DE19603902C2 - Verfahren und Anordnung zum Ablösen von Rückständen insbesondere zur Dekontaminierung in kerntechnischen Anlagen - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Ablösen von Rückständen insbesondere zur Dekontaminierung in kerntechnischen AnlagenInfo
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- G21F9/28—Treating solids
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablösen von Rückständen
insbesondere zur Dekontamination
in kerntechnischen Anlagen und
Behältern
sowie eine Anordnung
zur Durchführung des Verfahrens.
Ein mechanisches Entfernen der Rückstände an
Oberflächen von Behältern und Rohrleitungen ist mit
größten Problemen verbunden. Es findet dabei nur eine
Lockerung des Materials statt aber keine Abtragung
von der Fläche. Es kommt zu einem Verkeilen der Kru
sten, so daß die Flächen zwar locker sind aber noch
lange nicht vom Rohrmaterial abfallen. Hierfür gibt die
DE 34 47 827 ein Verfahren und ein Gerät an, welches
analog den Rohrreinigungsschläuchen mit Düsenkopf
vorne eingesetzt werden kann. Weitere Werkzeuge wie
eine Stahlbürste können zugleich durch intermittieren
des Fluid seitlich vorn am Düsenkopf longitudinal durch
einen Hydrozylinder bewegt werden. Auch ein Werk
zeug wie ein Hammer oder mehrere zugleich können
mit dieser Vorrichtung eingesetzt werden. Nachteilig ist,
daß die Ablagerungen ungleichmäßig abgetragen wer
den und für das Gerät schlecht zugängliche Orte nicht
bearbeitet werden können.
Nuklear(-chemische) Anlagen und Lagerbehälter
sind häufig hochgradig durch sedimentierte Rückstände
kontaminiert. Zur Dekontamination dieser Rückstände
ist die Verwendung von chemischen Lösungsmitteln be
kannt. Nachteilig ist, daß eine vollständige Dekontami
nation mittels dafür zugelassenen Lösungsmitteln nicht
durchführbar ist.
Weiterhin ist die Verwendung von Ultraschall zum
Abtrag bekannt. So wird zur Vermeidung von Beschädi
gungen bei Abbau der Ablagerungen an Brennelemen
ten mittels Ultraschallschwingen in der DE 32 38 886
vorgeschlagen, daß das Brennelement gleichzeitig von
gegenüberliegenden Seiten aus mit Ultraschallschwin
gen gleicher Leistung beschallt wird. Diese Anordnung
läßt eine Verwendung für den Abtrag in kerntechni
schen Anlagen nicht zu. Außerdem treten bei Ultra
schall hohe Energieverluste durch kleinen Wirkradius
auf.
Ein ebenfalls weit verbreitetes Verfahren zur Dekon
tamination in kerntechnischen Anlagen stellt das Sand
strahlen dar. Hierbei entsteht Sekundär-Waste (Abfall).
So z. B. lagen sich der Sand ab und muß gleichfalls
entfernt werden, was wiederum einen höheren Energie
einsatz im Verfahren zur Folge hat.
Ein Energiewandler zur
Hochleistungspulserzeugung,
der ein mehrpoliges koaxiales
Elektrodensystem aufweist,
ist in der nicht vorver
öffentlichten DE 195 32 219
beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein berüh
rungsloses Verfahren und eine Anordnung zum Entfer
nen von hochradioaktiven Rückständen anzugeben, das
auch in stark strukturierter Umgebung ein Entfernen
ermöglicht.
Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Patentan
sprüchen 1 und 6 im kennzeichnenden Teil enthaltenen
Merkmale.
