DE19548414A1 - Verfahren zur Herstellung eines fotografischen Bildes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines fotografischen BildesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung farbfotografischer Bilder nach dem
Entwicklungsverstärkungsverfahren.
Beim Entwicklungsverstärkungsverfahren wird zunächst üblicherweise durch
Behandeln des belichteten Materials mit einem Farbentwickler sowohl ein schwar
zes Silberbild als auch ein Farbbild erzeugt, beide allerdings in erheblich gerin
gerer Dichte als beim Farbentwicklungsverfahren ohne Verstärkungsschritt, z. B.
beim RA-4-Prozeß. Im Verstärkungsschritt wird dann in Abhängigkeit vom bereits
entstandenen Silber nur das Farbbild, nicht aber das Silberbild verstärkt. Hierdurch
differenzieren sich Farb- und Silbergradation.
Dies hat zur Folge, daß nur in Bereichen hoher Farbdichte auch eine nennenswerte
Silberdichte vorhanden ist, während in Bereichen geringer Farbdichte die Silber
dichte so gering ist, daß sie den Farbeindruck auch hier nur unwesentlich stört.
Aus diesem Grund kann der Bleichschritt, bei dem entwickeltes Silber wieder
löslich gemacht und durch das Fixieren entfernt wird, entfallen. Das Entwicklungs
verstärkungsverfahren ist daher sowohl ökonomisch als auch ökologisch gegenüber
herkömmlichen Verfahren vorteilhaft.
Das Verfahren besteht somit aus den Schritten:
- a) Belichten,
- b) Entwickeln mit Farbentwickler,
- c) Verstärken mit H₂O₂ oder einer Verbindung, die H₂O₂ freisetzt,
- d) Fixieren,
- e) Wässern oder Stabilisieren,
- f) Trocknen.
Die Schritte b) und c) können zu einem Schritt zusammengefaßt (Einbadverfahren)
oder unmittelbar nacheinander durchgeführt (Zweibadverfahren) werden, denn im
Verstärkungsschritt ist die Anwesenheit von Entwicklersubstanz erforderlich, da
sonst keine Steigerung der Farbdichte mehr erfolgt.
Das Einbadverfahren hat allerdings den Nachteil, daß das Entwickler-Verstärker
bad sehr schnell seine Aktivität verliert. Es ist daher nur für den kurzzeitigen
Gebrauch geeignet oder das Entwickler-Verstärkerbad muß mit großen Quoten
ständig regeneriert werden. Das aber führt zu einem erheblichen Anfall an Über
lauf, der zu entsorgen ist.
Das Zweibadverfahren hat den Nachteil, daß während des Gebrauchs die Aktivität
der Verstärkungslösung ständig steigt, so daß keine reproduzierbaren Ergebnisse
erzielt werden (mangelnde Prozeßstabilität).
Aufgabe war, diesen Nachteil des ansonsten vorteilhaften Zweibadverfahrens zu
vermeiden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwischen Entwicklungs- und Verstär
kungsschritt eine Wäsche eingeschaltet wird. Überraschenderweise tritt kein Akti
vitätsverlust des Verstärkerbades ein, aber es werden stets konstante Ergebnisse
erzielt.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung farbfotogra
fischer Bilder nach dem Zweibadentwicklungs-Verstärkungsverfahren, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Farbentwicklung und Verstärkung eine Wässerung
von 1 bis 60 Sekunden bei 10 bis 40°C mit einer Regenerierquote von 10 bis
10000 ml/m² verarbeitetes Material vorgenommen wird.
Vorzugsweise wird die Wässerung 2 bis 30 Sekunden bei 15 bis 35°C mit einer
Regenerierquote von 20 bis 2000 ml/m² und ganz besonders bevorzugt 3 bis 20
Sekunden bei 20 bis 30°C mit einer Regenerierquote von 50 bis 500 ml/m² durch
geführt.
Die Zwischenwässerung kann als mehrstufige Kaskade, insbesondere mehrstufige
Gegenstromkaskade durchgeführt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird zwischen dem Verstärkerbad und dem
Fixierbad eine saure Wässerung durchgeführt, deren Dauer 2 bis 150 Sekunden bei
einer Temperatur von 10 bis 40°C, bei einem pH-Wert von 2 bis 6 und einer
Regenerierquote von 10 bis 10000 ml/m² Material, vorzugsweise 10 bis 50
Sekunden bei einer Temperatur von 15 bis 35°C, einem pH-Wert von 3 bis 5 und
einer Regenerierquote von 20 bis 2000 ml/m² beträgt.
Auch diese Wässerung kann als mehrstufige Kaskade, insbesondere mehrstufige
Gegenstromkaskade durchgeführt werden.
