DE19548038A1 - Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten durch Emulsionspolymerisation - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten durch EmulsionspolymerisationInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Polymerisaten durch Emulsionspolymerisation von hydrophoben
Monomeren und gegebenenfalls wasserlöslichen Monomeren.
Die radikalische Polymerisation von Monomeren in wäßrigen Lösun
gen ist von besonderem technischen Interesse. Voraussetzung für
eine Lösungspolymerisation der Monomeren ist jedoch, daß sich die
Monomeren in dem jeweils eingesetzten Lösemittel auch lösen. So
ist es beispielsweise nicht möglich, unpolare Monomere nach Art
einer Lösungspolymerisation in Wasser zu polymerisieren. Wasser
lösliche Monomere, wie Acrylsäure oder Maleinsäure, werden in
dustriell nach dem Verfahren der Lösungspolymerisation in Wasser
hergestellt. Die Copolymerisation von beispielsweise Acrylsäure
mit wasserunlöslichen Monomeren ist in wäßrigem Medium nicht
möglich.
Nach dem Verfahren der O/W-Emulsionspolymerisation werden eben
falls wasserlösliche Monomere polymerisiert. Diese Methode ver
sagt allerdings dann, wenn größere Mengen an wasserunlöslichen
Comonomeren in das Copolymerisat eingebaut werden sollen, weil
die Monomeren über die wäßrige Phase aus dem Monomertropfen in
das polymerisierende Latexteilchen wandern müssen.
Auch bei der Massepolymerisation von wasserlöslichen und wasser
unlöslichen Monomeren ist es notwendig, daß die unterschiedlichen
Monomeren miteinander verträglich sind, um einheitliche Polymeri
sate zu erhalten. Dies ist bei Comonomeren mit stark unterschied
licher Polarität jedoch nicht gewährleistet. Auch bei anderen
Polymerisationstechniken wie der Fällungspolymerisation, ist die
Unverträglichkeit von wasserunlöslichen Monomeren mit den
wäßrigen Medien oftmals ein entscheidender Nachteil.
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, daß Cyclodextrine als
40 organische Wirt-Moleküle dienen können und in der Lage sind, ein
oder zwei Gastmoleküle unter Ausbildung supramolekularer Struktu
ren aufzunehmen, vgl. W. Saenger, Angew. Chem. Int. Ed. Engl.
1980, 19, 344, G. Wenz, Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 1994, 33,
803-822 und F. Vögtle: Supramolekulare Chemie, B.G. Teubner,
Stuttgart, 1989. So sind beispielsweise kristalline Komplexe aus
Ethylen und Cyclodextrin bekannt.
Aus J. Macromol.Sci.-Chem., A13, 87-109 (1979) sind Einschlußver
bindungen von Polymeren bekannt, die durch radikalische Polymeri
sation von Monomeren in einer β-Cyclodextrinmatrix in Dimethyl
formamidlösung hergestellt werden. Als Monomere werden Vinyliden
chlorid, Methylacrylat, Styrol und Methacrylnitril genannt.
Aus der DE-A-40 09 621 sind schnellabbindende Klebstoffzusammen
setzungen auf Basis von α-Cyanacrylaten bekannt, die in α-Cyan
acrylaten zumindest partiell lösliche Derivate von Cyclodextrinen
enthalten.
Die EP-A-460 896 beschreibt die Wirkung von Cyclodextrinen auf
die Viskosität von hydrophoben Verdickern in wäßrigen Systemen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Herstellung von Polymerisaten aus hydrophoben Monome
ren, deren Löslichkeit in Wasser nicht ausreicht, damit das Mono
mere durch die Wasserphase diffundieren kann und gegebenenfalls
wasserlöslichen Monomeren durch Polymerisation der Monomeren in
einem wäßrigen Lösungsmittel zur Verfügung zu stellen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur
Herstellung von Polymerisaten durch Emulsionspolymerisation von
hydrophoben Monomeren (a) und gegebenenfalls wasserlöslichen Mo
nomeren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Polymerisa
tion in Gegenwart wenigstens einer Verbindung (b) durchführt, die
zum Aufbau einer supramolekularen Struktur fähig ist.
Die hier in Betracht kommenden Verbindungen (b) sind geeignet,
eine Assoziation mit dem Monomer (a) einzugehen derart, daß die
Wasserdiffundierbarkeit des Monomers (a) verbessert wird. Zu Ver
bindungen (b) zählen Gast-Wirt-Komplexe, wie Clathrate, Cryptan
den, Podanden, Spheranden und Speleanden (siehe F. Vögtle, Supra
molekulare Chemie, B.G. Teubner, Stuttgart 1989) und insbesondere
Verbindungen mit Cyclodextrinstruktur.
