DE19602378A1 - Verfahren zur Zustellung eines Hochofens - Google Patents
Verfahren zur Zustellung eines HochofensInfo
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- C21B7/06—Linings for furnaces
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zustellung eines
Hochofens mit einer Feuerfestauskleidung.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung die Verwendung eines
speziellen Feuerbetons
Nach dem Stand der Technik werden zur Zustellung von Hochöfen
feuerfeste Steine verwendet, mit denen die Hochofeninnenwan
dung oberhalb der Blasformenebene ausgemauert wird. Mit einer
derartigen Zustellung werden Haltbarkeiten von vier Jahren und
mehr erreicht.
Bei dieser Zustellungsart besteht aufgrund der hohen Fugenzahl
zwischen den einzelnen Feuerfeststeinen jedoch die Gefahr, daß
Segmente der Ausmauerung in den Ofen fallen können.
Ein weiteres Problem einer gemauerten Zustellung besteht dar
in, daß die die Hochofenwandung durchgreifenden Kühlkästen
aufgrund der vorgegebenen Steinform nicht eng genug ummauert
werden können. Die Kühlkästen werden daher häufig mit Stampf
masse eingebettet, die zwar eine hohe Wärmeleitfähigkeit auf
weist, aber aufgrund ihrer niedrigen Druckfestigkeit nur eine
sehr geringe Haltbarkeit aufweist.
Insbesondere bei einer erneuten Zustellung nach einer erfolg
ten Ofenreise ist das Ummauern der Kühlkästen problematisch,
da diese aus leicht verformbarem Kupfer bestehen und nach
einer Ofenreise häufig verformt, verzogen oder hochgedrückt
sind.
Die Ausmauerung der Hochofeninnenwandung erfolgt üblicherweise
zonenorientiert, d. h. je nach chemisch-physikalischem Angriff
in den unterschiedlichen Zonen des Hochofens kommen jeweils
Steine zum Einsatz, die bzgl. ihrer Haltbarkeit an den unter
schiedlichen chemisch-physikalischen Angriff angepaßt sind.
Neben den oben erwähnten Problemen ist ein weiterer Nachteil
beim Ausmauern der Zustellung darin zu sehen, daß der Hochofen
vergleichsweise lange außer Betrieb gesetzt werden muß.
Eine weitere Zustellungsmethode besteht in dem Aufbringen von
Spritzmassen, wobei jedoch neben einem erhöhten Materialver
brauch durch herabfallende Spritzmasse eine vergleichsweise
geringe Haltbarkeit von nur ca. 1,5 Jahren erreichbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Zustellung eines Hochofens zu schaffen, bei dem die erzeugte
Feuerfestauskleidung eine verbesserte Haltbarkeit aufweist,
höhere Ringspannungen aufgenommen werden können und die Anbin
dung der Feuerfestauskleidung an die Kühlkästen verbessert
ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Feuerfestausklei
dung zumindest bereichsweise aus einem monolithisch abbinden
den Feuerbeton besteht, der in angemachtem Zustand hinter
einer Schalung vor der Innenwandung des Hochofens eingebracht,
insbesondere im Pump-Gießverfahren vergossen wird.
Durch den z. B. hydraulisch abbindenden Feuerbeton, der hinter
einer vorbereiteten Schalung vergossen wird, entsteht eine
monolithische Zustellung mit bzgl. des Hochofenumfanges und
der jeweils abgegossenen Höhe sehr homogenen Eigenschaften.
Die monolithische Zustellung weist gegenüber fertig gebrannten
Feuerfeststeinen bei gleicher Zusammensetzung bzw. gleicher
Qualität eine höhere Temperaturwechselbeständigkeit sowie eine
bessere Abriebfestigkeit im heißen und im kalten Zustand auf.
Die Anbindung der Feuerfestzustellung an die Kühlformen er
folgt fugenlos, so daß eine sehr gleichmäßige Kühlung erfolgen
kann. Schließlich können aufgrund der fehlenden Fugen die
auftretenden Ringspannungen im Inneren der Feuerfestausklei
dung kompensiert werden, ohne daß die Gefahr von Rißbildungen
oder einem Herauslösen von Zustellungssegmenten besteht.
