DE1957730A1 - Iso-alpha-bittersaeuresalze enthaltende Hopfenextrakte und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Iso-alpha-bittersaeuresalze enthaltende Hopfenextrakte und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Bush Boake Allen Limited, 20/42wharf Road, London, N.I, Großbritannien
Iso-oc-bittersäuresalze enthaltende Hopfenextrakte und
Verfahren zu deren Herstellung
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Hopfenextragten.
Hopfen enthält Harze, öle. Wachse, wasserlösliche Materialien
(Zucker, Gerbstoffe und Proteine) und ein Cellulose-Grundgefüge.
Bs sind vornehmlich die Harze und öle des Hopfens«
die für die Bierbrauerei von technischer Bedeutung sind.
Die Harze können in Hartharze, die in Kohlenwasserstofflösungsmitteln
kaum löslich sind und die für das Brauen selbst nur eine untergeordnete Bedeutung besitzen, und
in die Weichharze unterteilt werden. Zu den letztgenann ten Harzen gehören zwei wichtige Gruppen von sohwach
sauren Verbindungen, die als c*-Bittersäuren und ß-Bitter-
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säuren bezeichnet werden. Die o<-Bittersiluren, die von
den beiden Gruppen die stärker sauren Verbindungen darstellen, sind ganz allgemein als Humulone bekannt, und
sie werden durch Kochen mit Bierwürze in die Iso- c< bittersäuren
umgewandelt, die in erster Linie für den bitteren Geschmack des Bieres verantwortlich sind. Die
ß-Bittersäuren, die gemeinhin als Lupulone bekannt sind, tragen zu einem geringeren Teil zum bitteren Geschmack
des Bieres bei.
Zu den ölen gehören die flüchtigen ätherischen öle, die
für das Aroma und die Qualität des Bieres von Wichtigkeit
sind, sowie die nicht-flüchtigen, nicht-trocknenden öle
(fixed oils), die in den Hopfensamen enthalten und Im Bier
normalerweise nicht anwesend sind.
Seit langem schon hat man erkannt, daß die traditionelle
Braumethode des Kochens des Hopfens mit der Bierwürze
vor der Gärung recht unwirksam in Bezug auf die Nutzbarmachung der Hopfenharze ist. Im besonderen erscheint nur
ein geringer Teil der οζ-Bittersäuren aus dem Hopfen als
Iso-c<-bittersäuren im fertigen Bier.
Es sind zahlreiche Versuche unternommen worden, um die
nützlichen Hopfenbestandteile zu extrahieren, sie in'eine lösliche Form überzuführen und sie so weitgehend wie möglich,
d.h. fast quantitativ, in das Bier einzubringen. Die Schwierigkeit des Problems besteht darin, dafi es zahlreiche
Hopfenkomponenten gibt,- die zur Auebildung des vollen Wohlgeschmacks des Bieres beitragen« und daneben ande
re Komponenten, die aus dem einen oder anderen Orunde unerwünscht
sind.
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Rigby (canadische Patentschrift Nr. 619 565) hat eine
Arbeitsmethode zur Aufspaltung eines Hopfenextraktes in seine chemischen Einzelkomponenten beschrieben, die sich
einer ausgedehnten Folge von Flüssigkeit/Flüssigkeits-Gegenstromextraktionen
unter Verwendung von gepufferten wäßrigen Alkoholen und Kohlenwasserstoffen bedient. Wie
die Erfinder der vorliegenden Erfindung festgestellt haben, ist das von Rigby vorgeschlagene System unwirtschaftlich
und unpraktiscn, und in neuerer Zeit ist viel Arbeit
darauf verwendet worden, ein vereinfachtes System aufzufinden, durch .essen Anwendung man in der Lage ist, alle
nützlichen Hopfenbestandteile quantitativ von den unerwünschten Bestandteilen, zu trennen und die erstgenannten
Bestandteile in den richtigen Mengenverhältnissen in das Bier einzubringen.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben in ihrer eigenen Patentanmeldung; Nr. 48 066/65 und in ihrer Anmeldung
Nr. 36 469/^7 den Vorschlag offenbart, Hopfen
mit einem organischen Lösungsmittel zu extrahieren, die
c<-Bittersäuren von oen ß-Bittersäuren und ölen durch
eine Flüssigkeit/Flüssigkeits-Extraktion zwischen einem wäßrigen Alkalicarbonat und einem Kohlenwasserstofflösungsmittel
zu trennen und die ö<-Bittersäuren zu den Iso-<X bittersäuren
aurch Erhitzen in einer alkalischen Lösung zu isomerisieren.