Zu Verbindungen mit Cyclodextrinstrukturen zählen neben den in
den oben genannten Literaturstellen beschriebenen α-, β-, γ- und
δ-Cyclodextrinen auch chemisch modifizierte Cyclodextrine. Die
Cyclodextrine selber werden beispielsweise durch enzymatischen
Abbau von Stärke gewonnen und bestehen z. B. aus 6 bis 9 D-Gluco
seeinheiten, die über eine α-1,4-glycosidische Bindung miteinander
verknüpft sind. α-Cyclodextrin besteht aus 6, β-Cyclodextrin aus
7 Glucosemolekülen. Unter chemisch modifizierten Cyclodextrinen
sind Umsetzungsprodukte von Cyclodextrinen mit reaktiven
Verbindungen zu verstehen, z. B. Umsetzungsprodukte von Cyclo
dextrinen mit Alkylenoxiden wie Ethylenoxid, Propylenoxid,
Butylenoxid oder Styroloxid, Umsetzungsprodukte von Cylcodextri
nen mit Alkylierungsmitteln, z. B. C₁- bis C₂₂-Alkylhalogeniden,
z. B. Methylchlorid, Ethylchlorid, Butylchlorid, Ethylbromid,
Butylbromid, Benzylchlorid, Laurylchlorid, Stearylchlorid oder
Behenylchlorid und Dimethylsulfat. Eine weitere Modifizierung von
Cyclodextrinen ist auch durch Umsetzung mit Chloressigsäure
möglich. Derivate von Cyclodextrinen, die Cyclodextrinstrukturen
enthalten, sind auch durch enzymatische Verknüpfung mit Maltose-
Oligomeren erhältlich. Umsetzungsprodukte der oben angegebenen
Art sind alkylierte (methylierte), hydroxyalkylierte und sulfona
toalkylierte Cyclodextrine, wie Dimethyl-β-cyclodextrin, Hydroxy
propyl-β-cyclodextrin und Sulfonatopropylhydroxypropyl-β-cyclo
dextrin. Von den Verbindungen der Gruppe (a) verwendet man vor
zugsweise α-Cyclodextrin, β-Cyclodextrin, γ-Cyclodextrin und/oder
methylierte Cyclodextrine, z. B. 2,6-Dimethyl-β-cyclodextrin bzw.
dessen Isomere und Homologe.
Die Verbindungen (b) können als Komplex mit dem hydrophoben Mono
mer (a), d. h. das Molverhältnis von (a): (b) liegt im Bereich von
1 : 1 bis 1 : 5, insbesondere 1 : 1 bis 1 : 3, zur Anwendung kommen. Vor
zugsweise verwendet man die Verbindungen (b) jedoch in unterstö
chiometrischen Mengen, d. h. das Molverhältnis von (a) : (b) liegt
im Bereich von 5000 : 1 bis 2 : 1, vorzugsweise 1000 : 1 bis 2 : 1, ins
besondere 500 : 1 bis 10 : 1 und 100 : 1 bis 10 : 1 und besonders bevor
zugt 80 : 1 bis 20 : 1.
Beispiele für Verbindungen (a) sind C₂- bis C₄₀ (insbesondere C₂
bis C₃₀)-Alkylester der Acrylsäure oder C₁- bis C₄₀ (insbesondere
C₁ bis C₃₀)-Alkylester der Methacrylsäure, wie Methylmethacrylat,
Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, n-Propylacrylat, i-Propylmetha
crylat, Isopropylacrylat, Isopropylmethacrylat, n-Butylacrylat,
n-Butylmethacrylat, Isobutylacrylat, Isobutylmethacrylat, tert.-
Butylacrylat, Pentylacrylat, Pentylmethacrylat, n-Hexylacrylat,
n-Hexylmethacrylat, n-Heptylacrylat, n-Heptylmethacrylat, n-Octy
lacrylat, n-Octylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, 2-Ethylhexyl
methacrylat, Decylacrylat, Decylmethacrylat, Laurylacrylat, Lau
rylmethacrylat, Palmitylacrylat, Palmitylmethacrylat, Stearyla
crylat, Stearylmethacrylat, Hydrenol(meth)acrylat, Behe
nyl(meth)acrylat, Polyisobuten(meth)acrylate, Phenoxyethyl
acrylat, Phenoxyethylmethacrylat, Phenylacrylat und Phenylmeth
acrylat.
Weitere Monomere der Gruppe (a) sind α-Olefine mit 2 bis 30 C-
Atomen sowie Polyisobutylene mit 3 bis 50, vorzugsweise 15 bis 35
Isobuten-Einheiten. Beispiele für α-Olefine sind Ethylen,
Propylen, n-Buten, Isobuten, Penten-1, Cyclopenten, Hexen-1,
Cyclohexen, Octen-1, Diisobutylen (2,4,4-Trimethyl-1-penten ge
gebenenfalls in Mischung mit 2,4,4-Trimethyl-2-penten), Decen-1,
Dodecen-1, Octadecen-1, C₁₂/C₁₄-Olefine, C₂₀/C₂₄-Olefine, Styrol,
α-Methylstyrol, Vinylpyridine, wie 4-Vinylpyridin, Polypropylene
mit endständiger Vinyl- bzw. Vinylidengruppe mit 3 bis 100
Propyleneinheiten, Polyisobuten mit 3 bis 35 Isobuteneinheiten
und mit endständiger Vinyl- bzw. Vinylidengruppe, Oligohexen oder
Oligooctadecen.
Als Monomer (a) sind auch Butadien und Isopren geeignet. Bei Ver
wendung dieser Monomere wird die Polymerisation unter Druck
durchgeführt.
Eine weitere Klasse von Monomeren der Gruppe (a) sind N-Alkyl
substituierte Acrylamide und Methacrylamide, wie N-tert.-Butyl
acrylamid, N-Hexylmethacrylamid, N-Octylacrylamid, N-Nonylmeth
acrylamid, N-Dodecylmethacrylamid, N-Hexadecylmethacrylamid,
N-Methacrylamidocapronsäure, N-Methacrylamidoundecansäure,
N, N-Dibutylacrylamid, N-Hydroxyethylacrylamid und N-Hydroxyethyl
methacrylamid.
