DE19543313C2 - Sicherheitskanüle - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitskanüle der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.

Eine Sicherheitskanüle ist aus dem DE-GM 85 14 280 bekannt. Die Hohlnadel sitzt koaxial in einem In­ nenteil, welches einen im wesentlichen zylindrischen Au­ ßenumfang mit einem im Durchmesser etwas verringerten Abschnitt umfaßt. In diesem Abschnitt ist das Innenteil von einem Außenteil umgeben, das elastisch verformbare seitliche Flügel aufweist, die nach dem Einschieben der Sicherheitskanüle in ein Blutgefäß, wobei die seitlichen Flügel zur Bildung einer Handhabe für die Sicherheitskanü­ le zusammengeklappt sind, auseinandergeklappt werden kön­ nen, um als Angriffspunkt für Heftpflaster oder derglei­ chen zu dienen, mittels dessen die Sicherheitskanüle auf der Haut befestigt werden kann. An das Innenteil ist ein Schlauch angeschlossen, der zur Ableitung des Blutes oder zur Heranführung einer Infusionslösung dient.

Weiterentwickelte Ausführungsformen sind Gegenstand der FR-A 21 71 430, der US-A 37 82 383 und der EP 253 990 B1. Hierbei ist an einer von der Hohlnadel entfernteren Stelle ein weiteres Bauteil vorgesehen, welches der zu­ sätzlichen Festlegung der Sicherheitskanüle auf der Haut dienen kann.

Die Hohlnadel ist an ihrer zugeschärften Spitze au­ ßerordentlich scharf. Schon flüchtige Berührungen genügen, um Verletzungen der Hautoberfläche herbeizuführen. Es ist daher üblich, Sicherheitskanülen und auch Spritzen im Lieferzustand abnehmbare Nadelkappen zuzuordnen, die die Hohlnadel schützend umgeben und die Handhabung derselben vor dem Gebrauch weniger gefährlich machen.

Das eigentliche Problem tritt aber erst nach Gebrauch der Sicherheitskanüle auf, wenn die Hohlnadel im Bereich der zuvor in den Körper des Patienten eingeführten Spitze unter Umständen kontaminiert ist und Viren und dergleichen bei einer auch nur geringfügigen Verletzung der Haut in den Blutkreislauf eines Dritten eindringen können.

Natürlich wäre es theoretisch möglich, nach Gebrauch der Sicherheitskanüle die im Lieferzustand beigefügte Nadelkappe wieder aufzusetzen. Einerseits ist dies aber wegen der dabei entgegen der Nadel durchzuführenden Bewe­ gung ein gefährlicher Vorgang, insofern es bei einem Ver­ passen der Nadelhülsenöffnung leicht zu einem Stich kommt, und zum anderen zeigt die Praxis, daß die Nadelhülsen nach Gebrauch der Sicherheitskanüle häufig nicht mehr greifbar sind.

Das Problem ist durchaus dringend, da ein erheblicher Teil der in der mit Sicherheitskanülen und Spritzen arbei­ tenden ärztlichen Praxis vorkommenden Verletzungen auf Stiche und Schnitte mit den messerscharfen Hohlnadeln zurückzuführen sind.

