DE29603988U1 - Sitzvorrichtung - Google Patents
SitzvorrichtungInfo
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Description
4, März 1996 ·· » .„ Müller-Bore & Partner
Anmelder: Gebrüder Obermaier oHG
"Sitzvorrichtung"
Unser Zeichen: 0 1244 - kg / dk
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet des dynamischen Sitzens, und insbesondere
eine dynamische Sitzvorrichtung auf der Grundlage von Kippbewegungen der Sitzunterlage.
Bekannt sind Sitzunterlagen, welche kissenförmig (Sitzkissen) ausgestaltet sind.
Diese Sitzunterlagen sind einerseits mit einem elastischen federnden Füllmaterial
gefüllt, z.B. mit Federn, Schaumstoff oder dergleichen und andererseits als Luftkissen ausgestaltet, wobei die Steifigkeit der Sitzunterlage durch ein in der
Sitzunterlage eingeschlossenes Gasvolumen erreicht wird.
Diese bekannten Sitzunterlagen führen jedoch zu einer Sitzstellung, welche ergonomisch
inkorrekt ist und zu Dauerfehlbelastungen des Körpers führt. Verkrampfungen, Verspannungen oder gar bleibende gesundheitliche Schaden (z.B. Verkrümmungen
der Wirbelsäule) können dadurch verursacht werden.
Es ist andererseits bekannt, daß Sitzbälle eine ergonomisch vorteilhafte Sitzstellung
herbeiführen, indem der Körper zu andauernden Ausgleichbewegungen (dem sogenannten "dynamischen Sitzen") angeregt wird. Durch diese Ausgleichbewegungen
wird Haltungsschäden vorgebeugt, da die Muskulatur durch die Ausgleichbewegungen trainiert wird und die Bandscheiben in rhythmischen
Wechsel be- und entlastet werden, was zur Erhaltung der Elastizität der Bandscheiben
und damit für ihre Gesundheit von Bedeutung ist.
Eine durch ihre flache Konstruktion besonders günstige Ausführungsform von
Sitzkissen bzw. Ballkissen ist durch die Anmelderin der vorliegenden Anmeldung
vorgeschlagen worden (Gebrauchsmusteranmeldung G 94 16 126.7). !m Gegensatz
zu herkömmlichen Sitzbällen ist dieses flache Sitzkissen ohne eine speziell konstruierte Unterlage zur Verhinderung der Wegrollgefahr verwendbar. Diese
Art Sitzkissen hat sich in der Praxis bestens bewährt.
30
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4. MätT. &Lgr;996 Müller-Bore & Partner
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neuartige Sitzvorrichtung zu
schaffen, die gegebenenfalls unter Ergänzung der Wirkung eines optimal gestalteten
Sitzkissens Ausgleichbewegungen beim Sitzen erlaubt, die bislang in dieser
Art nicht erzielbar waren.
5
5
Diese und weitere Aufgaben werden durch eine Setzvorrichtung gelöst, wie sie
im Anspruch 1 festgelegt ist. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Mit anderen Worten sieht die Erfindung demnach eine begrenzt labile Kipplagerung
der Sitzfläche der Sitzvorrichtung, beispielsweise eines Stuhls oder Hockers vor. Erfindungsgemäß wird diese Kipplagerung alternativ oder in Kombination
durch eine gekrümmte Stützfläche für die Sitzfläche, eine Ein-Punkt-Abstützung hierfür, ein Gelenk oder einen elastisch verformbaren Stützkörper realisiert.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Kipplagerung der Sitzfläche, wobei der
Kippwinke! bevorzugt begrenzt und einstellbar ist, werden andersartige Ausgleichsbewegungen
im Körper eines Sitzenden erzielt, als durch herkömmliche Sitzbälle, nämlich insbesondere Ausgleichbewegungen mit größerer Auslenkung
bzw. Amplitude.
Vorteilhafterweise wird die Sitzfläche durch einen elastischen Körper, insbesondere
ein Sitzkissen gemäß G 94 1 6 126.7 bzw. einen luftgefüllten Hohlkörper bereitgestellt, dessen Auflagebereich mit dem Sitzträger verbunden ist. Durch
diese Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung werden die spezifischen Ausgleichbewegungen, die mit einem Sitzkissen erzielbar sind, mit
den spezifischen Ausgleichbewegungen kombiniert, wie sie nur durch die erfindungsgemäße
Kipplagerung erzielbar sind.
