DE19546063C1 - Betätigungseinrichtung zum Entriegeln wenigstens eines schwenkbaren Deckels eines Fahrzeuges, insbesondere Kraftfahrzeuges - Google Patents
Betätigungseinrichtung zum Entriegeln wenigstens eines schwenkbaren Deckels eines Fahrzeuges, insbesondere KraftfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Betätigungseinrichtung zum Entriegeln wenigstens
eines schwenkbaren Deckels eines Fahrzeuges, insbesondere Kraftfahrzeuges gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 43 29 997 A1 geht eine eine gute Funktion aufweisende
Betätigungseinrichtung zum Entriegeln wenigstens eines schwenkbaren Deckels eines
Fahrzeuges, insbesondere Kraftfahrzeuges hervor, wobei die beiden verschwenkbaren
Betätigungsgriffe an einem gemeinsamen Gehäuse drehbar gelagert sind. Das
Gehäuse ist an der Innenseite des Schwellers angebracht. Bei dieser Anordnung ist
zwischen den beiden Betätigungsgriffen im Gehäuse ein Zylinderschloß angeordnet,
um bei offenem Fahrzeug und verriegeltem Zylinderschloß ein ungewolltes Öffnen der
Deckel zu verhindern (Diebstahlschutz). Der vordere Betätigungsgriff ist bei dieser
Anordnung dem hinteren Deckel und der hintere Betätigungsgriff dem vorderen Deckel
zugeordnet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Betätigungseinrichtung der eingangs genannten
Gattung so weiterzubilden, daß sie einfach und kostengünstig herstellbar und
montierbar ist, wobei die Aufwendungen zur Erzielung eines Diebstahlschutzes
reduziert werden können. Ferner soll sich die Betätigungseinrichtung harmonisch in die
Innenausstattung des Fahrzeuges einfügen und es soll eine ergonomisch verbesserte
Betätigungseinrichtung geschaffen werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst. Weitere, die Erfindung in vorteilhafter Weise
ausgestaltende Merkmale enthalten die Unteransprüche.
Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß durch
die Integration des Gehäuses der Betätigungseinrichtung in eine langgestreckte innere
Schwellerblende eine Reduzierung der benötigten Bauteile erfolgt, wodurch eine
einfache und kostengünstige Fertigung und Montage erzielt wird.
Die Betätigungseinrichtung ist ergonomisch günstig in Reichweite des Fahrersitzes
angeordnet und für den Benutzer logisch aufgebaut, d. h. bei Betätigen des vorderen
Betätigungsgriffes wird auch der vordere Deckel entriegelt. Ebenso verhält es sich mit
dem hinteren Betätigungsgriff, der dem hinteren Deckel zugeordnet ist.
Darüberhinaus fügt sich die innere Schwellerblende mit der integrierten
Betätigungseinrichtung harmonisch in die Innenausstattung des Fahrzeuges ein.
Die nach außen ragenden Anformungen an den freien Enden der Betätigungsgriffe
bewirken einen kostengünstigen, wirksamen Diebstahlschutz, da sie die angrenzende
Fahrzeugtür bzw. deren Innenverkleidung abschnittsweise untergreifen, wodurch ein
Hochschwenken der Betätigungsgriffe nur bei geöffneter Tür möglich ist. Auf ein
teures Zylinderschloß innerhalb des Gehäuses als Diebstahlschutz kann somit
verzichtet werden.
Die beiden Betätigungsgriffe verlaufen in ihrer Ruhestellung oberflächenbündig mit den
angrenzenden Abschnitten der Schwellerblende, so daß ein Fahrzeuginsasse beim
Einsteigen in das Fahrzeug nicht an den Betätigungsgriffen hängenbleiben kann oder
sie beschädigt. Die von der Innenseite her zugänglichen Griffmulden an den
Schwellerblenden erleichtern das Hochschwenken der Betätigungsgriffe beim
Entriegeln der Deckel.