Dl-; Erfinder der vorliegenden Erfindung haben nun .entdeckt,
daß geringe Mengen von bestimmten Hartharzen, die alw Hauptsächliche Bestandteile Xanthohumol und Isoxanthohurnol
enthalten,,in die wäßrige alkalische Phase mit den
BAD
oc-Bittersäuren gelangen und für zwei unerwünschte Nebenwirkungen
ursächlich sind. Zuerst einmal zeigen diese Hartharze (die in der nachfolgenden Erfindungsbeschreibung aus
Gründen der Vereinfachung einfach als Xanthohumole bezeichnet
werden) die Neigung, sich während der Alkaliextraktion unter Bildung einer harzartigen Phase abzutrennen,
die weder in dem Kohlenwasserstoff noch in der wäßrigen Alkalilösung löslich ist, und sie reissen hierbei·
einen erheblichen Anteil der o<-Bittersäuren mit sich,
welch letztere aus diesem Ground aus dem Extrakt verloren gehen. Zum zweien bleibt ein Teil des Xanthohumols in
dem Extrakt und neigt dazu, beim Zusatz zum Bier eine Trübung zu verursaenen. Diese Trübung reisst einen Teil
der Iso-c^-bittersäuren mit sich, der verloren geht, wenn
das Bier filtriert wird.
Es wurde nun gefunden, das« Hopfenextrakte, die c<-Bittersäuren
enthalten, verbessert werden können, wenn die Xanthohumole von den iX-Bittersäuren abgetrennt werden,
und zwar vorzugsweise vor irgendeiner Isomerisierung derselben.
Wie gefunden wurde, Kann dies äußerst leicht durch eine Flüssigkeit/Fluosigkeits-Extraktion bewerkstelligt
werden, wobei der Extrakt in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel gelöst und die Lösung mit einem wäßrigen
Lösungsmittel (wie z.B. 70 bis 80-volumenprozentigem
wäßrigem Methanol) in Kontakt gebracht wird, welch letzteres das Xanthohumol selektiv extrahiert.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur
Herstellung von Bitterstoff-Zusätzen für Bier, welches
darin besteht, daß man ' ■
(a) einen Lösungsmittelextrakt von Hopfen, der die Hopfen-
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harze und -öle enthält, herstellt, man
(b) aus dem Extrakt die Xanthohumole abtrennt und man
(c) den Extrakt dann in eine 06-Bittereäuren enthalten
de Fraktion, die im wesentlichen frei von ß-Blttersäuren
und ätherischen ölen ist, und in eine ß-Bittersäuren
und öle enthaltende Fraktion, die im wesent lichen frei von 06-Bittersäuren ist, zerlegt und
man
(d) die iX-Bittersäuren isomerlsiert.
Der Lösungsr.. utelextrakt wird vorzugsweise in der Weise
hergestellt, daß man gemahlenen und auf der Hopfendarre getrockneten Hopfen oder Lupulin mit einem geeigneten
extrahierenden Lösungsmittel, wie Benzol oder Leichtpetroleum,
in Kontakt bringt, oder er wird nach irgend- ·
einer anderen Methode, z.B. nach einer der in den oben erwähnten Patentanmeldungen beschriebenen Methode, gewonnen.
.
Die Xanthohumole werden aus dem Extrakt vorzugsweise dadurch
abgetrennt, daß man eine Lösung des letztgenannten Extraktes in einem ersten, verhältnismäßig unpolaren
organischen Lösungsmittel mit einem zweiten, verhältnismäßig polaren Lösungsmittel, das mit dem ersten Lösungsmittel
nicht mischbar ist und welches die Xanthohumole aus der Lösung in dem ersten Lösungsmittel zu extrahieren
vermag, in Berührung bringt.
Das erste Lösungsmittel besteht vorzugsweise aus einem Kohlenwasserstoff, vor allem Petroläther oder einem anderen flüssigen Paraffinkohlenwaseerstoff. Bs sind auch
aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol und Toluol, brauchbar, doch ist deren Anwendung weniger erapfehlens-
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-O-
wert. Auch halogenierte Kohlenwasserstoff*LösungsJBittel,
wie Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff, können Anwendung finden, doch liefern sie weniger befriedigende Ergebnisse
als Kohlenwasserstoffe.
