DE19601662A1 - Servoventil in Kartuschenausführung, vorzugsweise für Hilfskraftlenkungen - Google Patents
Servoventil in Kartuschenausführung, vorzugsweise für HilfskraftlenkungenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F15—FLUID-PRESSURE ACTUATORS; HYDRAULICS OR PNEUMATICS IN GENERAL
- F15B—SYSTEMS ACTING BY MEANS OF FLUIDS IN GENERAL; FLUID-PRESSURE ACTUATORS, e.g. SERVOMOTORS; DETAILS OF FLUID-PRESSURE SYSTEMS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- F15B11/00—Servomotor systems without provision for follow-up action; Circuits therefor
- F15B11/006—Hydraulic "Wheatstone bridge" circuits, i.e. with four nodes, P-A-T-B, and on-off or proportional valves in each link
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D5/00—Power-assisted or power-driven steering
- B62D5/06—Power-assisted or power-driven steering fluid, i.e. using a pressurised fluid for most or all the force required for steering a vehicle
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Description
Bei Hilfskraftlenkungen in der Version der sog. offenen Mitte, bei der
ein Fluidstrom das Servoventil kontinuierlich durchfließt, werden
üblicherweise Ventile verwendet, bei denen zylindrische
Ventilschieber in zylindrisch ausgebohrten Ventilhülsen kleine
axiale oder tangentielle Steuerbewegungen zur Führung und
Drosselung des Fluidstroms ausführen. Die zur Funktion
erforderliche Maßgenauigkeit und Oberflächengüte von
Ventilschieber und Ventilhülse führen zu kostenintensiven
Fertigungstechniken. Darüber hinaus hat das Prinzip der zur
Funktion eines der herkömmlichen Servoventile erforderlichen
Schaltung nach dem Schema einer Wheatstonebrücke den
Nachteil, daß die zwischen Schieber und Hülse gebildeten
Drosselspalte nicht völlig geschlossen werden und dadurch einen
Leckfluidstrom hervorrufen, der dem angesteuerten Druckraum
eines doppeltwirkenden Arbeitszylinders nicht zugeführt werden
kann und somit als Verlustfluidstrom den Wirkungsgrad der Anlage
mindert.
Dieser Effekt geht aus Fig. 1 hervor. Die Steuerwirkung eines
Servoventils besteht im wesentlichen darin, daß durch
Relativbewegungen zwischen Schieber und Hülse 4 Drosselstellen
gebildet werden, von denen jeweils 2 miteinander korrespondieren.
Verengen sich z. B. die Querschnitte der korrespondierenden
Drosseln 1 und 1a, so erweitern sich die Querschnitte der
korrespondierenden Drosseln 2 und 2a. Beide Drosseln 1 und 1a
weisen einen Fluidstrom auf, der als Verlustfluidstrom der
eigentlichen Funktion der Anlage entzogen wird.
Das ist
insbesondere von Nachteil, wenn dieser Verlusteffekt bei hohen
Fluidstromdrucken in Erscheinung tritt, wie diese z. B. bei
Parkiervorgängen auftreten. Da dadurch dem eigentlichen
Verbraucher, nämlich dem die Lenkung unterstützenden
doppeltwirkenden Arbeitszylinder, ein um den Verlustfluidstrom
verminderter Fluidstrom zugeführt wird, kann der Lenkvorgang u. U.
nicht mit der erforderlichen Geschwindigkeit ausgeführt werden.
Fig. 2 stellt die im System wirksame prinzipielle Druckverteilung
dar, wobei hoher Druck durch große Strichbreite, niedriger Druck
durch geringe Strichbreite angedeutet ist.
Die geschilderten Nachteile der üblichen Servoventile in Schieber-
Hülse-Bauart können erfindungsgemäß vermindert werden, wenn
die Funktion auf 2 Teilventile verteilt wird, deren wesentlichstes
Schaltelement lediglich aus einer Kugel zwischen 2
fertigungstechnisch einfach darstellbaren Kugelsitzen besteht.
Jedes der beiden Teilventile wird im weiteren mit Kartusche
bezeichnet.
Fig. 3 stellt den prinzipiellen Einbau der beiden baugleichen
Kartuschen 4 und 5 in neutraler Schaltstellung des Lenksystems
dar. Hierin ist 3 das mechanische Ansteuerungselement, das z. B.
die obere oder untere Lagerung des Ritzels einer
Zahnstangenlenkung sein kann. In neutraler Schaltstellung sind
alle vier Drosseln 1, 1a, 2 und 2a, die als Durchlaßquerschnitte
zwischen den Kugeln und den dazugehörenden Kugelsitzen
ausgeführt sind, etwa gleich weit geöffnet. Das Fluid durchströmt
dann die Kartuschen mit geringer Druckdifferenz.
