DE19602581A1 - Verfahren und Mischer zum Herstellen von Papier-Streichffarbe - Google Patents
Verfahren und Mischer zum Herstellen von Papier-StreichffarbeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Papier-Streich
farbe, einen Mischer zur Durchführung dieses Verfahrens und die Verwen
dung eines solchen Mischers zur Durchführung des Verfahrens.
Papier-Streichfarben bestehen aus Pigmentmasse und Binder und gegebe
nenfalls weiteren Bestandteilen. Als Pigmentmasse wird Pigment, beispiels
weise Kaolin, in wäßriger Suspension eingesetzt. Als Binder werden be
vorzugt Stärke, und zwar abgebaute oder nicht abgebaute Stärke, aber
auch Carboxymethylcellulose oder Polyvinylalkohol eingesetzt. Die Her
stellung erfolgt beim Stand der Technik in sogenannten Dissolvern, die
durch Behälter gebildet werden, in die senkrecht von oben ein Rührwerk
hineinragt. Die Bestandteile, also die Pigmentmasse und der Binder und
gegebenenfalls Wasser werden eingegeben und sehr zeitaufwendig gerührt.
Ein solcher Dispergier- und Homogenisierprozeß dauert in der Regel meh
rere Stunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstelldauer der Streich
farbe bei gleichzeitiger Erhöhung der Dispergierfeinheit abzusenken.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkma
len des Anspruches 1 gelöst, das in einem Mischer mit den Merkmalen des
Anspruches 10 durchgeführt werden kann. Wesentlich für die Erfindung
ist, daß unter intensivem Rühren der gesamten Pigmentmasse jeweils klei
ne Mengen Pigmentmasse mit entsprechend kleinen Mengen Binder unmittel
bar vor einem intensiven Scherprozeß zusammengebracht werden, so daß
sich keine Agglomerate bilden, sondern unmittelbar ein intensiver Disper
gierprozeß mit hoher Dispergierfeinheit stattfindet. Durch das intensive
Rühren der Gesamtmasse erfolgt unmittelbar nach diesem Dispergierprozeß
ein Homogenisieren der gesamten Masse.
Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den Unteransprüche.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 einen vertikalen Längsschnitt durch einen Mischer,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Mischer entsprechend der Schnittlinie
II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Teilschnitt durch Fig. 1 entsprechend der Schnittlinie
III-III und
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Reib-Mühle entsprechend dem Sichtpfeil IV
in Fig. 3.
Der in der Zeichnung dargestellte, weitgehend konventionelle Mischer,
weist einen horizontalen, stationären, zylindrischen Behälter 1 auf, der
von gleichzeitig als Ständer wirkenden Seitenwänden 2, 3 stirnseitig ab
geschlossen und gleichzeitig gehalten wird. An den Seitenwänden 2, 3
sind Lagerböcke 4 befestigt, in denen eine konzentrisch zum Behälter 1
angeordnete Welle 5 eines Mischwerks 6 gelagert ist. Sie wird von einem
Antriebsmotor 7 über einen Keilriementrieb 8 und ein Getriebe 9 ange
trieben. Das Mischwerk 6 weist schaufelartig ausgebildete Mischwerkzeuge
10 auf, die mittels an der Welle 5 angebrachter und radial von dieser
abstehender Mischwerkzeug-Träger 11 gehalten werden. Die Mischwerkzeuge
10 selber befinden sich in der Nähe der Innenseite der Wand 12 des Be
hälters 1.
