DE19606612A1 - Elektrolyt-Gasdiffusionselektroden-Einheit - Google Patents
Elektrolyt-Gasdiffusionselektroden-EinheitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer Gasdiffusionselektrode sowie einer
Elektrolyt-Gasdiffusionselektroden-Einheit. Ferner bezieht sich
die Erfindung auf eine Elektrolyt-Gasdiffusionselektro
den-Einheit.
Aus DE 42 41 150 C1 ist eine Elektrolyt-Elektroden-Ein
heit bekannt, die in Brennstoffzellen oder Elektroly
seuren einsetzbar ist. Der Elektrolyt besteht aus einem
Ionenaustauschermaterial und daran beidseitig kontak
tierten Elektroden. Zunächst werden Elektroden und
Elektrolyt getrennt voneinander hergestellt und an
schließend zusammengefügt.
Als Elektrodenmaterialien werden insbesondere Substan
zen oder trägergebundene Substanzen eingesetzt, welche
elektrochemische Katalysatoren für die Redoxreaktionen
H₂/H⁺ und O₂/O2- darstellen. Verwendet werden insbeson
dere Elemente der VIII Nebengruppe des Periodensystems
in Form von Metallen, Legierungen, Oxiden und Mischoxi
den.
Aus DE 42 41 150 C1 ist ferner bekannt, zur Herstellung
einer (Gasdiffusions-)Elektrode eine 1-20 µm dünne,
aus Katalysatorpartikeln bestehende Schicht auf eine
Trägerstruktur aufzubringen und anschließend dort abzu
lösen.
Es ist zur Herstellung von Gasdiffusionselektroden be
kannt, eine katalytisch aktive Schicht auf eine als
Elektrolyt fungierende Polymermembran aufzubringen und
anschließend eine Gasdiffusionsschicht aufzupressen
(Kordesch, Brennstoffbatterien, S. 104, Springer-Ver
lag, 1984).
Das bekannte Herstellungsverfahren für eine Gasdiffusi
onselektroden-Elektrolyt-Einheit weist den Nachteil
auf, daß die Menge des auf der Elektrolyt aufgebrachten
Katalysators nur schwer zu steuern ist. Daher wird teu
res Katalysatormaterial in Mengen verbraucht, die für
den Einsatz in einer Brennstoffzelle oder bei anderen
Anwendungen nicht benötigt werden.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Herstel
lungsverfahrens für eine Gasdiffusionselektrode sowie
einer Elektrolyt-Gasdiffusionselektroden-Einheit, bei
der die Menge des eingesetzten Katalysatormaterials in
verbesserter Weise gesteuert werden kann.
Gelöst wird die Aufgabe durch Verfahren mit den Merkma
len des Haupt- sowie des Nebenanspruchs.
Zur Herstellung einer Gasdiffusionselektrode wird zu
nächst eine Gasdiffusionsschicht hergestellt, d. h.
eine gasdurchlässige Schicht.
Beispielsweise wird zu diesem Zweck zunächst elektrisch
leitendes Material mit großer Oberfläche in einem ge
eigneten Dispergiermittel (z. B. Isopropanol) disper
giert. Als elektrisch leitendes Material eignet sich
insbesondere Kohlepulver. Unter großer Oberfläche sind
hier Pulverkörner mit einem Durchmesser von 10 bis
200 µm - insbesondere von 50 µm - zu verstehen. Das
dispergierte elektrisch leitfähige Material wird als
Diffusionsschicht auf einen geeigneten Träger aufge
spritzt. Als Träger eignet sich z. B. elektrisch leit
fähiges Kohlepapier oder Kohlegewebe mit hoher Porosi
tät. Vorteilhaft wird ein Gewebe gewählt, da hierdurch
eine größere mechanische Stabilität im Vergleich zu ei
nem Kohlepapier erzielt werden kann.
Um eine gute Haltbarkeit der Elektroden sicherzustel
len, wird das Trägermaterial vorteilhaft mit einer Im
prägnierung versehen, die mit dem Material des Kataly
sators hinsichtlich der Hydrophobizität vergleichbar
ist. Geeignet ist z. B. PTFE.
