DE19606326A1 - Kontrastmittelhaltige Liposomenformulierung sowie deren Verwendung für die In-vivo-Diagnostik, insbesondere für die Darstellung des Intravasalraumes - Google Patents
Kontrastmittelhaltige Liposomenformulierung sowie deren Verwendung für die In-vivo-Diagnostik, insbesondere für die Darstellung des IntravasalraumesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft kantrastmittelhaltige Liposomen
formulierungen mit hoher intravasaler Verweildauer, die für die
Darstellung des Intravasalraumes geeignet sind.
Liposomen haben in den vergangenen Jahren zunehmende Bedeutung
als patentielle Trägersysteme für die verschiedenen Typen von
Kantrastmitteln erlangt. Die Verwendung liposomaler Kontrast
mittelformulierungen ist für alle bildgebenden diagnostischen
Verfahren (Röntgendiagnostik, Computertomographie, MRI-
Diagnostik, Radiodiagnostik) beschrieben worden (Seltzer, St.
E., Liposomes in diagnostic imaging, In: Gregoriadis, G.
(Hrsgb.), Liposomes as drug carriers, Jahn Wiley & Sons Ltd.,
Chichester, New York, Brisbane, Toronto, Singapore 1988,
S. 509).
Aufgrund ihrer Struktur ermöglichen die Liposomen sowohl den
Einschluß hydrophiler Kontrastmittel in der Wasserphase als
auch den Einschluß lipophiler Kontrastmittel in die
Bilayerphase (Seltzer, St. E., Radiology 171, 19-21 (1989)).
Nach intravenöser Gabe werden Liposomen bevorzugt in den
Organen des mononukleären Phagozytensystems (MPS, auch RES
genannt) angereichert, wobei die höchsten Konzentrationen in
der Leber und Milz erreicht werden. Dieses sogenannte passive
Targeting macht man sich im Falle kontrastmittelhaltiger
Liposomen zunutze, um eine selektive Anreicherung dieser
Substanzen in der gesunden Leber zu erreichen. So kannte
beispielsweise mit dem liposomal verkapselten Röntgenkontrast
mittel Iopromid (Ultravist®) eine Abgrenzung tumoröser
Veränderungen der Leber im Kaninchenmodell erzielt werden
(Sachse, A. et al., Invest. Radiol. 28, 838-844 (1993)).
Das in vivo Verhalten von Liposomen läßt sich in einem hohen
Maß durch eine Veränderung der chemischen Zusammensetzung sowie
der physikalischen Eigenschaften der Vesikel beeinflussen. Die
Bluthalbwertszeit und Organverteilung der Liposomen wird durch
Parameter wie die Vesikelgröße, Oberflächenladung (Zeta
potential), Lipidzusammensetzung und Lipiddosis beeinflußt
(Senior, J.H., CRC Crit. Rev. Therap. Drug Carrier Syst. 3,
123-193 (1987)). So kann die Bluthalbwertszeit von Liposomen
beispielsweise durch eine Reduktion der Liposomengröße bzw.
eine Rigidifizierung der Membran z. B. durch Verwendung
gesättigter Phospholipide (z. B. Distearoylphosphatidylcholin,
DSPC) deutlich verlängert werden. Die Einführung einer Ladung
wiederum kann zu einer drastischen Erhöhung der MPS Aufnahme
und damit zu einer Reduktion der Bluthalbwertszeit führen.
Darüber hinaus wird die Blutverweildauer sehr stark durch die
applizierte Lipiddosis bzw. Partikelanzahl beeinflußt. Bei
höheren Lipidkonzentrationen kommt es so zu einer Abnahme der
relativen Leberaufnahme, wahrscheinlich infolge einer Sättigung
des Leberaufnahmemechanismus. Gleichzeitig wird eine höhere
Milzaufnahme sowie eine verlängerte Blutverweildauer
beobachtet.
Im Hinblick auf therapeutische oder diagnostische Anwendungen
von Liposomen bei Organen außerhalb des MPS bestand ein großes
Interesse die Bluthalbwertszeit von Liposomen deutlich zu
verlängern. Hierdurch erhoffte man unter anderem eine
verstärkte Extravasation entsprechender Liposomen in Bereichen
mit geschädigtem Gefäßendothel (z. B. Tumoren oder Entzündungen)
erreichen zu können. In den letzten Jahren konnte gezeigt
werden, daß durch die Oberflächenmodifizierung von Liposomen
(Hydraphilisierung) deren Blutverweildauer verändert werden
kann. Hierbei erwiesen sich vor allem Lipidderivate des
Polyethylenglycols (z. B. DSPE-PEG1900) gegenüber den zunächst
verwendeten Palysacchariden oder Glykolipiden (z. B. GMI) als
günstig (Allen, T.M., Adv. Drug. Delivery Rev. 13, 285-309
(1994)). Dieser Effekt der PEGylierung wird auf die Ausbildung
einer sterischen Barriere an der Liposomenoberfläche zurück
geführt, durch die die Wechselwirkung der Liposomen mit ver
schiedenen Plasmabestandteilen (z. B. Plasmaproteine oder
Opsonine) deutlich verändert wird. Die Bluthalbwertszeiten
solcher sterisch stabilisierter Liposomen (SSL) liegen bei
Verwendung von PEGs mit Molekulargewichten zwischen 1900 und
5000 im Bereich von etwa 9 bis 16 Stunden. Die Leberaufnahme
entsprechender Liposomen (100-200 nm) erreichte dabei Werte
bis etwas unterhalb 25% der applizierten Dosis. Festzuhalten
ist jedoch, daß die Leber und Milz nach wie vor die Hauptauf
nahmeorgane für die SSL darstellen.