Ferner ist an der Schwellerblende auf der dem Fahrgastraum zugekehrten Seite ein
Aufnahmeraum vorgesehen, in den eine Schaltereinheit einsetzbar ist. Die
Schaltereinheit umfaßt mehrere Memoryschalter sowie zumindest eine
Speichereinheit, um auf Knopfdruck die gewünschte Sitzposition eines elektrisch
verstellbaren Sitzes für unterschiedliche Sitzbenutzer abrufen zu können. Die
Schaltereinheit ist auch bei geschlossener Tür bedienbar und seitlich innenliegend
neben den beiden Betätigungsgriffen angeordnet. Die Schwellerblende ist
symmetrisch ausgebildet und kann daher für Links- und Rechtslenkerfahrzeuge
verwendet werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht von schräg hinten auf einen Personenkraftwagen
mit oben offener Karosserie und einer Einrichtung zum Ent- und Verriegeln von
zumindest zwei beabstandeten Hauben,
Fig. 2 eine Ansicht von oben auf die gemeinsame Betätigungseinrichtung,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2 in größerem Maßstab,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 2 in größerem Maßstab,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 2 in größerem Maßstab und
Fig. 6 eine Ansicht von der Seite auf die Betätigungseinrichtung.
In Fig. 1 ist ein durch ein offenes Cabriolet gebildetes Kraftfahrzeug 1 dargestellt,
dessen Aufbau 2 seitliche Türen 3, einen eine Windschutzscheibe 4 aufnehmenden
Windschutzscheibenrahmen 5, einen im Bugbereich 6 angeordneten ersten Deckel 7
sowie einen im Heckbereich 8 vorgesehenen zweiten Deckel 9 aufweist. Zum Ent- und
Verriegeln der beiden schwenkbaren Deckel 7, 9 ist eine Einrichtung 10 vorgesehen,
die von einem Fahrgastraum 11 des oberhalb einer Gürtellinie 12 offen ausgebildeten
Kraftfahrzeuges 1 aus betätigbar ist. Jeder Haube 7, 9 ist ein herkömmliches Schloß
13, 14 zugeordnet, wobei jedes Schloß 13, 14 über ein Verbindungselement 15, 16
mit einer gemeinsamen Betätigungseinrichtung 17 verbunden ist. Die
Verbindungselemente 15, 16 werden im Ausführungsbeispiel durch Bowdenzüge
gebildet. Sie können jedoch auch als Gestänge oder dergleichen ausgebildet sein.
Die gemeinsame Betätigungseinrichtung 17 ist an der dem Fahrgastraum 11
zugekehrten Seite eines seitlich außenliegenden Längsträgers (Schweller 18)
angebracht und umfaßt ein Lagergehäuse 19, das Betätigungsgriffe 20, 21 für die
Deckel 7, 8 aufnimmt (Fig. 2 bis 4).
Erfindungsgemäß ist das Lagergehäuse 19 einstückig mit einer langgestreckten
inneren Schwellerblende 22 ausgebildet. Die innere Schwellerblende 22 erstreckt sich
über einen wesentlichen Teil der Längserstreckung eines unteren Türausschnittes 23,
wobei das Lagergehäuse 19 etwa in einem mittleren Bereich der Längserstreckung
der Schwellerblende 22 ausgebildet ist.
Gemäß den Fig. 3 und 4 deckt die innere Schwellerblende 22 einen Teilbereich der
Oberseite des Schwellers 18 und einen Teilbereich der dem Fahrgastraum 11
zugekehrten aufrechten Innenverkleidung 24 ab, wobei die Innenverkleidung 24 durch
einen Teppichboden gebildet wird. Der der Tür 3 zugekehrte äußere Rand 25 der
inneren Schwellerblende 22 liegt auf einem schwellerseitig befestigten
Türdichtungsprofil 26 auf, das auf einen sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden
Flansch 27 des Schwellers 18 aufgesteckt ist.
Der dem Fahrgastraum 11 zugekehrte, nach unten gezogene Rand 28 der profilierten
Schwellerblende 22 liegt unter Vorspannung am seitlichen Teppichboden auf. Die
Schwellerblende 22 liegt örtlich an einem darunterliegenden Abstützteil 29 auf und ist
an diesem lösbar befestigt. Im Bereich der beiden langgestreckten Betätigungsgriffe
20, 21 weist die Schwellerblende 22 einen kanalförmigen, nach unten gezogenen
Aufnahmeabschnitt 30 auf, der das Lagergehäuse 19 bildet. Beide Betätigungsgriffe
20, 21 sind benachbart einer querverlaufenden Symmetrieebene A-A der
Schwellerblende 22 an beabstandeten Wandungen 31, 32 des kanalförmigen
Aufnahmeabschnitts 19 um etwa horizontale, querverlaufende Drehachsen 33, 34
schwenkbar gelagert. Die beiden Betätigungsgriffe 20, 21 sind in
Fahrzeuglängsrichtung gesehen hintereinander liegend an der Schwellerblende 22
angeordnet, wobei die freien Enden der Betätigungsgriffe 20, 21 in entgegengesetzte
Richtungen zeigen.
