Nadelschutzanordnung
Die Erfindung betrifft eine Nadelschutzanordnung für eine Injektionsnadel.
Wegen der Gefahr, sich an einer benutzten Injektionsnadel zu verletzen oder zu infizieren, wird zunehmend verlangt, dass die Nadel nach der Injektion von einer Schutzanordnung überdeckt ist, um dieses Risiko zu minimieren bzw. auszuschließen.
Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine neue Nadelschutzanordnung bereitzustellen, welche derartige Risiken mindert.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch den Gegenstand des Anspruchs 1. Durch das bewegliche Nockenelement, in Zusammenwirken mit der Nockenkurve, wird erreicht, dass die Nadelschutzkappe nach einer Injektion, also nach dem Herausziehen der Nadel, in eine Blockierstellung gelangt, in der die Nadelschutzkappe die Nadel umschließt und eine Verletzung oder Infektion durch die Nadel verhindert.
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen sowie in der Zeichnung dargestellten, in keiner Weise als Einschränkung der Erfindung zu verstehenden Ausführungsbeispielen, sowie aus den Unteransprüchen. Es zeigt:
Fig. 1 einen schematisierten Längsschnitt durch eine erste, bevorzugte
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Nadelschutzanordnung, und durch eine zur besseren Veranschaulichung dargestellte Injektionsnadel,
Fig. 2 eine auseinandergezogene Schnittdarstellung einer Injektionsnadel, eines zu ihrer Aufnahme dienenden Aufnahmeelements, und eines beweglichen Nockenelements, gesehen längs der Linie ll-ll der Fig. 3,
Fig. 3 eine Darstellung analog Fig. 2, aber im nicht geschnittenen Zustand, und relativ zu Fig. 2 um 90° verdreht,
Fig. 4 eine Darstellung analog Fig. 2 und 3, aber in raumbildlicher Darstellung,
Fig. 5 das Aufnahmeelement und das bewegliche Nockenelement der Fig. 2 bis 4 im montierten Zustand,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Anordnung der Fig. 5, gesehen in Richtung eines Pfeiles VI der Fig. 5,
Fig. 7 eine Schnittdarstellung eines Teils der in Fig. 1 dargestellten
Nadelschutzkappe, in raumbildlicher Darstellung, und teilweise geschnitten,
Fig. 8 eine raumbildliche Darstellung des in Fig. 7 dargestellten Teils der Nadelschutzkappe sowie eines unteren und eines oberen Abschlussteils, vor der Montage, in raumbildlicher Darstellung, und teilweise geschnitten,
Fig. 9 eine raumbildliche Darstellung analog Fig. 8, aber nach der Montage der Nadelschutzkappe, wodurch eine Nockenkurve 72 entstanden ist; in der Praxis wird die Nadelschutzkappe in Verbindung mit den Teilen der Fig. 1 montiert,
Fig. 10 eine raumbildliche, auseinandergezogene Darstellung der in Fig. 1 schematisch dargestellten Teile,
Fig. 11 eine Abwicklung der in Fig. 9 nur teilweise sichtbaren Nockenkurve 72 auf der Innenseite der Nadelschutzkappe,
Fig. 12 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 11 ,
Fig. 13 eine Nadelschutzanordnung analog Fig. 1 im montierten Zustand auf einem Injektionsgerät und in der Stellung A der Fig. 11 und 12, also in
einer Stellung, in der die Nadelschutzkappe 70 blockiert ist,
Fig. 14 eine Darstellung analog Fig. 13, aber in der Stellung B der Fig. 11 und 12, also ebenfalls einer Stellung, in der die Nadelschutzkappe 70 blockiert ist,
Fig. 15 eine Darstellung analog Fig. 13 und 14, aber nach einer Injektion, und in der Stellung C der Fig. 11 und 12,
Fig. 16 eine Darstellung der Anordnung gemäß den Fig. 13 bis 15, aber nach dem Herausziehen der Nadel aus dem Patienten und in der Stellung D der Fig. 11 und 12, in der die Nadelschutzkappe blockiert ist,
Fig. 17 eine erste bevorzugte Variante zu Fig. 1 , bei der die Injektionsnadel 30' integrierender Bestandteil der Nadelschutzanordnung ist, und
Fig. 18 eine zweite bevorzugte Variante zu Fig. 1 , nämlich eine
Nadelschutzanordnung mit integrierter Injektionsnadel 30"; diese Anordnung dient zur Befestigung auf einem Befestigungskonus einer - strichpunktiert angedeuteten - konventionellen Injektionsspritze.