Eine besonders kompakte Sitzvorrichtung bzw. eine Sitzunterlage, die auf herkömmlichen
Stühlen, Bänken oder dergleichen, aber auch direkt auf dem Boden verwendet werden kann, wird erfindungsgemäß dadurch bereitgestellt, daß bei
der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung die gekrümmte Stützfläche unmittelbar
4. März. &Lgr; 996 JVJüJJer-Bo/e & Partner
- 3 mit
der Sitzfläche verbunden ist.
der Sitzfläche verbunden ist.
Im Fall einer gekrümmten Stützfläche zur Kippiagerung der Sitzfläche hat diese
bevorzugt Kugelsegmentform. Durch diese Form ist eine besonders harmonische Kippbewegung erreichbar.
Wenn der Sitzträger der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung als Gelenk realisiert
ist, hat dieses bevorzugt einen einzigen Drehpunkt.
Ein Hocker bzw. ein Stuhl kann mit der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung
dadurch ohne großen Aufwand erzielt werden, daß die Sitzfläche und der Sitzträger
durch ein bevorzugt stangenförmiges Verbindungselement miteinander verbunden sind, dessen Länge vorteiihafterweise einstellbar ist.
Im Falle einer gegenseitig beabstandeten Anordnung von Sitzfläche und Sitzträger
sind bevorzugt Mittel zur Kippbegrenzung vorgesehen, um die an sich erwünschte Kippdynamik des Stuhls, die durch die spezielle Kipplagerung erreicht
wird, in vertretbaren Grenzen zu halten. Bevorzugt sind Kippbegrenzungsmittel als radial von der Verbindungsstange abstehende Elemente ausgebildet, die im
vorgegebenen Abstand über der starren schalenförmigen Stützfläche, der EinPunkt-Abstützung,
dem Gelenk bzw. dem elastisch verformbaren Stützkörper angeordnet sind, und zwar bevorzugt in axialer Richtung des Verbindungselements
verstellbar, um den Kippwinke! den jeweiligen Verhältnissen bzw. den Wünschen eines Benutzers entsprechend anpassen zu können.
Besonders vorteilhaft ist die bodenseitige Ausbildung des die Sitzfläche abstützenden
Sitzträgers als Sitzkissen beispielsweise gemäß G 94 16 126.7, das
bevorzugt über eine Verbindungsstange an der Sitzfläche befestigt ist. Der Vorteil eines derartigen elastisch verformbaren Stützkörpers besteht darin, daß
er kostengünstig herstellbar und langlebig ist. Wenn die Sitzfläche zudem ebenfalls
durch ein Sitzkissen festgelegt ist, wird der Vorteil einer optimalen Kombination
der damit jeweils erreichbaren Ausgleichbewegungen erzielt.
4. Märe ^996 Müller-Bors & Partner
UTMh
Auf der Grundlage der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung mit zwischen Sitzfläche
und Sitzträger angeordnetem stangenförmigen Verbindungselement läßt sich problemlos ein Stuhl in herkömmlicher Bauform, wie beispielsweise ein
Stuhl mit Fahrgestell aufbauen, wobei der Sitzträger in der vorstehend angeführten
Weise im Fahrgestell gelagert ist, statt sich direkt auf dem Untergrund abzustützen.
Die Sitzvorrichtung is dann rollengelagert oder weist eine rollengelagerte Platte auf.
Bevorzugt ist bodenseitig in Kontakt mit der Auflagefläche bzw. dem Boden eine
Rückstelleinrichtung bzw. mehrere Rückstelieinrichtungen angebracht, welche
die Sitzvorrichtung in eine waagerechte Position vorspannen. Die bevorzugt elastisch ausgebildeten Rückstelleinrichtungen gewährleisten, daß die unbelastete
Sitzvorrichtung eine waagerechte Position ihrer Sitzfläche einnimmt. Im
belasteten Zustand werden die Rückstelleinrichtungen komprimiert, so daß eine
der Kippauslenkung entgegengesetzte Rückstellkraft auf die Sitzvorrichtung wirkt und diese in ihre waagerechte Position zurückspannt. Die Rückstellkraft ist
im einfachsten Fall proportional zur Auslenkung und folgt damit dem Hook'schen Gesetz. Die Rückstelleinrichtung kann beispielsweise in Form von Spiralfedern,
einem elastischen Hohlring oder einer anderen Rückstelleinrichtung angegeben werden.
