DE19603798A1 - Dynamischer Stuhl - Google Patents

Dynamischer Stuhl

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet des dynamischen Sitzens, und insbesondere einen dynamischen Sitz auf der Grundlage von Kippbewegungen der Sitzunterlage.
Bekannt sind Sitzunterlagen, welche kissenförmig (Sitzkissen) ausgestaltet sind. Diese Sitzunterlagen sind einerseits mit elastischem federnden Füllmate­ rial gefüllt, z. B. mit Federn, Schaumstoff oder dergleichen und andererseits als Luftkissen ausgestaltet, wobei die Steifigkeit der Sitzunterlage durch ein in der Sitzunterlage eingeschlossenes Gasvolumen erreicht wird.
Diese bekannten Sitzunterlagen führen jedoch zu einer Sitzstellung, welche ergonomisch inkorrekt ist und zu Dauerfehlbelastungen des Körpers führt. Verkrampfungen, Verspannungen oder gar bleibende gesundheitliche Schäden (z. B. Verkrümmungen der Wirbelsäule) können dadurch verursacht werden.
Es ist andererseits bekannt, daß Sitzbälle eine ergonomisch vorteilhafte Sitz­ stellung herbeiführen, indem der Körper zu andauernden Ausgleichbewegun­ gen (dem sogenannten "dynamischen Sitzen") angeregt wird. Durch diese Ausgleichbewegungen werden Haltungsschäden vorgebeugt, da die Muskula­ tur durch die Ausgleichbewegungen trainiert wird und die Bandscheiben in rhythmischen Wechsel be- und entlastet werden, was zur Erhaltung der Elasti­ zität der Bandscheiben und damit für ihre Gesunderhaltung von Bedeutung ist.
Eine durch ihre flache Konstruktion besonders günstige Ausführungsform von Sitzbällen ist durch die Anmelderin der vorliegenden Anmeldung vorgeschla­ gen worden (Gebrauchsmusteranmeldung G . . . ): Im Gegensatz zu herkömm­ lichen Sitzbällen ist dieser flache Sitzball ohne eine speziell konstruierte Unter­ lage zur Verhinderung der Wegrollgefahr verwendbar. Diese Art Ballkissen hat sich in der Praxis bestens bewährt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen neuartigen Sitz zu schaffen, der gegebenenfalls unter Ergänzung der Wirkung eines optimal gestalteten Ballkissens Ausgleichbewegungen beim Sitzen erlaubt, die bislang in dieser Art nicht erzielbar waren.
Diese und weitere Aufgaben werden durch einen Sitz gelöst, wie er im An­ spruch 1 festgelegt ist. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Mit anderen Worten sieht die Erfindung demnach eine begrenzt labile Kipp­ lagerung der Sitzfläche des Sitzes, beispielsweise eines Stuhls oder Hockers vor. Erfindungsgemäß wird diese Kipplagerung alternativ oder in Kombination durch eine gekrümmte Stützfläche für die Sitzfläche, eine Ein-Punkt-Abstüt­ zung hierfür, ein Gelenk oder einen elastisch verformbaren Stützkörper reali­ siert.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Kipplagerung der Sitzfläche, wobei der Kippwinkel bevorzugt begrenzt und einstellbar ist, können andersartige Ausgleichbewegungen im Körper eines Sitzenden erzielt werden, als durch herkömmliche Sitzbälle, nämlich insbesondere Ausgleichbewegungen mit größerer Auslenkung bzw. Amplitude.
Vorteilhafterweise wird die Sitzfläche durch ein Ballkissen bzw. einem luftge­ füllten Hohlkörper bereitgestellt, dessen Auflagebereich mit dem Sitzträger verbunden ist. Durch diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzes werden die spezifischen Ausgleichbewegungen, die mit einem Ballkissen er­ zielbar sind, mit den spezifischen Ausgleichbewegungen kombiniert, wie sie nur durch die erfindungsgemäße Kipplagerung erzielbar sind.
Ein besonders kompakter Sitz bzw. eine Sitzunterlage, die auf herkömmlichen Stühlen, Bänken oder dergleichen, aber auch direkt auf dem Boden verwendet werden kann, wird erfindungsgemäß dadurch bereitgestellt, daß beim erfin­ dungsgemäßen Sitz die gekrümmte Stützfläche unmittelbar mit der Sitzfläche verbunden ist.
Im Fall einer gekrümmten Stützfläche zur Kipplagerung der Sitzfläche hat diese bevorzugt Kugelsegmentform. Durch diese Form ist eine besonders harmoni­ sche Kippbewegung erreichbar.