In der nachfolgenden Beschreibung werden, wie bei medizinischen Geräten üblich, die Begriffe proximal und distal wie folgt gebraucht: Proximal = dem Patienten zugewandt, also in Fig. 1 oben. Distal = vom Patienten abgewandt, also in Fig. 1 unten. (Die Begriffe proximal und distal werden auf die Körpermitte des Patienten bezogen.) Die Begriffe links, rechts, oben, unten beziehen sich auf die jeweilige Figur. Gleiche oder gleich wirkende Teile werden mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und gewöhnlich nur einmal beschrieben.
Fig. 1 zeigt unten - nur zur besseren Orientierung des Lesers - eine konventionelle Injektionsnadel 30, die an einem Nadelträger 32 befestigt ist, welcher innen mit einem Innengewinde 34 zur Befestigung an einem Außengewinde 35 eines Injektionsgeräts 36 (Fig.113 bis 16) versehen ist. In diesem Injektionsgerät 36 befindet sich gewöhnlich eine Kartusche 38 mit einer
zu injizierenden Flüssigkeit 40, und diese Kartusche 38 ist an ihrem proximalen Ende mit einer Gummimembran 42 versehen, die vom distalen Teil 30d der Nadel 30 durchstochen wird, wie das dem Fachmann bekannt ist. Die Injektionsnadel 30 lässt erkennen, dass alle Darstellungen aus Gründen der Anschaulichkeit sehr stark vergrößert sind.
Eine Nadelschutzanordnung 44 hat ein Aufnahmeteil 46 aus einem geeigneten elastischen Kunststoff. Das Aufnahmeteil 46 ist mit einer im wesentlichen zylindrischen Außenseite 47 und einer Ausnehmung 48 versehen, welch letztere gemäß Fig. 13 im Gebrauch auf die Außenseite 50 des Nadelträgers 32 aufgeschoben wird. Die Toleranzen sind so gewählt, dass dabei das Aufnahmeteil 46 sicher, aber lösbar, auf dem Nadelträger 32 befestigt wird.
Das Aufnahmeteil 46 hat eine nach innen ragende Schulter 52 mit einer zentralen Öffnung 54 für die Nadel 30 und ein dieser zugeordnetes Befestigungselement 56. Wie aus Fig. 13 hervorgeht, bildet die Schulter 52 einen Anschlag für das Teil 32.
Das Aufnahmeteil 46 hat auf seiner proximalen Seite vier sich in axialer Richtung erstreckende, federnde, hakenartige Teile 58 (vgl. Fig. 4), die auf ihrer Außenseite zusammen eine Ringnut 60 definieren, in welcher ein bewegliches Nockenelement 62 in Form eines Nockenrings drehbar montiert wird. Das Nockenelement 62 hat bei dieser Ausführungsform auf seiner Außenseite zwei radial abstehende Nocken 64, die auf diametral gegenüberliegenden Seiten des Nockenrings 62 angeordnet sind. Ggf. wäre z.B. auch nur ein Nocken 64 möglich, oder vier gleichmäßig verteilte Nocken in Abständen von je 90°.
Wie aus Fig. 4 und 5 hervorgeht, wird der Nockenring 62 durch Aufpressen von oben in der Ringnut 60 drehbar montiert. Die Drehung erfolgt mit einer gewissen Reibung. Die Haken 58 federn bei der Montage radial nach innen und verrasten dadurch den Nockenring 62 in seiner Stellung gemäß Fig. 5.