Auf der Oberseite des Behälters 1 ist ein Materialeinlaß 13 angeordnet;
an der Unterseite ist ein Materialauslaß 14 vorgesehen. Der Mischer wird
chargenweise als sogenannter Turbulent-Mischer betrieben, d. h. es han
delt sich um einen Wurfmischer, bei dem - bei Einsatz von trockenem
schüttfähigem Mischgut - die einzelnen Mischgutpartikel hochgeworfen wer
den und auf einer parabelförmigen Wurfbahn wieder in ein Mischgutbett
gelangen. Um diesen Effekt zu erreichen, werden die Mischwerkzeuge 10
mit überkritischer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die - ausgedrückt
in der dimensionslosen Froude-Kennzahl - etwa Fr = 2-6 beträgt. Die
Froude-Kennzahl ist definiert
Fr = W² : R × g
wobei gilt
W = Umfangsgeschwindigkeit der radial äußeren Enden der Mischwerkzeuge 10 in m/s
R = Radius des Mischwerks 6 in m
g = Erdbeschleunigung in m/s².
W = Umfangsgeschwindigkeit der radial äußeren Enden der Mischwerkzeuge 10 in m/s
R = Radius des Mischwerks 6 in m
g = Erdbeschleunigung in m/s².
In die Wand 12 des Behälters 1 ist mindestens eine Dispergiervorrichtung,
beispielsweise eine sogenannte Reib-Mühle 15 eingebaut, die nachfolgend
im einzelnen beschrieben wird. Auf der Außenseite der Wand 12 des Be
hälters 1, und zwar im Bereich unterhalb der Welle 5 (siehe Fig. 2) ist
ein Flanschlager 16 angebracht, an dem ein Motor 17 angeflanscht ist.
Eine Kupplung 18 verbindet die Abtriebswelle des Motors 17 mit einer An
triebswelle 19 der Reib-Mühle 15. Diese Antriebswelle 19 durchsetzt die
Wand 12. Das Flanschlager 16 des Motors 17 stützt sich über Lagerstützen
20 und einen Flanschring 21 auf einer Mühlen-Grundplatte 22 ab. An die
ser Mühlen-Grundplatte 22 ist die gesamte Reib-Mühle 15 befestigt. Die
Mühlen-Grundplatte 22 wird in und vor einer Öffnung 23 der Wand 12 be
festigt.
Die im wesentlichen aus der EP 0 645 179 A bekannte Reib-Mühle 15 weist
auf ihrer dem Motor 17 abgewandten Seite der Grundplatte 22 einen Stator
24 und einen Rotor 25 auf. Der Stator 24 besteht im wesentlichen aus
einem Stator-Ring 26, der eine zylindrische Außenfläche 27 und eine ke
gelstumpfförmige innere Reibfläche 28 aufweist. Die der Grundplatte 22
zugewandte Seite des Rings 26 bildet eine Mischgut-Eintrittsseite 24a und
die der Grundplatte 22 abgewandte Seite bildet eine Mischgut-Austrittsseite
24 b. Die innere Reibfläche 28 verjüngt sich von der Eintrittsseite 24a
zur Austrittsseite 24b der Reib-Mühle 15 hin unter einem halben Kegelöff
nungswinkel α von 20° bis 45° und bevorzugt 30°. Der Stator-Ring 26 ist
über zwei Stützstäbe 29 gegenüber der Grundplatte 22 abgestützt, die in
einer Radialebene zur Welle 5 angeordnet sind, so daß sie kein effektives
Hindernis für Mischwerkzeuge 10 darstellen, wie insbesondere aus Fig. 1
hervorgeht. Sie befinden sich also auch in einer gemeinsamen Ebene mit
der Achse 30 der Antriebswelle 19.
Innerhalb der inneren Reibfläche 28 ist der Stator-Ring 26 in Richtung
der Achse 30, die auch die Achse der inneren Reibfläche 28 ist, völlig
offen. Lediglich zwei Ansätze 29a für die Stützstäbe ragen geringfügig in
den offenen Querschnitt.
Der Rotor 25 ist propellerartig ausgebildet. Er weist eine mit der An
triebswelle 19 mittels einer Paßfeder 31 drehfest verbundene hülsenförmige
Nabe 32 auf, an der sich etwa radial nach außen erstreckende Flügel 33
mit einem Radius c und einer axialen Erstreckung d angebracht sind.
