise
hinter einer für
Infrarotstrahlungen durchlässigen
Abdeckung, einem „Dom", angeordnet ist.
Der Suchkopf weist einen Sucher auf. Dieser Sucher besteht aus einem
abbildenden optischen System, das ein üblicherweise im Unendlichen
liegendes, das zu verfolgende Ziel enthaltenes Gesichtsfeld auf
einen für
Infrarotstrahlung empfindlichen Detektor abbildet. Der Sucher ist
bei bekannten Suchköpfen
kreiselstabilisiert, so dass er von Bewegungen des Flugkörpers entkoppelt
ist. Der Sucher mit der optischen Achse des abbildenden optischen
Systems behält
seine Lage im Raum bei, auch wenn der Flugkörper Nick-, Gier- oder Rollbewegungen
ausführt.
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Bei
einem aus der
DE 33
40 515 C1 bekannten Suchkopf erfolgt die Kreiselstabilisierung
in der Weise, dass das optische System in Form eines Cassegrain-Systems
mit einem ringförmigen
Hohlspiegel und einem dem Hohlspiegel zugewandten, planen Sekundärspiegel
selbst als Kreiselrotor ausgebildet ist und umläuft. Dieser Kreiselrotor ist
mittels einer Innenkardan-Lagerung gelagert. Der Detektor ist dabei flugkörperfest
im Wesentlichen im Schnittpunkt der Kardanachse der Innenkardan-Lagerung
angeordnet. Der Kreiselrotor ist radial magnetisiert und wird in Abhängigkeit
von Wechselstrom-Signalen des Detektors durch eine den Kreiselrotor
umgebende Präzessionsspule
auf das Ziel hin präzediert,
so dass die optische Achse und Umlaufachse des Kreiselrotors dem
Ziel ständig
folgt. Der „Schielwinkel" eines solchen Suchkopfes,
d. h. der Winkel zwischen der optischen Achse des abbildenden optischen
Systems und der Längsachse
des Flugkörpers
ist dabei begrenzt.
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Es
sind kardanisch gelagerte, kreiselstabilisierte Plattformen bekannt.
Solche Plattformen tragen eine Inertialsensor-Einheit, welche auf
Bewegungen der Plattform im inertialen Raum anspricht. Eine solche
Inertialsensor-Einheit weist beispielsweise zwei zweiachsige Wendekreisel
mit gekreuzten Drallachsen auf. Die Signale der Wendekreisel sind auf
Stellmotoren oder Drehmomenterzeuger aufgeschaltet. Die Stellmotoren
oder Drehmomenterzeuger wirken jeder Bewegung der Plattform im inertialen
Raum entgegen. Die Drehmomenterzeuger greifen dabei an den Kardanachsen
an: Ein Drehmomenterzeuger wirkt zwischen der Struktur und einem
Außenring
der Kardanlagerung. Ein zweiter Drehmomenterzeuger wirkt – um 90° winkelversetzt – zwischen
dem Außenring
und einem Innenring bzw. der Plattform.
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Die
EP 0 459 066 A1 ,
auf der der Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beruht, offenbart
eine positionsgeregelte elektromagnetische Vorrichtung, die für einen
Suchkopf für
zielverfolgende Flugkörper
verwendbar ist, um einen optischen Sucher mit einem Detektor von
Bewegungen des Flugkörpers
zu entkoppeln. Hierzu umfasst die Vorrichtung eine optische Vorrichtung
in Form eines Teleskops, die durch einen Kardanring um zwei zueinander
orthogonale Achsen schwenkbar gelagert ist. Um die Position der optischen
Vorrichtung in Bezug auf die beiden orthogonalen Achsen zu steuern,
d. h. ein Drehmoment zu erzeugen, trägt das ein Ende der optischen
Vorrichtung umschließende
Gehäuse
eine Spulenbaugruppe, die mit einem an der optischen Vorrichtung
vorgesehenem magnetischem Körper
zusammenwirkt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfach aufgebauten
und raumsparenden Suchkopf für
Flugkörper
zu schaffen, der einen großen Schielwinkel
und die Verwendung bildauflösender Detektoren,
z. B. von Matrixdetektoren, gestattet.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe für
einen Suchkopf für
zielverfolgende Flugkörper
mit
- a) einem von Bewegungen des Flugkörpers entkoppelten
optischen Sucher (18) mit einem Detektor (22),
- b) einer nicht-rotierenden Plattform (16), die in dem
