Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bohren im
Erdreich, insbesondere zum Herstellen oder Aufweiten
von Erdbohrungen und/oder zum Zertrümmern alter Rohr
leitungen sowie zum Verlegen neuer Rohrleitungen aus
einer Schub-Zug-Einheit und einem damit in Antriebsver
bindung stehenden, durch die Erdbohrung oder die Rohr
leitung geführten Gestänge.
Das Herstellen oder Aufweiten von Erdbohrungen und/oder
das Zertrümmern alter Rohrleitungen sowie das Verlegen
neuer Rohrleitungen kann mittels den Vortrieb dynamisch
erzeugenden Rammbohrgeräten oder mittels Pressen oder
Winden, die einen statischen Druck erzeugen und das
Gestänge vorwärts treiben oder ziehen, bewirkt werden.
Mit dynamisch wirkenden Rammbohrgeräten ist der Nach
teil verbunden, daß sie beim Arbeiten laute Geräusche
er zeugen, durch die Vibrationen Schäden in der Umge
bung, insbesondere an parallel liegenden oder kreuzen
den Fremdleitungen verursachen können und ölhaltige,
die Umwelt schädigende Abluft abgeben.
Die statisch wirkenden Pressen und Winden sind umständ
lich zu handhaben und lassen sich entweder nur schie
bend mit einem schubsteifen Gestänge oder ziehend unter
Verwendung von Seilen einsetzen.
Das schubsteife Gestänge muß, da die Schubvorrichtung
in der Regel von einer Grube oder einem Schacht aus
arbeitet, aus einzelnen kurzen Gestängeteilen bestehen.
Nach und nach, wenn jeweils eine dem Durchmesser der
Grube bzw. des Schachts entsprechende Gestängeteillänge
in den Boden oder die Altrohrleitung eingepreßt ist,
muß das Gestänge durch ein Teilstück verlängert werden.
Da die Kanalschächte in der Regel einen Innendurchmes
ser von 1 m besitzen, können die Einzelgestängelängen
häufig nicht länger als 80 cm sein.
Werden Seilwinden zum Durchziehen einer Aufweitvorrich
tung mittels eines Seils durch eine vorhandene Erdboh
rung verwendet, muß das Seil zunächst durch diese Erd
bohrung oder eine vorhandene Rohrleitung hindurch
geschoben werden, was mit den biegeweichen Seilen auf
Schwierigkeiten stößt.
Um ein Gestänge mittels einer Schubvorrichtung in das
Erdreich zu pressen, muß die Vorrichtung direkt an dem
Gestänge angreifen, wofür an der Außenfläche des
Gestänges angreifende Klemmbacken verwendet werden.
Da der Kraftangriff mittels der Klemmbacken kraft
schlüssig erfolgt, ist angesichts der glatten Oberflä
che des Gestänges ein Durchrutschen bei erhöhtem Boden
widerstand unvermeidbar, was zu Verschleiß und daraus
folgend noch stärkerem Durchrutschen führt.
Wenn das Gestänge zu deren Zertrümmern durch eine sol
che alte Rohrleitung gezogen oder geschoben wird, sorgt
Schmutz, der sich auf dem Gestänge absetzt, zusätzlich
für erhöhten Abrieb an den Klemmbacken und am Gestänge,
was ein Durchrutschen erleichtert.
Die bisherige Gestänge weisen Gewindeverbindungen auf,
die äußerst schmutzempfindlich sind. Das gilt auch für
grobe Gewinde, die zudem mit dem Nachteil behaftet
sind, daß sie bei höheren Zugbelastungen und kleinen
Biegeradien zum Brechen neigen. Ein weiterer Nachteil
von Gewindeverbindungen besteht darin, daß etwa alle 80
cm ein Gestängestück ab- oder angeschraubt werden muß;
das erfordert selbst bei hohen Gewindesteigungen ein
mindestens sieben- bis zehnmaliges Drehen. Bei Gestän
gelängen von 100 m sind etwa 125 einzelne Gestänge
stücke mit einem entsprechenden Zeitaufwand für das
Verschrauben erforderlich.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vorrich
tung der eingangs erwähnten Art dahingehend zu verbes
sern, daß sie sowohl zum Schieben als auch zum Ziehen
eines Gestänges geeignet ist und Verschleiß infolge
Durchrutschens der Schub-Zug-Einheit an dem Gestänge
vermeidet. Ebenfalls wird durch die Erfindung eine zug-
und schubfeste Gestänge-Verbindung geschaffen, die es
erlaubt, die Einzelgestänge mit wenigen Handgriffen zu
verbinden.