Im Falle der Anwendung liposomaler Zubereitungen für die
Darstellung des Intravasalraumes (blood pool imaging) ist es
notwendig eine Aufnahme der Liposomen in das MPS weitestgehend
zu vermeiden. Aufgrund des relativ großen Blutvolumens benötigt
man insbesondere bei der CT hohe Kontrastmittelkonzentrationen
im Gefäßsystem, um eine aussagefähige Bildgebung zu ermög
lichen. Kommt es im Rahmen von diagnostischen Untersuchungen im
Bereich des Gefäßsystems zu einer Anreicherung des liposomalen
Kontrastmittels beispielsweise in der Leber und Milz, so kann
dies u. U. zu einer nachteiligen Beeinflussung der Funktionen
des MPS (z. B. Immunabwehr) führen. An Mäusen ließ sich so schon
mit kleinen bis mittleren Placebo-Liposomendosen (20-80
mg/kg) eine deutliche Beeinträchtigung des MPS-Aufnahme
vermögens für Kohlepartikel nachweisen (Allen, T.M. et al.,
Jaurn. Pharm. Exper. Therap. 229, 267-275 (1984)). Darüber
hinaus kann auch das verkapselte Kontrastmittel zu
Veränderungen des RES führen.
Wie weiter oben bereits erwähnt, haben liposomale Kontrast
mittel bereits Eingang in die Entwicklung von organspezifischen
Kantrastmitteln gefunden. So beschreibt die WO 88/09165
injizierbare, wäßrige Liposomenzubereitungen mit iodhaltigen
Röntgenkontrastmitteln sowie ein Verfahren zur Herstellung
entsprechender Formulierungen. Aufgrund der Größe (0,15-3 µm)
sowie der hohen Kontrastmitteleinschlüsse (Iod/Lipidquotient
zwischen 1,5 und 6 g/g) sollen entsprechende Zubereitungen
besonders für die Darstellung der Leber geeignet sein.
In der EP 0160552 A2 sind micellare bzw. liposomale Kontrast
mittel für die magnetische Resonanztomographie (MRT, MRI)
beschrieben. Die erfindungsgemäßen, kleinen unilamellaren
Liposomen (SUV 60 ± 10 nm) sollen nach i.v. Applikation an
tumortragenden Mäusen zu einer verstärkten Tumoranreicherung
des liposomalen Gd-DTPA führen.
In WO 90/04943 sind liposomale MRT Kontrastmittel, Methoden für
deren Herstellung sowie Anwendungen beschrieben. Die er
findungsgemäßen Liposomen weisen einen mittleren Durchmesser
unterhalb von 50 nm auf und sollen neben der Anwendung zur
Darstellung von Tumoren der Leber und Milz auch für die Dar
stellung des Gefäßsystems, des Herzens sowie die Perfusion von
Geweben (blood pool imaging) geeignet sein. Diese kleinen
Liposomen weisen jedoch den Nachteil auf, daß aufgrund ihres
beschränkten Volumens nur geringe Mengen hydrophiler
Komponenten eingeschlossen werden können. Ferner wurde in
Abhängigkeit von der Lipidzusammensetzung der Liposomenmembran
bei MRI-Kontrastmitteln eine deutliche Reduktion der
Relaxivität der verkapselten Komponente beschrieben. In
jüngerer Zeit haben daher lipophile, paramagnetische Chelate
zunehmend an Bedeutung gewannen. Diese Komponenten sind in die
Liposomenmembran (Bilayer) eingebaut und verhalten sich hin
sichtlich ihrer Pharmakakinetik daher wie die Membranlipide.
Entsprechende Liposomen (Memsomes), welche zur Verlängerung der
Bluthalbwertszeit zusätzlich oberflächenmodifiziert
(PEGylilert) wurden, sollen aufgrund ihrer hohen Relaxivität
besonders für das blood-pool imaging geeignet sein (Tilcack,
T., J. Liposome Res. 4, 909-936 (1994)).
Der letztgenannte Autor beschreibt ferner aberflächen
modifizierte (PEG) Liposomen zur Darstellung des Gefäßsystems
in der Nukleardiagnostik. Hierbei kann die radioaktive
Komponente entweder in der inneren Wasserphase oder der
Membranphase eingeschlossen sein. An der Oberfläche radioaktiv
markierte Liposomen (PE-DTTA und 99mTc), mit einem mittleren
Durchmesser von ca. 100 nm, wiesen bei Oberflächenhydra
philisierung mit 4-6 mol% PE-PEG 6000 (SSL) eine
Bluthalbwertszeit oberhalb von 12 Stunden auf. Nach 8 Stunden
kannte mit entsprechenden Zubereitungen eine hohe Aktivität im
Herzen und den Blutgefäßen erhalten werden. Gleichzeitig war
jedoch eine deutliche Leberanreicherung nachweisbar.
Die Darstellung des Gefäßsystems hat eine sehr große Bedeutung
in der radiologischen Praxis. Neue Kontrastmittel für eine
spezifische Darstellung von Gefäßen und dem Herz (z. B.
partikuläre Systeme, Makromoleküle) sollten nach einer
intravenösen Injektion einen längeren Zeitraum im Gefäßsystem
verbleiben. Durch diesen "blood pool effect" neuer Kontrast
mittel, könnten viele pathologische Zustände, die einerseits
durch eine Verminderung des Blutflusses (z. B. durch Thrombase,
Embolien, Tumoren) oder andererseits durch eine abnorme Zunahme
des Blutflusses (z. B. durch die Störung der kapillären
Integrität) charakterisiert sind, mit nichtinvasiven Methoden
genauer diagnostiziert werden. Weiterhin wäre eine exakte
Darstellung der Perfusion verschiedener Gewebe und Organe (z. B.
Herz, Lunge) bzw. von pathologischen Veränderungen im Herzen
(z. B. Herzklappendefekte) zu erreichen.
