DE19604435C2 - Herd mit Scharnierhalter für Schwenktür - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Herd mit einer Backofenmuffel, die durch eine Schwenktür verschließbar ist, wobei an der Tür zwei Trägerteile befestigt sind, die jeweils über ein daran schwenkbar gelagertes Steckteil in einem Aufnahmebereich eines Scharnier­ halters lösbar gehaltert sind, der ein Befestigungsteil umfaßt, mit dem der Scharnierhalter am Herd befestigt ist.

Ein derartiger Herd ist bekannt aus der DE 41 08 816 A1, wobei das Steckteil und damit das Scharnier und die Tür mittels eines Lagerhakens in einer entsprechenden Öffnung im Gerätegehäuse bzw. einem nicht näher beschriebenen Scharnierhalter verhakt und auf die­ se Weise mit dem Gerätegehäuse lösbar verbunden ist.

Aus dem deutschen Gebrauchsmuster GM 75 07359 ist ein Scharnier für eine um eine waagrechte Achse schwenkbare Tür eines Haushaltsgerätes bekannt. Das Scharnier weist einen am Gehäuse des Haushaltsgerätes anbringbaren feststehenden Scharnierteil und ei­ nen an der Tür befestigbaren beweglichen Scharnierteil auf. Das feste Scharnierteil weist eine Lasche auf, welche an ihrer Oberkante einen hakenartigen Einschnitt hat. Unterhalb der Lasche sitzt am festen Scharnierteil eine Fahne. Die Lasche und die Fahne dienen dazu, den feststehenden Scharnierteil an einem mit seinem Steg an der Seitenwand des Haushaltsgerätes sitzenden, abgewinkelten Schenkel aufweisenden U-förmigen Träger zu befestigen. Dieser ist dazu in seinen Schenkeln mit Schlitzen zum Durchstecken der Lasche und zum Einstecken der Fahne ausgestattet.

Weiter ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 25 34 472 A1 Scharnier zur Herstellung einer Schwenkverbindung zwischen zwei Komponenten bekannt, das zwei schwenkbar miteinander verbundene Blätter und eine Fassung umfaßt, wobei das erste Blatt so ausgebildet ist, daß es an der ersten Komponente befestigt werden kann. Die Fassung ist so ausgebildet, daß sie an der zweiten Komponente befestigt werden kann und eine Einstecköffnung mit einander zugewandten Wänden aufweist, zwischen denen das zweite Blatt gleiten kann. Dabei weisen die erste Wand und das zweite Blatt komplementäre Mittel auf, die schnappend miteinander in Eingriff treten können und dann das zweite Blatt in der Einstecköffnung halten, wenn das zweite Blatt um ein bestimmtes Ausmaß in die Ein­ stecköffnung eingetreten ist, wobei die erste Wand zwischen dem Blatt und der zweiten Komponente angeordnet ist, wenn das Scharnier eingebaut ist.

Aus der deutschen Auslegeschrift DE-AS 2 76 501 ist ein Scharnier bekannt, das ein abklapp­ bares Deckelteil mit dem Rahmenteil eines Gehäuses verbindet. Die Scharnierverbindung bildet ein U-förmig gebogener Federbügel, der beim Aufsetzen des Deckelteils unter zwei Führungswinkel des Rahmenteils gleitet. Beim weiteren Einschieben des Bügels gleitet des­ sen Steg über zwei ansteigende Keilflächen eines Rastkörpers des Rahmenteils. In dieser Stellung kann der Deckel auf- und zugeklappt, jedoch nicht mehr abgenommen werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Brauchbarkeit des Scharnierhalters des Her­ des nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 mit einfachen konstruktiven Mitteln zu erhöhen.