Es sind auch schon Versuche unternommen worden, das Problem der unverlierbaren Abdeckung einer Hohlnadel einer Sicherheitskanüle nach der Benutzung zu lösen. Die US-PS 53 85 550 zeigt eine solche Nadel mit doppelter Nadelhül­ se. Die äußere Nadelhülse umgibt die Hohlnadel im Liefer­ zustand. Sie kann abgenommen werden, wenn die Sicherheits­ kanüle in Betrieb genommen werden soll. Es ist unter der ersten Nadelhülse noch eine zweite Nadelhülse vorhanden. Das vordere Ende dieser Nadelhülse wird von der Hohlnadel im Be­ triebszustand der Sicherheitskanüle durchgriffen. Die zweite Nadelhülse ist mit dem Körper der Sicherheitskanüle über ein elastisches Schlauchstück verbunden, welches sich dehnen läßt, so daß das vordere Ende der Nadelhülse entlang der Hohlnadel nach vorn bewegt werden kann, bis es in das Innere der Nadel­ hülse eingetreten ist. Das vordere Ende der Nadelhülse ist innen der Hohlnadel entgegengewölbt, so daß beim Loslassen der Nadelhülse, wenn die Spitze der Hohlnadel auf die Wölbung ge­ langt, diese seitlich abrutscht und in die um die Wölbung herum entstehende ringförmige Vertiefung gelangt. Das Gleiche kann natürlich durch entsprechende Betätigung der Nadelhülse, d. h. durch seitliches Kippen derselben, erreicht werden. Der elasti­ sche Schlauchabschnitt übt auf die Nadelhülse eine Rückzugkraft aus, die die Spitze der Hohlnadel nach dem Loslassen von selbst in der Vertiefung hält, so daß die Nadelhülse schief aber sta­ bil auf der Spitze sitzt. Die Sicherheitskanüle kann anschlie­ ßend ohne weitere Vorsichtsmaßnahmen gehandhabt und entsorgt werden.

Vollkommen sicher ist diese Ausführungsform jedoch nicht, denn wenn die Spitze der Hohlnadel zufällig wieder in den Kanal am vorderen Ende der Nadelhülse gelangt, kann auch der Fall eintreten, daß die Hohlnadel wieder aus der Nadelhülse heraus­ kommt.

Eine weitere Ausführungsform einer Sicherheitskanüle, die dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zugrundeliegt, ist aus der EP 0 459 953 A1 bekannt. Die Handhabung dieser Sicherheitskanüle ist erschwert, da die Sicherheitshülse relativ weit über den sich an die Hohlnadel anschließenden Schlauchabschnitt verrut­ schen kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungs­ gemäße Sicherheitskanüle so auszugestalten, daß die Sicherheit der Abdeckung der Hohlnadel nach dem Gebrauch erhöht ist.

Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Erfindung gelöst. Eine alternative Ausführungsform ist im Anspruch 9 angegeben. Weiterbildungen ergeben sich gemäß den Unteransprüchen.

Die Sicherheit hängt hierbei nicht davon ab, daß eine separate Nadelhülse tatsächlich wiedergefunden und wieder auf die Hohlnadel ohne Verletzung aufgesetzt wird. Eine mitgelie­ ferte Nadelhülse kann also ohne weiteres zu Beginn verworfen werden. Die Sicherheitshülse ist fest und unverlierbar an der Sicherheitskanüle angebracht. Dazu sind an der Sicherheitshül­ se, die durch das Außenteil der Sicherheitskanüle gebildet ist, seitliche Längsschlitze vorgesehen, die eine allseitig ge­ schlossene Randkontur aufweisen. Das Innenteil der Sicherheits­ kanüle umfaßt seitliche Flügel, die die Längsschlitze der Si­ cherheitshülse derart durchsetzen, daß eine Relativverschiebung zwischen dem Innenteil und der Sicherheitshülse möglich ist. Während des Betriebs der Sicherheitskanüle ist die Sicherheits­ hülse zurückgezogen, d. h. von der Hohlnadel hinweg axial ver­ lagert, und wird nach Gebrauch der Hohlnadel nach vorn, d. h. über die Hohlnadel geschoben, und zwar mit einer in Richtung der Hohlnadel und nicht gegen diese erfolgenden Bewegung und mit einem Handgriff vom rückwärtigen Ende her, d. h. aus einem von der Spitze der Hohlnadel entfernten, sicheren Bereich. Ein Fehler wie der zufällige Austritt der Hohlnadel aus dem Kanal einer Nadelhülse kann nicht vorkommen.

Es empfiehlt sich, daß die hinterste und die vorderste Verlagerungsposition durch Rastmittel fixierbar sind (Anspruch 2), die in der in Anspruch 3 beschriebenen Weise unter elasti­ scher Verformung des Innenteils und/oder des Außenteils wirksam sein können.

Insbesondere kommen zusammenwirkende Vorsprünge und Aus­ nehmungen gemäß den Ansprüchen 4 und 5 in Betracht.

