DE1959923B2 - Verfahren zur Bestimmung des Kohlenstoffgehalts einer Stahlschmelze - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung des Kohlenstoffgehalts einer StahlschmelzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft cm Ve 'ahren nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Anmelderin hat bereits eine Vorrichtung zur Bestimmung des Kohlenstoffgehalts einer Stahlschmelze
vorgeschlagen (vgl. DE-PS 19 19 117), welche auf der
Basis der Ermittlung einer Soliduslinie durch Wärmeanalyse arbeitet und bei der ein vergossener flüssiger
Stahl in einer Kohlenstoff-Bestimmungsvorrichtung' verfestigt wird.
Diese Vorrichtung ist zur gleichzeitigen Bestimmung: des Kohlenstoffgehalts und der Temperatur des.
flüssigen Stahls während des Blasvorgangs derart aufgebaut, daß sie ein Probengefäß mit einer Öffnung in
seiner Seitenwand, ein an der Innenseite des Bodens des Probengefäßes angeordnetes Thermoelement, ein an:
der Boden-Außenseite des Probengefäßes vorgesehen nes zweites Thermoelement, eine Lanze zur Halterung
des Probengefäßes, eine Einrichtung zum Durchblasen von Gas bzw. Luft durch die Lanze und einen am
Oberteil des Probengefäßes angeordneten durchlässigen Stopfen aufweist, welcher einen ungehinderten
Luftaustritt ermöglicht, einen Rück- bzw. Gegenstrom jedoch verhindert Damit kann der Kohlenstoffgehalt
der Stahlschmelze mittels des im Boden des Probengefäßes angeordneten Thermoelements und der damit
festgestellten Kurve des zeitlichen Abkühlungsverlaufs., der die Temperatur der Liquiduslinie deutlich anzeigt,,
schnell ermittelt werden.
Wenn jedoch hierbei der flüssige Stahl in das;
Probengefäß eingeführt wird, kann möglicherweise die Bestimmung der zu messenden richtigen Temperatur
des Verfestigungspunkts verzögert werden. Darüber hinaus zerstört der auf hohe Temperatur erhitzte
flüssige Stahl unter Umständen ein zum Schutz der Thermoelemente dienendes Quarzrohr, wodurch sich
ein instabiler Zustand der Verfestigungstemperatur ereeben kann. Auf diese Weise werden Meß-Ungenauigkeiten
verursacht- Die optimale Temperatur der in das Probengefäß einfließenden Stahlschmelze wird
daher im allgemeinen als um etwa 30—50° C über dem
Verfestigungspuiikt liegend angesehen. Die Temperatur
des geschmolzenen Stahls selbst läßt sich leicht bestimmen, indem sie in entsprechenden Abständen vor
dem Eingießen der Schmelze in die Bestimmungsvorrichtung mittels eines Probelöffels von der Vorderseite
eines Ofens her, z.B. eines Siemens-Martinofens, gemessen wird. Dieser Vorgang beansprucht jedoch
eine Zeitspanne, die lang genug ist, um einen ungünstigen Einfluß auf die schnell durchzuführenden
Frisch- und Blasvorgänge, wie das Bessemer- bzw. Tuomasblasverfahren, zu haben, wenn man berücksich-
is tigi, daß das Herstellungsverfahren um so besser ist, je
schneller die Bestimmung des Kohlenstoffgehalts beendet ist
Aus einem Vortrag, gehalten auf der 17. ISA Iron and
Steel Instrumentation Conference vom 15. bis 17. März 1967 ist bekannt, die Stahlprobe, deren Soliduslinie zu
ermitteln ist, mitteis eines allerdings nichtschmeizenden
Kupferblocks zwangszukühlen. Die Stahlschmelze wird zur Bestimmung der Umwandlungstemperatur dadurch
abgekühlt, daß die Wärme durch eine Kupferhülse abgeführt wird. Diese Kupferhülse wird während des
Untersuchungsvorgangs nicht zerstört und kann anschließend zu weiteren Untersuchungen verwendet
werden.
Aufgabe der Erfindung ist mithin die Beschleunigung der mit der Vorrichtung nach dem Hauptpatent durchgeführten thermischen Analyse.
Aufgabe der Erfindung ist mithin die Beschleunigung der mit der Vorrichtung nach dem Hauptpatent durchgeführten thermischen Analyse.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen
gelöst Eine Weiterbildung der Erfindung ist
Im folgenden ist die Erfindung in Ausführungsbeispielen anhand von Zeichnungen näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 einen teilweise weggebrochenen Schnitt durch
ein am Ende einer Lanze angebrachtes, Probengefäß,
F i g. 2 die Anwendung der Vorrichtung gemäß F i g. 1 bei einem Thomaskonverter,
F i g. 3 eine graphische Darstellung zur Veranschaulichung der Ergebnisse der nach dem Verfahren gemäß
dem Hauptpatent durchgeführten Messung und
F i g. 4 eine graphische Darstellung zur Veranschaulichung der Meßergebnisse bei Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Gemäß den Fig.) und 2 wird beim Blasen mittels
einer Blaslanze 5 parallel zu dieser eine Hilfslanze 4 in den Ofen 10 eingeführt Die Hilfslanze 4 ist an ihrem
unteren Ende mit einem Probengefäß 8 versehen, das eine seitliche Öffnung 3 aufweist, über welche der
flüssige Stahl in die Probenkammer 8' des Probengefäßes 8 einströmen kann.
