DE19611431A1 - System zur automatischen Übersetzungsverstellung - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem System zur automatischen
Verstellung der Übersetzung eines kontinuierlich
verstellbaren Getriebes mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
Kontinuierlich verstellbare Fahrzeuggetriebe sind
beispielsweise bekannt aus der EP,A1, 0 451 887 sowie aus der
DE-OS 43 30 391. Bei solchen Systemen wird die
Übersetzungsänderung des Fahrzeuggetriebes mit einer
bestimmten Verstellgeschwindigkeit getätigt. Aus der
DE-OS 43 30 391 ist bei einem solchen kontinuierlich
verstellbaren Getriebe eine manuelle Betätigung bekannt. Bei
diesem sogenannten Tipp-Betrieb wird dem Fahrer die
Möglichkeit eingeräumt, durch Betätigung einer
Betätigungseinrichtung eine Verstellung des kontinuierlich
verstellbaren Getriebes vorzunehmen. Insbesondere ist dabei
vorgesehen, daß die Übersetzungsverstellung mit einer
konstanten Änderungsgeschwindigkeit erfolgt.
Um das Fahrverhalten eines Fahrzeugs mit einem stufenlosen
Getriebe (CVT) für den Fahrer des Fahrzeugs attraktiver zu
gestalten, sollte die Übersetzungsverstellgeschwindigkeit
optimal auf den Fahrerwunsch angepaßt sein. Bei einem
normalen Beschleunigungsvorgang des Fahrzeugs erwartet der
Fahrer einen Anstieg der Motordrehzahl als Funktion der
Fahrzeuggeschwindigkeit, wie er es von einem
Handschaltgetriebe beziehungsweise von einem konventionellen
Stufenautomaten her gewohnt ist. Bei einem schnellen
Niederdrücken des Fahrpedals, beispielsweise Kick-down bei
einem Stufenautomaten, soll sofort eine höhere Motorleistung
zur Verfügung stehen, das heißt, daß die Motordrehzahl in
einem relativ kurzen Zeitraum ansteigen soll. Ferner möchte
der Fahrer im Schubbetrieb und beim Bremsvorgang die
Motorbremswirkung ausnutzen können. Außerdem ist der Einfluß
einer Fahrerbewertungskenngröße zu berücksichtigen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der
einfachen Realisierung der obengenannten Anforderungen an
ein stufenlos verstellbares Getriebe.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Wie schon erwähnt, geht die Erfindung aus von einem System
zur automatischen Verstellung der Übersetzung eines in
seiner Übersetzung stufenlos verstellbaren, einem
Fahrzeugmotor nachgelagerten Getriebes. Hierbei wird die
Übersetzungsverstellung mit einer bestimmten Geschwindigkeit
getätigt. Der Kern der Erfindung besteht darin, daß Mittel
vorgesehen sind, mittels der die Geschwindigkeit der
Getriebeübersetzungsverstellung abhängig von erfaßten
Betriebsparametern bestimmt wird. Durch das erfindungsgemäße
System gelangt man zu einem für den Fahrer angenehmeren
Verstellcharakteristik des Getriebes.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß als Betriebsparameter, die die
Verstellgeschwindigkeit des Getriebes bestimmen, ein Wert
erfaßt wird, der die Änderungsgeschwindigkeit der
Motordrosselklappe und/oder des vom Fahrer betätigbaren
Fahrpedals repräsentiert. Dies hat den Vorteil, daß die
durch die Übersetzungsänderungen bewirkte Änderung der
Motordrehzahl abhängig von der Fahrpedalbewegung
stattfindet. Bei einem langsamen Gasgeben (Niederdrücken des
Fahrpedals) steigt die Motordrehzahl langsam an, wie es der
Fahrer bisher von einem Handschaltgetriebe beziehungsweise
von einem Stufenautomaten gewohnt ist. Bei schnellem
Gasgeben findet die Getriebeübersetzungsverstellung in
kürzester Zeit statt, das heißt, die höhere Motorleistung
steht, ähnlich wie bei einem Kick-down, sofort zur
Verfügung. Zwischen diesen beiden Extrempunkten lassen sich
über eine Kennlinie beliebig viele Zwischenstufen
realisieren.
