DE1957317A1 - Verfahren zur katalytischen Verbrennung von Ammoniak - Google Patents

Verfahren zur katalytischen Verbrennung von Ammoniak

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DE1957317A1
DE1957317A1 DE19691957317 DE1957317A DE1957317A1 DE 1957317 A1 DE1957317 A1 DE 1957317A1 DE 19691957317 DE19691957317 DE 19691957317 DE 1957317 A DE1957317 A DE 1957317A DE 1957317 A1 DE1957317 A1 DE 1957317A1
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DE19691957317
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Heinrich Dipl-Ing Dr Merkel
Paul Radusch
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/02Preparation of nitrogen

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur katalytischen Verbrennung von Ammoniak Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur katalytischen Verbrennung von Ammoniak mit Sauerstoff zu Stickstoff und Wasser gemäß der Reaktionsgleichung I)ie technische Ammoniakverbrennung mit Luft zu nitrosen Gasen gemäß den Reaktionsgleichungen und ist seit langem bekannt und wird in der Praxis im großen Umfange als Vorstufe für die Salpetersäureherstellung angewandt. Diese Umsetzung gemäß den Reaktionsgleichungen II und III verläuit dabei vor allem an Platinkontakten bei Temperaturen von 780 - 9400 C unter normalem oder erhöhtem Druck, wobei stets ein großer Überschuß von Luft bzw. Sauerstoff angewandt wird. Demgegenüber wurde bei der Umsetzung gemäß Reaktionsgleichung I bisher nur mit Sauerstoffunterschuß gearbeitet, und zwar aus folgenden Gründen: 1. Damit die hier unerwünschte Bildung von nitrosen Gasen vermieden wird.
  • 2. Weil die bisher wx für die Verbrennung von Ammoniak mit Sauerstoff zu Stickstoff und Wasser angewandten Katalysatoren, die die Elemente der VIII. Gruppe des Periodensystems in metallischer bzw. elementarer Form enthalten, nur in redusierender Atmosphäre, d.h. bei Sauerstoffunterschuß, beständig sind. Das Endgas ist zwar hierbei frei von Sauerstoff, enthält aber nach Maßgabe des angewandten NR3 : 02-Terhältnisses stets noch unumgesetstes Ammoniak.
  • So ist beispielsweise aus der deutachen Auslegeschrift 1 202 772 ein Verfahren zur Vernichtung des in Kokerei- oder Gaswerksgasen enthaltenen Ammoniaks bekannt, bei dem das Ammoniak an Nickelkatalysatoren zu Stickstoff und Wasser verbrannt wird. Dabei wird in der ersten Stufe mit einem solchen Luftunterschuß gearbeitet, daß das Ammoniak lediglich zu Stickstoff und Wasserstoff zersetzt wird. Der daraus resultierende Wasserstoff muß sodann in einer nachgeschalteten Nachverbrennungsstufe unter erneutem Luft zusatz vollständig verbrannt werden.
  • Das Ziel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist demgegenüber, die katalytische Ammoniakverbrennung gemäß der Reaktionsgleichung I mit überschüssigem Sauerstoff in einem Zuge durchzufUhren, ohne daß sich dabei nennenswerte Mengen-an Stickqxyden bilden. Die zuletzt genannte Bedingung stellt zugleich die Anforderung, das Verfahren bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen durchsufUhren, da die Bildung von Stickoxyden mit steigender Temperatur zunimmt. An den zur Anwendung gelangenden Katalysator muß dabei die Anforderung gestellt werden, in oxydierender Atmosphäre die Verbrennung des Ammoniake zu Stickstoff und Wasser so zu beschleunigen, daß der Ammoniakgehalt des Endgases bei Anwendung technisch annehmbarer Raumgeschwindigkeiten unterhalb 500 ppm liegt.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß handelsübliche C0-tonvertierungstatalysatoren auf der Basis von Eisenoxyd und Chromoxyd die gestellten Anforderungen recht gut erfüllen, wenn bei der Ammniakverbrennung ganz bestimmte Reaktionsbedingungen eingehalten werden.