Wenn der Sitzträger des erfindungsgemäßen Sitzes als Gelenk realisiert ist, hat dieses bevorzugt einen einzigen Drehpunkt.
Ein Hocker bzw. ein Stuhl kann mit dem erfindungsgemäßen Sitz dadurch ohne großen Aufwand erzielt werden, daß die Sitzfläche und der Sitzträger durch ein bevorzugt stangenförmiges Verbindungselement miteinander ver­ bunden sind, dessen Länge vorteilhafterweise einstellbar ist.
Im Falle einer gegenseitig beabstandeten Anordnung von Sitzfläche und Sitz­ träger sind bevorzugt Mittel zur Kippbegrenzung vorgesehen, um die an sich erwünschte Kippdynamik des Stuhls, die durch die spezielle Kipplagerung erreicht wird, in vertretbaren Grenzen zu halten. Bevorzugt sind Kippbegren­ zungsmittel als radial von der Verbindungsstange abstehende Elemente aus­ gebildet, die im vorgegebenen Abstand über der starren schalenförmigen Stützfläche, der Ein-Punkt-Abstützung, dem Gelenk bzw. dem elastisch ver­ formbaren Stützkörper angeordnet sind, und zwar bevorzugt in axialer Rich­ tung des Verbindungselements verstellbar, um den Kippwinkel den jeweiligen Verhältnissen bzw. den Wünschen eines Benutzers entsprechend anpassen zu können.
Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung des die Sitzfläche abstützenden Sitz­ trägers als Ballkissen, das bevorzugt über eine Verbindungsstange an der Sitzfläche befestigt ist. Der Vorteil dieser Art von elastisch verformbarem Stützkörper besteht darin, daß er kostengünstig herstellbar und langlebig ist. Wenn die Sitzfläche zudem ebenfalls durch ein Ballkissen festgelegt ist, wird der Vorteil einer optimalen Kombination der damit jeweils erreichbaren Aus­ gleichbewegungen erzielt.
Auf der Grundlage des erfindungsgemäßen Sitzes mit zwischen Sitzfläche und Sitzträger angeordnetem stangenförmigen Verbindungselement läßt sich pro­ blemlos ein Stuhl in herkömmlicher Bauform, wie beispielsweise ein Stuhl mit Fahrgestell aufbauen, wobei der Sitzträger in der vorstehend angeführten Weise im Fahrgestell gelagert ist, statt sich direkt auf dem Untergrund ab­ zustützen.
Weitere Aufgaben, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden beispielhaften Beschreibung eines bevorzugten Ausfüh­ rungsbeispiels hervorgehen, unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung; es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzes mit kompakter Einheit aus Ballsitzkissen und kugelsegmentförmigem Sitzträger,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzes, bei dem im Unterschied zur ersten Ausführungsform Ballkissen und kugelsegmentförmiger Sitzträger beabstandet voneinander an­ geordnet sind,
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzes, bei dem in Abwandlung der zweiten Ausführungsform der Sitzträger als Ein-Punkt-Abstützung ausgebildet ist,
Fig. 4 eine vierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzes, bei dem der Sitzträger in Abwandlung der dritten Ausführungsform durch ein Gelenk gebildet ist, das an einem Stuhlfahrgestell befe­ stigt ist,
Fig. 5 eine fünfte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzes, bei dem der Sitzträger in Abwandlung der vierten Ausführungsform durch ein Ballkissen gebildet ist, das im Stuhlfahrgestell so gela­ gert ist, daß die Sitzfläche eine begrenzte labile Kippbewegung ausführen kann.
Die in Fig. 1 gezeigte erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzes besteht aus einem Ballkissen 1 und einem Kugelsegmentkörper 2. Das Ball­ kissen 1 ist ein Hohlkörper, bevorzugt aus elastischem Kunststoffmaterial allgemein zylindrischer Form mit einer Sitzfläche 3 und einer Auflagefläche bzw. Unterseite 4 und einem dazwischen angeordneten Übergangsbereich 5. Der Übergangsbereich 5 ist wulstförmig, während die Sitzfläche 3 und die Bodenfläche 4 im wesentlichen flach ausgebildet sind.
