DE19601273A1 - Rohrverbindung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rohrverbindung, wie sie
beispielsweise zum Verbinden zweier Gerüst- oder
Geländerrohre verwendet wird.
Bekannt sind verschiedene Rohrverbindungen, deren
einfachste eine Schweißverbindung darstellt. Eine
Schweißverbindung besitzt bei fachgerechter Ausfüh
rung eine hohe Festigkeit. Diese Art der Verbindung
besitzt jedoch den Nachteil einer hohen Arbeitsinten
sität, der dadurch noch verstärkt wird, daß nach dem
Schweißen in der Regel ein Nachbearbeiten der
Schweißnaht und der wärmebeeinflußten Zone erforder
lich ist. Ein Vorortschweißen, beispielsweise auf
einer Baustelle, kommt daher aus Wirtschaftlichkeits-
und Praktikabilitätsgründen selten in Betracht.
Bei einer weiteren bekannten Rohrverbindung werden
die Rohrenden mit Hilfe einer Hülse miteinander ver
bunden. Die Hülse ist mit einem der Rohre beispiels
weise durch eine Schweißnaht in der Weise fest ver
bunden, daß ein Teil der Hülse aus dem Rohrende her
ausragt. Das Gegenrohr wird auf den herausragenden
Hülsenstummel aufgeschoben und mit mindestens einer
Madenschraube gesichert. Diese Art des Verbindens
zweier Rohrenden ist ebenfalls sehr aufwendig.
Ein besonderes Problem bei herkömmlichen Rohrverbin
dungen ergibt sich aus den Toleranzen der Rohrdurch
messer. Der Hülsenaußendurchmesser muß grundsätzlich
auf den kleinsten Rohrinnendurchmesser abgestellt
sein. Dies führt dazu, daß bei Rohren mit geringfügig
größerem Innendurchmesser beim Eindrehen der Maden
schraube bereits ein Versatz dadurch auftritt, daß
die Madenschraube die Hülse einseitig an die ihr
gegenüber liegenden Rohrinnenwandung drückt und auf
der Schraubenseite einen etwa sichelförmigen Spalt
zwischen der Hülsenmantelfläche und der Rohrinnenwand
schafft.
Eine solche Rohrverbindung ist daher kaum zentrierfä
hig und besitzt zudem wegen der nur punktförmigen
Berührung zwischen der Madenschraube und der Hülse
eine geringe Festigkeit. Des weiteren ist das
arbeitsintensive Schweißen lediglich vorverlegt, was
zwar den Einsatz vor Ort erleichtert, insgesamt
jedoch nicht zu einer Verringerung des Aufwandes
führt.
Eine weitere bekannte Rohrverbindung basiert eben
falls auf der Verwendung einer Innen- bzw. Steck
hülse. Diese wird jedoch nicht mit einem der Rohre
verschweißt, sondern durch zwei Gewindestifte im
Rohrinneren fixiert. Beim Verbinden der Rohre wird
die Hülse in eines der Rohre so eingesetzt, daß ein
Teil der Hülse aus dem Rohr herausragt. Das Gegenrohr
wird auf den herausragenden Hülsenstummel gesteckt,
und die Rohre werden durch die Hülse mit Hilfe von
Gewindestiften mit Kegelspitzen fixiert. Dazu werden
die Gewindestifte in Bohrungen im Rohrmantel und ent
sprechende Bohrungen in der Gewindehülse einge
schraubt.
Die Hülse ist an ihrer den Bohrungen gegenüberliegen
den Längsseite geschlitzt. Durch Eindringen der
Kegelspitzen der Gewindestifte in den Schlitz wird
die Hülse gespreizt, wodurch die Rohre gegeneinander
fixiert werden. Nachteilig ist bei dieser Verbindung,
daß zunächst mit den Hülsenbohrungen korrespondie
rende Rohrbohrungen erforderlich sind. Dies ist
besonders von Nachteil, wenn ein Rohr verkürzt wird
und dadurch der die Bohrung aufweisende Endabschnitt
wegfällt.
Besonders nachteilig bei der Verwendung einer Spreiz
hülse ist der geringe Verstellbereich. Da die Ein
schraubtiefe der Gewindestifte durch die hinter dem
Hülsenschlitz liegende Rohrwandung begrenzt ist, läßt
sich eine bestimmte maximale Spreizung nicht über
schreiten. Da zudem der Hülsenaußendurchmesser wie
derum auf den kleinsten Rohrinnendurchmesser abge
stellt sein muß, werden die Verstellgrenzen der
Spreizhülse sehr schnell erreicht, und es kommt so
häufig zu einer schlechten Rohrverbindung aufgrund
unterschiedlicher Innendurchmesser der Rohre, aber
auch unterschiedlicher Außendurchmesser der Hülse.
