DE2733696C3 - Herstellung eines isomerisierten Hopfenextrakts - Google Patents
Herstellung eines isomerisierten HopfenextraktsInfo
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Description
Erfindungsgegenstand ist das im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Verfahren.
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 — 7 wiedergegeben.
Es ist seit langem bekannt, daß der Bitterstoff des Hopfpns von einer Fraktion der sauren weichen Harze
des Hopfens abgeleitet ist, die als Λ-Säuren bekannt sind. Während des üblichen Brauprozesses wird durch
die siedende Würze (nicht-fermentiertes Bier) ein Teil
der fast wasserunlöslichen «-Säuren in die erheblich besser wasserlöslichen lso-«-Säuren überführt. Spuren
der lso-«-Säuren lösen sich im Bier, gewöhnlich in einer Menge von 20 bis 30 Teilen je Million Teiie (ppm),
wodurch der charakteristische bittere Geschmack erzeugt wird.
Um die Hopfenbitterstoffe besser auszunutzen, ist es bekannt, den Hopfen jedenfalls teilweise durch Extrakte
zu ersetzen, die durch Kochen der «-Säuren mit wäßrigem Alkali hergestellte lso-«-Säuren enthalten.
Solche Extrakte können in ausreichend gereinigter, löslicher und dispergierbarer Form dem kalten fermentierten
Bier zugesetzt werden. Die Herstellung von isomerisierten Extrakten ausreichender Reinheit und
Löslichkeit brachte jedoch erhebliche Schwierigkeiten mit sich.
Hopfenharze erhalten eine sehr große Zahl unterschiedlicher Verbindungen, die in Verbindung mit
verschiedenen Fixen und essentiellen ölen und Wachsen vorkommen. Die «-Säuren selbst bestehen aus einer
ίο Reihe unterschiedlicher Verbindungen, die sich bezüglich
ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften von anderen Harzen und ölen, deren Gegenwart im
Extrakt die Löslichkeit oder den Geschmack nachteilig beeinflussen können, nur wenig unterscheiden. Die
ι5 Schwierigkeit, diese Verbindungen abzutrennen, wird
durch ihre Neigung, sich gegenseitig einzuschleppen, erhöht sowie dadurch, daß einige dieser Verbindungen
gegen einen Abbau durch chemische Verbindungen, wie heißem Alkali, empfindlich sind, was Anlaß zu intensiven
und abstoßenden Beigeschmäcken führen kann. Aus diesem letztgenannten Grund wurden bereits frühzeitig
Versuche verworfen, α-Säuren aus dem Hopfen mit heißen wäßrigen Alkalien zu extrahieren, wie er nach
Vorabtrennung der Tannine und Säuren beim pH-Wert 4—9 unter 40°C auch in der AT-PS 2 99 855 beschrieben
wurde.
Versuche, Hopfenextrakte durch Extrahieren von α-Säuren aus dem Hopfen mit einem organischen
Lösungsmittel und anschließender Überführung des Extrakts in ein wäßriges Medium, gewöhnlich durch der
Flüssig/Flüssig-Extraktion oder Ausfällung herzustellen, benutzten insbesondere das Erhitzen der «-Säuren in
einem wäßrigen, alkalischen oder basischen Medium. Gemäß einem eigenen Vorschlag in der GB-PS
J5 14 23 129 wurde Hopfen mit einem mit Wasser unmischbaren organischen Lösungsmittel extrahiert, die
in dem organischen Lösungsmittel gelöste «-Säuren mit einer Base isomerisiert und schließlich die Iso-a-Säuren
aus dem Lösungsmittel in eine wäßrige Lösung extrahiert.