Ausgehend von dieser Problemstellung wird bei einer
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen,
daß das Gestänge erfindungsgemäß Vorsprünge und/oder
Ausnehmungen und die Schub-Zug-Einheit an die Vor
sprünge an- oder in die Ausnehmungen eingreifende,
formschlüssige Kupplungsmittel aufweist.
Die formschlüssigen Kupplungsmittel verhindern sicher,
daß ein Durchrutschen beim Schieben oder Ziehen des
Gestänges eintritt, so daß sich die volle Leistung der
Schub-Zug-Einheit ausnutzen läßt, ohne daß am Gestänge
und den Kupplungsmitteln ein übermäßiger Verschleiß
eintritt. Das Gestänge kann als Zahnstange oder leiter
artig mit Sprossen ausgebildet sein oder Ring- oder
Spiralnuten aufweisen. Die Kupplungsmittel können als
Zahnrad in die Zahnstange oder die Sprossen des leiter
artigen Gestänges oder die Ring- bzw. Spiralnuten ein
greifen oder aus wenigstens einem in die Zahnstange
oder die Ring- bzw. Spiralnuten eingreifenden oder an
die Sprossen oder Vorsprünge angreifenden Rastelement
bestehen.
Das Gestänge kann aus einzelnen Stangenteilen zusammen
gesetzt oder als Gelenkkette ausgebildet sein. Die
Kupplungsmittel können auch aus einem an wenigstens
einem Vorsprung an- oder in eine Ausnehmung eingreifen
den, durch die Schub-Zug-Einheit linear angetriebenen
ein- und ausrastbaren Rastelement bestehen, so daß sich
das Gestänge entweder kontinuierlich mittels des durch
die Schub-Zug-Einheit drehbar angetriebenen Zahnrads
oder schrittweise durch die Schub-Zug-Einheit linear
angetrieben bewegen läßt.
Eine formschlüssige Verbindung mit dem Gestänge ist
auch möglich, wenn es wenigstens an seinem mit der
Schub- und Zug-Einheit formschlüssig kuppelbaren Ende
ein Gewinde aufweist, in das die Kupplungsmittel ein
greifen.
Um das Gestänge bzw. die Gelenkkette mittels der Schub-
Zug-Einheit sowohl schiebend als auch ziehend bewegen
zu können, kann das Gestänge aus miteinander form
schlüssig und schubsteif kuppelbaren Stangenteilen
bestehen bzw. die Gelenkkette zuggelenkig und
schubsteif ausgebildet sein.
Besteht das Gestänge aus einzelnen, zusammengesetzten
Stangenteilen ist es vorteilhaft, wenn diese an einem
Ende eine durch Querwände begrenzte Queröffnung und am
anderen Ende einen Kupplungskopf mit einer die Queröff
nung eines zu kuppelnden Stangenteils durchgreifenden
und eine Querwand untergreifenden Nase, eine die andere
Querwand übergreifende Ausnehmung und eine die andere
Querwand bei Schubwirkung außenseitig untergreifenden
Nase aufweisen.
Mittels eines solchen Schnellkupplungskopfs lassen sich
die einzelnen Stangenteile, wenn sie weit genug in das
Erdreich hineingedrückt bzw. aus dem Erdreich heraus
gezogen sind, miteinander kuppeln bzw. entkuppeln, ohne
daß dies einen großen Zeit- bzw. Arbeitsaufwand
erfordert und die Vorschubarbeit längerfristig unter
bricht.
Vorzugsweise weisen die Querwände an sie untergreifende
Nasen angepaßte Ausschnitte auf.
Wenn die Stangenteile leiterartig ausgebildet sind,
kann die Queröffnung zwischen der letzten und der vor
letzten, die Querwände bildenden Sprosse liegen und
können die Sprossen die Ausschnitte für die Nasen auf
weisen. Wenn andererseits die Stangenteile massiv mit
wenigstens einseitigen, regelmäßig beabstandeten Aus
nehmungen für die Kupplungsmittel ausgebildet sind,
läßt sich die Queröffnung am einen Ende eines Stangen
teils anordnen, während sich am anderen Ende ein Kupp
lungskopf befindet.
