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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Kupplung mit der die Enden eines
mehrteiligen Bohrgestänges lösbar gekuppelt
werden.
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Bei
Bohrungen größerer Länge kommt
man nicht mehr mit nur einer Bohrstange aus, sondern muß die bereits
in das Bohrloch eingeführte
erste Bohrstange mit einer zweiten und nach und nach mit weiteren
Bohrstangen verlängern.
Oft ist der Raum, beispielsweise ein Kanalschacht, von dem die Bohrung
ausgeht und in dem sich das Antriebsaggregat befindet, relativ klein,
so daß nur
Gestängeabschnitte von
kurzer Länge
benutzt werden können
und entsprechend viele Gestängeabschnitte
verwendet und miteinander verbunden werden müssen. Um dabei den Aufwand
an Arbeit und Zeit so gering wie möglich zu halten, ist es wichtig,
daß die
Enden der einzelnen Gestängeabschnitte
so schnell und so einfach wie möglich,
jedoch zuverlässig
miteinander verbunden werden. Wenn sodann das Bohrgestänge wieder aus
dem Bohrloch entfernt wird, muß die
Verbindung aber auch ebenso schnell und einfach wieder gelöst werden
können.
Hinzu kommt, daß nach
jeder Gestängeverlängerung
oder Verkürzung
um einen Gestängeabschnitt
das Gestänge
wiederum mit dem Antriebsaggregat gekuppelt werden und die Ausbildung
des Gestängeabschnittsendes
auch für
ein schnelles Kuppeln an das Antriebsaggregat geeignet sein muß.
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Es
ist bekannt und allgemein üblich,
die Gestängeabschnitte
mittels jeweils eines Innen- und eines Außengewinde miteinander zu kuppeln,
wie dies beispielsweise die PCT-Offenlegungsschrift WO 92/19837
A2 zeigt. Bei einer solchen Verbindung ist es sowohl beim Kuppeln
als auch beim Entkuppeln erforderlich, ein Ende gegen ein Verdrehen
festzuhalten und das andere Ende um die Längsmittelachse zu drehen. Um
zum Beispiel beim Bohren das Bohrgestänge um einen weiteren Gestängeabschnitte
zu verlängern,
muß der
letzte der bereits eingebohrten Gestängeabschnitt zunächst vom
Antriebsaggregat abgeschraubt werden. Damit dabei auch wirklich
die Verbindung am Antriebsaggregat und nicht irgendeine andere im
Bohrloch befindliche Schraubverbindung des Bohrgestänges durch
die Drehbewegung des Antriebsaggregates gelöst wird, muß der letzte Gestängeabschnitt
drehfest gehalten werden.
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Solche
Schraubverbindungen haben jedoch eine Reihe von Nachteilen. Zunächst benötigt man zum
Kuppeln und Entkuppeln der Enden eine maschinelle Vorrichtung, da
solche Verschraubungen von Hand häufig entweder nicht fest genug
angezogen oder zum Beispiel bei Bohrgestängen nach dem Bohren nicht
mehr von Hand gelöst
werden können. Eine
solche Vorrichtung ist relativ aufwendig, denn sie muß neben
dem Drehantrieb für
den einen Gestängeabschnitt
auch eine Einrichtung zum drehfesten Halten des anderen Gestängeabschnitts
besitzen. Diese Halteeinrichtung und der Drehantrieb müssen dabei
zulassen, daß sich
die Gestängeabschnittsenden
wegen des Gewindes axial aufeinander zu- oder voneinander weg bewegen,
was zu einer Gestängeabschnittverlängerung
führt und
den Vorrichtungsaufwand weiter erhöht. Außerdem sind solche Schraubverbindungen,
insbesondere solche von Bohrgestängen,
häufig
Verschmutzungen durch Sand, Erdreich und Feuchtigkeit ausgesetzt.
