DE19547695A1 - Vorrichtung zum Schalten eines Getriebes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schalten eines Getriebes, insbe­ sondere in einem Kraftfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspru­ ches 1.

Eine derartige Vorrichtung zeigt beispielsweise die EP 0 170 132 B1, bei der allerdings unter Verwendung von drei Schaltzügen Vorwähl- und Schaltbe­ wegungen übertragen werden. Vergleichbar ist allerdings die Anwendung von nur Zug übertragenden Kabelzügen, die kostengünstiger und flexibler verlegbar sind und die in geringerem Maße Aggregateschwingungen auf den Schalthebel übertragen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine besonders einfach montier- und einstell­ bare Vorrichtung zu schaffen, die zudem eine leichtgängige und exakte Schaltung ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den weiteren Patentansprüchen entnehmbar.

Durch die Verwendung einer, insbesondere jedoch zweier Seilrollen in der Schaltbetätigung werden einfache, gelenkfreie Anschlüsse ermöglicht. Fer­ ner stellen die Seilrollen eine exakte Übertragung bei stets gleichem Über­ setzungsverhältnis sicher, da die bei Hebelübertragungen sich ergebenden Winkeländerungen entfallen. Die Seilrollen bewirken zudem eine leichtgän­ gige, nahezu reibungsfreie Vorrichtung, die baulich einfach und mit gerin­ gem Aufwand spielfrei und einstellbar ausgeführt sein kann.

Vorteilhaft kann ein Kabelabschnitt um eine der Seilrollen herumgeführt sein, so daß die faktisch beiden Kabelzüge baulich zu einem einzigen Ka­ belzug vereint sind. Dadurch wird ein verminderter Montage- und Bauauf­ wand erzielt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden mit weiteren Einzel­ heiten näher erläutert. Die schematische Zeichnung zeigt eine Vorrichtung zum Schalten eines Getriebes mit zwei Seilrollen und einem einzigen, die beiden Seilrollen verbindenden Kabelzug.

Mit 10 ist eine nur teilweise dargestellte Schaltkonsole bezeichnet, die an einem nicht dargestellten Boden der Karosserie eines Kraftfahrzeuges be­ festigt ist und in der ein Schalthebel 12 schwenkbar gelagert ist. Der Schalt­ hebel 12 ist dabei an einer Welle 14 befestigt, die in dem Gehäuse 16 der Schaltkonsole 10 drehbar gelagert ist. Ferner ist auf der Welle 14 eine erste Seilrolle 18 befestigt, die sich beim Verschwenken des Schalthebels 12 entsprechend mitdreht. In der Schaltkonsole 10 sind in bekannter Weise nicht dargestellte Rastierungen für den Schalthebel 12 für definierte Schalt­ positionen vorgesehen.

Auf der Zeichnung links ist ein Getriebe des Kraftfahrzeuges mit 20 ange­ deutet, aus dessen Getriebegehäuse eine Schaltwelle 22 herausragt, auf der eine zweite Seilrolle 24 befestigt ist.

Die beiden Seilrollen 18, 24 sind trieblich über einen flexiblen, nur auf Zug belastbaren Kabelzug miteinander verbunden, der sich aus einem inneren, flexiblen Kabel 26 und zwei Kabelhüllen 28, 30 zusammensetzt.

Das Kabel 26 (z. B. aus dünnen Stahldrähten gewickelt) trägt an seinem einen Ende einen Verankerungsstift 32, der formschlüssig in einer Quernut 34 der Seilrolle 18 gehalten ist. Von dort läuft das Kabel 26 in einer Um­ fangsnut 36 der Seilrolle 18 geführt zu einem ersten Widerlager 38 für die eine Kabelhülle 28, dann durch die Kabelhülle 28 hindurch zu einem zweiten Widerlager 40 für die Kabelhülle 28, wobei das Widerlager 40 an einer am Getriebe 20 befestigten Konsole 42 abgestützt ist. Anschließend verläuft das Kabel in einer Umfangsnut 44 der zweiten Seilrolle 24 geführt um die Seil­ rolle 24 herum, wobei auf dem entsprechenden freien Kabelabschnitt 26a ebenfalls ein Verankerungsstift 46 befestigt ist, der formschlüssig in einer entsprechenden Quernut 48 der Seilrolle 24 gehalten ist.