Der kugelsegmentförmige Körper 2, der eine gekrümmte schalenförmige Stütz­ fläche für den Sitz gemäß der ersten Ausführungsform bildet, ist bevorzugt ebenfalls als Hohlkörper, jedoch aus einem im wesentlichen starren Material gebildet und umfaßt eine kugelsegmentförmige Stützfläche 6 und eine im we­ sentlichen eben verlaufende Tragfläche 7, auf der die Unterseite 4 des Ball­ kissens 1 aufliegt. Bevorzugt ist die Unterseite 4 gegebenenfalls lösbar fest mit der Tragfläche 7 verbunden.
Der in Fig. 1 gezeigte Sitz stellt eine kompakte Ausführungsform zur Förde­ rung des erfindungsgemäß erzielbaren dynamischen Sitzens dar. Insbesondere sind in diesem dynamischen Sitz die an sich bekannten, das dynamische Sit­ zen fördernden Eigenschaften eines Ballkissens kombiniert mit einer Kipplage­ rung des Ballkissens, die durch den starren kugelsegmentigen Sitzträger be­ wirkt wird. Während das Ballkissen eine labile Sitzunterlage bildet, die die Muskulatur im Rücken und Beckenbereich dadurch trainiert, daß Bewegungen mit kleinen Auslenkungen produziert werden, fördert der kugelsegmentförmige Stützkörper 2 Bewegungen der Muskulatur mit größerer Auslenkung. Vorteil­ haft ist schließlich die Kombination dieser durch das Ballkissen und die kugel­ segmentförmige Stützfläche ausgelösten Ausgleichbewegungen, die vor allem eine rhythmische Wechsel- Be- und Entlastung der Bandscheiben ermöglicht, wie sie bislang mit Ballkissen alleine nicht erreicht werden konnte.
Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzes kann auch dahingehend abgewandelt bzw. vereinfacht werden, daß das Ballkissen durch eine weiche bzw. elastische Auflage ersetzt wird. Dadurch wird ein dynamisches Sitzen realisiert, das im wesentlichen auf der Kippbewegung des kugelsegmentförmigen Stützkörpers 2 beruht.
Der Sitz gemäß der ersten Ausführungsform eignet sich entweder als direkt bodengestützter Sitz oder als Sitzauflage für einen herkömmlichen Stuhl oder dergleichen.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzes, der die in Fig. 1 gezeigten Grundelemente umfaßt, nämlich das Ballkissen 1 und den kugelsegmentförmigen Stützkörper 2. Bei der zweiten Ausführungsform sind diese beiden Sitzbestandteile jedoch nicht unmittelbar miteinander, son­ dern über ein stangenförmiges Verbindungselement 8 verbunden, das als Abstandselement für diese beiden Bauteile dient. Aufgrund des Verbindungs­ elements 8 ist der Sitz gemäß der zweiten Ausführungsform ein kippgelagerter Hocker mit grundsätzlich ähnlichen dynamischen Eigenschaften wie der Sitz gemäß der ersten Ausführungsform, jedoch mit dem Unterschied einer stärke­ ren Ausprägung des Kippmoments aufgrund des gegenseitigen Abstands von Kugelsegement-Stützkörper 2 und Ballkissen 1.
Bevorzugt erfolgt die Verbindung zwischen dem stangenförmigen Verbin­ dungselement 8 und dem Ballkissen 1 bzw. dem kugelsegmentförmigen Stütz­ körper 2 wie folgt: An jedem Ende des stangenförmigen Verbindungselements 8 ist eine Scheibe 9 bzw. 10 befestigt, und die Scheibe 9 ist mit der Boden­ fläche 4 des Ballkissens verbunden, während die Scheibe 10 mit der ebenen Tragfläche 7 des kugelsegmentförmigen Trägers 2 fest verbunden ist. Bevor­ zugt bestehen das rohrförmige Verbindungselement 8 und die beiden Scheiben 9 und 10 aus Metall, und die Scheiben sind in diesem Fall mit der Stange verschweißt.
Wie in Fig. 2 gezeigt, hat die ballkissenseitige Scheibe 9 einen kleineren Durchmesser als das Ballkissen und erstreckt in nicht dargestellter Weise mit ihrem kreisförmigen Rand in eine kreisförmige Hinterschneidung in der Unter­ seite 4 des Ballkissens. Dies erlaubt eine einfache und sichere Montage des Ballkissens auf der Scheibe 9 und gegebenenfalls einen problemlosen Aus­ tausch des Ballkissens. Die Scheibe 10 hingegen weist in der dargestellten Ausführungsform einen größeren Durchmesser auf als die Tragfläche 7 des kugelsegmentförmigen Stützkörpers 2. Der Rand der Scheibe 10 ist umlau­ fend flanschartig abwärts gebogen und begrenzt damit die Kippbewegung des Stützkörpers 2 und dadurch des gesamten Sitzes, weil die freie Kante dieses Flanschrandes 11 mit dem Boden, auf dem sich der Sitzträger abstützt, be­ reits bei einem moderaten Kippwinkel in Kontakt gelangt, der kleiner ist als der Kippwinkel, wie er ohne eine derartige Kippbegrenzung realisierbar ist.