Das zweite Lösungsmittel besteht vorzugsweise aus einem wäßrigen niedermolekularen Alkohol, vor allem aus wäßrigem
Methanol. Als besonders gut wirksam·hat sich 70 bis
80-volumenprozentiges Methanol erwiesen. Die Lösung des
Extraktes in dem ersten Lösungsmittel wird gerührt, geschüttelt
odex' in irgendeiner anderen Weise mit dem zweiten Lösungsmittel in Berührung gebracht, und zwar entweder
absatzweise oaer in einer kontinuierlich betriebenen Gegenstromkolonne. Das zweite Lösungsmittel wird nach
dem Kontakt mit der Lösung in dem ersten Lösungsmittel vorzugsweise mit einem nicht mischbaren, verhältnismäßig
unpolaren Lösungsmittel gewaschen, um alle ^-Bittersäuren,
die mit den Xanthohurnolen extrahiert sein könnten, zu gewinnen.
Zweckmäßigerweise kann das zum Waschen verwendete Lösungsmittel ganz oder teilweise als das Lösungsmittel
dienen, das zur Extraktion des Hopfens verwendet wird, oder als das erste Lösungsmittel oder als ein Teil desselben.
Gemäß einer besonders bevorzugten AusfUhrungsform der
Erfindung wird der Hopfen mit Benzol extrahiert, der entstandene Extrakt wird gesammelt und in Leichtpetroleum
disperglert, die unlöslichen Materialien werden verworfen und die Dispersion in dem Leichtpetroleum wird mit einem
im Gegenstrom geführten Strom eines 70 bis 80-voluinenprozentigen Methanols in Kontakt gebracht, das Methanol
dann von der Petroleumlösung abgetrennt und mit frisohem Leichtpetroleum gewaschen, welches anschließend zur Be-
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handlung von weiteren Mengen des Benzolextraktes verwendet wird. Der pH-Wert des Methanols soll nicht so hoch
sein, daß er eine Extraktion von o<-Bittersauresalzen
aus der mit Wasser nicht mischbaren Phase ermöglicht.
Nach der Abtrennung der Xanthohumole kann de Lösung des Extraktes mit wäßrigem Natrium- oder Kaliumcarbonat in
Kontakt gebracht werden, um die a<-BittersKuren von den
ß-Bittersäuren und Hopfenölen zu trennen. Vorzugsweise werden die cK-Bittersäuren abgetrennt und nach den Arbeitsweisen,
tie in den vorerwähnten Patentanmeldungen der Erfinder beschrieben sind, isomerisiert.
Durch die vorliegende Erfindung wird der Fachwelt ein isomerisierter Extrakt zur Verfügung gestellt, der die
Iso-o<-bittersäuren (vorzugsweise in Form ihrer Natriumsalze oder - besser noch - in Form ihrer Kaliumsalze)
zusammen mit bestimmten anderen Harzen, die für den Brauvorgang nützlich sind, enthält, der aber im wesentlichen
frei ist von ölen und mehreren anderen wichtigen Harzklassen, die imstande sind, die Löslichkeit herabzusetzen
und bzw. oder den Wohlgeschmack des Extraktes zu verschlechtern, im besonderen frei ist von ß-Bittersäuren,
Xanthohumolen und auch von nicht-trocknenden und ätheri-.
sehen ölen. Es ist möglich, bestimmte Vertreter dieser
Verbindungen in Formen umzuwandeln, die mit dem isomerisierten Extrakt vermischt werden können. Es ist jedoch
empfehlenswerter, den Extrakt, der die ß-Bittersäuren und die ätherischen öle enthält, aus dem ersten Lösungsmittel
zu sammeln und den Extrakt von den nicht-trocknenden ölen und anderen unerwünschten Bestandteilen zu befreien, z.B.
durch Herauslösen der ß-Bittersäuren und ätherischen öle
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mit wäßrigem Methanol, und den erhaltenen Extrakt dann
als Braukesselzusatze der Würze vor der Gärung zuzugeben. Der isomerisierte Bitterstoffzusatz kann zweckmäßig
in Wasser gelöst werden, um eine konzentrierte alkalische Lösung der Iso-o^-bittersäuresalze zu bilden, die
im wesentlichen frei ist von Xanthohumolen und ß-Bittersäuren, und diese Lösung wird dann vorzugsweise dem vergorenen
Bier direkt zugesetzt.