Aus ergonomischen Gründen ist der in Fahrtrichtung gesehen vorneliegende
Betätigungsgriff 20 dem vorderen Deckel 7 und der hintere Betätigungsgriff 21 dem
hinteren Deckel 8 zugeordnet.
Erfindungsgemäß weist jeder Betätigungsgriff 20, 21 an seinem der Symmetrieebene
A-A abgekehrten freien Ende eine zur Fahrzeugaußenseite hin gerichtete Anformung
35, 36 auf, die bei geschlossener seitlicher Tür 3 abschnittsweise eine innere
Türverkleidung 37 untergreift. Dadurch wird bei geschlossener und versperrter Tür 3
ein Hochschwenken der Betätigungsgriffe 20, 21 und somit ein Entriegeln der Deckel
7, 9 verhindert.
An der Schwellerblende 22 ist im Bereich der etwa rechtwinkelig zur langgestreckten
Schwellerblende verlaufenden Anformung 35, 36 jedes Betätigungsgriffes 20, 21 eine
nach unten gerichtete Einprägung vorgesehen, die der Kontur der Anformung 35, 36
angepaßt ist.
Jede Anformung 35, 36 schließt etwa bündig mit dem äußeren Rand 25 der
Schwellerblende 22 ab.
Benachbart den freien Enden der Betätigungsgriffe 20, 21 sind auf der dem
angrenzenden Sitz 40 zugekehrten Seite der Schwellerblende 22 von innen her
zugängliche Griffmulden 38, 39 ausgeformt, um eine gute Handhabung der
Betätigungsgriffe 20, 21 zu gewährleisten.
In ihren etwa horizontalen Ruhestellungen B verlaufen beide Betätigungsgriffe 20, 21
oberflächenbündig zu den angrenzenden Abschnitten der Schwellerblende 22. Zum
Entriegeln der Deckel 7, 9 werden die Betätigungsgriffe 20, 21 bei geöffneter Tür 3
nach oben in eine Wirkstellung C verschwenkt (Fig. 6). Die querverlaufenden
Einprägungen münden innenseitig in die angrenzenden Griffmulden 38, 39 ein. Die
Griffmulden 38, 39 überragen die Betätigungsgriffe 20, 21 nach vorne bzw. hinten hin
um ein Maß "d".
Zwischen den beiden Griffmulden 38, 39 weist die Schwellerblende 22 auf der dem
Sitz 40 zugekehrten Seite einen hochgezogenen Abschnitt 41 auf, unter dem ein
Aufnahmeraum 42 für eine Schaltereinheit 43 vorgesehen ist. Die Schaltereinheit 43
umfaßt mehrere Memoryschalter 44 und zumindest eine Speichereinheit 45 für
wenigstens einen elektrisch verstellbaren Sitz.
Im Ausführungsbeispiel weist die Schaltereinheit 43 drei Memoryschalter auf, d. h. für
drei unterschiedliche Sitzbenutzer wird auf Knopfdruck die einmal gespeicherte, zuvor
richtig eingestellte Sitzposition abgerufen und sodann automatisch eingestellt.
Falls keine Schaltereinheit 43 in den Aufnahmeraum 41 eingesetzt wird, kann dieser
durch eine nicht näher dargestellte Blindabdeckung nach oben hin verschlossen
werden.
In der Draufsicht gesehen weist die Schwellerblende 22 im mittleren Bereich ihrer
Längserstreckung ihre größte Breite auf. Zu den beiden Enden hin verjüngt sich die
Schwellerblende 22 auf der dem Fahrgastraum 11 zugekehrten Seite ein wenig. Die
Schwellerblende 22 ist symmetrisch zu der querverlaufenden Symmetrieebene A-A
ausgebildet und kann sowohl für Links- als auch für Rechtslenkerfahrzeuge verwendet
werden. Die Schaltereinheit 43 ist ebenfalls symmetrisch zur Symmetrieebene A-A
ausgebildet.