Verstärkt wird dieses Problem durch häufig anzutref
fende Grate an den Rohrenden, die die Verwendung
einer Steckhülse behindern. Bei geschweißten Rohren
ist die Verwendung einer Steckhülse kaum möglich,
weil dem die Schweißnaht im Rohrinnern entgegensteht,
die zunächst entfernt werden müßte, um die Hülse
einstecken zu können.
Ein weiteres Problem ergibt sich bei der Verwendung
verzinkter Rohre, deren Innendurchmesser besonders
ungleichmäßig und wenig vorherbestimmbar ist, was
durch das Auftreten von Zinknasen zusätzlich ver
stärkt wird. So gelingt eine bündige Verbindung der
Rohrenden selten. Außerdem müssen die Rohrenden
einerseits in die Montageposition gebracht und dort
gehalten, andererseits aber auch beim Einstecken der
Hülse auseinandergezogen werden.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Rohr
verbindung zu schaffen, die die Nachteile des Standes
der Technik vermeidet und insbesondere sowohl eine
stabile Verbindung der Rohrenden liefert, als auch
einen größeren Verstellbereich besitzt.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, in jedem
Rohrende jeweils einen Klemmkörper anzuordnen, der
eine Spannverbindung zu dem anderen Klemmkörper
besitzt. Durch Spannen bzw. Verkürzen der Verbindung
bewegen sich die Klemmkörper und damit die Rohrenden
kontinuierlich aufeinander zu, bis sie schließlich in
den Rohrenden verklemmt und fest gegeneinander ver
spannt sind.
Im einzelnen besteht die Lösung in zwei durch einen
Gewinde- bzw. Spannbolzen miteinander verbundenen
Klemmkörpern, die sich durch Drehen des Bolzens mit
tels einer in der Bolzenmitte befindlichen Spann
scheibe aufeinanderzubewegen und in den Rohrenden
verkeilen lassen.
Zum Verbinden der Rohre werden die Klemmkörper auf
den Bolzen aufgesteckt bzw. aufgeschraubt und einer
der Klemmkörper bis zum Anliegen der Spannscheibe am
Rohrende in ein Rohrende eingeschoben. Nun wird das
andere Rohrende auf den freiliegenden Klemmkörper
aufgeschoben und durch wenige Drehungen der Spann
scheibe gegen den anderen Klemmkörper gezogen; dabei
legen sich beispielsweise abgefederte Keile der
Klemmkörper gegen die Innenwand der Rohre.
Diese Verbindungstechnik erlaubt ein optimales Fixie
ren zweier Rohre, vermeidet eine aufwendige Vorberei
tung der Rohrenden durch Bohrungen oder Schweißnähte
und besitzt eine optimale Zentrierfähigkeit, wenn
beispielsweise die Spannscheibe mit Schrägflächen
versehen ist, so daß die Scheibenperipherie im Quer
schnitt keilförmig ausgebildet ist. In diesem Falle
empfiehlt es sich, auch die Rohrenden abzuschrägen,
so daß beim Drehen der Spannscheibe einander gegen
überliegende, zentrierend wirkende Schräg- bzw. Kom
plementärflächen aufeinander gleiten, bis die Rohren
den und die Mantel- bzw. Umfangsfläche der Spann
scheibe bündig aneinanderliegen.
Die erfindungsgemäße Rohrverbindung läßt sich gegen
über dem Stande der Technik problemlos bei verschie
denen Rohrtoleranzen oder unsauber verzinkten Rohren
verwenden. Sie ist hervorragend für den Vorortein
satz, beispielsweise auf einer Baustelle geeignet, da
bei unterschiedlichen Rohrdurchmessern oder -quer
schnitten lediglich die bezüglich des Rohrinnendurch
messers äußerst variablen Klemmkörper in die zu ver
bindenden Rohrenden eingeschoben zu werden brauchen
und die Rohre durch Drehen der Spannscheibe gegenein
ander fixiert werden. Des weiteren besteht die Mög
lichkeit, Rohre mit unterschiedlichem Innendurchmes
ser miteinander zu verbinden, beispielsweise einen
Gewinde-Rohrbogen der Abmessung 33,7 × 3,25 mm mit
einem wesentlich preisgünstigeren Rohr der Abmessung
33,7 × 2 mm, ohne daß der Wanddickenunterschied
optisch in Erscheinung tritt.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, ohne größeren
technischen Aufwand die Rohrverbindung wieder zu
lösen. Dies geschieht in einfacher Weise durch Drehen
der Spannscheibe in entgegengesetzter Richtung. Die
beispielsweise mittels einer Vierkantöffnung auf dem
Spannbolzen fixierte Spannscheibe wird dann, nach dem
Herausdrehen des Bolzens aus einem der Klemmkörper
von dem im Bereich der Spannscheibe als Vierkant aus
gebildeten Bolzen abgezogen, die Klemmkörper werden
gelöst und aus den Rohrenden herausgezogen. So können
beschädigte Rohre ohne weiteres ausgetauscht und die
Rohrverbindung wieder verwendet werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen des
näheren beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Rohrverbindung in
einem axialen Längsschnitt und
Fig. 2 die Rohrverbindung der Fig. 1 mit einer
abgeschrägten Spannscheibe.