Flugkörper
um einen Schwenkpunkt (30) um Nick- und Gierachsen beweglich
gelagert ist und den optischen Sucher (18) trägt,
- c) einer flugkörperfesten
Drehmomenterzeuger-Anordnung (74) zur Erzeugung von Drehmomenten
um zueinander senkrechte Achsen (48, 52), die
um beide Achsen unmittelbar an der Plattform (16) angreift,
dadurch gelöst,
dass
- d) der optische Sucher (18) ein Cassegrain-System mit
einem ringförmigen,
einem Gesichtsfeld zugewandten Hohlspiegel (58) und einem
dem Hohlspiegel (58) zugewandten Sekundärspiegel (60) enthält, wobei
das Gesichtsfeld über
den Hohlspiegel (58) und den Sekundärspiegel (60) auf
dem Detektor (22) abgebildet wird, und
- e) eine Trägheitssensor-Einheit
(26) auf der dem Hohlspiegel (58) abgewandten
Seite des Sekundärspiegels
(60) angeordnet ist, deren Signale so auf die Drehmomenterzeuger-Anordnung
(74) aufgeschaltet sind, dass die Plattform (16)
von Bewegungen des Flugkörpers
entkoppelt ist.
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Die
Drehmomenterzeuger-Anordnung weist einen flugkörperfesten Stator mit vier
Paaren von Polschuhen auf, die um die Längsachse des Flugkörpers herum
jeweils 90° gegeneinander
winkelversetzt angeordnet sind. Die Polschuhe jedes Paares bilden
zwischen sich einen Luftspalt, der von sphärischen Flächen begrenzt ist. Die sphärischen
Flächen sind
im Wesentlichen um den Schwenkpunkt herum gekrümmt. Es sind Dauermagnete vorgesehen,
die mit den Polschuhen und einem magnetischen Rückschluss einen magnetischen
Kreis bilden, wobei in dem Luftspalt ein radiales magnetisches Feld
erzeugt wird. Mit der Plattform ist ein Anker verbunden mit vier
um jeweils 90° gegeneinander
versetzten, langgestreckten, bogenförmigen Spulen mit in Umfangsrichtung
verlaufenden Windungen. Jede dieser Spulen greift mit einem bogenförmigen Spulenabschnitt
in den Luftspalt jeweils eines der Paare von Polschuhen ein.
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Der
Detektor ist ein Matrixdetektor, der auf der Plattform angeordnet
und mit dieser beweglich ist. Der Detektor ist durch einen Kühler gekühlt, der über eine
flexible Verbindung mit einem flugkörperfesten Kühlmittel-Reservoir
in Verbindung steht. Die flexible Verbindung verläuft durch
den Schwenkpunkt.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen
näher erläutert.
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1 zeigt
einen Längsschnitt
durch einen Suchkopf mit einer kreiselstabilisierten, den Sucher tragenden
Plattform, die durch eine unmittelbar daran angreifende, flugkörperfeste
Drehmomenterzeuger-Anordnung
mit dem Sucher auf ein Ziel ausrichtbar ist.
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2 ist
eine perspektivische Darstellung der Drehmomenterzeuger-Anordnung
in der in l dargestellten Mittelstellung.
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3 ist
eine perspektivische Darstellung der Drehmomenterzeuger-Anordnung
bei um eine Achse verschwenkter Plattform.
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In 1 ist
mit 10 die zylindrische Zelle eines Flugkörpers bezeichnet.
Die Zelle 10 ist durch einen "Dom" 12 aus
einem für
Infrarotstrahlung durchlässigen
Material abgeschlossen. Hinter dem Dom 12 sitzt in dem
Flugkörper
ein Suchkopf, der generell mit 14 bezeichnet ist. Der Suchkopf 14 weist
eine Plattform 16 auf. Die Plattform 16 trägt einen
Sucher 18. Der Sucher 18 besteht aus einem abbildenden optischen
System 20 und einem Detektor 22. Das abbildende
optische System 20 und der Detektor 22 sind somit
zusammen mit der Plattform verschwenkbar. Dabei ist der Detektor 22 auf
der optischen Achse 24 des abbildenden optischen Systems 20 angeordnet
und zu dieser ausgerichtet. Der Detektor 22 ist ein Mosaikdetektor
mit einer zweidimensionalen Anordnung von Detektorelementen. Die
Plattform 16 trägt
weiter eine Trägheitssensor-Einheit 26.