Andere Monomere der Gruppe (a) sind Vinylalkylether mit 1 bis 40
Kohlenstoffatomen im Alkylrest, beispielsweise Methylvinylether,
Ethylvinylether, n-Propylvinylether, Isopropylvinylether, n-Bu
tylvinylether, Isobutylvinylether, 2-Ethylhexylvinylether, Decyl
vinylether, Dodecylvinylether, Stearylvinylether, 2-(Diethyl
amino)ethylvinylether, 2-(Di-n-butyl-amino)ethylvinylether,
Methyldiglykolvinylether sowie die entsprechenden Allylether wie
Allylmethylether, Allylethylether, Allyl-n-propylether, Allyl
isobutylether und Allyl-2-ethylhexylether. Außerdem eignen sich
als Verbindungen der Gruppe (a) die wasserunlöslichen oder höch
stens bis zu 20 g/l in Wasser löslichen Ester der Maleinsäure und
Fumarsäure, die sich von einwertigen Alkoholen mit 1 bis 22
Kohlenstoffatomen ableiten, beispielsweise Maleinsäuremono-n-
butylester, Maleinsäuredibutylester, Maleinsäuremonodecylester,
Maleinsäuredidodecylester, Maleinsäuremonooctadecylester und
Maleinsäuredioctadecylester. Außerdem eignen sich Vinylester von
gesättigten C₃- bis C₄₀-Carbonsäuren wie Vinylpropionat, Vinyl
butyrat, Vinylvalerat, Vinyl-2-ethylhexanoat, Vinyldecanoat,
Vinylpalmitat, Vinylstearat und Vinyllaurat. Andere Monomere der
Gruppe (a) sind Methacrylnitril, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid,
Isopren und Butadien.
Die oben genannten Monomere der Gruppe (a) können allein oder in
Mischung von zwei oder mehreren zur Herstellung der Komplexe oder
bei der Polymerisation eingesetzt werden. Bevorzugt als Monomere
(a) in Betracht kommende Verbindungen sind C₂- bis C₃₀-Alkylester
der Acrylsäure, C₁- bis C₃₀-Alkylester der Methacrylsäure, C₂- bis
C₃₀-α-Olefine, C₁- bis C₂₀-Alkylvinylether, Vinylester von C₂- bis
C₂₀-Carbonsäuren, Styrol, Butadien, Isopren oder deren Mischungen.
Besonders bevorzugte Monomere (a) sind Methylmethacrylat, Ethyla
crylat, Butylacrylat, t-Butylacrylat, t-Butylmethacrylat,
2-Ethylhexyacrylat, Laurylacrylat, Stearylacrylat, Hydrenolacry
lat, Behenylacrylat, Polyisobuten(meth)acrylat, Vinylacetat, Vi
nylstearat, Isobuten, Hexen-1, Diisobuten, Dodecen-i, Octa
decen-1, Polyisobutene mit 15 bis 35 Isobuten-Einheiten, Styrol,
Methylvinylether, Ethylvinylether, Stearylvinylether oder Mi
schungen davon.
Die hydrophoben Monomeren (a) können alleine oder in Mischung
untereinander radikalisch polymerisiert werden. Außerdem ist es
möglich, die Monomere (a) mit wasserlöslichen Monomeren der
Copolymerisation zu unterwerfen. Geeignete wasserlösliche
Monomere, die im Folgenden als Monomere der Gruppe (c) bezeichnet
werden, besitzen eine Wasserlöslichkeit von mehr als 20 g/l. Es
handelt sich beispielsweise um monoethylenisch ungesättigte C₃-
bis C₅-Carbonsäuren, deren Amide und Ester mit Aminoalkoholen der
Formel
in der R = C₂- bis C₅-Alkylen, R¹, R², R³ = H, CH₃, C₂H₅, C₃H₇ und
X⊖ ein Anion bedeutet. Geeignet sind außerdem Amide dieser Car
bonsäuren, die sich von Aminen der Formel
ableiten. Die Substituenten in Formel II und X⊖ haben die gleiche
Bedeutung wie in Formel I.
Bei diesen Verbindungen (c) handelt es sich beispielsweise um
Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Itaconsäure, Malein
säure, Fumarsäure, Acrylnitril, Acrylamid, Methacrylamid, Croton
säureamid, Dimethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylacrylat,
Dimethylaminoneopentylacrylat und Dimethylaminoethylmethacrylat,
Dimethylaminopropylacrylat, Dimethylaminoneopentylacrylat und
Dimethylaminoneopentylmethacrylat.
Die erwähnten Carbonsäuren können als freie Säure oder in par
tiell oder vollständig neutralisierter Form, z. B. als Alkali
metall- oder Ammoniumsalze, eingesetzt werden.
Die basischen Ester bzw. basischen Amide, die sich von den
Verbindungen der Formel II ableiten, werden in Form der Salze mit
starken Mineralsäuren, Sulfonsäuren oder Carbonsäuren oder in
guaternisierter Form eingesetzt. Das Anion X⊖ für die Verbin
dungen der Formel I ist das korrespondierende Anion der Mineral
säuren bzw. der Carbonsäuren oder Methosulfat, Ethosulfat oder
Halogenid aus einem Quaternierungsmittel.