In der obengenannten Ausführungsvariante der Erfindung ist
vorgesehen, daß mit einem wachsenden positiven Gradienten
der Fahrpedalbewegung eine größere Verstellgeschwindigkeit
gewählt wird. Das heißt, daß die Verstellgeschwindigkeit
umso höher gewählt wird, je schneller der Fahrer das
Fahrpedal niederdrückt. Daneben kann vorgesehen sein, daß
mit einem wachsenden negativen Gradienten der
Fahrpedalstellung eine geringere Verstellgeschwindigkeit der
Getriebeübersetzung ausgewählt wird. Dies bedeutet wiederum,
daß dann eine relativ geringe Verstellgeschwindigkeit der
Getriebeübersetzung gewählt wird, wenn der Fahrer relativ
schnell das Fahrpedal in Richtung seiner Nullstellung
bewegt. Dies hat den Vorteil, daß beispielsweise die
Motorbremswirkung im Schubbetrieb ausgenutzt wird. Nimmt der
Fahrer beispielsweise vor einem Hindernis oder einer Kurve
schnell den Fuß vom Fahrpedal, so erniedrigt sich die
Verstellgeschwindigkeit für die abnehmende Motordrehzahl.
Das bedeutet, daß die Motordrehzahl bei entsprechender
Motorbremswirkung langsamer absinkt. Bei einer normalen
Rücknahme des Fahrpedals sinkt die Motordrehzahl wie gewohnt
ab. Auch hier lassen sich über eine Kennlinie beliebig viele
Zwischenstufen einstellen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß als Betriebsparameter, der die
Übersetzungsverstellgeschwindigkeit bestimmt, ein den
Fahrertyp repräsentierender Wert erfaßt wird. Die Erfassung
eines solchen Wertes ist in vielerlei Variationen aus dem
Stand der Technik bekannt. Hierzu soll beispielhaft auf die
EP-OS 406 615 verwiesen werden. Insbesondere wird bei einer
solchen bekannten Erfassung des Fahrertyps die
Änderungsgeschwindigkeit der Fahrpedalstellung ausgewertet,
da eine hohe Änderungsgeschwindigkeit der Fahrpedalstellung
auf einen hohen Vortriebswunsch und somit auf einen
sogenannten motorleistungsorientierten Fahrer schließen
läßt, während eine geringe Änderungsgeschwindigkeit der
Fahrpedalstellung auf einen mehr
kraftstoffverbrauchsoptimierten Fahrertyp schließen läßt. Im
Falle einer Verstellung zu kürzeren Getriebeübersetzungen
hin ist bei dieser Ausführungsvariante der Erfindung
vorgesehen, daß mit einem erhöhten Vortriebswunsch des
Fahrers eine höhere Verstellgeschwindigkeit stattfindet. Im
Falle einer Verstellung zu längeren Getriebeübersetzungen
hin bewirkt eine motorleistungsorientierte Fahrerbewertung
eine geringere Verstellgeschwindigkeit.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß als ein Betriebsparameter, der die
Verstellgeschwindigkeit bestimmt, ein die
Längsbeschleunigung des Fahrzeugs repräsentierender Wert
erfaßt wird. Hierbei ist insbesondere vorgesehen, daß mit
einem wachsenden negativen Gradienten der
Fahrzeuglängsbeschleunigung, das heißt bei einer Abnahme der
Fahrzeuglängsbeschleunigung, eine geringere
Verstellgeschwindigkeit gewählt wird als bei einem
wachsenden positiven Gradienten. Dies hat den Vorteil, daß
bei einem Bremsvorgang die Motorbremswirkung verbessert
wird. Beim Abbremsen des Fahrzeugs wird für eine abfallende
Motordrehzahl eine geringere Verstellgeschwindigkeit der
Getriebeübersetzung gewählt, die sich wiederum als Funktion
der Fahrzeugverzögerung variieren läßt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Verstellung der Übersetzung derart
getätigt wird, daß wenigstens abhängig von einem die
Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierenden Signal und
abhängig von einem die erfaßte Stellung der
Motordrosselklappe und/oder des vom Fahrer betätigbaren
Fahrpedals repräsentierenden Signal ein Sollwert für die
Getriebeeingangsdrehzahl und/oder die Motordrehzahl bestimmt
wird. Die Verstellung der Übersetzung wird dann derart
getätigt, daß der erfaßte Istwert der
Getriebeeingangsdrehzahl beziehungsweise der Motordrehzahl
auf den so bestimmten Sollwert vorgenommen wird. Bei dieser
Ausführungsvariante wird also durch eine Veränderung der
Getriebeübersetzung die Getriebeeingangs- beziehungsweise
Motordrehzahl auf einen vorgegebenen Wert geregelt.