Die bekannten technischen Verfahren hatten den Nachteil einer wesentlich geringeren Ausbeute der
isolierbaren Iso-a-Säuren als der theoretischen Ausbeute entsprach. Es wurde nun gefunden, daß nach dem
Verfahren der GB-PS 14 23 129, wobei die Isomerisation in einem mit Wasser unmischbaren Lösungsmittel
stattfindet, die Ausbeute von Iso-a-Säuren, die aus dem mit Wasser unmischbaren Lösungsmittel durch Flüssigextraktion
mit wäßrigem Alkali isolierbar sind, durch starkes Ansäuern der Iso-a-Säuren oder deren Vorläufer
in Form der «-Säuren an einer Stelle des Vprfahrensablaufs, die vor der Extraktion in das
wäßrige Alkali 'iegt, erhöht werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines isomerisierten Hopfenextrakts durch Extrahieren
von «-Säuren aus Hopfen mit einem organischen Lösungsmittel für «-Säuren, Kontaktieren einer Lösung
des die «-Säuren enthaltenden Hopfenextrakts in einem mit Wasser unmischbaren, praktisch nicht-polaren
organischen Lösungsmittel (im folgenden als »Isomerisierungs-Lösungsmittel«
bezeichnet) mit praktisch wasserfreiem Alkalimetall- oder Erdalkalimetalloxid, -hydroxid
oder -carbonat oder mit Zinkoxid unter Bildung von Metallsalzen der «-Säuren und Erhitzen der Lösung
h5 zur Isomerisierung der Salze der «-Säuren in dem
praktisch nicht-polaren organischen Lösungsmittel, ist dadurch gekennzeichnet, daß die «-Säuren vor der
Bildung der Metallsalze auf einen pH-Wert unter I
angesäuert werden.
Die Lösung des die «-Säuren enthaltenden Extrakts in dem Isomerisierungs-Lösungsmittel kann in jeder
bekannten Weise hergestellt werden, z. B. wie in der genannten GB-PS oder in der GB-PS 1161787
angegeben ist Der Hopfen oder das Lupulinharz, das auf physikalische Weise daraus abgetrennt worden ist,
kann gegebenenfalls gemahlen und mit dem Isomerisierungs-Lösungsmittel extrahiert werden und das unlösliche
Material davon abgetrennt werden. Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann der Hopfen mit
jedem anderen geeigneten Lösungsmittel für α-Säuren extrahiert werden, der Extrakt aus dem Extraktions-Lösungsmittel
gewonnen werden, z. B. durch Verdampfen des Lösungsmittels und erneut in dem Isomerisierungs-Lösungsmittel
gelöst werden.
Geeignete Extraktions-Lösungsmittel sind aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol oder Xylol,
Halogenkohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid oder Trichloräthylen und aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie Petroleum oder Hexan. Es ist auch möglich. Alkohole, wie Methanol oder Äthanol zu verwenden
sowie auch Ketone, wie Aceton oder jede andere organische Flüssigkeit, die in der Lage ist, «-Säuren aus
Hopfen zu lösen. Vorzugsweise ist dann, wenn das Extraktions-Lösungsmittel unterschiedlich vom Isomerisierungs-Lösungsmittel
ist, das entgenannte ausreichend flüchtig, damit es durch Verdampfen entfernt
werden kann, ohne daß der Extrakt erheblich abgebaut wird. Es ist zweckmäßig, daß weder der Hopfen noch
der Extrakt an dieser Stufe starken wäßrigen alkalischen Lösungsnm.^is ausgesetzt werden sollte. Saure
Extraktions-Lösungsmittel können verwendet werden, sind im allgemeinen jedoch unzweckmäßig.
Der Extrakt kann einer oder mehreren Reinigungsstufen
unterworfen werden, wie sie bereits im Stand der Technik vorgeschlagen worden sind, wie das Abkühlen
der Lösung in dem Extraktions- oder Isomerisierungs-Lösungsmittel, um Wachse abzuscheiden, oder die
erneute Lösung des Extrakts in wäßrigem Methanol, um die fixen öle auszuscheiden. Solche Vorbehandlungen
sind jedoch nicht wesentlich.
Das Isomerisierungs-Lösungsmittel ist mit Wasser unmischbar und hat allgemein einen nicht-polaren
Charakter, so daß es «-Säuren und Iso-«-Säuren löst, jedoch deren Alkalimetallsalze weniger leicht löst, als
diese von Wasser gelöst werden.