Eine alternative Ausführungsform der Rastmittel ist Gegen­ stand des Anspruchs 6. Die Umfangsnut mit einem flachen Kreis­ querschnitt hat für sich genommen keine einseitige Blockierwir­ kung. Aus diesem Grunde können als Blockiermittel federnde Finger nach Anspruch 7 vorgesehen sein.

Die seitlichen Längsschlitze können gleichzeitig als Rast­ mittel insbesondere für die Fixierung der vorderen Sicherheits­ stellung der durch das Außenteil gebildeten Sicherheitshülse dienen, wenn sie nach Anspruch 8 ausgebildet sind.

Bei den bisher erörterten Ausführungsformen waren nur zwei zusammenwirkende Teile, nämlich das Innenteil und das Außen­ teil, vorhanden, von denen jeweils eines die Sicherungshülse bildete.

Bei der Ausführungsform nach Anspruch 9 ist eine separate Sicherheitshülse auf dem Innenteil verschiebbar angebracht, die von außen in die Sicherheitsstellung vorschiebbar ist und sich dabei in der vordersten Sicherheitsstellung verriegelt. Vor­ teilhafte Weiterbildungen dieser Ausführungsform sind Gegen­ stand der Ansprüche 10 bis 12.

Das Außenteil kann dabei auf dem Innenteil drehbar ange­ ordnet sein, wobei die Teile in Achsrichtung gegeneinander verriegelbar sind (Anspruch 13).

Auch bei dieser Ausführungsform können die seitlichen Flügel am Außenteil angebracht sein.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.

Fig. 1 zeigt eine Ansicht einer ersten Ausführungsform der Sicherheitskanüle;

Fig. 2 zeigt eine entsprechende Ansicht in der Sicher­ heitsstellung;

Fig. 3 zeigt eine Ansicht entsprechend Fig. 2 im Längs­ schnitt und in vergrößertem Maßstab;

Fig. 4 zeigt eine Fig. 3 entsprechende Ansicht einer ande­ ren Ausführungsform;

Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform;

Fig. 6 zeigt eine Fig. 3 entsprechende Ansicht noch einer weiteren Ausführungsform.

Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine Sicherheitskanüle 100, die eine Hohlnadel 10, ein Außenteil 20 und ein Innenteil 30 um­ faßt. Die Hohlnadel 10 ist ein dünnes Stahlröhrchen von einigen wenigen Millimetern Außendurchmesser, welches am vorderen Ende einen schrägen Anschliff 11 aufweist, der der Perforation der Haut und des Blutgefäßes beim Einstechen der Hohlnadel 10 dient. Am rückwärtigen Ende ist die Hohlnadel 10 in den Durch­ gangskanal 31 des Innenteils 30 eingepreßt, welches eine zu dem Durchgangskanal 31 koaxia­ le zylindrische Außenumfangsfläche 32 aufweist. Das Innen­ teil 30 weist an dem der Hohlnadel 10 abgelegenen Ende eine Anschlußtülle 33 auf, auf die ein Schlauch 34 zur Ableitung der Körperflüssigkeit zum Beispiel des Bluts oder zur Einleitung einer Infusionsflüssigkeit aufgescho­ ben ist. Zur Verbesserung der Handhabung kann auf das Schlauchende ein festsitzender Ring 35 mit einer mit Re­ lief versehenen Außenumfangsfläche vorgesehen sein.

Auf der zylindrischen Außenumfangsfläche 32 des In­ nenteils 30 ist das rohrförmige Außenteil 20 mit seiner Innenumfangsfläche 22 in Richtung der gemeinsamen Achse A aller Teil verschiebbar, und zwar aus einer hintersten Verlagerungsstellung, die in Fig. 1 dargestellt ist, in eine vorderste Verlagerungsstellung, die in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist. In der hintersten Verlagerungsstellung nach Anspruch 1 wird die Sicherheitskanüle 100 angelie­ fert, wobei die frei vorstehende Hohlnadel 10 mit einer Nadelhülse 1 abgedeckt wird, die bei Inbetriebnahme der Nadel entfernt wird. Nach der Benutzung der Sicherheits­ kanüle 100 wird das Außenteil 20 aus der in Fig. 1 wie­ dergegebenen hintersten Verlagerungsstellung in die vor­ derste Verlagerungsstellung gebracht, in der es die Hohl­ nadel 10 derart umgibt, daß eine versehentliche Berührung der Spitze mit dem Finger oder einem anderen Hautbereich nicht mehr möglich ist, wie sich aus Fig. 3 ergibt.

Für die beiden äußersten Verlagerungsstellungen sind Rastmittel 2, 3 vorgesehen, die am hinteren und vorderen Ende des Innenteils 30 jeweils eine Umfangsnut 36 umfas­ sen, die einen im Querschnitt gegen die Hohlnadel 10 schräg ansteigenden Boden 37 sowie zur Achse A senkrechte Flanken 38 und 39 aufweist. Die beiden Umfangsnuten 36 sind untereinander gleichgestaltet. Mit den Umfangsnuten 36 wirkt eine innere Umfangsrippe auf dem Innenumfang 22 des Außenteils 20 zusammen, die im Querschnitt zu der Umfangsnut 36 komplementär gestaltet ist, d. h. eine schrä­ ge, gegen die Hohlnadel 10 hin sich erweiternde innere Umfangsfläche 27 sowie zur Achse A senkrechte Flanken 28 und 29 aufweist.

In der Ausgangsposition nach Fig. 1 ist das Außenteil gegenüber der Position nach Fig. 3 nach links verschoben, so daß die innere Umfangsrippe 26 in die Umfangsnut 36 eingreift. Die der Hohlnadel 10 zugewandte Flanke 39 der Umfangsnut 36 hat nur eine geringe radiale Höhe und kann, wenn nach dem Gebrauch der Sicherheitskanüle 100 die Hohl­ nadel 10 gesichert werden soll, unter elastischer Verfor­ mung des Außenteils 20 und/oder des Innenteils 30 über­ wunden werden, so daß die Umfangsrippe 26 auf dem Außen­ umfang 32 des Innenteils 30 entlangrutscht, bis sie in die vordere Umfangsnut 36 unter der elastischen Wirkung ein­ schnappt. Für eine Zurückverlagerung des Außenteils 20 unter Freilegung der Hohlnadel 10 müßte die höhere Flanke der in Fig. 3 rechten Umfangsnut 36 überwunden werden, was mit normalem Kraftaufwand nicht möglich ist. Wenn also das die Sicherheitshülse bildende Außenteil 20 einmal in die in Fig. 3 wiedergegebene vorgeschobene Sicherheitsstellung gebracht worden ist, kann sie aus dieser nicht mehr ent­ fernt werden.

Die Teile 20, 30 der Sicherheitskanüle 100 und auch der weiteren Ausführungsbeispiele bestehen aus Kunststoff. Die Bemessung der Querschnitte der Umfangsnuten 36 und der inneren Umfangsrippe 26 erfolgt in Abhängigkeit von den jeweiligen Materialeigenschaften derart, daß die geschil­ derte Funktion sich einstellt.

Das Außenteil 20 trägt in dem Ausführungsbeispiel zwei Flügel 4, 5, die etwa in einer gemeinsamen Ebene lie­ gen und dem Festkleben der Sicherheitskanüle mittels Heft­ pflaster auf der Haut dienen können.

Bei der Sicherheitskanüle 200 der Fig. 4 besteht ein Unterschied zu der Sicherheitskanüle 100 im wesentlichen nur in der Querschnittsform der Umfangsnuten 36' des In­ nenteils 30' und der Innenumfangsrippe 26' des Außenteils 20', die nämlich in beiden Fällen in einer durch die Achse A gehenden Schnittebene flach kreisförmig gestaltet sind und keine einseitige Blockierungswirkung aufweisen. Aus diesem Grund sind zusätzlich in dem Außenumfang 32' des Innenteils 30' federnde Flügel 6 vorgesehen, die in kräf­ tefreien Zustand gegen die Hohlnadel 10 hin schräg nach außen vorstehen und, solange das Außenteil 20' sich in der Ausgangsposition entsprechend Fig. 1 befindet, vom Innen­ umfang 22' des Außenteils 20' unter den Außenumfang des Teils 30' zurückgedrückt werden. Sobald aber das Außenteil 20' die in Fig. 4 dargestellte Sicherungsposition erreicht hat, springen die federnden Finger 6 radial vor und setzen sich vor die Stirnseite 23' des Außenteils 20, um dieses in der gemäß Fig. 4 nach links verlaufenden Richtung zu blockieren.