Alternativ hierzu kann selbstverständlich die Übersetzung
selbst auf einen vorgegebenen Sollwert geregelt werden. Die
Verstellung der Übersetzung geschieht dabei vorzugsweise
durch die Vorgabe einer Stellgröße in Form eines
Ansteuerstroms für ein elektro-hydraulisches Regelventil
darstellt, das durch Einspeisen von Hydraulikflüssigkeit die
Getriebeübersetzung ändert.
Bei beiden obengenannten Ausführungsvarianten ist
vorgesehen, daß eine zeitliche Filterung des bestimmten
Sollwertes für die Getriebeeingangsdrehzahl beziehungsweise
Motordrehzahl beziehungsweise Getriebeübersetzung
stattfindet. Die Filterparameter dieser zeitlichen Filterung
werden dann abhängig von den obengenannten erfaßten
Betriebsparametern bestimmt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild der Erfindung, während
die Fig. 2 und 3 das Übertragungsverhalten bestimmter
erfindungswesentlicher Blöcke darstellen. Die Fig. 4a,
4b, 6 und 7 zeigen Diagramme zur Auswahl einer
Filterkonstanten. Die Fig. 5a und 5b offenbart die
Ermittlung der maximalen Fahrpedaländerungsgeschwindigkeit.
Das erfindungsgemäße System wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispiels detailliert beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt mit dem Bezugszeichen 101 ein
kontinuierlich verstellbares Getriebe, das abhängig von der
Sollvorgabe ISoll seine Übersetzung ändert. Die Stellgröße
ISoll kann beispielsweise einen Ansteuerstrom für ein
elektro-hydraulisches Regelventil darstellen, das durch
Einspeisen von Hydraulikflüssigkeit die Getriebeübersetzung
ändert. Getriebeabseitig wird mit dem Sensor 110 die
Getriebeausgangsdrehzahl Nsi sowie getriebeeingangsseitig
die Getriebeeingangsdrehzahl Npi mittels des Sensors 109
erfaßt.
Die Stellung α des Fahrpedals 107 wird durch einen nicht
dargestellten Stellungsgeber detektiert und dem Block 102
zugeführt. Weiterhin erhält der Block 102 den Istwert Nsi
der Getriebeausgangsdrehzahl beziehungsweise der
Fahrzeuglängsgeschwindigkeit. In dem Block 102 wird
üblicherweise aus einem Verstellkennfeld eine
Getriebeeingangssolldrehzahl Nps ermittelt, wobei sich die
Getriebeübersetzung ISoll als Quotient (Nps/Nsi) zwischen der
Getriebesolleingangs- und Getriebeistausgangsdrehzahl er
gibt. Die Eingangsgrößen des Blocks 102 sind die Fahr
pedalstellung α beziehungsweise der Drosselklappenwinkel,
die Getriebeausgangsdrehzahl Nsi beziehungsweise die
Sekundärdrehzahl beziehungsweise die Fahrzeuglängsge
schwindigkeit und eine Fahrerbewertungskenngröße FT.
Die Fahrerbewertungskenngröße repräsentiert den momentanen
Fahrertyp und geschieht im Block 105. Dem Block 105 wird
hierzu die Getriebeausgangsdrehzahl Nsi, die
Fahrpedalstellung α, sowie die im Block 106 differenzierte
Fahrpedalstellungsänderung α′ zugeführt. Im Block 105 wird
in bekannter Weise aus diesen Eingangssignalen eine
Fahrertypkenngröße FT ermittelt. Hierzu sei beispielhaft auf
die schon eingangs erwähnte EP-OS 406 615 verwiesen. Die
Fahrerbewertungskennzahl FT gibt mehrstufig oder
kontinuierlich an, ob es sich bei dem momentan erfaßten
Fahrertyp eher um einen motorleistungsorientierten Typ
(sportlich) oder um einen mehr kraftstoffoptimiert fahrenden
Fahrertyp (ökonomisch) handelt.