Die Gewinde verschleißen
dadurch vorzeitig oder blockieren sogar und lassen sich nur noch
mit einem großen Drehmoment
lösen.
Ein Schmieren der Gewinde ist auch nicht hilfreich, weil dann Schmutzpartikel
noch besser an bzw. im Gewinde haften. Somit ist ein Reinigen der
Gewinde vor dem Kuppeln erforderlich, was aber Zeit und Arbeit erfordert.
Auch dauert der Schraubvorgang selbst beim Kuppeln wie beim Entkuppeln
relativ lange. Ferner sind Schraubverbindungen nur in einer Drehrichtung
mit einem Drehmoment belastbar, weil sie sich bei entgegengesetzter
Drehrichtung zwangsläufig
lösen.
Da sich Schraubverbindungen unter dem Einfluß eines Drehmoments nachträglich immer
festerziehen, verändert
sich die Gesamtlänge
der miteinander verbundenen Gestängeabschnitte
und ihr Drehwinkel. Folglich läßt sich
bei einem solchen Bohrgestänge
weder die genaue Bohrtiefe noch die Winkelstellung des Bohrwerkzeuges
am Gestängekopf
selbst ablesen. Das ist besonders dann problematisch, wenn die Winkelstellung des
Bohrwerkzeugs bzw. des Gerätekopfes,
beispielsweise eines Schräg-
bzw. Lenkflächenkopfes die
Bohrrichtung bestimmt.
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Aus
der deutschen Patentschrift
DE 196 08 980 C2 ist auch bereits ein Verfahren
bekannt, bei dem zwei Gestängeabschnittsenden
unter einem Neigunswinkel ihrer beiden Längsmittelachsen zunächst zusammengesteckt
und danach ohne Relativdrehung, d.h. ohne ein Verschrauben durch
radiales Verschwenken in eine gemeinsame koaxiale Betriebsposition
gebracht und dabei gekuppelt werden. Die Gestängeabschnitte können leiterförmig oder stangenförmig ausgebildet
sein, eignen sich jedoch nicht für
ein Bohrgestänge
zum Zuführen
eines fluiden Mediums zum Bohrwerkzeug.
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Bekannt
ist aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 21 096 111 ein Massivgestänge mit einer
Welle und einer Schneckenwendel. Die Welle ist ebenso massiv wie
die beiden Kupplungshälften. Ein
weiteres Massivgestänge
beschreibt die deutsche Patentschrift
DE
717 535 ; besteht aus einer Stange, an deren freiem Ende
ein Schaft mit Abflachungen angeordnet ist. Der Schaft greift im
Betriebszustand (vgl.
6)
in die Öffnung
einer Bohrkrone ein. Schaft, Zapfen und Bohrkrone sind massiv ausgebildet.
Ebenso beschreibt die US-Patentschrift 2, 396,747 eine massive Bohrstange,
deren freies Ende in eine Ausnehmung in der Bohrkrone gesteckt werden
kann und dort durch einen in eine Nut der Bohrstange eingreifenden
Wulst gehalten wird.
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Keines
der vorerwähnten
Gestänge
eignet sich dazu, eine Antriebs-, Spül- und/oder Schmiermittelflüssigkeit
zum Werkzeug an der Gestängespitze
zu leiten.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Kupplung zu schaffen,
mit der sich rohrförmige Gestängeabschnitte
schnell, einfach und leicht lösbar
zuverlässig
miteinander verbinden lassen.
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Dieses
Problem wird durch eine Kupplung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 oder 7 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Man
kann die Enden der beiden Gestängeabschnitte
unter einem Einschluß bzw.