Als fotografisches Material wird insbesondere ein Material verwendet, das auf
einem Träger, insbesondere einem reflektierenden Träger wenigstens eine blau
empfindliche, wenigstens einen Gelbkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsions
schicht, wenigstens eine grünempfindliche, wenigstens einen Purpurkuppler ent
haltende Silberhalogenidemulsionsschicht und wenigstens eine rotempfindliche,
wenigstens einen Blaugrünkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht
enthält, dessen Silberhalogenide wenigstens 97 Mol-% Silberchlorid und höchstens
3 Mol-% AgBr enthalten und der Silberhalogenidauftrag, angegeben als AgNO₃,
insbesondere 0,75 bis 1,5 g/m² beträgt, wobei die Schicht oder Schichten jeder
Farbempfindlichkeit einen Gesamtsilb erhalogenidauftrag von wenigstens 0, 12
g/m², angegeben als AgNO₃, aufweist.
Die Silberhalogenidemulsionen sind vorzugsweise negativ arbeitend und iodidfrei.
Außer den Silberhalogenidschichten, welche die Gelb-, Purpur- und Blaugrün
kuppler enthalten, kann das fotografische Material auch eine weitere kupplerfreie
Silberhalogenidschicht enthalten, die nur ein im IR-Licht lesbares Silberbild
erzeugt.
Neben den lichtempfindlichen Schichten kann das Material nicht lichtempfindliche
Schichten, sogenannte Hilfsschichten enthalten. Anzahl und Reihenfolge dieser
Schichten richten sich nach den Qualitätsansprüchen, die an das Material gestellt
werden. Gelb-, Purpur- und Blaugrünkuppler sind die in der Fotografie üblicher
weise eingesetzten Verbindungen.
Das lichtempfindliche Material kann des weiteren folgende Hilfsmittel enthalten:
Antischleiermittel, Härter, Weichmacher, Polymerlatices, UV-Absorber, Formalin
länger, Beizen, Entwicklungsbeschleuniger, Weißtöner, Mattierungsmittel, Gleit
mittel, Antistatika, Netzmittel und ähnliche Verbindungen. Das lichtempfindliche
Material kann auf bekannte Art belichtet werden. Beispielsweise können für die
Belichtung folgende Lichtquellen verwendet werden; Wolfram-, Halogen-, Xenon-,
Quecksilberlampen, CRT-Röhren, LED und FOT.
Mit Farbfiltern kann die Farbe der Belichtungsquelle so eingestellt werden, daß ein
farbneutrales Bild entsteht.
Besonders geeignet ist eine Belichtungseinrichtung, bei der die Belichtungsvorlage
in Form vieler Bildpunkte ausgemessen, die Meßsignale digitalisiert, bearbeitet,
gespeichert und mittels CRT wieder zur Belichtung genutzt werden.
Das belichtete und verarbeitete Material kann vorzugsweise als ID-Karte genutzt
werden. Üblicherweise wird jedoch eine Ausweiskarte auf einer oder auf beiden
Seiten mit einer transparenten Folie laminiert. Eine solche Einheit ist besonders
kratzfest, stabil und gegen Fälschung und Veränderung geschützt.
Ein geeignetes Material für ein solches Laminat besteht aus einem Kunststoff oder
Papier und einer Heißsiegelschicht. Wenigstens ein Teil der wie beschrieben
hergestellten ID-Karte muß IR-Licht in einem Bereich über 750 nm oder höher,
bevorzugt bei 850-950 nm absorbieren. Die Lesbarkeit kann sowohl im Durchlicht
wie auch in der Reflexion erfolgen. Voraussetzung ist, daß die Empfindlichkeit
des Lesegerätes auf die Eigenschaften des Materials abgestimmt ist.
Infrarotlesbare Zeichen können BAR- oder OCR-Code-Zeichen sein.
Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial wurde hergestellt, indem auf einen
Schichtträger aus beidseitig mit Polyethylen beschichtetem Papier die folgenden
Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen wurden. Die Mengenan
gaben beziehen sich jeweils auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag werden die
entsprechenden Mengen AgNO₃ angegeben.
