DE19600192A1 - Verfahren und Einrichtung zum Überwachen einer Bürstenstopfmaschine - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Überwachen einer BürstenstopfmaschineInfo
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A46—BRUSHWARE
- A46D—MANUFACTURE OF BRUSHES
- A46D3/00—Preparing, i.e. Manufacturing brush bodies
- A46D3/04—Machines for inserting or fixing bristles in bodies
- A46D3/042—Machines for inserting or fixing bristles in bodies for fixing bristles using an anchor or staple
Landscapes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Anspruch 1 sowie
eine Einrichtung nach dem Anspruch 4.
Bei der üblichen Herstellung von Bürsten durch Stopfen, d. h.
durch Einstoßen einzelner Borstenbündel in vorgebohrte oder
vorgespritzte Löcher eines Bürstenkörpers, lassen sich die
meisten möglichen Fehler bisher nicht während des Stopfens
sondern erst an der fertig gestopften Bürste feststellen, und
dies nur durch visuelle Inspektion. Hierzu sind Hilfsmittel
bekannt wie einfache Sichtstrecken, bei denen die fertigen Bür
sten zur visuellen Inspektion aufgereiht werden. Bekannt ist
auch eine automatische Bildüberwachung, bei der das Bild jeder
fertigen Bürste mit einem Sollbild verglichen wird. Einrich
tungen für die automatische Bildüberwachung sind jedoch teuer
und vor allem unter den üblichen, staubigen Produktionsbedin
gungen unzuverlässig. In jedem Fall werden Fehler der Bebor
stung nicht schon während sondern erst nach dem Stopfen an der
fertigen Bürste erkannt.
Die häufigsten beim Bürstenstopfen vorkommenden Fehler sind die
folgenden:
- a) ein Borstenbündel besteht aus zu wenigen oder zu vielen Filamenten,
- b) ein Bürstenkörper hat ein oder mehrere Bohrlöcher von zu geringer Tiefe,
- c) ein aus Kunststoff gespritzter Bürstenkörper hat einge sunkene Bereiche
- d) ein Borstenbündel ist in einem Borstenloch schlecht ver ankert.
Eine Überwachung des Bürstenstopfens selbst ist bisher nur in
der Form bekannt, daß die zum Bewegen des Stößels in Richtung
zum Bürstenkörper erforderliche Antriebskraft mit einer vorge
gebenen höchstzulässigen Antriebskraft verglichen wird und die
Stopfmaschine abgeschaltet wird, wenn die tatsächliche Antriebs
kraft die höchstzulässige überschreitet. Solche Sicherheitsein
richtungen arbeiten bei schnellaufenden Bürstenstopfmaschinen,
z. B. bei Zahnbürstenstopfmaschinen, die bis zu 900 Borstenbün
del je Minute verarbeiten, nur bedingt zuverlässig, da sie
nicht imstande sind, sich anbahnende Fehler rechtzeitig zu er
kennen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine frühe
Erkennung möglichst vieler der beim Bürstenstopfen vorkommenden
Fehler zu ermöglichen, um die Bürstenstopfmaschine wirksam vor
Beschädigungen zu schützen und um fehlerhafte Bürstenkörper in
einem möglichst frühen Stadium des Stopfens ausscheiden zu
können.
Gemäß der Erfindung ist die Aufgabe, soweit sie ein Bürsten
stopfverfahren betrifft, mit den Merkmalen des Anspruch 1, und
soweit sie eine Einrichtung an einer Bürstenstopfmaschine be
trifft, mit den Merkmalen des Anspruchs 4 gelöst. Weiterbil
dungen des Verfahrens und der Einrichtung nach der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird der Verlauf der Antriebskraft während des
gesamten Arbeitszyklus des Stößels festgestellt und analysiert.
Zur On-Line-Auswertung werden vorzugsweise die folgenden Meß
werte aufgenommen und mit Bezugswerten verglichen:
- 1. Größe der Reibung des Befestigungsmittels im Stößelkanal,
- 2. Widerstandskraft beim Falten des Borstenbündels im Stößel kanal,
- 3. Größe der gemeinsam vom Borstenbündel und der Krampe im Stößelkanal hervorgerufenen Reibung,
- 4. Größe des Stopfdrucks,
- 5. Zeitpunkt, zu dem das Borstenbündel den Bürstenkörper erreicht, und
- 6. Aufenthaltsdauer des Stößels im Bürstenloch.