Gemäß Fig. 1 ist am Aufnahmeteil 46 eine Nadelschutzkappe 70 längsverschiebbar befestigt. Sie hat auf ihrer Innenseite eine Führungs- oder Nockenkuπ/e 72, die in Fig. 9 raumbildlich und in den Fig. 11 und 12 in einer
Abwicklung (developed form) dargestellt ist. In den Fig. 1 und 13 bis 18 ist die Nockenkurve 72 nur ganz schematisch angedeutet, aber nicht ausführlich dargestellt, um das Verständnis der Erfindung nicht zu erschweren.
Die beiden Nocken 64 des Nockenrings 62 greifen in die Nockenkurve 72 ein und werden beim Injektionsvorgang durch die Nockenkurve 72 in Umfangs- richtung bewegt, d.h. der Nockenring 62 wird im Verlauf einer Injektion um einen bestimmten Winkel gedreht, was nachfolgend näher erläutert wird.
Die Nadelschutzkappe 70 besteht aus drei Kunststoffteilen, nämlich einem im wesentlichen hohizylindrischen Teil 74, das z.B. in Fig. 7 dargestellt ist und auch als Außenkörper bezeichnet werden kann, ferner einem proximalen Abschlussteil oder Deckel 76 (vgl. die Fig. 8 bis 10), das mit dem hohizylindrischen Teil 74 über eine Rastverbindung 78 (Fig. 1) verbunden ist, und einem distalen Abschlussteil 80, das mit dem hohizylindrischen Teil 74 über eine Rastverbindung 82 (Fig. 1) verbunden ist. Das proximale Abschlussteil 76 hat in seiner Mitte eine Ausnehmung 77 für die Nadel 30. Das distale Abschlussteil 80 ist auf seiner Innenseite etwa in Form eines Hohlzylinders 81 ausgebildet, der auf der Außenseite 47 des Aufnahmeteils 46 gleitet.
Wie besonders klar aus Fig. 4 hervorgeht, hat das Aufnahmeteil 46 in seiner im wesentlichen zylindrischen Außenseite 47 vier in axialer Richtung verlaufene Längsnuten 83, in die entsprechende komplementäre Vorsprünge 89 (Fig. 8 bis 10) auf der Innenseite des Abschlussteils 80 eingreifen, wodurch die Nadelschutzkappe 44 am Aufnahmeteil 46 axial und unverdrehbar geführt ist.
Es ist darauf hinzuweisen, dass eine solche axiale Führung vom Prinzip der Erfindung her zwar vorteilhaft, aber nicht unbedingt erforderlich ist, da ja die Nadelschutzkappe 44 bei der Benutzung nicht gedreht wird. Die axiale Führung wird aber bevorzugt, um Fehler bei der Handhabung sicher auszuschließen. Statt vier Längsnuten 83 würde auch eine einzige Längsnut für die axiale Führung ausreichen, oder alternativ ein in axialer Richtung verlaufener
Vorsprung, der in eine entsprechende Ausnehmung des Teils 80 eingreift.
Die Nockenkurve 72 wird vom hohizylindrischen Teil 74 und den beiden Abschlussteilen 76, 80 gemeinsam gebildet, d.h. diese Teile werden in einer vorgegebenen Winkelstellung relativ zueinander montiert, wie das Fig. 9 klar zeigt, und dadurch entsteht die Nockenkurve 72.
Zwischen dem proximalen Abschlussteil 76 und der Schulter 52 ist eine Druckfeder 84 angeordnet, die in Fig. 1 schematisch angedeutet und in Fig. 10 raumbildlich dargestellt ist. In der Schulter 52 ist sie in einer Ringnut 85 geführt, ebenso in einer Ringnut 87 des oberen Abschlussteils 76.
Wie Fig. 7 zeigt, hat das hohlzylindrische Teil 74 auf seiner im wesentlichen zylindrischen Innenseite abwechselnd radial nach innen ragende breite Vorsprünge 86 und schmale Vorsprünge 88, welche nach der Montage einen Teil der Nockenkurve 72 bilden, vgl. Fig. 9. Die Vorsprünge 86, 88 verlaufen, wie dargestellt, im wesentlichen in axialer Richtung.