Diese imprägnierte Schicht ist ferner so zu wählen, daß
die entsprechenden Gase (Brenngas oder Sauerstoff im
Fall von Brennstoffzellen) gut diffundieren können, um
an die Reaktionszone der Gasdiffusionselektrode zu ge
langen.
Die Steuerung der Hydrophobizität der technischen Elek
trode geschieht durch Beigabe geeigneter Materialien,
vorzugsweise PTFE-Pulver oder PTFE-Suspensionen. Als
vorteilhaft hat sich hier herausgestellt, die Elektrode
ebenfalls mittels eines Spritzverfahrens herzustellen.
Elektrisch leitfähiges pulverförmiges Material wird zu
diesem Zweck zusammen mit PTFE-Pulver oder
Suspensionen gemischt und hieraus mittels Spritzverfah
ren die Elektrode hergestellt. Dieses Verfahren weist
den Vorteil auf, daß auf einfache Weise eine Elektrode
hergestellt werden kann, die über die gewünschte Hydro
phobizität verfügt. Die Hydrophobizität wird über das
Mengenverhältnis gesteuert. Das Spritzverfahren ermög
licht ferner die Erzielung einer gewünschten guten
Gleichverteilung der verschiedenen Materialien im End
produkt.
Als Material zur Steuerung der Hydrophobizität eignet
sich insbesondere Teflon-Pulver, welches in geeigneten
Mengen, insbesondere 0,1-50 Gew.-% bezogen auf das Koh
lepulver, zugemischt wird.
Auf die hergestellte Diffusionsschicht wird ein in ei
nem geeigneten Dispergiermittel dispergiertes Katalysa
tormaterial aufgespritzt. Für eine optimale Verarbei
tung kann dem Dispergiermittel ein geeignetes Netzmit
tel (Detergenzmittel) zugesetzt werden. Das Katalysa
tormaterial kann auf Kohle adsorbiert sein, in Form von
Partikeln ohne Trägermaterial oder in gelöster Form
vorliegen.
Zur Herstellung einer Gasdiffusionselektroden-Elektro
lyt-Einheit wird vorteilhaft auf die hergestellte Gas
diffusionselektrode beispielsweise ein Ionenaustau
scherharz, welches in einem geeigneten Lösungsmittel
gelöst ist, aufgespritzt. Dies bewirkt, daß die ohmsche
Leitfähigkeit in der Reaktionszone der Gasdiffusi
onselektrode erhöht wird.
Der Katalysator kann auch zusammen in einer Mischung
mit dem Ionenaustauscherharz aufgespritzt werden. Auf
diese Weise können Schichten unterschiedlicher Dicke
und Zusammensetzungen zu einer technischen Gasdiffusi
onselektrode zusammengefügt werden.
Die auf diese Weise hergestellten Elektroden werden in
einem geeigneten Verfahren auf beispielsweise einen
vorbehandelten Festelektrolyten aufgebracht.
Vorteilhaft wird auch der der Elektrolyt auf die
Gasdiffusionselektrode mittels eines Spritzverfahrens
aufgebracht, da so extrem dünne Elektrolytschichten
hergestellt werden können.
Mittels der vorgenannten Herstellungsverfahren können
einzelne Schichten einer Elektrode sowie der Elektrolyt
variabel hergestellt werden. Insbesondere ist es mög
lich, einzelne Schichtdicken kontrolliert zu erzeugen.
Auf diese Weise lassen sich extrem dünne Katalysator-
oder Elektrolytschichten herstellen. Den Katalysator
nur in einer dünnen Schicht auf den Diffusionskörper
aufzubringen, ermöglicht eine optimale Ausnutzung des
teuren Katalysatormaterials (insbesondere bei z. B.
eingesetztem Platin). Erstens kann auf diese Weise der
Katalysator genau dort plaziert werden, wo er benötigt
wird, nämlich in der Reaktionszone der Elektrode. Zwei
tens kann das Material auf einfache Weise so sparsam
wie möglich dosiert werden.