Eine andere Art, die Stangenteile miteinander zu ver
binden, kann vorteilhafterweise darin bestehen, daß die
Stangenteile an jedem Ende einen komplementären Bajo
nettkupplungskopf aus einer etwa der halben Breite des
Stangenteils entsprechenden Längslasche mit einer Aus
nehmung am vorderen, äußeren Ende der Lasche und einer
komplementären Nase an dem Stangenteil, parallel zur
Lasche und mit einem Erdzapfen an der Längslasche des
einen Stangenteils sowie einer komplementären Querboh
rung in der Längslasche des anderen Stangenteils auf
weisen. Die Bohrungen sind so bemessen, daß sich der
Querzapfen eines Stangenteils in die Querbohrung in
einer abgewinkelten Stellung der beiden Stangenteile
ineinander stecken lassen und in einer gestreckten,
fluchtenden Stellung durch die in die Ausnehmungen
greifenden Nasen verriegelt sind.
Auf diese Weise läßt sich immer, wenn ein Stangenteil
weit genug in eine Bohrung oder eine Rohrleitung einge
schoben ist, ein angewinkeltes zweites Stangenteil
ansetzen und durch Herumschwingen in die gestreckte,
mit den anderen Stangenteilen fluchtende Lage verrie
geln. Beim Ziehen des Gestänges läßt sich analog vorge
hen, indem jeweils ein weit genug gezogenes Stangenteil
durch Abwinkeln aus der Verriegelung mit den übrigen
Stangenteilen gelöst wird.
Wenn der Querzapfen in der Querbohrung in Richtung der
Längsachse der Stangenteile verschiebbar ist, können
die Bajonettkupplungsköpfe bei Schubwirkung so ineinan
der greifen, daß die Stangenteile formschlüssig und
schubsteif miteinander gekuppelt sind.
Besteht die Schub-Zug-Einheit aus einem linear bewegli
chen Antriebselement und weist das Gestänge wenigstens
an seinem mit der Schub-Zug-Einheit formschlüssig kup
pelbaren Ende ein Gewinde auf, können die Kupplungsmit
tel aus wenigstens zwei radial beweglichen, in das
Gewinde eingreifenden Greifbacken bestehen.
Sind andererseits die Stangenteile als Zahnstange, lei
terartig oder mit Ring- oder Spiralnuten ausgebildet,
kann das Rastelement aus wenigstens einer querbewegli
chen, in Antriebsrichtung die Schub-Zug-Einheit mit den
Stangenteilen oder der Gelenkkette kuppelnden Sperr
klinke bestehen.
Da in diesem Fall die linear bewegliche Schub- Zug-Ein
heit nach dem Arbeitshub einen Rückhub durchführen muß,
dabei jedoch das Gestänge nicht bewegt werden soll, ist
es vorteilhaft, wenn an einem nicht beweglichen Teil
der Schub-Zug-Einheit eine querbewegliche, dieses Teil
entgegengesetzt zur Antriebsrichtung mit den Stangen
teilen oder der Gelenkkette kuppelnde oder klemmende
Sperrklinke angeordnet ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand mehrerer in der
Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele des nähe
ren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung aus einer Schub-Zug-Einheit
und einem damit in Antriebsverbindung stehen
den Gestänge beim Herstellen einer Erdbohrung,
Fig. 2 eine detaillierte Seitenansicht einer Schub-
Zug-Einheit sowie die damit in Antriebsverbin
dung stehenden Stangenteile,
Fig. 3 eine Vorrichtung aus einer Schub-Zug-Einheit
und einem damit in Antriebsverbindung stehen
den Gestänge beim Zertrümmern einer alten
Rohrleitung,
Fig. 4 die Stangenteile während des Kuppelvorganges,
Fig. 5 eine Draufsicht von miteinander gekuppelten
anderen Stangenteilen,
Fig. 6 eine Seitenansicht der Stangenteile gemäß Fig.
5,
Fig. 7 eine Draufsicht auf wiederum andere Stangen
teile, bevor sie miteinander gekuppelt sind,
Fig. 8 eine Seitenansicht der Stangenteile gemäß Fig.
