DE19605954A1 - Transparentes Hochwasserschutzelement - Google Patents
Transparentes HochwasserschutzelementInfo
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02B—HYDRAULIC ENGINEERING
- E02B3/00—Engineering works in connection with control or use of streams, rivers, coasts, or other marine sites; Sealings or joints for engineering works in general
- E02B3/04—Structures or apparatus for, or methods of, protecting banks, coasts, or harbours
- E02B3/10—Dams; Dykes; Sluice ways or other structures for dykes, dams, or the like
- E02B3/102—Permanently installed raisable dykes
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
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- E06B—FIXED OR MOVABLE CLOSURES FOR OPENINGS IN BUILDINGS, VEHICLES, FENCES OR LIKE ENCLOSURES IN GENERAL, e.g. DOORS, WINDOWS, BLINDS, GATES
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- E06B2009/007—Flood panels
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Description
Die Erfindung betrifft transparente Hochwasserschutzelemente bestehend
aus einem oder mehreren fest installierten Rahmen bzw. Halterungen und
darin aufgenommenen Scheiben aus transparentem Kunststoff.
Bauelemente aus Acrylglas, das vorwiegend aus Polymethylmethacrylat
besteht, sind allgemein bekannt. Acrylglas bietet gegenüber Glas den
Vorteil geringeren Gewichts und geringerer Sprödigkeit. Weiterhin weist
Polymethylmethacrylat eine hohe Transparenz und eine gute
Witterungsbeständigkeit auf. Scheiben aus Polymethylmethacrylat
werden als Überdachungen, als Lärmschutzwände, aber u. a. auch im
Aquarienbau verwendet. Bekannt sind z. B. die öffentlichen Aquarien in
Auckland, Neuseeland, und in Edinburgh, Großbritannien (Siehe hierzu:
Röhm Spektrum, Herausg. Röhm GmbH, Darmstadt, (1985), 33, S. 38-39
und Röhm Spektrum (1994) 41, S. 50-51,), bei denen gewölbte
Scheiben, gefertigt aus gegossenen Acrylglasblöcken mit Abmessung von
1800 × 3800 × 55 mm eingebaut wurden.
Hochwasser, die zu hohen Schäden bei ufernah gelegenen Gebäuden
führen, kommen häufig vor. Um das Eindringen von Wasser durch
Fenster und Türen von Gebäuden zu verhindern oder zumindest
einzudämmen werden in der Regel Barrieren aus Holz- oder Stahlplatten
errichtet oder Sandsäcke an den Eindringstellen plaziert.
Alle diese Elemente weisen den Nachteil auf, daß sie wenn ein
Hochwasser droht oder bereits eingetreten ist mühsam an Ort und Stelle
gebracht werden müssen. Nach dem Hochwasser werden sie in der
Regel, schon wegen des unschönen Anblicks und der Behinderung des
Durchgangs, wieder abtransportiert.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es einen effektiven,
entweder permanent installierten oder im Bedarfsfall leicht zu
installierenden Hochwasserschutz bereitzustellen. Die Aufgabe wird
gelöst durch ein transparentes Hochwasserschutzelement, bestehend aus
einem oder mehreren Rahmen, in denen eine oder mehrere Scheiben aus
transparentem Kunststoff enthalten sind.
An individuellen öffentlichen oder privaten Gebäuden oder auch an Ufern,
die an hochwassergefährdeten Stellen liegen, können entsprechende
transparente Hochwasserschutzelemente installiert werden. Wegen ihrer
ansprechenden Optik können die transparenten
Hochwasserschutzelemente in Gegensatz zu üblichen
Hochwasserschutzbarrieren auch permanent aufgestellt sein. Notwendige
Durchgänge können leicht geschaffen werden indem bei einzelnen
Elementen die Scheiben aus transparentem Kunststoff entfernt werden
und nur bei Hochwassergefahr oder eingetretenem Hochwasser
eingesetzt werden.
Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, daß die Scheiben zugleich als
Lärmschutzwände dienen können.
Die transparenten Hochwasserschutzelemente bestehen aus einem oder
mehreren Rahmen mit darin enthaltenen Scheiben aus transparentem
Kunststoff, wobei die Scheiben in der Regel an mindestens zwei
gegenüberliegenden Kanten und am unteren Ende gehalten werden.
