DE1959446C3 - Ventil zum Umwandeln von überhitztem Hochdruckdampf in Dampf niedrigeren Druckes und niedrigerer Temperatur - Google Patents
Ventil zum Umwandeln von überhitztem Hochdruckdampf in Dampf niedrigeren Druckes und niedrigerer TemperaturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ventil zum Umwandeln von überhitztem Hochdruckdampf in Dampf niedrigeren
Druckes und niedrigerer Temperatur; bestehend aus einem Ventilgehäuse mit einem ringförmigen
Ventilsitz, einer in dem Ventilgehäuse axial beweglichen, mit dem Ventilsitz zusammenwirkenden
Dampfventilspindel, wenigstens einem sich axial durch mindestens einen Teil der Dampfventilspindel
erstreckenden und stromabwärts von dem Ventilsitz endenden Kanal für die Zuführung von Kühlwasser
sowie einem die Kühlwasserzuführung steuernden Wasserventil, welches einen von der Dampfventüspindel
getragenen, mit einem ortsfesten Sitz zusam-S menwirkenden Ventilkörper aufweist.
Ein Ventil der genannten Art ist bekannt (britische Patentschrift 498 083). Dieses Ventil umfaßt ein
Ventilgehäuse mit einer darin axial beweglich gelagerten Ventilspindel, die mit einem ringförmigen Ventilsitz
zusammenwirkt und die Dampfzuströmung von einer mit dem Ventilgehäuse verbundenen Dampfleitung
steuert. Ferner ist ein sich durch mindestens einen Teil der Ventilspindel erstreckender und stromabwärts
von dem Dampfventilsitz mündender Kanal vorgesehen, dessen Zuströmende über ein der Wasserzuführung
dienendes Ventil mit einer Druckwasserquelle in Verbindung steht. Dieses Wasserventil weist
einen Ventilkörper auf, der von der Dampfventilspindel getragen isi und mit einem ortsfesten Ventilsitz
zusammenwirkt. Das Wasserventü wird somit in Abhängigkeil von der Bewegung der Dampfventilspindel
mehr oder weniger gedrosselt. Diese Einrichtung soll in der Weise arbeiten, daf die Wasserzuführung
hi genauem Verhältnis zu der das Ventilgehäuse passierenden Dampfmenge bemessen wird. Dies ist
jedoch in der Praxis oft nicht der Fall, da die vom Dampf zugeführte Wärme eine bezüglich der von
dem durchströmenden Wasser gekühlten Ventilspindel um ein gewisses Maß stärkere Ausdehnung des
Ventilgehäuses zur Folge hat. Vor allem hat dies aber den Nachteil, daß die Wasserzuführung beim Schließen
des Dampfventils nicht völlig unterbrochen wird. Das sich infolgedessen im Ventilgehäuse ansammelnde
Wasser ruft oft Störungen hervor, da es nur langsam verdampft und beispielsweise zu unerwünschten
Stoßen führen kann. Bei einer umgekehrten Einstellung mit um ein geringes Maß früher schließendem
Wasserventü würde sich andererseits ein unvollständiges Schließen des Dampfventils ergeben.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Ventils, bei dem die Nachteile der bekannten Ausführung
überwunden sind.
Die erfindungsgcmäße Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich bei einem Ventil der eingangs erwähnten
Art dadurch, daß der Ventükörper des Wasserventils an einem in bezug auf die Dampfventilspindel
in deren Axialrichtung verschieblich angeordneten Mantel angeformt ist, welcher mit der Dampfventilspindel
derart federnd verbunden ist, daß der Ventilkörper bei einer Bewegung der Dampfventilspindel in
Schließrichtung um ein geringes Maß vor dem Dampfventil in die Schließstellung auf seinem SiUring
gelangt.
Wenn bei einem solchen Ventil das Wasserventil schließt, so kann die Dampfventilspindel die Bewegung
in ihre Schließstellung unabhängig von dem Wasscrvetitil fortsetzen. Hierdurch wird erreicht, daß
auftretende Tcmperaturdifferenzen einen Wasseraustrilt
bei geschlossenem Dampfventil nicht zur Folge haben können. Die Relativbewegung des Ventilkörpers
des Wasservcntils ist hierbei vergleichsweise gering, da die durch Temperaturdifferenzen bedingten
Längenveränderungen im allgemeinen unter einem Millimeter liegen.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildungsform der Erfindung bestellt darin, daß sich ein Spindelteil der
Dampfventilspindel in ein Rohr erstreckt, welches einen Stutzen für den Anschluß an eine Druckwasser-
quelle aufweist und über das Wasserventil mit dem Ventilgehäuse in Verbindung steht, wobei der den
Ventükörper des Wasserventils tragende Mantel das innerhalb des Rohres befindliche Spindelteil umgibt.