- 1. Schicht (Substratschicht):
0,2 g Gelatine - 2. Schicht (blauempfindliche Schicht):
blauempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 0,4 g AgNO₃ mit
1,04 g Gelatine
0,60 g Gelbkuppler GB 1
0,01 g Weißkuppler WK 1
0,40 g Trikresylphosphat (TKP) - 3. Schicht (Schutzschicht):
1,1 g Gelatine
0,2 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,2 g Dibutylphthaiat (DBP) - 4. Schicht (grünempfindliche Schicht):
grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (100 Mol-% Chlorid, mittlerer Korndurchmesser 0,4 µm) aus 0,38 g AgNO₃ mit
1,05 g Gelatine
0,40 g Purpurkuppler PP 1
0,06 g 2,5-Dioctyihydrochinon
0,45 g DBP
0,40 g TKP - 5. Schicht (UV-Schutzschicht):
1,30 g Gelatine
0,60 g UV-Absorber UV 1
0,10 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,35 g TKP - 6. Schicht (rotempfindliche Schicht):
rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (100 Mol-% Chlorid, mittlerer Korndurchmesser 0,35 µm) aus 0,28 g AgNO₃ mit
0,72 g Gelatine
0,36 g Blaugrünkuppler BG 1
0,36 g TKP - 7. Schicht (UV-Schutzschicht):
0,35 g Gelatine
0,15 g UV-Absorber UV 1
0,075 g TKP - 8. Schicht (Schutzschicht):
0,9 g Gelatine
0,3 g Härtungsmittel H 1
Die Schichten wurden getrocknet, in einem Sensitometer durch einen Stufenkeil
mit 120 Lx.s hinter Grau-, Blau-, Grün- und Rotfilter bildmäßig belichtet und wie
folgt entwickelt, wobei eine Verschleppung von Bad zu Bad von 70 ml/m²
zugelassen wird:
Zusammensetzung der Farbentwicklerlösung | |
Wasser|800 ml | |
Diethyienglykol | 25 ml |
Diethylhydroxylamin (85 gew.-%ig, wäßrig) | 6 ml |
CD3 | 7,0 g |
Diethylentriaminpentaessigsäure | 4,0 g |
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure (60 gew.-%ig wäßrig) | 0,2 ml |
Natriumchlorid | 1,0 g |
Kaliumcarbonat | 30,0 g |
pH-Einstellung mit KOH oder H₂SO₄ auf 10,5 @ | mit Wasser auf 1000 ml auffüllen |
Zusammensetzung des Verstärkerbades | |
Wasser|985 ml | |
wäßrige Wasserstoffperoxidlösung (35 gew.-%ig) | 15 ml |
Monokaliumdihydrogenphosphat | 3,0 g |
Diethylentriaminpentaessigsäure | 2,0 g |
pH-Einstellung mit KOH oder H₂SO₄ auf 8,5 |
Zusammensetzung der Fixierlösung | |
Wasser|800 ml | |
Ethylendiamintetraessigsäure | 2 g |
Ammoniumthiosulfat | 50 g |
Natriumsulfit | 10 g |
pH-Einstellung mit Ammoniak oder Essigsäure auf 7 @ | mit Wasser auf 1000 ml auffüllen |
Zur Ermittlung der Prozeßstabilität wurde ein belichteter Keil verarbeitet und bei
den vorher festgelegten Stufen 14 und 17 des Keils mit einem Densitometer die
erzielte Dichte in Gelb (Y), Purpur (M) und Blaugrün (C) bestimmt.
Dann wurden 200-270 m² des beschriebenen Fotomaterials im Prozeß verarbeitet
(Durchsatz) und anschließend ein auf gleiche Weise belichteter Keil verarbeitet
und bei Stufe 14 und 17 des Keils mit einem Densitometer die erzielte Dichte in
Y, M und C bestimmt. Aus den gemessenen Dichten wurden die Dichtedifferenzen
ΔY, ΔM und ΔC bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Die Dichtedifferenz in einer Stufe ist ein Maß für die Prozeßstabilität; je kleiner
die Differenz desto besser die Stabilität.
Die kleinen Dichtedifferenzen im Beispiel zeigen deutlich die verbesserte
Prozeßstabilität bei den Prozessen B und D mit Zwischenwässerung.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung farbfotografischen Bilder nach dem Zweibadent
wicklungs-Verstärkungsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Farbentwicklung und Verstärkung eine Wässerung von 1 bis 60 Sekunden
bei 10 bis 40°C mit einer Regenerierquote von 10 bis 10 000 ml/m² verar
beitetes Material vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 mit einer Wässerung zwischen Farbent
wicklung und Verstärkung von 2 bis 30 Sekunden bei 15 bis 35°C und
einer Regenerierquote von 20 bis 2000 ml/m².
3. Verfahren nach Anspruch 1 mit einer Wässerung zwischen Farbent
wicklung und Verstärkung von 3 bis 20 Sekunden bei 20 bis 30°C und
einer Regenerierquote von 50 bis 500 ml/m².
4. Verfahren nach Anspruch 1 mit einer sauren Wässerung zwischen Ver
stärkung und Fixierung, deren Dauer 2 bis 150 Sekunden bei 10 bis 40°C,
einem pH-Wert von 2 bis 6 und einer Regenerierquote von 10 bis 10 000
ml/m² Material beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 mit einer sauren Wässerung zwischen
Verstärkung und Fixierung, deren Dauer 10 bis 50 Sekunden bei 15 bis
35°C, einem pH-Wert von 3 bis 5 und einer Regenerierquote von 20 bis
2000 ml/m² Material beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem ein farbfotografisches Material mit
reflektierendem Träger verwendet wird, dessen Silberhalogenide wenigstens
97 Mol-% AgCl und höchstens 3 Mol-% AgBr enthalten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19548414A DE19548414A1 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Verfahren zur Herstellung eines fotografischen Bildes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19548414A DE19548414A1 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Verfahren zur Herstellung eines fotografischen Bildes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19548414A1 true DE19548414A1 (de) | 1997-06-26 |
Family
ID=7781195
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19548414A Withdrawn DE19548414A1 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Verfahren zur Herstellung eines fotografischen Bildes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19548414A1 (de) |
-
1995
- 1995-12-22 DE DE19548414A patent/DE19548414A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |