DE4400395A1 - Pendelstuhl - Google Patents
PendelstuhlInfo
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- A47C7/00—Parts, details, or accessories of chairs or stools
- A47C7/36—Support for the head or the back
- A47C7/40—Support for the head or the back for the back
- A47C7/44—Support for the head or the back for the back with elastically-mounted back-rest or backrest-seat unit in the base frame
- A47C7/448—Support for the head or the back for the back with elastically-mounted back-rest or backrest-seat unit in the base frame with resilient blocks
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- A47C3/02—Rocking chairs
- A47C3/025—Rocking chairs with seat, or seat and back-rest unit elastically or pivotally mounted in a rigid base frame
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- A47C3/0255—Rocking chairs with seat, or seat and back-rest unit elastically or pivotally mounted in a rigid base frame pivotally mounted in the base frame, e.g. swings
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem An
spruch 1.
Ein ergonomisches Sitzmöbel, dessen Sitz in jede beliebige ho
rizontale Richtung relativ zum Fußteil neigbar ist, ist aus
der Patentschrift CH-A 678 388 bekannt. Diese allseitige Neig
barkeit wird durch eine elastische Gelenkvorrichtung im Fußteil
des Sitzes erzielt und ermöglicht eine Variierung der
Sitzposition, die den anatomischen Gegebenheiten des sitzenden
Körpers angepaßt ist. Die Gelenkvorrichtung besteht dabei im
wesentlichen aus einem elastischen Kissen zwischen zwei Rohren
den, die durch eine Spannschraube beidseitig an das Kissen gepreßt
werden und so zusammenhalten. Es handelt sich eigentlich
um eine elastische Verbindung, welche gleichzeitig die Gelenk
funktion und die Rückstellfunktion übernimmt.
Die Verwendungsmöglichkeiten eines Stuhles mit allseitig neig
barer Sitzfläche sind sehr vielseitig. Er kann beispielsweise
im Büro, in Werkstätten, im Haushalt, vorzugsweise aber in der
Schule eingesetzt werden. Gerade der Einsatz in Schulen erfor
dert eine robuste und kostengünstige elastische Gelenkvorrich
tung.
Die Ausführungen gemäß der CH-A 678 388 haben den Nachteil,
daß der Fuß zum Anbringen einer Gelenkverbindung unterteilt
ist. Die Unterteilung des Fußes erfordert einen aufwendigen
Aufbau des gesamten Stuhles und ergibt wegen des relativ großen
Abstandes zwischen Sitzfläche und Gelenk ein starkes Aus
schwenken der Sitzfläche. Die Kräfte werden von der Sitzfläche
durch einen Hebelarm auf das Gelenk übertragen, so daß das Ge
lenk sehr hohe Kräfte aufnehmen muß. Durch die Hebelwirkung
wird die Bandbreite der von verschieden schweren Personen er
zeugten Kräfte auf das Gelenk sehr breit, so daß kein elasti
sches Kissen gefunden werden kann, das für wünschbare Gewichts
bereiche und Auslenkungen eine sinnvolle Rückstellkraft gewähr
leisten kann. Für eine leichte Person wird der Sitz zu starr
und für eine schwere Person wird die Sitzfläche direkt in die
maximale Neigungslage ausgelenkt.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Ausführungen sind die hohen
Reibungskräfte zwischen dem elastischen Kissen und der Verbin
dungsschraube sowie den beiden Rohrenden. Auch durch das Einfü
gen von Teflonscheiben zur Verminderung der reibungsbedingten
Abnützung wird das elastische Kissen bei intensiver Benützung
zu stark beansprucht. Nebst der Reibung wird das elastische
Kissen auch starken Scherkräften ausgesetzt. Diese Scherkräfte
entstehen durch die seitliche Verschiebbarkeit der beiden Roh
renden gegeneinander. Die Scherkräfte führen bei der Ausfüh
rungsform mit einer Stahlfeder zu deren Deformierung und somit
zum Verschwinden der gewünschten Elastizitätseigenschaften.