Weitere wasserlösliche Monomere der Gruppe (c) sind N-Vinylpyrro
lidon, N-Vinylformamid, Acrylamidopropansulfonsäure, Vinyl
phosphonsäure und/oder Alkali- bzw. Ammoniumsalze der Vinyl
sulfonsäure. Diese Säuren können ebenfalls entweder in nicht neu
tralisierter Form oder in partiell bzw. bis zu 100% neutral i
sierter Form bei der Polymerisation eingesetzt werden. Als was
serlösliche Monomere der Gruppe (c) eignen sich auch Diallyl
ammoniumverbindungen, wie Dimethyldiallylammoniumchlorid,
Diethyldiallylairimoniumchlorid oder Diallylpiperidiniumbromid,
N-Vinylimidazoliumverbindungen, wie Salze oder Quaternisierungs
produkte von N-Vinylimidazol und 1-Vinyl-2-methylimidazol, und
N-Vinylimidazoline, wie N-Vinylimidazolin, 1-Vinyl-2-methylimida
zolin, 1-Vinyl-2-ethylimidazolin oder 1-Vinyl-2-n-propylimidazo
lin, die ebenfalls in quaternisierter Form oder als Salz bei der
Polymerisation eingesetzt werden.
Bevorzugte Monomere der Gruppe (c) sind monoethylenisch unge
sättigte C₃- bis C₅-Carbonsäuren, Vinylsulfonsäure, Acrylamido
methylpropansulfonsäure, Vinylphosphonsäure , N-Vinylformamid,
Dimethylaminoethyl(meth)acrylate, Alkali-, Ammonium oder quater
näre Ammoniumsalze der genannten eine Säure- oder Aminogruppe
enthaltenden Monomeren oder Mischungen der Monomeren untereinan
der. Von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung ist der Einsatz
von Acrylsäure oder Mischungen aus Acrylsäure und Maleinsäure
oder deren Alkalisalze bei der Herstellung von hydrophob modifi
zierten wasserlöslichen Copolymerisaten, wobei als Monomere (a)
besonders bevorzugt n-Butylacrylat, n-Stearylacrylat und/oder
Styrol zur Anwendung kommen.
Um vernetzte Polymerisate herzustellen, die beispielsweise als
Verdickungsmittel für wäßrige Systeme verwendet werden,
polymerisiert man hydrophobe Monomere der Gruppe (a) und gegebe
nenfalls mindestens ein Monomer der Gruppe (c), in Gegenwart von
Cyclodextrinstrukturen enthaltenden Verbindungen und mindestens
einer Klasse von vernetzend wirkenden Monomeren. Man verwendet zu
diesem Zweck übliche Vernetzer. Beispiele hierfür sind Divinyl
benzol, Diallylphthalat, Allylvinylether und/oder Diallylfumarat
etc. Die Herstellung der vernetzten Polymerisate kann gegebenen
falls zusätzlich in Gegenwart von Vernetzern erfolgen, die in
Wasser löslich sind. Solche Monomere sind beispielsweise Acryl
amidoglykolsäure, N-Methylolacrylamid, N-Methylolmethacrylamid,
1,4-Bisaminooxybutan, Adipinsäuredihydrazid, z. B. in Gegenwart
eines Ketons, N,N′-Methylenbisacrylamid, Polyethylenglykol
diacrylate und Polyethylenglykoldimethacrylate, die sich jeweils
von Polyethylenglykolen eines Molekulargewichts von 126 bis 8500
ableiten, Trimethylolpropantriacrylat, Trimethylolpropantrimeth
acrylat, Ethylenglykoldiacrylat, Propylenglykoldiacrylat, Butan
dioldiacrylat, Hexandioldiacrylat, Hexandioldimethacrylat,
Diacrylate und Dimethacrylate von Blockcopolymerisaten aus
Ethylenoxid und Propylenoxid, zweifach bzw. dreifach mit Acryl
säure oder Methacrylsäure veresterte mehrwertige Alkohole wie
Glycerin oder Pentaerythrit, Triallylamin, Tetraallylethylen
diamin, Trimethylolpropandiallylether, Pentaerythrittriallylether
und/oder N, N′-Divinylethylenharnstoff. Die Vernetzer werden vor
zugsweise in Mengen von 0,01 bis 40 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis
5 Gew.-%, bezogen auf die bei der Copolymerisation insgesamt ein
gesetzten Monomeren, verwendet. Die Vernetzer können jedoch auch
alleine zu Homopolymerisaten polymerisiert werden.
Die Polymerisation der wasserunlöslichen Monomeren und gegebenen
falls der wasserlöslichen Monomeren erfolgt nach Art einer Emul
sionspolymerisation in einem wäßrigen Medium, vorzugsweise in
Wasser. Unter wäßrigem Medium sind hier auch Mischungen aus Was
ser und damit mischbaren organischen Flüssigkeiten zu verstehen.