Die Erfindung ist ferner dadurch weiter ausgestaltet, daß sich der für die Kühlwasserzuführung vorgesehene
Kanal durch ein verdicktes Spindelteil erstreckt, das in das Rohr hineinragt und dort mit dem
dünneren, den Mantel tragenden Spindelteil verbunden ist, unri daß das rückwärtige Ende des verdickten
Spindelteiles im Schließzustand des Dampfventils und des Wasserventils mit geringem Abstand von dem
benachbarten Ende des Mantels verbleibt.
Gemäß einer letzten vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind schließlich die rückwärtigen
Enden des verdickten SpindelteiJes und des Mantels durch einen den Raum zwischen diesen beiden Teilen
abdichtenden Balg miteinander verbunden.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
an Hand der Zeichnungen. Hierin zeigt:
Fig. 1 einen AMialschnitl eines eiiindungsgemiißen
Ventils,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus F i g. 1 mit der ! -derndcn Verbindung zwischen dem Wasserventilkörper
und der Dampfventilspindel und
Fig. 3 ebenfalls in bezüglich F ic 1 größerem
Maßstab die beiden Ventile in einer Stellung bei gerade geschlossenem Wasserventil.
Gemäß Fig. 1 weist das Ventilgehäuse 4 einen
Einlaßsü.'tzen 5 und einen zu letzterem rechtwinklig
angeordneten Auslaßstutzen 6 auf. Der Einlaßslutzen 5 ist mit einer Hochdruckdampfquelle und der
Auslaßstutzen 6 mit einer Verbraucherleiuing für die Abnahme von Dampf verminderten Druckes und verminderter
Temperatur verbunden. Ferner ist ein zum Auslaßstutzen 6 fluchtender, rohrartiger Gehäuseabschnitt
7 vorgesehen, der ein zylindrisches, durch Flanschringc 9 und 10 sowie Spannschrauben 11 befestigtes
Rohr 8 aufnimmt. letzteres dient als Gehäuse für ein Wasserventil. Ferner ist eine Dampfventilspindel
vorgesehen, die sich axial durch das Rohr S erstreckt und aus einem zylindrischen, in das
Ventilgehäuse 4 hineinragenden Teil 12 größeren Durchmessers und aus einem stangenförmigen Spindelteil
13 besteht, welcher im oberen Ende des Teiles 12 eingeschraubt ist. Der Teil 12 ist in einem in das
Rohr § eingesetzten Mantel 14 geführt und weist ein im Durchmesser vergrößertes Vorderende auf, welches
als Ventilkörper 15 ausgebildet ist. Letzterer wirki 11 lit einem am inneren Ende des Auslaßstutzens
6 befestigten ringförmigrn Ventilsitz 16 zusammen. Ein Vorderabschnitt des Ventilkörpers IS erstreckt
sich durch den Ventilsitz 16 und ist kegelstumpfförmig
ausgebildet, während der rückwärtige Abschnitt des Ventilkörpers einen an der inneren
Endfläche des Ventilsitzes 16 angreifenden Ringansatz bildet. In dem Teil !2 sind ferner mehrere
Kanäle 17 angebracht, die sich in Achsrichtung erstrecken und an der im Bereich des Auslaßstutzens 6
liegenden Oberfläche dieses Spindelteiles münden.
Der stangenförmige Spindelteil 13 ist mit möglichst geringem Spiel in einen Mantel 18 eingesetzt, der seinerseits
axial beweglich in einer Stopfbüchse 19 geführt ist. Letztore ist in einen am äußeren Endflansch
des Rohres 8 mit Schrauben 20 befestigten Deckel 21 eingesetzt. Der innere Endabschnitt des Mantels 18
ist als Ventilkegel 22 ausgebildet und wirki mit einem
ihn umgebenden, innerhalb des Rohres 8 befestigten Sitzring 23 zusammen. Der Innendurchmesser des
Sitzringes 23 ist wenig größer als der größte Durchmesser des Ventilkegels 22 bemessen. Vor dem Sitzring
23 ist der Ventilkegel 12 zu einem Ringabschnitt 22' verbreitert, der an der äußeren Endfläche des
Sitzringes 23 angreift. Zwischen dem Sitzring 23 und dem Deckel 21 steht das Rohr 8 mit einem Rohrstutzen
24 in Verbindung, der radial angeordnet und zur
ίο Verbindung mit einem Druckwasseranschluß vorgesehen
ist.