Weitere Aufgaben, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
aus der folgenden beispielhaften Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
hervorgehen, unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung; es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Setzvorrichtung
mit kompakter Einheit aus Sitzkissen und kugelsegmentförmigem Sitzträger,
30
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Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzvorrich
tung, bei der im Unterschied zur ersten Ausführungsform Sitzkissen
und kugelsegmentförmiger Sitzträger beabstandet voneinander an-
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. Wan ^396 .. . .. Wüil%r-Bore.Si Pastfier
- 5 geordnet
sind,
sind,
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung,
bei der in Abwandlung der zweiten Ausführungsform der Sitzträger als Ein-Punkt-Abstützung ausgebildet ist,
Fig. 4 eine vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung,
bei der der Sitzträger in Abwandlung der dritten Ausführungsform durch ein Gelenk gebildet ist, das an einem Stuhlfahrgestell
befestigt ist,
Fig. 5 eine fünfte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung,
bei der der Sitzträger in Abwandlung der vierten Ausführungsform durch ein Sitzkissen gebildet ist, das im Stuhlfahrgestell
so gelagert ist, daß die Sitzfläche eine begrenzte labile Kippbewe
gung ausführen kann.
Fig. 6 eine sechste Ausfürungsform der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung,
20
20
Fig. 7 eine Bodenansicht von Fig. 6.
Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform im Querschnitt, bei der als
Rückstelleinrichtung ein elastischer, luftgefüllter Hohlring angebracht
ist.
Fig. 9 zeigt eine Bodenansicht der Ausführungsform von Fig. 8.
Fig. 10 zeigt eine weitere Ausführungsform im Querschnitt, bei der die
Sitzfläche und die bodenseitige Fiäche jeweils durch einen elasti
schen Körper gebildet sind.
Die in Fig. 1 gezeigte erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzvor-
&Lgr;996 .. . .. UflüJ!8r-Bori&
richtung besteht aus einem Sitzkissen 1 und einem Kugelsegmentkörper 2. Das
Sitzkissen 1 ist ein Hohlkörper, bevorzugt aus elastischem Kunststoffmateriai
allgemein zylindrischer Form mit einer Sitzfläche 3 und einer Auflagefläche bzw.
Unterseite 4 und einem dazwischen angeordneten Übergangsbereich 5. Der Übergangsbereich 5 ist wulstförmig, während die Sitzfläche 3 und die Bodenfläche
4 im wesentlichen flach ausgebildet sind. Die Sitzfläche 3 und Bodenfläche 4 sind im unbelasteten Zustand coplanar.
Der kugelsegmentförmige Körper 2, der eine gekrümmte schalenförmige Stützfläche
für die Sitzvorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform bildet, ist bevorzugt ebenfalls als Hohlkörper, jedoch aus einem im wesentlichen starren
Material gebildet und umfaßt eine kugelsegmentförmige Stützfläche 6 und eine im wesentlichen eben verlaufende Tragfläche 7, auf der die Unterseite 4 des
Sitzkissens 1 aufliegt. Bevorzugt ist die Unterseite 4 gegebenenfalls lösbar fest
mit der Tragfläche 7 verbunden.
Die in Fig. 1 gezeigte Sitzvorrichtung stellt eine kompakte Ausführungsform zur
Förderung des erfindungsgemäß erzielbaren dynamischen Sitzens dar. Insbesondere
sind in dieser dynamischen Sitzvorrichtung die an sich bekannten, das dynamische Sitzen fördernden Eigenschaften eines Sitzkissens kombiniert mit
einer Kipplagerung des Sitzkissens, die durch den starren kugelsegmentigen Sitzträger bewirkt wird. Während das Sitzkissen eine labile Sitzunteriage bildet,
die die Muskulatur im Rücken und Beckenbereich dadurch trainiert, daß Bewegungen
mit kleinen Auslenkungen produziert werden, fördert der kugelsegmentförmige Stützkörper 2 Bewegungen der Muskulatur mit größerer Auslenkung.
Vorteilhaft ist schließlich die Kombination dieser durch das Sitzkissen und die
kugelsegmentförmige Stützfläche ausgelösten Ausgleichbewegungen, die vor allem eine rhythmische Wechsel- Be- und Entlastung der Bandscheiben ermöglicht,
wie sie bislang mit Sitzkissen alleine nicht erreicht werden konnte.
Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung
kann auch dahingehend abgewandelt bzw. vereinfacht werden, daß das Sitzkissen durch eine weiche bzw. elastische Auflage ersetzt wird. Dadurch wird
4.&Mgr;«&igr; 1996 &lgr;&lgr; m ^ n^üJl^r-Bore^St Partner
ein dynamisches Sitzen realisiert, das im wesentlichen auf der Kippbewegung
des kugelsegmentförmigen Stützkörpers 2 beruht.
Die Sitzvorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform eignet sich entweder als
direkt bodengestützte Sitzvorrichtung oder als Sitzauflage für einen herkömmlichen
Stuhl oder dergleichen.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung,
die die in Fig. 1 gezeigten Grundelemente umfaßt, nämlich das Sitzkissen 1 und den kugelsegmentförmigen Stützkörper 2. Bei der zweiten Ausführungsform
sind diese beiden Sitzbestandteile jedoch nicht unmittelbar miteinander, sondern über ein stangenförmiges Verbindungselement 8 verbunden, das als
Abstandselement für diese beiden Bauteile dient. Aufgrund des Verbindungselements
8 ist die Sitzvorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform ein kippgelagerter Hocker mit grundsätzlich ähnlichen dynamischen Eigenschaften
wie der der Sitzvorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform, jedoch mit dem Unterschied einer stärkeren Ausprägung des Kippmoments aufgrund des gegenseitigen
Abstands von Kugelsegement-Stützkörper 2 und Sitzkissen 1.
Bevorzugt erfolgt die Verbindung zwischen dem stangenförmigen Verbindungselement
8 und dem Sitzkissen 1 bzw. dem kugelsegmentförmigen Stützkörper 2 wie folgt: An jedem Ende des stangenförmigen Verbindungseiements 8 ist eine
Scheibe 9 bzw. 10 befestigt, und die Scheibe 9 ist mit der Bodenfläche 4 des Sitzkissens verbunden, während die Scheibe 10 mit der ebenen Tragfläche 7 des
kugelsegmentförmigen Trägers 2 fest verbunden ist. Bevorzugt bestehen das rohrförmige Verbindungselement 8 und die beiden Scheiben 9 und 10 aus
Metall, und die Scheiben sind in diesem Fall mit der Stange verschweißt.
Wie in Fig. 2 gezeigt, hat die sitzkissenseitige Scheibe 9 einen kleineren Durchmesser
als das Sitzkissen und erstreckt in nicht dargestellter Weise mit ihrem kreisförmigen Rand in eine kreisförmige Hinterschneidung in der Unterseite 4 des
Sitzkissens. Dies erlaubt eine einfache und sichere Montage des Sitzkissens auf der Scheibe 9 und gegebenenfalls einen problemlosen Austausch des Sitzkis-
4. März 1996 Müller-Bore St Partner
sens. Die Scheibe 10 hingegen weist in der dargestellten Ausführungsform einen
größeren Durchmesser auf als die Tragfläche 7 des kugelsegmentförmigen Stützkörpers
2. Der Rand der Scheibe 10 ist umlaufend flanschartig abwärts gebogen
und begrenzt damit die Kippbewegung des Stützkörpers 2 und dadurch der gesamten Sitzvorrichtung, weil die freie Kante dieses Flanschrandes 11 mit dem
Boden, auf dem sich der Sitzträger abstützt, bereits bei einem moderaten Kippwinke!
in Kontakt gelangt, der kleiner ist als der Kippwinkel, wie er ohne eine derartige Kippbegrenzung realisierbar ist.
Während vorstehend zur Verbindung zwischen der Scheibe 9 und dem Sitzkissen
eine Hinterschneidung erläutert ist, kann diese Verbindung auch durch Kleben erfolgen.
Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung,
die eine Abwandlung der in Fig. 2 gezeigten zweiten Ausführungsform darstellt.