Neigungswinkel (Schwenkwinkel) ihrer Längsmittelachsen zusammenstecken
und danach ohne Relativdrehung allein durch radiales Verschwenken
in eine gemeinsame koaxiale Betriebsposition bringen und in dieser
Position beispielsweise durch axiales Verschieben ein laschenartiger
Ansatz am Ende des einen Gestängeabschnitts
in einer Ausnehmung am Ende des anderen Gestängeabschnitts druck-, zug-
und drehfest miteinander kuppeln und dabei die Stirnflächen benachbarter
Abschnitte dichtend aufeinander pressen. Um ein Kuppeln auch ohne
ein axiales Verschieben zu ermöglichen,
kann die Ausnehmung mit einem Schlitz versehen sein, durch den sich
das freie Ende des laschenartigen Ansatzes bis zu einem Anschlag bzw.
bis in die koaxiale Betriebsposition (Strecklage) verschwenken läßt. Bei
einem solchen Verfahren zum Verbinden zweier Gestängeabschnittsenden entfällt in vorteilhafter
Weise jegliches Gewinde und das damit verbundene Verschrauben. Es
erübrigt sich
jegliche Einrichtung zum drehfesten Halten des einen Gestängeabschnitts
und zum Drehen des anderen. Allein durch eine radiale Schwenkbewegung, erfolgt
ein Kuppeln oder Entkuppeln, was weitaus weniger Zeit und Arbeit
erfordert als das bekannte Verschrauben. Bei einem Bohrgestänge läßt sich
somit das Antriebsaggregat deutlich einfacher ausbilden. Da ein
neuer Gestängeabschnitt
unter einem Neigungswinkel mit dem Ende des vorhergehenden Gestängeabschnitts
zusammengesteckt wird, benötigt
man weniger Platz in Längsrichtung
des Gestänges
und die Lafette des Antriebsaggregates kann bei gleicher Länge des
Gestängeabschnitts
kürzer
ausgebildet sein. Das führt
zu kleineren Baugruben und erlaubt ein Arbeiten in engen Kanalschächten, was vor
allem bei Bohrungen im Straßenbereich
vorteilhaft ist.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine Kupplung für die vorgeschriebene Vorgehensweise. Diese
Kupplung kennzeichnet sich dadurch, daß eines der beiden miteinander
kuppelbaren Gestängeabschnittenden
einen axialen beispielsweise laschenartigen Ansatz besitzt, der
vorzugsweise gleitend in eine stirnseitige Ausnehmung des anderen Endes
eingreift und in koaxialer Betriebsposition der beiden Elemente
mindestens ein Vorsprung wenigstens eines der beiden Gestängeabschnittsenden
verriegelnd in eine Bohrung oder hinter eine Ausnehmungsfläche des
anderen Gestängeabschnittsendes greift.
Dieser Eingriff wird bei einer bestimmten Position der Längsmittelachsen
der Gestängeabschnitte mit
einem vorgegebenem Neigungswinkel oder Neigungswinkelbereich aufgehoben.
Eine Kupplung dieser Art ist wesentlich unempfindlicher gegen Verschmutzungen
als solche mit Gewinde, und der Verschleiß ist deutlich geringer. Blockaden
sind nicht zu erwarten, so daß ein
blitzschnelles Kuppeln und Entkuppeln von Hand jederzeit möglich ist,
zumal auch bei kurzen Gestängeabschnitten
noch ein großer
Hebelarm zum Anwinkeln in eine Winkelstellung oder zum Ausrichten
in eine koaxiale Position zur Verfügung steht. Beide Enden der
Gestängeabschnitte eignen
sich wegen ihrer erfindungsgemäßen Ausbildung
auch zum drehfreien, d.h. nur radialen Einlegen in das Futter eines
Antriebsaggregates. Zudem lassen sich die Gestängeabschnitte in beiden Drehrichtungen
antreiben, ohne daß sich
die Verbindungen lösen.