Die erfindungsgemäße Aufgabe besteht nun darin, einen Stuhl
mit allseitig neigbarer Sitzfläche zu beschreiben, welcher
einen einfachen Aufbau besitzt, keine Teile umfaßt die einem
hohen Verschleiß oder übermäßig großen Kräften ausgesetzt
sind. Die Auslenk- und Rückstelleigenschaften sollen ergono
misch richtig an den Benützerkreis und/oder an die Tätigkeit
anpaßbar sein.
Die erfinderische Lösung für einen Pendelstuhl besteht darin,
daß in einem ersten erfinderischen Schritt erkannt wird, daß
die Gelenkfunktion und die Rückstellfunktion getrennt werden
müssen, um eine Ausführung zu finden, die beide Aufgaben opti
mal erfüllt. In einem zweiten Schritt wird bestimmt, daß die
Gelenkfunktion durch ein geführtes Gelenk und die Rückstell
funktion durch mindestens ein elastisches Rückstellelement
übernommen wird. Ein geführtes Gelenk hat den Vorteil, daß die
bewegungsbedingte Reibung an dafür vorgesehenen Reibungsflächen
und nicht am elastischen Rückstellelement auftritt. Diese Rei
bungsflächen werden so ausgeführt, daß das Gelenk auch bei an
dauernder Bewegung eine lange Lebensdauer hat. Die Reibungsflä
chen werden vorzugsweise aus Material mit einem kleinen Rei
bungskoeffizienten ausgeführt. Geeignet sind beispielsweise
harte Metalle und/oder Kunststoffe, insbesondere Teflon.
Gelenke die eine allseitige Neigbarkeit ermöglichen und somit
für einen erfindungsgemäßen Pendelstuhl verwendet werden kön
nen, sind im wesentlichen Kugel- und Kardangelenke. Ein solches
Gelenk wird nun vorzugsweise am oberen Ende des Fußes als Ver
bindungsteil zur Sitzfläche angeordnet, so daß die Sitzfläche
allseitig neig- bzw. kippbar ist. Durch die Anordnung des Ge
lenkes direkt unter der Sitzfläche werden die Kräfte von der
Sitzfläche auf das Gelenk aufgrund des kurzen Hebelarmes mini
mal. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, daß die Sitzfläche
beim Neigen nur unwesentlich seitlich ausgelenkt wird. Dadurch
kann beim Sitzen zur Entspannung der Rückenmuskulatur bei
spielsweise eine am Ort kreisende Kippbewegung des Beckens aus
geführt werden. Die Anordnung einer Gelenkvorrichtung direkt
unter der Sitzfläche als Verbindungsteil zwischen dem Fuß und
der Sitzfläche kann für sich als Erfindung betrachtet werden.
Die Ausgestaltung als Verbindungsteil hat den weiteren Vorteil,
daß die Gelenkvorrichtung in einem modulartigen Stuhlprogramm
als eine mögliche Verbindung mit jedem Fuß- und jedem Sitzteil
dieses Programms kombiniert werden kann.
Ebenfalls zwischen dem Fuß und der Sitzfläche wird eine Rück
stellvorrichtung mit mindestens einem elastischen Rückstellele
ment so angeordnet, daß bei einer Kippbewegung der Sitzfläche
Rückstellkräfte auftreten, die von der Neigung der Sitzfläche
relativ zu ihrer Gleichgewichtslage abhängen. Die klare Tren
nung von Gelenk- und Rückstellfunktion ergibt den weiteren Vor
teil, daß gegebenenfalls mehrere Rückstellelemente so vorgese
hen werden können, daß die Rückstellkräfte bei gleicher Nei
gung aber verschiedener Kipprichtung unterschiedlich sind.
Diese Ausführung wird beispielsweise dann gewählt, wenn die
Neigung einer sitzenden Person nach vorne, nach hinten oder zur
Seite je eine unterschiedlich starke Neigung der Sitzfläche be
wirken soll. Um in jede Richtung die gewünschte Rückstelleigen
schaft zu erzielen, können um das Gelenk in alle Richtungen
Rückstellelemente mit gewünschter unterschiedlicher Elastizität
und/oder in unterschiedlichen Abständen angeordnet werden. Zur
Beeinflussung der Rückstelleigenschaften kann zudem eine Vor
spannvorrichtung vorgesehen werden, welche die Rückstellvor
richtung mit einer vorzugsweise einstellbaren Vorspannung be
aufschlägt.