Katalysatorschichten weisen vorzugsweise eine Schicht
dicke von 10 bis 100 µm - insbesondere 50 µm - auf.
Ferner ist es z. B. bei Brennstoffzellen von Vorteil,
nur dünne Elektrolytschichten zwecks Verringerung ohm
scher Verluste zu verwenden. Es hat sich gezeigt, daß
sich mittels des Spritzverfahrens 1 bis 20 µm dicke
Elektrolytschichten herstellen lassen, die über die
erforderlichen Eigenschaften wie Gasundurchlässigkeit
verfügen. Insbesondere 10 µm dicke Schichten sind
einerseits genügend dünn und lassen sich andererseits
verfahrensgemäß zuverlässig und einfach herstellen.
Die Herstellungsverfahren ermöglichen somit für den je
weiligen Anwendungsfall die Erzeugung optimaler
Schichtdicken. Außerdem ist die Herstellung von Diffu
sionselektroden oder Elektroden-Elektrolyt-Einheiten
mittels Spritzverfahren einfach zu handhaben, preiswert
und kann großtechnisch durchgeführt werden.
Kohlepulver (z. B. vom Typ Vulcan XC 72) wird mit 0.1
bis 40 Gew.-% PTFE-Pulver in einem Rollenmischer innig
vermischt und in einer Mühle fein vermahlen. Es wird
mit diesem Material eine Suspension mit Wasser und vor
zugsweise Isopropanol hergestellt.
PTFE kann auch in Form einer Suspension in Wasser oder
einem anderen geeigneten Lösungsmittel (z. B. Isopro
panol) eingesetzt werden.
In einem geeigneten Spritzwerkzeug, vorzugsweise mit
Druckluft unterstützt, wird die Suspension auf ein ge
eignetes elektrisch leitfähiges Kohlematerial
(vorzugsweise ein flexibles Kohlegewebe) aufgespritzt
und anschließend getrocknet. Auf diese so hergestellte
Diffusionsschicht wird eine weitere Schicht aufgetra
gen. Diese besteht aus dem elektrochemisch aktiven Ma
terial, dem Elektrokatalysator (vorzugsweise Pt, Pt-Le
gierungen, deren Oxide oder Elemente der VIII Neben
gruppe). Dazu wird der Elektrokatalysator in feinver
teilter Form mit einer Größe der Katalysatorpartikel
von vorzugsweise 1 bis 10 nm in einem geeigneten Lö
sungsmittel (z. B. Isopropanol) dispergiert. Zur Stabi
lisierung dieser kolloidalen Lösung kann ein geeignetes
Netzmittel zugesetzt werden. Diese Suspension wird auf
die Diffusionsschicht aufgespritzt. Die Belegung des
Katalysators auf der Gasdiffusionselektrode kann durch
Variation des Gewichtsanteils des Katalysators in der
Dispersion eingestellt werden. Auf diese Weise lassen
sich Katalysatorbelegungen von unter 0.1 mg Katalysator
pro geometrischer Fläche der Elektrode realisieren. Die
so hergestellte Gasdiffusionselektrode wird mit einem
Ionenaustauschermaterial, welches in einem Lösungsmit
tel (z. B. Isopropanol) mit bis zu 5 Gew.-% gelöst ist,
imprägniert. Die Belegung der Gasdiffusionselektrode
mit dem Ionenaustauschermaterial beträgt vorzugsweise
zwischen 0.1 und 2 mg/cm². Auf diese Weise wird die io
nische Leitfähigkeit in der Gasdiffusionselektrode er
höht. Die so präparierte Gasdiffusionselektrode wird
auf eine Seite eines geeigneten polymeren Festelektro
lyten mit hoher ionischen Leitfähigkeit (z. B. Nafion
117R) in einem Heißpreßverfahren aufgebracht. Auf der
anderen Seite kann eine Gasdiffusionselektrode nach
gleichem Herstellungsverfahren und gleicher Zusammen
setzung oder nach einem anderen Verfahren und anderer
Zusammensetzung hinsichtlich des verwendeten Elektroka
talysators verwendet werden. So erhält man
Elektrolyt-Elektroden-Einheiten, die sich durch eine geringe Kata
lysatorbelegung und einer hohen elektrochemischen Akti
vität für die Oxidation von Wasserstoff, wasserstoff
haltiger Brenngase und Alkohole sowie für die Reduktion
von Sauerstoff oder Luft in einer Brennstoffzelle aus
zeichnen. Darüber hinaus weisen die Elektrolyt-Elektro
den-Einheiten einen geringen Übergangswiderstand auf.