Das Isomerisierungs-Lösungsmittel kann ein solches sein, wie es in der genannten GB-PS beschrieben ist und
ist zweckmäßig ein Kohlenwasserstoff, am günstigsten jedoch ein aliphatischer Kohlenwasserstoff, z. B. ein
Petroleum oder Terpen-Kohlenwasserstoff. Gewöhnlich sind aus technischen Gründen gesättigte Kohlenwasserstoffe
zweckmäßig, jedoch können auch Olefine verwendet werden und können aus wirtschaftlichen
Gründen gelegentlich das Lösungsmittel der Wahl sein. Alternativ können auch aromatische Kohlenwasserstoffe
oder Halogenkohlenwasserstoffe verwendet werden. Zweckmäßig hat das Lösungsmittel einen Siedepunkt
oberhalb 800C und gewöhnlich unterhalb 2000C, am
günstigsten im Bereich 1000C bis 1500C, z. B, UO bis
1300C. Lösungsmittel, die unter 800C sieden, sind nicht
zu empfehlen, da es zweckmäßig ist, bei Temperaturen über 800C zu isomerisieren. Sie könnten jedoch
gebraucht werden, wenn ein Erhitzen unter Druck möglich ist oder wenn eine langsame Isomerisierungs-Geschwindigkeit
geduldet werden kann. Lösungsmittel, die oberhalb 2000C sieden, sind brauchbar, werden
jedoch weniger leicht zurückgewonnen und sind gewöhnlich weniger zweckmäßig. Typische Beispiele
geeigneter Isomerisierungs-Lösungsmittel sind Paraffine, z. B. Erdölfraktionen mit dem gewünschten Siedepunkt,
aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Toluol oder Xylol, und Terpenkohlenwasserstoffe, wie Limonen.
Allgemein gesprochen können alle flüssigen gesättigten oder aromatischen Kohlenwasserstoffe mit
einem Siedepunkt in dem bevorzugten Bereich als
ίο Isomerisierungs-Lösungsmittei verwendet werden. Olefinische
Kohlenwasserstoffe sind im allgemeinen brauchbar, obwohl senr hoch ungesättigte Kohlenwasserstoffe
Schwierigkeiten verursachen können. Halogenkohlenwasserstoffe, wie Tetrachloräthan oder
Chlorbenzol können verwendet werden, sind jedoch weniger zweckmäßig.
Die Konzentration des Hopfenextrakts in dem Isomerisierungs-Lösungsmittel ist nicht kritisch, jedoch
gilt allgemein, daß mit höherer Konzentration das Verfahren technisch interessanter wird.
Was beim erfindungswesentlichen Ansäuern geschieht, ist nicht bekannt. Es wird jedoch angenommen,
daß die «-Säuren im Hopfen und deren Lösungsmittelextrakte gewöhnlich in teilweise dimerisierter oder
oligomerisierter Form vorliegen und daß ein starkes Ansäuern das Dimere oder Oligomere in eine
monomere Form aufbricht, die leichter isomerisierbar ist. Unabhängig von der richtigen Erklärung wurde
gefunden, daß nach starkem Ansäuern und anschließender Isomerisierung in mit Wasser unmischbaren
Lösungsmitteln höhere Ausbeuten der Iso-«-Säuren isolierbar sind.
Der günstige Einfluß des Ansäuerns wird offenbar durch anschließenden Kontakt mit starkem wäßrigen
J5 Alkali umgekehrt, d. h. bei einem pH-Wert, der wesentlich höher als 9,5 ist oder in Gegenwart von
Natriumionen in Gegenwart von Wasser.
Die Ausgangsstufe kann günstige Ergebnisse in jeder Stufe des Herstellungsverfahren.·; vor der Isomerisierung
ergeben. Zweckmäßig wird das Ansäuern bei der Lösung der «-Säuren in dem Isomerisierungs-Lösungsmittel
durchgeführt. Alternativ kann es durchgeführt werden bei einer Lösung von «-Säuren in dem als
Extraktionsmittel dienenden Lösungsmittel oder beim Hopfen vor oder während der Extraktion. Das
Ansäuern ist nicht sehr zweckmäßig, wenn es auf wäßrige Lösungen von Salzen von «-Säuren angewendet
wird, da es eine Ausfällung von freien «-Säuren verursacht, die nur schwierig erneut in Lösung zu
bringen sind. Es gibt daher keinen wesentlichen Vorteil beim Ansäuern von «-Säuren, wenn die anschließende
Isomerisierung in wäßrigem Alkali durchgeführt wird.