Mit Wasser mischbare organische Flüssigkeiten sind beispielsweise
Polyole, insbesondere Glykole wie Ethylenglykol, Propylenglykol,
1,3-Butylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethy
lenglykol und Glycerin, Blockcopolymerisate aus Ethylenoxid und
Propylenoxid, alkoxylierte C₁- bis C₂₀-Alkohole, Essigsäureester
von Glykolen und Polyglykolen, Alkohole wie Methanol, Ethanol,
Isopropanol und Butanol, Aceton, Tetrahydrofuran, Dimethylform
amid, N-Methylpyrrolidon oder auch Mischungen der genannten Löse
mittel. Falls die Polymerisation in Mischungen aus Wasser und mit
Wasser mischbaren Lösemitteln erfolgt, so beträgt der Anteil an
mit Wasser mischbaren Lösemitteln in der Mischung bis zu
75 Gew.-%.
Die Emulsionspolymerisation der Monomeren erfolgt üblicherweise
unter Sauerstoffausschluß bei Temperaturen von beispielsweise 20
bis 200°C, vorzugsweise 35 bis 140°C. Die Polymerisation kann dis
kontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden. Vorzugs
weise dosiert man zumindest einen Teil der Monomere, Initiatoren
und gegebenenfalls Regler während der Polymerisation gleichmäßig
in das Reaktionsgefäß zu einer Lösung der Cyclodextrinstrukturen
enthaltenden Verbindungen in dem wäßrigen Lösungsmittel. Die
Monomere und der Polymerisationsinitiator können jedoch bei klei
neren Ansätze auch im Reaktor vorgelegt und polymerisiert werden,
wobei man gegebenenfalls durch Kühlen für eine ausreichend
schnelle Abfuhr der Polymerisationswärme sorgen muß.
Vorzugsweise wird die Polymerisation radikalisch durchgeführt. In
diesem Fall kommen als Polymerisationsinitiatoren die bei radika
lischen Polymerisationen üblicherweise verwendeten Verbindungen
in Betracht, die unter den Polymerisationsbedingungen Radikale
liefern, z. B. Peroxide, Hydroperoxide, Peroxodisulfate, Per
carbonate, Peroxiester, Wasserstoffperoxid und Azoverbindungen.
Beispiele für Initiatoren sind Wasserstoffperoxid, Dibenzoyl
peroxid, Dicyclohexylperoxiddicarbonat, Dilaurylperoxid, Methyl
ethylketonperoxid, Acetylacetonperoxid, tert.-Butylhydroperoxid,
Cumolhydroperoxid, tert.-Butylperneodecanoat, tert.-Amylperpiva
lat, tert.-Butylperpivalat, tert.-Butylperneohexanoat, tert.-Bu
tylper-2-ethylhexanoat, tert.-Butylperbenzoat, Lithium-,
Natrium-, Kalium- und Ammoniumperoxidisulfat, Azoisobutyronitril,
2,2′-Azobis(2-amidinopropan)dihydrochlorid, 2-(Carbamoylazo)iso
butyronitril und 4,4′-Azobis(4-cyanovaleriansäure). Die Initiato
ren werden üblicherweise in Mengen bis zu 15, vorzugsweise 0,02
bis 10 Gew.-%, bezogen auf die zu polymerisierenden Monomeren
eingesetzt.
Die Initiatoren können allein oder in Mischung untereinander
verwendet werden. Auch die Anwendung der bekannten Redox
katalysatoren, bei denen die reduzierende Komponente im molaren
Unterschuß angewendet wird, sind geeignet. Bekannte Redox
katalysatoren sind beispielsweise Salze von Übergangsmetallen wie
Eisen-II-sulfat, Kobalt-II-chlorid, Nickel-II-sulfat, Kupfer-I-
chlorid, Mangan-II-acetat, Vanadin-III-acetat. Als Redox
katalysatoren kommen weiterhin reduzierend wirkende Schwefelver
bindungen, wie Ascorbinsäure, Sulfite, Bisulfite, Thiosulfate,
Dithionite und Tetrathionate von Alkalimetallen und Ammonium
verbindungen oder reduzierend wirkende Phosphorverbindungen, in
denen Phosphor eine Oxidationszahl von 1 bis 4 hat, wie
beispielsweise Natriumhypophosphit, phosphorige Säure und
Phosphite in Betracht.
Um das Molekulargewicht der Polymerisate zu steuern, kann man die
Polymerisation gegebenenfalls in Gegenwart von Reglern durch
führen. Als Regler eignen sich beispielsweise Aldehyde wie Form
aldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd, n-Butyraldehyd und Iso
butyraldehyd, Ameisensäure, Ammoniumformiat, Hydroxylainmonium
sulfat und Hydroxylammoniumphosphat. Weiterhin können Regler ein
gesetzt werden, die Schwefel in organisch gebundener Form enthal
ten, wie SH-Gruppen aufweisende organische Verbindungen wie
Thioäpfelsäure, Thioglykolessigsäure, Mercaptoessigsäure,
Mercaptopropionsäure, Mercaptoethanol, Mercaptopropanol,
Mercaptobutanole, Mercaptohexanol, Dodecylmercaptan und tert.-Do
decylmercaptan. Als Regler können weiterhin Salze des Hydrazins
wie Hydraziniumsulfat eingesetzt werden. Die Mengen an Regler,
bezogen auf die zu polymerisierenden Monomeren, betragen 0 bis
20, vorzugsweise 0,5 bis 15 Gew.-%.
Die Polymerisation kann in Anwesenheit eines für diese Zwecke
üblichen Emulgators und/oder Schutzkolloids durchgeführt werden.
Geeignete Schutzkolloide sind beispielsweise Polyvinylalkohole,
Cellulosederivate oder Polyvinylpyrrolidone. Die Emulgatoren kön
nen anionischer, kationischer oder nichtionischer Natur sein.
