DE19547557A1 - Elektrische Klemmen mit steckbaren Querbrückern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft elektr. Klemmen mit steckbaren Querbrückern. Die Querbrücker be­ sitzen jeweils zwei oder mehrere Steckzungen in Form von Flachsteckern, die über einen Kopfsteg mechanisch und elektrisch mitein­ ander verbunden sind und die zum Zwecke der elektrischen Querverbindung in Steckaufnahmen verschiedener Klemmen einsteckbar sind. Die Klemmen sind benachbart zueinander aneinander­ gereiht und besitzen Stromschienen, die sich quer zur Richtung der Aneinanderreihung der Klemmen erstrecken und jeweils die Steckauf­ nahmen für die Steckzungen der Querbrücker aufweisen.

Klemmen mit Querbrückern dieser Art sind aus der DE 36 25 240 A1 bekannt. Die Querbrücker selbst sind im Detail in der DE 33 12 002 C1 beschrieben. Sie besitzen unterhalb ihres Kopfsteges eine kammzinkenartige Vielzahl von Steckzungen in Form von Flachsteckern, die um ca. 90° gegenüber dem Kopfsteg des Brückers verdreht sind, so daß ihre Flachebene zu­ mindest in etwa in Richtung der Aneinander­ reihung der Klemmen ausgerichtet ist und damit auch in der Erstreckungsrichtung der Strom­ schienen liegen. Die Stromschienen besitzen als Steckaufnahmen zum Einstecken der Steck­ zungen der Brücker Langlöcher, die in die Stromschienen in Form von Durchbrüchen einge­ stanzt sind.

Derartige Konstruktionen haben in der Her­ stellung und Verwendung gewisse Nachteile. Die Herstellung der Querbrücker mit den um 90° verdrehten Steckzungen erfordert zusätz­ lich zum Stanzvorgang einen Verdrehvorgang, der die als Massenartikel zu fertigenden Querbrücker verteuert. Zudem schwächen die in der Stromschiene als Durchbrüche vor­ handenen Steckaufnahme die Stromschiene mechanisch und verringern deren Stromleitungs­ querschnitt, so daß z. B. die in der Praxis vielfach geforderten hohen Stromstärken für Klemmen dieser Art bei einer gleichzeitig ge­ wünschten schmalen Bauweise der Klemmen (und damit auch der Stromschienen) nicht verwirk­ licht werden können.

Zur Lösung dieser Probleme sieht die Erfindung vor, daß die Steckaufnahmen der Stromschiene in Art eines Buchsenkontaktes durch zwei ein­ ander gegenüberstehende Klemmbacken gebildet sind, die in einem Stück mit der Stromschiene und als seitliche Materialansätze zu dieser aus einem flachen Bandmaterial ausgestanzt und durch Faltung der Materialansätze in eine Position oberhalb der Stromschiene gebracht worden sind derart, daß sich der zwischen den Klemmbacken des Falt-Buchsenkontaktes gebildete Steckschlitz in Richtung der Aneinanderreihung der Klemmen erstreckt.

Es ist fertigungstechnisch sehr viel vorteil­ hafter, Faltvorgänge nachfolgend und/oder gleich­ zeitig mit dem Ausstanzen der Stromschiene aus­ zuführen, da die Stromschiene ohnehin je nach Art der Leiteranschlüsse solchen fertigungs­ technischen Stanz- und Verformungsvorgängen unterworfen ist. Wie anhand der späteren Figuren­ beschreibung noch deutlicher erkennbar wird, sind dabei auch zusätzliche Materialeinsparungen möglich, da das in einer bestimmten Bandbreite den Stanz­ automaten durchlaufende Bandmaterial besser ge­ nutzt werden kann, indem in einem Stück mit der Stromschiene und seitlich angeformt an dieser der Materialansatz für den Falt-Buchsenkontakt gleich mit ausgestanzt wird und dadurch Freiräume im Bandmaterial genutzt werden, die sonst als Ab­ fall bei der Stromschienen-Ausstanzung anfallen.

Aus der Anformung der Falt-Buchsenkontakte direkt an die Stromschiene in der Weise, daß sich der zwischen den Klemmbacken des Falt-Buchsen­ kontaktes gebildete Schlitz zum Ein­ stecken der Steckzungen der Brücker in Richtung der Aneinanderreihung der Klemmen erstreckt, resultiert der weitere Vorteil, daß die Brücker durch einfachste Ausstanzung aus einem Blech­ material und ohne weitere Verformungs- oder Verdrehvorgänge gefertigt werden können. Bei einem Massenartikel ist das ein erheblicher Fertigungsvorteil.