Zur wirksamen Verfahrensdurchführung wird eine starke Säure verwendet, die in der Lage ist, Lösungen
mit einem pH-Wert unter 1 zu bilden. Je niedriger der pH-Wert der sauren Wäschen nach dem Ansäuern ist,
desto besser wird der Verfahrensschritt durchgeführt. In günstiger Weise liegt der pH-Wert unter 0,5. Jede Säure,
die in der Lage ist, einen pH-Wert unter 1
bo hervorzubringen, kann verwendet werden unter der
Voraussetzung, daß sie keinen wesentlichen Abbau des Produkts hervorruft. Die bevorzugte Säure ist Salzsäure.
Phosphorsäure, Schwefelsäure und Trichloressigsäure sind ebenfalls brauchbar. Schwefeldioxid ist anwend-
h'> bar, aber sehr unzweckmäßig. Konzentrierte Salpetersäure
ist ein zu starkes Oxidationsmittel, um bevorzugt zu sein, und Sulfaminsäure und die meisten Carbonsäuren
sind zu schwache Säuren.
Gewöhnlich wird ein*-- Lösung der Λ-Säuren in einem
mit Wasser unmischbaren Lösungsmittel mit einem Überschuß einer starken wäßrigen Mineralsäure, z. B.
Salzsäure, kontaktiert. Um das Ansäuern zu erleichtern und die Schwierigkeiten zu vermindern, die durch nicht
zu handhabende Emulsioner: verursacht werden, ist es gewöhnlich bevorzugt, in Gegenwart eines mit Wasser
mischbaren organischen Lösungsmittels, wie Methanol oder Äthanol, anzusäuern.
Nach dem Ansäuern wird zweckmäßig jeder Überschuß wäßriger Säure von dem Extrakt abgetrennt, um
die vorhandene Wassermenge in der Isomerisierungsstufe und die Menge der benötigten Base zu vermindern.
Bei in merklichem Ausmaß im Isomerisierungs-Lösungsmittel löslichen Säuren, wie Phosphorsäure, reicht
es häufig aus, eine kleine Menge der Säure in dem Lösungsmittel zu lösen.
Die Verwendung großer Überschüsse und die Gegenwart von mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln
kann dann vermieden werden. Phosphorsäure ist auch im Vergleich zur Salzsäure weniger aggressiv gegenüber
Stahiapparaturen.
Die Isomerisierung wird zweckmäßig unter Verwendung von praktisch wasserfreiem Alkali durchgeführt,
am besten mit Kaliumhydroxid oder noch besser Kaliumcarbonat. Natriumverbindungen als alkalische
Verbindungen sind weniger günstig, und es wurde gefunden, daß die Vorteile der Erfindung erheblich
vermindert werden, wenn der Extrakt i.i Berührung mit Natriumionen zu irgendeiner Zeit nach der Ansäuerungsstufe
in Berührung kommen kann. Die Isomerisierung kann gemäß einer alternativen Ausführungsform
nach den Methoden durchgeführt werden, die in der genannten GB-PS beschrieben sind, unter Verwendung
eines Oxids, Hydroxids oder Carbonats von Calcium, Magnesium, Barium, Strontium oder Zink.
Die Isomerisierung wird bei Temperaturen oberhalb IOO°C durchgeführt, z.B. bei Temperaturen bei oder
nahe dem Siedepunkt des Isomerisierungs-Lösungsmittels. Niedrigere Temperaturen sind möglich, aber
technisch nicht attraktiv wegen der benötigten Zeitdauer. Es ist ebenfalls möglich, sehr langsam bei
Umgebungstemperatur zu isomerisieren. Günstige Isomerisierungstemperaturen betragen 100 bis 1500C,
z. B. 110 bis 1400C. Bei solchen Temperaturen kann die
Reaktion gewöhnlich innerhalb von 30 Minuten vollständig ablaufen.