Der Rahmen wird bevorzugt aus rostfreiem Stahl gefertigt. Geeignet sind
z. B. den Rahmen bildende T- oder U-förmige Stahlelemente, in die eine
Scheibe aus transparentem Kunststoff ähnlich wie bei Bilderrahmen
eingesetzt werden kann. Der Rahmen kann z. B. so gestaltet sein, daß
die Scheibe aus transparentem Kunststoff, vorzugsweise eine
Acrylglasscheibe, wie ein Schieber bevorzugt von oben eingesetzt oder
herausgenommen werden kann. Dabei bilden die gehalterten Scheiben
zweckmäßig mit dem Terrain eine geschlossene oder wenigstens den
Wasserdurchtritt hemmende Barriere.
Alternativ kann die Scheibe auch von vorne bzw. hinten eingesetzt oder
herausgenommen werden und z. B. durch entsprechende Riegel im
Rahmen gesichert sein. Bei stationären transparenten
Hochwasserschutzelementen kann die Scheibe mit den Rahmen fest
verbunden sein. Rahmen und Scheibe können in an sich bekannter
Weise durch eine Dichtung, z. B. aus Gummi oder Teflon oder einem
anderen geeigneten Material verbunden sein. Dies gewährleistet eine
besonders gute Abdichtwirkung.
Der Rahmen selbst soll fest mit dem Untergrund verbunden sein. Dies
kann z. B. durch ein Betonfundament geschehen. Hier ist es zweckmäßig
wenn der Rahmen mit entsprechenden Verankerungen ausgestattet ist,
die seine Aufnahme im Betonfundament gestatten.
In einfachsten Fall kann der Rahmen aus zwei Pfosten, z. B. senkrecht
stehenden Doppel-T-Trägern bestehen. In diesem Fall sollten aber
zusätzliche Maßnahmen zur Abdichtung des transparenten
Hochwasserschutzelements an der Unterkante getroffen werden. Besser
ist eine, die Unterseite und die Seiten umfassende Rahmenkonstruktion,
die die Scheibe aus transparentem Kunststoff zusätzlich stabilisiert. Der
Rahmen kann allseitig um laufend sein. Er kann auch so gestaltet sein,
daß er zur Aufnahme mehrerer Scheiben geeignet ist, indem er durch
einen oder mehrere Pfosten oder Sprossen unterteilt wird.
Für die Scheiben sind grundsätzlich alle transparenten Kunststoffe, wie z. B.
Polyester oder Polycarbonate geeignet, sofern sie die elastostatischen
Voraussetzungen erfüllen und eine ausreichende Witterungsbeständigkeit
aufweisen. Insbesondere ist jedoch Acrylglas geeignet.
Acrylglasscheiben sind z. B. unter dem Handelsnamen Plexiglas®
erhältlich. Besonders bevorzugt wird Acrylglas mit einem hohen
Polymethylmethacrylatanteil, vorzugsweise über 90 Gew.-% oder reines
Polymethylmethacrylat, verwendet. Besonders geeignet ist gegossenes
Acrylglas wie es auch im Aquarienbau eingesetzt wird (Siehe z. B.
Produktbeschreibung Plexiglas® GS, Grundsorten 233, 222, 221, Kenn-
Nr. 221-1, insbesondere S. 5, Röhm GmbH, Darmstadt).
Um dem Wasserdruck standhalten zu können, soll die auftretende
Biegespannung der Scheiben, gemessen in MPa (N/mm²), 3 MPa nicht
überschreiten, wenn der Wasserspiegel bis zur Oberkante reicht. Dies ist
bei gegossenem Polymethylmethacrylat bei einer Scheibenhöhe von
1000 mm und einer Breite von 2000 mm z. B. der Fall, wenn die
Scheibendicke ca. 35 mm oder mehr beträgt. Die rechnerische
Durchbiegung liegt in diesem Fall bei ca. 3,4 mm. Bei einer 2000 mm
hohen Platte gleicher Breite wäre eine Dicke von ca. 70 mm erforderlich.