Wird ein Lenkvorgang nach Fig. 4 eingeleitet, so wird die
Lageraufnahme 3 aufgrund der sich dadurch einstellenden
Reaktionskräfte im mechanischen Teil des Lenksystems z. B. nach
links bewegt. Über den Schaltstift 6 wird die linke Kugel 7 nach
links bewegt, wodurch sich der Querschnitt des Drosselspalts 1
verkleinert und in Folge der Pumpendruck vergrößert wird. Da der
Schließweg der Kugeln in Richtung zu ihren jeweils inneren
Kugelsitzen 8 und 9 kleiner ist, als in Richtung zu ihren jeweils
äußeren Kugelsitzen 10 und 11, liegt die Kugel 12 im Kugelsitz 9
schon an, bevor die Kugel 7 den Kugelsitz 10 berühren und
schließen kann. Entsprechend dem Schaltbild der
Wheatstonebrücke in Fig. 1 und Fig. 2 bedeutet dies, daß an der
Drosselstelle 1a kein Fluidstrom auftritt und der Drosseleffekt
zur Drucksteuerung lediglich an der Drossel 1 hervorgerufen
wird. Da jetzt nur noch an einer im Gegensatz zu den bei üblichen
Servoventilen zwei Drosseln der Leckfluidstrom erzeugt wird,
mindert sich dieser in vorteilhafter Weise.
Wird der Lenkvorgang in entgegengesetzter Weise eingeleitet, so
schließt die Drossel 2a vollständig und der Drosseleffekt zur
Drucksteuerung wird durch die Drossel 2 hervorgerufen.
Die Schaltstifte 6 und 13 haben nicht nur die Funktion, die
Kugeln 7 und 12 zu bewegen, sondern wirken gleichzeitig als
Bauelemente zur Erzeugung des bei Hilfskraftlenkungen aus
ergonomischen Gründen verlangten sogenannten
Abschneideffekts.
Dazu folgende Erläuterung:
Bei der Bewegung der Kugeln z. B. nach links muß die linke Kugel 7
gegen eine Druckkraft bewegt werden, die dem Produkt aus
Fluiddruck und druckbeaufschlagter Kugelkalottenfläche entspricht.
Bei entsprechend gewählten Abmesssungen ergibt sich dadurch
eine Kraft am Betätigungsorgan des Lenksystems, üblicherweise
am Lenkrad, die linear proportional dem Fluiddruck ist. Das ist im
Bereich geringer Fluiddrucke wünschenswert. Bei hohen
Fluiddrucken, wie sie z. B. bei Parkiervorgängen entstehen, würden
sich jedoch unzumutbar große Lenkkräfte einstellen.
Hilfskraftlenkungen versieht man deshalb meist mit Vorrichtungen
zur Begrenzung der Lenkkräfte trotz zunehmenden Fluiddrucks. Im
Falle des erfindungsgemäßen Kartuschenventils sind dazu die
Schaltstifte jeweils mit einem Bund 14 bzw. 15 versehen, dessen
beide Stirnseiten bis zu einem bestimmten Fluiddruck mit einem
Fluiddruck gleicher Größe beaufschlagt sind. Die Schaltstifte
wirken damit druckkraftneutral. Ab einer bestimmten
Fluiddruckhöhe spricht das Druckbegrenzungsventil 16 oder 17
an, so daß der Schaltstift von diesem Punkt ab nicht mehr
druckkraftneutral wirkt, sondern eine Druckkraft erzeugt, die so
gerichtet ist, daß sie der Kugeldruckkraft der gegenüberliegenden
Kartusche entgegenwirkt. Dadurch verringert sich der Zuwachs der
Lenkkräfte trotz weiter zunehmenden Fluiddrucks, was den
erwünschten Abschneideffekt ergibt.
Steuert man das jeweils aktive Druckbegrenzungsventil in
Abhängigkeit von Fahrzustandsparametern, z. B. der
Fahrgeschwindigkeit an, ergeben sich weitere Möglichkeiten zur
ergonomischen Anpassung des Lenksystems.
In einer anderen denkbaren Ausführung nach Fig. 5 kann die
durch das jeweils aktive Druckbegrenzungsventil begrenzte
Druckkraft und damit die Lenkkraft auch durch ein mechanisches
Federelement 18 und 19 ersetzt werden. Hier setzt der
Abschneideffekt ein, wenn eine vorgesehene Federvorspannung
überschritten wird.
Die Tatsache, daß die Servoventilwirkung auf zwei baugleiche
Kartuschen verteilt ist, hat einen weiteren, noch nicht erläuterten
Vorteil. Es lassen sich nämlich die nach dem Prinzip der offenen
Mitte arbeitenden Kartuschen durch solche ersetzen, die nach dem
Prinzip der geschlossenen Mitte arbeiten, das hier nicht
Gegenstand der Erläuterung ist. Es ist also in kostenverringernder
Weise möglich, Hilfskraftlenkungen in großer Stückzahl
herzustellen, die wahlweise und ohne sonstige konstruktiven
Unterschiede lediglich durch Einbau der entsprechenden
Kartuschen nach dem Prinzip der offenen oder geschlossenen
Mitte verwendet werden können.