Ein typischer Extrakt, der nach der Lehre der vorliegenden
Erfir; ung hergestellt worden ist, enthält 10 bis 70 Gewichtsprozent (vorzugsweise JO bis 50 Gewichtsprozent)
Iso-<X-bittersäuren in Form ihrer Natriumsalze oder - besser noch - Kaliumsalze, ist jedoch im wesentlichen
frei von Xanthohumolen (d.h. enthält nicht mehr als 0,2 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozent
Xanthohumole). Der Extrakt ist auch vorzugsweise im wesentlicher, frei von ß-Bittersäuren und
Hopferiölen. Der Extrakt kann eine Wassermenge bis zu 85 Gewichtsprozent, vorzugsweise 20 bis 50 Gewichtsprozent,
beispielsweise j50 bis 45 Gewichtsprozent Wasser,
und bzw. oder weiehharzartiges Material und andere in
untergeordneter Menge vorhandene Hopfenkomponenten, die unschädlich sincä, enthalten.
Die Abtrennung der Xanthohumole nach der Lehre der vorliegenden Erfindung erhöht die Brauchbarkeit der oi-Bittersäuren
und vermindert die Neigung des isomerisierten Extraktes, eine Trübung in dem fertigen Bier zu verursachen.
In weiterer Hinsicht betrifft die vorliegende Erfindung
auch eine Arbeitsweise zur Reinigung einer isomerisierten, wäßrigen Lösung von Alkalisalzen der Iso- OC -bittersäuren.
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die darin besteht, die Lösung mit einem mit Wasser nicht
mischbaren Lösungsmittel in Kontakt zu bringen, das polar genug ist, um die Iso- o<-bittersäuren aus der wäßrigen
Lösung zu extrahieren.
Die auf diese Weise erhaltenen Extrakte sind reiner und
beweglicher als die Extrakte, die man durch direktes Eindampfen der wäßrigen Lösung erhält.
Die Iso-<X-biutersäuren werden vorzugsweise dadurch erhalten,
daß .nail eine Lösung eines Hopfenextraktes in
einem mit Wasser nicht mischbaren, nicht-polaren Lösungsmittel mit einem wäßrigen Alkali (besonders wäßrigem
Natrium- oder Kaliumcarbonat) extrahiert, die ex-Bittersäuresalze aus der extrahierenden Lösung in
eine stärker konzentrierte alkalische Lösung überführt (z.B. durch Fällung mit einer Calciumverbindung oder
vorzugsweise durch Extraktion mit einem polaren Lösungsmittel, wie es in der Patentanmeldung Nr. 48 866/65 der
Erfinder beschrieben ist) und die stärker konzentrierte Lösung erhitzt, um die <X-Bittersäuren zu isomer!eieren.
Abweichend hiervon kann auch eine wäßrige alkalische Lösung der (X-Bittersäuren gekocht werden, um die o^-Bittersäuren
zu isomerisieren, und sie kann danach unter Vakuum konzentriert werden.
Der mit Wasser nicht mischbare Alkohol, Carbonsäureester oder das entsprechende Keton kann zum Beispiel aus Methylisobutylketon,
n-Butanol, Äthylacetat oder Isopropylacetat bestehen.
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Die wäßrige Lösung wird vorzugsweise mit dem polaren Lösungsmittel durchgeschüttelt oder mit diesem in einer
Gegenstromkolonne in Kontakt gebracht, und das polar·
Lösungsmittel wird dann unter Vakuum abgedampft, wobei
während der Verdampfung Wasser zugesetzt wird, um einen flüssigen Extrakt zu erhalten, der zweckmäBlgerweise
JO bis 45 Gewichtsprozent Wasser enthält.
Es ist vorteilhaft, das Kaliumsalz zu gewinnen, und das
p„ der wäßrigen Lösung soll während der Extraktion durch Zugabe von Kaliumcarbonat auf etwa 8,5 bis 10,5 gehalten
werden. Die wäßrige alkalische Lösung, aus der die Iso-oObittersäuren gemäß dieser zweiten AusfUhrungsform
der Erfindung abgetrennt werden , weist vorzugsweise eine Konzentration von 15 bis 40 % Gesamtfeststoffen in
Lösung, z.B. eine solche von 30 ^,auf, wobei diese Konzentrationsangaben
als Gewicht pro Volumen berechnet sind.
Roher Hopfenextrakt (4b, .36 kg =* 100 Ib.) mit einem Gehalt
von 27,8 % oC-Bittersäureri, der durch Extrahieren von getrocknetem
Hopfen mit Benzol erhalten worden war, wurde in Leichtpetroleum (Siedebereich .75 bis 95°C) (227,3 Liter «
50 gallons) gelöst. Das unlösliche Material (2,72 kg - 6 Ib.)
wurde verworfen. Die Lösung wurde intensiv mit 75-volumenprozentigem
Methanol (4i},46 Liter = 10 gallons) IO Minuten
lang bei 50°C durchgerührt. Nach einstündigem Stehen wurde die untere Methanolschicht abgezogen. Der Waschprozess wurde
mit einer weiteren Menge 75-volumenprozentigen Methanols
(45,46 Liter = 10 gallons) wiederholt. Die Methanol-Wasch-
009887/1226 bad orkmnaw
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flüssigkeiten wurden miteinander vereinigt und Alt reinem
Leichtpetroleum (27,28 Liter · 6 gaJLloni) verrührt.
Nach der Abtrennung wurde die ober« Petroleueachleht
zu der Hauptmenge der gewaschenen Petroleunlöming gegeben. Die untere Methanolschicht wurde einer Deatillation
unterworfen, um das Methanol für die Zwecke einer Wiederverwendung zu gewinnen, und sie hlnterlleS einen harzartigen
Rückstand (l,8l kg « 4 Ib), der reich an Xanthohumol
war. Die Petroleumlösung der Hopfenharze wurde dann in eine kontinuierlich betriebene Plüssigkeit/FlÜssigkeits-Extraktionskolonne
mit einer Zuführungsgeschwindigkeit von 45,46 Liter (10 gallons) pro Stunde eingeführt,
wobei im Gegenstrom hierzu eine 2 1/2-gewiehtsprozentige
,(berechnet als Gewicht pro Volumen) Kaliumcarbonatlösung
mit einer Geschwindigkeit von 90,8 Liter (20 gallons) pro Stunde eingespeist wurde. Die Aufströmende
wäßrige alkalische Lösung (pjj 9*0) wurde kontinuierlich
In eine kleinere, mit Füllkörpern gefüllte Kolonne eingeführt, wobei ihr ein Strom von reinem Leichtpetroleum
mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 6,82 Liter (l 1/2 gallons) pro Stunde entgegenströmte. Die vereinigten
Petroleumlösungen, welche die ß-Bittersäuren, Weichharze,
nicht-troeknenden und ätherischen öle enthielten, wurden einer Destillation zwecks Rückgewinnung des Lösungsmittels
unterworfen, und sie hinterließen die Lupulone etc. als Rückstand, die gewünschtenfalls weiterbehandelt werden
können.
Die wäßrige Lösung (563,67 Liter » 80 gallons) enthielt
3,3 Gewichtsprozent (berechnet als Gewicht pro Volumen)
o<-Bittersäuren in Form der Kaliumsalze, und sie war in
der Tat frei von ß-Bittersäuren und anderen unerwünsoh- '
ten Hopfenbestandteilen. Diese Lösung wurde dann in einen
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weiteren Gegenstromextraktor, und zwar Im Oegenstrora zu
einem n-Butanolstrom, eingespeist. Die erhaltene Butanollösung
(118,2 Liter = 26 gallons) enthielt 9,8 Gewichtsprozent (berechnet als .Gewicht pro Volumen) οζ-Bittersäuren.
Diese Lösung wurde einer Destillation unter vermindertem Druck unterworfen, um das Butanol wiederzugewinnen.
Während der Destillation wurde Wasser nach Maßgabe des Bedarfes zugegeben, um das Lösungsmittel zu ersetzen,
wobei die Kolonnentemperatur auf unter 6O°C .gehalten
.wurde. Die zurückbleibende wäßrige Lösung (56,82 Liter
= 12 1/2 gallons), die 19*0 Gewichtsprozent (berechnet
als Gewicht pro Volumen) OC-Bittersäuren enthielt,
wurde 90 Minuten lang bei Atmosphärendruck gekocht, wobei das p„ -durch Zusatz einer 25-gewichtsprozentigen
(berechnet als Gewicht pro Volumen) wäßrigen Kaliuracarbonatlösung
auf 10,2 gehalten wurde, um die öC-Bittersäuren
zu isomerlsieren. Die entstandene Lösung (47,73 Liter = 10 1/2 gallons) enthielt 21,2 Gewichtsprozent
(berechnet als Gewicht pro Volumen)Iso-oC-bitterstturen.