Das proximale Abschlussteil 76 ist auf seiner Außenseite mit einem Ringwulst 90 (Fig. 8) zum Einrasten in eine Ringnut 92 des Teils 74 versehen, außerdem mit Führungselementen 94 zur Führung in Ausnehmungen 96 des Teils 74, um eine Montage in der richtigen Winkelstellung sicherzustellen. Auf seiner distalen Seite ist das proximale Abschlussteil 76 mit Zähnen 98 versehen, vgl. die Fig. 8 bis 10. Diese haben einen etwa sägezahnartigen Verlauf.
Das distale Abschlussteil 80 ist auf seiner Außenseite mit einem Ringwulst 102 und Führungselementen 104 zum Einrasten in eine Ringnut 106 und Führungsausnehmungen 108 des Teils 74 versehen. Auf seiner proximalen Seite hat das Teil 80 Zähne 110, vgl. die Fig. 8 bis 10. Die Zahl der Zähne 110 ist doppelt so hoch wie die Zahl der Zähne 98.
Wie Fig. 9 zeigt, bilden die axialen Vorsprünge 86, 88 des hohizylindrischen Teils 74 und die Zähne 98, 110 der beiden Abschlussteil 76, 80 zusammen die Nockenkurve 72, die in Abwicklung in Fig. 11 und 12 dargestellt ist. In Fig. 9 sind zur besseren Veranschaulichung die von den beiden Abschlusselementen 76, 80 gebildeten Begrenzungselemente der Nockenkurve 72 grau hervorgehoben. Wie man Fig. 9 entnimmt, liegen die Zähne 98, 110 mit ihrer Außenseite
bevorzugt gegen die im wesentlichen zylindrische Innenseite des hohizylindrischen Teils 74 an.
Die Nocken 64 des Nockenrings 62 können sich nur innerhalb der Nockenkurve 72 bewegen, und diese ist in Fig. 9 nach oben begrenzt durch die Zähne 98, nach unten durch die Zähne 110, und in peripherer Richtung durch die Vorsprünge 86, 88 auf der Innenseite des Teils 74.
Wie Fig. 5 zeigt, haben die Nocken 64 bevorzugt die Querschnittsform eines Polygons. Geht man von einer Uhr aus, so erstreckt sich - immer bezogen auf eine horizontale Linie - im Bereich von etwa 0 bis 3 Uhr eine schräge Fläche 116 unter einem Winkel von etwa 135°, im Bereich um 3 Uhr eine schräge Fläche 118 unter einem Winkel von etwa 90°, im anschließenden Bereich bis 6 Uhr eine Fläche 120 unter einem Winkel von etwa 30°, im anschließenden Bereich bis etwa 8 Uhr eine schräge Fläche 122 unter einem Winkel von etwa 135°, im anschließenden Bereich bis etwa 10 Uhr eine schräge Fläche 124 unter einem Winkel von etwa 90°, und im Bereich 10 bis 12 Uhr eine schräge Fläche 126 unter einem Winkel von etwa 45°. Es ist hervorzuheben, dass es sich bei diesen Winkelangaben um bevorzugte Werte handelt, die in weiten Grenzen variieren können. Aus Gründen der Festigkeit benötigt der Nocken 64 eine bestimmte Querschnittsfläche. Wird ein Nocken aus Metall verwendet, so kann dieser ggf. einfach die Form eines zylindrischen Stifts haben.
Fig. 11 zeigt die Nockenkurve 72 in einer Abwicklung, welche sich über 360° erstreckt. Fig. 12 zeigt einen stark vergrößerten Ausschnitt aus ihr. Aus Gründen der Anschaulichkeit ist nur einer der beiden Nocken 64 dargestellt. Dieser befindet sich zu Beginn eines Zyklus in einer Stellung A, in der er durch die Feder 84 mit seinen Flächen 120, 122 gegen hierzu komplementäre Flächen 130, 132 der Zähne 110 des unteren Abschlussteils 80 gepraßt wird. Der Übergang 134 zwischen den Flächen 130, 132 liegt gegenüber einer Schrägfläche 136 des breiten Vorsprungs 86, die im wesentlichen parallel zur Fläche 126 des Nookes 64, und in einem kleinen Abstand d von dieser verläuft, wenn sich der Nocken in der Stellung A befindet.