Die Trägheitssensor-Einheit 26 spricht
auf Lageänderungen
der Plattform 16 gegenüber
dem inertialen Raum an. Die Trägheitssensor-Einheit
enthält
zwei Wendekreisel, deren Eingangsachsen senkrecht zueinander und
zu der optischen Achse 24 liegen. Die Eingangsachsen definieren
ein Koordinatensystem, dessen Z-Achse in Richtung der optischen
Achse 24 und deren X-Achse und Y-Achse parallel zu den
Richtungen der Eingangsachsen der Wendekreisel verlaufen.
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Die
Plattform 16 ist über
eine Innenkardan-Lagerung 28 in der Struktur des Flugkörper gelagert.
Die Plattform 16 ist dadurch um einen Schwenkpunkt 30 allseitig,
d. h. um eine Nick- und eine Gierachse, verschwenkbar. Der Schwenkpunkt 30 ist
definiert durch den Schnittpunkt der Kardanachsen der Innenkardan-Lagerung.
Der Schwenkpunkt 30 bildet auch den Koordinatenursprung
des plattformfesten Koordinatensystems.
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Eine
Drehmomenterzeuger-Anordnung 32 greift unmittelbar am Umfang
der Plattform 16 an. Die Drehmomenterzeuger-Anordnung 32 ist
flugkörperfest
angeordnet. Die Drehmomenterzeuger-Anordnung kann Drehmomente auf
die Plattform 16 sowohl um die plattformfeste X-Achse als
auch um die plattformfeste Y-Achse ausüben und die Plattform um diese
Achsen verschwenken. Die Drehmomenterzeuger-Anordnung 32 ist
so ausgebildet, daß die
Drehmomente auch dann ausgeübt
werden, wenn die Plattform 16 schon um die eine oder die
andere Achse verschwenkt ist.
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Im
einzelnen ist der Suchkopf 14 wie folgt aufgebaut:
Die
Plattform 16 enthält
einen Ringkörper 34.
An den inneren Rand des Ringkörpers 34 schließt sich
ein konischer, sich zur Gesichtsfeldseite hin verjüngender
Abschnitt 36 eines Mittelteils 38 an. An dem inneren
Rand des Abschnitts 36 schließt sich an den Abschnitt 36 ein
innerer, konischer, sich zu dem Schwenkpunkt 30 hin verjüngender
Abschnitt 40 an. Am inneren Rand des Abschnitts 40 sitzt
ein im wesentlichen zylindrischer Abschnitt 42.
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Die
Innenkardan-Lagerung 28 enthält einen Außenrahmen 44, der
in einem halbkugeligen Träger 46 um
eine in der Papierebene des linken Teils von 1 verlaufende,
zur optischen Achse 24 senkrechte X-Achse 48 schwenkbar
gelagert ist. In dem Außenrahmen 46 ist
ein Innenrahmen 50 um eine zur X-Achse 48 und
zur optischen Achse 24 senkrechte Y-Achse 52 schwenkbar
gelagert. In der linken und in der rechten Hälfte von 1 sind
Schnitte längs zweier
zueinander senkrechter Längsebenen
dargestellt. Die linke Hälfte
von 1 zeigt den Schnitt durch eine die X-Achse enthaltende
Längsebene. Die
rechte Hälfte
zeigt den Schnitt durch eine dazu senkrechte Ebene. In dieser Ebene
ist die Y-Achse 52 und die Lagerung des Innenrahmens 50 in
dem Außenrahmen 44 erkennbar.
Der Innenrahmen 50 nimmt den zylindrischen Abschnitt 42 des
Mittelteiles 38 der Plattform 16 auf. Die Plattform 16 ist
daher unverdrehbar aber um die X-Achse und die Y-Achse schwenkbar
im Flugkörper
gelagert. Die Innenkardan-Lagerung 28 ist innerhalb des
von den Abschnitten 36, 40 und 42 gebildeten
Ringraumes untergebracht. Der Schwenkpunkt 30 liegt dicht oberhalb
in 1 von der in 1 oberen
Fläche
des Ringkörpers 34.