Die bisherigen Ansätze zur Bereitstellung entsprechender
Kontrastmittel in der CT und MRT scheiterten an den
unzureichenden, pharmazeutischen bzw. pharmakologischen
Eigenschaften dieser Arzneistoffträgersysteme. So ist es
notwendig entsprechende Kontrastmittel mit definierten
chemisch-physikalischen Eigenschaften in großen Mengen
reproduzierbar herstellen zu können. Darüber hinaus muß trotz
der Notwendigkeit der Gabe großer Kontrastmittelmengen (vor
allem für die Anwendung in der CT) eine sehr gute Verträg
lichkeit der entsprechenden Trägersysteme gegeben sein, um zu
einer positiven Risiko/Nutzen Abschätzung zu gelangen. Da der
diagnostisch relevante Untersuchungszeitraum für die
Darstellung des Intravasalraumes sich etwa über den Bereich von
ca. zwei Stunden nach der Injektion (p.i.) beschränkt, sollten
entsprechende Kontrastmittel möglichst rasch und vollständig
ausgeschieden werden. Ferner sollte es zu keiner übermäßigen
Anreicherung in bei dieser Indikation diagnostisch nicht
relevanten Bereichen kommen.
Es besteht daher für die Darstellung des Intravasalraumes ein
Bedarf an liposomalen Kontrastmitteln, die die o.g. Nachteile
vermeiden, eine hinreichende Bluthalbwertszeit aufweisen und
sich nur in geringem Maße in Leber, Milz oder anderen Organen
anreichern.
Diese Aufgabe wurde durch die vorliegende Erfindung gelöst,
insbesondere durch die liposomalen Kontrastmittel
formulierungen, wie sie in den Patentansprüchen gekennzeichnet
sind.
Die Erfindung betrifft daher wirkstoffhaltige
Liposomenformulierungen, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
40-90% Phospholipide oder Amphiphile,
10-50% Sterole,
0-25% Ladungsträger, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 100-400 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff ein Röntgen- oder MRI-Kontrastmittel oder ein Radiodiagnostikum ist.
Die Erfindung betrifft bevorzugt wirkstoffhaltige
Liposomenformulierungen, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
40-70% Phospholipide oder Amphiphile,
30-50% Sterole,
5-20% Ladungsträger, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 100-400 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff ein Röntgen- oder MRI-Kontrastmittel oder ein Radiodiagnostikum ist.
Die Erfindung betrifft besonders bevorzugt wirkstoffhaltige
Liposomenformulierungen, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
60-70% Phosphatidylcholin,
20-30% Cholesterol,
2-10% Phosphatidylglycerol, Phasphatidsäure und/oder Cholesterolhemisuccinat, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 150-350 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff ein Röntgen- oder MRI-Kontrastmittel oder ein Radiodiagnostikum ist.
Die zur Herstellung erfindungsgemäßer, kontrastmittelhaltiger
Liposomenzubereitungen geeigneten Verfahren bzw. Verfahrens
schritte können i.d.R. den in der Liposomentechnologie
bekannten Standardmethoden zugerechnet werden. (z. B. New,
R.R.C., Preparation of liposomes, In: New, R.R.C. (Hrsgb.),
Liposomes: a practical approach, Oxford University Press, New
York, 1990). Zur Herstellung von Liposomensuspensionen mit den
erfindungsgemäßen Eigenschaften eignet sich jedoch in
besonderer Weise die kontinuierliche Hochdruckextrusion
(WO 94/08626). Darüber hinaus kann jedoch beispielsweise auch
die Verwendung anderer mechanischer- oder Mehrphasen
dispersionsverfahren zur Herstellung erfindungsgemäßer
Zubereitungen erfolgen. Die auf diese Weise produzierten
erfindungsgemäßen Liposomenzubereitungen können direkt oder in
lyophilisierter Form gelagert bzw. zur Anwendung bereitgehalten
werden. Letztere Proben sind jeweils vor der Anwendung zu
resuspendieren.
Die erfindungsgemäßen Liposomenformulierungen enthalten neben
dem verkapselten Anteil eines hydrophilen (wasserlöslichen)
Kontrastmittels einen unverkapselten Anteil desselben. Der
verkapselte Anteil liegt i.d.R. zwischen 15 und 95% der
Gesamtkonzentration. Besonders geeignet sind jedoch solche
Zubereitungen bei denen zwischen 30 und 75% verkapselt sind.
Die besten Ergebnisse wurden mit Zubereitungen erzielt in denen
40 bis 65% des Kontrastmittels verkapselt sind. Es kannte
gezeigt werden, daß überraschenderweise der freie
Kontrastmittelanteil eine positive Beeinflussung der
diagnostischen Qualität der erfindungsgemäßen Zubereitungen
bedingt.
Zur Herstellung erfindungsgemäßer Formulierungen geeignete,
hydrophile Kontrastmittel (Diagnostika) sind aus der
radialogischen Praxis (z. B. CT, MRT, Nukleardiagnostik)
allgemein bekannt. Hierzu gehören zunächst einmal die
Röntgenkontrastmittel wie beispielsweise Amidotrizoat,
Metrizoat, Iopromid, Iohexol, Iopamidol, Iosimid, Ioversol,
Iomeprol, Iopentol, Ioxilan, Iobitridol, Ioxaglat, Iotrolan,
Iodixanol, Bis-[{3-N-(2,3-Dihydroxypropyl-carbamoyl)-5-
carbamoyl}-2,4,6-triiod-N-(2,3-dihydroxypropyl)-anilid]
malonsäure und 5-Hydroxyacetylamino-2,4,6-triiod
isophthalsäure- [(2,3-dihydroxy-N-methyl-propyl)-(2,3-
dihydroxypropyl)]diamid, die in der CT Verwendung finden.
Nicht limitierende Beispiele aus dem Bereich der MRT (NMR)-
Kontrastmittel sind beispielsweise Gd-DTPA, Gd-EOB-DTPA, Gd-
DOTA, Gd-BOPTA und Mn-DPDP. Bei den MRT-Kontrastmitteln sind
Verbindungen auf der Basis von metallhaltigen Makrozyklen, wie
beispielsweise Gadobutrol, zur Herstellung erfindungsgemäßer
Formulierungen besonders geeignet.