Aus diesen Meßwerten lassen sich folgende Schlüsse ziehen:
Messung 1 gibt Aufschluß über die korrekte Zufuhr, Länge und
Anordnung des Befestigungsmittels im Stößelkanal;
Messung 2 zeigt in Verbindung mit Messung 3, ob die Anzahl der Filamente im Borstenbündel korrekt ist;
Messung 3 ist ein weiterer Indikator für die Filamentanzahl;
Messung 4 ist ein Maß dafür, ob das Stopfwerkzeug richtig positioniert ist und ob die Krampe ihre richtige Lage im Bürstenkörper erreicht hat;
Messung 5 liefert Informationen darüber, ob der Stößel seine vorgesehene Länge noch hat oder abgebrochen ist;
Messung 6 läßt erkennen, ob die Lochtiefe und die Stößellänge korrekt sind.
Messung 2 zeigt in Verbindung mit Messung 3, ob die Anzahl der Filamente im Borstenbündel korrekt ist;
Messung 3 ist ein weiterer Indikator für die Filamentanzahl;
Messung 4 ist ein Maß dafür, ob das Stopfwerkzeug richtig positioniert ist und ob die Krampe ihre richtige Lage im Bürstenkörper erreicht hat;
Messung 5 liefert Informationen darüber, ob der Stößel seine vorgesehene Länge noch hat oder abgebrochen ist;
Messung 6 läßt erkennen, ob die Lochtiefe und die Stößellänge korrekt sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
schematischer Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht der wichtigsten Baugruppen einer
erfindungsgemäß weitergebildeten Bürstenstopf
maschine und
Fig. 2 bis 12 Kraft-Wegdiagramme der beim Stopfen während eines
vollständigen Arbeitszyklus vorgesehenen bzw. ge
messenen Antriebskräfte.
Gemäß Fig. 1 ist an einem Bürstenträger 10 ein Bürstenkörper 12
befestigt, der Borstenlöcher 14 aufweist. Der Bürstenträger 10
läßt sich, beispielsweise mittels bekannter Verschiebetische
mit bis zu fünf unabhängig gesteuerten Achsen, derart bewegen,
daß jeweils ein Borstenloch 14 mit der Stopfachse A fluchtet.
In diesem Borstenloch 14 wird ein Borstenbündel 16 folgender
maßen befestigt:
Das Borstenbündel 16 wird von einem Borstenvorrat 18 abgeteilt
und in eine Stellung gebracht, in der sich die in der Darstel
lung gemäß Fig. 1 waagerechte Stopfachse A mittig und rechtwink
lig durch das Borstenbündel erstreckt. Dann wird ein Befesti
gungsmittel, beispielsweise eine U-förmige Krampe 20, aus Draht
geformt und abgestanzt oder aus einem im dargestellten Beispiel
vorgefertigten Strang 22 zugeführt, der aus einer Vielzahl lose,
z. B. durch eine Lackschicht, miteinander verbundener gleicher
Krampen besteht. Bei jedem Arbeitszyklus gelangt die vorderste
noch mit dem Strang 22 zusammenhängende Krampe 20 in eine Ebene,
welche die Stopfachse A enthält.
Längs der Stopfachse A ist gemäß Fig. 1 ein Stößel 30 hin- und
herbeweglich, der bei seinem nächsten Arbeitshub mit seiner
vorderen, in der Darstellung gemäß Fig. 1 unteren, Stirnfläche
32 auf die vorderste Krampe 20 trifft, diese vom Strang 22 löst
und sie um das quer zur Stopfachse A angeordnete Borstenbündel
16 herumlegt. Bei weiterer Bewegung in Richtung zum Bürsten
körper 12 kann der Stößel 30 zusammen mit üblichen und deshalb
nicht dargestellten Formbacken bewirken, daß die Schenkel der
Krampe 20 nach innen gebogen werden und einander überkreuzen,
so daß die Krampe schließlich in Form einer Schlinge zusammen
mit dem von ihr umschlungenen Borstenbündel 16 in das zuge
hörige Borstenloch 14 gestoßen wird und sich in ihm verankert.
Die Stopfmaschine hat ferner eine Schieberführung 34, von der
nur die untere Hälfte angedeutet ist, an der ein Schieber 36 in
Richtung der Stopfachse A hin- und herbeweglich geführt ist.