Die Gegenwart von Spuren von Feuchtigkeit bis zu etwa 3Gew.-°/o, insbesondere 0.5 bis 1,5 Gew.-%
während der Isomerisierung ist nicht nachteilig und kann zweckmäßig sein. Wenn jedoch starke Alkalien,
wie Kaliumhydroxid oder -carbonat verwendet werden, werden die Vorteile der Erfindung fortschreitend
vermindert, wenn die Wassermenge so weit erhöht wird, daß eine definierte wäßrige Schicht gebildet wird, in
welche merkliche Mengen der α-Säure extrahiert werden können. Der Ausdruck »praktisch wasserfrei«
bedeutet in diesem Zusammenhang, daß die vorhandene Wassermenge nicht so groß sein sollte, daß die
Isomerisierung einer erheblichen Menge der «-Säuren in wäßriger Lösung auftritt. In Gegenwart von
schwächeren Basen, wie Calcium- oder Magnesiumoxid oder -hydroxid, besteht diese Gefahr nicht, weshalb eine
erhebliche Menge Wasser vorhanden sein kann, ohne den Verfahrensablauf talsächlich zu stören. Die
Gegenwart /on Wasser wenigstens in Spuren ist tatsächlich günstig, ι dies die Isomerisierung kataljsieren
kann.
Die zugesetzte Menge von wasserfreiem Alkali ist zweckmäßig derart bemessen, daß ein pH-Wert beim
anschließenden Waschen der isomerisierten Lösung mit Wasser gebildet wird, der ausreicht, die Iso-a-Säuren in
<-, die wäßrige Phase zu extrahieren, aber nicht ausreicht,
die schwächeren /3-Säuren zu extrahieren. Der genaue
benötigte pH-Wert hängt von der Affinität des lsomerisierungs-Lösungsmittels für die lso-a-Säureii
und den Mengen anderer vorhandener Hopfenharze
ίο und -öle ab. Reine Iso-a-Säuren können aus Petroleum
bei pH-Werten zwischen 7 und 8 extrahiert werden. Jedoch werden gewöhnlich höhere pH-Werte in
Gegenv/art erheblicher Mengen Harz oder in stärkeren Lösungsmitteln benötigt. In der Praxis ist es günstig,
einen schließlichen pH-Wert von 8,0 bis 9,5, zweckmäßig 8,5 bis 9,2 zu erreichen. Gemäß einer typischen
Ausführungsform wird ein Alkaliüberschuß gegenüber der stöchiometrischen Menge, bezogen auf die a-Säuren
und jede in dem Lösungsmittel nach dem Ansäuern gelöste Säure verwendet, vorzugsweise ein Überschuß
von 20 bis 50°/o, z. B. ein Übc.diuß von 30 bis 40%.
Wenn keine ausreichende Menge Alkali zugefügt wird, schreitet die Isomerisierung langsamer fort und kann
u. U. nicht vollständig ablaufen, und die anschließenden Waschen mit Wasser können die Iso-a-Säuren nicht
wvksam extrahieren; außer wenn weiteres Alkali in dieser Stufe zugesetzt wird. Überschüssige Mengen
Alkali können einen Abbau der Iso-a-Säuren verursachen sowie Beigeschmack erzeugen und relativ
jo unlösliches harzartiges Material jeim anschließenden
Waschen extrahieren sowie einen größeren Teil der Vorteile der Erfindung unbrauchbar machen. Um die
Stöchiometrie des Alkalizusatzes zu berechnen, sollten die Carbonate als zweisäurige Basen eingesetzt werden.
Wenn Erdalkalimetallbasen verwendet werden, kann die Isomerisierung im wesentlichen so durchgeführt
werden, wie dies in der genannten GB-PS beschrieben ist. Danach kann das Produkt in praktisch gleicher
Weise isoliert werden, z. B. durch Zugbbc ausreichender Mengen wäßriger Säure; wie Salzsäure, vorzugsweise in
Gegenwart eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels, wie Methanol, um die iso-a-sauren
Salze in Iso-a-Säuren zu überführen und eine getrennte wäßrige Schicht zu bilden, die die Meiallionen enthält.