Bei den MRT Kontrastmitteln können auch solche Substanzen
Verwendung finden, die andere Zentrolatome als Gadolinium
enthalten. Weitere geeignete Lanthaniden sind so beispielsweise
Dysprosium oder Ytterbium. Bei speziellen, erfindungsgemäßen
Anwendungen können solche Substanzen (wie z. B. Dy- oder Yb-EOB-
DTPA) auch als kontrastgebende Komponenten für die
Computertomographie eingesetzt werden.
Die wäßrige Phase kann ferner die dem Fachmann bekannten
Hilfsstoffe wie beispielsweise Puffersubstanzen,
isotonisierende Zusätze oder konservierende Zusätze enthalten.
Die bei den erfindungsgemäßen Formulierungen verwendeten
Lipidbestandteile sind in der Literatur allgemein beschrieben.
Bei den Phospholipiden handelt es sich um natürliche oder
synthetische Phospholipide wie beispielsweise Phosphotidyl
cholin, Phosphatidylethanolamin oder Sphingolipide, wobei
natürlich vorkommende Phospholipide, wie z. B.
Sojaphosphatidylcholin (SPC) und Eiphosphatidylcholin (EPC)
bevorzugt sind. Es können auch Gemische der vorstehend
genannten Komponenten verwendet werden.
Als amphiphile Substanzen seien beispielsweise Hexadecyl
poly(3) glycerol, Dialkylpoly(7) glycerol-ether und
Alkylglucoside genannt. Es können auch Gemische der vorstehend
genannten Komponenten verwendet werden. Darüber hinaus können
aber auch andere synthetisch oder biotechnologisch gewonnene
amphiphile Substanzen zur Herstellung erfindungsgemäßer
Liposomen verwendet werden. Bei Verwendung von amphiphilen
Substanzen werden sogenannte Niosomen, d. h. Liposomen aus
nicht-ionogenen Vesikelbildnern erhalten.
Als Sterol wird inbesondere Cholesterol verwendet.
Als Ladungsträger werden beispielsweise Komponenten wie
Fettsäuren (z. B. Stearinsäure, Palmitinsäure), Dicetylphosphat,
Cholesterolhemisuccinat oder natürliche bzw. synthetische
Phospholipide wie Phosphatidylglycerol, Phosphatidylserin,
Phosphatidsäure oder Phosphatidylinositol eingesetzt. Weiterhin
können auch geladene amphiphile Substanzen (s. o.) als
Ladungsträger verwendet werden. Es können auch Gemische der
vorstehend genannten Komponenten verwendet werden.
Zusätzlich kann die Liposomenmembran auch konservierende
Zusätze wie beispielsweise α-Tocopherol als Antioxidans
enthalten.
Die erfindungsgemäßen Liposomenzubereitungen enthalten keine
aberflächenhydraphilisierenden Zusätze wie beispielsweise DSPE-
PEG oder GMI (s.o) zur Verlängerung der Bluthalbwertzeit. Es
kannte gezeigt werden, daß DSPE-PEG-haltige Zubereitungen eine
reduzierte, akute Verträglichkeit gegenüber unmodifizierten
Liposomen aufweisen.
Besonders geeignete Formulierungen werden erhalten, wenn die
als Ausgangsstoffe verwendeten Lipide in folgenden Mischungs
verhältnissen vorliegen:
- a) 60% Sojaphosphatidycholin, 30% Cholesterol, 10% Sojaphosphatidylglycerol,
- b) 70% Sojaphosphatidycholin, 20% Cholesterol, 10% Sojaphosphatidylglycerol,
- c) 75% Sojaphosphatidycholin, 20% Cholesterol, 5% Sojaphosphatidylglycerol,
- d) 50% Sojaphosphatidycholin, 40% Cholesterol, 10% Sojaphosphatidylglycerol,
- e) 60% Sojaphosphatidycholin, 30% Cholesterol, 10% Distearoylphosphatidylglycerol,
- f) 70% Sojaphosphatidycholin, 20% Cholesterol, 10% Distearoylphosphatidylglycerol,
- g) 60% Sojaphosphatidycholin, 30% Cholesterol, 10% Dimyristoylphosphatidylglycerol,
- h) 60% Sojaphosphatidycholin, 30% Cholesterol, 10% Distearoylphosphatidsäure,
- i) 70% Sojaphosphatidycholin, 20% Cholesterol, 10% Distearoylphosphatidsäure oder
- k) 75% Sojaphosphatidycholin, 20% Cholesterol, 5% Distearoylphosphatidsäure.
Der mittlere Durchmesser erfindungsgemäßer Liposomen
formulierungen liegt zwischen 100 und 400 nm (gemessen durch
Photonenkorrelationsspektraskapie (PCS), siehe Beispiele). In
besonders geeigneten Zubereitungen weisen die Liposomen
mittlere Durchmesser zwischen 150 und 250 nm auf.
Die erfindungsgemäßen Liposomenformulierungen sind bei
Kühlschranklagerung über einen Zeitraum von mindestens 9
Monaten meistens jedoch mehr als 12 Monaten stabil. In
besonders geeigneten Fällen sind entsprechende Formulierungen
auch bei Raumtemperatur über diesen Zeitraum stabil. Darüber
hinaus sind die erfindungsgemäßen Liposomenformulierungen
hitzesterilisierbar. So zeigten Versuche mit erfindungsgemäßen
Formulierungen, die 20 min. bei 121°C behandelt wurden, daß
keine signifikanten Veränderungen eintraten.
Bei den besonderen pharmakologischen Eigenschaften erfindungs
gemäß er Formulierungen, ist zunächst einmal die begrenzte
Plasmastabilität (z. B. in Humanplasma) zu nennen. So wurde
in vitro gezeigt, daß der Verkapselungsgrad schon in den ersten
2 h um ca. 20 bis 30% abnahm. Bis 6 h nach Vermischung der
Liposomensuspension mit dem Plasma nahm der Anteil des
verkapselten Kontrastmittels weiter ab (auf ca. 60%).