Die Schrägfläche 136 endet rechts an einer Übergangsstelle 138 und geht dort
über in eine Schrägfläche 140, die etwa parallel zur Schrägfläche 116 des Nookes 64 verläuft.
Die Schrägfläche 130 erstreckt sich nach rechts bis zu einem Maximum 142, das links von der Übergangsstelle 138 liegt, und geht an der Stelle 142 über in eine Schrägfläche 144, die im wesentlichen parallel zur Schrägfläche 122 des Nockes 64 verläuft. Die schräge Fläche 144 erstreckt sich bis zu einer Übergangsstelle 146 und geht dort über in eine Schrägfläche 148, die etwa parallel zur Schrägfläche 130 verläuft. Die Schrägfläche 148 geht über in eine linke Seitenfläche 150 des schmalen Vorsprungs 88, dessen rechte Seitenfläche 152 in die Schrägfläche 132 übergeht.
Die schräge Fläche 140 geht über in die rechte Seitenfläche 154 des breiten Vorsprungs 86, und diese geht auf der proximalen Seite, also in Fig. 11 und 12 oben, in eine Schrägfläche 156 eines oberen Zahns 98 über, die etwa unter 15° zur Waagerechten verläuft, und sich bis zu einer Stelle 158 erstreckt, die rechts von dem schmalen Vorsprung 88 liegt. An der Stelle 158 geht sie über in eine kurze Schrägfläche 160, deren Neigung und Länge etwa der der Fläche 116 des Nockes 64 entspricht, und die in eine linke Seitenfläche 162 des breiten Vorsprungs 86 übergeht.
Die Nockenkurve 72 erstreckt sich, wie aus Fig. 11 und 12 klar ersichtlich, zwischen den beschriebenen Schräg- und Seitenfläche und gleicht in ihrem Verlauf dem Mäander eines Flussbetts. Betrachtet man Fig. 12 von der Oberseite der Zeichnung, so erkennt man, dass die Nockenkurve 72 im Bereich 131 die Form eines M hat, und im Bereich 133 die Form eines V. In der Darstellung der Fig. 12 hat sie im Bereich 131 die Form eines W.
Vor einer Injektion wird die Nadelschutzanordnung 44 der Fig. 1 in Richtung eines Pfeiles 97 auf die Außenseite 50 des Nadelhalters 32 aufgeschoben. Dabei befindet sich der Nocken 64 in der Stellung A, wird also durch die Feder 84 gegen die schrägen Flächen 130 und 132 gepraßt. Dies entspricht der Stellung, wie sie in Fig. 13 dargestellt ist. Die Nadel 30 ist in dieser Stellung durch die Nadelschutzkappe 70 abgedeckt.
Wird nun die Nadelschutzkappe 70 mit einer Kraft P (Fig. 14) in distaler Richtung beaufschlagt, so kann sie sich nur bis zu der in Fig. 14 dargestellten Stellung verschieben, in der die Nadel 30 weiterhin voll abgedeckt ist, weil der Nocken 64 hierbei mit seiner Fläche 126 (Fig. 5 und 12) gegen die schräge Fläche 136 stößt und längs dieser bis in eine Stellung B (Fig. 11 , 12) gleitet, in der er gegen die schräge Fläche 140 stößt. Hierdurch wird der Nockenring 62 verdreht, d.h. bezogen auf Fig. 11 und 12 bewegt sich der Nocken 64 nach rechts.
Wird anschließend die Kraft P (Fig. 14) zu Null gemacht, so wird durch die Kraft der Feder 84 der Nocken 64 in eine Stellung C verschoben, in der die Flächen 120, 122 des Nockes 64 gegen die Schrägflächen 144, 148 anliegen. Der Nockenring 62 wird dabei weiter nach rechts verdreht.