Der Schieber 36 trägt an seinem hinteren, in Fig. 1 linken Ende
einen Bolzen 38, über den er angetrieben wird. Am vorderen, in
Fig. 1 rechten Ende des Schiebers 36 ist ein Werkzeugkopf 40
befestigt, der von üblicher Bauart sein kann und deshalb nicht
näher dargestellt ist. Längs der Stopfachse A erstreckt sich
ein Stößelkanal 42 durch die Schieberführung 34, den Schieber
36 und den Werkzeugkopf 40 hindurch. Der Stößelkanal 42 ist,
soweit er sich durch die Schieberführung 34 hindurcherstreckt,
auf einer Seite von dieser begrenzt und weist in deren unterem
Bereich einen in Fig. 1 nur angedeuteten oberen Einlaß 44 auf,
durch den das Befestigungsmittel (hier in Form vorgefertigter
Krampen 20 dargestellt) dem Stößelkanal 42 zugeführt wird. In
Fig. 1 nimmt der Stößel 30 in bezug auf den Schieber 36 eine
Ruhestellung ein, in der die Stirnfläche 32 des Stößels unmit
telbar hinter diesem oberen Einlaß 44 steht, so daß die un
terste Krampe 20 des Strangs 22 in den Stößelkanal 42 hineinge
schoben und darin vom Stößel 30 bei dessen nächstem Vorwärtshub
nach vorne gedrückt werden kann.
Weiter vorne weist der Schieber 36 einen sich über seine halbe
Breite erstreckenden zweiten, seitlichen Einlaß 46 auf, in den
bei jedem Arbeitszyklus ein Borstenbündel 16 eingelegt wird.
Quer zu diesem zweiten Einlaß 46 ist im Schieber 36 ein Fenster
48 ausgebildet, in das ein sichelförmiger Bündelförderer 50
hinbewegbar ist. Der Bündelförderer 50 hat einen äußeren Umriß
in der Form eines Kreisbogens, der durch eine Kerbe 52 unter
brochen ist. Um den Mittelpunkt dieses Kreisbogens ist der
Bündelförderer 50 in einer zur Stopfachse A parallelen Ebene
hin- und herschwenkbar zwischen einer Ausgangsstellung im Be
reich des Borstenvorrats 18, wo der Bündelförderer 50 mit sei
ner Kerbe 52 ein Borstenbündel 16 aufnimmt, und der in Fig. 1
abgebildeten Endstellung, in der sich das noch in der Kerbe 52
liegende Borstenbündel 16 quer durch den Stößelkanal 42 er
streckt. Damit auf dem Weg vom Borstenvorrat 18 zum Stößelkanal
42 keine Borsten aus der Kerbe 52 herausfallen können, gleitet
der Bündelförderer 50 auf diesem Weg mit seinem äußeren Umriß
auf einem kreisbogenförmigen konkaven Gegenstück 54.
Die gemäß Fig. 1 noch in Höhe des ersten Einlasses 44 im Stößel
kanal 42 stehende Krampe 20 wird bei der Vorwärtsbewegung des
Stößels 30, während der Schieber 36 noch stillsteht, vom
Stößel nach vorne gedrückt und über das im zweiten Einlaß 46
liegende Borstenbündel 16 geschoben. Vom zweiten Einlaß 46 an
nach vorne hat der Stößelkanal 42 einen größeren Querschnitt,
so daß er das Borstenbündel 16 aufnehmen kann, das bei fort
gesetzter Vorwärtsbewegung des Stößels 30, während der Schieber
36 noch stillsteht, aus der Kerbe 52 des Bündelförderers 50
nach vorne herausgedrückt und V-förmig gebogen wird. Sobald das
Borstenbündel 16 die Kerbe 52 verlassen hat, wird der Bündel
förderer 50 nach links in seine Ausgangsstellung zurück ge
schwenkt und dadurch aus dem Fenster 48 herausgezogen. An
schließend beginnt der Schieber 36 einen Vorwärtshub, der dann
endet, wenn der Werkzeugkopf 40 am Bürstenkörper 12 aufsitzt.
Währenddessen und im Anschluß daran wird die Abwärtsbewegung
des Stößels 30 im Stößelkanal 42 fortgesetzt, wobei die Krampe
20, falls gewünscht, von im Werkzeugkopf 40 angeordneten, nicht
dargestellten Formbacken üblicher Art schlingenförmig um das
Borstenbündel 16 herumgelegt und schließlich zusammen mit die
sem in das mit der Stößelachse A fluchtende Borstenloch 14 ge
stoßen wird.