Anstelle der Betätigungseinrichtung 17 kann auch ein trogförmiges Ablagebehältnis in
die Schwellerblende 22 integriert sein. Ferner kann der obere äußere Bereich des
Schwellers 18 mit einer weiteren Blende zumindest abschnittsweise verkleidet werden.
Die Anlenkung der Verbindungselemente 15, 16 an den Betätigungsgriffen 20, 21
erfolgt oberhalb der Drehachsen 33, 34 und um einen Winkel α von etwa 30° versetzt
zu einer durch die Drehachse 33, 34 verlaufenden Vertikalebene 46, 46′ bei 47, 48.
Ein der Betätigungseinrichtung 17 zugekehrtes Ende der Bowdenzughülle ist bei 49,
49′ an einen Haltesteg 50, 50′ des Lagergehäuses 19 in Lage gehalten.
Claims (10)
1. Betätigungseinrichtung zum Entriegeln wenigstens eines schwenkbaren Deckels
eines Fahrzeuges, insbesondere Kraftfahrzeuges, die an der Innenseite eines
Schwellers angeordnet ist und ein Lagergehäuse und zumindest einen schwenkbaren
Betätigungsgriff umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagergehäuse (19)
einstückig mit einer langgestreckten inneren Schwellerblende (22) ausgebildet ist und
daß der zumindest eine schwenkbare Betätigungsgriff (20, 21) an seinen freien Enden
eine zur Fahrzeugaußenseite gerichtete Anformung (35, 36) aufweist, die bei
geschlossener Fahrzeugtür (3) eine innere Türverkleidung (37) abschnittsweise
untergreift, dergestalt, daß ein Hochschwenken des Betätigungsgriffes (20, 21) und
somit ein Entriegeln des Deckels (7, 9) verhindert wird.
2. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Betätigungseinrichtung (17) zwei Betätigungsgriffe (20, 21) aufweist, wobei der in
Fahrtrichtung gesehene vordere Betätigungsgriff (20) einem vorderen Deckel (7) und
der hintere Betätigungsgriff (21) einem hinteren Deckel (9) zugeordnet sind.
3. Betätigungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungsgriffe (20, 21) nur bei geöffneter Fahrzeugtür (3) von ihrer etwa
horizontalen Ruhestellung (B) in die hochgeschwenkte Wirkstellung (C) verschwenkbar
sind.
4. Betätigungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
an der inneren Schwellerblende (22) auf der dem Fahrgastraum (11) zugekehrten Seite
seitlich neben den Lagerabschnitten für die Betätigungsgriffe (20, 21) ein
Aufnahmeraum (41) vorgesehen ist, in den eine Schaltereinheit (43) einsetzbar ist,
wobei die Schaltereinheit (43) auch bei geschlossener Tür (3) betätigbar ist.
5. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltereinheit (43) mehrere Memoryschalter (44) und zumindest eine Speichereinheit
(45) für wenigstens einen elektrisch verstellbaren Sitz umfaßt.
6. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
Schwellerblende (22) einen Teilbereich der Oberseite des Schwellers (18) und einen
Teilbereich der dem Fahrgastraum (11) zugekehrten aufrechten Innenverkleidung (25)
abdeckt.
7. Betätigungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Schwellerblende (22) abschnittsweise auf einem darunterliegenden, am
Schweller befestigten Abstützteil (29) aufliegt und an diesem lösbar in Lage gehaften
ist.
8. Betätigungseinrichtung nach einem oder mehreren Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß an der inneren Schwellerblende (22) auf der dem angrenzenden
Sitz (40) zugekehrten Seite im Bereich der freien Enden der Betätigungsgriffe (20, 21)
Griffmulden (38, 39) ausgebildet sind.
9. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwellerblende (22) im Bereich der endseitigen Anformungen (35, 36) der
Betätigungsgriffe (20, 21) korrespondierende Einprägungen aufweist.
10. Betätigungseinrichtung nach einem oder mehreren Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Betätigungsgriffe (20, 21) in ihrer etwa horizontalen
Ruhestellung (B) oberflächenbündig zu den angrenzenden Abschnitten der
Schwellerblende (22) verlaufen.
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