Vorzugsweise liegt die Plasmastabilität der erfindungsgemäßen
Formulierungen im Humanplasma nach 2 h im Bereich von 50-90
bzw. 60-80% des ursprünglich verkapselten Anteils.
Durch die frühe leakage des Kontrastmittels aus den Liposomen
wird eine rasche Elimination der kontrastgebenen Komponente
ermöglicht. Werden entsprechende, leere Liposomen zu späteren
Zeitpunkten in Organen des MPS angereichert, so kommt es zu
keiner intrazellulären Belastung durch das Kontrastmittel.
Insofern werden im Rahmen erfindungsgemäßer Anwendungen i.d.R.
auch keine Liposomen mit lipaphilen Kontrastmitteln benutzt, da
diese sich zusammen mit der Liposomenhülle zu späteren
Zeitpunkten in Leber und Milz anreichern würden.
Die maximale Kontrastmittelanreicherung erfindungsgemäßer
Liposomenformulierungen in Leber und Milz innerhalb von einen
Zeitraum von 24 h liegt in der Regel unterhalb von 10%, immer
jedoch unterhalb von 20%. Zu späteren Zeitpunkten findet nach
Gabe erfindungsgemäßer Formulierungen keine weitere Erhöhung
der Kontrastmittelkonzentration in Leber und Milz gegenüber den
frühen Zeitpunkten statt, d. h. es tritt keine Spätanreicherung
auf. Trotz der geringen Anreicherung erfindungsgemäßer
Formulierungen in Leber und Milz werden vorzugsweise solche
Kontrastmittel verkapselt, die eine rasche und vollständige
Ausscheidung aus dem MPS aufweisen und darüber hinaus keine
toxischen Zersetzungsprodukte bilden.
Mit erfindungsgemäßen Liposomenzubereitungen werden zu frühen
Zeitpunkten (15 bis 60 min p.i.) Blutkonzentrationen bis zu
75% der applizierten Dosis im Blut gefunden, in der Regel
30-55%. Nach 4 h liegt die mittlere Blutkonzentration jedoch
unterhalb von 25%, in der Regel bei 15 bis 20%.
Die Bluthalbwertszeiten der erfindungsgemäßen, liposomalen
Kontrastmittel betragen in der Regel weniger als 8 Stunden,
immer jedoch weniger als 16 Stunden.
Es konnte gezeigt werden, daß sich die erfindungsgemäßen
Liposomenformulierungen überraschenderweise besonders für die
Anwendung in blood-pool imaging Indikationen eignen. So zeigten
beispielsweise Iopromid-haltige Liposomen in einer Dosis von
200 mg Gesamtiod/kg im Kaninchen eine deutliche Zunahme der
Röntgendichte im Blut über den gesamten Untersuchungszeitraum
von 20 Minuten. Im direktem Vergleich zu dem wäßrigen,
monomeren Kontrastmittel Iopromid (Ultravist®) kannte so
beispielweise für die Liposomen ein deutlich höherer
Kontrastunterschied (ΔHU) zwischen Aorta und Lebergewebe
nachgewiesen werden.
In Organverteilungsstudien an Ratten wurde mit einer
erfindungsgemäßen Formulierung nach i.v. Gabe von 250 mg
Gesamtiod/kg (eingesetzte Iod/Lipidmenge 1 : 1,5) ebenfalls eine
Blutkonzentration von ca. 1,8 mg Iod/g (angenommenes
Blutvolumen 58 ml/kg) nach 15 min erhalten. Dieser Wert liegt
im Bereich der 1,0 bis 5,0 mg Iod/g vorzugsweise 1,5 bis 3,0 mg
Iod/g die für ein diagnostisches Imaging als ausreichend
angesehen werden. Zu früheren Zeitpunkten (< 15 min p.i.)
können deutlich höhere Iodkonzentrationen erreicht werden, die
diagnostisch ebenfalls von Vorteil sind. Diese liegen so
beispielsweise im Bereich von maximal 10-25 mg Iod/g bzw.
15-20 mg Iod/g.
Trotz der relativ hohen Kontrastmittelkonzentrationen, die in
dieser CT Anwendung benötigt werden, sind hier überraschender
weise die erfindungsgemäßen Formulierungen mit ihren relativ
niedrigen Iod/Lipidquotienten besonders geeignet. Das
Verhältnis eingeschlossenes Iod zu verwendetem Lipid bei den
erfindungsgemäßen Formulierungen liegt so lediglich im Bereich
von etwa 0,1 bis 1,4, bevorzugt 0,2-0,8 mg, besonders
bevorzugt 0,25-0,65 mg verkapseltes Iod/mg Lipid.
Im Hinblick auf die Anwendung erfindungsgemäßer Formulierungen
in der MRT konnte anhand von Organverteilungsstudien an Ratten
ebenfalls eine ausreichende Anreicherung der kontrastgebenen
Komponente über einen diagnostisch relevanten Zeitraum erreicht
werden. So wurde beispielsweise nach i.v. Gabe von 0,3 mmol
Gesamt-Gd/kg (liposomales Gd-EOB-DTPA, eingesetze Gd/Lipidmenge
[µmol/mg] = 1 : 1,5) 15 Minuten p.i. eine Blutkonzentration von
ca. 1,7 µmol Gd/g (angenommenes Blutvolumen 58 ml/kg) erhalten.
Nach 60 Minuten lag die Blutkonzentration noch bei ca. 1,1 µmol
Gd/g und somit nach immer im diagnostisch relevanten
Konzentrationsbereich von 0,15-2,5 µmol/g bzw. vorzugsweise
0,5 bis 2,0 µmol/g. Ähnlich wie in der oben beschriebenen
Anwendung in der CT können auch hier zu frühen Zeitpunkten
(< 15 min) wiederum wesentlich höhere Kontrastmittelkonzentra
tionen im Blut resultieren.