Für die Konstruktion der Stromschienen ergibt sich nach der Lehre der Erfindung auch der Vor­ teil, daß die Stromschienenstruktur infolge der seitlichen einstückigen Anformung und Aufkantung der Materialansätze für den Falt-Buchsenkontakt eine zusätzliche Aussteifung (Erhöhung des Biege­ widerstandes) erfährt, so daß die Lagerung und Abstützung der Stromschienenstruktur in dem Iso­ lierstoffgehäuse der Klemmen vereinfacht werden kann.

Letztlich schwächt der seitlich an die Strom­ schiene angeformte und oberhalb der Stromschiene positionierte Falt-Buchsenkontakt auch nicht den stromleitenden Querschnitt der Stromschiene, so daß diese in ihrer Breite relativ schmal ausge­ bildet werden kann, jedenfalls sehr viel schmaler als die bisherigen Stromschienen, bei denen die Steckaufnahmen für die Steckzungen der Querbrücker in Form von Durchbrüchen in der Stromschiene gebildet sind. Dementsprechend können nach der Lehre der Erfindung extrem schmale Klemmen mit hoher Strombelastbarkeit gebaut werden.

Die Stromschienen mit den Falt-Buchsenkontakten und auch die Querbrücker insgesamt werden nach den Unteransprüchen 2 und 3 vorzugsweise aus einem vorverzinnten Bandmaterial ausgestanzt. Neben dem Vorteil einer korrosionsgeschützten Oberfläche verbessert das auch den Stromüber­ gang zwischen den Steckzungen der Querbrücker und den Klemmbacken der Falt-Buchsenkontakte. Zudem erübrigt sich jede galvanische o. dgl. Nach­ behandlung der fertig aus den Werkzeugen fallenden Teile.

Für die bessere Handhabung der Querbrücker beim Einstecken oder Lösen in bzw. aus den Steckauf­ nahmen ist gemäß Anspruch 4 vorgesehen, daß die Querbrücker in ihrem Kopfsteg Einkerbungen zum Ansetzen der Klinge eines Schraubendrehers auf­ weisen.

Für den Fall, daß benachbart in Linie gesetzte Brücker unterschiedliche elektrische Potentiale führen, ist gemäß Anspruch 5 vorgesehen, daß die Querbrücker an den Enden ihres Kopfsteges Schulter­ schrägen aufweisen, um ausreichende Luft- und Kriechstrecken voneinander einzuhalten.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Er­ findung anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 + Fig. 4 erfindungsgemäße Klemmen,

Fig. 2 + Fig. 5 Bandmaterial mit den Konturen der Ausstanzung,

Fig. 3 in vergrößerter Darstellung einen Falt-Buchsenkontakt,

Fig. 6 verschiedene Querbrücker,

Fig. 7 eine vergrößerte Ansicht des Kopfsteges eines Querbrückers.

Der in Fig. 1 auf der Tragschiene 10 aufgerastete Klemmenblock besteht aus Einzelklemmen 11, die jeweils eine Stromschiene 12 mit Stromschienen-Teil­ stücken 13 aufweisen, wobei auf den Strom­ schienen-Teilstücken 13 jeweils eine Federkraft­ klemme 14 angeordnet ist, die gemeinsam mit dem zugeordneten Stromschienen-Teilstück 13 eine Leiteranschlußklemmstelle für einen elektrischen Leiter (nicht dargestellt) bildet, der durch die Leitereinführungsöffnung 15 in dem Isolierstoff­ gehäuse 16 der Klemme der Leiteranschlußklemm­ stelle zugeführt wird. Derartige Konstruktionen sind bekannt. Die jeweiligen Stromschienen-Teil­ stücke 13 werden in bekannter Weise in einem Stück mit der Stromschiene 12 aus einem Band­ material mit der Breite B (siehe Fig. 2) ausge­ stanzt.

Nach der Lehre der Erfindung besitzt die Strom­ schiene 12 sogenannte Falt-Buchsenkontakte 17 zum Einstecken der Steckzungen 18 der in Fig. 6 dargestellten Querbrücker 19 bis 22. Ein solcher Falt-Buchsenkontakt ist in Fig. 3 vergrößert dargestellt. Er ist in einem Stück mit der Stromschiene 12 aus dem Materialstreifen (siehe Fig. 2) ausgestanzt und durch Faltung in eine Position oberhalb und innerhalb der Außenkonturen der Stromschiene 12 gebracht worden derart, daß sich der zwischen den Klemmbacken 23 und 24 ge­ bildete Steckschlitz 25 in Richtung der Aneinander­ reihung der Klemmen erstreckt.

