DE4210135C2 - Aktivdynamische Sitzvorrichtung - Google Patents
Aktivdynamische SitzvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine aktivdynamische Sitzvorrichtung mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Herkömmliche Sitzmöbel sind in den meisten Fällen so konzi
piert, daß der Körper, insbesondere der Rücken, durch entspre
chend gestaltete Sitzflächen und Lehnen in einer anatomisch
möglichst günstigen Lage unterstützt wird. Obwohl derartige
Sitzmöbel häufig als bequem empfunden werden, weisen diese den
entscheidenden Nachteil auf, daß der Körper auf derartigen
Sitzmöbeln lediglich passiv sitzt, d. h. die Rückenmuskeln wer
den kaum beansprucht und die Bandscheiben werden lediglich
statisch "auf Druck" belastet. Dadurch führt der längere Ge
brauch derartiger Sitzvorrichtungen zu einer Degeneration der
Rückenmuskeln und zu einer Abnutzung der Bandscheiben. Gesund
heitliche Schäden und Schmerzen im Rücken- und Hüftbereich
(z. B. Ischias) sind die häufige Folge derartig statischen und
passiven Sitzens.
Aus diesem Grund wurden Sitzvorrichtungen entwickelt, die ein
sogenanntes aktives dynamisches Sitzen ermöglichen, bei dem die
Rückenmuskulatur und die Bandscheiben stets leicht in Aktion
sind. Diese aktive dynamische Sitzhaltung wird in praktisch
allen Fällen dadurch erreicht, daß der eigentliche Sitz der
Sitzvorrichtung in einer labilen Lage gehalten ist und ggf.
zusätzlich in vertikaler Richtung federt.
Eine derartige aktivdynamische Sitzvorrichtung ist beispielsweise
in dem DE-GM 73 11 140 beschrieben. Diese Sitzvorrichtung besteht
im wesentlichen aus einem Sitzteil, welches über ein
erstes Kippgelenk mit einem Stützschaft verbunden ist, welcher
seinerseits mittels eines zweiten Kippgelenkes am Fußteil der
Sitzvorrichtung angelenkt ist. Dabei besteht jedes Kippgelenk
vorzugsweise aus einer jeweils am Ende des Stützschaftes ausge
bildeten Kalotte, welche in einem Hohlzylinder geführt und von
einer in dem Hohlzylinder angeordneten Schraubenfeder beauf
schlagt ist.
Durch die ebene Ausbildung der Unterseite der Kalotte liegt
diese im unbelasteten Zustand am Boden bzw. am Deckel des Hohl
zylinders an, so daß ohne Belastung eine einwandfreie Ausrich
tung von Fußteil, Stützschaft und Sitz gegeben ist. Bei Bela
stung dieser Sitzvorrichtung erfolgt ein Zusammendrücken der
beiden Schraubenfedern der Kippgelenke, wobei die beiden Kalot
ten in die beiden Hohlzylinder hineingedrückt werden. Die Kipp
bewegung dieser beiden Gelenke wird dadurch erreicht, daß die
Bohrung im Deckel des unteren bzw. im Boden des oberen Hohl
zylinders geringfügig größer ist als der Außendurchmesser des
Stützschaftes.
Hierdurch ergibt sich jedoch der Nachteil, daß der maximal
mögliche Kippwinkel jedes Kippgelenks im belasteten Zustand vom
Abstand der ebenen Seite der Kalotte vom Boden bzw. Deckel des
Hohlzylinders und damit vom Gewicht der Person abhängig ist,
die diese Sitzvorrichtung gerade benutzt. Darüber hinaus ist es
extrem schwierig, das Gleichgewicht auf dieser Sitzvorrichtung
zu halten, so daß zumindest für ungeübte Benutzer die Möglich
keit gegeben sein muß, zumindest eines der Kippgelenke zu bloc
kieren. Dies resultiert aus der Tatsache, daß bei Auslenkung
des Kippgelenks am Fußteil der Sitzvorrichtung in eine bestimm
te Richtung in bevorzugter Weise eine Auslenkung des oberen
Kippgelenks in der gleichen Richtung erfolgt.