Während vorstehend zur Verbindung zwischen der Scheibe 9 und dem Ball­ kissen eine Hinterschneidung erläutert ist, kann diese Verbindung auch durch Kleben erfolgen.
Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzes, der eine Abwandlung der in Fig. 2 gezeigten zweiten Ausführungsform darstellt. Gemäß der dritten Ausführungsform ist der im wesentlichen starre kugelseg­ mentförmige Stützkörper 2 ersetzt durch eine Ein-Punkt-Abstützung in Gestalt eines stumpfen oder schalenförmig gewölbten Endes 12 der Stange 8, das zur begrenzten Kipplagerung mit einer starren Kippbegrenzungsscheibe 13 zu­ sammenwirkt, die kreisförmig ausgebildet und mit einem vorbestimmten Ab­ stand vom stumpfen Ende 12 in Richtung auf das Ballkissen 1 versetzt an der Stange 8 befestigt ist. Die Höhenlage der Scheibe 13 an der Stange 8 ist bevorzugt einstellbar, wodurch der Kippwinkel des Sitzes einstellbar ist, d. h. der Winkel der Stange 8 relativ zur Vertikalen, unter welchem die Randkante der Scheibe 13 zur Kippbegrenzung in Eingriff mit dem Untergrund gelangt.
Die Kippbegrenzungsscheibe 13 muß nicht vollflächig ausgebildet sein. Zur Kippbegrenzung des Stuhls geeignet ist auch eine speichenradartige Kippbe­ grenzung oder eine Kippbegrenzung, die ausschließlich aus radial zur Stange 8 verlaufenden Rippen besteht.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann der erfindungsge­ mäße Sitz mit Kipplagerung auch in Gestalt eines konventionellen Stuhls, insbesondere eines Bürostuhls mit Fahrgestell realisiert sein. Entsprechende Ausführungsformen sind in den Fig. 4 und 5 gezeigt. Die Realisierung des erfindungsgemäßen Sitzes in Gestalt eines herkömmlichen Stuhls ist jedoch nicht auf diese Ausführungsform beschränkt, vielmehr kommen hierfür auch die Ausführungsformen gemäß den Fig. 1, 2, und 3 in Betracht.
Der in Fig. 4 gezeigte Stuhl mit Lehne 25 umfaßt das Ballkissen 1 der vor­ ausgehenden Ausführungsformen, das ähnlich wie beispielsweise in Fig. 3 fest mit einer Stange 8 verbunden ist, die sich von der Bodenfläche des Ball­ kissens 1 abwärts erstreckt. Der dargestellte Stuhl umfaßt ferner ein schema­ tisch dargestelltes Stuhlfahrgestell 14 mit fünf Rädern 24, von denen drei gezeigt sind. Das untere Ende der Stange 8 ist über ein Gelenk 15 mit dem Fahrgestell 14 verbunden, das bei dieser Ausführungsform als Sitzträger des erfindungsgemäßen Sitzes dient. Das Gelenk 15 erfordert aufgrund seiner großen Kipplabilität zur Begrenzung des Kippwinkels Kippbegrenzungsmittel, die grundsätzlich wie die in Fig. 3 mit 13 bezeichnete Kippbegrenzung reali­ siert sein können. Die in Fig. 4 gezeigte Kippbegrenzung 16 hat beispielsweise Scheibenform und ist oberhalb des Gelenks 15 fest mit der Stange 8 verbun­ den und, wie anhand von Fig. 3 erläutert, gegebenenfalls entlang der Stange 8 verschiebbar, um den Kippwinkel einzustellen, der durch den Rand der Kipp­ begrenzung 16 in Zusammenwirkung mit einem entsprechenden Widerlager auf dem Fahrgestell 14 festgelegt ist.
Fig. 5 zeigt eine Abwandlung des Stuhls von Fig. 4. Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von derjenigen in Fig. 4 durch die Aus­ bildung des Sitzträgers in Gestalt eines weiteren Ballkissens 20, das mit der Stange 8 in ähnlicher Weise verbunden ist, wie das die Sitzfläche festlegende Ballkissen 1, nämlich beispielsweise durch eine in einer Hinterschneidung des Ballkissens angeordneten, fest mit der Stange 8 verbundenen Scheibe.
