DE1955267B2 - Verfahren zum Herstellen eines elastischen Sport- bzw. Spielplatzbodenbelags - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines elastischen Sport- bzw. SpielplatzbodenbelagsInfo
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Description
schiedlicher Korngröße zu wählen, wenn Wert auf einen großen Voiumenanteil an diesem Kautschukgranulat
in der Schicht mit einem entsprechend kleineren Volumenanteil des in die verbleibenden Hohlräume
einbringbaren Polyurethanprodukts gelegt wird. Umgekehrt sorgt man für den Einsatz von Granulatteilchen
etwa gleicher Korngröße, wenn man den Volumenanteil der je nach den angestrebten Belageigenschaften
mehr oder weniger weitgehend mit dem Polyurethanprodukt ausfüllbaren Hohlräume möglichst groß
wählen möchte. Erfindungsgemäß ist somit die Herstellung eines vergleichsweise billigeren Bodenbelags
bei gleichzeitiger Verbesserung der elastischen Eigenschaften dieses Belages ohne Beeinträchtigung der
Festigkeitsviigenschaften möglich. Auch nach längerer
Benutzung und entsprechendem Verschleiß verändert sich die Oberflächenstruktur nicht in nachteiliger
Weise, d. h., sie wird nicht glatt, was mit einer entsprechenden Rutschgefahr verbunden wäre. Auch nach
längerer Zeit und entsprechender Abnutzung bleibt ao die Oberfläche vielmehr gleitsicher, bedingt durch die
über die ganze Stärke der Schicht gleichbleibende Struktur. Der Bodenbelag weist somit diejenigen
Eigenschaften auf, die für den Einsatz auf Sport- bzw. Spielplan η wesentlich sind. as
Es fällt auf, daß diese Eigenschaften dadurch erreicht werden, daß man von den herkömmlichen
Methoden abweicht, bei denen man sich stets des kostspieligen Polyurethanproduktes als Grundsubstanz für
die Bodenbelagschicht bediente und in diese Substanz, aus welchen Gründen auch immer, Füllstoffe verschiedenster
Art einmischte, die ihrerseits durch die Polyurethangrundsubstanz in ihrer gegenseitigen Lage
zueinander gehalten werden. Dabei sollte, um die Stabilität des Verbundes zu erhöhen, gegebenenfalls
Druck angewandt werden, dessen es beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht bedarf.
Als sehr zweckmäßig hat es sich herausgestellt, wenn als Klebemittel ein Kautschukkleber eingesetzt wird
und vor dem zweiten Arbeitsgang ein Polyurethanhaft-Vermittler angewandt wird. Es ist auch möglich, als
Klebemittel einen nach dem Ausreagieren elastischen Polyurethankleber einzusetzen.
Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus der folgenden, mehr ms einzelne
gehenden Beschreibung.
Zunächst wird ein Gemisch aus Körnern oder Krumen aus Abfällen von vulkanisiertem Gummi mit
einem Bindemittel, z. B. mit einem auf Polyurethan oder auf synthetischem oder natürlichem Gummilatex
basierendem Klebemittel hergestellt und in der gewünschten Weise verteilt, z. B. in einer Dicke von 2 bis
20 mm auf einen Untergrund aufgetragen. Die Menge der elastischen Körner wild so gewählt, daß sie in der
entstehenden Schicht 30 bis 80 Volumprozent ausmacht. Die Körner sind in dieser Schicht vom Klebemittel
derart eingehüllt, daß sie sich an ihren Berührungspunkten gegenseitig festhalten.
Die Zwischenräume der so gebildeten Schicht werden dann in einem weiteren Arbeitsgang teilweise oder
ganz mit einem Produkt aus flüssigem Polyurethan ausgefüllt, das nach einer kurzen chemischen Reaktion
fest wird, jedoch elastisch bleibt. Das die Körner bedeckende und ihren gegenseitigen Verbund gewährleistende
Klebemittel sichert gleichzeitig auch eine gute Verbindung zwischen den Körnern und dem zur Ausfüllung
der Zwischenräume von Korn zu Korn verwendeten Polyurethanprodukt.
Man erhältso einefeste elastische Bodenbelagschicht,
die hinsichtlich Elastizität mit einem Polyurethanprodukt ohne Beimischung von elastischen Körnern
gleichwertig, deren Gleitsicherheit jedoch höher ist.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele weiter erläutert.
8 kg Gummiabf alle in 1 bis 4 mm dicken Körnern,
2 kg natürlicher Gummiiatex (60% fester Anteil),
2 kg synthetischer Gummilatex, Typ Butadien-Styrol 70: 30 (50% fester Anteil) und
100 Gramm vulkanisierende Wirkstoffe
werden gemischt und in einer 10 mm starken Schicht verteilt. Letztere wird in einem Trockenraum oder bei
Zimmertemperatur vulkanisiert.