Bei der Ausführungsform 300 der Fig. 5 ist die Hohl­ nadel im Lieferzustand wieder von einer Nadelhülse 1 umge­ ben, die in Fig. 5 gerade abgenommen wird. Die Sicher­ heitskanüle 300 ist in diesem Zustand zur Inbetriebnahme bereit.

Die Hohlnadel 10 ist in diesem Ausführungsbeispiel in einem Innenteil 50 befestigt, an welches wieder der Schlauch 34 angeschlossen ist. Die Flügel 14, 15 zur Fest­ legung der Sicherheitskanüle auf der Haut sind in diesem Ausführungsbeispiel jedoch mit dem Innenteil 50 verbunden und ragen durch einander diametral gegenüberliegende Längsschlitze 42 des das Innenteil 50 konzentrisch umge­ benden Außenteils 40 nach außen. Der jeweilige Längs­ schlitz 42 verengt sich in dem Bereich 43 in der von der Hohlnadel 10 hinwegweisenden Richtung, bis seine Flanken einander fast berühren. An dieser Stelle geht der Längs­ schlitz 42 an einer steilen beidseitigen Flanke 44 in einen erweiterten Bereich 45 über, der den Querschnitt der Flügel 14, 15 an ihrer dem Innenteil 50 benachbarten Wurzel spannungsfrei aufnehmen kann.

Wenn die Sicherheitskanüle 300 außer Betrieb genommen worden ist, wird das Außenteil 40 gegenüber dem Innenteil 50 nach vorn, d. h. gegen die Hohlnadel 10 hin, verlagert, wobei die Flanken des Längsschlitzes 42 in dem Bereich 43 von den Wurzeln der Flügel 14, 15 auseinandergedrückt wer­ den, bis sie wieder zusammenschnappen, wenn die Wurzeln der Flügel 14, 15 ganz in den erweiterten Bereich 45 einge­ treten sind. Wegen der Steilheit der Flanken 44 ist eine Rückwärtsverlagerung des Außenteils 40 unter Freilegung der Hohlnadel 10 nicht möglich.

Das Außenteil 40 umgibt in der vorgeschobenen Sicher­ heitsstellung die Hohlnadel 10 vollständig, so daß keine Verletzungen mehr stattfinden können.

Bei den Sicherheitskanülen 100, 200 und 300 war je­ weils eines der beiden zusammenwirkenden und gegeneinander drehbaren Teile selbst, nämlich das jeweilige Außenteil 20, 40, die vor Verletzungen schützende Sicherheitshülse. Es kann die Sicherheitshülse aber auch eine zusätzliches Teil sein, wie es in Fig. 6 dargestellt ist.

Bei der Sicherheitskanüle 400 der Fig. 6 ist die Hohlnadel 10 wieder in einem im wesentlichen hohlzylin­ drischen Innenteil 70 befestigt, an welches der Schlauch 34 angeschlossen ist. Auf dem Innenteil 70 ist ein gegen­ über diesem drehbares Außenteil 60 angeordnet, welches mit einer Umfangsrippe 61 in eine komplementäre Umfangsnut 71 des Innenteils 70 eingreift und auf diese Weise in Längs­ richtung gegenüber dem Innenteil 70 fixiert ist. In dem der Hohlnadel 10 benachbarten Bereich ist zwischen dem Außenumfang des Innenteils 70 und dem Innenumfang des Außenteils 60 eine separate Sicherheitshülse 80 angeord­ net, die in nicht dargestellter Weise mit einer seitlichen Handhabe einen Längsschlitz in dem Augenteil 60 durch­ greift und damit in eine die Hohlnadel 10 ganz umgebende Position vorgeschoben werden kann, die durch 80' angedeu­ tet ist.