Zur Herstellung erfindungsgemäßer Formulierungen für die MRT
sind vor allem makrozyklische Kontrastmittel, wie Gadobutrol,
besonders geeignet. Entsprechende Formulierungen gewährleisten
eine rasche und vollständige Ausscheidung des Kontrastmittels.
Die erfindungsgemäßen Formulierungen zeichnen sich darüber
hinaus durch eine gegenüber dem freien Kontrastmittel nicht
oder nur geringfügig veränderte Relaxivität aus.
Die folgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand erläu
tern ohne ihn auf diese beschränken zu wollen.
Die hierbei verwendeten Abkürzungen sind nachfolgend definiert:
FEA | |
Röntgenfluoreszenzspektroskopie (Kaufman, L. et al., Invest. Radiol. 11, 210-215 (1976)) | |
PCS | Photonenkorrelationsspektroskopie, Verfahren zur Messung von Teilchengrößen unter 1 µm (Gerät: Nicomp model 370) |
⌀ | Mittlerer Durchmesser (bestimmt durch PCS) |
SPC | Sojaphosphatidylcholin, Lipoid S 100, Fa. Lipoid KG, Ludwigshafen |
SPG | Sojaphosphatidylglycerol, Lipoid SPG, Fa. Lipoid KG |
CH | Cholesterol, Cholesterol gepulvert, Fa. Merck, Darmstadt |
CHHS | Cholesterolhemisuccinat, Fa. Sigma, Deisenhofen |
DSPG | Distearoylphosphatidylglycerol, Fa. Sygena, Liestal, CH |
DSPS | Distearoylphosphatidylserin, Fa. Sygena, Liestal, CH |
DSPA | Distearoylphosphatidsäure, Fa. Sygena, Liestal, CH |
DPPA | Dipalmitoylphosphatidsäure, Fa. Sygena, Liestal, CH |
DMPG | Dimyristoylphosphatidylglycerol, Fa. Sygena, Liestal, CH |
SPC35 | Teilhydriertes Sojaphosphatidycholin; Lipoid SPC 35, Fa. Lipoid KG, Ludwigshafen |
EPC | Eiphosphatidycholin; Lipoid E 100, Fa. Lipoid KG, Ludwigshafen |
MW ± SD | Mittelwert ± Standardabweichung |
Mit einer kontinuierlichen Hochdruckextrusionsmethode (incl.
freeze-thaw) (Schneider, T. et al., Drug. Dev. Ind. Pharm. 20,
2787-2807 (1994)) werden Iopromid-haltige Liposomen mit
verschiedenen Lipidzusammensetzungen hergestellt und hin
sichtlich ihrer Eigenschaften untersucht.
Gemäß Beispiel 1 hergestellte Liposomen (SPC/CH/SPG 6 : 3 : 1,
eingesetzte Iod/Lipidmenge 1 : 1,5) werden im Kühlschrank bzw.
bei Raumtemperatur gelagert und nach 9 Monaten hinsichtlich
ihrer Stabilität untersucht.
Liposomen mit Gd-haltigen MRT Kontrastmitteln werden mittels
des unter Beispiel 1 beschriebenen Hochdruckextrusions
verfahrens hergestellt.
Gemäß Beispiel 1 hergestellte Liposamensuspensionen (Ansatz A:
198 nm, 42,9% verkapselt, Ansatz B: 103 nm, 34,7% verkapselt)
wurden mit Humanplasma vermengt, wobei eine Iodkonzentration
von ca. 5 mg/ml eingestellt wurde. Jeweils 1 ml dieses Plasma-
Kontrastmittelgemisches wurde anschließend in einer Dianorm
Gleichgewichtsdialyseapparatur (Dianorm, Heidelberg) gegen das
entsprechende Humanplasma durch Dialysemembranen mit einem
cutoff von 5000 Da (Dianarm) dialysiert. Zu verschiedenen
Zeitpunkten wurden Proben aus der Retentat- und Permeatseite
entnommen und der Iodgehalt mittels Röntgenfluoreszenzspektra
skapie (FEA) bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse sind der
Fig. 1 zu entnehmen.
Die in Beispiel 4 aufgeführte Liposomensuspension (Ansatz A)
wurde in einer Dosis von 250 mg Gesamtiod/kg 16 männlichen
Ratten (Gewicht: 137-160 g) injiziert und jeweils 4 Tiere
0,25; 1; 4 und 24 h nach der Injektion getötet. Anschließend
wurden Leber, Milz, Lunge und Blut hinsichtlich ihres
Iodgehalts mittels FEA untersucht. Der nachstehenden Tabelle
sind die Ergebnisse (% der applizierten Dosis/Organ) zu
entnehmen.
Eine DSPE-PEG-haltige Liposomensuspension (SPC/CH/SPG 6 : 3 : 1 + 5
mol% DSPE-PEG 2000-204 nm, 45% verkapselt) wurde in einer
Dosis von 250 mg Gesamtiod/kg 16 männlichen Ratten (Gewicht:
136-160 g) injiziert und jeweils 4 Tiere 0,25; 1; 4 und 24 h
nach der Injektion getötet. Anschließend wurden Leber, Milz,
Lunge und Blut hinsichtlich ihres Iodgehalts mittels FEA
untersucht. Der nachstehenden Tabelle sind die Ergebnisse
(% der applizierten Dosis/Organ) zu entnehmen.
Die in Beispiel 4 aufgeführte Liposomensuspension (Ansatz A)
wurde in einer Dosis von 200 mg Gesamtiod/kg am Kaninchen
untersucht. Als Kontrolle wurde das monomere Röntgenkontrast
mittel Ultravist® (Iopromid (INN)) verwendet. Es wurde die
Röntgendichte in Hounsfield Units (HU) in der Aorta und im
Lebergewebe von 0 bis 20 Minuten nach einmaliger intravenöser
Applikation gemessen (Spirol-CT, Somatom plus S, Firma Siemens,
bei 120 kV). Aus den Meßwerten wurde die Fläche unter der
Signal-Zeit-Kurve für Aorta und für Leber über 20 Minuten in
HU*min berechnet; die Differenz zwischen Aorta und Lebergewebe
ist ein Maß für die Kontrastqualität. Die Ergebnisse wurden in
Fig. 2 dargestellt.