In der Fig. 2 ist beispielhaft in einem Verstellkennfeld
(Block 102, Fig. 1) die Getriebeeingangssolldrehzahl Nps
als Linie konstanter Fahrpedalstellung α über der
Getriebeausgangsdrehzahl Nsi aufgetragen. Bei
unterschiedlichen Fahrpedalstellungen α ergibt sich eine
ganze Schar von Verstellkennlinien, beispielsweise die
Kennlinien 30 für geringere Fahrpedalstellungen und die
Linie 31 für größere Fahrpedalstellungen. Wie schon erwähnt,
kann anstelle der Fahrpedalstellung selbstverständlich bei
einem Benzinmotor auch der Drosselklappenwinkel verwendet
werden. Anstelle der Getriebeausgangsdrehzahl kann auch die
Fahrzeuglängsgeschwindigkeit herangezogen werden. Wird im
Block 102 die schon beschriebene Fahrertypbewertungszahl FT
als zusätzliche Eingangsgröße gewählt, so kann die
Getriebeeingangssolldrehzahl Nps ebenfalls
fahrertypspezifisch ausgewählt und/oder korrigiert werden.
Die im Block 102 erzeugte Getriebeeingangssolldrehzahl Nps
wird in dem folgenden Block 103 (Fig. 1) gefiltert und als
Sollgröße Npsf dem Übersetzungsregler 104 zugeleitet.
Eine Filterung des Ausgangssignals des Blocks 102 ist aus
folgenden Gründen erforderlich:
- 1. Bei einer zu schnellen Übersetzungsverstellung wird die kinetische Energie der rotatorischen Massen, wie Motor und Wandler, in kurzer Zeit in translatorische Energie umgewandelt, was zu einer starken Beschleunigung beziehungsweise Verzögerung des Fahrzeugs führt und für den Fahrer sehr unangenehm wirkt.
- 2. Ist das stufenlose Getriebe mit einer hydraulischen Ansteuerung versehen, so kann bei einer zu schnellen Übersetzungsverstellung der Systemdruck zusammenbrechen, was zu einem Durchrutschen und zu einer Zerstörung der kraftschlüssigen Übertragungselemente führen kann.
Ein möglicher Getriebeeingangssolldrehzahlverlauf nach der
Filterung im Block 103 ist in der Fig. 3 zeitlich
dargestellt. Findet keine Filterung im Block 103 statt, so
entspricht dies der in der Fig. 3 dargestellten Linie 41,
wobei es zu einer sprungförmigen Primär- beziehungsweise
Getriebeeingangs- beziehungsweise Motordrehzahländerung ΔNps
kommt. Bei den in der Figur eingezeichneten Verläufen 42
und 43 findet im Block 103 (Fig. 1) eine bestimmte
zeitliche Filterung statt. Dabei handelt es sich im Block
103 um ein Filter erster Ordnung mit einer Zeitkonstanten
T42 beziehungsweise T43. Man erkennt in der Fig. 3, daß
eine lange Filterkonstante (T43) eine langsame
Verstellgeschwindigkeit bewirkt. Berücksichtigt man
verschiedene Fahrprogramme beziehungsweise verschiedene
Fahrertypbewertungen, so gelangt man beispielsweise in einem
E-Mode (Economic), in einem C-Mode (Komfortabel) und in
einem S-Mode (Sport) zu unterschiedlichen Zeitkonstanten.
Diesen unterschiedlichen Zeitkonstanten entsprechen also
unterschiedliche Verstellgeschwindigkeiten der
Getriebeübersetzung.
Der Übersetzungsregler (Block 104, Fig. 1) vergleicht die
Ist-Primär-Drehzahl beziehungsweise
Istgetriebeeingangsdrehzahl Npi beziehungsweise
Istmotordrehzahl mit der gefilterten Soll-Primärdrehzahl
beziehungsweise Sollgetriebeeingangsdrehzahl Npsf
beziehungsweise Sollmotordrehzahl und steuert mit dem
Signal ISoll das Getriebe 101 an.
Die Erfindung bezieht sich auf den Filterblock 103 der
Fig. 1. Die Filterzeitkonstante soll dabei für ansteigende
und abfallende Getriebeeingangsdrehzahlen nicht konstant
sein, sondern als Funktion der Fahrpedalgeschwindigkeit α′,
der Fahrzeuglängsverzögerung a₁ und einer
Fahrerbewertungskenngröße FT verändert werden können. Die
Fahrzeuglängsverzögerung a₁ geschieht durch ein
Differenzieren im Block 108 aus der
Getriebeausgangsdrehzahl Nsi.