Zum Zuführen des Strangs 22 ist eine nur angedeutete Strang
führung 56 vorgesehen, die in den ersten Einlaß 44 mündet. Auf
den Strang 22 wirkt eine in Fig. 1 mit einem Pfeil angedeutete
Vorschubkraft 58, die dafür sorgt, daß jeweils die unterste
Krampe 20 des Strangs 22 durch den ersten Einlaß 44 in den
Stößelkanal 42 gelangt, sobald der Stößel 30 soweit nach links
bewegt worden ist, daß seine Stirnfläche 32 vor diesem Einlaß
44 liegt.
Der Stößel 30 wird von einem stärkeren Stößelstiel 62 gehalten,
der über zwei Halterungen 64 und 66 mit einem Hebel 68 verbun
den ist. Dieser Hebel 68 setzt die Bewegung einer Kurvenscheibe
70 (oder eines Pleuels) in eine translatorische Bewegung des
Stößels 30 um. In Fig. 1 wird der Hebel 68 um einen mit dem Ma
schinenständer fest verbundenen Drehpunkt 72 geschwenkt. Am
Hebel 68 ist ein Kopierbolzen 74 angebracht, der die Kontur der
Kurvenscheibe 70 abgreift und somit diese Kontur in eine Schwenk
bewegung des Hebels 68 umsetzt.
Entsprechend wird die Bewegung des Schiebers 36 erzeugt, die
für die Erfindung nicht von Bedeutung ist und deshalb nicht
näher dargestellt wird.
Zwischen den beiden Halterungen 64 und 66 befindet sich eine
Federung 76, z. B. ein Federpaket oder eine pneumatische Kol
benzylindereinheit. Die Federung 76 dient zum Sichern des
Stößels 30. Wenn die Stößelkraft eine gewisse Grenze über
schreitet, wird die Federung 76 zusammengedrückt und dadurch
der Stößel 30 vor Beschädigung geschützt und gegebenenfalls
mittels eines Schalters die Maschine abgeschaltet. Diese
Sicherung ist Stand der Technik.
Zwischen den beiden Halterungen 64 und 66 ist nun zusätzlich
eine Kraftmeßvorrichtung 78, beispielsweise eine hochdynamische
piezoelektrische Kraftmeßdose, eingebaut. Die Kurvenscheibe 70
ist auf einer sie - und somit den Stößel 30 - antreibenden Wel
le 80 befestigt. Dieser Welle 80 ist eine Wegmeßvorrichtung 82
zugeordnet, beispielsweise in Form eines mit der Kurvenscheibe
zusammenwirkenden Winkelgebers. Damit läßt sich im laufenden
Betrieb der Maschine der Kraft-Weg-Verlauf Ft erfassen. Dieser
Kraft-Weg-Verlauf, den die Kraftmeßvorrichtung 78 letztlich als
Spannungssignal liefert, wird von einem Vergleicher 84 (z. B.
in Form von Logikschaltungen oder Kleinrechner oder SPS) aus
gewertet und mit in einem Speicher 86 gespeicherten Solldaten
verglichen. Nötigenfalls wird die Maschine über einen elektri
schen Schalter abgeschaltet.
In Fig. 2 bis 4 sind die einzelnen Komponenten der Kraft dar
gestellt, die im Verlauf eines bei 0° beginnenden und bei 360°
endenden Arbeitszyklus unter normalen Umständen auf den Stößel
30 einwirken. Dies sind gemäß Fig. 2 die Trägheitskräfte durch
die zyklische Beschleunigung und Verzögerung des Stößels 30,
gemäß Fig. 3 Trägheits- und Reibungskräfte beim Beschleunigen
und weiteren Verschieben eines Borstenbündels 16 und des
zugehörigen Befestigungsmittels 20 im Stößelkanal 42 und gemäß
Fig. 4 die beim Einstoßen des Borstenbündels 16 und der Krampe
20 in ein Bürstenloch 14 sowie beim anschließenden Herausziehen
des Stößels 30 aus diesem entstehenden Kräfte.
Fig. 5 zeigt die Summe aller in Fig. 2 bis 4 dargestellten Kräfte,
also den Verlauf der unter normalen Umständen insgesamt auf den
Stößel 30 einwirkenden vorgesehenen Antriebskraft Ftv. Dieser
im folgenden als Sollwertverlauf bezeichnete Verlauf der vorge
sehenermaßen auf den Stößel 30 insgesamt einwirkenden Antriebs
kräfte Ftv ist in Fig. 6 bis 12 jeweils mit einer vollen Linie
dargestellt, als Grundlage für Vergleiche mit abweichenden Ver
läufen, die im Betrieb durch Messungen der auf den Stößel 30
tatsächlich einwirkenden gesamten Antriebskräfte Ftm festge
stellt werden und in Fig. 6 bis 12 mit unterbrochenen Linien
dargestellt sind.