Diese Flügel 33 haben den Querschnitt eines langgestreckten Rechtecks und
sind radial zur Achse 30 angeordnet. Sie sind weiterhin - wie insbeson
dere aus Fig. 4 hervorgeht - gegenüber der Achse 30 derart geneigt bzw.
angestellt, daß - bezogen auf die Drehrichtung 34 des Rotors 25 - die der
Grundplatte 22 benachbarte untere Kante 35 jedes Flügels 33 voreilt und
die der Grundplatte 22 abgewandte obere Kante 36 nacheilt. Dadurch üben
die Flügel 33 auf Mischgut einen in Richtung der Achse 30 von der
Grundplatte 22 weg zum freien Ende der Reib-Mühle 15 hin gerichteten
Förderimpuls aus, dem ein radial zur Achse 30 zur Reibfläche 28 hin ge
richteter Förderimpuls überlagert wird.
Die Flügel 33 sind an ihren radial äußeren Enden mit Scherkanten 37
versehen, die parallel zur inneren Reibfläche 28 des Stator-Ringes 26
verlaufen und die schmale Scherspalte 38 gegenüber der inneren Reibflä
che 28 begrenzen, deren Weite b also über die Länge der Scherspalte 38
konstant ist. Für die Weite b gilt üblicherweise 0,5 mm b 3,0 mm.
Auf der Antriebswelle 19 ist in dem Bereich, in dem sie die Grundplatte
22 durchsetzt, eine Dicht-Hülse 39 angebracht, gegen die Dichtungen 40,
41 dichtend anliegen, die sich wiederum in einer Durchtritts-Bohrung 42
in der Grundplatte 22 abstützen. Zwischen den Dichtungen 40 und 41 ist
eine Fettkammer 43 ausgebildet, in die durch einen Schmierfett-Anschluß
44 Schmierfett zur Schmierung der Dichtungen 40, 41 eingeführt werden
kann.
Gegen die Dicht-Hülse 39 liegt eine Distanz-Hülse 45 an, die sich auf
ihrer anderen Seite gegen die Nabe 32 des Rotors 25 abstützt, wobei zwi
schen der Nabe 32 und der Distanz-Hülse 45 Distanz-Scheiben 46 angeord
net sind. Durch Hinzufügen oder Wegnehmen einer Distanz-Scheibe 46 wird
die Lage des Rotors 25 in Richtung der Achse 30 verändert, wodurch die
Weite b der Scherspalte 38 verändert bzw. eingestellt wird. Gegen die
Nabe 32 liegt vom freien Ende des Rotors 25 her eine topfförmige Befesti
gungs-Hülse 47 an, die mittels einer Hut-Mutter 48 mit einem Gewinde
zapfen 49 der Antriebswelle 19 verbunden ist und die Nabe 32 mit den
Flügeln 33 in Richtung der Achse 30 zur Grundplatte 22 fest gegen die
Distanz-Hülse 45 mit den Distanz-Scheiben 46 verspannt.
Der Reib-Mühle 15 ist eine Feststoff-Zuführeinrichtung 50 zugeordnet, die
einen rohrförmigen Grundkörper 51 aufweist, der in eine parallel zur
Achse 30 verlaufende Durchgangs-Bohrung 52 in der Grundplatte 22 einge
setzt ist. Der rohrförmige Grundkörper 51 ist an eine nur schematisch
angedeutete Pumpe 53 zur Zuführung von schüttfähigem bzw. pumpfähigem
Feststoff angeschlossen. Auf der dem Rotor 25 zugewandten Seite des
Grundkörpers 51 mündet aus diesem eine Austritts-Öffnung 54 aus. Der
Abstand e Austritts-Öffnung 54 von der benachbarten Kante 35 der Flügel
33 ist sehr klein, und zwar so klein, wie es konstruktiv möglich ist. Der
Abstand e liegt also im Bereich zwischen 0,5 und 3,0 mm. Der mittlere
Abstand f der Austritts-Öffnung 54 von der Achse 30, d. h. der Abstand
der Achse 55 des Grundkörpers 51 von der Achse 30 der Antriebswelle 19
beträgt mehr als die Hälfte des maximalen Radius c des Rotors 25, wobei
grundsätzlich die Austritts-Öffnung 54 bezogen auf die Achse 30 radial
möglichst weit außen, also nahe an der inneren Reibfläche 28 und damit
den Scherspalten 38 angeordnet sein soll. Da der Grundkörper 51 in einer
gemeinsamen Ebene mit den Stützstäben 29, den Ansätzen 29a und der An
triebswelle 19 angeordnet ist, ist aus konstruktiven Gründen ein gewisser
Abstand zu den Scherspalten 38 unvermeidbar.