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Der
auf der Plattform 16 sitzende und mit dieser verschwenkbare
Sucher 18 enthält
das abbildende optische System 20 und den Detektor 22.
Das optische System 20 ist ein Cassegrain-System und enthält einen
ringförmigen
Hohlspiegel 58. Der Hohlspiegel 58 ist auf dem
Ringkörper 34 der
Plattform 16 montiert. Weiterhin enthält das optische System einen
dem Hohlspiegel 58 zugewandten, leicht konvexen Sekundärspiegel 60 und
zwei Linsen 62 und 64, die in dem inneren konischen
Abschnitt 40 des Mittelteils 38 der Plattform
gefaßt
sind. Der Abbildungsstrahlengang verläuft von dem im Unendlichen
liegenden Gesichtsfeld parallel zur optischen Achse 24 auf
den Hohlspiegel 58. Dieser sammelt das Lichtbündel über den
Sekundärspiegel 60 und
durch die Linsen 62 und 64 auf dem Detektor 22.
Der Sekundärspiegel 60 ist
durch Streben oder ein stark konvexes Linsenelement 66 auf
dem Mittelteil 38 der Plattform 16 abgestützt.
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Die
Plattform 16 ist durch die Trägheitssensor-Einheit 26 stabilisiert.
Die Trägheitssensor-Einheit 26 sitzt
auf der Rückseite
des Sekundärspiegels 60.
Dort kann die Trägheitssensor-Einheit 26 raumsparend
in einem sowieso vorhandenen toten Raum untergebracht werden. Die
Trägheitssensor-Einheit
ist mit einer sphärischen
Außenfläche so geformt,
daß sie
die Schwenkbewegung des Suchers nicht behindert.
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Der
Detektor 22 wird gekühlt.
Ein Joule-Thomson Kühler 70 ist
mit einem Kühlmittel-Reservoir
verbunden. Der Joule-Thomson
Kühler 70 weist
eine Entspannungsdüse 72 auf.
Die Plattform 16 ist mit einer sphärischen Lagerbuchse 54 auf einer
flugkörperfesten
Kugel 56 gelagert. Die Lagerbuchse 54 und die
Kugel 56 bilden eine Dichtung für das gegen einen Träger 68 des
Detektors 22 expandierende Kühlgas des Joule-Thomson-Kühlers, welche
die allseitige Schwenkbewegung der Plattform zuläßt.
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Der
Detektor 22 ist ein bildauflösender Detektor in Form eines
Mosaikdetektors.
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Die
Drehmomenterzeuger-Anordnung 32 ist flugkörperfest
angeordnet und greift unmittelbar an dem Ringteil 34 der
Plattform 16 an. Der Aufbau der Drehmomenterzeuger-Anordnung ist am
besten aus der perspektivischen Darstellung von 2 und 3 erkennbar.
In 2 und 3 ist von der Plattform 16 jeweils
nur der Ringkörper 34 dargestellt.
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In
den 2 und 3 ist mit 34 der Ringkörper der
Plattform 16. bezeichnet. Die Plattform 16, ist
wie in 1 dargestellt, mittels der Innenkardan-Lagerung 28 um
den zentralen Schwenkpunkt 30 allseitig schwenkbar gelagert.
Ein Stator 74 der Drehmomenterzeuger-Anordnung 32 ist
zu dem Schwenkpunkt 30 ausgerichtet. Der Stator 74 weist einen
zentralen Rohrteil 76 (1) aus magnetisierbarem
Material auf. An dem zentralen Rohrteil 76 sind an dessen
der Plattform 16 abgewandten Ende vier radiale Flanschteile 78 vorgesehen,
die jeweils um 90° gegeneinander
versetzt sind. An den Flanschteilen 78 sind im wesentlichen
tangential zu dem Schwenkpunkt 30 sich erstreckende Magnetträger 80 mit
planen Auflageflächen 82 angeformt.
Plattenförmige
Dauermagnete 84 sitzen mit ihrer Unterseite auf den Magnetträgern 80.
Die Dauermagnete 84 sind senkrecht zu der Auflagefläche 82 der
Magnetträger 80 magnetisiert.
Die Dauermagnete 84 erzeugen somit ein zu dem Schwenkpunkt 30 im
wesentlichen radiales Magnetfeld.