Herstellung der Diffusionsschicht wie unter 1). Die
elektrochemisch aktive Schicht besteht aus einem Elek
trokatalysator, der in feinverteilter Form auf einem
Kohleträger aufgebracht ist (z. B. Vulcan XC 72). Der
Gewichtsanteil Katalysator bezogen auf den Kohleträger
beträgt vorzugsweise 0.1 bis 80%. Das Aufbringen der
Schicht erfolgt wie unter 1.). Die Imprägnierung mit
Ionenaustauschermaterial erfolgt wie unter 1). Die
folgenden Arbeitsschritte sind wie unter 1).
Herstellung der Diffusionsschicht wie unter 1). Die
elektrochemisch aktive Schicht besteht aus einem Elek
trokatalysator, der in feinverteilter Form auf einem
Kohleträger aufgebracht ist (z. B. Vulcan XC 72). Daraus
wird eine Suspension hergestellt wie nach 1), jedoch
enthält diese Suspension auch das gelöste Ionenaustau
schermaterial. Die nachfolgenden Schritte sind wie un
ter 1) beschrieben.
Herstellung der Gasdiffusionselektrode wie unter 1),
2) oder 3). Auf diese Gasdiffionselektrode wird das
Elektrolytmaterial aufgespritzt. Dazu wird das Elektro
lytmaterial in einem geeigneten Lösungsmittel aufgelöst
(z. B. Nafion in Isopropanol) und auf die Gasdiffusions
elektrode aufgespritzt. Auf diese Weise lassen sich
sehr dünne Elektrolytschichten zwischen 0.1 und 10 µm
Dicke realisieren. Herkömmliches Elektrolytmaterial
(z. B. Nafion 117R) weist Schichtdicken von 170 µm auf.
Die nach dem beschriebenen Spritzverfahren hergestell
ten Schichten haben daher einen deutlich geringeren
Elektrolytwiderstand. Dadurch lassen sich die Lei
stungsdichten einer Brennstoffzelle erhöhen.
Auf dieses so hergestellte Schichtsystem bestehend aus
der Gasdiffusionselektrode (wie unter 1), 2) und 3)
beschrieben) und dem dünnen Elektrolytefilm wird eine
weitere Gasdiffionselektrode, wie unter 1), 2) oder
3) beschrieben, aufgebracht.
Bei diesem Verfahren dient eine Gasdiffusionselektrode
als Substrat für den dünnen Elektrolytfilm.
Durch das Spritzverfahren können die Herstellungspara
meter für eine Elektrolyt-Elektroden-Einheit in einem
weiten Bereich variiert werden und je nach Anwendung
optimiert werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer Gasdiffusionselek
trode mit den Schritten:
- - Herstellung einer Diffusionsschicht,
- - Aufbringung des Katalysatormaterials auf die Diffusionsschicht mittels eines Spritzverfahrens.
2. Verfahren zur Herstellung einer Gasdiffusionselek
troden-Elektrolyt-Einheit mit den Schritten:
- - Herstellung einer Gasdiffusionselektrode nach vorhergehendem Anspruch,
- - Aufbringung der Elektrolyt auf die Gasdiffusionselektrode mittels eines Spritzverfahrens.
3. Gasdiffusionselektroden-Elektrolyt-Einheit für
Brennstoffzellen mit einer 1 bis 20 µm dicken Elek
trolytschicht.
4. Gasdiffusionselektroden-Elektrolyt-Einheit für
Brennstoffzellen insbesondere nach vorhergehendem
Anspruch mit einer 10 bis 100 µm dicken
Katalysatorschicht zwischen Elektrode und
Elektrolyt.
Priority Applications (2)
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