Das äußere Ende des stangenförmigen Spindelteiles 13 ist in eine Platte 25 eingeschraubt. Die entgegengesetzte
Seite dieser Platte ist mit einem stan-
genartigen Axialansatz 26 versehen, der seinerseits mit einem Ende einer koaxialen Steuerstange 27 und
hierüber mit einer Steuervorrichtung verbunden ist.
Wie insbesondere aus F i g. 2 hervorgeht, ist das äußere Ende des Mantels 18 mit Abstand von der
äo Platte 25 angeordnet. Ein an dem Mantel befestigter
Ring 28 ist durch Schrauben 29 mit einem im Durchmesser größeren Ring 30 verbunden, der seinerseits
in diesei Weise dicht an der Endfläche des Mantels gehalten ist. Eine Anzahl von Tellerfcdern 32 ist zwisehen
dem Ring 30 und einem weiteren, hierzu koaxialen Ring 31 angeordnet, welch letzterer von
der Platte 25 abgestützt ist. In nicht näher dargestellter
Weise können Schrauben durch diese Platte geführt sein, um eine Einstellung der Lage des Ringes
31 und damit eine Spannungseinstellung der Telierfedern
32 zu ermöglichen. Die Federn lassen einen ringförmigen Raum um das siangenförmige Spindelteil
13 frei, worin ein dieses Spindelteil umgebender Balg 33 angeordnet ist. Letzter ist an einem Ende
dicht mit dem Ring 30 verbunden und an seinem anderen Ende mit Hilfe eines weiteren Ringes 34 an
dem stangenföimigen Spindelteil 13 angeklemmt. Der Balg 33 verhindert einen Wasscraustritt durch ein
mögliches Spiel zwischen dem SpintHteil 13 und dem
Mantel 18.
Die federnde Verbindung zwischen dem stangenförmigen Spindelteil 13 und dem Mantel 18 ist innerhalb
eines zylindrischen Gehäuses 35 angeordnet, welches an einem Ende durch die Schrauben 20 mit
dem Deckel 21 verbunden ist. An seinem entgegengesetzten Ende geht das Gehäuse 35 in einen hülsenförmigen
Ansatz 36 über, der eine Stopfbüchse 37 zur Abdichtung und Führung der Stcuerstangc 27
aufnimmt. Ein in seiner Länge einstellbarer Lenker 39 ist einerseits an einer Öse 38 des hülsenförmigen
Ansatzes 36 und andererseits an einem I.ndc eines Hebels 40 angelenkt. Mit Abstand von dieser letzten
Anlenkstelle ist der Hebel 40 gelenkig mit derStcucrstange
27 und an seinem entgegengesetzten Ende gelenkig mit einer Kolbenstange 41 eines doppeltwirkenden,
druckmittelbetriebenen Stellzylinders 42 verbunden. Mit Hilfe dieses Stellzylinders kann das Ventil
in seine Offnungs- und Schließstellung gebracht werden. Ein an der Steuerstange 27 befestigter Zeiger
43, der sich längs einer Skala 44 innerhalb des Gehäuses 35 bewegt, ermöglicht eine Ablesung der jeweiligen
Vcntilstellung. Das Gehäuse 35 ist dazu mit einem Beobachtungsfenster versehen.
Die Schließstellung des Wa<serveniils (22. 23) wird
um ein geringes Maß vor der Schließstellung des Dampfventils (15, 16) erreicht. In der Stellung gemäß
F i g. 3 nehmen der Teil 12 und der Spindclteil 13 sowie der Mantel 18 eine Lage ein, bei welcher der
Ventilkegel 22 des Wasserventils mit seinem Ringabschnitt 22' gerade an seinem Sitzring 23 angreift,
während das Dampfventil noch um ein geringes Maß offen ist. Bei weiterer Bewegung der Spindel 12,13
in Schlicßrichtung wird der Mantel 18 festgehalten, so daß nun die Tellerfedern 32 und der Balg 33 zusammengepreßt
werden. Die Differenz zwischen den Schließstellungen der beiden Ventile nimmt mit steigender
Temperatur zu. Bei einer Temperatur des Hochdruckdampfes von etwa 350° bis 550° C erwärmt
sich das Ventilgehäuse 4 derart, daß der Abstand zwischen den Ventilsitzen 16 und 23 geringfügig
stärker zunimmt als die Länge der Spindel 12,13. Die Spindel ist zwar teilweise von Dampf umgeben,
gleichzeitig unterliegt sie jedoch der Wärmeableitung durch das kältere, das Rohr 8 und die Kanäle 17
durchfließende Wasser. Wenn dieses Wasser von einem Heizkessel zugeführt wird, so kommen hierfür
Temperaturen von beispielsweise 110° bis 250° C in Betracht.