Wie Fig. 2 erkennen läßt, ragt in den Innenraum 56 des Behälters 1, und
zwar in den unteren Bereich des Innenraums 56 unterhalb der Welle 5
eine Dampf-Lanze 57 hinein.
Der geschilderte Mischer wird eingesetzt, um Streichfarben hoher Konzen
tration herzustellen. Derartige Streichfarben werden zum Aufstreichen auf
Papier, also zum Beschichten von Papier verwendet, wodurch Papiere ver
edelt werden. Sie erhalten eine glattere Oberfläche. Alle für einen hoch
wertigen Druck geeigneten und vorgesehenen Papiere sind sogenannte ge
strichene Papiere.
Die Basis solcher Streichfarben sind Pigmente, beispielsweise Kaolin, und
Binder. Als Binder wird bevorzugt Stärke eingesetzt, und zwar bereits
abgebaute oder nicht abgebaute Stärke. Alternativ zur Stärke können ein
gesetzt werden CMC (Carboxymethylcellulose) oder PVAL (Polyvinyl
alkohol).
Die Pigmentmasse wird in Form einer pumpfähigen Pigment-Wasser-Suspen
sion, die die Konsistenz einer Paste haben kann, durch den Materialein
laß 13 in den Behälter 1 eingegeben. Anschließend wird das Mischwerk 6
in Betrieb gesetzt und mit geringer Drehzahl, d. h. im Bereich von Fr = 2
betrieben. In den Fig. 1 und 2 ist mit der Linie 58 der Füllgrad des Be
hälters 1 angedeutet. Während dieses relativ langsamen Umlaufes des
Mischwerks 6 wird noch keine Dispergierarbeit geleistet, sondern lediglich
die Pigmentmasse umgewälzt. Über eine Flüssigkeitszugabeeinrichtung 59
wird gegebenenfalls Flüssigkeit, und zwar insbesondere Wasser, in den
Innenraum 56 des Behälters eingegeben, um einem übermäßigen Anstieg
der Viskosität der Pigmentmasse gegenzusteuern.
Anschließend wird die als Dispergier-Vorrichtung dienende Reib-Mühle 15
in Betrieb gesetzt. Durch die Mischwerkzeuge 10 des Mischwerks 6 wird
die Pigmentmasse im Behälter 1 umgewälzt und gemischt und auch parallel
zur Achse 60 der Welle 5 verschoben. Die Pigmentmasse wird hierbei in
den Raum 61 zwischen der Grundplatte 22 und dem Rotor 25 gebracht und
dem Rotor 25 hierbei zugeführt, der hochtourig angetrieben wird. Die Pig
mentmasse wird hierbei von den Flügeln 33 erfaßt und einerseits in Rich
tung der sich verjüngenden inneren Reibflächen 28 gefördert und gleich
zeitig radial zur Achse 30 nach außen geschleudert und den Scherspalten
38 zugeführt. Dadurch daß einerseits die innere Reibfläche 28 radial zur
Achse 30 nach außen zumindest weitestgehend geschlossen ist und da
durch, daß die innere Reibfläche 28 sich in der axialen Förderrichtung
62 der Flügel 33 verjüngt, wird die Pigmentmasse im Stator 24 gestaut
und nicht lediglich in Richtung 62 durch die Reib-Mühle 15 hindurchge
schleudert. Gleichzeitig wird durch die Feststoff-Zuführeinrichtung 50 der
Binder, also Stärke oder CMC oder PVAL, in Pulverform zugeführt. Er
wird damit gleichzeitig mit der Pigmentmasse radial nach außen gefördert
und einer intensiven Reib-Scher-Beanspruchung in den Scherspalten 38 un
terzogen. Es erfolgt somit eine intensive Dispergierung der Stärke, des
CMC oder PVAL in der Pigmentmasse, ohne daß es überhaupt erst zu
Agglomeratbildungen kommen könnte. Während dieses Vorgangs wird das
Mischwerk 6 mit hoher Drehzahl, beispielsweise im Bereich von Fr = 6
angetrieben, und zwar über eine Zeitdauer von 4 bis 5 Minuten. Inner
halb dieser Zeit tritt eine völlige Homogenisierung der Pigmentmasse und
des Binders, also der Stärke bzw. CMC bzw. PVAL, ein.