Durch die gezielte Anordnung von Rückstellelementen und/oder
durch eine vorzugsweise verstellbare Vorspannvorrichtung wird
ein ergonomisch optimales Kippverhalten ermöglicht. Das ergono
misch richtige Kippverhalten hängt dabei jeweils vom Gewicht
der den Stuhl benützenden Person und ihren Tätigkeiten ab. So
wird ein Schülerstuhl vorzugsweise der Schulstufe bzw. dem
mittleren Gewichtsbereich einer Benützergruppe und/oder gegebe
nenfalls dem Unterrichtsfach, das etwa beim Zeichnungs- oder
Instrumentalunterricht eine leichtere Bewegungsmöglichkeit zuläßt,
angepaßt.
Die Rückstellelemente können aus elastischem Gummi oder Kunst
stoff, sowie aus Federstahl bestehen. Gegebenenfalls sind sie
aber als pneumatische Federelemente ausgebildet.
Zur Beschränkung der maximalen Neigung in jeder Richtung ist
eine Anschlagsvorrichtung vorgesehen. Sie besteht vorzugsweise
aus mindestens einem am oberen Ende des Fußes befestigten Di
stanzhalter, welchem mindestens ein fest mit der Sitzfläche
verbundenes Gegenstück so zugeordnet ist, daß das Gegenstück
bei der gewünschten maximalen Neigung in jeder Richtung auf dem
Distanzhalter aufsteht und die Sitzfläche nicht mehr weiter ge
neigt werden kann. Die Distanzhalter können selbstverständlich
auch mit der Sitzfläche verbunden sein und die Gegenstücke mit
dem Fuß. Um einen vielseitigen Einsatz des Pendelstuhles zu
ermöglichen können die Distanzhalter zumindest teilweise auch
verstellbar sein, so daß die maximalen Neigungen nach den je
weiligen Bedürfnissen gewählt werden können.
Da das Gelenk auch unerwünschte Drehbewegungen um eine Achse
senkrecht zur Sitzfläche zuläßt, ist zwischen dem Sitz und dem
Fuß vorzugsweise eine Führungseinrichtung vorgesehen, die
diese Drehbewegungen im wesentlichen verhindert und lediglich
Kippbewegungen zuläßt. Die Führungseinrichtung verhindert so,
daß Scherkräfte auf die Rückstellelemente wirken.
Ein erfindungsgemäßer Pendelstuhl unterstützt gymnastische
Sitzübungen und ermöglicht durch die neigbare Sitzfläche ver
schiedene Sitztechniken. Die Einsicht, daß Rücken- und Nacken
probleme bei sitzender Tätigkeit nicht mittels einer fixierten
scheinbar richtigen Sitzhaltung, sondern nur mittels wechseln
der Sitzhaltungen verhindert werden, zeigt auf, welche Bedeu
tung einer allseits neigbaren Sitzfläche zukommt. Heute gibt es
bereits ganze Schulklassen die während des Unterrichts auf Gym
nastikbällen sitzen, um eine variable und lockere Sitzhaltung
einzunehmen.
Im Vergleich mit einem erfindungsgemäßen Pendelstuhl weisen
Gymnastikbälle als Sitzgelegenheit etliche Nachteile auf. Auf
grund der Kugelform schränken sie den Bewegungsraum für die
Beine stark ein und brauchen seitlich einen Freiraum der minde
stens der Sitzhöhe entspricht. In Schulklassen mit unruhigen
Kindern, die starke seitliche Ballbewegungen machen, werden die
Tischnachbarn gestört, und durch das Anstoßen anderer Bälle
kann eine große Unruhe entstehen. Da Bälle keine stabile Lage
haben besteht beim Sitzen eine erhöhte Unfallgefahr und beim
Verlassen des Balles bleibt er kaum am gewünschten Ort stehen.