Entsprechend der Kennlinie 51 in der Fig. 4a kann die die
Zeitkonstante T für das Filter im Block 103 (Fig. 1) für
ansteigende Getriebeeingangsdrehzahlen mit zunehmender
Fahrpedalgeschwindigkeit beziehungsweise
Drosselklappengeschwindigkeit α′ abnehmen. Bei dieser
Fahrpedalgeschwindigkeit beziehungsweise
Drosselklappenwinkelgeschwindigkeit α′ kann es sich
entsprechend der Fig. 5a und 5b um den Maximalwert
während einer Fahrpedalbewegung, in der Fig. 5b als α′max
dargestellt, handeln. Ebenso kann es sich, wie in der Fig.
5a und 5b dargestellt, bei dem Minimalwert α′ um einen
Minimalwert während einer Fahrpedalbewegung handeln. In der
Fig. 3 sind exemplarisch zwei unterschiedliche
Drehzahlanstiege 42′ und 43′ mit den dazugehörigen
Zeitkonstanten T42 und T43 aufgezeichnet.
Analog zur Fig. 4a kann die Zeitkonstante für abfallende
Getriebeeingangsdrehzahlen von einer negativen
Fahrpedalgeschwindigkeit beziehungsweise
Drosselklappenwinkelgeschwindigkeit α′ abhängen. Wie in der
Fig. 4b zu sehen ist, steigt die Filterzeitkonstante T
entsprechend der Kennlinie 52 mit abnehmender
Drosselklappenwinkelgeschwindigkeit beziehungsweise
Fahrpedalstellungsänderungsgeschwindigkeit -α′ an. Der Wert
-α′ wird, wie schon beschrieben, wie in den Fig. 5a und
5b gezeigt, ermittelt.
Ebenfalls kann die Filterzeitkonstante T des
Filterblocks 103 (Fig. 1) von einer
Fahrerbewertungskenngröße FT abhängen, wie dies in der
Fig. 6 zu sehen ist. Die Fahrerbewertungskenngröße FT wird,
wie erwähnt, aus vorhandenen Getriebe- und Fahrzeugsignalen
ermittelt und gibt Aufschluß über den Fahrertyp. Nimmt die
Kenngröße FT mit zunehmend sportlicher Fahrweise zu, so kann
beispielsweise entsprechend der Kennlinie 61 (Fig. 6) die
Filterzeitkonstante T für zunehmende
Getriebeeingangsdrehzahlen abfallen. Die Zeitkonstante T
wird im Falle abfallender Getriebeeingangsdrehzahlen
entsprechend der Kennlinie 62 zunehmen.
In der Fig. 7 ist eine Möglichkeit vorgesehen, bei einem
Bremsvorgang eine spezielle Filterzeitkonstante T für
abfallende Getriebeeingangsdrehzahlen vorzugeben und diese
Filterzeitkonstante T als Funktion der
Fahrzeugverzögerung -a₁ beispielsweise entsprechend der
Kennlinie 72 (Fig. 7) zu variieren. Die Größe -a₁ kann die
augenblickliche Fahrzeugverzögerung oder einen Maximalwert
der Fahrzeugverzögerung während eines Bremsvorganges
darstellen.
Es sei hier noch erwähnt, daß es sich bei dem
Filter 103 (Fig. 1) wie erwähnt um ein Filter erster
Ordnung handeln kann. Prinzipiell kann aber jedes Filter mit
einem beliebigen Aufbau und einer beliebigen Ordnung
Verwendung finden. Einzige Voraussetzung ist, daß sich der
Getriebeeingangssolldrehzahlanstieg beziehungsweise der
Motordrehzahlanstieg entsprechend den obengenannten
Einflußgrößen variieren läßt. Werden beispielsweise Start-
und Endpunkt der Fig. 3 durch eine Gerade verbunden, so
können beispielsweise die Zeiten T42 und T43 die
Geradengleichungen von 42′ und 43′ charakterisieren, indem
sie die Zeitdauer angeben, während der die
Getriebeeingangsdrehzahl um die Differenz ΔNps ansteigt.
Prinzipiell lassen sich auch ein linearer Drehzahlanstieg
und ein Filter beliebiger Ordnung kombinieren, wobei der
lineare Drehzahlanstieg eine Begrenzung darstellen kann.