  • Das erfindungsgeaäße Verfahren zur katalytischen Verbrennung von Ammoniak mit Sauerstoff zu Stickstoff und Wasser ist demzufolge dadurch gekennseichnet, daß als Katalysator für die Verbrennung handelsübliche, im wesentlichen aus Eisenoxyd und Chromoxyd bestehende C0-Konvertierungskatalysatoren benutzt werden, wobei die maximale temperatur der Katalysatorschicht unterhalb 5700 0 gehalten wird, die mittlere lineare Geschwindigkeit in der Katalysatorschicht den Wert sohn 100 omls nicht überschreitet und mit einem geringen Überschuß an Sauerstoff gearbeitet wird.
  • Ein typischer Konvertierungskatalysator dieser Art enthält beispielsweise ca. 79 Gew.-% Fe2O3 und ca. 7,5 Gew.-% Cr203.
  • Der Rest besteht aus keramischem Trägermaterial. Dieser Katalysator ist in Form von sylindriechen Tabletten der Größe 5 x 5 mm im Handel erhältlich.
  • Mit den handelsüblichen, im wesentlichen aus Eisenoxyd und Chromoxyd bestehenden C0-Konvertierungskatalysatoren kann das erfindungsgemäße Verfahren unter Anwendung von Raumgeschwindigkeiten (Vol. Einsatzgas/Vol.Eatalysator . h) bis zu einem Wert von etwa 3000 durchgeführt werden. Dabei werden Ammoniakuisätze von mehr als 99 % erreicht. Das Endgas enthält dabei nach Abscheidung des Wasserdampfes in der Regel weniger als 400 ppm HE3 bzw. NO.
  • Werden Jedoch höhere Raumgeschwindigkeiten als 3000 oder höhere Ammoniakumsätze gewünscht, 80 ist es erforderlich, die Aktivität des Katalysators durch einen Promotor zu erhöhen.
  • Es wurde nun gefunden, daß Wismntoxyd bei Temperaturen unterhalb 5700 c die Verbrennung des Ammoniaks su elementarem Stickstoff und Wasser außerordentlich beschleunigt und deshalb als Promotor besonders geeignet ist.
  • Will man daher die katalytische Ammoniakverbrennung bei Raumgeschwindigkeiten im Bereich zwischen 3 000 und 10 000 durchführen, so empfiehlt sich, als Katalysator einen im wesentlichen aus Eisenoxyd und Chromoxyd bestehenden Konvertierungskatalysator anzuwenden, der einen Zusatz von Wismutoxyd (Bi203) in Mengen von 0,1 - 10 Gew.-, vorzugsweise 5 - 6 Gew.-%, bezogen auf das Eisenoxyd enthält.
  • Dieser Katalysator kann durch Imprägnieren des aus Eisenoxyd und Chromoxyd bestehenden Konvertierungskatalysators hergestellt werden. Dabei wird eine Wismutnitratlösung geeignet er Konzentration angewandt. Nach der Imprägnierung wird der Katalysator getrocknet und mehrere Stunden lang auf 4500 C erhitzt.
  • Die Erkenntnis, daß ein Wismutzusatz die Umsetzung im Sinne der Reaktionsgleichung I zu beschleunigen vermag, ist durchaus überraschend, da es bereits bekannt war, daß Wismut in Form von Wismutoxyd die Verbrennung des Ammoniaks zu Stickoxyden gemäß den Reaktionsgleichungen II und III stark beschleunigt.
  • (Vergleiche die deutachen Patentschriften 283 824 und 298 912.) Es war Jedoch keinesfalls vorausßusehen, daß bei Temperaturen unterhalb 5700 C die Verbrennung des Ammoniaks zu elementarem Stickstoff durch das Wismutoxyd außerordentlich beschleunigt wird, während demgegenüber die Bildung von Stickoxyden nicht mehr katalysiert wird. Es findet hier also bei niedriger Temperatur eine Umkehrung der katalytischen Selektivität des Wismutoxyds statt.