Bei der Durchführung des Verfahrens werden metallische Kühlmittel 1 und 2 im Inneren der Kammer
8' angebracht um die Temperatur des in die Kammer eingeflossenen flüssigen Stahls durch schnelles Schmelzen
der Kühlmittel 1 und 2 schnell auf den Bereich seines Verfestigungspunkts zu senken. Als Kühlmitte! 1 und 2
können Stahl, Kupfer, Aluminium und dgl. Verwendung finden; diese Mittel können in Form von Stangen,
Spiralen bzw. Wendeln oder Körnchen in die Kammer 8' eingesetzt werden. Wie aus den vorstehenden
Ausführungen hervorgeht, kann der Kohlenstoffgehalt auf der Basis der Soliduslinie innerhalb einiger
Sekunden mit hoher Genauigkeit bestimmt werden, d. h. der Kohlenstoffgehalt des Stahls wird durch thermische
Analyse mit einem Thermoelement 9 und die tatsächliche Temperatur der Stahlschmelze mit einem Thermoelement
9" gemessen.
Bei Verwendung des Probengefäßes 8 im Ofen werden die Temperatur der Stahlschmelze und der
Kohlenstoffgehalt des Stahls durch Anzeigegeräte 6 bzw. 7 über kompensierende Zuleitungen 11 bzw. 11'
angezeigt Fig.3 veranschaulicht die Meßergebnisse, die mit der Vorrichtung nach der DE-PS P 19 19 117
erhalten werden.
Beim Verfahren gemäß dem Hauptpatent werden, wie in Fig. 3 angedeutet, 31 Sekunden zur Messimg des
Kohlenstoffgehalts benötigt, was sich durch die Kurve gemäß F i g. 3 darstellen labt. Ersichtlicherweise ist die
Kurve gemäß Fig.3 flach, so daß die Ablesung des
Verfestigungspunkts nicht immer einfach ist Da hierbei die Meßzeit noch zu lang ist, kann das das
Thermoelement 9 schützende Quarzrohr Beschädigungen erleiden und ist der Verfestigungspunkt des Stahls
instabil. F i g. 4 zeigt dagegen die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erzielten Meßergebnisse. Der Übergang durch den Verfestigungsbereich dauert nur
4 Sekunden und der Verfestigungspunkt ist gemäß F i g. 4 so deutlich erkennbar, daß die Verfestigungstemperatur
der in der Kammer befindlichen Stahlschmelze mit hoher Genauigkeit bestimmt werden kann.
Das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße
Das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße
ίο Verfahren ermöglicht mithin die Messung des Kohlenstoffgehalts
in einer Stahlschmelze innerhalb einiger Sekunden und mit hoher Genauigkeit Dieses Verfahren
liefert mithin bezüglich der Temperatur und des Kohlenstoffgehalts der Stahlschmelze innerhalb kurzer
Zeitspanne so genaue Daten, daß es wesentlich verbesserte Blasverfahren mit hoher Produktionsleistung
und ausgezeichneter Produkt-Qualität gewährleistet
Claims (2)
1. Verfahren zur Bestimmung des Kohlenstoffgehalts einer Stahlschmelze während des Blasvorgangs
mittels einer Vorrichtung nach Patent 1919117,
welche ein an einer Lanze angebrachtes Probengefäß mit einem seitlichen Einlaß, ein im Innern des
Probengefäßes angeordnetes erstes Thermoelement, ein an der Bodenaußenseite des Probengefäßes
vorgesehenes zweites Thermoelement, einen durch die Lanze in das Probengefäß führenden
Kanal zum Durchleiten eines Gases sowie einen in dem Kanal angeordneten Stopfen aus nur den
Durchtritt von Gas, nicht aber von Stahl gestattendem
feuerfestem, porösem Material aufweist, bei dem die Soliduslinie des in das Probengefäß nach
Eintauchen desselben in die Stahlschmelze eingedrungenen Stahls aufgenommen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß in das Probengefäß (8) vor Eintauchen in die Stahlschmelze metallische
Kühlelemente (1,2) eingebracht werden, welche vom dem in das Probengefäß eindringenden flüssigen
Stahl geschmolzen werden und dabei eine Abkühlung des flüssigen Stahls bewirken.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die metallischen ICühlelemente (1, 2)
aus Stahl, Kupfer oder Aluminium bestehen.
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