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An
dem Stator 74 sind vier Paare von Polschuhen vorgesehen
ist, die um die durch den Schwenkpunkt 30 gehende Achse
des Rohrteils 76 herum um 90° gegeneinander winkelversetzt
angeordnet sind. Die Polschuhe fluchten winkelmäßig mit den Flanschteilen 78 und
Magnetträgern 80.
Die Polschuhe jedes Paares bilden zwischen sich einen Luftspalt,
der von sphärischen
Flächen
begrenzt ist. Die sphärischen
Flächen
sind um den Schwenkpunkt 30 gekrümmt. Die äußeren Polschuhe jedes Paares sind
jeweils auf der Oberseite eines der Dauermagnete 84 befestigt.
Die inneren Polschuhe sind an den zentralen Rohrteil 76 an
dessen der Plattform 16 zugewandten Ende angeformt.
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Auch
in 2 und 3 ist das plattformfeste Koordinatensystem
mit der zur Plattformebene senkrechten, in 2 vertikalen
Z-Achse 86 und den zu der Z-Achse 86 und den zueinander
senkrechten X- und Y-Achsen 48 bzw. 52 dargestellt.
Der Koordinatenursprung liegt in dem Schwenkpunkt 30. Durch die
X-Achse 28 und die Y-Achse 30 in 3 gehen Vertikalebenen.
Die Flanschteile, Magnetträger,
Dauermagnete und Polschuhe sind symmetrisch zu diesen Vertikalebenen
angeordnet. In 3 sieht man im Vordergrund das
Paar von Polschuhen 92 und 94 und ein dazu um
90° winkelversetztes
Paar von Polschuhen 100 und 102. Im Hintergrund
sind die Enden der dazu jeweils diametral gegenüberliegenden Polschuhe 96 und 98 bzw. 104 und 106 erkennbar.
Die Polschuhe 92, 96, 100 und 104 sind "äußere" Polschuhe, d. h. liegen weiter vom
Schwenkpunkt 30 entfernt als die "inneren" Polschuhe 94, 98, 102 und 106.
Zwischen den äußeren und
inneren Polschuhen, z. B. 92 und 94, ist ein Luftspalt 108 gebildet. Der
Luftspalt 108 ist von sphärischen, zu dem Schwenkpunkt 30 zentrierten
Flächen
begrenzt. Ein magnetischer Kreis verläuft von der einen, inneren Polfläche des
Dauermagneten 84 über
den äußeren Polschuh 92,
den Luftspalt 108, den inneren Polschuh 94, den
zentralen Rohrteil 76, den Flanschteil 78 und
den Magnetträger 80 zu
der anderen, äußeren Polfläche des
Dauermagneten 84. Dadurch wird in dem Luftspalt ein im
wesentlichen radiales Magnetfeld erzeugt. Die magnetischen Kraftlinien
verteilen sich dabei gleichmäßig über die
Fläche
des Luftspaltes. In entsprechender Weise sind die übrigen Paare
von Polschuhen ausgebildet.
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An
der Plattform 16 sind vier jeweils um 90° gegeneinander
versetzte Spulen 110, 112, 114 und 116 angebracht.
Dabei liegen die Spulen 110 und 114 einander diametral
gegenüber,
und die Spulen 112 und 116 liegen einander diametral
gegenüber.
Die Spulen 110, 112, 114 und 116 sind
bogenförmig.
Es wird hier die Spule 110 beschrieben. Die übrigen Spulen
sind damit übereinstimmend
ausgebildet.
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Die
Spule 110 weist einen bogenförmigen Innenabschnitt 118 und
einen ebenso bogenförmigen Außenabschnitt 120 auf.
Innenabschnitt 118 und Außenabschnitt 120 sind
durch kurze Endabschnitte 122 und 124 miteinander
verbunden. Die Drähte
verlaufen in dem Innenabschnitt 118 und dem Außenabschnitt 120 in
Umfangsrichtung der Plattform 16. In den Endabschnitten 122 und 124 verlaufen
die Drähte
radial. Es werden so Windungen gebildet, die im wesentlichen parallel
zu der Ebene der Plattform 16 liegen. Der Außenabschnitt 120 ist
von sphärischen, um
den Schwenkpunkt 30 gekrümmten Flächen begrenzt. Wie aus 1 und 2 am
besten ersichtlich ist, sind die Drähte der Windungen im Innenabschnitt 118 jeder
Spule in mehreren Lagen so übereinandergewickelt,
daß ein
kompaktes Bündel
entsteht. In den Endabschnitten 122 und 124 werden
die Drähte
auseinandergefächert.