7 während des Kuppelns,
Fig. 9 die Stangenteile gemäß Fig. 7 im gekuppelten
Zustand,
Fig. 10 Stangenteile einer weiteren Ausführung im
ungekuppelten Zustand,
Fig. 11 die Stangenteile gemäß Fig. 10 im gekuppelten
Zustand und
Fig. 12 eine Detaildarstellung von mit einem Gewinde
zusammenwirkenden Kupplungsmitteln.
Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird, ausge
hend von einer Grube 3, eine Bohrung 2 in das Erdreich
1 getrieben. Zu diesem Zweck ist in der Grube 3 eine
Schub-Zug-Einheit 4 angeordnet. Ihre stillstehende
Lafette 5 stützt sich mittels einer Druckplatte 6 an
einer Wand des Erdreichs 1 ab und wird mittels eines
oder mehrerer Bodenanker 7 gehalten. An der Lafette 5
ist eine Hydraulik-Kolben-Zylinder-Einheit 8 angeord
net, die einen Schlitten 9 linear hin- und herverschie
ben kann. Führungsbolzenpaare 10 im Schlitten 9 dienen
dazu, ein Stangenteil 15 eines Bohrgestänges zu führen.
Weitere Stangenteile 14 sind mit den im Schlitten 9
gehaltenen Stangenteil 14 gekuppelt. Die Bohrung wird
durch Eintreiben einer Bohrspitze 13 mittels des aus
den Stangenteilen 14 bestehenden Gestänges in das Erd
reich 1 hergestellt.
Die Stangenteile 14 sind leiterartig mit Sprossen 15
und Parallelholmen 18 ausgebildet.
Am einen Ende eines jeden Stangenteils 14 ist ein Kupp
lungskopf 19 angeordnet, der mit einer vorletzten
Sprosse und einer letzten Sprosse 17 eines benachbarten
Stangenteils 14 zusammenwirkt. Der Kupplungskopf 19 ist
mit einer Ausnehmung 20 versehen, die die letzte
Sprosse 17 übergreift. Eine Nase 21 am Kupplungskopf 19
greift in einen Ausschnitt 24 der vorletzten Sprosse 16
ein, während eine Nase 22 in einen Ausschnitt 25 in der
letzten Sprosse 17 eingreift.
Soll, wie in Fig. 1 dargestellt, eine Erdbohrung 2
durch Einpressen des aus den Stangenteilen 14 bestehen
den Gestänges mit der Bohrspitze 13 in das Erdreich 1
erzeugt werden, wird eine mit dem Schlitten 9 verbun
dene Sperrklinke so angeordnet, daß sie bei der Schub
bewegung des Schlittens 9 hinter eine Sprosse 15 greift
und auf diese Weise das aus den Stangenteilen 14 beste
hende Gestänge in das Erdreich 1 treibt. Während dieser
Schubbewegung legen sich die Nasen 21, 22 so in die Aus
schnitte 24, 25, daß zwischen den Stangenteilen 14 eine
schubsteife Verbindung gewährleistet ist.
In Fig. 2 ist die Schub-Zug-Einheit 4 am Ende ihres
Vorschubhubes dargestellt. Wird der Schlitten 9 mittels
der Hydraulik-Kolben-Zylinder-Einheit 8 in die in Fig.
1 dargestellte Lage zurückgefahren, verhindert eine an
der Lafette der Schub-Zug-Einheit 4 angeordnete Sperr
klinke 12, daß sich das aus den Stangenteilen 14 beste
hende Gestänge mit der Lafette 5 rückwärts bewegt.
Die Sperrklinken 11, 12 können federelastisch in der in
Fig. 1 und 2 dargestellten Lage gehalten sein, so daß
sie sich nur, wenn sich eine Sprosse 15, 16, 17 oder ein
Kupplungskopf 19 an ihnen vorbeibewegt, zurückschieben
lassen, um danach die dargestellte Lage wieder einzu
nehmen. Ebenso ist es möglich, die Sperrklinken 11, 12
mechanisch, elektrisch oder hydraulisch zu betätigen.