Geeignete Emulgatoren sind z. B. ethoxylierte Mono-, Di- und Tri-
Alkylphenole (EO-Grad: 3 bis 50, Alkylrest: C₄ bis C₉), ethoxy
lierte Fettalkohole (EO-Grad: 3 bis 50, Alkylrest C₈ bis C₃₆),
sowie Alkali- und Ammoniumsalze von Alkylsulfaten (Alkylrest: C₈
bis C₁₂), von Schwefelsäurehalbestern ethoxylierter Alkanole (EO-
Grad: 4 bis 30, Alkylrest C₁₂ bis C₁₈) und ethoylierter Alkyl
phenole (EO-Grad: 3 bis 50, Alkylrest: C₄ bis C₉), von Alkyl
sulfonsäuren (Alkylrest: C₁₂ bis C₁₈), von Ligninsulfonsäure und
von Alkylarylsulfonsäuren (Alkylrest: C₉ bis C₁₈). Als besonders
geeignete Emulgatoren haben sich Verbindungen der allgemeinen
Formel I
worin R¹ und R² Wasserstoff oder C₄- bis C₂₄-Alkyl bedeuten und
nicht gleichzeitig Wasserstoff sind, und X und Y Alkalimetall
ionen und/oder Ammoniumionen sein können, erwiesen. In der Formel I
bedeuten R¹ und R² bevorzugt lineare oder verzweigte Alkylreste
mit 6 bis 18 C-Atomen, wobei R¹ und R² nicht beide gleichzeitig
Wasserstoff sind. X und Y sind bevorzugt Natrium, Kalium oder
Ammoniumionen.
Es hat sich gezeigt, daß die Polymerisation auch ohne Emulgator
oder Schutzkolloid durchgeführt werden kann, insbesondere bei
Verwendung amphiphiler Cyclodextrine, wie Dimethylcyclodextrine.
Die Polymerisate liegen gegebenenfalls in Form von Einschlußver
bindungen vor bzw. können daraus gewonnen werden. Die Bildung von
Einschlußverbindungen aus den Polymeren und den Verbindungen der
Komponente (a) ist reversibel. Nach der Polymerisation liegen die
Polymerisate meistens separat von den Verbindungen (a) im Latex
teilchen vor. Sofern die Polymerisate nach der Herstellung in
Form von Einschlußverbindungen vorliegen, können sie beispiels
weise durch Zusatz von z. B. Netzmitteln wie ethoxylierten lang
kettigen Alkoholen zur Reaktionsmischung aus den Einschlußverbin
dungen freigesetzt und isoliert werden.
Gewünschtenfalls kann die erhaltene Dispersion mit einer wasser
mischbaren organischen Flüssigkeit verdünnt werden. Die Menge an
organischer Flüssigkeit in der Dispersion kann bis zu 75% Gew.-%
betragen, bezogen auf das Gesamtgewicht der flüssigen Phase. Ge
eignete organische Flüssigkeiten wurden bereits oben erwähnt, wo
bei die genannten Polyole bevorzugt sind, insbesondere, wenn die
Dispersion zur Ölbehandlung verwendet wird.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hydrophob modifizierten
Polymerisate können beispielsweise als Verdickungsmittel, z. B. in
kosmetischen Cremes oder Lotionen, als Komponente in Lackformu
lierungen, als Leimungsmittel für die Papierherstellung, als Be
schichtungsmasse, als Klebrohstoff, als Waschmittelzusatz oder
als Dispergiermittel für Pigmente eingesetzt werden. Weiterhin
können solche Polymere als Gerb-, Nachgerb-, Fettungs- oder
Hydrophobiermittel für die Lederherstellung verwendet werden.
Hydrophob modifizierte Polymerisate dienen außerdem als polymere
Emulgatoren, die eine feine Verteilung eines unpolaren Stoffes in
einer polaren Phase stabilisieren. Vernetzte Polyacrylsäuren, die
beispielsweise durch Copolymerisieren von Acrylsäure und hydro
phoben Monomeren in Gegenwart eines Cyclodextrins und einem was
serunlöslichen Vernetzter wie Divinylbenzol erhältlich sind, wer
den als Superabsorber oder Verdickungsmittel für wäßrige Systeme
verwendet. Außerdem kann die erfindungsgemäße Dispersion zur Öl
behandlung verwendet werden, insbesondere zur Erniedrigung des
Stockpunktes, z. B. von Rohöl, Heizöl oder Dieselöl.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung ohne sie zu
begrenzen.
Allgemeine Arbeitsvorschrift für die drucklose Copolymerisation
der in den nachfolgenden Tabellen genannten Monomere:
Das Cyclodextrinderivat wurde zusammen mit 360 g Wasser in einem
Kolben vorgelegt. Man spülte mit Stickstoff und erwärmte auf 80°C.
Zu dieser Mischung gab man 0,6 g Natriumpersulfat in Form einer
2%igen wäßrigen Lösung. 600 g des gewünschten Monomerengemi
sches wurden zubereitet und mit 3 g Emulgator (Dodecylbenzolsul
fonsäure-Natriumsalz) in Form einer 15%igen wäßrigen Lösung
versetzt. 3 g dieser Mischung wurden in den Kolben gegeben. Man
polymerisierte 15 min bei 80°C. Anschließend dosierte man die
restliche Monomermenge und 2,4 g Natriumpersulfat über einen
Zeitraum von 4 h zu und gab danach 1,9 g Rongalit® (Hydroxyme
thansulfinsäure) und 2,4 g t-Butylhydroperoxid zum Reaktionsan
satz. Man rührte noch weitere 90 min, kühlte dann den Reaktions
ansatz auf Raumtemperatur und filtrierte über einen 125 µm-Fil
ter, um gegebenenfalls gebildetes Koagulat zu entfernen. Der
Feststoffgehalt der erhaltenen Dispersion war 43,4%. Die Monomer
zusammensetzung ist in den nachfolgenden Tabellen angegeben.