Der Pendelstuhl ist stabil und ermöglicht im wesentlichen das
gleiche Spektrum von sinnvollen Sitzbewegungen und Sitzhaltun
gen wie ein Gymnastikball. Zudem umfaßt der Fuß des Pendel
stuhles eine Höhenverstelleinrichtung, die die Anpassung der
Sitzhöhe an die individuelle Größe jedes Schülers ermöglicht.
Die Zeichnungen erläutern die Erfindung anhand von schematisch
dargestellten Ausführungsformen.
Fig. 1 Pendelstuhl
Fig. 2 Vertikaler Schnitt in Sitzrichtung durch den Ver
bindungsteil zwischen Fuß und Sitzfläche
Fig. 3 Vertikaler Schnitt quer zur Sitzrichtung durch den
Träger und die Sitzfläche
Ein Pendelstuhl 1 gemäß Fig. 1 umfaßt im wesentlichen einen
Fuß 2, eine über dem Fuß 2 angeordnete Sitzfläche 3 und ein
vorzugsweise direkt unter der Sitzfläche angeordnetes Verbin
dungsteil 4, das die Sitzfläche 3 allseitig neigbar mit dem
Fuß 2 verbindet. Die Sitzfläche 3 ist die obere Oberfläche ei
nes Sitzblattes 5 an dem gegebenenfalls eine Rückenlehne 6 be
festigt ist. Der Fuß 2 kann eine beliebige bekannte Form ha
ben. Vorzugsweise umfaßt er eine Säule 7 und an deren unteren
Ende Arme 8, die nach außen stehen und mit ihren äußeren En
den die Abstellfläche definieren. Um die Sitzhöhe verstellbar
zu machen, ist die Säule 7 vorzugsweise doppelrohrig aufgebaut
und umfaßt eine Feststellvorrichtung 9. Falls der Pendelstuhl
nicht in der Schule, sondern im Büro eingesetzt wird, kann die
Höhenverstellung auch mit einem bedienbaren pneumatischen Druc
kelement mit Federwirkung verbunden sein.
Das Verbindungsteil 4 gemäß Fig. 2 schließt vorzugsweise am
oberen Ende der Säule 7 an ein Rohrstück 10 an. Dabei wird ein
Anschlußteil 12, vorzugsweise zusammen mit einem Anschlußrohrstück
11 am oberen Ende des Rohrstückes 10 befestigt. Vom
Anschlußteil 12 steht ein Bolzen 13 mit einer Achse 13a nach
oben. Der Bolzen 13 ist vorzugsweise über ein Kugelgelenk 14
mit einem Träger 15, an dem das Sitzblatt befestigt ist, ver
bunden. Anstelle des Kugelgelenkes 14 könnte auch ein Kardange
lenk verwendet werden. Gemäß Fig. 2 ist am Bolzen 13 ein Ge
lenkkugelteil 16 befestigt und diesen teilweise umschließend
ist eine Gelenkhülse 17, die außen mit dem Träger 15 verbunden
ist, vorgesehen. Selbstverständlich kann die Anordnung gerade
umgekehrt sein, so daß der Bolzen 13 mit dem Kugelteil 16 vom
Träger 15 oder vom Sitzblatt 5 nach unten steht und die Hülse
17 am Anschlußteil 12 befestigt ist. Das Drehzentrum 14a be
findet sich im Zentrum des Kugelteils 16.
Die Rückstellvorrichtung besteht vorzugsweise aus einem den
Bolzen 13 konzentrisch umgebenden elastischen Gummiring 18.
Anstelle des Gummiringes können beispielsweise ebenfalls kon
zentrisch eine Spiralfeder oder mehrere einzelne elastische
Rückstellelemente aus Gummi, Kunststoff oder Federstahl, oder
auch pneumatische Elemente eingesetzt werden. Der Gummiring 18
wirkt mit einer distanzabhängigen Rückstellkraft zwischen der
Oberseite 12a des Anschlußteils 12 und der Unterseite 15a des
Trägers 15. Dies bedeutet, daß bei vom Kugelgelenk 14 geführ
ten Kippbewegungen des Trägers 15 bzw. der Sitzfläche 3 vom
Gummiring neigungsabhängige Rückstellkräfte auf den Träger 15
wirken.