A5 Die wäßrige Schicht kann abgetrennt werden, und die
Iso-a-Säuren können aus dem Isomerisierungs-Lösungsmittel
mit wäßrigem Alkali, wie Kaliumhydroxid oder vorzugsweise Kaliumcarbonat extrahiert werden.
Das wäßrige Alkali sollte einen schließlichen pH-Wert
so aufweisen, der ausreicht, die α-Säuren zu extrahieren und die in mehr Wasser unlöslichen Harze, wie die
^-Säuren, zu verwerfen, wie oben erwähnt.
Gemäß einer Modifikation des genannten Verfahrens, bei welchem ein Erdalkalimetall oder Zink
verwendet wird, um die Isomerisierung hervorzubringen, ist es allgemein vorteilhaft, ein mit Wasser
mischbares Lösungsmittel zuzufügen, wie einen niederen Alkohol, z. B. Methanol oder Äthanol zu dem
Isomerisierungs-Lösungsmittel vor der Isomerisierung,
um die Salze der Iso-a-Säuren in Lösung zu halten, wie dies ir. der GB-PS 14 24 785 beschrieben ist.
Die Herstellung des Endproduktes k?nn in zwei Stufen durchgeführt werden, wobei in der ersten Stufe
ausreichend Wasser verwendet wird, um praktisch alle Iso-a-Säuren als verdünnte Lösung ihrer Salze zu
gewinnen und i.i der zweiten Stufe ein Ausfällen der Iso-a-Säuren mit einem Erdalkalimetall, Zink oder
Aluminium zu erreichen oder diese mit einem oolaren
nut Wasser unmischbaren Lösungsmittel wie Isohiitanol.
Äthvlacetal oder Metliylisobutylketon /u extrahieren,
um sie in eine konzentrie; Ie wäßrige Lösung zu bringen, wie dies in der GB-PS 11 hl 787 beschrieben ist.
Das Endprodukt ist zweckmäßig eine wäßrige Losung
der Kaliumsal/e der Iso· vSäure. zweckmäßig einer
Konzentration von 10 bis 70 Gew. % bezüglich der Salze der Iso-vSäure. am besten 20 bis hO Gew.-%.
Zweckmäßig hat das Endprodukt einen pH-Wert von 8.8 bis 4.0.
Alternativ1 zu dem Verfahren der Extraktion der
Iso-vSäuren in eine wäßrige Losung wie oben
beschrieben ist es aiii h möglich. Iso-vSätiren oiler ihre
Salze direkt aus dem Isiiniensiertmgs-I.lösungsmittel als
Rollextrakt /u gewinren. wie dies in der (JB-PS
14 24 78b beschrieben im.
Wäßrige Extrakte, die gemäß der Erfindung hergestellt
worden sind, können gelagert werden und werden
"S Gew.-'Vn. /.B. etwa 2 Gew.-1Mi Iso-vSiuire mit
destilliertem Wasser. Der verdünnte Extrakt wird dann
in kaltem fermentierten! Hier dispergiert. um den
gew ünscliten BitterkcilSitad zu erzielen.
Rohextiakte. die unmittelbar aus dem Isomerisierungs-Losiingsmittel
isoliert worden sind, können zur siedenden Wür/e zugegeben werden, zweckmäßig
gegen das Ende derjenigen Braustufe zu. bei welcher die Würze gekocht wird.