Aus der Polymerdispersion wurde ein Film durch Gießen auf Alu
miniumfolie und Trocknen bei 110°C hergestellt und dieser mittels
DSC untersucht. Die gemessenen Glastemperaturen und Schmelztempe
raturen sind in den nachfolgenden Tabellen angegeben, in denen
folgende Abkürzungen verwendet werden:
nBuA | |
n-Butylacrylat | |
St-A | Stearylacrylat |
S | Styrol |
A | Acrylsäure |
CD1 | β-Cyclodextrin |
CD2 | β-Cyclodextrin mit 1,8 Methyleinheiten pro Glucosering |
TG | Glastemperatur |
TS | Schmelztemperatur |
Koag. | Koagulat |
V | Vergleichsversuch |
a
Die Menge der einzelnen Monomeren ist auf die Gesamtmonomeren
menge bezogen. Die Menge an Cyclodextrinen ist ebenfalls auf die
Gesamtmonomerenmenge bezogen.
Aus den Vergleichsbeispielen ist ersichtlich, daß auch bei Ver
wendung von Stearylacrylat zum einen die Glastemperatur nicht ab
fällt und zum anderen in der DSC (Differential Scanning Calorime
trie) ein Schmelzpeak bei 48°C zu beobachten ist. Außerdem steigt
der Koagulatanteil mit zunehmendem Stearylacrylatanteil im Mono
merengemisch. Daraus ist zu schließen, daß kein Stearylacrylat in
das Copolymer eingebaut wurde. Vielmehr fällt ein Teil des gebil
deten Polystearylacrylates als Koagulat aus. Nach mehreren Tagen
erhöht sich dieser Koagulatanteil zunehmend.
Im Gegensatz dazu ist bei den Beispielen 1 bis 3 zu beobachten,
daß die Glastemperatur des Polymerisates mit steigendem Stearyl
acrylatanteil abfällt. Es war weder ein Schmelzpeak noch die Bil
dung eines Koagulates zu beobachten. Das bedeutet, daß die ge
samte zur Anwendung kommende Menge an Stearylacrylat in das Co
polymer eingebaut wurde.
Die Vergleichsbeispiele 4 und 5 zeigen, daß bei Verwendung von
Stearylacrylat als Comonomer ein Schmelzpeak bei 44°C auftritt.
Das heißt, daß nahezu reines Polystearylacrylat zusätzlich ent
standen ist, das nicht in stabiler disperser Form vorliegt, son
dern teilweise sofort (2%) und nach mehrstündigem Lagern nahezu
quantitativ ausfällt.
Die Beispiele 4 bis 6 wiederum zeigen, daß zwar kein Copolymer
aus n-Butylacrylat und Stearylacrylat entstanden ist, die gesamte
Menge an Stearylacrylat und n-Butylacrylat aber homopolymerisiert
hat und die beiden Polymerisate quantitativ in fein verteilter
disperser Form vorliegen. Dies ist eine für die Praxis besonders
attraktive Methode, Mischungen aus zwei Homopolymeren mit sich
ergänzenden Eigenschaften in Dispersionen herzustellen, ohne die
jeweiligen Dispersionen getrennt synthetisieren und anschließend
mischen zu müssen.
Die Beispiele 7 bis 11 zeigen, daß durch Einbau zunehmender
Mengen an Stearylacrylat die Glastemperatur kontinuierlich
absinkt, d. h. das gesamte Stearylacrylat wird in das Polymerisat
eingebaut.
30,0 g Dimethyl-β-cyclodextrin mit 1,8 Methyleinheiten pro Gluko
sering wurde zusammen mit 400 g Wasser in einem Kolben vorgelegt.
Man spülte mit Stickstoff und erwärmte auf 80°C. Zu dieser Mi
schung gab man 0,6 g Natriumpersulfat in Form einer 2%igen wäß
rigen Lösung. Separat wurde ein Gemisch aus 474,0 g Styrol, 120,0 g
Behenylacrylat und 6,0 g Acrylsäure in 160 g Wasser unter Ver
wendung von 20,0 g Emulgatorlösung (15%ige wäßrige Dodecylben
zolsulfonsäure-Natriumsalz) emulgiert. Man gab 3,9 g der Emulsion
in die Vorlage und ließ 15 min bei 18°C anpolymerisieren. An
schließend ließ man den Rest der Emulsion während 225 min und
parallel dazu 2,4 g Natriumpersulfat in Form der 2%igen wäßri
gen Lösung während 240 min zulaufen. Man ließ 10 min bei 80°C
nachpolymerisieren und gab danach 1,9 g Hydroxymethansulfinsäure
und 2,4 g t-Butylhydroperoxid zu. Man rührte noch weitere 90 min,
kühlte dann den Reaktionsansatz auf Raumtemperatur und filtrierte
über einen 125 a-Filter. Der Feststoffgehalt der erhaltenen Dis
persion war 45,7%, Koagulatbildung war nicht zu beobachten. Die
Glastemperatur (bestimmt, wie oben angegeben) war 54°C.
Nach dem in Beispiel 12 beschriebenen Verfahren wurde ein Copoly
merisat aus 534,0 g Styrol, 60,0 g α-Dodecen und 6,0 g Acrylsäure
hergestellt. Die Koagulatmenge war < 1 g und die Glastemperatur
des erhaltenen Copolymerisats war 63°C.