Aus der DE 26 42 112 A1 ist eine gattungsge
mäße Sitzvorrichtung bekannt, die aus einem Fußteil, einem
Standrohr, einem teleskopisch im Standrohr gelagerten
Teleskopinnenteil und einem Beckensitz besteht. Das Stand
rohr hat an seinem dem Fußteil zugewandten Ende ein Kugel
gelenk mit dem es im Fußteil beweglich gelagert ist. Unter
halb des Kugelgelenks greift ein auf einer Drehachse
schwenkbar gelagerter Tragzapfen in einer im Kugelgelenk
angeordneten Öffnung ein. An seinem gegenüberliegenden Ende
weist der Tragzapfen eine Bohrungen aufweisende Platte auf,
an welcher Zugfedern befestigt sind, die im wesentlichen
parallel zur Bodenplatte des Fußteils verlaufen und das
Standrohr über den Tragzapfen nach dem Kippen im Kugelge
lenk wieder in seine Grundstellung zurückbewegen. Zwischen
dem Teleskopinnenteil und dem Standrohr ist darüberhinaus
eine an sich bekannte Gasdruckfeder angeordnet, die eine
federelastische Bewegung des Teleskopinnenteils relativ zum
Standrohr ermöglicht.
Aus dem DE-GM 75 31 129 ist eine Sitzvor
richtung bekannt, die ebenfalls ein Fußteil, ein Standrohr
mit einem teleskopisch angeordneten Teleskopinnenteil und
einem Sitz hat. Das Standrohr hat an seinem dem Fuße zuge
ordneten Ende ein Kugelgelenk, welches allseitig beweglich
in einer Gelenkpfanne des Fußteils angeordnet ist und in
welches ein nach unten gerichteter Hebel greift, der mit
sternförmig angeordneten Zugfedern verbunden ist, welche
ihrerseits im Fußteil befestig sind. Die Zugfedern bewir
ken, daß das Standrohr des Sitzes über das Gelenk nach ei
ner Kippbewegung wieder in Zentralstellung gebracht wird.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der
Erfindung der Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Sitzvorrichtung zu schaffen, die einerseits eine in ausreichendem
Maß aktive Sitzposition gewährleistet und andererseits
die gefahrlose Benutzung der Sitzvorrichtung auch ohne
längere Trainingsphase bzw. Gewöhnungsphase ermöglicht, wobei die
aktivdynamische Sitzvorrichtung auf einfache
Weise und kostengünstig herstellbar sein soll
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die feste Verbindung des Sitzteils der erfindungsgemäßen Sitz
vorrichtung mit dem Zwischenstück und die in jede Richtung
auslenkbare Verbindung des Zwischenstücks mit dem Fußteil ge
währleistet einerseits das aktivdynamische Sitzen. Andererseits
ist durch die Verwendung eines einzigen Kippgelenks in Verbin
dung mit einer Vorrichtung zur Rückstellung des Zwischenstücks
und des Sitzteils in die neutrale Lage sichergestellt, daß die
Sitzvorrichtung auch von praktisch ungeübten Personen ohne
lange Eingewöhnungszeit verwendet werden kann, da das Gleichge
wicht der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung nicht in dem hohen
Maße labil ist, wie bei bisher bekannten aktivdynamischen Sitz
vorrichtungen.
Durch die Verwendung eines speziellen Kippgelenks, welches
neben dem Kippen des Zwischenstücks bzw. des Sitzteils gleich
zeitig das vertikale Verschieben des Zwischenstücks relativ zum
Fußteil ermöglicht, kann das Rückstellen in die neutrale Lage
und die vertikale Federung der erfindungsgemäßen Sitzvorrich
tung mittels einer einzigen Vorrichtung erfolgen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das
Kippgelenk als Kugelgelenk oder doppelt-kardanisches Lager aus
gebildet.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Rück
stellvorrichtung als elastische Membran ausgebildet, welche zum
einen unterhalb des Lagerpunktes mit dem Zwischenstück und zum
anderen mit dem Fußteil verbunden ist. Darüber hinaus kann
diese Membran zur Einstellung eines gewünschten Elastizitätsverhaltens
Aussparungen aufweisen.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können die
Rückstellvorrichtungen vorgespannt sein, wobei gleichzeitig ein
Anschlag für die vertikale Aufwärtsbewegung des Zwischenstücks
vorgesehen ist.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung darge
stellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Sitzvorrichtung;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Sitzvorrichtung.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Sitzvorrichtung besteht aus einem Fußteil 1, einem
Zwischenstück 2 sowie einem Sitzteil 3.