  • Wesentlich für die Lebensdauer des angewandten Katalysators mit oder ohne Wlamutoxydzusatz ist dabei, daß während der Verbrennung stets ein Überschuß an Sauerstoff vorhanden ist.
  • Auch kurzzeitiges Fehlen des Sauerstoffüberschusses bzw.
  • Ammoniaküberschuß führen sofort zu einem Abfall der Katalysatoraktivität, der auch durch'nachträglichen SauerstoffUberschuß nicht wieder beseitigt werden kann. Andererseits braucht der angewandte Sauerstoffüberschuß nicht besonders groß zu sein.
  • Für einen einwandfreien Betriebsverlauf genügt es bereits, wenn die Verbrennung mit einem solchen Sauerstoffüberschuß durohgeführt wird, daß sich im Endgas ein Sauerstoffgehalt von 0,5 Vol.% einstellt.
  • Von entscheidendem Einfluß ist auch die mittlere lineare Gasgeschwindigkeit in der Katalysatorschicht, die den Wert von 100 cm/s nicht überschreiten soll. Bei einem Wert von 50 cm/s ergeben sich noch Ammoniakumsätze von über 99 %.
  • Enthält das Einsatsgas weniger als 10 Vol.-% Ammoniak, so ist es zweckmäßig, den Katalysator bei einer durchgehenden Schichttemperatur von etwa 4000 C anzufahren. Dabei stellt sich in der ersten Hälfte der Katalysatorschicht ein steiler Temperaturanstieg auf 450 - 5000 C ein, der in der zweiten Hälfte ebenso steil wieder abfällt.
  • Da bei höheren Raumgeschwindigkeiten die Temperatur in der Katalysatorschicht eine steigende Tendenz aufweist, ist durch entsprechende Regelung der Beheizung dafür zu sorgen, daß das Temperaturmaximum von 5700 C nicht überschritten wird.
  • Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens soll durch die nachfolgenden Beispiele noch weiter erläutert werden.
  • Das Beispiel 1 betrifft dabei die Anwendung eines handelstblichen Konvertierungskatalysators, der ca. 80 Gew.-% Fe203 und 7,5 Gew.-% Cr203 enthält und in Form von zylindrischen Tabletten der Größe 5 x 5 mm vorliegt. Mit diesem Katalysator wurde ein i4tägiger Dauerversuch durchgefUhrt. Das zur Anwendung gelangende Einsatzgas hatte folgende Zusammensetzung: N2 61,8 Vol.-% Luft 10,9 n Wasserdampf 25,3 n NH3 2,0 " Die mittlere lineare Gasgeschwindigkeit in der Katalysatorschicht lag bei 16 - 20 cm/s. Der Sauerstoffüberschuß des Einsatzgases beträgt unter Berücksichtigung der Reaktionsgleichung I 53 *. Die Versuchsergebnisse sind nachfolgend in der Tabelle 1 zusammengefaßt.
  • Tabelle 1 Zeitpunkt Raumge- maximale Gehalt im Endgas Ammoniakschwin- Temp. in NH N0 umsatz digkeit der Kata- 3 nu lysatorschicht O C ppm ppm 1. Tag 2 500 454 65 216 99,76 3. Tag 2 500 458 148 216 99,4 4. Tag 2 500 451 320 252 98,7 5. Tag 2 500 480 190 252 99,2 6. Tag 2 500 484 260 216 99,0 7. Tag 2 500 488 215 180 99,1 10. lag 2 500 490 210 190 99,0 11. Tag 2 500 490 211 252 99,2 12. Tag 3 000 490 565 288 97,4 13. Tag 3 000 515 386 288 98,5 14. Tag 3 000 510 403 288 98,0 Auch am 14. Tag zeigte der Katalysator noch seine volle Aktivität. Der geringe Rückgang des Ämmoniakumsatzes, der am 12. Tag infolge der höheren Raumgeschwindigkeit beobachtet wurde, kann durch eine Temperaturerhöhung um 20 - 250 C wieder annähernd ausgeglichen werden.