Allgemeine Arbeitsvorschrift für die Druck-Copolymerisation unter
Verwendung von Butadien:
4000 g Wasser und 150 g Cyclodextrin wurden vorgelegt und auf 90°C erhitzt. Man gab 3 g Natriumpersulfat und gegebenenfalls etwas Saat zu.
3000 g des in der nachfolgenden Tabelle 4 angegebenen Monomeren gemisches wurden mit 30 g Dowfax® (sulfoniertes Alkyldiphenyl oxid, vertrieben von der Dow Chemical Company), und 30 g Natrium laurylsulfat in 4000 g Wasser emulgiert. Als Regler wurden 30 g p-Dodecylmercaptan zugesetzt. Man ließ dieses Gemisch zusammen mit 2700 g einer 10%igen Natriumpersulfatlösung innerhalb von 4,5 h so in die Vorlage laufen, daß der Druck 6 bar nicht über stieg. Nach 3-stündiger Nachpolymerisationszeit wurde mit 4 g t-Butylhydroperoxid und 3 g Hydroxymethansulfinsäure 4 h chemisch nachbehandelt. Der Feststoffgehalt der erhaltenen Dispersion war 17,7%
4000 g Wasser und 150 g Cyclodextrin wurden vorgelegt und auf 90°C erhitzt. Man gab 3 g Natriumpersulfat und gegebenenfalls etwas Saat zu.
3000 g des in der nachfolgenden Tabelle 4 angegebenen Monomeren gemisches wurden mit 30 g Dowfax® (sulfoniertes Alkyldiphenyl oxid, vertrieben von der Dow Chemical Company), und 30 g Natrium laurylsulfat in 4000 g Wasser emulgiert. Als Regler wurden 30 g p-Dodecylmercaptan zugesetzt. Man ließ dieses Gemisch zusammen mit 2700 g einer 10%igen Natriumpersulfatlösung innerhalb von 4,5 h so in die Vorlage laufen, daß der Druck 6 bar nicht über stieg. Nach 3-stündiger Nachpolymerisationszeit wurde mit 4 g t-Butylhydroperoxid und 3 g Hydroxymethansulfinsäure 4 h chemisch nachbehandelt. Der Feststoffgehalt der erhaltenen Dispersion war 17,7%
Die Herstellung und Charakterisierung der Filme erfolgte, wie
oben angegeben. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgen
den Tabelle 4 zusammengestellt.
Die DSC-Analyse zeigt eine deutliche Verringerung der Glastempe
ratur beim Beispiel 14 gegenüber dem Vergleichsbeispiel 7. Ein
Schmelzpeak ist nicht zu beobachten. Das bedeutet, daß das Stea
rylacrylat copolymerisiert wurde.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten durch Emulsions
polymerisation von hydrophoben Monomeren (a) und gegebenen
falls wasserlöslichen Monomeren, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Polymerisation in Gegenwart wenigstens einer Verbin
dung (b) durchführt, die zum Aufbau einer supramolekularen
Struktur fähig ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Verbindung (b) eine Verbindung mit Cyclodextrinstruktur
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Molverhältnis von (a) : (b) im Bereich von 5000 : 1 bis 1 : 5
liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Verbindung mit Cyclodextrinstruktur α-, β-, γ- oder
δ-Cyclodextrine und/oder chemisch modifizierte Cyclodextrine,
insbesondere methyliertes Cyclodextrin, verwendet.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das wäßrige Medium neben Wasser auch eine
mit Wasser mischbare organische Flüssigkeit enthält.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Monomere (a) C₂- bis C₃₀-Alkyl
ester der Acrylsäure, C₁- bis C₃₀-Alkylester der Methacryl
säure, C₂- bis C₃₀-α-Olefine, C₁- bis C₂₀-Alkylvinylether,
Vinylester von C₂- bis C₂₀-Alkansäuren, N-C₁-C₃₀-Alkylsubsti
tuierte Acryl- und Methacrylamide, Styrol, Butadien, Isopren
oder Mischungen davon einsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Monomere (a) Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Butylacry
lat, t-Butylacrylat, t-Butylinethacrylat, 2-Ethylhexylacrvlat,
Laurylacrylat, Stearylacrylat, Hydrenolacrylat, Behenylacry
lat, Polyisobuten(meth)acrylat, Vinylacetat, Vinylstearat,
Isobuten, Hexen-1, Diisobuten, Dodecen-1, Octadecen-1, Poly
isobutene mit 3 bis 35 Isobuten-Einheiten, Styrol, Methylvi
nylether, Ethylvinylether, Stearylvinylether oder Mischungen
davon.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Monomere (a) auch vernetzend wirkende
Monomere umfassen.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man als wasserlösliche Monomere monoethy
lenisch ungesättigte C₃- bis C₅-Carbonsäuren, Acrylnitril, Vi
nylsulfonsäure, Acrylamidomethylpropansulfonsäure, Vinyl
phosphonsäure, N-Vinylformamid, Dialkylaminoethyl(meth)acry
late, Alkali-, Ammonium- oder quaternäre Ammoniumsalze der
genannten eine Säure- oder Aminogruppe enthaltenden Monomere
oder Mischungen der Monomere untereinander einsetzt.
10. Wäßrige Polymerdispersion, erhältlich nach einem Verfahren
nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
11. Wäßrige Polymerdispersion nach Anspruch 10, die eine mit Was
ser mischbare organische Flüssigkeit umfaßt, insbesondere ein
Polyol.
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