Fig. 6 zeigt mit strichpunktierten Linien eine im Bereich von
180° durch ein fehlendes oder zu kurzes Bürstenloch 14 oder
durch falsche Positionierung des Stopfwerkzeugs in bezug auf
den Bürstenkörper 12 hervorgerufene Abweichung vom Sollwert
verlauf. Wenn die Abweichung einen bestimmten Prozentsatz über
schreitet, muß die Stopfmaschine abgeschaltet werden, damit der
Stößel 30 vor Beschädigung geschützt wird. Ergänzend wird der
Stößel 30 durch die ihm vorgeordnete Federung 76 geschützt die
eine pneumatische Kolbenzylindereinheit sein kann.
Wenn der Stößel 30 zu kurz ist, beispielsweise weil er abge
brochen ist, wird das Borstenbündel 16 samt Befestigungsmittel
20 nur unvollständig in das Borstenloch 14 eingestoßen, was die
Haltbarkeit des Borstenbündels herabsetzt, zumindest aber die
Gefahr mit sich bringt, daß einzelne Filamente verrutschen oder
bei Gebrauch aus dem Borstenloch herausrutschen. Ähnliches
zeigt sich bei Bürstenkörpern aus Kunststoff mit starken Ein
fallstellen. In beiden Fällen taucht der Stößel 30 zu spät in
das Borstenloch 14 ein. Der für das Einstoßen charakteristische
Kraftanstieg kommt um ein Intervall Δϕ zu spät und die Kraft
amplitude ist geringer, wie in Fig. 7 dargestellt. Durch einen
Zeitvergleich wird dieser Fehler erkannt. Versuche haben ge
zeigt, daß schon Verkürzungen des Stößels 30 um 0,1mm zuver
lässig erkennbar sind. Da ein solcher Fehler relativ ungefähr
lich ist, wird die Stopfmaschine vorzugsweise erst dann abge
schaltet, wenn der gleiche Fehler mehrmals hintereinander auf
getreten ist.
Die Länge, um die sich der Stößel 30 beim Stopfen aus dem Werk
zeugkopf 50 herausbewegt, läßt sich entsprechend der Tiefe der
Bürstenlöcher 14 einstellen. Deshalb kann es vorkommen, daß der
Stößel 30 beim Einstoßen in das Bürstenloch 14 zu weit aus dem
Werkzeugkopf 40 herausragt. Dies äußert sich in einem um Δϕ
verfrühten Eintauchen in das Bürstenloch 14 und in einem über
höhten Kraftverlauf. Somit bestehen zwei Möglichkeiten der Er
kennung. Um diesen Fehler von demjenigen eines fehlenden oder
zuwenig tiefen Bürstenlochs 14 zu unterscheiden, ist gemäß
Fig. 8 eine Zeitmessung vorgesehen. Falls der Stopfvorgang zu
früh beginnt, wird - vorzugsweise erst im Wiederholungsfall -
die Stopfmaschine abgeschaltet und eine entsprechende Fehler
meldung abgegeben.
Es ist auch möglich, das Borstenbündel 16 on-line-/in-line auf
korrekte Dicke (richtige Anzahl der Filamente) zu prüfen. Der
Borstentransport längs des Stößelkanals 42 äußert sich zunächst
in einer Widerstandskraft, die beim Falten des Borstenbündels
14 überwunden werden muß, und dann in einer Reibkraft entlang
des Stößelkanals 42. Falls die Dicke des Borstenbündels 16 das
gewünschte Maß übersteigt, d. h. falls zuviele Filamente im Bor
stenbündel sind, steigen die Widerstands- und Reibkräfte ent
sprechend, wie in Fig. 9 mit einer gestrichelten Linie angedeu
tet ist. Umgekehrtes gilt gemäß der gepunkteten Linie in Fig. 9
für den Fall, daß die Bündeldicke das vorgesehene Maß unter
schreitet.