Das Fußteil 1 besteht im wesentlichen aus einem Basisteil 4 in
Form eines Hohlkegelabschnitts. Das Basisteil 4 ist doppelwan
dig und somit innen hohl ausgebildet. Die oberen Enden der
Innen- und Außenwandungen des Hohlkegelabschnitts sind ein
stückig mit einem Rahmenteil 5 verbunden. Ausgehend von dem
Rahmenteil 5 erstrecken sich mehrere Abdeckelemente 6 radial nach innen.
An den inneren Enden dieser Abdeckelemente 6 ist jeweils eine Kugel oder
Rolle 7 in einem in entsprechender Weise ausgebildeten Käfig 8
drehbar gehalten. Die Drehung muß dabei zumindest um eine Achse
möglich sein, welche parallel zur horizontalen Tangente im
Berührungspunkt der Kugel oder Rolle 7 mit dem Zwischenstück 2
liegt.
Auf diese Weise wird das Zwischenstück 2 in seinem mittleren,
zylindrischen Bereich in vertikaler Richtung verschiebbar und
in jeder seitlichen Richtung kippbar im Fußteil 1 gelagert.
Damit im Bereich des Lagers bei einer Kippbewegung keine Klemm
wirkung oder Verspannung bzw. erhöhte Reibungskräfte auftreten,
sind die Kugeln oder Rollen 7 in den entsprechenden Käfigen 8
vorzugsweise in radialer Richtung federnd gelagert. Der erfor
derliche Federweg für die Kugeln oder Rollen 7 ist allerdings
verhältnismäßig gering, da bei derartigen Sitzvorrichtungen die
maximalen Kippwinkel im Bereich von ca. 10° bis 20° liegen.
An seinem oberen Ende ist das zylindrische Zwischenstück 2 mit
einer beispielsweise kreisförmig ausgebildeten Platte 9 des
Sitzteils 3 fest verbunden, auf welcher ein Sitzkissen 10 an
geordnet ist. Das Sitzkissen 10 kann beispielsweise aus mit
Stoff bezogenem Schaumstoffmaterial bestehen und ggf. fest oder
lösbar mit der Platte 10 verbunden sein. Zur Förderung einer
anatomisch günstigen Sitzhaltung kann das Sitzkissen 10 konvex,
konkav, eben oder keilförmig ausgebildet sein. Bei einer keil
förmigen Ausbildung sollte sich dabei das höhere Ende des Keils
im Rücken der sitzenden Person befinden.
Weiterhin kann das Sitzkissen in einer bevorzugten Ausführungs
form einen formstabilen Kern aufweisen, um die zur Verbesserung
der Sitzhaltung gewünschte Form auch unter Belastung im wesent
lichen aufrechtzuerhalten.
Im Bereich des unteren Endes des Zwischenstücks 2 greifen meh
rere Rückstellvorrichtungen 11 an, welche sowohl zur Rückstel
lung der Kippbewegung als auch zur Rückstellung der vertikalen
Bewegung des Zwischenstücks 2 dienen. Die Rückstellvorrichtun
gen 11 bestehen dabei aus am Umfang des Zwischenstücks 2 befe
stigten, flexiblen Zugelementen 12, welche durch entsprechende
Öffnungen in der Innenwandung des Basisteils 4 in den Innenraum
des Basisteils geführt sind. Im Inneren des Basisteils 4 werden
die Zugelemente 12 mittels Umlenkelemente 13, welche bei
spielsweise als Rollen ausgebildet sind, so umgelenkt, daß sie
im wesentlichen parallel zur Innen- bzw. Außenwandung des Ba
sisteils 4 verlaufen. Die Enden der Zugelemente 12 sind mit
jeweils ebenfalls im Inneren des Basisteils 4 angeordneten
Schraubenfedern 14 verbunden. Die Schraubenfedern 14 sind dabei
auch bei unbelastetem Sitzteil 3 mit der Gewichtskraft des
Sitzteils 3 und des Zwischenstücks 2 vorgespannt.