Um den Gummiring mit einer gewünschten Vorspannung beaufschla
gen zu können, ist der Kugelteil 16 vorzugsweise mit einem In
nengewinde 19 auf dem mit einem entsprechenden Gewinde verse
henen Bolzen 13 verstellbar. Gegebenenfalls ist der Kugelteil
16 auf dem Bolzen 13 verschiebbar angeordnet und wird durch
eine über ihm am Bolzen 13 verstellbare Mutter mit einer ge
wünschten Vorspannung versehen. Wenn die ganze Sitzfläche 3
durch ein hohes Gewicht nach unten ausgelenkt wird, kann der
Kugelteil 16 dieser Bewegung in der Hülse 17 folgen. Nach der
Entlastung geht der Kugelteil 16 wieder an den von der Mutter
gebildeten Kugelanschlag zurück.
Wird die Gelenkhülse 17 als oben offene Pfanne ausgebildet, so
kann ein mit einem Gewinde 19 versehener Kugelteil 16 bei der
Montage einfach von oben auf den Bolzen 13 geschraubt werden.
Bei einer starken Sitzbelastung wirken keine extremen Kräfte
auf die Hülse, weil sie gegen den Kugelteil nach unten ver
schiebbar ist. Diese Verschiebbarkeit ist aber auch bei einer
Ausführungsform bei der die Hülse 17 den Kugelteil 16 so umschließt,
daß keine Verschiebung mehr möglich ist, gegeben,
wenn der Kugelteil 16 verschiebbar auf dem Bolzen 13 angeordnet
ist.
Eine weitere Ausführungsform sieht vor, daß der Kugelteil 16
sowohl in der Hülse 17 als auch am Bolzen 13 verschiebungsfrei
sitzt. In dieser Ausführung wird die Gewichtskraft auf die
Sitzfläche zumindest bei ungeneigter Sitzfläche im wesentlichen
vom Kugelgelenk 14 getragen. Das Gewicht einer auf dem Stuhl
sitzenden Person wirkt nun nicht mehr als Vorspannung auf den
Gummiring 18, so daß auch ein weicheres Kippverhalten möglich
wird. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn große Neigungs
winkel erlaubt sein sollen, beispielsweise bei Stühlen die nur
für gymnastische Übungen verwendet werden. Die Vorspannung, die
durch ein Verstellen des Kugelgelenkes 14 auf dem Bolzen 13
eingestellt werden kann, muß nun nicht mehr in der Größenordnung
des Gewichtes einer auf dem Stuhl sitzenden Person sein,
sondern kann äußerst fein für das gewünschte Kippverhalten
eingestellt werden.
Zur Beschränkung des möglichen Neigungsbereiches ist auf dem
Anschlußteil 12 ein Anschlagsring 20 um den Bolzen 13 angeord
net vorgesehen, der allseitig bei der gewünschten maximalen
Neigung einen Anschlag bildet. Anstelle eines Ringes könnten
auch mindestens drei im wesentlichen gleichmäßig um den Bolzen
13 verteilte Anschlagselemente, die gegebenenfalls zum Verstel
len des Anschlages eine verstellbare Länge haben, vorgesehen
werden. Die Bewegungsfreiheit der Sitzfläche wird nun durch den
Freiraum zwischen dem Anschlagsring 20 bzw. den Anschlagsele
menten und der Unterseite des Trägers 15 bestimmt. Selbstver
ständlich könnte der Anschlagsring 20 auch an der Unterseite
des Trägers 17 befestigt sein und den Freiraum gegen den Anschlußteil
12 haben. In Fig. 2 ist die in Sitzrichtung vordere
Seite rechts angeordnet. Der im Vergleich zur linken Seite auf
der rechten Seite höhere Ring 20, zeigt eine bevorzugte Ausfüh
rungsform, bei der die maximale Neigung nach hinten größer ist
als nach vorne. Die Beschränkung des Neigungsbereiches könnte
gegebenenfalls auch direkt durch die dem gewünschten Bereich
entsprechende Ausgestaltung des Kugelgelenkes 14 erzielt wer
den.