  • Das Beispiel 2 betrifft die Anwendung eines Katalysators, der als Promotor einen Wismutoxydzusatz enthält. Ausgangsmaterial war dabei der gleiche Katalysator, der im Beispiel 1 zur Anwendung gelangt ist. Dieser Katalysator wurde in der weiter oben beschriebenen Weise mit einer WismutnitratlU-sung imprägniert, getrocknet und auf 4500 C erhitzt. Der Katalysator enthält 5,5 Gew.-% Bi203 bezogen auf Fe203. Mit diesem Katalysator wurde ein i6tägiger Dauerversuch durchgeführt, bei dem hintereinander zwei verschiedene Gasgemische eingesetzt wurden, Diese Gasgemische haben folgende Zusammensetzung: Gasgemisch A Vol.-% 3 N2 62,5 59,1 Luft 11,0 14,3 Wasserdampf 24,5 24,6 NH3 2,0 2,0 Die Versuchsergebnisse sind in der nachfolgenden tabelle 2 zusammengefaßt.
  • rPabslle 2 Gas- Zeitpunkt Raumge- maximale Gehalt im End- Ammoniakgemisch schwin- Temp. in gas umsatz digkeit der Kata- NH3 NO lysatorschicht ° C ppm ppm A 1. Tag 3 000 447 4 216 99,9 A 2. Tag 5 000 496 129 396 99,5 A 3. Tag 5 000 493 278 288 98,3 A 6. Tag 5 000 480 238 151 99,2 8. Tag 5 000 475 281 227 99,0 B 9. Tag 5 000 480 221 - 324 99,2 B 10. Tag 5 000 472 308 252 98,8 B 11. Tag 5 000 473 304 245 98,9 B 14. Tag 5 000 478 313 290 98,9 B 15. Tag 5 000 486 269 230 99,1 B 16. Tag 5 000 505 126 216 99,6 Es zeigte sich, daß bei Anwendung des wismutoxydhaltigen Katalysators die Ammoniakverbrennung auch bei Raumgeschwindigkeiten oberhalb 3 000 in völlig befriedigender Weise durchgeführt werden kann. Der Katalysator zeigte bei Beendigung des Versuches am 16. Tag noch seine volleAktivitRt, so daß der Versuch ohne Bedenken hätte fortgesetzt werden können.

Claims (4)

atentansprüche
1. Verfahren zur katalytischen Verbrennung von Ammoniak mit Sauerstoff zu Stickstoff und Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator für die Verbrennung handelsübliche, im wesentlichen aus Eisenoxyd und Chromoxyd bestehende C0-Konvertierungskatalysatoren benutzt werden, wobei die maximale Temperatur der Katalysatorschicht unterhalb 5700 C gehalten wird, die mittlere lineare Gasgeschwindigkeit in der Katalysatorschicht den Wert von 100 cm/ s nicht überschreitet und mit einem geringen Uberschuß an Sauerstoff gearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, daß beim Arbeiten mit Raumgeschwindigkeiten (Vol. Einsatzgas/Vol. Katalysator . h) im Bereich zwischen 3000 und 10 000 als Katalysator ein im wesentlichen aus Eisenoxyd und Chromoxyd beetehender Konvertierungskatalysator zur Anwendung gelangt, der einen Zusatz von Wismutoxyd (Bi203) in Nengen von 0,1 - 10 Gew.-%, vorzugsweise 5 - 6 Gew.-%, bezogen auf das Eisenoxyd enthält.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem solchen Sauerstoffüberschuß gearbeitet wird, daß sich im Endgae ein Sauerstoffgehalt von 0,5 Vol.-% ein stellt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bs 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung eines Einsatzgases, das weniger als 10 Vol.-% Ammoniak enthält, die Katalysatorschicht auf eine Anfangstemperatur von etwa 4000 C vorgewärmt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4081510A (en) * 1975-10-15 1978-03-28 Hitachi, Ltd. Process for catalytically treating an exhaust gas containing ammonia gas and oxygen gas to reduce said ammonia gas to nitrogen

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