Darüber hinaus können die Schraubenfedern mit einer zusätzli
chen Vorspannung beaufschlagt sein, um höhere Rückstellkräfte
sowohl für die Kippbewegung als auch für die vertikale Bewegung
des Zwischenstücks 2 zu erzeugen. In diesem Fall muß jedoch die
Aufwärtsbewegung des Zwischenstücks 2 begrenzt werden, um die
gewünschte Vorspannung bei fehlender Belastung des Sitzteils 3
bzw. des Zwischenstücks 2 aufrechtzuerhalten.
Zu diesem Zweck ist am Zwischenstück 2 unterhalb des Lagerpunk
tes als Ring ausgebildeter Anschlag 15 angeordnet, welcher mit den Kugeln oder
Rollen 7, den Käfigen 8 oder den Abdeckelementen 6 zusammenwirkt und
somit die Vertikalbewegung des Zwischenstücks 2 nach oben be
grenzt.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der An
schlag 15 verschiebbar und feststellbar auf dem Zwischen
stück 2 ausgebildet, um die Einstellung der Vorspannung der
Rückstellvorrichtungen 11 auf einen vorbestimmten Wert zu er
möglichen. Zur Fixierung der Position des Anschlages 15 auf
dem Zwischenstück 2 kann der Anschlag Feststellschrauben
16 aufweisen, welche direkt auf das Zwischenstück 2 wirken oder
als Klemmring mit entsprechenden Vorrichtungen zum Lösen und
Klemmen ausgebildet sein.
Gleichzeitig wird durch den Anschlag 15 das Abheben des
Zwischenstücks 2 bzw. des Sitzteils 3 von der übrigen Sitzvor
richtung verhindert.
Selbstverständlich kann das Fußteil 1 auch jede andere beliebi
ge Form annehmen, welche die Standfestigkeit der Sitzvorrich
tung gewährleistet und die Lagerung des Zwischenstücks 2 in der
vorstehend beschriebenen Weise ermöglicht. Beispielsweise kann
das Fußteil mehrere, sternförmig angeordnete Füße aufweisen,
welche zum Zwischenstück hin hochgezogen sind und an deren
oberem Ende das Lager für das Zwischenstück 2 ausgebildet ist.
Darüber hinaus können am Fußteil 1 in bekannter Weise mehrere
Rollen angeordnet sein, um das leichtere Verschieben der Sitz
vorrichtung zu ermöglichen.
In einer anderen Ausführungsform kann das Fußteil 1 eine leicht
konvex nach unten gewölbte Auflagefläche aufweisen, welche
ebenfalls das Verschieben der Sitzvorrichtung durch die gerin
gere Auflagefläche erleichtert. Zudem hat sich gezeigt, daß
sich eine derartige, sehr geringe Wölbung der Auflagefläche -
bei einem Durchmesser des Fußteils von ca. 50 cm-60 cm - sollte
der Randbereich des Fußteils einen Abstand von ca. 0,5 cm-1
cm von einer ebenen Auflagefläche aufweisen - positiv auf das
gewünschte Sitzverhalten auswirkt.
Die Funktionsweise des in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbei
spiel s der Erfindung entspricht im wesentlichen der des vor
stehend beschriebenen Ausführungsbeispiels. Unterschiede beste
hen jedoch zum einen in der Ausbildung der Lagerung des Zwi
schenstücks 2 im Fußteil 1 und zum anderen in der Ausbildung
der Rückstellvorrichtungen 11.