Ein Verdrehen der Gestängeabschnitte
relativ zueinander ist in zusammengestecktem Zustand nicht möglich. Bei
einem Bohrgestänge
läßt sich
folglich noch am Ende des letzten Gestängeabschnitts die jeweilige
Winkelstellung des Bohrwerkzeuges exakt ablesen. Auch die erreichte
Länge der
Bohrung zeigt das erfindungsgemäße Bohrgestänge ziemlich genau
an, weil der verriegelnde Vorsprung eine verfälschende axiale Relativbewegung
bzw. Verkürzung des
Gestänges
verhindert. Die Verbindung ist nicht nur dreh- und druckfest, sondern
kann auch auf Zug beansprucht werden. Außerdem benötigt die Kupplung vorteilhafterweise
keine größeren Außenabmessungen
als die Gestängeabschnitte
selbst.
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Bei
der Lösung
gemäß Anspruch
7 besitzt der Ansatz des einen Gestängeabschnittsendes auf mindestens
einer, vorzugsweise auf beiden Seitenflächen einen quer zur Längsmittelachse
vorragenden Vorsprung mit seitlichen Führungsflächen, die dem gewählten Neigungswinkel
entsprechend zur Längsmittelachse
verlaufen. Jeder Vorsprung läßt sich
in eine ausreichend tiefe, sich quer zur Längsmittelachse erstreckende
Nut des anderen Endes radial bis in eine Lagerbohrung einschieben,
in der er schwenkbar gelagert ist. Die Richtung der Führungsflächen bestimmen
den Neigungswinkel der beiden Längsmittelachsen
unter dem sich die beiden Enden kuppeln und entkuppeln lassen. In
allen übrigen
Positionen, insbesondere in koaxialer Position sind die beiden Enden
druck-, zug- und
drehfest miteinander verbunden. Das Kuppeln geschieht durch bloßes Verschwenken,
bis das vordere Ende bzw. der Ansatz des einen Gestängeabschnitts
in der gestreckten Lage bzw. der koaxialen Betriebsposition an einer Anschlagfläche am hinteren
Ende des anderen Gestängeabschnitts
anliegt.
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Wenn
das mit der Ausnehmung versehene Ende des Gestängeabschnitts im Bereich seiner Längsmittelachse
beispielsweise eine axiale Bohrung für fluide Medien besitzt, in
der eine begrenzt längsverschiebbare,
gegebenenfalls von einer Druckfeder belastete Dichtbüchse angeordnet
ist, kann die mit ihrer der Druckfeder abgekehrten Stirnfläche dichtend
an der abgerundeten Laschenstirnfläche des eingekuppelten laschenartigen,
ebenfalls mit einer axialen Bohrung versehenen Ansatzes des anderen
Gestängeendes
anliegen. Mit einer solchen Ausbildung ist es möglich, fluide Medien auch durch die
Kupplung zu leiten, was vor allem bei Bohrgestängen vorteilhaft ist, bei denen
oft eine Bohrflüssigkeit
und/oder ein Antriebsmedium für
das Bohrwerkzeug zum Bohrkopf geleitet werden muß.
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Bei
der Lösung
des Anspruchs 1 kann der Ansatz des einen Gestängeabschnittsendes als axialer
Dorn ausgebildet sein, der in die Bohrung eines Querbolzens einschiebbar
ist, der in Gelenkbohrungen quer zur Längsmittelachse im hinteren
Teil der längsschlitzartigen
Ausnehmung des anderen Gestängeabschnittsendes
drehbar gelagert ist. Bei dieser Ausführung ergibt sich infolge der
drehbaren Lagerung des Quer- bzw. Gelenkbolzens nicht nur ein einzelner
Neigungswinkel, sondern ein größerer Neigungswinkelbereich,
innerhalb dessen sich die beiden Gestängeabschnitte zusammenstecken
oder voneinander lösen
lassen. Der Vorsprung, der auch bei dieser Ausführung vorhanden ist, greift
nur in einer koaxialen oder einer nur sehr wenig geneigten Position
der beiden Gestängeabschnitte
in eine Bohrung oder hinter eine Ausnehmungsfläche des anderen Gestängeabschnittsendes
und kuppelt dann beide auch zugfest miteinander.