Im Anschluß daran wird der Prozeß durch Kochen der Stärke bei etwa
96°C fortgeführt. Das Kochen der Stärke dient ihrer Verkleisterung. Wenn
CMC oder PVAL eingesetzt werden, dann dient das Kochen zum Beschleuni
gen des Lösens der CMC oder des PVAL in der Pigmentmasse. In diesem
Fall kommt es auf die Temperatur von 96°C nicht in dieser Exaktheit an.
Die Wärmezufuhr zum Kochen erfolgt durch Einblasen von Satt-Dampf von
3 bis 5 bar durch die Dampf-Lanze 57 in die Pigmentmasse samt Binder.
Am Ende des Kochvorgangs wird über die Flüssigkeits-Zugabeeinrichtung
59 bei immer noch maximaler Drehzahl des Mischwerks 6 im Bereich von
FR = 6 das noch in Reserve gehaltene Wasser eingetragen, wodurch der
endgültige Feststoffanteil von etwa 60 Gew.% eingestellt wird. Dadurch
wird die Temperatur der Streichfarbe abgesenkt. Anschließend werden zur
endgültigen Herstellung der Formulation noch zusätzliche Bestandteile der
Streichfarbe eingetragen, die temperatur- und/oder scherempfindlich sind,
wie beispielsweise Latices. Hierbei kann die Präparation bei niedriger
Drehzahl des Mischwerkes 6 und bei stillgesetzter Dispergiervorrichtung 15
weitergeführt werden, ohne daß die erwähnten empfindlichen Bestandteile
in irgendeiner Form geschädigt werden. Die fertig formulierte Streichfarbe
wird durch den Materialauslaß 14 bei laufendem Mischwerk 6 ausgetragen.
Insbesondere bei Einsatz von CMC oder PVAL können diese Binder durch
die Feststoff-Zuführeinrichtung 50 nicht mittels der Pumpe 53, sondern
über ein Teilvakuum im Innenraum 56 des Behälters 1 zugeführt werden,
das über einen Vakuumanschluß 63 am Behälter erzeugbar ist.
Die Pigmentmasse kann bei Bedarf auch bereits in einer Vorstufe im Mi
scher hergestellt werden, in dem das Pigment, beispielsweise also Kaolin,
in den Behälter eingegeben und dann über die Flüssigkeits-Zugabeeinrich
tung 59 unter gleichzeitigem Umlauf des Mischwerks 6 Wasser zugegeben
wird. Der beschriebene Prozeß würde sich dann dieser Vorstufe an
schließen.