Der zur Bildung der monolithischen Zustellung verwendete Feu
erbeton wird vor dem Vergießen hinter die Schalung vorzugs
weise mit einer dynamischen Zähigkeit von weniger als 10⁴
milli Pascal sec angemacht. Durch diese vergleichsweise nied
rige dynamische Zähigkeit kann nämlich auf ein Verdichten bzw.
Entlüften der vergossenen Masse beispielsweise mit Hilfe von
Vibratoren verzichtet werden, so daß auch die Stabilität der
verwendeten Schalung gering sein kann, da diese nur dem hydro
statischen Druck des flüssigen Feuerbetons widerstehen muß.
Dadurch wird eine besondere Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
erreicht.
Um die niedrige dynamische Zähigkeit der frisch angemachten
Masse ohne Verwendung zu großer Wassermengen, die eine Vermin
derung der Kaltdruckfestigkeit und Erhöhung der Porosität zur
Folge hätte, zu erreichen, kann dem Feuerbeton vor dem Vergie
ßen ein Verflüssigungsmittel zugegeben werden. Dies kann z. B.
ein Salz der Acrylsäure oder ein Acrylsäurederivat sein. Der
artige Mittel erhöhen die Fließgeschwindigkeit des angemachten
Feuerbetons, verbessern seine Selbstentlüftung und haben kei
nen nachteiligen Einfluß auf die chemische bzw. physikalische
Haltbarkeit des abgebundenen Betons.
Weiterhin kann es sinnvoll sein, dem Feuerbeton vor dem Ver
gießen Mittel zur Einstellung der Abbindegeschwindigkeit zu
zusetzen. Diese Abbindegeschwindigkeit hängt nämlich u. a. von
der Umgebungstemperatur bzw. der Temperatur der angemachten
Masse ab. Sie sollte jeweils so groß sein, daß die vorgegebene
Arbeitsgeschwindigkeit eingehalten werden kann, insbesondere
dann, wenn die Zustellung durch zonenweises Vergießen erfolgt.
Als geeignete Mittel zum Verzögern der Abbindegeschwindigkeit
können organische Säuren, z. B. Zitronensäure, eingesetzt
werden, während Mittel zur Beschleunigung des Abbindens basi
sche Komponenten sind. Die Abbindegeschwindigkeit sollte so
eingestellt sein, daß sich je nach den örtlichen Verhältnissen
eine Abbindezeit von ca. einer Stunde ergibt.
Von wesentlichem Einfluß auf die Abbindegeschwindigkeit und
die spätere chemische und physikalische Resistenz ist auch der
Zement- bzw. CaO-Anteil des angemachten Gemisches. Er sollte
nicht über 3 Gewichtsprozent liegen.
Auch sollte, wie bereits erwähnt, die Wasserzugabe zur Her
absetzung der dynamischen Zähigkeit so niedrig liegen, daß der
spätere abgebundene Feuerbeton eine Gesamtporosität von weni
ger als 20 Volumenprozent aufweist. Eine derartig niedrige
Porosität wird beispielsweise bei einem Wasserzusatz von weni
ger als 8 Gewichtsprozent erreicht.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
vorzugsweise ein zonenweiser Verguß nacheinander durchgeführt.
Hierdurch kann der maximal auf die Schalung wirkende Druck
begrenzt und eine vergleichsweise preiswerte Schalung verwen
det werden. Nach dem Abgießen einer Zone, deren vertikale Höhe
z. B. bei einem Meter liegt, wird dann unter Berücksichtigung
der einzuhaltenden Abbindezeit die nächsthöhere Zone abgegos
sen.
Dabei können für die unterschiedlichen Zonen verschiedene
Feuerfestqualitäten eingesetzt werden, deren Zusammensetzung
z. B. den Feuerfestqualitäten entsprechen kann, die in Tafel
5 "Stahl und Eisen" 115, Seite 45, angegeben sind. Diese Feu
erfestqualitäten sind an die in den entsprechenden Zonen herr
schenden chemisch-physikalischen Verschleißbedingungen ange
paßt.
Insgesamt sind durch das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die
erfindungsgemäße Verwendung des speziellen Feuerbetons wesent
lich längere Standzeiten der Hochofenzustellung zu erwarten.