Erfindungsgemäß ist dies dadurch erreicht, daß der Aufnahme­ bereich des Scharnierhalters an jeder schmalen Stirnseite eine Einstecköffnung und entsprechende Anschläge für das Steckteil zur beidseitigen Verwendbarkeit des Scharnierhal­ ters aufweist. Die Scharnierhalter können für den linken und den rechten Seitenbereich des Herdes fertigungstechnisch günstig identisch ausgeführt werden. Abhängig von der Befe­ stigung auf der einen oder anderen Seite des Herdes ist der Scharnierhalter dazu lediglich um 180° zu drehen. In jeder der beiden möglichen Stellungen bietet der Scharnierhalter jeweils eine Einstecköffnung für das Steckteil.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Steckteil im Bereich des dem Trägerteil abgewandten Endabschnittes ei­ nen Lagerhaken und davon beabstandet einen Steckteilabsatz auf, die beide mit den entsprechenden Anschlägen des Scharnierhalters den Sitz des Steckteils in Längsrichtung im Aufnahmebereich festlegen. Dies erleichtert die Montage der Tür am Herd, da eine Bedienperson, ohne den Einhakvorgang des Lagerhakens im Scharnierhalter selbst beobachten zu müs­ sen, das Steckteil auf einfache Weise in den Aufnahmebereich schiebt, bis der Steckteilabsatz an dem entsprechenden Scharnierhalteranschlag anschlägt. Dann besitzt der Lagerha­ ken automatisch die richtige Position zu dem entsprechenden Anschlag des Scharnierhalters und kann problemlos im Aufnah­ mebereich eingehakt werden. Vorteilhafterweise weist der Aufnahmebereich jeweils entsprechend der Länge des Steck­ teils von der Einstecköffnung beabstandet die Anschlagkante des Scharnierhalters für den Lagerhaken auf. Da das Bauteil beidseitig verwendbar sein soll und deshalb je nach Anwen­ dung um 180° gedreht wird, ist mit dieser Maßnahme eine Ver­ kürzung des Aufnahmebereichs in dessen Längsrichtung mög­ lich. Der Aufnahmebereich ist nur unwesentlich länger auszu­ führen als das Steckteil selbst. Dies ermöglicht eine kom­ pakte Bauweise der Scharnieranordnung. Bevorzugterweise ist der Lagerhaken an der schmalen Oberseite des Steckteils an­ geordnet. Dies erleichtert einer Bedienperson den Einbau der Tür am Herd. Da beim Einführen des Steckteils in den Aufnah­ mebereich dieses zunächst mit einer gewissen Neigung zur Längserstreckung des Aufnahmebereiches geführt wird, damit der Lagerhaken in den Scharnierhalter eingehakt werden kann, bis der Steckteilabsatz am entsprechenden Anschlag des Scharnierhalters anliegt, und dann erst das Steckteil zum Einhaken des Lagerhakens nach oben geschwenkt wird, ist es besonders vorteilhaft, daß der Steckteilabsatz an der Ober­ seite des Steckteils angeordnet ist.

Vorteilhafterweise erstreckt sich das Befestigungsteil le­ diglich von einer Seite des Aufnahmebereiches seitlich weg. So ist zum einen eine eventuell vorhandene räumliche Entfer­ nung des Aufnahmebereiches von den entsprechenden Montage­ stellen des Scharnierhalters an der Backofenmuffel bzw. an einer Montageschiene des Herdes möglich und zum anderen die seitliche Ausdehnung des Scharnierhalters minimiert.

Nachfolgend ist anhand schematischer Darstellungen ein Aus­ führungsbeispiel des erfindungsgemäßen Herdes beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des Herdes,

Fig. 2 den Scharnierhalter mit eingestecktem Steckteil in einer Ansicht gemäß Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,

Fig. 3 eine Ansicht des Scharnierhalters in Fig. 2 von links,

Fig. 4 eine stark vereinfachte Darstellung des Ein­ steckvorganges des Steckteils in den Aufnahmebe­ reich des Scharnierhalters und

Fig. 5 entsprechend Fig. 4 die beidseitige Verwendbar­ keit des Scharnierhalters für das Steckteil.

Ein Herd 1 besitzt eine Schalterblende 3 und darunter einen Türgriff 5, der an einer Schwenktür 6 befestigt ist, die ei­ ne Backofenmuffel 7 (unterbrochene Linien) verschließt (Fig. 1). An der Tür 6, genauer an dem Boden sind in deren beiden seitlichen unteren Bereichen jeweils ein Trägerteil 9 befe­ stigt. An einer Scharnierachse 11 schwenkbar gelagert ist ein Steckteil 13 mit einem Lagerha­ ken 15 (Fig. 2). Mit diesem ist das Scharnier und damit die Tür 6 in einem Aufnahmebereich 17 eines Scharnierhalters 19 verhakt. Der Scharnierhalter wiederum ist am Herd bzw. einer Montageschiene (nicht gezeigt) des Herdes befestigt.

Das Steckteil 13 weist zur verschwenkbaren Befestigung im Trägerteil 9 eine Lageröffnung 21 und einen Lageranschlag 23 auf (Fig. 5). Die Lageröffnung 21 ist in einem hakenförmigen Ansatz eines breiten Kopfbereiches des Steckteils 13 ausge­ bildet. In die entgegengesetzte Richtung erstreckt sich eine plattenförmige Steckzunge 25, die an ihrem Ende auf ihrer schmalen Oberseite den Lagerhaken 15 aufweist. Im Übergangs­ bereich zwischen der Steckzunge 25 und dem Kopfbereich des Steckteils 13 weist dieses ebenfalls auf ihrer schmalen Oberseite einen Steckteilabsatz 27 auf (Fig. 4, 5).

Der Scharnierhalter 19 besitzt gemäß Fig. 2 und 3 einen schachtelförmigen, unten offenen Mittelbereich 31, dessen eine Rückwand von einem abgekröpften, plattenförmigen Befe­ stigungsteil 33 gebildet ist. Das Befestigungsteil erstreckt sich sowohl unterhalb des Mittelbereichs 31 als auch seit­ lich davon weg. Das Befestigungsteil 33 weist zahlreiche Be­ festigungsöffnungen bzw. Vorrichtungen 35 sowie Montage­ hilfsöffnungen 37 zur Befestigung am Herd auf. Oberhalb des Mittelbereichs 31 ist der kanalförmige Aufnahmebereich 17 angeformt. Dieser weist den Querschnitt eines auf dem Kopf stehenden "U" auf. Der Aufnahmebereich besitzt also eine Deckwand 41 und zwei Seitenwände 43. Diese sind an ihren stirnseitigen Endbereichen, jeweils eine Einstecköffnung 45 bildend, aufgeweitet. In der Deckwand 41 des Aufnahmebe­ reichs 17 des Scharnierhalters 19 sind eine erste Lagerha­ kenöffnung 47 und eine zweite Lagerhakenöffnung 49 zur Auf­ nahme des Lagerhakens 15 in jeder der beiden möglichen Befe­ stigungslagen (Fig. 5) des Scharnierhalters 19 vorgesehen. Jede der beiden Lagerhakenöffnungen 47, 49 bildet an der der Mitte des Aufnahmebereiches 17 zugewandten Seite eine An­ schlagkante 51. Weiterhin weist der Aufnahmebereich 17 im Bereich der jeweiligen Einstecköffnung 45 einen Anschlag 53 für den Steckteilabsatz 27 auf (Fig. 2).

Zur Montage der Tür 6 bzw. des Trägerteils 9 bzw. des daran schwenkbar gelagerten Steckteils 13 im Scharnierhalter 19 bzw. in dessen Aufnahmebereich 17 wird wie folgt vorgegan­ gen:

Das Steckteil 13 wird mit der Steckzunge 25 entsprechend den unterbrochenen Linien in Fig. 4 schräg nach unten geneigt in den unten offenen Kanal des Aufnahmebereiches 17 des Scharnierhalters 19 eingeschoben, bis der Steckteilabsatz 27 an dem entsprechenden Anschlag 53 des Aufnahmebereiches 17 anstößt. Dabei stützt sich die schmale Unterseite des Steck­ teils 13 auf einer Lagerkante 61 des Scharnierhalters 19 ab. Dann wird das Steckteil aus der Schrägen in die Horizontale auf der Lagerkante 1 drehend geschwenkt, wodurch der Lager­ haken 15 durch die Lagerhakenöffnung 47 tritt. Die obere Schmalseite der plattenförmigen Steckzunge 25 liegt an der Unterseite der Deckwand 41 des Aufnahmebereichs 17 an. Das Steckteil 13 lagert durch die Anschläge 51, 53, die Lager­ kante 61 und die Deckwand 41 des Aufnahmebereiches 17 gesi­ chert in dem Scharnierhalter 19.

Gemäß Fig. 5 ist der Scharnierhalter 19 beidseitig verwend­ bar, da alle zur Festlegung des Steckteils 13 benötigten Mittel symmetrisch zur Mittelachse M des Scharnierhalters ausgeführt sind.

Claims (6)

1. Herd mit einer Backofenmuffel, die durch eine Schwenktür verschließbar ist, wobei an der Tür zwei Trägerteile be­ festigt sind, die jeweils über ein daran schwenkbar ge­ lagertes Steckteil in einem Aufnahmebereich eines Schar­ nierhalters lösbar gehaltert sind, der ein Befestigungs­ teil umfaßt, mit dem der Scharnierhalter am Herd befe­ stigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmebereich (17) an jeder schmalen Stirnsei­ te eine Einstecköffnung (45) und entsprechende Anschläge (51, 53) für das Steckteil (13) zur beidseitigen Ver­ wendbarkeit des Scharnierhalters (19) aufweist.

2. Herd nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steckteil (13) im Bereich des dem Trägerteil (9) abge­ wandten Endabschnitts einen Lagerhaken (15) und davon beabstandet einen Steckteilabsatz (27) aufweist, die mit den entsprechenden Anschlägen (51, 53) des Scharnierhal­ ters (19) den Sitz des Steckteils (13) im Aufnahmebe­ reich (17) festlegen.

3. Herd nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmebereich (17) jeweils entsprechend der Länge des Steckteils (13) von der Einstecköffnung (45) beabstandet die Anschlagkante (51) für den Lagerhaken (15) aufweist.

4. Herd nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerhaken (15) an der Oberseite des Steckteils (13) angeordnet ist.

5. Herd nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Steckteilabsatz (27) an der Oberseite des Steckteils (13) angeordnet ist.

6. Herd nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsteil (33) sich von einer Seite des Aufnahmebereiches (17) seitlich weger­ streckt.