Eine weitere positive Eigenschaft der der Erfindung
zugrundeliegenden Kartuschen besteht darin, daß die Kugelsitze
in Richtung Pumpenzulauf in Form von lose eingelegten Ringen
ausgeführt sind.
Fig. 6 zeigt eine der beiden baugleichen Kartuschen in einer
gegenüber Fig. 3 und Fig. 4 ausführlicheren Darstellung.
Bei Überschreiten einer bestimmten Kugelandruckkraft wird der
jeweilige Kugelsitzring 20 gegen die Druckkraft und/oder
Federkraft, mit der er in seine Aufnahme 21 gedrückt wird, von
dieser Aufnahme 21 abgehoben und es entsteht eine direkte
Verbindung zum Rücklauf 22 des Systems. Dadurch bricht der
Fluiddruck zusammen, was die mechanische Beanspruchung des
Systems begrenzt.
Claims (7)
1. Servoventil nach dem Prinzip der offenen Mitte vorzugsweise für
Hilfskraftlenkungen, dadurch gekennzeichnet, daß seine
Wirkung auf zwei baugleiche Teilventile, sogenannte Kartuschen,
verteilt ist, deren Schaltelement jeweils aus einer Kugel
zwischen 2 Kugelsitzen besteht, wobei die Kugel durch
einen Schaltstift bewegt wird und die Abstände zwischen der
Kugel und den beiden Kugelsitzen unterschiedlich groß sind.
2. Servoventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltstifte je einen Bund aufweisen, dessen eine Stirnseite mit
dem jeweiligen Arbeitsfluiddruck und dessen andere Stirnseite
mit einem durch ein Druckbegrenzungsventil begrenzbaren
Fluiddruck beaufschlagt wird.
3. Servoventil nach obenstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckbegrenzungsventile durch verschiedene
Fahrzustandsparameter, z. B. die Fahrgeschwindigkeit, angesteuert
werden.
4. Servoventil nach obenstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltstifte durch Reaktionsbewegungen der
oberen oder unteren Lagerung des Ritzels einer
Zahnstangenlenkung bewegt werden.
5. Servoventil nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaltstifte durch die Reaktionsbewegung des schrägverzahnten
Ritzels einer Zahnstangenlenkung in Form einer
Bewegung in seiner Achsrichtung bewegt werden.
6. Servoventil nach obenstehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kugelsitzringe in Richtung
Pumpenzulauf lose eingelegt sind und bei Überschreiten einer
vorbestimmten Kugeldruckkraft aus ihrer Aufnahme gegen eine
Fluiddruckkraft und/oder eine Federkraft abgehoben werden.
7. Servoventil nach den Ansprüchen 1, 4, 5 und 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schaltstifte je einen Bund aufweisen,
dessen eine Stirnseite mit dem jeweiligen Arbeitsfluiddruck und
dessen andere Stirnseite in axialer Richtung durch die Kraft
eines mechanischen Federelementes beaufschlagt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996101662 DE19601662A1 (de) | 1996-01-18 | 1996-01-18 | Servoventil in Kartuschenausführung, vorzugsweise für Hilfskraftlenkungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996101662 DE19601662A1 (de) | 1996-01-18 | 1996-01-18 | Servoventil in Kartuschenausführung, vorzugsweise für Hilfskraftlenkungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19601662A1 true DE19601662A1 (de) | 1997-07-24 |
Family
ID=7783068
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996101662 Withdrawn DE19601662A1 (de) | 1996-01-18 | 1996-01-18 | Servoventil in Kartuschenausführung, vorzugsweise für Hilfskraftlenkungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19601662A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003014576A1 (de) * | 2001-08-10 | 2003-02-20 | Zf Lenksysteme Gmbh | Steuereinrichtung für die kontinuierliche bewegung eines hydraulischen stellmotors |
DE10251127A1 (de) * | 2002-11-02 | 2004-05-19 | Zf Lenksysteme Gmbh | Steuereinrichtung |
WO2005019010A1 (de) | 2003-07-25 | 2005-03-03 | Toyota Motorsport Gmbh | Lenkventilanordnung für eine servolenkung |
-
1996
- 1996-01-18 DE DE1996101662 patent/DE19601662A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003014576A1 (de) * | 2001-08-10 | 2003-02-20 | Zf Lenksysteme Gmbh | Steuereinrichtung für die kontinuierliche bewegung eines hydraulischen stellmotors |
US7028599B2 (en) | 2001-08-10 | 2006-04-18 | Zf Lenksysteme Gmbh | Control device for the continuous drive of a hydraulic control motor |
DE10251127A1 (de) * | 2002-11-02 | 2004-05-19 | Zf Lenksysteme Gmbh | Steuereinrichtung |
DE10251127B4 (de) * | 2002-11-02 | 2008-11-06 | Zf Lenksysteme Gmbh | Steuereinrichtung |
WO2005019010A1 (de) | 2003-07-25 | 2005-03-03 | Toyota Motorsport Gmbh | Lenkventilanordnung für eine servolenkung |
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