Gemäß der dritten Ausführungsform ist der im wesentlichen starre kugelsegmentförmige
Stützkörper 2 ersetzt durch eine Ein-Punkt-Abstützung in Gestalt eines stumpfen oder schalenförmig gewölbten Endes 12 der Stange 8, das zur
begrenzten Kipplagerung mit einer starren Kippbegrenzungsscheibe 13 zusammenwirkt,
die kreisförmig ausgebildet und mit einem vorbestimmten Abstand vom stumpfen Ende 12 in Richtung auf das Sitzkissen 1 versetzt an der Stange
8 befestigt ist. Die Höhenlage der Scheibe 13 an der Stange 8 ist bevorzugt einstellbar, wodurch der Kippwinkel der Sitzvorrichtung einstellbar ist, d.h. der
Winkel der Stange 8 relativ zur Vertikalen, unter welchem die Randkante der Scheibe 13 zur Kippbegrenzung in Eingriff mit dem Untergrund gelangt.
Die Kippbegrenzungsscheibe 13 muß nicht voüflächig ausgebildet sein. Zur Kippbegrenzung
des Stuhls geeignet ist auch eine speichenradartige Kippbegrenzung oder eine Kippbegrenzung, die ausschließlich aus radial zur Stange 8 verlaufenden
Rippen besteht.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die erfändungsgemäße
Sitzvorrichtung mit Kipplagerung auch in Gestalt eines konventionellen
. Wan &Lgr; 396 ... ,. Müller-Borä 8t Partner
Stuhls, insbesondere eines Bürostuhls mit Fahrgestell realisiert sein. Entsprechende
Ausführungsformen sind in den F:ig. 4 und 5 gezeigt. Die Realisierung
der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung in Gestalt eines herkömmlichen Stuhls ist jedoch nicht auf diese Ausführungsform beschränkt, vielmehr kommen hierfür
auch die Ausführungsformen gemäß den Fig. 1, 2, und 3 in Betracht.
Der in Fig. 4 gezeigte Stuhl mit Lehne 25 umfaßt das Sitzkissen 1 der vorausgehenden
Ausführungsformen, das ähnlich wie beispielsweise in Fig. 3 fest mit einer Stange 8 verbunden ist, die sich von der Bodenfläche des Sitzkissens 1
abwärts erstreckt. Der dargestellte Stuhl umfaßt ferner ein schematisch dargestelltes
Stuhlfahrgestell 14 mit fünf Rädern 24, von denen drei gezeigt sind. Das
untere Ende der Stange 8 ist über ein Gelenk 15 mit dem Fahrgestell 14 verbunden,
das bei dieser Ausführungsform als Sitzträger der erfändungsgemäßen Sitzvorrichtung dient. Das Gelenk 15 erfordert aufgrund seiner großen Kipplabilität
zur Begrenzung des Kippwinkels Kippbegrenzungsmittel, die grundsätzlich
wie die in Fig. 3 mit 13 bezeichnete Kippbegrenzung realisiert sein können. Die in Fig. 4 gezeigte Kippbegrenzung 16 hat beispielsweise Scheibenform und
ist oberhalb des Gelenks 15 fest mit der Stange 8 verbunden und, wie anhand
von Fig. 3 erläutert, gegebenenfalls entlang der Stange 8 verschiebbar, um den Kippwinkel einzustellen, der durch den Rand der Kippbegrenzung 16 in Zusammenwirkung
mit einem entsprechenden Widerlager auf dem Fahrgestell 14 festgelegt ist.
Fig. 5 zeigt eine Abwandlung des Stuhls von Fig. 4. Die in Fig. 5 gezeigte
Ausführungsform unterscheidet sich von derjenigen in Fig. 4 durch die Ausbildung
des Sitzträgers in Gestalt eines weiteren Sitzkissens 20, das mit der Stange 8 in ähnlicher Weise verbunden ist, wie das die Sitzfläche festlegende
Sitzkissen 1, nämlich beispielsweise durch eine in einer Hinterschneidung des Sitzkissens angeordneten, fest mit der Stange 8 verbundenen Scheibe.
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Das Sitzkissen 20 ist auf einer ebenen Lagerfläche des Fahrgestells 14 abgestützt,
und der erzielbare Kippwinkel wird durch die Kippbegrenzung 16 festgelegt,
wie sie vorausgehend erläutert ist.