Fig. 2 zeigt, daß die an die Stromschienen 12 ein­ stückig angeformten Materialansätze fuhr den Falt-Buchsenkontakt 17 problemlos und unter Ausnutzung der vorhandenen Freiräume des Bandmaterials mit der Breite B aus demselben Bandmaterial ausgestanzt werden können, das fertigungstechnisch ohnehin für die Ausstanzung der bisher üblichen Stromschienen 12 mit den Stromschienen-Teilstücken 13 verbraucht worden ist.

Die Darstellungen in Fig. 1 und 2 zeigen eine be­ sonders schmale Bauweise einer erfindungsgemäßen Klemme mit einer entsprechend schmalen Strom­ schiene 12, die zwei Brückungspfade 26 und 27 be­ sitzt, in denen pro Stromschiene jeweils immer nur ein Falt-Buchsenkontakt 17 vorhanden ist.

Demgegenüber zeigen die Fig. 4 und 5 eine er­ findungsgemäße Klemme in einer etwas breiteren Bauweise, die nur einen Brückungspfad 28 auf­ weist, in dem pro Stromschiene jeweils zwei Falt-Buchsenkontakte 29 und 30 vorgesehen sind. Die Bauweise jedes dieser Falt-Buchsenkontakte ent­ spricht der in Fig. 3 gezeigten Bauweise.

Fig. 6 verdeutlicht die Querbrücker, die durch einfache Ausstanzung aus einem Materialstreifen hergestellt sind und die je nach Bedarf zwei Steckzungen (Brücker 19), vier Steckzungen (Brücker 20), sechs Steckzungen (Brücker 21 und 22) besitzen. Dabei demonstriert der dar­ gestellte Brücker 22, daß auch Teilungssprünge möglich sind, d. h. zwei benachbarte Steckzungen desselben Brückers in einem größeren Abstand zu­ einander angeordnet sind, so daß eine dazwischen­ liegende Klemme mit einem solchen Brücker über­ sprungen wird.

Fig. 7 zeigt den Blick auf eine Stirnseite des Kopfsteges 31 der dargestellten Querbrücker. Erkennbar sind die Seiteneinkerbungen 32 und die Kopfkerbe 33, die ein sauberes Ansetzen der Klinge eines Schraubendrehers 34 ermöglichen, der (wie in Fig. 1 dargestellt) zum tiefen, berührungsgeschützten Einstecken der Quer­ brücker in den in dem Isolierstoffgehäuse der Klemmen versenkt angeordneten Brückungspfad 26 benutzt wird und der die Seiteneinkerbungen 32 untergreifen kann, wenn die gesteckten Quer­ brücker mittels einer Hebelbewegung des Schrauben­ drehers wieder gelöst werden sollen.

Claims (6)

1. Elektr. Klemmen mit steckbaren Querbrückern,

• - die Querbrücker besitzen jeweils zwei oder mehrere Steckzungen in Form von Flachsteckern, die über einen Kopfsteg mechanisch und elektrisch miteinander verbunden sind und die zum Zwecke der elektrischen Querverbindung in Steckauf­ nahmen verschiedener Klemmen einsteckbar sind,
• - die Klemmen sind benachbart zueinander aneinander­ gereiht und besitzen Stromschienen, die sich quer zur Richtung der Aneinanderreihung der Klemmen erstrecken und jeweils die Steckaufnahmen für die Steckzungen der Querbrücker aufweisen,

dadurch gekennzeichnet,

• - daß die Steckaufnahmen in Art eines Buchsen­ kontaktes (17, 29, 30) durch zwei einander gegenüberstehende Klemmbacken (23, 24) gebildet sind,
• - die in einem Stück mit der Stromschiene (12) und als seitliche Materialansätze zu dieser aus einem flachen Bandmaterial ausgestanzt und durch Faltung der Materialansätze in eine Position oberhalb der Stromschiene gebracht worden sind,
• - derart, daß sich der zwischen den Klemmbacken des Falt-Buchsenkontaktes gebildete Steck­ schlitz (25) in Richtung der Aneinanderreihung der Klemmen erstreckt.

2. Klemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

• - daß die Stromschiene (12) mit den Falt-Buchsen­ kontakten (17, 29, 30) aus einem vorverzinnten Bandmaterial ausgestanzt ist.

3. Klemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

• - daß die Querbrücker (19 bis 22) mit ihren je­ weiligen Steckzungen (18) und ihrem Kopf­ steg (31) in einem Stück aus einem vorverzinnten Bandmaterial ausgestanzt sind.

4. Klemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

• - daß die Querbrücker in ihrem Kopfsteg (31) Einkerbungen (32, 33) zum Ansetzen der Klinge eines Schraubendrehers (34) aufweisen.

5. Klemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

• - daß die Querbrücker an den Enden ihres Kopf­ steges Schulterschrägen aufweisen.