Die Sicherheitshülse 80 weist an ihrem rückwärtigen Ende eine Erweiterung 81 mit einer zur Achse A im wesent­ lichen senkrechten Stirnfläche 83 an dem der Hohlnadel 10 abgelegenen Ende auf, die in kräftefreiem Zustand außen in eine komplementäre Innenumfangsnut 62 des Außenteils 60 eingreift. Beim Verschieben der Sicherheitshülse 80 gemäß Fig. 6 nach rechts wird der erweiterte Rand 81 unter ela­ stischer Verformung zusammengedrückt und rutscht mit sei­ ner äußeren Kante unter Spannung an dem zylindrischen Innenumfang 63 des Außenteils 60 entlang, bis er eine weitere Umfangsnut 64 des Innenumfangs 63 erreicht, die nahe an dem rechten Ende des Außenteils 60 gelegen ist. Die Erweiterung 81 springt bei Erreichen der Innenumfangs­ nut 64 in diese vor. Die linke Stirnseite 83 der Erweite­ rung 80 legt sich dabei vor die steile Flanke 65 der In­ nenumfangsnut 54, so daß die Sicherheitshülse 80 aus der Position 80' nicht mehr zurückbewegt werden kann.

Gemeinsam ist allen Ausführungsformen, daß das als Sicherheitshülse dienende Element, also das Außenteil oder die separate Sicherheitshülse, unverlierbar mit dem Körper der Sicherheitskanüle verbunden und aus der Sicherheits­ stellung nach deren erstmaligem Erreichen nicht mehr zu­ rückbewegbar ist.

Claims (12)

1. Sicherheitskanüle (300) zur Herstellung eines äußeren Anschlusses zu einem Körpergefäß, insbesondere zum Blutkreiskreislauf bei der Hämodialyse,
mit einer zum Einstechen in das Körpergefäß vorn zu einer Spitze zugeschärften Hohlnadel (10), welche am hin­ teren Ende in einem einen inneren Durchgangskanal (31) aufweisenden Innenteil (50) befestigt ist, an welches ein Anschlußschlauch (34) oder dergleichen angeschlossen ist und an welchem seitlichen Flügel (14, 15) vorgesehen sind,
mit einem auf dem Innenteil (50) drehbaren eine Si­ cherheitshülse bildenden Außenteil (40), an dem seitliche Längsschlitze (42) für die seitlichen Flügel (14, 15) des Innenteils (50) vorgesehen sind, wobei die Sicherheits­ hülse aus einer zurückgezogenen, die Hohlnadel freilassen­ den Stellung in Achsrichtung der Hohlnadel (10) nach vorn in die Sicherheitsstellung vorverlagerbar ist,
wobei das Innenteil (50) einen im wesentlichen zylin­ drischen Außenumfang aufweist, auf welchem das einen zy­ lindrischen Innenumfang aufweisende Außenteil (40) längs­ verschiebbar ist und die Länge des Außenteils (40) so bemessen ist, daß es in maximal vorgeschobenem Zustand in einer Sicherheitsstellung die Hohlnadel (10) ganz in sich aufnimmt und der versehentlichen Berührung entzieht,
mit einem die Hohlnadel (10) einschließlich der Spit­ ze umgebenden, im Betriebszustand von der Hohlnadel (10) entfernbaren Sicherheitsmittel
und mit einer Arretierung, die ein Zurückverlagern der Sicherheitshülse nach dem ersten Vorverlagern in die Sicherheitsstellung unmöglich macht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlichen Längsschlitze (42) durch eine allseitig geschlossene Randkontur begrenzt sind und die Flügel (14, 15) die Längsschlitze (42) auch im Betriebs­ zustand der Hohlnadel (10) durchgreifen und das Innenteil (50) unverlierbar mit der Sicherheitshülse verbinden.

2. Sicherheitskanüle nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die hinterste und die vorderste Verlage­ rungsposition des Außenteils (40) gegenüber dem Innenteil (50) durch Rastmittel fixierbar ist.

3. Sicherheitskanüle nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Rastmittel unter elastischer Ver­ formung des. Innen- und/oder Außenteils einsinnig wirken.