. Matz 1996 .. . #, ^,&psgr;&rgr;&tgr;-Boreßt
- 10-
Das als Sitzträger dienende Sitzkissen 20 unterscheidet sich bezüglich seiner
Abmessungen bevorzugt vom Sitzkissen 1. Während das die Sitzfläche bildende
Sitzkissen 1 typischerweise eine Höhe von ca. 7 cm hat, hat das den Sitzträger bildende Sitzkissen 20 eine Höhe von 2 bis 8 cm, bevorzugt ca. 3,5 cm. Bevorzugt
hat das Sitzkissen 20 einen größeren Durchmesser als das Sitzkissen 1.
Ferner kann die Elastizität der beiden Sitzkissen unterschiedlich gewählt sein,
wobei das als Sitzträger dienende Sitzkissen 20 bevorzugt eine geringere Elastizität
hat als das die Sitzfläche festlegende Sitzkissen 1.
Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung
auf der Grundlage von zwei durch eine Stange bzw. einen Fuß voneinander beabstandeten Sitzkissen 1, 20 kann auch getrennt, d.h. ohne ein Fahrgestell
realisiert sein, in ähnlicher Weise wie die in Fig. 2 gezeigte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung (Hocker). Ferner kann diese Anordnung aus zwei Sitzkissen 1, 20 auch über eine (doppelt-)trompetenförmige Fußstruktur
miteinander verbunden sein.
Die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung
ist insbesondere eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung mit einer Ein-Punkt-Abstützung 12. Dabei sind Spiralfedern 28, 30, 32 an der Unterseite
der Käppbegrenzungsscheibe 13 befestigt, um eine Haltung der Sitzvorrichtung
in der Waagerechten zu gewährleisten. Die Spiralfedern 28, 30, 32 sind, wie in Fig. 7 gezeigt, bevorzugt in den Ecken eines gleichschenkligen
Dreiecks angeordnet und gewährleisten dabei nach jeder Richtung eine Rück-Stellungskraft
der entsprechend komprimierten Spiralfeder, welche der Kippauslenkung entgegenwirkt. Die Spiralfedern 28, 30, 32 können ersetzt sein
durch eine beliebige andersartige Rückstelleinrichtung. Die Spiralfedern 28, 30,
32 können ferner an einer anderen Einrichtung als der Kippbegrenzungsscheibe 13, beispielsweise an einzelnen, mit dem Trageiement bzw. der Stange 8 verbundenen
Haltern befestigt sein. Schließlich sind die Spiralfedern 28, 30, 32 in ihrer Anwendung nicht auf die Ein-Punkt-Abstützung beschränkt, sondern können
ebenso bei den Ausführungsformen der starren, gekrümmten Stützfläche, bei dem Gelenk oder bei dem elastisch verformbaren Stützkörper Anwendung
4. März 1996 Müller-&Bgr;&ogr;&igr;-&eacgr; & Partner
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- 11 finden.
Figur 8 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung
mit Ein-Punkt-Abstützung, bei der unterhalb der Kippbegrenzungsscheibe
13 anstelle der Spiralfedern von Figur 6 und 7 ein luftgefüllter Hohlreifen
34 befestigt ist, der unmittelbar auf der Auflagefläche bzw, dem Boden aufliegt.
Der Hohlreifen 34 besitzt eine mittlere Verbindungsfläche 38, in der eine mittige
Ausnehmung 36 zur Befestigung des Hohlreifens 34 an dem Tragelement bzw. der Stange 8 gebildet ist, wie in Figur 9 zu sehen ist. Der Hohlreifen 34 hat die
Wirkung, daß die zur Seite ausgelenkte Kippbegrenzungsscheibe den Reifen elastisch deformiert und ein Kissen bereitstellt, das einer übermäßigen Kippauslenkung
entgegenwirkt. Der Hohlreifen 34 wird mit seiner Ausnehmung 36 auf die Stange 8 geschoben und bodenseitig durch eine Schraube festgesetzt.
Figur 10 zeigt im Querschnitt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Sitzvorrichtung, wobei jeweils als Sitzfläche und als Bodenauflagefläche ein elastischer Körper, nämlich ein luftgefüllter Hohlkörper eingesetzt wird.
An der oberen Sitzfläche ist ein als Ballkissen dienender luftgefüllter Hohlkörper
44 vorgesehen, der längs seines Umfangs verteilt fünf Rastnippel 46 aufweist, mit denen er in entsprechende Ausnehmungen der Sitzträgerplatte eingreift.