Wenn ein Stangenteil 14 so weit in die Erdbohrung 2
hineingepreßt ist, daß sich die vorletzte Sprosse 16
etwa in der in Fig. 1 dargestellten Lage kurz vor der
Druckplatte 6 befindet, werden die oberen Führungsbol
zen 10 aus der Lafette 9 herausgezogen, und ein weite
res Stangenteil 14 wird, wie in Fig. 4 dargestellt, mit
dem vorhergehenden Stangenteil 14 gekuppelt. Dies wird
dadurch bewerkstelligt, daß das anzukuppelnde Stangen
teil 14 mit der Nase 21 seines Kupplungskopfes 19 in
abgewinkelter Lage durch die Queröffnung 26 zwischen
der vorletzten Sprosse 16 und der letzten Sprosse 17
geführt und dann in die in Fig. 1, 2 dargestellte Lage,
fluchtend mit den vorhergehenden Stangenteilen 14,
geschwenkt wird. Danach werden die oberen Führungsbol
zen 10 wieder in den Schlitten 9 eingesetzt, und der
Vorschub mittels der Schub-Zug-Einheit 4 wird erneut
schrittweise durchgeführt, bis auch dieses Stangenteil
14 wieder fast in der Erdbohrung 2 verschwunden ist.
Infolge des auf das jeweils letzte Stangenteil 14 wir
kenden Schubs schieben sich die Nasen 21, 22 in die Aus
schnitte 24, 25 in der vorletzten und der letzten Spros
se 16, 17; sie gewährleisten so eine schubsteife Kupp
lung zwischen den Stangenteilen 14.
Um, wie in Fig. 3 dargestellt, eine alte Rohrleitung 28
durch eine neue Rohrleitung 31 zu ersetzen, werden
zunächst nach und nach miteinander zu einem Gestänge
gekuppelte Stangenteile 14 von einem Kanalschacht 27
aus durch die alte Rohrleitung 28 bis zu einem benach
barten, nicht dargestellten Kanalschacht geschoben.
Hierauf wird ein Berstkopf 29 mit dem Kupplungskopf 19
des letzten Stangenteils 14 gekuppelt, während das
Stangenteil 14, das sich im Kanalschacht 27 im Bereich
der Schub-Zug-Einheit 4 befindet, durch die Hydraulik-
Kolben-Zylinder-Einheit 8, die ein Verschieben des
Schlittens bewirkt, in den Kanalschacht 27 gezogen
wird. Auf diese Weise wird mittels des Berstkopfes 29
die alte Rohrleitung 28 zertrümmert; gleichzeitig wird
eine erweiterte Erdbohrung 30 erstellt und ein mit dem
Berstkopf 29 verbundenes Nachziehrohr 31, das die neue
Rohrleitung darstellt, in die Erdbohrung 30 eingezogen.
Um ein Ziehen des aus den Stangenteilen 14 bestehenden
Gestänges zu ermöglichen, sind die Sperrklinken 11, 12
gegenüber der Darstellung in Fig. 1 um 180° gedreht
angeordnet.
Um das Zertrümmern der alten Rohrleitung 28 zu unter
stützen, kann in dem Berstkopf 29 ein druckmittelge
triebenes Rammbohrgerät 32 angeordnet sein, dem Druck
medium über eine Druckmedienleitung 33 im Nachziehrohr
31 zugeführt wird. Die Schläge des Rammbohrgeräts 32
bewirken ein schnelles Zertrümmern der alten Rohrlei
tung 28.
Anstelle des Rammbohrgeräts 32 oder im Zusammenwirken
mit ihm können am Berstkopf 29 aufstellbare Schneiden
angeordnet sein, die durch eine Radialbewegung örtlich
verstärkte, hohe Kräfte auf die alte Rohrleitung 28
aufbringen und diese aufreißen.
In Fig. 5 und 6 sind Stangenteile 34 dargestellt, die
nicht leiterartig, sondern massiv ausgebildet sind und
seitliche Vorsprünge 35 besitzen, in die Sperrklinken,
ähnlich wie die Sperrklinken 11, 12 gemäß Fig. 1 bis 4,
für den Vorschub eingreifen können.
Am einen Ende eines jeden Stangenteils 34 ist ein Kupp
lungskopf 42 angeordnet, der mit einer Ausnehmung 43
sowie Nasen 44, 45 versehen ist, während sich am anderen
Ende eine Queröffnung 37 befindet, die von Querwänden
38, 39 begrenzt ist, so daß sich der Kupplungskopf 42
durch diese Queröffnung 37 zum Kuppeln mit einem weite
ren Stangenteil 34 einschwenken läßt.