Wie aus Fig. 2 deutlich wird, ist der Signalunterschied
zwischen Aorta und Leber für die Iopromid-Liposomen deutlich
höher als für das freie Iopromid (Ultravist®).
Die Stabilität Gd-EOB-DTPA-haltiger Liposomen (Ansatz A: 359
nm, 51,3% verkapselt, Ansatz B: 105 nm, 32,6% verkapselt,
s.a. Beispiel 3) in Humanplasma wurde wie unter Beispiel 4
beschrieben untersucht. Die bei der GGD eingesetzte Gd-
Konzentration lag dabei bei 20 µmol Gd/ml. Das Ergebnis wurde
in Fig. 3 dargestellt.
Die in Beispiel 8 aufgeführten Liposomensuspensionen (Ansatz A
und B) wurden in einer Dosis von 0,3 mmol Gesamt-Gd/kg 16
männlichen Ratten (Gewicht: 137-158 g) injiziert und jeweils
4 Tiere 0,25; 1; 4 und 24 h nach der Injektion getötet.
Anschließend wurden der Gd-Gehalt im Blut mittels ICP-AES
(induktiv gekoppelte Plasmaatomemissionsspektroskopie)
bestimmt. Auf eine Darstellung der Leberkonzentrationen wurde
hier verzichtet, da sich auch das unverkapselte Gd-EOB-DTPA
spezifisch in der Leber anreichert (Leberkontrastmittel für die
MRT). Der nachstehenden Tabelle sind die Ergebnisse (% der
applizierten Dosis/Blut) zu entnehmen.
Eine Gd-EOB-DTPA-haltige Liposomensuspension (Ansatz A, s.
Beispiel 8) wurde in einer Dosis von 0,3 mmol Gd/kg i.v.
(Ohrrandvene) einem anästhesierten Kaninchen verabreicht
(3 ml/min). Da Gd-EOB-DTPA, welches eigentlich als MRT
Leberkontrastmittel eingesetzt wird, auch Röntgenstrahlen
absorbiert, konnte hier versuchsweise die Computertomographie
(CT) zum Nachweis der Anreicherung der liposomalen Komponente
im Blut herangezogen werden. In Fig. 4 ist der Verlauf der
Röntgendichte in ΔHU in der Aorta über einen Zeitraum von
einer Stunde dargestellt.
Claims (29)
1. Wirkstoffhaltige Liposomenformulierung, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
40-90% Phospholipide oder Amphiphile,
10-50% Sterole,
0-25% Ladungsträger, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 106-400 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff ein Röntgen- oder MRI-Kontrastmittel oder ein Radiodiagnostikum ist.
2. Wirkstoffhaltige Liposomenformulierung, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
40-70% Phospholipide oder Amphiphile,
30-50% Sterole,
5-20% Ladungsträger, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 100-400 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff ein Röntgen- oder MRI-Kontrastmittel oder ein Radiodiagnostikum ist.
3. Wirkstoffhaltige Liposomenformulierung, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
60-70% Phosphatidylcholin,
20-30% Cholesterol,
2-10% Phosphatidylglycerol, Phosphatidsäure und/oder Cholesterolhemisuccinat, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 150-350 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff ein Röntgen- oder MRI-Kontrastmittel oder ein Radiodiagnostikum ist.
4. Wirkstoffhaltige Liposomenformulierung gemäß einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß Phosphatidyl
cholin, Phosphatidylethanolamin, Sojaphosphatidylcholin,
Eiphosphatidycholin oder ein Sphingolipid als Phospholipid
verwendet wird.
5. Wirkstoffhaltige Liposomenformulierung gemäß einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß Hexadecyl
poly(3)glycerol, Dialkylpoly(7)glycerolether oder ein
Alkylglucosid als amphiphile Substanz verwendet wird.
6. Wirkstoffhaltige Liposomenformulierung gemäß einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß Cholesterol als
Sterol verwendet wird.
7. Wirkstoffhaltige Liposamenformulierung gemäß einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß als
Ladungsträger eine Fettsäure, Dicetylphosphat,
Cholesterolhemisuccinat, Phosphatidylglycerol,
Phosphatidylserin, Phosphatidsäure oder
Phosphatidylinosital verwendet wird.
8. Wirkstoffhaltige Liposomenformulierung gemäß einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß als
Ladungsträger mindestens eine amphiphile Substanz
verwendet wird.
9. Wirkstoffhaltige Liposomenformulierung gemäß einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Liposomen
einen mittleren Durchmesser von 150-250 nm aufweisen.
10. Wirkstoffhaltige Liposomenformulierung gemäß einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff
nur teilweise in den Liposomen verkapselt ist.
11. Wirkstoffhaltige Liposamenformulierung gemäß einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß 30-75% des
Wirkstoffs in den Liposomen verkapselt sind.
12. Wirkstoffhaltige Liposomenformulierung gemäß einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß 40-65% des
Wirkstoffs in den Liposomen verkapselt sind.
13. Wirkstoffhaltige Liposomenformulierung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß folgende Mischungsverhältnisse
der Komponenten vorliegen:
- a) 60% Sojaphosphatidycholin, 30% Cholesterol, 10% Sojaphosphatidylglycerol,
- b) 70% Sojaphosphatidycholin, 20% Cholesterol, 10% Sojaphosphatidylglycerol,
- c) 75% Sojaphosphatidycholin, 20% Cholesterol, 5% Sojaphosphatidylglycerol,
- d) 50% Sojaphosphatidycholin, 40% Cholesterol, 10% Sojaphosphatidylglycerol,
- e) 60% Sojaphosphatidycholin, 30% Cholesterol, 10% Distearoylphosphatidylglycerol,
- f) 70% Sojaphosphatidycholin, 20% Cholesterol, 10% Distearoylphosphatidylglycerol,
- g) 60% Sojaphosphatidycholin, 30% Cholesterol, 10% Dimyristoylphosphatidylglycerol,
- h) 60% Sojaphosphatidycholin, 30% Cholesterol, 10% Distearoylphosphatidsäure,
- i) 70% Sojaphosphatidycholin, 20% Cholesterol, 10% Distearoylphosphatidsäure oder
- k) 75% Sojaphosphatidycholin, 20% Cholesterol, 5% Distearoylphosphatidsäure.