Anhand eines Ausführungsbeispieles werden das Ver
fahren und die Anordnung durch die Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt einer zu de
kontaminierenden Anlage,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung einer Elektrodenanord
nung in der zu dekontaminierenden Anlage,
In Fig. 1 ist eine zu dekontaminierende Anlage (Be
hälter) 1 dargestellt. Desweiteren sind in diesem Behäl
ter 1 verlaufende Rohrleitungen 2 dargestellt, die nicht
weiter beschrieben werden. Durch eine Behälteröffnung
4 am oberen Teil des Behälters 1 werden eine Energie
koaxialleitung, 8 eine Steuerleitung 9, eine schwimm
und tauchfähige Trägereinheit 6 sowie Pumpleitungen
10 geführt. In dem Behälter 1 befindet sich außerdem ein
flüssiges Trägermedium 14. Vorzugsweise außerhalb
des Behälters 1 angeordnet ist eine Energieversorgung
11, eine Steueuervorrichtung 12 beispielsweise Joystick
zur Steuerung der schwimm- und tauchfähigen Träger
einheit 6 sowie ein Auffangbehälter 13 für aussedimen
tierte Ablagerungen 3. An der Trägereinheit 6 ange
bracht sind ein koaxiales, mehrpoliges Elektrodensy
stem 5 (vgl. die DE 195 32 219) über die Koaxialleitung 8 mit der Energie
versorgung 11 verbunden ist sowie eine Pumpe 7, die an
den Pumpleitungen 10 angeschlossen ist.
Dabei läuft das Verfahren wie folgt ab:
Die Trägereinheit 6 mit dem mehrpoligen Elektro
densystem 5 und der Pumpe 7, wird in den Behälter 1,
über die Behälterschleuse 4 eingebracht. Mittels Steue
rung 12 wird die schwimm- und tauchfähige Trägerein
heit 6 wie in Fig. 2 dargestellt, in die Nähe der resuspen
dierenden Ablagerung 3 gebracht. Nach Positionierung
des Elektrodensystems 5 nahe der zu resuspendieren
den d. h. der aufzuschließenden Ablagerung 3 werden
die Hochleistungspulse 15 in die Ablagerungen 3 einge
koppelt.
Dazu wird in der Energieversorgung 11 mittels einer
nicht näher dargestellten Impulsgleichstromquelle und
einer ebenfalls nicht näher dargestellten Kondensator
batterie in herkömmlicher Weise ein Hochleistungspuls
15 erzeugt. Dieser entlädt sich über eine Schaltfunken
strecke des sich in dem Trägermedium 14 befindlichen
Elektrodensystem 5. Dabei kommt es zu einer Verdich
tung einer Schicht im Trägermedium 14. Bedingt durch
die Stärke des zwischen dem Elektrodensystem 5 ent
standenen Hochleistungspuls 15 und damit des daraus
resultierenden Druckimpulses sowie der Tatsache, daß
die zu resuspendierenden Ablagerungen 3 Stoffunste
tigkeitsstellen aufweisen, erfolgt an den Ablagerungen 3
eine Druck- und Zugbeanspruchung. Die Energie des
Hochleistungspulses 15 liegt dabei zwischen 2 KJ und 20
KJ, je nach Dicke und Beschaffenheit der Ablagerungen
3. Die Ablagerungen 3 lösen sich von der Wand und
werden über die Pumpe 7 und die Pumpenleitungen 10
aus dem Behälter 1 gepumpt. Im Auffangbehälter 13
wird dann eine Materialtrennung vorgenommen, d. h.,
das flüssige Trägermedium 14 wird von den Ablagerun
gen 3 getrennt und fließt wieder in den Behälter 1 zu
rück.