Die Lagerung des Zwischenstücks 2 im Fußteil 1 erfolgt mittels
eines Lagerteils 20, welches die Form einer Kugel oder eines
Kugelrumpfes, d. h. die Form einer oben und unten in horizonta
len Ebenen abgeschnittenen Kugel, aufweist. Der Durchmesser der
Kugel ist dabei größer zu wählen als der Durchmesser des Zwi
schenstücks 2. Die Kugel bzw. der Kugelrumpf weist eine Bohrung
auf, deren Durchmesser im wesentlichen dem Außendurchmesser des
Zwischenstücks 2 entspricht, so daß das Lagerteil 20 auf das
Zwischenstück 2 aufgeschoben werden kann und auf diesem im
wesentlichen spielfrei geführt ist. Weist das Lagerteil 20 die
Form eines Kugelrumpfes auf, so ist die Bohrung vorzugsweise
zentrisch mit der Rotationsachse des Lagerteils anzuordnen.
Das Lagerteil 20 wirkt mit einem Lagerring 21 zusammen, welcher
in einer horizontalen Ebene von den Abdeckelementen 6 gehalten ist. Zur
Erleichterung der Montage des Lagers kann der Lagerring 21
zweiteilig ausgebildet und lösbar mit den Abdeckelementen 6 verbunden
sein.
Somit ermöglicht auch das auf diese Weise gebildete Lager ei
nerseits die Kippbewegung des Zwischenstücks 2 und andererseits
das vertikale Verschieben des Zwischenstücks 2 relativ zum
Fußteil 1.
Selbstverständlich kann die Lagerung des Zwischenstücks 2 im
Fußteil 1 auch mittels jedes anderen Lagers erfolgen, welches
sowohl die Kippbewegung als auch ein vertikale s Verschieben des
Zwischenstücks 2 zuläßt, wie z. B. mittels eines doppelt-karda
nisch im Fußteil gelagerten Teils, welches das Zwischenstück 2
in einer Bohrung vertikal verschiebbar aufnimmt.
Die Rückstellvorrichtung 11 besteht bei der in Fig. 2 darge
stellten Ausführungsform der Erfindung aus einer im wesentlichen
kreisförmigen elastischen Membran 22, welche zum einen im
Bereich ihres Mittelpunkts mit dem unteren Bereich des Zwi
schenstücks 2 verbunden und zum anderen mittels geeignet ausge
bildeter Haltevorrichtungen im Inneren des Basisteils 4 gehal
ten ist.
Die Haltevorrichtung kann, wie in Fig. 2 dargestellt, bei
spielsweise aus einem Ring 23 bestehen, welcher in horizontaler
Lage in einer vorbestimmten Höhe über dem Boden des Basisteils
4 mit der inneren Seitenwandung des Basisteils 4 einstückig
verbunden ist. Der Durchmesser der ungedehnten elastischen
Membran 22 ist dabei vorzugsweise so gewählt, daß dieser ge
ringfügig größer ist als der Innendurchmesser des Rings 23. In
diesem Fall kann auf einfache Weise der äußere Randbereich der
Membran 22, welcher im ungedehnten Zustand auf dem Ring 23
aufliegt, falls sich der Befestigungspunkt der Membran 22 mit
dem Zwischenstück 2 im wesentlichen in der Ebene des Rings 23
befindet, mittels eines Klemmrings 24 befestigt wer
den. Die Klemmung der Membran 22 zwischen den Ringen 23 und 24
kann beispielsweise mittels mehrerer über den Umfang der Ringe
verteilter Klemmschrauben bewirkt werden.
Die elastische Membran 22 kann beispielsweise aus Gummi oder
Silikon bestehen und mit einer oder mehreren Aussparungen ver
sehen sein, um das erwünschte Elastizitätsverhalten zu errei
chen.
Im Extremfall kann die "Membran" auch aus elastischen Bändern
bestehen, deren Enden in der vorstehend beschriebenen Weise mit
der Innenwandung des Basisteils 4 verbunden sind.
Die Dimensionierung der Rückstellvorrichtungen muß derart er
folgen, daß einerseits eine sichere Rückstellung des unbelaste
ten Sitzteils bzw. Zwischenstücks in die neutrale Lage erfolgt
und andererseits die gewünschte Charakteristik des labilen
Gleichgewichts und damit die gewünschte Charakteristik der
aktivdynamischen Sitzposition erreicht wird.