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Es
hat sich als zweckmäßig erwiesen,
wenn der Ansatz des einen Gestängeabschnittsendes
als Vorsprung einen in radialer Richtung vorkragenden Nocken besitzt,
der bei koaxialer Betriebsposition oder einer wenig geneigten Position
der beiden Elemente von der Längsmittelachse
her in eine Ausnehmung in der Mantelfläche des anderen Endes eingreift.
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Eines
der beiden miteinander kuppelbaren Gestängeabschnittsenden kann auch
mit einem axial kragenden Sicherungsnocken versehen sein, der in eine
sich axial erstreckende Vertiefung des anderen Gestängeabschnittsendes
eingreift. Es empfiehlt sich, den Sicherungsnocken und die Vertiefung
so auszubilden, daß sie
nur bei einer koaxialen Position der Elemente ineinandergreifen.
Dann findet bei einer Schub-Beanspruchung der Kupplung ein Verriegeln
statt, so daß ein
ungewolltes Ausknicken des Gestänges
ausgeschlossen ist. Bei einem Bohrgestänge ist dies zur Übertragung
großer
Schubkräfte auf
das Bohrwerkzeug wichtig. Das Gestänge ist jedoch insgesamt so
flexibel, daß es
sich – mit
einem Lenkkopf, beispielsweise einem Schrägflächen-Lenkkopf versehen – auch zum
Kurvenbohren eignet.
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Des
weiteren kann der axial vorkragende Dorn wie der laschenartige Ansatz
des einen Gestängeabschnittsendes
eine axial Bohrung für
Medien besitzen, die in gekuppelter Position durch die Bohrung des
Querbolzens an eine axiale Bohrung im anderen Gestängeabschnittsende
angeschlossen ist.
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In
den Zeichnungen ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
veranschaulicht. Es zeigen:
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1:
eine Baugrube mit einem Bohrgerät teilweise
im Längsschnitt;
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2:
die Baugrube nach 1 beim Abkuppeln eines Gestängeabschnittes;
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3:
eine Kupplung in koaxialer Position in einer Draufsicht;
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4:
die Kupplung nach 3 im Längsschnitt;
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5:
die Kupplung nach 3 beim Kuppeln;
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6:
eine andere Kupplung in koaxialer Position im Längsschnitt,
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7:
die Kupplung nach 6 beim Kuppeln und
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8 eine
Kupplung mit einer Verriegelung durch bloßes Verschwenken.
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In
einer Baugrube 1 im Erdreich 2 befindet sich das
Antriebsaggregat 3 eines Bohrgerätes, das ein Bohrgestänge 4 besitzt,
an dem vorne ein Bohrwerkzeug 5 angeordnet ist, welches
durch das Erdreich 2 zu einer Zielgrube 6 hin
vorgetrieben wird, wobei ein Erdkanal 7 entsteht. Das Bohrgestänge 4 ist dabei
außer
mit einem Drehmoment auf Druck bzw. Schub belastet.
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Das
Bohrwerkzeug 5 wird nach dem Erreichen der Zielgrube 6 dort
gegen ein anderes Bohrwerkzeug, beispielsweise einen Räumkopf 5a ausgetauscht,
der den Erdkanal 7 aufweitet, während er zur Baugrube 1 hin
zurückgezogen
wird. Dabei ist das Bohrgestänge 4 außer ggf.
mit einem Drehmoment auf Zug belastet. Wenn das Bohrwerkzeug 5a um
die Länge
eines Gestängeabschnittes 8 zur
Baugrube 1 hin vorangekommen ist, läßt sich das ziehende Antriebsaggregat 3 in
der Bau grube 1 nicht mehr weiter zurückbewegen. Das Bohrgestänge 4 muß um einen Gestängeabschnitt
gekürzt
werden. Dies ist deshalb möglich,
weil es aus mehreren koaxial hintereinander angeordneten Gestängeabschnitte 8 besteht,
die mittels Kupplungen 9 druck-, zug- und drehfest, leicht aber
lösbar
miteinander verbunden sind. 2 zeigt, wie
sich der in der Baugrube 1 befindliche Gestängeabschnitt 8 in
eine Winkel-Position zu dem Bohrgestänge 4 bringen, in
dieser Position von dem Gestänge 4 lösen und
aus der Baugrube 1 entfernen läßt.
