DE1957375C3 - Verwendung einer austenitischen Chrom-Nickel-Sticksoff-Stahllegierung für nichtmagnetisierbare Schwerstangen und Gestängeteile - Google Patents

Verwendung einer austenitischen Chrom-Nickel-Sticksoff-Stahllegierung für nichtmagnetisierbare Schwerstangen und Gestängeteile

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DE1957375C3
DE1957375C3 DE1957375A DE1957375A DE1957375C3 DE 1957375 C3 DE1957375 C3 DE 1957375C3 DE 1957375 A DE1957375 A DE 1957375A DE 1957375 A DE1957375 A DE 1957375A DE 1957375 C3 DE1957375 C3 DE 1957375C3
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Description

Bei den für Tiefbohrungen notwendigen Bohrgestängen werden für Richtbohrungen nichtmagnetisierbare •Fchwcrsiangen und Gestängeteile benötigt, um eine Beeinflussung der Meßgeräte, die in die Bohrung der Gestänge eingeführt werden, zu vermeiden.
Für solche unmagnetische Schwerstangen wurden zunächst ausschließlich Metallegierungen auf der Basis 65% Nickel. 25% Kupfer, maximal 5% Aluminium verwendet, weil sich diese als verläßtlich unmagnetisch erwiesen haben und auth die erforderlichen Fesligkeitscigenschaften besitzen.
Neben diesen nalurgemäßen teuren Legierungen wurde zur Erzielung wirtschaftlicherer Produkte vorgeschlagen, zur Herstellung nichtmagnctisierbarer Schwerstangen auch austenitische Stähle zu verwenden. Dabei sind jedoch bei Schwerstangen aus den üblichen 18/8 Chrom-Nickel-Stählen vielfach Schwierigkeiten wegen des ungünstigen unmagnetischen Verhaltens eingetreten. Außerdem waren die Festigkeitseigenschaften wegen der niedrig liegenden Streckgrenze dieser Werkstoffe ungünstig. Nicht zuletzt neigen diese Stähle auch sehr zum Fressen, so daß sich bei der Vef «vendung im Bohrstrang erhebliche Schwierigkeiten ergeben können. Diesem Merkmal trachtet man dadurch auszuweichen, daß die Gewindeteile aus magnetischen Vergütungsstählen, wie sie für normale Schwerstangen Verwendung finden, angefertigt und diese Endstücke sodann an den unmagnetischen Mittelteil angeschweißt wurden. Eine solche Schwerstange mit Anschweißenden besitzt den Nachteil, daß sie nicht über die ganze Länge unrriagnetisch ist und daher für die Verwendung nicht den vollen Wert einer nur aus nichimagneiisierbarcm Werkstoff hergestellten Schwerstange aufweist.
Zur Beseitigung dieses nicht befriedigenden Zustandes ist es bekanntgeworden, für nichtmagnetisierbare Schwerstangen Stähle zu verwenden, die sehr stabil austenitisch sind und sich darüber hinaus besonders gut verfestigen lassen. Dies trifft besonders für Mangan-Austenite zu. Da reine Manganstähle nicht wirtschaftlich bearbeitbar sind, wurden austenitische Stähle auf ι der Basis Mangan-Chrom herangezogen. Bei der Herstellung von homogenen, aus einem Stück bestehenden Schwersiangen aus diesen Stählen wird dabei bo vorgegangen, daß getrachtet wird, durch ein sogenanntes Warm-Kaltverformen im Temperaturbereich von
ίο zirka 500-8000C höhere Festigkeiten zu erreichen. Bei diesem Vorgang werden die Schwerstangen üblicherweise zuerst über die ganze Länge warm-kaltverformt und abschließend die Enden, die die Verbindungsgewinde erhalten, noch zusätzlich einer Verformung unterzo-
H gen, um diesen höher beanspruchten Teilen der Schwerstange die notwendigen Festigkeitseigenschaften zu geben.
Für Schwerstangen, die auf diese Weist hergestellt werden, ergeben sich beispielsweise folgende Festigkeitswerte:
Für den Mittelteil
Sireckengrenze
(0.2%- Dehngrenze)
Zugfestigkeit
Für die Endteile mit Gewinde
Jo Streckgrenze
(02%-Dehngrenze)
Zugfestigkeit
Dehnung (/=4d)
Kerbschlagzähigkeit
(Charpy-V-Probe)
mind. 55 kp/mm-'
mind. 75 kp/mm2
mind. 70 kp/mm2
mind. 85 kp/mm2
zirka 30%
zirka !5mkp/cm2
Solche Schwerstangen entsprechen in ihren Eigenschaften den üblichen Anforderungen im Ölfeld. Sie haben aber den Nachteil, daß sie gegen die Korrosionsangriffe von aggressiven Chloridlösungen, die in Bohrlöchern öfters auftreten, nicht immer genügend beständig sind und unter Umständen zu Erscheinungen von Spannungsrißkorrosion neigen. Es können dadurch Brüche eintreten, die dann den Ausfall solcher