Das Ballkissen 20 ist auf einer ebenen Lagerfläche des Fahrgestells 14 abge­ stützt, und der erzielbare Kippwinkel wird durch die Kippbegrenzung 16 fest­ gelegt, wie sie vorausgehend erläutert ist.
Das als Sitzträger dienende Ballkissen 20 unterscheidet sich bezüglich seiner Abmessungen bevorzugt vom Ballkissen 1. Während das die Sitzfläche bilden­ de Ballkissen 1 typischerweise eine Höhe von ca. 7 cm hat, hat das den Sitz­ träger bildende Ballkissen 20 eine Höhe von ca. 3,5 cm. Bevorzugt hat das Ballkissen 20 einen größeren Durchmesser als das Ballkissen 1. Ferner kann die Elastizität der beiden Ballkissen unterschiedlich gewählt sein, wobei das als Sitzträger dienende Ballkissen 20 bevorzugt eine geringere Elastizität hat als das die Sitzfläche festlegende Ballkissen 1.
Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzes auf der Grundlage von zwei durch eine Stange bzw. einen Fuß voneinander beabstan­ deten Ballkissen 1, 20 kann auch getrennt, d. h. ohne ein Fahrgestell realisiert sein, in ähnlicher Weise wie die in Fig. 2 gezeigte Ausführungsform des erfin­ dungsgemäßen Sitzes (Hocker). Ferner kann diese Anordnung aus zwei Ball­ kissen 1, 20 auch über eine (doppelt-)trompetenförmige Fußstruktur mitein­ ander verbunden sein.

Claims (15)

1. Sitz mit einer Sitzfläche (3) und einem die Sitzfläche stützenden Sitz­ träger (2, 12, 15, 20), der zur Kipplagerung der Sitzfläche (3) alternativ oder in Kombination aufweist:
  • a) eine im wesentlichen starre, gekrümmte Stützfläche (6),
  • b) eine Ein-Punkt-Abstützung (12),
  • c) ein Gelenk (15),
  • d) einen elastisch verformbaren Stützkörper (20).
2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche (3) ein Ballkissen (1) bzw. einen luftgefüllten Hohlkörper aufweist, dessen Auflagefläche (4) mit dem Sitzträger (2) verbunden ist.
3. Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ge­ krümmte Stützfläche (6) Teil eines Stützkörpers bildet, der über eine Tragfläche (4) mit der Sitzfläche (3) verbunden ist.
4. Sitz nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gekrümmte Stützfläche (6) Kugelsegmentform hat.
5. Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (15) einen einzigen Drehpunkt hat.
6. Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der ela­ stisch verformbare Stützkörper (20) ein Ballkissen ist.
7. Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche (3) und der Sitzträger (2, 12, 15, 20) über ein Verbin­ dungselement (8) voneinander beabstandet miteinander verbunden sind.
8. Sitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungs­ element (8) zur Einstellung der Abstandes zwischen Sitzfläche (3) und Sitzträger (2, 12, 15, 20) längenverstellbar ist.
9. Sitz nach Anspruch 7 oder 8 dadurch gekennzeichnet, daß das Verbin­ dungselement (8) stangenförmig ausgebildet ist.
10. Sitz nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß Mittel (11, 13, 16) zur Begrenzung der Kippbewegung der Sitzfläche (3) bzw. des Sitzträgers (2, 12, 15, 20) vorgesehen sind.
11. Sitz nach Anspruch 10 in Verbindung mit Anspruch 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Mittel (11, 13, 16) zur Kippbewegungsbegrenzung mit einem Untergrund zusammenwirkende und mit der Verbindungs­ stange (8) verbundene Anschlagmittel sind.
12. Sitz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (11, 13, 16) zur Kippbewegungsbegrenzung über den Rand des Sitzträgers (2, 12, 15, 20) abwärts vorstehende Anschlagmittel sind.
13. Sitz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (11, 13, 16) zur Kippbewegungsbegrenzung an der Verbindungsstange (8) über dem Sitzträger (2, 12, 15, 20) angebracht sind.
14. Sitz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (11, 13, 16) zur Kippbewegungsbegrenzung axial verstellbar an der Verbin­ dungsstange (8) angebracht sind.
15. Sitz nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß er Bestandteil eines auf Rollen laufenden Stuhls bildet.
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