Diese Lösung wurde danach durch Verrühren mit dreimal nacheinander angewandten Äthylacetatmengen (27,28 Liter,
9,09 Liter + 9,09 Liter = 6 gallons, 2+2 gallons) extrahiert. Die miteinander vereinigten Äthylacetatlösungen
wurden einer Destillation unter schwach reduziertem Druck unterworfen, und zwar unter Zusatz von geringen Mengen
destilliertem Wasser, d.h. von solchen Mengen Wasser, wie sie erforderlich waren, um das Lösungsmittel zu ersetzen.
Der Rückstand, der den fertig isomerieierten Hopfenextrakt
enthielt, wog 21,91; kg (48 1/2 Ib) und enthielt 45,3 Gewichtsprozent
Iso-oC-bittersäuren. Das entspricht einer
Ausbeute von 79 % der im Ausgangsmaterial enthaltenen Menge.
009887/122 6 BADOR1G1NA.
Roher Hopfenextrakt (136,08 kg » 30O Ib) mit einem
o<-BitterSäuregehalt von 41,0 %, der duroh Extrahie
ren von getrocknetem Hopfen mit Benzol erhalten worden war, wurde in Leichtpetroleum (Siedebereich 75 bis
95°C) (5^5,5 Liter = 120 gallons) gelöst. Das unlösliche
Material (i>,44 kg = 12 Ib) wurde verworfen. Die Lösung
wurde dann mit einer Zuführungsgeschwindigkeit von 4p,56 Liter (10 gallons) pro Stunde durch eine Gegenstromkolonii'-geleitet,
in der ihr 75-volumenprozentiges Methanol mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 36,37 Liter
(8 gallons) pro Stunde entgegenströmte. Die aufstei-
IcX θ i η β r© γι
gende Methanollösung wurde kontinuierlich einer zweitenA
Kolonne zugeführt, durch welche sie einem Strom von reinem Leichtpetroleum entgegenströmte, welch letzteres
mit einer Geschwindigkeit von 9,09 Liter (2 gallons) pro
Stunde eingespeist wurde. Die Methanollösung, die aus dieser zweiten Kolonne emporströmte, wurde zwecks Rückgewinnung
des Methanols einer Destillation unterworfen, und es hinterblieb ein Rückstand (9,07 kg «'20 Ib), der
reich an Xanthohumol war. Das Leichtpetroleum aus der zweiten Kolonne wurde aufbewahrt und später zur Lösung
einer weiteren Menge Hopfenextrakt verwendet.
Die ursprüngliche Leichtpetroleumlösung aus der ersten Kolonne wurde kontinuierlich durch eine dritte Kolonne
geführt, und zwar im Gegenstrom zu einer 2 l/2-gewichts-
wfisserigen prozentigen (berechnet als Gewicht pro Volumen)AKaliumcarbonatlösung,
deren Zuführungsgeeohwindlgkeit 90,9 Li ter (20 gallons) pro Stunde betrug, doch wurde diese Zuführungsgeschwindigkeit so eingeregelt, dafi die empor-
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steigende wäßrige Lösung ein pH zwischen 8,5 und 9#O aufwies.