Die Außenabschnitten 120 sind
flach mit einer oder wenigen Lagen von Windungen mit vergleichsweise
großer
axialer Ausdehnung, so daß die
Außenabschnitte 120 in
einen ziemlich schmalen Luftspalt 108 eigreifen können.
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Die
Spulen 110, 112, 114 und 116 grenzen mit
ihren Endabschnitten aneinander an. Die Spulen 110, 112, 114 und 116 greifen
um je einen der inneren Polschuhe 94, 102, 98 bzw. 106.
Die jeweiligen Außenteile 120 sind
in den Luftspalten 108 zwischen den äußeren Polschuhen und den inneren
Polschuhen geführt,
z. B. zwischen den Polschuhen 92 und 94 in 2.
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Diametral
einander gegenüberliegende
Spulen und magnetische Kreise bilden jeweils einen um eine Achse
wirksamen Drehmomenterzeuger. Die Spulen 110 und 114 bilden
zusammen mit den über die
Polschuhe 92 und 94 bzw. die Polschuhe 96 und 98 laufenden
magnetischen Kreisen einen um die X-Achse 48 wirkenden
Drehmomenterzeuger. Auf die Spulen wirken Kräfte, deren Richtung senkrecht zu
der radialen Richtung des magnetischen Feldes und senkrecht zu dem
in Umfangsrichtung durch die Spulen fließenden Strom, also tangential
in durch die Achse des Rohrteiles 76 gehenden Längsebenen.
In entsprechender Weise bilden die Spulen 112 und 116 mit
den über
die Polschuhe 100 und 102 bzw. die Polschuhe 104 und 106 laufenden
magnetischen Kreisen einen um die Y-Achse wirkenden Drehmomenterzeuger.
Die Drehmomenterzeuger werden durch Ströme angesteuert, die auf die
Spulen aufgeschaltet sind. Die Drehmomenterzeuger greifen dabei über die
Spulen unmittelbar an der Plattform 16 an, nicht an Achsen
der kardanischen Lagerung der Plattform.
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Die
Signale der Trägheitssensor-Einheit 26 sind
auf die Drehmomenterzeuger-Anordnung 74 aufgeschaltet,
derart daß die
von der Drehmomenterzeuger-Anordnung 74 auf die Plattform 16 ausgeübten Drehmomente
einer Bewegung der Plattform 16 im inertialen Raum entgegenwirken.
Die Plattform 16 ist dadurch von den Bewegungen des Flugkörpers entkoppelt.
In Abhängigkeit
von der Bildverarbeitung des von dem Detektor 22 empfangenen
Bildes des Gesichtsfeldes werden weiterhin über die Drehmomenterzeuger-Anordnung 74 Drehmomente
auf die Plattform 16 ausgeübt, welche die optische Achse 24 einem
erfaßten
Ziel nachführen.
Dabei sind große Schielwinkel
möglich.
Die Drehmomenterzeuger-Anordnung 74 funktioniert
auch bei solchen großen Schielwinkeln.
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Die
Innenkardan-Lagerung 28 hat nur die Funktion, die Plattform
um den Schwenkpunkt 30 allseitig schwenkbar zu lagern.
Da die Innenkardan-Lagerung 28 keine Drehmomenterzeuger
enthält,
kann sie raumsparend ausgebildet werden. Die Lagerung enthält keine
Rollachse, welche die Übertragung
von Signalen über
Schleifringe erforderlich machen würde. Die Kardanachsen sind
kinematisch gleichwertig.
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Es
ergibt sich so ein sehr kompakter Suchkopf mit kleinen beweglichen
Massen. Die Drehmomentgeber-Anordnung 74 hat eine hohe
Bandbreite. Der Suchkopf kann daher auch schnellen Bewegungen folgen.
Außerdem
ist der Suchkopf auch für
rollende Flugkörper
geeignet.
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Da
der Detektor 22 mit der optischen Achse 24 verschwenkt
wird, kann der Detektor 22 relativ klein ausgebildet werden.
Dadurch läßt er sich schnell
abkühlen.