Wenn beide Ventile geschlossen sind, so sollte vorzugsweise ein geringes Spiel von z. B. 0,3 bis 0,8 mm
zwischen dem rückwärtigen Ende des stärkeren Teiles 12 und dem Vorderende des Mantels 18 bestehen,
wie dies in F i g. 1 angedeutet ist. Bei der Bewegung der Spindel 12,13 aus ihrer Schließstellung in Richtung
nach außen wird zuerst das Dampfventil geöffnet, während unmittelbar danach der Teil 12 mit dem
Mantel 18 in Berührung tritt und diesen in Bewegung setzt, so daß nun auch das Wasserventil geöffnet
ic wird. Während der anschließenden Bewegung in öffnungsrichtung halten die Tellerfedern 32 den Mantel
18 in Berührung mit dem Teil 12, so daß beide Ventile in gleichem Maße geöffnet sind und somit die
Wasserzuführung durch die Kanäle 17 in der vorgesehenen Beziehung zu der durch den Auslaßstutzen 6
tretenden Dampfmenge steht.
Infolge der konischen Form der Ventilkörper nehmen die Öffnungsquerschnitte der Ventile bei einer
Bewegung in Öffnungsrichtung vergleichsweise lang-
ao sam zu, wodurch ebenfalls eine genaue Verhältnisbemessung
von Wasser und Dampf erleichtert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Ventil zum Umwandeln von überhitztem Hochdruckdampf in Dampf niedrigeren Druckes
und niedrigerer Temperatur, bestehend aus einem Ventilgehäuse mit einem ringförmigen Ventilsitz,
einer in dem Ventilgehäuse axial beweglichen, mit dem Ventilsitz zusammenwirkenden Dampfventilspindel,
wenigstens einem sich axial durch mindestens einen Teil der Dampfventilspindel erstreckenden und stromabwärts von dem Ventilsitz
endenden Kanal für die Zuführung von Kühlwasser sowie einem die Kühlwasserführung
steuernden Wasserventil, welches einen von der Dampfventilspindel getragenen, mit einem ortsfesten
Sitz zusammenwirkenden Ventilkörper aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (22, 22') des Wasserventils (22,
23) an einem in bezug auf die Dampfvemilspindci (12,13) in deren Axialrichtung verschieblich angeordneten
Mantel (18) angeformt ist. welcher mit der Dampfventilspindel (12, 13) derart
federnd verbunden ist, daß der Ventilkörper (22. 22') bei einer Bewegung der Dainpfventüspind'l
(12, 1.3) in SchlieRrichtung um ein geringes Maß
vor dem Dampfventil (15, 16) in die Schließstellung
auf seinem Sitzring (23) gelangt.
2. 'Ventil nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich ein Spindelteil (13) der Dampfventilspindel
(12,13) in ein Rohr (8) erstreckt, welches einen Saitzen (24) für den Anschluß an
eine Druckwasserquello aufweist und über das Wasserventil (22, 23) mit dem Ventilgehäuse (4)
in Verbindung steht, wobei der den Ventükörper (22, 22') des Wasserventils (22, 23) tragende
Mantel (18) das innerhalb des Rohres (8) befindliche Spindeltcil (13) umgibt.
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, d.-iß sich der für die Kühlwasserzufülimng
vorgesehene Kanal (17) durch ein verdicKies
Spindelteil (12) erstreckt, das in das Rohi (8) hineinragt und dort mit dem dünneren,
den Mantel (18) tragenden Spindelteil (13) verbunden ist, und daß das rückwärtige Ende des
verdickten Spindelteils (12) im Schließzustand beider Ventile mit geringem Abstand von dem
benachbarten Ende des Mantels (18) verbleibt.
4. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die rückwärtigen
F.nden des SpinrJcHcils (12) und des Mantels (18)
durch einen den Raum zwischen diesen beiden Teilen abdichtenden Balg (33) miteinander verbunden
sind.
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