Ein Vorteil der Isomerisierung des Extrakts in dem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel gemäß der
Erfindung ist der. daß die Isomerisierung bei einem rohen Hopfenextrakt durchgeführt werden kann, ohne
daß die Hopfenöle oder andere Komponenten des Rohextrakts abgebaut weiden. Wenn der Extrakt
anschließend direkt aus dem Isomerisierungs-l.ösungsmittel isoliert wird, kann er zum Bittern von Würze
verwendet werden, ohne daß schlechte abweichende Geschmacksrichtungen entstehen. Alternativ ist es
dann, wenn die Iso- vSiiuren aus dem Extrakt in Torrn
einer wäßrigen Lösung isoliert werden, ein Vorteil, daß
die Iso- vSäuren von den anderen Harzen und Ölen
gelrennt sind, da sie leichler von den schwächer sauren
,-(•Säuren getrennt werden können als die vSäuren. Es
ist jedoch möglich.obwohl sclv viel weniger günstig.die
vSäuren von den Ölen. /i-Sauren und anderen Harzen vor der Isomerisierung abzutrennen. In dem Fall, daß
die x-Säuren vor der Isomerisierung durch Extraktion aus einer mit Wasser unmischbarcn Lösung mit
wäßrigem Alkali abgetrennt werden, ist es erforderlich,
das Ansäuern durchzuführen, nachdem die vSäuren aus der wäßrigen alkalischen Phase gewonnen worden sind,
um den vollen Vorteil der Erfindung zu erzielen. Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher
erläutert.
Es wurden 232 g Melhylenchloridextrakt vom Hopfen
(enthaltend 100 g jvSäuren) in 700 cm3 Limonen gelöst. Die Lösung wurde vom restlichen Feststoff
abdekantiert und letztere mit 100 cm1 Limonen gewaschen.
Die kombinierten Lösungen wurden durch Schütteln mit einer Lösung aus 100 cm3 methyliertem
Testbenzin. 50 cmJ Wasser und 50 cm1 konzentrierter
Salzsäure angesäuert, und das Gemisch wurde abtrennen gelassen. Die untere wäßrige alkoholische Schicht
(pH 0) wurde verworfen. Die Limoneniösung wurde mit
26.6 g trockenem Kaliumcarbonat (40% Überschuß) 30 Minuten bei 100 bis 120C erwärmt, wobei SDuren
von Wasser und meihylicrtes Testbenzin abdestillieren
gelassen wurden. Lin Liter W,isser wurde während
i() Minuten zugefügt, während das Gemisch auf 100 C"
gehalten wurde. Das Gemisch wurde abtrennen ■, gelassen. Die wäßrige Schicht (pll-Wcrt l).2) wurde
isoliert Lind erneut mit 100 cm1 Limonen gewaschen und
filtriert. Es wurden 8 g Ölsäure zugefügt, um da1·
Übersprudeln zu unterdrücken, wie es in der I IS-PS
38 70 810 beschrieben ist. und der pH-Wert der Lösung
κι wurde auf 10.3 mit 80 cm1 einer 25%igen Kaliumearbonatlösimg
angehoben. Die Lösung wurde dann mit drei Portionen von r>00 em1, 300 cm' und 200 cm1 Allylacetat
extrahiert, und die kombinierten Extrakte wurden durch
Verdampfen vom Lösungsmittel befreit. Der Rückstand
ι ·. wurde in Wasser gelöst, und es wurden 1.5 cm1 2i%igc
Kaliumcarbonatlösiing zugefügt, so daß eine 5%ige
Lösung den pH-Wert 8,8 hatte, und das Gewicht des
Extrakts wurde auf 200g eingestellt, um eine wäßrige
Lösung zu erhalten, '.!ic ?\i'Vn kn-.y-Siinn.· (7n ? iii
einhielt, was einer Rückgewinnung von 7O,2"/n entsprich.
Es wurden llbg eines Hopfcncxtrakis in Mcthy
lenchlorid. der insgesamt 50 g vSäuren enthielt, in 350 cm' + 50 cm1 Limonen gemäß Beispiel I gelöst. Die
Lösung «Mirde mit 5 ml einer 90%igen Orthophosphorsäure
1 'Munde gerührt. Es wurden 23.8 g festes Kaliumcarbonat zugefügt (11 g. um die Phosphorsäure
in zu Dikaliumphosphat zu neutralisieren und 12.8 g entsprechend einem 35%igen Überschuß über den
Gehall an .vSäure). Das Gemisch wurde 30 Minuten auf 100 bis 130C erhitzt. E.s wurden 750cm1 Wasser
zugefügt, während das Gemisch ;iuf dem Siedepunkt
)i gehalten wurde. Die Schichten wurden dann abgetrennt,
und die wäßrige Schicht (pH-Wert 8.7) wurde mit 100cm1 Limonen gewaschen. Die wäßrige Schicht und
etwas Harz, das vom Kaliumphosphat ausgesalzen worden war. wurden mit 2.5 g Ölsäure tu J 50 cm1 einer
25%igen wäßrigen Kaliumcarbonallösung vermischt und dann mit Äthylacetat (400 cm1. 200 cm1. 100 cm1)
extrahiert. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck verdamplt. und der Kuckstana wurae in
Wasser aufgenommen und auf 103 g konzentriert Das Produkt enthielt 35% (36.1 g) Iso-vSäuren. was einer
Ausbeute von 72.2% entspricht.