Dadurch läßt sich der Hohlkörper 44 abnehmen, beispielsweise zur Reparatur,
zum Austausch oder zur Reinigung. Andererseits ist bodenseitig ein ebenfalls als
Sitzkissen ausgestalteter luftgefüllter Hohlkörper 40 vorgesehen, der längs seines Umfangs auf der einen Seite gebildete Rastnippel 42 aufweist, mit denen
er in entsprechenden Ausnehmungen einer Bodenplatte bzw. Kippbegrenzungsplatte
befestigt werden kann. Wie in Figur 11 zu sehen, erstrecken sich die
Ausnehmungen und die Rastnippel 42 entlang des Umfangs der Bodenplatte bzw. Kippbegrenzungsplatte und schaffen somit eine sichere Befestigung des
Hohlkörpers an der unteren Bodenplatte bzw. Kippbegrenzungsplatte, wobei der Hohlkörper zur Reinigung, zum Austausch oder zur Reparatur abgenommen
werden kann. Die in Figur 10 gezeigte Kippbegrenzungsscheibe 13 ähnelt der in
Figur 6 gezeigten Scheibe und verhindert die übermäßige winkelmäßige Auslenkung der Sitzvorrichtung.
Claims (1)
- PartnerAnmelder: Gebrüder Obermaier oHG"Sitzvorrichtung"Unser Zeichen: O 1244 - kg / dkAnsprüche1. Sitzvorrichtung mit einer Sitzfläche (3) und einem die Sitzfläche stützenden Sitzträger (2, 12, 15, 20), die bodenseitig zur Kipplagerung der Sitzfläche (3) alternativ oder in Kombination aufweist:a) eine im wesentlichen starre, gekrümmte Stützfläche (6),b) eine Ein-Punkt-Abstützung (12},c) ein Gelenk (15),d) einen elastisch verformbaren Stützkörper (20).2. Sitzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche (3) einen elastischen Körper, insbesondere einen luftgefüllten Hohlkörper (1) aufweist, dessen Auflagefläche (4) mit dem Sitzträger (2) verbunden ist.3. Sitzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gekrümmte Stützfläche (6) Teil eines Stützkörpers bildet, der über eine Tragfläche (4) mit der Sitzfläche (3) verbunden ist.4. Sitzvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gekrümmte Stützfläche (6) Kugelsegmentform hat.5. Sitzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (15) einen einzigen Drehpunkt hat.6. Sitzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der elastisch verformbare Stützkörper (20) ein luftgefüllter Hohlkörper ist.7. Sitzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche (3) und der Sitzträger (2, 12, 15, 20) durch ein Verbindungselement (8) voneinander beabstandet miteinander verbundensind.. Wäre&Lgr;996 .. . Müller-Bore & Partner• ·8. Sitzvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (8) zur Einstellung der Abstandes zwischen Sitzfläche (3) und Sitzträger (2 12, 15, 20) längenverstellbar ist.9. Sitzvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8 dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (8) stangenförmig ausgebildet ist.10. Sitzvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Mitte! (11, 13, 16) zur Begrenzung des Kippwinkels der Sitzfläche (3) bzw. des Sitzträgers (2, 12, 15, 20) vorgesehen sind.11. Sitzvorrichtung nach Anspruch 10 in Verbindung mit Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (11, 13, 16) zur Kippwinkelbegrenzung mit einem Boden zusammenwirkende und mit dem Verbindungselement (8) verbundene Anschlagmittel sind.12. Sitzvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (11, 13, 16) zur Kippwinkelbegrenzung über den Rand des Sitzträgers (2, 12, 15, 20) abwärts vorstehende Anschlagmitte! sind.13. Sitzvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (11, 13, 16) zur Kippbewegungsbegrenzung an dem Verbindungselement (8) oberhalb des Sitzträgers (2, 12, 15, 20)angebracht sind.14. Sitzvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (11, 13, 16) zur Kippbewegungsbegrenzung axial verstellbar an dem Verbindungselement (8) angebracht sind.15. Sitzvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie rollengelagert ist.6. Sitzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf einer mit Rollen (24) versehenen Platte (14) befestigt ist.4. März. 1996 Müller-Bore & Partner- 3-17. Sitzvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bodenseitig in Kontakt mit der Auflagefläche bzw. dem Boden Rückstelleinrichtungen (28, 30, 32; 34) angebracht sind, die die Setzvorrichtung in eine waagerechte Position vorspannen.
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