Das aus der dritten Kolonne emporsteigend· Leiohtpetroleum
wurde zwecks Rückgewinnung dee .Lösungsmittels einer Destillation unterworfen, und es hinterblieb ein
Rückstand (45,81 kg « 101 Ib), der reich an ß-Bittersäuren,
ätherischen Hopfenölen und nicht-trocknenden ölen war. Die wäßrige Phase HeB man kontinuierlich
durch eine vierte Kolonne strömen, und zwar gegen einen Strom von reinem Leichtpetroleum mit einer Geschwindigkeit
von 9,09 Liter (2 gallons) pro Stunde. Die Leichtpetroleumlösurig
aus dieser vierten Kolonne wurde aufbewahrt, um später zur Lösung weiterer Hopfenextraktmengen
verwendet zu werden. Die wäßrige Phase (1204 Liter «
265 gallons), die 4,2 Gewichtsprozent (berechnet als Gewicht pro Volumen) enthielt, wurde gesammelt und nach
dem Erwärmen auf 4o°C mit einer 25-#igen wäßrigen CaIciumchloridlösung
(90,9 Liter - 20 gallons) behandelt, bis die Ausfällung der Calciumsalze der of-Bit te r säuren beendet
war. Die Fällung wurde auf einem Vakuumfilter gesammelt und das Piltrat verworfen. Der feuchte Filterkuchen
wurde durch Verrühren in 97-volumenprozentigera Methanol (909,2 Liter = 200 gallons) in Lösung gebracht.
Zu diesem Gemisch wurde dann ^O-gewiohtsprozentige (berechnet
als Gewicht pro Volumen) wäßrige Kaliumcarbonatlösung
in einer Menge gegeben, die ausreichte, um das p« der
methanolischen Lösung auf 12,2 einzustellen. Die Lösung
wurde dann durch ein Klärfilter geleitet, um das unlösliche Calclumcarbonat und bzw. oder -bicarbonat zu entfernen.
Zum Piltrat wurde eine 30#ige wäflrige Lösung von
Zitronensäure in einer Menge gegeben, die ausreichte, um das ph auf 9,0 zu reduzieren. Die Lösung wurde dann zweoks
Rückgewinnung des Methanols einer Destillation unterworfen.
009887/1226
und es hinterblieb eine wäßrige Lösung (90,9 Liter m
20 gallons) der Kaliumsalze der oC-BittereEuren. Die
se Lösung wurde mit destilliertem Wasser auf ein Volumen
von 272,7b Liter (60 gallons) verdünnt und das pH
durch Zusatz von 50#igem wäßrigem Kaliumcarbonat auf 10,2 eingestellt, dann unter Atmosphärendruck gekocht,
bis die Isomerisierung beendet war. Die entstandene Lösung der Kaliumsalze der Iso-oC -bittersäuren wurde
dann im Vakuum eingedampft, um den isomerisierten
Hopfenextrakt zu erhallen (8l,65 kg » l80 Ib), der
4 b, 4 % Iso-,\-bittersäuren enthielt, was einer Ausbeute
von 71 % der in dem Ausgangsmaterial vorhandenen C< -Bittersäuren entsprach.
Isomerisierter Hopfenextrakt (4O,8 kg * 90 Ib), der
48,4 % Iso-c<-bittersäuren enthielt und nach der in
Beispiel 2 beschriebenen Arbeitsweise gewonnen worden war, wurde in folgender Weise weiter gereinigt. Der Extrakt
wurde in destilliertem Wasser (68,19 Liter « 15 gallons) gelöst und die Lösung mit Methyl-isobutylketon dreimal
extrahiert (22,73 Liter, 9,09 + 9,09 Jäter ■» 5,
2+2 gallons), und zwar durch mechanisches Verrühren mit nachfolgendem Absitzenlassen und Abtrennen. Die
wäßrige Schicht wurde verworfen. Die Methyl-isobutylketonlösung
des isomerisierten Hopfenextraktes wurde einer Destillation unter vermindertem Druck unterworfen,
um das Lösungsmittel wiederzugewinnen. Während der Destillation wurde so viel Wasser zugegeben« wie erforderlich
war, um das Abtreiben des Methyl-isobutylketona zu fördern.
Der Rückstand, ein klarer flüssiger Bxtrakt (45,8l kg
- 101 Ib), der 41,8 % Iso-oC-bittersMuren enthielt, wurde
BAD 009887/1226
mit destilliertem Waseer (1,81 kg = 4 Ib) weiter verdünnt und lieferte so einen standardisierten Extrakt
(4-7,63 kg = 105 Ib), der 40 $ Iso-cC-bittersäuren und
35 1* Wasser enthielt.