Vergleichsbei^piel
Es wurden 232 g eines Hopfenextrakts in Mcthylenchlorid
(43,2% 'k-Säuren) in 700 cm1 Limonen g !öst
Die Lösung wurde von dem unlöslichen Rückstanc abdekantiert und letzterer mit 100 cm! Limoner
gewaschen. Die kombinierte Limonenlösung wurde ml·
25.6 g festem Kaliumcarbonat (35% Überschuß über die vorhandene vSäure) gerührt. Das Gemisch wurde
20 Minuten auf 120cC erhitzt und auf 100°C abkühler
gelassen. Es wurde ein Liter Wasser zugefügt, währenc die Temperatur auf 100" C gehalten wurde. Da;
Gemisch wurde abtrennen gelassen und die wäßrige Schicht (pH-Wert 9.2) wurde isoliert, mit 100 cm
Limonen gewaschen und filtriert. Es wurden 5 g Ölsäure und 50 cm3 25%ige Kaliumcarbonatlösung zugefügt
wobei der pH-Wert auf 10.4 angehoben wurde, und die
Lösung wurde mit Äthylacetat (500 cm3. 300 cm1
200 cmJ) extrahieri. Der Extrakt wurde unter vermin
dertem Druck zur Entfernung des Lösungsmittel: destilliert. Der Rückstand wurde in Wasser gelöst, unc
es wurden 1.5 em1 25<Vniger Kaliumearbonatlösung
zugefügt, so daIj der pH-Wert einer 1Wo ig en Lösung 8,8
betrug. Das Produkt wi'rde auf 142 g eingeengt. Ls
enthielt J7.b% Iso-vSäuren. d. h. eine Ausbeute von
53.3%.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines isomerisierten Hopfenextrakts durch Extrahieren der «-Säuren aus
Hopfen mit einem organischen Lösungsmittel für «-Säuren, Kontaktieren einer Lösung des die
«-Säuren enthaltenden Hopfenextrakts in einem mit Wasser unmischbaren, praktisch nichtpolaren organischen
Lösungsmittel mit praktisch wasserfreiem Alkalimetall- oder Erdalkalimeialloxid, -hydroxid
oder -carbonat oder mit Zinkoxid unter Bildung der Metallsalze der «-Säuren und Erhitzen der Lösung
zur Isomerisierung der Salze der «-Säuren in der Lösung in dem praktisch nicht-polaren organischen
Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die «-Säuren vor der Bildung der Metallsalze auf
einen pH-Wert unter 1 angesäuert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ansäuern der «-Säuren dadurch
vorgenommen wird, daß die Lösung des die «-Säuren enthaltenden Hopfenextrakts in dem
praktisch nicht-poiaren organischen Lösungsmittel mit einer starken wäßrigen Mineralsäure in Berührung
gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der Lösung nach dem
Ansäuern der «-Säuren unter 0,5 liegt.
4. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansäuerung
der «-Säuren mit Salzsäure durchgeführt wii d.
5. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Ansäuern
der «-Säuren in Gegenwart eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels durchgeführt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Wasser mischbare organische
Lösungsmittel Methanol oder Äthanol ist.
7. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß überschüssige
wäßrige Säuren nach dem Ansäuern aus einer Lösung der die «-Säuren enthaltenden Extrakte in
einem mit Wasser unmischbaren Lösungsmittel vor der Bildung des Metallsalzes abgetrennt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB31620/76A GB1584035A (en) | 1976-07-29 | 1976-07-29 | Hop extracts |
Publications (3)
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