DE19546001A1 - Scharniergehalterte Abdeckklappe für eine Airbag-Anordnung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Abdeckklappe für das Gaskissen einer Fahrzeuginsassen-Aufprallschutzvorrichtung, wobei die Abdeckklappe über wenigstens ein Scharnier schwenkbar an einem fahrzeugfesten Teil, insbesondere Instrumentenbrett gehalten und an seinem weiteren Umfangsbereich mit dem Instrumentenbrett durch aufreißbare Gestaltungen verbunden ist.

Eine Abdeckklappe mit den gattungsgemäßen Merkmalen ist aus der DE 38 00 652 C2 bekannt; die Abdeckklappe ist an ihrer einen Seitenkante über zwei herkömmliche Scharniere schwenkbar mit dem Instrumentenbrett eines Fahrzeuges verbunden, wobei an der der Scharnierverbindung gegenüberliegenden Seitenkante durch den Druck des sich im Auslösefall aufblasenden Gaskissens abreißbare Verbindungen zwischen der Abdeckklappe und dem Instrumentenbrett bestehen. Die Abdeckklappe ist dabei so an das Instrumentenbrett angepaßt, daß sie mit ihrer der Scharnierverbindung gegenüberliegenden Seite gegen den zugeordneten Rand der in dem Instrumentenbrett ausgesparten Öffnung zur Aufnahme des Gaskissens beziehungsweise des dieses beinhaltenden Behälters gelegt und somit die öffnende Klappbewegung der Abdeckklappe nicht behindert ist.

Soll eine derartige, im Auslösefall aufschwenkbare Abdeckklappe bündig in ein Instrumentenbrett beziehungsweise sonstiges fahrzeugfestes Teil eingepaßt sein, so besteht das Problem, daß eine vergleichsweise große Kraft aufzubringen ist, um die wegschwenkende Kante der Abdeckklappe von dem Rand der die Abdeckklappe bündig aufnehmenden Öffnung im Instrumentenbrett freizubekommen. Zur Lösung dieses Problems ist es aus der DE 40 22 881 A1 bekannt, die Abdeckklappe so an dem Instrumentenbrett zu haltern, daß im Auslösefall die Abdeckklappe zunächst eine translatorische Bewegung in Richtung des Fahrzeuginneren vollführt, so daß die Abdeckklappe aus der sie bündig aufnehmenden Öffnung im Instrumentenbrett heraustritt und erst im Anschluß daran die Aufschwenkbewegung der Abdeckklappe um die sie haltenden Teile erfolgt. Im einzelnen weist die bekannte Abdeckklappe hierzu in die Aufnahmeöffnung für einen das Gaskissen aufnehmenden Behälter hineinreichende, plattenförmige Anbringungsteile auf, die mit der zugeordneten Außenwand des Behälters überlappen; die Verbindung von Anbringungsteilen der Abdeckklappe und Außenwand des Behälters geschieht über in in den Anbringungsteilen angeordneten langgestreckten Durchgangsöffnungen eingreifende Befestigungsmittel, so daß über die Bewegung der Befestigungsmittel in den Durchgangsöffnungen eine translatorische Relativbewegung der Abdeckklappe gegenüber dem Behälter ermöglicht ist.

Im Auslösefall haben die Anbringungsteile nach deren translatorischer Verschiebung gegenüber der Behälterwandung anschließend eine scharnierähnliche Funktion, da sie durch Verbiegung das Aufschwenken der Abdeckklappe ermöglichen.

Mit dieser Lösung ist der Nachteil verbunden, daß aufgrund der Verbindung zwischen der Abdeckklappe beziehungsweise deren Anbringungsteilen und dem Behälter jeweils eine Abstimmung zwischen der Abdeckklappe und dem Behälter beziehungsweise der Öffnung in dem Instrumentenbrett gegeben sein muß, so daß eine beliebige Zuordnung von Gaskissen- Behälter und Abdeckklappe beziehungsweise Instrumentenbrett nicht gegeben ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Abdeckklappe mit den gattungsgemäßen Merkmalen einer Scharnierverbindung derartig zu verbessern, daß eine bündige Einpassung der scharniergehalterten Abdeckklappe in eine Öffnung in dem fahrzeugfesten Teil gegeben ist.

Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.

Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, daß das Scharnier als unter Verformung in eine gestreckte Lage überführbares und bei Streckung die Schwenkbewegung zulassendes Streckglied ausgebildet ist. Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, daß die Funktionen der translatorischen Verschiebung und rotativen Aufschwenkung der Abdeckklappe gegenüber dem fahrzeugfesten Teil in einem einzigen Scharnierbauteil vereinigt sind, welches eine beliebige Anordnung von Instrumentenbrett-Öffnung, Behälter für das Gaskissen und Abdeckklappe erlaubt; auch soweit das Scharnier nicht nur mit dem fahrzeugfesten Teil, sondern auch mit dem Behälter zur Aufnahme des Gaskissens verbunden sein kann, ist eine gegenseitige Anpassung der Bauteile nicht notwendig. Ein besonderer Vorteil der Erfindung ergibt sich ferner daraus, daß das erfindungsgemäße Scharnier zusätzliche eine Stoßdämpferfunktion aufweist, weil durch die bei der translatorischen Bewegung auftretende Verformung des Scharniers Energie absorbiert wird, und damit ist vermieden, daß bei einem zu großen Öffnungsdruck das Scharnier abreißt und die dann von dem Instrumentenbrett freikommende Abdeckklappe Verletzungen der Insassen mit sich bringen kann.

Die Funktionen des erfindungsgemäßen Scharniers, nämlich die Translation, die Rotation und die Energieaufnahme können durch die Wahl des Materials für die Herstellung des Scharniers, die Bemessung der Materialstärke und die Formgebung für das Scharnier im einzelnen gesteuert werden.

Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß das Scharnier als Lasche mit an zwei gegenüberliegenden Seiten vorgesehenen Befestigungen an der Abdeckklappe einerseits und an dem fahrzeugfesten Teil andererseits ausgebildet ist, wobei der zwischen den gegenüberliegenden Befestigungen gelegene Bereich eine den Streckweg beinhaltende Stauchungsgestaltung aufweist; hiermit ist in vorteilhafter Weise eine einfache Fertigung des Scharniers verbunden.

Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, daß das laschenartige Scharnier eine rahmenförmige Gestalt mit einer Mittenöffnung aufweist und daß die Stauchungsgestaltung in den zwischen den Befestigungen verlaufenden Seitenschenkeln des rahmenförmigen Scharniers angeordnet ist; hierbei kann das Scharnier in gestrecktem Zustand eine V-Form mit an der Spitze des V einerseits und an der gegenüberliegenden Seite andererseits vorgesehenen Befestigungen aufweisen.

Nach Ausführungsbeispielen der Erfindung kann alternativ die Stauchungsgestaltung entweder in der Ebene des laschenförmigen Scharniers oder aber in einer dazu senkrechten Ebene ausgebildet sein.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:

Fig. 1 eine Anordnung von Instrumentenbrett und Abdeck­ klappe bei geschlossener Abdeckklappe,

Fig. 1a in einer Einzeldarstellung das zu der Anordnung gemäß Fig. 1 gehörige Scharnier,

Fig. 2 die Anordnung gemäß Fig. 1 am Ende der translatorischen Bewegung der Abdeckklappe,

Fig. 2a das Scharnier gemäß Fig. 1a in seiner gestreckten Stellung entsprechend der in Fig. 2 dargestellten Lage der Abdeckklappe,

Fig. 3 die Anordnung gemäß Fig. 1 und 2 bei aufgeschwenkter Abdeckklappe.

Wie sich aus Fig. 1 ergibt, ist in einem Instrumentenbrett 10 eines Kraftfahrzeuges eine Öffnung 11 ausgebildet, in welcher mittels einer Halterung 12 ein Behälter 13 für ein nicht dargestelltes Gaskissen gehaltert ist; die Öffnung 11 ist über eine bündig zwischen die zugeordneten Randbereiche des die Öffnung 11 einfassenden Instrumentenbretts 10 eingepaßte Abdeckklappe 14 verschlossen, wobei die Abdeckklappe 14 mittels wenigstens eines Scharniers 15 an dem Instrumentenbrett 10 gehaltert ist.