Erfindungsgemäß ist es auch möglich, gewisse Probleme auf zu
decken, die durch das Befestigungsmittel 20, z. B. in Form einer
Krampe, beim Stopfvorgang hervorgerufen werden. Nachdem das
Befestigungsmittel 20 durch den ersten Einlaß 44 in den Stößel
kanal 42 eingeführt worden ist, wird es vom Stößel 30 zunächst
zum zweiten seitlichen Einlaß 46 gestoßen, und nimmt von dort
an das Borstenbündel 16 mit. Dieser Transportvorgang längs des
Stößelkanals 42 äußert sich in einer Reibkraft. Nach Mitnahme
des Borstenbündels 16 kann zwar nicht mehr zwischen den durch
das Befestigungsmittel 20 und den durch das Borstenbündel 16
hervorgerufenen Reibkräften unterschieden werden; durch Dif
ferenzbildung zwischen der ermittelten Reibkraft des Befesti
gungsmittels 20 alleine vor dem zweiten seitlichen Einlaß 46
und der nachfolgenden, vom Befestigungsmittel 20 und vom Bor
stenbündel 16 gemeinsam hervorgerufenen Reibkraft läßt sich
jedoch auf die vom Borstenbündel 14 allein hervorgerufene Reib
kraft schließen, wie in Fig. 9 dargestellt ist.
Ein Fehler des Befestigungsmittels (z. B. zu langer oder zu kur
zer Draht, verklemmter Draht, Draht mit Grat durch schlechten
Schnitt) äußert sich in einer Abweichung der Reibkraft, wie mit
einer strichpunktierten Linie in Fig. 10 dargestellt ist.
Das Stopfwerkzeug hat abnutzbare Teile, an denen das Befesti
gungsmittel 20, das Borstenbündel 14 und der Stößel 30 entlang
gleiten. Deshalb ändert sich der Sollwertverlauf mit der Zeit
durch Verschleiß. So ergibt sich ein niedrigeres Kraftniveau,
wie in Fig. 11 mit einer strichpunktierten Linie dargestellt
ist. Wenn als Befestigungsmittel eine Schlinge vorgesehen ist,
die in bekannter Weise im Stopfwerkzeug gebildet wird, dann
kann die beschriebene Abnutzung allmählich verhindern, daß die
Schlinge die gewünschte U-Form annimmt; ihre Schenkel können
auseinanderklaffen. Zwar sind die Symptome - Abweichung vom
Sollwertverlauf - ähnlich wie im Falle eines zu dünnen Bor
stenbündels 16, doch handelt es sich im letztgenannten Fall um
eine zufällige, stochastisch auftretende Abweichung, während es
sich bei Fehlern durch Abnutzung um eine systematische Abwei
chung handelt, die sich allmählich einstellt. Somit können
diese beiden Fehler auseinandergehalten werden.
Ebenso können sich im Stopfwerkzeug festgeschraubte Führungs-
und Formbacken lockern oder es können sich Stufen bilden. Dies
äußert sich gemäß der strichpunktierten Linie in Fig. 12 in
einer oder mehreren steilen Kraftspitzen, so daß wiederum eine
rechtzeitige Erkennung möglich ist, ehe ein größerer Schaden
entsteht. Anhand des Zeitpunktes bzw. Winkels, bei dem eine
solche Kraftspitze auftritt, läßt sich feststellen, an welchem
Bauteil, insbesondere an welcher Führungs- oder Formbacke, ein
Defekt aufgetreten ist.
Für die Kraftmessungen wird vorzugsweise eine piezoelektrische
Kraftmeßdose verwendet. Diese gibt zuerst eine Ladung ab, die
dann durch einen Ladungsverstärker in eine Spannung umgewandelt
wird. Somit steht zur Auswertung der zeitliche Verlauf eines
Spannungssignals zur Verfügung.
Der Sollverlauf der in Fig. 2 bis 4 dargestellten einzelnen
Kräfte sowie der in Fig. 5 dargestellten Gesamtkraft Ftv ist
idealisiert. Diesem Verlauf sind gewisse hochfrequente Schwin
gungen überlagert, die sich aus der Eigenfrequenz der bei der
Kraftübertragung beteiligten Bauteile ergeben und in Fig. 2 bis
5 nicht dargestellt sind. Solche Schwingungen, die für eine
Schadensfrüherkennung nicht relevant sind, lassen sich durch
einen Tiefpaßfilter eliminieren. Ebensowenig wird der in Fig. 2
dargestellte sinusförmige Kraftverlauf infolge der zyklischen
(positiven und negativen) Beschleunigung des Stößels 30 für die
Schadensfrüherkennung benötigt. Dieser niederfrequente Kraftan
teil kann durch einen Hochpaßfilter unterdrückt werden.