Die Nasen 44, 45 greifen dann in die Ausschnitte 40, 41
ein, so daß auch bei dieser Ausführung eine schubsteife
Kupplung gewährleistet ist.
In Fig. 7 bis 9 ist eine weitere Ausführung einer
schubsteifen Kupplung zwischen Stangenteilen 48 darge
stellt. Diese Stangenteile sind leiterartig ausgebil
det; jedoch sind nur die parallelen Längsholme sowie
ein Bajonettkupplungsköpfen 51, 52 benachbarter Aus
schnitt 50 dargestellt. Der Bajonettkupplungskopf 51
ist als in Längsrichtung des Stangenteils 48 verlau
fende Lasche ausgebildet, die eine Dicke von etwa der
halben Breite des Stangenteils 48 besitzt. Das Ende des
Bajonettkupplungskopfes 51 ist mit einer Ausnehmung 53
versehen, die mit einer komplementären Nase 54 am Stan
genteil 48 zusammenwirkt. Der Bajonettkupplungskopf 51
besitzt einen Querzapfen 55, der mit einer Querbohrung
56 am Bajonettkupplungskopf 52 zusammenwirkt.
Aus Fig. 7 ist ersichtlich, daß die Bajonettkupplungs
köpfe 51, 52 komplementär ausgebildet sind, so daß sich
in der in Fig. 8 dargestellten Lage der Querzapfen 55
in die Querbohrung 56 einstecken und sich die Stangen
teile 48 durch Schwenken in die gestreckte, d. h. fluch
tende Lage bringen und dort verriegeln lassen.
Wenn die Querbohrung 56 als Langloch ausgebildet ist,
kann bei Schubeinwirkung auf die Stangenteile 48 eine
geringfügige relative Verschiebung eintreten, welche
die senkrechten Flächen der Bajonettkupplungsköpfe
51, 52 aneinander zur Anlage bringt, so daß die Stangen
teile 48 schubsteif miteinander verbunden sind.
Die Fig. 10 und 11 zeigen Stangenteile 57, die einen
runden oder quadratischen Querschnitt besitzen und am
einen Ende mit einem konischen Außengewinde 58 sowie am
anderen Ende mit einer Bohrung 59 mit konischem Innen
gewinde versehen sind. Die Stangenteile 57 lassen sich
somit auf einfache Weise miteinander verschrauben und
bilden auf diese Weise ein schubsteifes Gestänge. Die
Kupplungsmittel der Schub-Zug-Einheit können in als
Ringnuten ausgebildete Ausnehmungen 60 eingreifen.
Anstelle der Ringnuten können auf der Außenoberfläche
der Stangenteile 57 auch Spiralnuten angeordnet sein.
Es ist auch möglich, die durch das konische Gewinde
miteinander verbundenen Stangenteile völlig glatt aus
zuführen, wenn die formschlüssigen Kupplungselemente,
wie in Fig. 12 dargestellt, aus wenigstens zwei radial
beweglichen Greifbacken 61 bestehen, die mit dem freien
Gewinde 58 am Ende des Gestänges in der Schub- Zug-Ein
heit zusammenwirken.
Wenn das Gestänge nicht aus einzelnen Stangenteilen,
sondern aus einer Gliederkette besteht, läßt sich die
Gliederkette von einer Trommel in der Grube 3 oder im
Schacht 27 oder außerhalb derselben abwickeln oder dar
auf aufwickeln, ohne daß Arbeitsunterbrechungen wegen
des Ansetzens von Stangenteilen erforderlich sind. Der
Vorschub läßt sich bei einer Gliederkette sowohl durch
einen Linearantrieb als auch durch einen Drehantrieb
bewerkstelligen. Eine schubsteife Kupplung zwischen den
einzelnen Kettengliedern läßt sich dabei dann errei
chen, wenn in den Gelenken der Kettenglieder eine axia
le Bewegungsmöglichkeit besteht, so daß sich komplemen
tär geformte Flächen benachbarter Kettenglieder beim
Einwirken einer Schubkraft aneinanderlegen und eine
schubsteife Kupplung bewirken.