14. Wirkstoffhaltige Liposomenformulierung gemäß einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff
Amidotrizoat, Metrizoat, Iopromid, Iohexal, Iopamidol,
Iosimid, Ioversol, Iomeprol, Iopentol, Ioxilan, Iobitridol,
Ioxaglat, Iotrolan, Iodixanol, Bis-[{3-N-(2,3-Dihydroxy
propyl-carbamoyl)-5-carbamoyl}-2,4,6-triiod-N-(2,3-di
hydroxypropyl)-anilid]-malonsäure oder 5-Hydroxyacetyl
amino-2,4,6-triiod-isophtholsäure- [(2,3-dihydroxy-N-methyl
propyl)-(2,3-dihydroxypropyl)]diamid ist.
15. Wirkstoffhaltige Liposomenformulierung gemäß einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff
Gd-DTPA, Gd-EOB-DTPA, Yb-EOB-DTPA, Dy-EOB-DTPA, Gd-DOTA,
Gd-BOPTA, Gadobutrol oder Mn-DPDP ist.
16. Verwendung von wirkstoffhaltigen Liposomenformulierung für
die Herstellung eines Mittels für die Röntgendiagnostik,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
40-90% Phospholipide oder Amphiphile,
10-50% Sterole,
0-25% Ladungsträger, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 100-400 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff ein Röntgenkontrastmittel ist.
17. Verwendung von wirkstoffhaltigen Liposomenformulierung für
die Herstellung eines Mittels für die Röntgendiagnostik,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
40-70% Phospholipide oder Amphiphile,
30-50% Sterole,
5-20% Ladungsträger, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 100-400 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff ein Röntgenkontrastmittel ist.
18. Verwendung von wirkstoffhaltigen Liposomenformulierung für
die Herstellung eines Mittels für die Röntgendiagnostik,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
60-70% Phosphatidylcholin,
20-30% Cholesterol,
2-10% Phosphatidylglycerol, Phosphatidsäure und/oder Cholesterolhemisuccinat, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 150-350 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff ein Röntgenkontrastmittel ist.
19. Verwendung von wirkstoffhaltigen Liposomenformulierung
gemäß einem der Ansprüche 16-18 für die Herstellung eines
Mittels für die röntgendiagnostische Darstellung des
Intravasalraumes.
20. Verwendung von wirkstoffhaltigen Liposamenformulierung
gemäß einem der Ansprüche 16-18 für die Herstellung eines
Röntgenkontrastmittels für die Computertomographie.
21. Verwendung von wirkstoffhaltigen Liposomenformulierung
gemäß Anspruch 20 für die Herstellung eines Mittels für
die röntgendiagnostische Darstellung des Intravasalraumes
mittels Computertomographie.
22. Verwendung von wirkstoffhaltigen Liposomenformulierung für
die Herstellung eines Mittels für die MRI-Diagnostik,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
40-90% Phospholipide oder Amphiphile,
10-50% Sterole,
0-25% Ladungsträger, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 100-400 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff ein MRI-Kontrastmittel ist.
23. Verwendung von wirkstoffhaltigen Liposomenformulierung für
die Herstellung eines Mittels für die MRI-Diagnostik,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
40-70% Phospholipide oder Amphiphile,
30-50% Sterole,
5-20% Ladungsträger, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 100-400 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff ein MRI-Kontrastmittel ist.
24. Verwendung von wirkstoffhaltigen Liposomenformulierung für
die Herstellung eines Mittels für die MRI-Diagnostik,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
60-70% Phosphatidylcholin,
20-30% Cholesterol,
2-10% Phosphatidylglycerol, Phosphatidsäure und/oder Cholesterolhemisuccinat, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 150-350 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff MRI-Kontrastmittel ist.
25. Verwendung von wirkstoffhaltigen Liposamenformulierung
gemäß einem der Ansprüche 22-24 für die Herstellung eines
Mittels für die diagnostische Darstellung des Intravasal
raumes mittels MRI.
26. Verwendung von wirkstoffhaltigen Liposomenformulierung für
die Herstellung eines Mittels für die Radiodiagnostik,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
40-90% Phospholipide oder Amphiphile,
10-50% Sterole,
0-25% Ladungsträger, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 100-400 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff ein Radiodiagnostikum ist.
27. Verwendung von wirkstoffhaltigen Liposomenformulierung für
die Herstellung eines Mittels für die Radiodiagnostik,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
40-70% Phospholipide oder Amphiphile,
30-50% Sterole,
5-20% Ladungsträger, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 100-400 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff ein Radiodiagnostikum ist.
28. Verwendung von wirkstoffhaltigen Liposomenformulierung für
die Herstellung eines Mittels für die Radiodiagnostik,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) folgendes Mischungsverhältnis der Lipide vorliegt:
60-70% Phosphatidylcholin,
20-30% Cholesterol,
2-10% Phosphatidylglycerol, Phosphatidsäure und/oder Cholesterolhemisuccinat, - b) die Liposomen einen mittleren Durchmesser von 150-350 nm aufweisen und
- c) der Wirkstoff ein Radiodiagnostikum ist.
29. Verwendung von wirkstoffhaltigen Liposomenformulierung
gemäß einem der Ansprüche 26-28 für die Herstellung eines
Mittels für die radiodiagnostische Darstellung des
Intravasalraumes.
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