Die schwimm- und tauchfähige Trägereinheit 6 mit
dem koaxialen mehrpoligen Elektrodensystem 5 und
der Pumpe 7 wird über den Joystick 12 in herkömmli
cher Art und Weise geführt. Die Trägereinheit 6 weist
gleichfalls Überwachungs- und Kontrolleinrichtungen
16 auf. So kann die Steuerung mittels Meßtechnik in der
Überwachungs- und Kontrolleinrichtung 16, d. h. durch
Strahlenwerte oder durch visuelle Führung mit Hilfe
von Kameras erfolgen. Über die schwimm- und tauchfä
hige Trägereinheit 6 wird der Reinigungsprozeß über
wacht und nach vollständiger Resuspendierung der Ab
lagerungen 3 an der gerade bearbeiteten Position wird
das Elektrodensystem 5 durch die Trägereinheit 6 an
einem anderen Ort neu positioniert. Der Aufbau der
Trägereinheit 6 sieht wie folgt aus:
Das Elektrodensystem 5 ist mit Hilfe der beweglichen
Gelenke 21 an einem Gehäuse 20 der Trägereinheit 6
angebracht. Vorzugsweise unterhalb der Trägereinheit
6 befindet sich die Pumpe 7. Die Befestigung der Pumpe
7 kann dabei starr oder flexibel erfolgen. Vorzugsweise
in Nähe des Elektrodensystems 5 befindet sich die Über
wachungs- und Kontrolleinrichtung 16. Dabei kann di
rekt an dem Elektrodensystem 5 eine nicht näher darge
stellte Kamera zur visuellen Erkennbarkeit der Dekon
taminierung angeordnet sein. Praktisch einfacher ist die
Anbringung der Einrichtung 16 am Gehäuse 20. Das
Gehäuse 20 besteht vorzugsweise aus Edelstahl und ist
wasserdicht gestaltet. Die Trägereinheit 6 weist im Ge
häuse 20 vorzugsweise Ballast- oder Lufttanks auf und
kann dadurch rollen wie ein U-Boot.
Durch die bewegliche Gestaltung des Elektrodensy
stems 5 am Gehäuse 20 und der u-bootartigen Bewe
gungsfreiheit der Trägereinheit 6 werden die erzeugten
Druck- bzw. Stoßwellen auch in unzugängliche Engen
eingeleitet.
1
Behälter
2
Rohrleitungen
3
Ablagerungen
4
4
Behälteröffnung
5
mehrpoliges koaxiales Elektrodensystem
6
schwimm- und tauchfähige Trägereinheit
7
Pumpe
8
Energiekoaxialleitung
2
9
Steuerleitung
10
Pumpleitung
11
Energieversorgung
12
Steuervorrichtung
13
Auffangbehälter
3
14
Trägermedium
15
Hochleistungspuls
16
Überwachungs- und Kontrolleinrichtung
20
Gehäuse
21
Gehäuse
Claims (9)
1. Verfahren zum Ablösen von Rückständen insbe
sondere zur Dekontaminierung in kerntechnischen
Anlagen und Behältern dadurch gekennzeichnet,
daß ein Hochleistungspuls (15), der durch ein mehr
poliges Elektrodensystem 5 erzeugt wird, eine
Schockwelle auslöst, die Schockwelle eine Druck
welle erzeugt, die Druckwelle Ablagerungen (3) an
ihren Stoffunstetigkeitsstellen auf Zug und Druck
beansprucht und damit die Ablagerungen (3) vom
Behälter (1) gelöst werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekenn
zeichnet, daß das mehrpolige Elektrodensystem (5)
über eine schwimm- und tauchfähige Trägereinheit
(6) in den Behälter (1) eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch ge
kennzeichnet, daß das mehrpolige Elektrodensy
stem (5) mittels der Trägereinheit (6) positioniert
wird.
4. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprü
che 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß im Behäl
ter (1) eine Flüssigkeit (14) enthalten ist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorge
nannten Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeich
net, daß Positionierung der Trägereinheit (6) über
eine Steuerung (12) erfolgt.
6. Anordnung zum Ablösen von Rückständen ins
besondere zur Dekontaminierung in kerntechni
schen Anlagen und Behältern dadurch gekenn
zeichnet, daß eine schwimm- und tauchfähige Trä
gereinheit (6) mit einem koaxialen mehrpoligen
Elektrodensystem (5) in dem Behaltet(1) zu den
Ablagerungen (3) positionierbar angeordnet ist.
7. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Elektrodensystem (5) an einem
Gehäuse (20) der Trägereinheit (6) mittels beweg
cher Gelenke (21) befestigt ist.
8. Anordnung nach Anspruch 5 dadurch gekenn
zeichnet, daß an der Trägereinheit (6) zusätzlich
eine Überwachungs- und Kontrolleinrichtung (16)
angeordnet ist.
9. Anordnung nach Ansprüchen 5 dadurch gekenn
zeichnet, daß an der Trägereinheit (6) eine Pumpe
(7) angebracht ist.
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