Über weitere Widerlager 50, 52 ist die zweite Kabelhülle 30 getriebe- und schaltkonsolenseitig abgestützt. Durch diese Kabelhülle 30 hindurch ist das Kabel 26 wieder in die Schaltkonsole 10 hineingeführt und über einen an seinem anderen Ende befestigten Verankerungsstift 54 in einer korrespon­ dierenden Quernut 56 der Seilrolle 18 gehalten. Eine die Seilrolle 18 teil­ weise umschließende Abdeckung 58, die nach der Montage des Kabelzuges aufgesetzt und an der Schaltkonsole 10 befestigt wird, stellt sicher, daß die Verankerungsstifte 32, 54 nicht aus der nach außen offenen Quernut 34 bzw. 56 herausrutschen können.

Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß bei einem Verschwenken des Schalt­ hebels 12 entsprechend dem eingezeichneten Doppelpfeil die Seilrolle 18 verdreht wird, wobei der jeweils auf Zug belastete Abschnitt des Kabelzuges die Drehung der Seilrolle 18 auf die Seilrolle 24 überträgt, wobei über die Schaltwelle 22 entsprechend geschaltet wird. Beispielsweise können da­ durch bei einem automatischen Getriebe die entsprechenden Fahrstufen angewählt werden.

Die Spielfreiheit sowie eine definierte Zuordnung der beiden Seilrollen 18, 24 zueinander kann beispielsweise durch eine Längeneinstellung der beiden Kabelhüllen 28, 30 erfolgen. Es kann aber auch die getriebeseitige Konsole 42 z. B. über Langlöcher verstellbar an dem Getriebegehäuse 20 befestigt sein, so daß die beiden Widerlager 40, 50 durch horizontales Verstellen die Spielfreiheit und durch vertikales Verstellen eine Drehwinkelpositionierung der beiden Seilrollen 18, 24 zueinander herzustellen. Ferner könnten die ei­ ne oder beide Seilrollen 18, 24 relativ zu den sie aufnehmenden Wellen 14, 22 verstellbar ausgeführt sein.

Ferner können ggf. eine oder beide Seilrollen oval oder nockenförmig aus­ geführt und definiert angeordnet sein, um unterschiedliche, veränderliche Übersetzungen zwischen dem Schalthebel und der Getriebewelle zu ver­ wirklichen.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Schalten eines Getriebes, insbesondere in einem Kraftfahrzeug, mit einem schwenkbar in einer Konsole gelagerten Schalthebel, der auf ein Übertragungselement wirkt, an dem zwei Kabel­ züge angeordnet sind, die durch gleichzeitige Betätigung in entgegenge­ setzten Richtungen Schaltvorgänge auslösen, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungselement eine Seilrolle (18, 24) ist, in die die beiden Kabelzüge (26, 28, 30) in entgegengesetzten Umfangsrichtungen einlau­ fen und verankert sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalt­ hebel (12) und die Seilrolle (14) an einer in der Konsole (10) drehbar gelagerten Welle (14) befestigt sind.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Schaltwelle (22) des Getriebes (20) ebenfalls eine Seilrolle (24) befestigt ist, an der die Kabelzüge (26, 28, 30) verankert sind.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kabel (26) mit zwei Kabelhülsen (28, 30) ver­ wendet ist und daß ein mittlerer freier Kabelabschnitt (26a) um eine Seil­ rolle (24) herum verlegt ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem freien Kabelabschnitt (26a) ein Verankerungselement (46) für die Seil­ rolle (24) festgelegt ist.

6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Kabelabschnitt (26a) an der getriebeseitigen Seilrolle (24) angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelzüge (26, 28, 30) und/oder zumin­ dest eine Seilrolle (18, 24) verstellbar in ihrer Länge bzw. Drehwinkelstel­ lung sind.