Die rechnerische Durchbiegung beträgt ca. 6 mm. In der Regel werden
die verwendeten Acrylglasscheiben in der Höhe zwischen 500 und 2000 mm
liegen. Die übliche Breite wird ebenfalls in diesem Bereich liegen. Die
Grundlagen zur Berechnung der Elastostatik sind dem Fachmann geläufig
(Siehe z. B.: Girkmann, K. (1963): Einführung in die Elastostatik der
Scheiben, Platten, Schalen und Faltwerke; Springer Verlag Wien, 6.
Auflage, S. 200 ff.).
Die Scheiben aus transparentem Kunststoff können ggf.
oberflächenvergütet sein. Gut geeignet sind z. B. Acrylglasscheiben mit
Kratzfestbeschichtungen oder Antigraffitibeschichtungen. Entsprechend
beschichtete Scheiben sind im Handel erhältlich.
Die transparenten Hochwasserschutzelemente können z. B. so installiert
sein, daß der Rahmen fest in einem Türrahmen oder dem Rahmen eines
Kellerfensters installiert ist und die Scheibe nur bei Bedarf eingesetzt
wird. Andererseits können auch ganze Gebäude vollständig oder teilweise
von stationären transparenten Hochwasserschutzelementen umgeben
sein. Der Zugang erfolgt durch entsprechend freigelassene Stellen, die
nur im Bedarfsfall durch transparente Hochwasserschutzelemente mit
herausnehmbaren Scheiben abgedichtet werden oder auch falls keine
solchen angebracht sind auch konventionell abgedichtet werden können.
Auch ist es denkbar die Elemente durch herausnehmbare
Rahmenkonstruktionen so zu gestalten das eine temporäre Aufstellung z. B.
nur in der hochwassergefährdeten Zeit (meist Winter oder Frühjahr) für
einige Monate erfolgt.
Die transparente Hochwasserschutzelemente bietet gegenüber dem
Stand der Technik eine Reihe von Vorteilen. Wegen ihrer Transparenz
wirken die transparente Hochwasserschutzelemente nicht störend und
beeinträchtigen die optische Wirkung der übrigen Architektur kaum.
Darüberhinaus ist die Integration der Elemente in die Gesamtarchitektur
z. B. moderner öffentlicher Gebäude denkbar. Die Elemente können
daher permanent installiert bleiben. Schon eine teilweise Installierung
vermindert den Einsatzaufwand im Falle eines Hochwassers, da an den
Stellen an den die erfindungsgemäßen Elemente aufgestellt sind, keine
Barrieren oder Sandsäcke mehr benötigt werden. In Uferbereichen haben
dort aufgestellte transparente Hochwasserschutzelemente weiterhin den
Vorteil, daß sie zugleich als Lärmschutzwände wirken können und so z. B.
von Schiffen verursachte Geräusche abschwächen.
Claims (5)
1. Transparentes Hochwasserschutzelement, bestehend aus einem oder
mehreren Rahmen, in denen eine oder mehrere Scheiben aus
transparentem Kunststoff enthalten sind.
2. Transparentes Hochwasserschutzelement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Scheiben aus Acrylglas bestehen.
3. Transparentes Hochwasserschutzelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Geometrie der Scheibe bzw. der
Scheiben so ausgelegt ist, daß die Biegespannung bei bis zur Oberkante
reichendem Wasserspiegel 3 MPa (N/mm²) nicht übersteigt.
4. Transparentes Hochwasserschutzelement nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es stationär fest
installiert ist.
5. Transparentes Hochwasserschutzelement nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen
stationär fest installiert und die Scheibe herausnehmbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996105954 DE19605954A1 (de) | 1996-02-17 | 1996-02-17 | Transparentes Hochwasserschutzelement |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996105954 DE19605954A1 (de) | 1996-02-17 | 1996-02-17 | Transparentes Hochwasserschutzelement |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19605954A1 true DE19605954A1 (de) | 1997-03-06 |
Family
ID=7785702
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996105954 Ceased DE19605954A1 (de) | 1996-02-17 | 1996-02-17 | Transparentes Hochwasserschutzelement |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19605954A1 (de) |
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-
1996
- 1996-02-17 DE DE1996105954 patent/DE19605954A1/de not_active Ceased
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Non-Patent Citations (3)
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Produktbeschreibung "PLEXIGLAS GS, Grund- sorten 233,222,221", Kenn-Nr.221-1, August 1933, der Fa. Röhm GmbH, Darmstadt, un- numerierte Seite (mit Abb.1-4) sowie S.5 * |
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