Um das Drehen der Sitzfläche 3 um eine vertikale Achse zu ver
hindern ist der Anschlußteil 12 vorzugsweise in Sitzrichtung
vorne nach oben angewinkelt. Die Innenfläche des nach oben an
gewinkelten Teils bildet eine zum vorderen Trägerrand parallele
Anschlagsfläche 21, die auch bei geneigter Sitzfläche ein Ver
drehen um die Vertikale im wesentlichen verhindert.
Der Träger erstreckt sich gemäß Fig. 3 beidseits der in der
Mitte angeordneten Gelenkhülse 17 im wesentlichen bis zu den
Seitenrändern der Sitzfläche 3. An beiden Enden des Trägers 12
sind parallel zu den Seitenrändern der Sitzfläche 3 verlaufende
Auflagerohre 22 zum Tragen des Sitzblattes 5 befestigt.
Claims (12)
1. Pendelstuhl mit einer Sitzfläche, einem Fuß zur Abstützung
der Sitzfläche auf dem Fußboden und einer elastischen Ge
lenkvorrichtung, die so angeordnet ist, daß die Sitzfläche
durch seitliche Belastung in jeder beliebigen horizontale
Richtung gegen den Fußteil neigbar ist und bei nachlassen
der Belastung unter dem Einfluß einer elastischen Rück
stellvorrichtung eine zentrale Lage wieder einnimmt, da
durch gekennzeichnet, daß die Gelenkvorrichtung als ge
führtes Gelenk (14) ausgebildet ist, welches im wesentli
chen die gesamte Reibung, die beim Neigen entsteht, auf
nimmt und so das elastische Rückstellelement (18) im we
sentlichen vor reibungsbedingter Abnützung schützt.
2. Pendelstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die elastische Gelenkvorrichtung (14) als Verbindungsteil
(4) zwischen dem Fuß (2) und der Sitzfläche (3) unmittel
bar unter der Sitzfläche (3) angeordnet ist.
3. Pendelstuhl nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das geführte Gelenk (14) ein Drehzentrum
hat und vorzugsweise als Kugelgelenk (14), gegebenenfalls
aber als Kardangelenk ausgebildet ist.
4. Pendelstuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eines der Merkmale
- a) die Rückstellvorrichtung (18) übt mittels mindestens eines elastischen Rückstellelementes (18) zwischen ei ner fest mit der Sitzfläche (3) verbundenen ersten Druckfläche (15a) sowie einer am oberen Ende des Fußes (2) angeordneten zweiten Druckfläche (12a) zumindest abschnittsweise um eine vertikale Achse (13a) durch das Drehzentrum (14a) von der jeweiligen Distanz der beiden Druckflächen (12a, 15a) abhängige Rückstellkräfte aus,
- b) mehrere Rückstellelemente (18) sind so zwischen der Sitzfläche (3) und dem Fuß (2) angeordnet, daß die Rückstellkräfte bei gleicher Neigung aber verschiedener Kipprichtung unterschiedlich sind, und
- c) eine Vorspannvorrichtung (19) zwischen der Sitzfläche und dem Fuß übt auf die Rückstellvorrichtung (18) eine einstellbare Vorspannkraft aus, vorgesehen ist.
5. Pendelstuhl nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durchgekennzeichnet, daß die Rückstellvorrichtung (18)
mindestens ein Rückstellelement (18) umfaßt, das im we
sentlichen aus elastischem Gummi, gegebenenfalls aus
Kunststoff oder aus Federstahl besteht, insbesondere aber
als pneumatisches Federelement ausgebildet ist.
6. Pendelstuhl nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rückstellvorrichtung (18) minde
stens ein um die vertikale Achse (13a) durch den Drehpunkt
(14a) angeordnetes Ringelement (18) in der Form eines Gum
miringes (18) oder gegebenenfalls einer Spiral-Druckfeder
umfaßt.
7. Pendelstuhl nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine erste Anschlagvorrichtung (20)
zwischen der Sitzfläche (3) und dem Fuß (2) so vorgesehen
ist, daß die Sitzfläche (3) in jeder Richtung nur bis zu
einer vorgegebenen, gegebenenfalls einstellbaren maximalen
Neigung kippbar ist.