Um unnötige Stillstandszeiten der Bürstenstopfmaschine durch
Zufälligkeiten bei der Signalauswertung zu vermeiden, ist es
vorteilhaft, die Signale z. B. mittels einer SPS statistisch
auszuwerten. Damit läßt sich erreichen, daß die Bürstenstopf
maschine erst abgestellt wird, wenn der gleiche Fehler mit
einer vorgegebenen Häufigkeit innerhalb eines definierten Zeit
intervalls auftritt.
Diejenigen Fehler, die sich durch eine Abweichung der gemes
senen Antriebskraft Ftm von der vorgesehenen Antriebskraft Ftv
erkennen lassen, erfordern eine übliche und deshalb nicht dar
gestellte Komparatorschaltung. Durch eine Timerschaltung - die
mit der Wegmeßvorrichtung 82 gekoppelt ist, wird das für den
jeweiligen Fehler relevante Zeitfenster eingestellt, durch Ein
stellen mehrerer Zeitfenster lassen sich die einzelnen Fehler
auseinanderhalten. Eine Logikschaltung erkennt und entscheidet
für jedes der Zeitfenster, und somit für jeden individuellen
Fehler, ob die Antriebskraft Ftm zu hoch oder zu niedrig ist,
und ob ein Toleranzfeld (Z) überschritten wird, so daß die
Bürstenstopfmaschine abgeschaltet und ein Fehlersignal
abgegeben werden muß.
Manche Fehler, beispielsweise das Anstoßen des Stößels 30 am
Bürstenkörper 12, lassen sich an einer zeitlichen Verschiebung
eines charakteristischen Kraftanstiegs erkennen. Es hat sich
gezeigt, daß das Differential des Signalverlaufs derartige
Kraftanstiege gut hervortreten läßt und sonstige, langsamere
Kraftänderungen weitgehend unterdrückt. Die Flanke des dif
ferenzierten Kraftanstiegs kann durch einen Schmitt-Trigger zu
einem Sprung gewandelt werden, der sich gut für elektronische
Detektion und Logikentscheidungen eignet.
Claims (5)
1. Verfahren zum Überwachen einer Bürstenstopfmaschine mit
- - einem Bürstenträger (10) zum Halten eines Bürstenkörpers (12) mit Borstenlöchern (14), von denen jeweils eines auf eine Stopf achse (A) ausgerichtet wird,
- - einem Schieber (36), der an einer Schieberführung (34) in Richtung der Stopfachse (A) hin- und herbeweglich ist und einen an den Bürstenkörper (12) anlegbaren Werkzeugkopf (40) trägt,
- - einem längs der Stopfachse (A) durch den Schieber (36) und den Werkzeugkopf (40) hindurchgehenden Stößelkanal (42), der einen ersten Einlaß (44) für ein Befestigungsmittel (20) und einen zweiten Einlaß (46) für Borstenbündel (16) aufweist,
- - einem Bündelförderer (50) zum Fördern jeweils eines Borsten bündels (16) von einem Borstenvorrat (18) zum zweiten Einlaß (46),
- - einem Stößel (30), der im Stößelkanal (42) längs der Stopf achse (A) hin- und herbewegbar ist zwischen einer Ruhestellung, in der er hinter dem ersten Einlaß (44) zurückgezogen ist, und einer Stopfstellung, in der er aus dem Werkzeugkopf (40) her ausragt, um in ein Borstenloch (14) einzugreifen, und
- - einer Einrichtung zum Abschalten der Bürstenstopfmaschine bei Überschreitung einer vorgegebenen, zum Bewegen des Stößels (30) erforderlichen Antriebskraft, dadurch gekennzeichnet, daß ein vorgesehener Verlauf der An triebskraft (Ftv) für die gesamte hin- und hergehende Bewegung des Stößels (30) gespeichert wird,
- - die tatsächliche Antriebskraft (Ftm) während der gesamten hin- und hergehenden Bewegung des Stößels (30) gemessen wird und
- - die gemessene Antriebskraft (Ftm) mit der vorgesehenen An triebskraft (Ftv) ständig verglichen und die Stopfmaschine ab geschaltet wird, wenn die beiden Kräfte (Ftv und Ftm) sich über eine vorgegebene Toleranzzone (Z) hinaus voneinander unter scheiden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der vorgesehenen An
triebskraft (Ftv) bei einem Probebetrieb (teach in) der Stopf
maschine gespeichert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der vorgesehenen An
triebskraft (Ftv) an den Verlauf der bei mehreren vorangehenden
hin- und hergehenden Bewegungen des Stößels (30) gemessenen
Antriebskraft (Ftm) angepaßt wird, wenn diese im gesamten Ver
lauf der hin- und hergehenden Bewegung des Stößels (30) die
vorgegebene Toleranzzone (Z) nicht verlassen hat.
4. Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 3 an einer Bürstenstopfmaschine mit
- - einem Bürstenträger (10) zum Halten eines Bürstenkörpers (12) mit Borstenlöchern (14), von denen jeweils eines auf eine Stopfachse (A) ausgerichtet wird,
- - einem Schieber (36), der an einer Schieberführung (34) in Richtung der Stopfachse (A) hin- und herbeweglich ist und einen an den Bürstenkörper (12) anlegbaren Werkzeugkopf (40) trägt,
- - einem längs der Stopfachse (A) durch den Schieber (36) und den Werkzeugkopf (40) hindurchgehenden Stößelkanal (42), der einen ersten Einlaß (44) für ein Befestigungsmittel (20) und einen zweiten Einlaß (46) für Borstenbündel (16) aufweist,
- - einem Bündelförderer (50) zum Fördern jeweils eines Borsten bündels (16) von einem Borstenvorrat (18) zum zweiten Einlaß (46), und
- - einem Stößel (30), der im Stößelkanal (42) längs der Stopf achse (A) hin- und herbewegbar ist zwischen einer Ruhestellung, in der er hinter dem ersten Einlaß (44) zurückgezogen ist, und einer Stopfstellung, in der er aus dem Werkzeugkopf (40) her ausragt, um in ein Borstenloch (14) einzugreifen, dadurch gekennzeichnet, daß
- - dem Stößel (30) eine Wegmeßvorrichtung (82) zugeordnet ist, die Wegmeßsignale entsprechend der hin- und hergehenden Bewegung des Stößels (30) abgibt,
- - dem Stößel (30) ferner eine Kraftmeßvorrichtung (78) zugeordnet ist, die eine bei der hin- und Hergehenden Bewegung des Stößels (30) auftretende Antriebskraft (Ftm) mißt und, mit den Wegmeßsignalen koordiniert, Kraftmeßsignale abgibt, - einem Speicher (86), in dem ein vorgesehener Verlauf der Antriebskraft (Ftv) in Abhängigkeit vom Stößelweg speicherbar ist,
- - einem Vergleicher (84), der an mehreren Stellen der hin- und hergehenden Bewegung des Stößels (30) die gemessene Antriebs kraft (Ftm) mit der vorgesehenen Antriebskraft (Ftv) vergleicht und bei Überschreitung einer vorbestimmten Differenz zwischen beiden ein Signal zum Anschalten der Bürstenstopfmaschine ab gibt.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wegmeßvorrichtung (82) ein Dreh
winkelgeber an einer den Stößel (30) antreibenden Welle (80)
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19600192A DE19600192A1 (de) | 1996-01-04 | 1996-01-04 | Verfahren und Einrichtung zum Überwachen einer Bürstenstopfmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19600192A DE19600192A1 (de) | 1996-01-04 | 1996-01-04 | Verfahren und Einrichtung zum Überwachen einer Bürstenstopfmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19600192A1 true DE19600192A1 (de) | 1997-07-10 |
Family
ID=7782170
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19600192A Withdrawn DE19600192A1 (de) | 1996-01-04 | 1996-01-04 | Verfahren und Einrichtung zum Überwachen einer Bürstenstopfmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19600192A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE1016929A3 (fr) * | 2002-12-11 | 2007-10-02 | Zahoransky Anton Gmbh & Co | Dispositif pour inserer des touffes de poils dans un corps de brosse. |
BE1016932A3 (fr) * | 2005-02-02 | 2007-10-02 | Procede et machine de fabrication de brosses. | |
DE10312016B4 (de) * | 2002-12-11 | 2012-11-22 | Anton Zahoransky Gmbh & Co. | Vorrichtung zum Stopfen von Borstenbündeln in Bürstenkörper |
EP3603446A1 (de) | 2018-07-31 | 2020-02-05 | Zahoransky AG | Verfahren zur herstellung von bürsten und bürstenherstellungsmaschine |
WO2024199710A1 (de) * | 2023-03-28 | 2024-10-03 | Zahoransky Ag | Bürstenstopfmaschine, verfahren zum stopfen von bürsten und verwendung eines vorgespannten kraftsensors |
WO2024200416A1 (de) * | 2023-03-28 | 2024-10-03 | Zahoransky Ag | Verfahren zur überwachung des stopfvorgangs einer bürstenstopfmaschine |
-
1996
- 1996-01-04 DE DE19600192A patent/DE19600192A1/de not_active Withdrawn
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