Claims (10)
1. System zur automatischen Verstellung der Übersetzung
eines in seiner Übersetzung stufenlos verstellbaren, einem
Fahrzeugmotor nachgelagerten Getriebes (101), bei dem die
Verstellung (ISoll) mit einer bestimmten Geschwindigkeit
getätigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (103, 104)
vorgesehen sind, mittels der die Geschwindigkeit der
Verstellung (ISoll) abhängig von erfaßten Betriebsparametern
(α′, FT, a₁) bestimmt wird.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Betriebsparameter ein die Änderungsgeschwindigkeit der
Motordrosselklappe und/oder des vom Fahrer betätigbaren
Fahrpedals (107) repräsentierender ersten Wert (α′) erfaßt
wird.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Betriebsparameter ein den Fahrertyp
repräsentierender zweiten Wert (FT) erfaßt wird.
4. System nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Betriebsparameter ein die Längsbeschleunigung des
Fahrzeugs repräsentierender dritten Wert (a₁) erfaßt wird.
5. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verstellung (ISoll) der Übersetzung derart getätigt wird, daß
wenigstens abhängig von einem die
Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierenden Signal (Nsi)
und abhängig von einem die erfaßte Stellung der
Motordrosselklappe und/oder des vom Fahrer betätigbaren
Fahrpedals (107) repräsentierenden Signal (α) ein Sollwert
(Nps) für die Getriebeeingangsdrehzahl und/oder die
Motordrehzahl bestimmt wird und die Verstellung (ISoll) der
Übersetzung zur Einstellung des erfaßten Istwertes (Npi) auf
den bestimmten Sollwert (Nps) getätigt wird, wobei die
Verstellung vorzugsweise eine Stellgröße (ISoll) in Form
eines Ansteuerstroms für ein elektro-hydraulisches
Regelventil darstellt, das durch Einspeisen von
Hydraulikflüssigkeit die Getriebeübersetzung ändert.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel derart ausgestaltet sind, daß eine zeitliche
Filterung (104) des bestimmten Sollwertes (Nps) stattfindet
und die Filterparameter (T) der zeitlichen Filterung
abhängig von den erfaßten Betriebsparametern (α′, FT, a₁)
bestimmt werden.
7. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verstellung der Übersetzung derart geschieht, daß die
Istübersetzung (Iist) auf eine entsprechenden Sollwert (ISoll)
geregelt wird und die Regelung wenigstens eine zeitliche
Filterung enthält, wobei die Filterparameter (T) der
zeitlichen Filterung abhängig von den erfaßten
Betriebsparametern (α′, FT, a₁) bestimmt werden.
8. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit
einem wachsenden positiven Gradienten des erfaßten ersten
Wertes (im Sinne einer Zunahme des Fahrpedal- bzw.
Drosselklappenwinkels) eine größere Verstellgeschwindigkeit
(Verlauf Fig. 4a) und mit einem wachsenden negativen
Gradienten des erfaßten ersten Wertes (im Sinne einer
Abnahme des Fahrpedal- bzw. Drosselklappenwinkels) eine
geringere Verstellgeschwindigkeit (Verlauf Fig. 4b) gewählt
wird.
9. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
den Fahrertyp repräsentierende zweite Wert (FT) einen
erhöhten Vortriebswunsch des Fahrers repräsentiert und
vorzugsweise wenigstens abhängig von dem erfaßten ersten
Wert (α′) gebildet wird und
- - im Falle einer Verstellung zu kürzeren Getriebeübersetzungen hin mit einem Anwachsen des zweiten Wertes (erhöhten Vortriebswunsch des Fahrers) eine höhere Verstellgeschwindigkeit (Verlauf 61, Fig. 6) und
- - im Falle einer Verstellung zu längeren Getriebeübersetzungen hin mit einem Anwachsen des zweiten Wertes (erhöhten Vortriebswunsch des Fahrers) eine geringere Verstellgeschwindigkeit (Verlauf 62, Fig. 6) gewählt wird.
10. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit
einem wachsenden negativen Gradienten des erfaßten dritten
Wertes (im Sinne einer Abnahme der
Fahrzeuglängsbeschleunigung) eine geringere
Verstellgeschwindigkeit (Verlauf Fig. 7) gewählt wird.
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DE19611431B4 DE19611431B4 (de) | 2008-02-21 |
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Family Applications (1)
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