8. Pendelstuhl nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zweite Anschlagvorrichtung (21)
zwischen der Sitzfläche (3) und dem Fuß (2) so vorgesehen
ist, daß die Sitzfläche (3) im wesentlichen nicht um eine
vertikale Achse (13a) drehbar ist.
9. Pendelstuhl nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) das geführte Gelenk (14) ein Kugelgelenk (14) mit zu mindest einem Gelenkkugelteil (16) und einer dieses Ku gelteil (16) aufnehmenden Gelenkhülse (17) ist und
- b) das Kugelteil (16) am Fuß (2) und die Hülse (17) an der Sitzfläche (3), oder das Kugelteil (16) an der Sitzfläche (3) und die Hülse (17) am Fuß (2) befestigt ist.
10. Pendelstuhl nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) das Kugelteil (16) an einem von einem Anschlußteil (12) an das obere Ende des Fußes (2) nach oben stehen den Bolzen (13) befestigt ist, und die Hülse (17) über einen Träger (15) mit der Sitzfläche (3) verbunden ist;
- b) die Rückstellvorrichtung (18), vorzugsweise als um den Bolzen (13) angeordneter elastischer Gummiring (18), zwischen dem Anschlußteil (12) und dem Träger (15) an geordnet ist.
11. Pendelstuhl nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest eines der Merkmale
- a) eine erste Anschlagvorrichtung (20) ist vorgesehen, die mindestens einen Distanzhalter (20) umfaßt, der vom Anschlußteil (12) nach oben oder vom Träger (15) nach unten steht und im wesentlichen rund um den Bolzen (13) einen minimalen Abstand zwischen Träger (15) und Anschlußteil (12) definiert, gegebenenfalls ist dieser Abstand zumindest teilweise durch verstellbare Distanz halter einstellbar; oder
- b) eine zweite Anschlagvorrichtung (21) ist vorgesehen, die mindestens einen Kontaktbereich (21) zwischen dem Träger (15) und dem Anschlußteil (12) so vorsieht, daß die Sitzfläche (3) im wesentlichen nicht um eine vertikale Achse (13a) gedreht werden kann und die Kipp bewegungen aber nicht beeinträchtigt werden, vorzugs weise wird zur Bildung der Kontaktfläche (21) der Anschlußteil (12) in Sitzrichtung vorne nach oben gebo gen, so daß eine zum vorderen Trägerrand parallele An schlagsfläche (21) entsteht; vorgesehen ist.
12. Pendelstuhl nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest eines der Merkmale
- a) der Kugelteil (16) wird mittels eines Gewindes (19) am Bolzen (13) befestigt und die Rückstellvorrichtung (18) wird mit einer der Lage des Kugelteils (16) auf dem Bolzen (13) entsprechenden Vorspannung beaufschlagt;
- b) der Kugelteil (16) ist auf dem Bolzen (13) verschiebbar angeordnet und wird durch eine über dem Kugelteil (16) am Bolzen (13) verstellbare Mutter mit einem oberen Ku gelanschlag und einer gewünschten Vorspannung der Rück stellvorrichtung (18) versehen;
- c) die Gelenkhülse (17) ist als oben offene Pfanne (17) ausgebildet, so daß sie gegebenenfalls bei einer star ken Sitzbelastung etwas nach unten gegen den Kugelteil (16) verschoben wird;
- d) die Gelenkhülse (17) umschließt den Kugelteil (16) so, daß die gewünschten Drehbewegungen ermöglicht, eine Verschiebung der Hülse (17) gegen den Kugelteil (16) aber verhindert wird, und gegebenenfalls dient die durch die Anordnung der Hülse (17), des Kugelteils (16) und des Bolzens (13) entstehende Drehbegrenzung als Neigungsanschlag; vorgesehen ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH10093A CH685848A5 (de) | 1993-01-14 | 1993-01-14 | Pendelstuhl |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4400395A1 true DE4400395A1 (de) | 1994-07-21 |
Family
ID=4179262
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4400395A Withdrawn DE4400395A1 (de) | 1993-01-14 | 1994-01-08 | Pendelstuhl |
Country Status (2)
Country | Link |
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CH (1) | CH685848A5 (de) |
DE (1) | DE4400395A1 (de) |
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