Die so erhaltene Schicht besteht aus untereinander verbundenen Gummikörnern, die 74 Volumprozent
ausfüllen. Um eine gute Adhäsion zwischen den Körnern und dem nun zugefügten Polyurethan zu
sichern, bespritzt man mit einem Klebemittel folgender Zusammensetzung:
Gewichtsteile
Diphenylmethandiisocyanat 100
Xylol 100
Äthylglykoiacetat 60
Polyäther aus 1 bis 3 Butylenglykol und Trimethylolpropan 20
Poly(oxypropylen)glykol,
Molgewicht 1000 40
Molgewicht 1000 40
Nach 4 Stunden ist das Lösungsmittel vollständig verdunstet, und nun führt man eine Mischung aus
zwei Komponenten der folgenden Zusammensetzung
Komponente A
Gewichtsteile
Polyester aus 3 Mol Azelainsäure und 3,3 Mol Butylenglykol 400
Chloriertes Diphenyl (Weichmacher)... 360
10%ige Lösung von Dibutylzinndilaurat in Toluol (Katalysator) 4
Komponente B
Diphenylmethandiisocyanat (Härter) .. 50
Chloriertes Diphenyl (Weichmacher)... 50
Die Komponenten A und B werden gemischt. Mit der so erhaltenen Flüssigkeit werden die Zwischenräume
in der im ersten Arbeitsgang vorbereiteten
S \ 6
Schicht aus miteinander verbundenen Gummikörnern Gewichtsteile
ganz oder teilweise ausgefüllt. Nach einer kurzen Polyäther aus 1 bis 3 Butylenglykol und
chemischen Reaktion verwandelt sich die Flüssigkeit Trimethylolpropan 20
zusammen mit der Gummikörnerschicht in einen ein- Poly(oxypropylen)glykol 40
iigen festen elastischen Körper. 5 Diphenylenmethandiisocyanat 100
Xylol 80
Aromatisches Lösemittel 80
werden vermischt und in einer 20 mm starken Schicht ίο verteilt. Nach 5 bis 6 Stunden ist das Lösungsmittel
5 kg Abfälle aus granuliertem oder zerstückel- vollständig verdunstet, und man erhält eine Schicht aus
tem vulkanisiertem Gummi, untereinander verbundenen Gummikörnern, die 56 Vo-
0,5 kg granulierter Schaumgummi, lumprozent der Schicht ausmachen. _
Sofort darauf werden samtliche leeren Räume dieser
1 kg Klebemittel mit folgender Zusammen- 15 vorbereiteten Schicht mit der Zweikomponentensetzung:
mischung gemäß Beispiel 1 ganz ausgefüllt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen eines elastischen 5 der erforderliche Schneidvorgang zur Herstellung der
Sport- bzw. Spielplatzbodenbelags mit einer elasti- Belagplatten aus dem ausgehärteten Preßkörper unter
sehen Schiebt aus Kautschukkörnern oder -kramen Zuhilfenahme eines Gleitmittels erfolgen muß. Dieses
und aus einem in die Hohlräume zwischen den Gleitmittel beeinträchtigt nun wiederum die Platten-Körnern
oder Kramen eingebrachten, darin ausge- qualität, insbesondere den nachfolgenden Klebvorgang
härteten Polyurethan, dadurch gekenn- io beim Bestreben, auf die so gefertigte, selbst keine ausze
ich η et, daß man die Kautschukkörner oder reichende Trittfestigkeit aufweisende Grundschicht
-kramen, deren Menge in der Schicht 30 bis eine robuste Deckschicht aufzubringen und mit der
80 Volumprozent ausmacht, zunächst in einem Grundschicht fest zu vereinigen. In der Praxis muß
ersten Arbeitsgang mit einem zugesetzten Klebe- nämlich notwendigerweise eine zusätzliche Deckmittel
mischt, in der gewünschten Stärke auf den 15 schicht in einem zweiten Arbeitsschritt aufgebracht
Boden aufträgt und durch Trocknen oder Aus- werden. Dennoch wird bei diesem Verfahren kein Endreagieren
des Klebemittels eine elastische Schicht produkt gewonnen, das sich einerseits durch niedrige
herstellt und daß in einem zweiten Arbeitsgang so- Gestehungskosten, andererseits jedoch durch hohe
dann die Hohlräume zwischen den Körnern und Beanspruchbarkeit auszeichnet Selbst wenn die Deckden
Kramen teilweise oder ganz mit einem an sich 20 schicht besonders verschleißfest ist, wird sie nach einer
bekannten, bei Raumtemperatur reagierenden Poly- gewissen Gebrauchszeit auf Grand der Abnutzungsurethanbildnergemisch
ausgefüllt werden, das nach erscheinungen eine glatte Struktur erhalten und dadem
Ausreagieren elastische Eigenschaften besitzt. durch die vorherige Griffigkeit verlieren, so daß Gleit-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- gefahr gegeben ist.