Claims (15)
1. Verfahren zum Herstellen von Papier-Streichfarbe mit folgenden Arbeits
schritten:
- - eine aus einer Pigment-Wasser-Suspension bestehende Pigmentmasse wird langsam gerührt:
- - schüttfähiger Binder wird in die Pigmentmasse unter gleichzeitiger in tensiver Scherung einer - bezogen auf die gesamte Pigmentmasse - klei nen Menge Pigmentmasse und einer - bezogen auf die Gesamtmenge an zuzusetzendem Binder - kleinen Menge Binder angenähert kontinuierlich eingetragen, wobei gleichzeitig die gesamte Pigmentmasse samt zuneh mendem Anteil an Binder durch intensives Rühren homogenisiert wird;
- - das Gemisch aus Pigmentmasse und Binder wird gekocht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als Binder Stärke, und zwar abge
baute oder nicht abgebaute Stärke, Carboxymethylcellulose oder Polyvinyl
alkohol eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei bei Einsatz von Stärke als
Binder das Kochen bei einer Temperatur von etwa 96°C erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das intensive Rüh
ren zur Homogenisierung über 4 bis 5 Minuten durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Pigmentmasse
vor dem Eintrag des Binders durch Zugabe und Einrühren von Wasser auf
eine gewünschte Viskosität eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei nach dem Kochen
das Gemisch aus Pigmentmasse und Binder gekühlt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei das Kühlen durch Zugabe von Was
ser durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei nach dem Kühlen temperatur- und/oder
scherempfindliche Bestandteile unter langsamem Rühren der Pig
mentmasse eingetragen werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Kochen durch
Dampfzufuhr in das Gemisch aus Pigmentmasse und Binder unter gleichzei
tigem Rühren erfolgt.
10. Mischer zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 9, mit folgenden Merkmalen:
- - ein zylindrischer Behälter (1) mit einer einen Innenraum (56) begren zenden Wand (12);
- - ein in dem Behälter (1) drehantreibbar angeordnetes Mischwerk (6)
- - mit einer Welle (5) und
- - mit in der Nähe der Wand (12) befindlichen, mit der Welle (5) ver bundenen Mischwerkzeugen (10);
- - mindestens eine Dispergier-Vorrichtung (Reib-Mühle 15)
- - mit einem außerhalb des Innenraums (56) angeordneten Motor (17),
- - mit einem im Innenraum (56) befindlichen, mit dem Motor (17) dreh antreibbar verbundenen Rotor (25),
- - mit einem den Rotor (25) mindestens teilweise umgebenden Stator (24),
- - mit zwischen Rotor (25) und Stator (24) gebildeten Scherspalten (38),
- - mit einer Mischgut-Eintrittsseite (24a) und
- - mit einer Mischgut-Austrittsseite (24b);
- - eine Feststoff-Zuführeinrichtung (50),
- - die eine der Mischgut-Eintrittsseite (24a) unmittelbar vorgeordnete Austrittsöffnung (54) aufweist und
- - eine in den Innenraum (56) mündende Dampf-Lanze (57).
11. Mischer nach Anspruch 10, wobei eine Flüssigkeits-Zugabeeinrichtung
(59) in den Innenraum (56) einmündet.
12. Mischer nach Anspruch 10 oder 11, wobei der Feststoff-Zugabeeinrich
tung (50) eine Pumpe (53) für pumpfähige Feststoffe vorgeordnet ist.
13. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei in den Innenraum
(56) ein Vakuumanschluß (63) einmündet.
14. Mischer nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei die mindestens
eine Dispergiervorrichtung als Reib-Mühle (15) ausgebildet ist.
15. Verwendung eines Mischers nach einem der Ansprüche 10 bis 14 zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19602581A DE19602581A1 (de) | 1996-01-25 | 1996-01-25 | Verfahren und Mischer zum Herstellen von Papier-Streichffarbe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19602581A DE19602581A1 (de) | 1996-01-25 | 1996-01-25 | Verfahren und Mischer zum Herstellen von Papier-Streichffarbe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19602581A1 true DE19602581A1 (de) | 1997-07-31 |
Family
ID=7783621
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19602581A Withdrawn DE19602581A1 (de) | 1996-01-25 | 1996-01-25 | Verfahren und Mischer zum Herstellen von Papier-Streichffarbe |
Country Status (1)
Country | Link |
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