Diese Vorhersage läßt sich aufgrund der bisher durchgeführten,
umfangreichen Laboruntersuchungen machen.
Erwähnt werden sollte noch, daß das neue Zustellungsverfahren
auch dann anwendbar ist, wenn noch Reste der ursprünglichen
Zustellung vorhanden sind. Ein vollständiges Herausbrechen der
ursprünglichen Feuerfestauskleidung ist daher nicht erforder
lich.
Durch das neuartige Verfahren kann nicht nur der Betrieb des
Hochofens wirtschaftlicher gestaltet werden, auch die Umwelt
wird durch das Einsparen des Brennvorganges der üblicherweise
verwendeten Feuerfeststeine entlastet.
Claims (10)
1. Verfahren zur Zustellung eines Hochofens mit einer Feuer
festauskleidung, dadurch gekennzeich
net, daß die Feuerfestauskleidung zumindest bereichs
weise aus einem monolithisch abbindenden Feuerbeton be
steht, der in angemachtem Zustand hinter einer Schalung
vor der Innenwandung des Hochofens eingebracht, insbeson
dere im Pump-Gießverfahren vergossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Feuerbeton vor dem Vergießen mit
einer dynamischen Zähigkeit von weniger als 10⁴ milli
Pascal sec angemacht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß dem Feuerbeton vor dem Vergie
ßen ein Verflüssigungsmittel, insbesondere ein Salz der
Acrylsäure oder ein Acrylsäurederivat, zugesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Feuerbeton vor dem
Vergießen Mittel zur Einstellung der Abbindegeschwindig
keit zugesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Feuerbeton eine Ze
mentmenge zugesetzt wird, aus der sich ein CaO-Anteil von
weniger als 3 Gewichtsprozent ergibt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wasserzugabe zu dem
angemachten Feuerbeton derart begrenzt wird, daß der abge
bundene Feuerbeton eine Gesamtporosität von weniger als 20
Volumenprozent aufweist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vergießen des ange
machten Feuerbetons hinter Schalung nacheinander zonen
weise durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vertikale Höhe der nacheinander
abgegossenen Zonen zwischen 0,5 und 2 m liegt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß für unterschiedliche
Zonen bzgl. ihrer Zusammensetzung unterschiedliche Feuer
betone verwendet werden.
10. Verwendung eines Feuerbetons mit einer im angemachten
Zustand eingestellten dynamischen Zähigkeit von weniger
als 10⁴ milli Pascal sec und einer im abgebundenen Zustand
eingestellten Gesamtporosität von weniger als 20 Volumen
prozent als hinter Schalung vergossene Feuerfestzustellung
eines Hochofens.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996102378 DE19602378A1 (de) | 1996-01-24 | 1996-01-24 | Verfahren zur Zustellung eines Hochofens |
EP96120325A EP0786527A1 (de) | 1996-01-24 | 1996-12-18 | Verfahren zur Zustellung eines Hochofens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996102378 DE19602378A1 (de) | 1996-01-24 | 1996-01-24 | Verfahren zur Zustellung eines Hochofens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19602378A1 true DE19602378A1 (de) | 1997-07-31 |
Family
ID=7783494
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996102378 Withdrawn DE19602378A1 (de) | 1996-01-24 | 1996-01-24 | Verfahren zur Zustellung eines Hochofens |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0786527A1 (de) |
DE (1) | DE19602378A1 (de) |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3672649A (en) * | 1970-09-11 | 1972-06-27 | J E Allen & Associates Inc | Shaft or stack furnace and method and apparatus for lining same |
JPS5485102A (en) * | 1977-12-21 | 1979-07-06 | Nippon Crucible Co | Spray enforcing of amorphous refractory material |
CA2062697C (en) * | 1991-03-22 | 1997-04-22 | Charles W. Connors, Jr. | Method and apparatus for manufacturing and repairing molten metal containment vessels |
JP3305444B2 (ja) * | 1993-08-23 | 2002-07-22 | 電気化学工業株式会社 | アルミナセメント組成物及びそれを用いた不定形耐火物 |
-
1996
- 1996-01-24 DE DE1996102378 patent/DE19602378A1/de not_active Withdrawn
- 1996-12-18 EP EP96120325A patent/EP0786527A1/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0786527A1 (de) | 1997-07-30 |
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