Darüber hinaus sollte entweder die Charakteristik der Rück
stellvorrichtungen so abgestimmt sein, daß bei üblichen Bela
stungen die Kippbewegung auf einen bestimmten maximalen Winkel
begrenzt ist oder es ist eigens hierfür eine Begrenzungsvor
richtung vorzusehen. Diese kann beispielsweise aus einem kreis
förmigen, zentrisch zur vertikalen Achse des unbelasteten Zwi
schenstücks 2 angeordneten Anschlag auf dem Boden des Basis
teils 4 bestehen, welcher die Auslenkung des unteren Bereichs
des Zwischenstücks auf einen vorbestimmten Wert begrenzt.
Claims (11)
1. Aktivdynamische Sitzvorrichtung, bestehend aus ei
nem Fußteil, einem mit dem Fußteil verbundenen
starren Zwischenstück und einem mit dem Zwischen
stück starr verbundenen Sitzteil, wobei das Zwi
schenstück in jede Richtung kippbar mit dem Fuß
teil verbunden ist und eine oder mehrere am Zwi
schenstück im Bereich unterhalb des Lagerpunktes
im Fußteil angreifende Rückstellvorrichtungen vor
gesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwi
schenstück (2) in das Fußteil (1) hineinragt und
in seinem mittleren Bereich in jede Richtung kipp
bar und vertikal verschiebbar mit Abdeckelementen
(6) des Fußteils (1) verbunden ist, so daß die
Rückstellvorrichtungen (11) eine Rückstellung der
Kippbewegung und gleichzeitig eine Rückstellung
der Vertikalbewegung des Zwischenstücks (2) und
des Sitzteils (3) bewirken.
2. Aktivdynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Zwischenstück (2) mittels eines
Kugelgelenks im Fußteil (1) gelagert ist, wobei
das Kugelgelenk durch ein auf dem Zwischenstück (2)
vertikal verschiebbar angeordnetes kugelförmi
ges Lagerteil (20) und einen an den Abdeckelemen
ten (6) des Fußteils (1) angeordneten hohlkugel
förmigen Lagerring (21) gebildet ist.
3. Aktivdynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Zwischenstück (2) ein zylin
drisch ausgebildetes Teilstück aufweist und in
diesem Bereich mittels eines Kugel- oder Rollenla
gers im Fußteil (1) gelagert ist, wobei das Kugel-
oder Rollenlager durch mehrere, entlang einer
Kreislinie in einer horizontalen Ebene in den Ab
deckelementen (6) des Fußteils (1) drehbar gehal
tenen Kugeln oder Rollen (7) gebildet ist.
4. Aktivdynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Zwischenstück (2) im Fußteil dop
pelt-kardanisch gelagert ist.
5. Aktivdynamische Sitzvorrichtung nach einer der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellvorrich
tungen (11) teilweise innerhalb eines Basisteils (4)
des Fußteils (1) angeordnet sind.
6. Aktivdynamische Sitzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellvorrich
tungen (11) aus elastischen Bändern oder Schrau
benfedern oder einer Kombination eines dieser Ele
mente mit einem nicht-elastischen Element beste
hen.
7. Aktivdynamische Sitzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine einzige Rück
stellvorrichtung (11) vorhanden ist, welche durch
eine im Fußteil (1) befestigte elastische Membran
(22) gebildet ist.
8. Aktivdynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die elastische Membran (22) zum Er
reichen eines erwünschten Elastizitätsverhaltens
Aussparungen aufweist.
9. Aktivdynamische Sitzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellvorrich
tungen (11) vorgespannt sind.
10. Aktivdynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Vorspannen der
Rückstellvorrichtungen (11) mittels eines unter
halb der Abdeckelemente (6) auf dem Zwischenstück
(2) angeordneten Anschlages (15) erfolgt.
11. Aktivdynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anschlag (15) auf dem Zwischen
stück (2) in vertikaler Richtung verschiebbar und
feststellbar ausgebildet ist.
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