4S unmagnetischer Schwerstangen verursachen.
Die vorliegende Erfindung betrifft nunmehr die Verwendung einer an sich bekannten austcnitischen Chrom-Nickel-Stickstoff-Stahllegierung mit maximal 0,07% Kohlenstoff, bis 1.00% Silizium. 0,50 bis 2.00% Mangan. 20.00 bis 25,00% Chroi;·, 10.00 bis 15.00% Nickel. 0.05 bis 0.50% Stickstoff. Rest Eisen mit den fblichcn Begleilelementcn als Werkstoff zur Herstellung von nichtmagnctisierbaren und gegen Spannungsrißkorrosion beständigen Schwerstangen und Gestängeteilen. die durch Warm-Kaltverformung auf Streckgrenzenwerte (02%-Dehngrenze) bis 70 kp/mm2 und darüber gebracht werden und im Bereich der Enden eine Mindeststreckgren/.e (0.2%-Dehngrenze) von 70 kp/mm2aufweisen.
Bei Schwerstangen aus den erfindungsgemäß zu verwendenden Stahlen zeigte sieh überraschend, daß sie auch nädh stärkster Verformung unter ausgesprochen sensibilisierenden Bedingungen bei Prüfung unter einer Spannung in Höhe der Streckgrenze beim Angriff von
kochendem künstlichem Meerwasser nach einem Zeitraum Von zirka 5000 Stunden nicht zur Spannungs' rißkoffösiöri neigen. Außerdem gelingt es, mit diesen Stählen durch das Warrri-Kaltverförmen Unerwartet
günstige Festigkeitseigenschaften zu erreichen.
Erfindungsgemäße Schwerstangen aus Stählen mit maximal 0,05% Kohlenstoff, 0,35 bis 0,60% Silizium, 1,00 bis 1,10% Mangan, 21,50 bis 23,00% Chrom, 12,00 bis 13,00% Nickel, 0,27 bis 0,32% Stickstoff, Rest Eisen, ergaben folgende Gütewerte:
a) Für den Mittelteil
Streckgrenze (0,2%-Dehngrenze) Zugfestigkeit Dehnung (/=4d) Einschnürung Kerbschlagzähigkeit (Charpy-V-Probe)
b) Für die Enden
Streckgrenze (0,2%-Dehngrenze) Zugfestigkeit Dehnung (/=4d) Einschnürung Kerbschlagzähigkeit (Charpy-V-Probe)
58,6 kp/mm2 78,2 kp/mm3 44% 73%
21 mkp/cm2
Probe I Probe
87,7 84,5 kp/mm2
95,2 92,4 kp/mm2
28,0 27,0%
64,0 65,0%
15,0 15,6mkp/cm2
Die Permeabilität dieser Schwerstangen ergaben Werte unter 1,005 GaulJ/Oerstedt bei einem Feld von lOOOerstedt.
Wie aus diesen Zahlenangaben ersichtlich ist, können mit dem erfindungsgemäß zu verwendenden Stahl ohne Schwierigkeiten die bei Mangan-Chrom-Austeniien erreichbaren Fesiigkeitseigenschaften eingehalten werden. Diese Festigkeiten schränken die Neigung zum Fressen beim Verschrauben der Schwerstangen bedeu-
in tend ein. Auch die magnetischen Eigenschaften liegen sehr günstig.
Von wesentlicher Bedeutung für die Erzeugung sind schließlich auch die günstigen Bearbeitungseigenschaften der erfindungsgemäß zu verwendenden Stähle, die
π es ohne weiteres zulassen, die Bohrung des Hohls dieser meist bis zu i0m langen Schwerstangen wirtschaftlich herzustellen.
Schwerstangen nach der Erfindung besitzen neben ihrer Nichimagnetisierbarkeit auch die geforderten
2Ii hohen Festigkeitswerte und widerstehen darüber hinaus der bei Tiefbohrungen auftretenden Spannungsn3korrosion. Erst bei Verwendung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Stähle besteht Sicherheit, daß koine Brüche durch Spannungsrißkorrosion beim Angriff von
2i Chloridlösungen, wie sie in Tiefbohrungen vorkommen können, eintreten.

Claims (1)

  1. Palentanspruch:
    Verwendung von an sich bekannten austenilischcn Chroni-Nickel-Stickstorf-Stahllcgierungen mit
    bis 0,07% Kohlenstoff,
    bis 1,00% Silizium.
    0,50 bis 2,00% Mangan,
    20,00 bis 25,00% Chrom.
    10,00 bis 15,00% Nickel.
    0,05 bis 0,50% Stickstoff.
    Rest Eisen mit den üblichen Begleitelementen
    als Werkstoff zur Herstellung von nichtmagnetisicrbaren und gegen Spannungsrißkorrosion beständigen Schwerstangen und Gestängeteilen, die durch Warm-Kaltverformung auf Streckgrenzenwerte (0.2%-Dehngrenze) bis 70 kp/mm- und darüber gebracht werden und im Bereich der Enden eine Windeststreckgrenze (0.2%-Üehngrenze) von 70 kp/mm- aufweisen.
DE1957375A 1968-12-02 1969-11-14 Verwendung einer austenitischen Chrom-Nickel-Sticksoff-Stahllegierung für nichtmagnetisierbare Schwerstangen und Gestängeteile Expired DE1957375C3 (de)

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DE1957375B2 DE1957375B2 (de) 1977-01-13
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