Die Rohrverbindung 1 besteht aus zwei Klemmkörpern
2, 3 und einem Spann- bzw. Gewindebolzen 4. Die Klemm
körper 2, 3 bestehen aus einem kegelförmigen Grundkör
per 5, 6 mit einer zentralen Bohrung 7, 8, in die der
Gewindebolzen 4 eingreift. Auf den sich in Richtung
des Rohrendes verjüngenden Grundkörpern sitzen beweg
liche Klemmkeile 9, 10. Der Gewindebolzen 4 besitzt
entweder zwei gegenläufige Gewinde (nicht darge
stellt) oder ein Gewinde 11 und einen Kopf 12. Auf
dem Bolzen 4 befindet sich zentral eine Spannscheibe
13, deren Durchmesser dem einheitlichen Außendurch
messer zweier Rohre 14, 15 entspricht.
Zum Verbinden zweier Rohre 14, 15 wird zunächst der
Gewindebolzen 4 in die Bohrung 7 eines der Grundkör
per 5 in Richtung der Verjüngung eingeführt. Der Bol
zenkopf 12 liegt dann auf der Stirnfläche des Grund
körpers 5.
Zusammen mit dem Klemmkörper 2 wird der Gewindebolzen
4 in die Rohröffnung des Rohres 14 eingeschoben, so
daß die Kanten der Keile 9 an der Innenwand des Roh
res entlangfahren. Sobald die Spannscheibe 13 auf dem
Ende des Rohres 14 liegt wird der andere Klemmkörper
3 auf den Gewindebolzen 4 aufgeschraubt. Zu diesem
Zweck besitzt die Bohrung 8 im Grundkörper 6 ein
Gewinde. Nun wird das Rohr 15 auf den Klemmkörper 3
aufgeschoben, bis es ebenfalls an der Spannscheibe
liegt. Federelemente 16, 17 drücken die Keile 9, 10
permanent gegen die Innenwand der Rohre 14, 15; sie
stützen sich auf der Spannscheibe 13 (Fig. 1) kragen
förmigen Widerlagern 18, 19 ab (Fig. 2). Durch ein
geringfügiges Drehen der Spannscheibe 13 werden die
Klemmkörper aufeinanderzubewegt und verkeilen sich
die Klemmkeile 9, 10 in der Innenwand der Rohre 14, 15,
so daß ein Weiterdrehen der Spannscheibe 13 dazu
führt, daß die Rohre 14, 15 bündig gegeneinander ver
spannt werden.
Anstelle der Federn 16, 17 läßt sich auch ein Gummi
ring verwenden.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform
erlaubt die Form der Spannscheibe 13 ein automati
sches Zentrieren der Rohrenden. In diesem Falle
besitzt die Spannscheibe 13 konische Umfangsflächen
20 bzw. eine im Querschnitt keilförmige Peripherie,
so daß die Rohrenden beim Anziehen der Klemmkörper
2, 3 automatisch an den Schrägflächen 20 der Spann
scheibe 13 entlang in die optimale Position rutschen.
Dieser Effekt läßt sich dadurch verstärken, daß die
Rohre 14, 15 an ihren Enden konische bzw. abgeschrägte
Kanten 21 besitzen.
Claims (6)
1. Rohrverbindung mit
- - einem Spannbolzen (4),
- - zwei Klemmkörpern (2, 3) und
- - einer mit dem Bolzen verbundenen und zwischen den Klemmkörpern befindlichen Spannscheibe (13).
2. Rohrverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Klemmkörper (2, 3) aus einem
Grundkörper (5, 6) mit mindestens einem abgefeder
ten Keil (9, 10) bestehen.
3. Rohrverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Keil (9, 10) und
einem Widerlager (13; 18, 19) Federelemente (16, 17)
angeordnet sind.
4. Rohrverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannscheibe (13)
konische bzw. abgeschrägte Umfangsflächen (20)
besitzt.
5. Rohrverbindung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rohre (14, 15) an ihren Enden
konische bzw. abgeschrägte Kanten (21) besitzen.
6. Rohrverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (14, 15)
eine unterschiedliche Wandstärke besitzen.
Priority Applications (1)
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DE1996101273 DE19601273A1 (de) | 1996-01-16 | 1996-01-16 | Rohrverbindung |
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Publications (1)
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Country Status (1)
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