Die Form des Scharniers 15 ergibt sich im einzelnen aus Fig. 1a; das Scharnier 15 hat eine laschenförmige Gestalt, wobei an zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils Befestigungen 16 für die Befestigung des Scharniers 15 an dem Instrumentenbrett 10 einerseits und an der Abdeckklappe 14 andererseits ausgebildet sind. Das laschenförmige Scharnier hat eine im wesentlichen rahmenförmige Gestalt mit einer Mittenöffnung 19, so daß sich zwischen den gegenüberliegenden Befestigungen 16 verlaufende Seitenschenkel 18 ergeben. In der in Fig. 1a entsprechend der geschlossenen Abdeckklappe 14 (Fig. 1) dargestellten Funktionsstellung des Scharniers 15 weisen die Seitenschenkel 18 jeweils eine Stauchungsgestaltung 20 auf, indem die beiden Seitenschenkel 18 in der Ebene des Scharniers 15 in die Mittenöffnung 19 hinein eingefaltet sind; durch diese Einfaltung steht ein entsprechender translatorischer Streckweg zur Verfügung. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Befestigungen 16 zur Befestigung des Scharniers 15 an dem Instrumentenbrett 10 ferner an einem Fortsatz 17 angebracht.

In den Fig. 2 beziehungsweise 2a sind die Lage der Abdeckklappe 14 beziehungsweise die Gestalt des Scharniers 15 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Lage dargestellt, und es ist deutlich zu erkennen, daß sich die Abdeckklappe 14 aus ihrer die Öffnung 11 verschließenden Stellung unter Streckung des Scharniers 15 translatorisch herausbewegt hat, wobei aufgrund der für die Streckung des Scharniers 15 erforderlichen Verformung des Scharniers 15 eine Energieaufnahme stattgefunden hat, so daß dem Scharnier 15 während seines Bewegungsweges zwischen der in Fig. 1a dargestellten Stellung in die in Fig. 2a dargestellte Ausbildung eine Stoßdämpferfunktion zugekommen ist.

Aus Fig. 3 ergibt sich schließlich das Aufschwenken der Abdeckklappe 14 während der weiteren Entfaltung des nicht dargestellten Gaskissens, wobei sich das laschenförmige Scharnier 15 beziehungsweise mehrere entsprechend vorgesehene laschenförmige Scharniere 15 im Sinne einer rotativen Schwenkbewegung verbiegen.

Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

Claims (6)

1. Abdeckklappe für das Gaskissen einer Fahrzeuginsassen- Aufprallschutzvorrichtung, wobei die Abdeckklappe über wenigstens ein Scharnier schwenkbar an einem fahrzeugfesten Teil, insbesondere Instrumentenbrett gehalten und an seinem weiteren Umfangsbereich mit dem Instrumentenbrett durch aufreißbare Gestaltungen verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier (15) als unter Verformung in eine gestreckte Lage überführbares und bei Streckung die Schwenkbewegung zulassendes Streckglied ausgebildet ist.

2. Abdeckklappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier (15) als Lasche mit an zwei gegenüber­ liegenden Seiten vorgesehenen Befestigungen (16) an der Abdeckklappe (14) einerseits und an dem fahrzeugfesten Teil (10) andererseits ausgebildet ist, wobei der zwischen den gegenüberliegenden Befestigungen (16) gelegene Bereich eine den Streckweg beinhaltende Stauchungsgestaltung (20) aufweist.

3. Abdeckklappe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das laschenartige Scharnier (15) eine rahmenförmige Gestalt mit einer Mittenöffnung (19) aufweist und daß die Stauchungsgestaltung (20) in den zwischen den Befestigungen (16) verlaufenden Seitenschenkeln (18) des rahmenförmigen Scharniers (15) angeordnet ist.

4. Abdeckklappe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier (15) in gestrecktem Zustand eine V-Form mit an der Spitze des V einerseits und an der gegenüberliegenden Seite andererseits vorgesehenen Befestigungen aufweist.

5. Abdeckklappe nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stauchungsgestaltung (20) in der Ebene des laschenförmigen Scharniers (15) ausgebildet ist.

6. Abdeckklappe nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stauchungsgestaltung (20) in einer zur Ebene des laschenförmigen Scharniers (15) senkrechten Ebene ausgebildet ist.