Der Xanthohumolgehalt-der einzelnen Extrakte wurde nach
folgendem Verfahren bestimmt:
Ungefähr 1 g des Extrakte wurde genau abgewogen und in 20 ml
destilliertem Wasser gelöst. Die erhaltene lösung wurde in
einen Scheidetrichter überführt, mit Salzsäure stark, d.h. auf einen pH-Wert von 1>
angesäuert und 3 äal mit jeweils 5 Chloroform extrahiert. Die vereinigten Chloroformextrakte
wurden durch einen kleinen Baumwollpfropfen, der eine kleine Menge wasserfreies Natriumsulfat trug, filtriert. Pas erhaltene filtrat wurde in einem graduierten 25 ml-folben
gesammelt und mit Benzol auf das angegebene Volumen, d.h. auf 25 ml, aufgefüllt.
Durch Einfüllen von trockenem Silicagel einer Teilchengröße
von 0,05 - 0,2 mm" in eine Säule wurde eine Silicagelsäule von
6 cm länge und 6 mm Durchmesser hergestellt. 2 ml der in der
beschriebenen Weise hergestellten Lösung wurden am oberen Ende der Säule aufgegeben und mit einer Mischung aus Benzol
und Chloroform (9 : 1) eluiert. Das erhalttne Eluat (ungefähr 40 ml) wurde verworfen. Es wurde nochmale mit reinem
Methanol eluiert, wobei das Eluat in einen 25 ml-Meßkolben
gesammelt wurde. Nach Zugabe von 0,5 ml 0,1 η - Natriumhydroxid wurde die im Kolben befindliche Lösung nl.t Methanol
bis zum angegebenen Volumen aufgefüllt, worauf die optische Dichte dieser Lösung bei 438/U (nm) in einer 1 cn Kürette
gegen Methanol als Referenzlösung gemessen wurde.
(In der Gleichung ist g das Gewicht des gtnommenen Extrakte.)
Die Gleichung beruht auf der TatiÄOht, dafi 1 ng lanthohueol
in 25 al ÄlkaliechetD Methanol «ine optitcht Dichtt von 4
aufweist.
(* ton der Ϊ*. Merck vtrtri«b«n)
009887/1226
Claims (3)
1.ί Iso- 06-bittersäuren In Form ihrer Salze enthaltender
isomerisierter Hopfenextrakt« dadurch gekennzeichnet«
daß er aus 10 bis 70 Gewichtsprozent Iso-0(-bittersäuren,
bis zu 83 Gewichtsprozent Wasser« weniger als
0,2 % und vorzugsweise 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozent
Xanthohumolen und als Rest aus im wesentlichen Hopfenharzen
besteht.
2. Verfahren zur Herstellung von Hopfenextrakten durch
Extrahieren von Hopfen mit einem organischen Lösungsmittel zwecks Bildung eines Rohextraktes, Trennung
des Rohextraktes in eine die <X-Bittersäuren enthaltende
Fraktion und in eine die ß-Bittersäuren enthaltende Fraktion und Isomerisieren der die ^C-Bittersäuren
enthaltenden Fraktion, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Rohextrakt die Xanthohunole abgetrennt
werden, bevor er in die die o(-Bittersäuren enthaltende
Fraktion und die die ß-Bittersäuren enthaltende Fraktion aufgespalten wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet«
daß die <X-Bittersäuren dadurch abgetrennt werden, daß
man eine Lösung des Rohextraktes in einem mit Wasser' nicht mischbaren Lösungsmittel, wie Petroleum, mit einen
mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, wie wäßrigem Methanol, welches Xanthohumol selektiv zu extrahieren
vermag, in Kontakt bringt.
0098 8 7/1226
- Ib -
Verfahren zur Herstellung von Hopfenextrakten durch Inkontaktbringen einer Lösung des Rohextraktes in
einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel mit
einer zur Extraktion der (X. -Bittersäuren ausreichen
den Menge einer verdünnten wäßrigen Allcalllöeung, Ab
trennen der 0C-B1ttersäuren von der verdünnten wäßri
gen Lösung und Isomerisieren der 0<-Bittersäuren durch
Erhitzen einer verhältnismäßig konzentrierten wäßri gen Lösung ihrer Salze, dadurch gekennzeichnet, daß
die Salze der Iso- OC -bittersäuren aus der verhältnismäßig
konzentrierten wäßrigen Lösung dadurch gewonnen
werden, daß man die letztgenannte Lösung mit einem polaren,, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel,
wie Methyl-isobutylketon, n-Butanol, Äthylacetat
oder Isopropylacetat, in Kontakt bringt und die Iso-pC-bittersäuresalze aus dem mit Wasser nicht
mischbaren polaren Lösungsmittel Isoliert.
009887/1226
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