zeichnet, daß als Klebemittel ein Kautschukkleber a$ Zur Herstellung von hochbeanspruchbaren, dauereingesetzt
wird und daß vor dem zweiten Arbeits- haften Sport- bzw. Spielplatzbodenbelägen hat man
gang ein Haftvermittler angewandt wird. deshalb versucht (USA.-Patentschrift 2 272 098), ein
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Polyurethanprodukt entweder ohne jegliche Zusätze
zeichnet, daß als Klebemittel ein nach dem Aus- oder aber unter Beigabe von pulverförmigen Füllreagieren
elastischer Polyurethankleber eingesetzt 30 stoffen in flüssigem Zustand aufzutragen, das sich an
wird. Ort und Stelle durch chemische Reaktion in einen
elastischen festen Körper umwandelt. Da der Preis des Rohstoffs hoch ist, wird der so erhaltene Belag sehr
teuer. Die Bemühungen, zur Verringerung der Mate-
35 rialkosten die pulverförmigen Füllstoffe beizugeben,
schlugen wegen des Elastizitätsverlustes fehl, der t,ich
bei Überschreiten einer Zusatzbeigabe von 20 bis 30 Volumprozent der Schicht einstellt.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das ein-
Herstellen eines slastischen Sport- bzw. Spielplatz- 40 gangs genannte Verfahren zum Herstellen eines elastibodenbelags
mit einer elastischen Schicht aus Kau- sehen Sport- bzw. Spielplatzbodenbelags so auszugetschukkörnern
oder -krumen und aus einem in die stalten, daß sich trotz geringerer Herstellungskosten
Hohlräume zwischen den Körnern oder Krumen ein- ein Belag mit hervorragenden elastischen Eigenschaften
gebrachten, darin ausgehärteten Polyurethan. ergibt, der sich darüber hinaus durch eine auch nach
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (deut- 45 längerer Benutzung und entsprechendem Verschleiß
sches Gebrauchsmuster 1 993 872) zur Herstellung nicht in nachteiliger Weise verändernde Oberflächeneines
plattenförmigen Fußbodenbelags aus einer struktur auszeichnet.
Gummigranulatschicht werden die Zwischenräume Das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem diese Auf-
zwischen den Gummischrotteilchen durch als Binde gäbe gelöst wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß man
mittel dienendes aufgeschäumtes Polyurethan ausge- 50 die Kautschukkörner oder -krumen, deren Menge in
füllt. Hierzu ist es unerläßlich, das Gummigranulat mit der Schicht 30 bis 80 Volumprozent ausmacht, zuden
Polyurethanen als Gemisch in Form großer Zylin- nächst in einem ersten Arbeitsgang mit einem zugeder
als Preßkörper herzustellen, von dem die das End- setzten Klebemittel mischt, in der gewünschten Stärke
produkt bildenden Schichten nach Aushärtung furnier- auf den Boden aufträgt und durch Trocknen oder Ausartig
abgeschält werden. Da sich bei einem solchen ein- 55 reagieren des Klebemittels eine elastische Schicht herfachen
Vermischen von Gummigranulat mit Poly- stellt, und daß in einem zweiten Arbeitsgang sodann
urethan als Klebstoff überhaupt kein haltbares Schich- die Hohlräume zwischen den Körnern und den Krumen
tenmaterial, das eine ausreichende Festigkeit aufweist, teilweise oder ganz mit einem, an sich bekannten, bei
erreichen läßt, wird zur Erzielung einer höheren Stabi- Raumtemperatur reagierenden Polyurethanbildnerlität
in der Praxis eine Komprimierung des Gummi- 60 gemisch ausgefüllt werden, das nach dem Ausreagieren
Polyurethanklebstoff-Gemisches vorgenommen. Diese elastische Eigenschaften besitzt. Ein derartiger Bodenführt
jedoch andererseits dazu, daß die Gummiparti- belag kann einen hohen Gummigranulatanteil aufkeln
in ihrem mehr oder weniger verformten Zustand weisen, so daß der kostspielige Polyurethananteil
nach Aushärtung die Tendenz haben, wieder den ur- relativ gering ist, ohne dadurch Festigkeitseinbußen
sprünglichen Zustand einzunehmen. Die auf die ge- 65 in Kauf nehmen zu müssen. In sehr vorteilhafter Weise
schilderte Weise hergestellten Bodenbelagplatten bzw. besteht die Möglichkeit zur Schaffung des Schicht-
-schichten sind somit einem Schrumpfungs- bzw. Deh- skeletts gemäß dem ersten Verfahrensschritt dann
nungsprozeß unterworfen. Trotz dieser Druckbehand- zweckmäßigerweise elastische Granulatteilchen unter-
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