4. Sicherheitskanüle nach Anspruch 2 oder 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Rastmittel (2, 3) zusammen­ wirkende Ausnehmungen (36, 36') und Vorsprünge (26, 26') an den einander zugewandten Umfangsflächen des Innen- und Außenteils umfassen, wobei der jeweilige Vorsprung (26, 26') beim axialen Verlagern der Teile gegeneinander in die zugehörige Ausnehmung einschnappt.

5. Sicherheitskanüle nach Anspruch 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Ausnehmung (36) eine Umfangsnut mit einem in einer durch die Achse (A) gehenden Schnittebene schrägen Boden (37) und zur Achse (A) senkrechten Flanken (38, 39) ist und der Vorsprung eine Umfangsrippe mit einem komplementären Querschnitt ist.

6. Sicherheitskanüle nach Anspruch 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Ausnehmung (36') eine Umfangsnut in einer durch die Achse (A) gehenden Schnittebene einen flachen Kreisquerschnitt und die Umfangsrippe (26') einen komplementären Querschnitt aufweist.

7. Sicherheitskanüle nach Anspruch 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß auf einer (32') der einander zugewandten Umfangsflächen eine unter die Umfangsfläche (32') zurück­ drückbarer federnder Finger (6) vorgesehen ist, der sich bei Freigabe durch die andere Umfangsfläche vor die Stirn­ fläche (23') des anderen Teils ausstellt, so daß ein Zu­ rückverlagern des Außenteils (20') auf dem Innenteil (30') nicht möglich ist.

8. Sicherheitskanüle nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Längsschlitz (42) einen sich nach hinten allmählich verengenden und sich dann mit steiler Flanke (44) erweiternden Umriß aufweist und die den Längs­ schlitz (42) durchgreifenden Flügel (14, 15) bei der Ver­ lagerung des Außenteils (40) in die Sicherheitsstellung den Längsschlitz (42) elastisch auseinandertreiben, der nach dem Eintritt der Flügel (14, 15) hinter die steilen Flanken (44) in den sich erweiternden Teil (45) wieder zusammenschnappt.

9. Sicherheitskanüle (400) zur Herstellung eines äußeren Anschlusses zu einem Körpergefäß, insbesondere zum Blutkreiskreislauf bei der Hämodialyse,
mit einer zum Einstechen in das Körpergefäß vorn zu einer Spitze zugeschärften Hohlnadel (10), welche am hin­ teren Ende in einem einen inneren Durchgangskanal (31) aufweisenden Innenteil (70) befestigt ist, an welches ein Anschlußschlauch (34) oder dergleichen angeschlossen ist,
mit einem auf dem Innenteil (70) drehbaren Außen­ teil (60),
mit einer zwischen dem Innenteil (70) und dem Außen­ teil (60) vorgesehenen separaten längsverschieblichen Sicherheitshülse (80)
die mit mindestens einer einen Längsschlitz des Au­ ßenteils (60) durchgreifenden und von außen betätigbaren Handhabe zwischen dem Innenteil (70) und dem Außenteil (60) herausschiebbar ist und in der am meisten nach vorn verlagerten Sicherheitsstellung (80') die Hohlnadel (10) ganz umgibt,
und mit einer Arretierung, die ein Zurückverlagern der Sicherheitshülse (80) nach dem ersten Vorverlagern in die Sicherheitsstellung unmöglich macht.

10. Sicherheitskanüle nach Anspruch 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Außenteil (60) und das Innenteil (70) in Achsrichtung aneinander unverschiebbar festgelegt sind.

11. Sicherheitskanüle nach Anspruch 8 oder 10, da­ durch gekennzeichnet, daß das Außenteil (60) seitliche Flügel (4) aufweist.

12. Sicherheitskanüle nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitshülse (80) an ihrem der Hohlnadel (10) abgewandten Ende sich radial nach außen erweitert und im Betriebszustand der Sicherheitskanüle (400) mit der Erweiterung (81) in eine komplementäre Innenumfangsnut (62) des Außenteils (60) eingreift, und in der Sicherheitsstellung (80') mit dem sich er­ weiternden Rand (81) in eine zweite Innenumfangsnut (64) des Außenteils (60) eingreift, die eine steile rückwärtige Flanke (65) aufweist.