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Die
Kupplung 9 ist in 3 in größerem Maßstab dargestellt.
Rechts ist ein Gestängeabschnittsende 10 zu
sehen, das einen axial vorkragenden laschenartigen Ansatz 11 besitzt.
Links davon befindet sich ein zweites Gestängeabschnittsende 12,
das stirnseitig eine längsschlitzartige
Ausnehmung 13 besitzt, in die der laschenartige Ansatz 11 gleitend
eingreift. Dieser Ansatz 11 weist auf seinen beiden Seitenflächen 11a und 11b einen
quer zur Längsmittelachse 14 vorkragenden
Vorsprung 15 auf. Die Vorsprünge 15 besitzen seitliche
Führungsflächen 15a.
Jeder Vorsprung 15 ist in eine ausreichend tiefe, dem Abstand
der Führungsflächen 15a entsprechend
breite Nut 16 des Gestängeabschnittsendes 12 bis
in eine Lagerbohrung 17 eingeschoben, in der die Vorsprünge 15 drehbar
gelagert sind.
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Besonders 4 zeigt,
daß beide
Gestängeabschnittsenden 10 und 12 im
Bereich der Längsmittelachse 14 eine
axiale Bohrung 18 für
Medien oder auch für
Leitungen besitzen. Die axiale Bohrung 18 des Gestänges 12 ist
erweitert. In der Erweiterung befindet sich eine darin längsverschiebbare
Dichtbüchse 19.
Diese ist von einer Druckfeder 20 belastet, so daß die Dichtbüchse 19 mit
ihrer der Druckfeder 20 abgekehrten Stirnfläche dichtend
an der Laschenstirnfläche
des eingekuppelten laschenartigen Ansatzes 11 anliegt.
Haltestifte 21 begrenzen die Längsbewegung der Dichtbüchse 19.
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Aus 5 ist
ersichtlich, wie sich das Gestängeabschnittsende 10 relativ
zum Gestängeabschnittsende 12 verschwenken
läßt, so daß die Längsmittelachsen 14 beider
Gestängeabschnitte
einen Neigungs- bzw. Einschlußwinkel α bilden.
Bei der Ausführung
nach 3 bis 5 beträgt der Schwenkwinkel 90°. Es können aber
auch beliebige andere Schwenkwinkel α gewählt werden, jedoch empfiehlt
es sich, diese nicht zu klein zu wählen, weil sonst die Gefahr
besteht, daß sich
die Kupplung 9 unbeabsichtigt bei einer nur geringen Abweichung von
der koaxialen Position der beiden Gestängeabschnittsenden 10 und 12 löst. Der
Einschlußwinkel α wird bestimmt
durch die Lage der Führungsflächen 15a.
Sie verlaufen bei diesem Ausführungsbeispiel parallel
zur Längsmittelachse 14 des
Gestängeabschnittsendes 10.
Da die zugeordneten Nuten 16 des anderen Gestängeabschnittsendes 12 unter
90° zu der
dortigen Längsmittelachse 14 verlaufen,
ergibt sich ein Schwenkwinkel α von
90 ° zum
Kuppeln und Entkuppeln der Gestängeabschnittsenden 10 und 12.
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Bei
der Ausführung
der Kupplung 9 gemäß 6 besitzt
das kuppelbare Gestängeabschnittsende 10 ebenfalls
einen axial vorkragenden laschenartigen Ansatz 11 und das
Gestängeabschnittsende 12 wiederum
eine stirnseitige, längsschlitzartige
Ausnehmung 13, in die gleitend der laschenartige Ansatz 11 eingreift.
Hier aber besitzt der laschenartige Ansatz 11 stirnseitig
einen noch weiter axial vorkragenden Dorn 22, der in eine
Bohrung 23 eines Querbolzens 24 eingeschoben ist,
der in Gelenkbohrungen quer zur Längsmittelachse 14 im
hinteren Teil der längsschlitzartigen
Ausnehmung 13 des Gestängeabschnittsendes 12 drehbar
gelagert ist. Der laschenartige Ansatz 11 weist hier als
Vorsprung einen in radialer Richtung vorkragenden Nocken 25 auf.
In koaxialer Betriebsposition und in einer wenig geneigten Position
der beiden Gestängeabschnittsenden 10 und 12 greift
dieser Nocken von der Längsmittelachse 14 her
in eine Ausnehmung 26 in der Mantelfläche des anderen Gestängeabschnittsendes 12.
Bei einem größeren Neigungswinkel α kann eine
Kante 25a des Nockens 25 eine mit 12a bezeichnete
Kante des Endes 12 passieren, und die beiden Gestängeabschnittsenden 10 und 12 können getrennt
und wieder gekuppelt werden. Der so gegebene Neigungswinkelbereich
zum Kuppeln und Entkuppeln läßt sich mit
einer entsprechenden Ausbildung des Nockens 25 bzw. einer
entsprechenden Anordnung der Kanten 12a und 25a bestimmen.
Außerdem
ist hier das Ende 12 stirnseitig mit einem Sicherheitsnocken 27 versehen,
in eine axial sich erstreckende Vertiefung 28 des anderen
Gestängeabschnittsendes 10 eingreift.
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Bei
der Ausführung
nach 6, 7 besitzt der axial vorragende
Dorn 22 wie der laschenartige Ansatz 11 des einen
Gestängeabschnittsendes 10 eine
axiale Bohrung 18 beispielsweise für ein fluides Medium. In gekuppelter
Position ist diese Bohrung über
die Bohrung 23 des Querbolzens 24 an eine axiale
Bohrung 18 im anderen Ende 12 angeschlossen.
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In 6 ist
das Gestängeabschnittsende 10 um
einen Einschluß bzw.
Neigungs- bzw. Schwenkwinkel α von 90° verschwenkt
dargestellt. Es ist ersichtlich, daß es auch in anderen Neigungswinkeln α schwenkbar
ist und wie unter 90° die
beiden Gestängeabschnittsenden 10 und 12 gekuppelt
bzw. entkuppelt werden können.
In der koaxialen Betriebsposition (Strecklage) rückt der Dorn 22 auf
einer komplementären,
das heißt
schalenförmigen
Anschlagfläche 29 des
Gestängeabschnittsendes 12.
In ähnlicher
Weise kann das vordere Ende des laschenförmigen Ansatzes in der Strecklage
an einer festen Anschlagfläche
des Gestängeabschnittes 12 liegen,
die an die Stelle der beweglichen Dichtdüse tritt.
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Die
Steckkupplung gemäß 8 unterscheidet
sich nur in wenigen Details von den anderen Ausführungsbeispielen. Der entscheidende
Unterschied besteht darin, daß die
Ausnehmung 13 auf der unteren Seite einen Schlitz 33 etwas
breiter als der Durchmesser bzw. die Breite des laschenartigen Ansatzes 11 besitzt.
Auf diese Weise ist es möglich,
die Länge
des Ansatzes 11 vor den Vorsprüngen 15 so zu wählen, daß das freie
Ende des Ansatzes in der Strecklage auch ohne ein axiales Verschieben
des Gestängeabschnitts 10 unter
einen als Anschlag wirkenden Teil 34 der Wandung der Ausnehmung 13 greift.