In der Stellung C ist die Nadelschutzkappe 70 entsperrt, und gemäß Fig. 15 kann ausgehend von der Stellung C eine Injektion durch Einstechen in Richtung eines Pfeiles 166 erfolgen, wobei sich die Nadelschutzkappe 70, wie dargestellt, in distaler Richtung verschiebt und Injektionsflüssigkeit 40' in das Gewebe 168 des Patienten injiziert wird. Der Nocken 64 gelangt dabei gegen die Schrägfläche 156 eines Zahns 98 und wird durch diese weiter nach rechts in die Stellung D verdreht, wo er einen Anschlag für die Nadelschutzkappe 70 bildet und deren Einstichtiefe begrenzt.
Fig. 16 zeigt die Stellung nach dem Herausziehen der Nadel 30. Der Nocken 64 gelangt hierbei durch die Kraft der Feder 84 gegen die Schrägfläche 132 (Fig. 12) und gleitet längs dieser bis in eine Stellung E, wo er mit seiner Fläche 120 gegen die schräge Fläche 130 anliegt. Die Stellung E entspricht der Stellung A, die weiter oben beschrieben wurde. Gegenüber der Stellung A ist jedoch der Nockenring 62 in der Stellung E um 360°/8 = 45° weitergedreht, und die Nadelschutzkappe 70 ist in dieser Stellung wieder blockiert, so dass eine Kontamination durch die benutzte Nadel 30 verhindert wird.
Nach der Injektion wird die Nadelschutzanordnung 44 von der Nadel 30 abgezogen, wie das in Fig. 1 durch einen Pfeil 99 angedeutet ist. Die Nadel 30 wird mit einer geeigneten Vorrichtung abgeschraubt und durch eine neue, sterile Nadel ersetzt, und die Nadelschutzanordnung 44 wird auf diese neue Nadel 30
aufgesetzt und kann dann erneut verwendet werden.
Soll eine Nadelschutzanordnung 44' (Fig. 17) nur für eine einzige Injektion verwendet werden, so beginnt die Nockenkurve 72 kurz vor der Stelle A (Fig. 12) und endet kurz nach der Stelle E. Dies ist der Fall bei der Version nach Fig. 17, bei der die Nadel 30' integrierender Bestandteil der Nadelschutzanordnung 44' ist. Da Fig. 19 im übrigen mit den vorhergehenden Figuren übereinstimmt, kann im Interesse der Kürze auf eine neue Beschreibung verzichtet werden.
Bei der Montage geht man so vor, dass zuerst der Nockenring 62 montiert und das untere Abschlussteil 80 in das hohlzylindrische Teil 74 eingepresst wird. Dieses wird dann, bezogen auf Fig. 1 , von unten auf das Aufnahmeteil 46 aufgeschoben. Dabei gleiten die beiden Nocken 64 in die Nockenkurve 72, die in diesem Zustand oben offen ist. Anschließend wird die Feder 84 eingesetzt, und das obere Abschlussteil 76 wird - in der korrekten Winkelstellung - in das proximale Ende des hohizylindrischen Teils 74 eingepresst. Damit ist die Nadelschutzanordnung fertig und wird gewöhnlich sterilisiert und zum Verkauf verpackt.
Fig. 18 zeigt eine Variante zu Fig. 17. Während die Anordnung 44' nach Fig. 17 gewöhnlich in Verbindung mit automatischen Injektoren verwendet wird, dient die Nadelschutzanordnung 44" der Fig. 18 zur Befestigung am Konus 174 einer konventionellen Spritze 176, die in Fig. 18 strichpunktiert und nur sehr schematisch angedeutet ist, um das Verständnis der Erfindung zu erleichtern.
Im Basisteil 46" der Nadelschutzanordnung 44" befindet sich eine kegel- stumpfförmige Ausnehmung 180, die am distalen Ende in einen Kegelstumpf 182 mit größerem Öffnungswinkel übergeht, welcher das Aufsetzen der Anordnung 44" auf eine Injektionsspritze 176 erleichtert. Vor einer Injektion wird das Basisteil 46" mit seiner Ausnehmung 180 auf den Konus 174 der Spritze 176 aufgesetzt, wie das von üblichen Injektionsnadeln her bekannt ist.
In einem proximalen Vorsprung 184 des Basisteils 46" ist eine Injektionsnadel 30" durch Kunststoffspritzen befestigt. Sie wird im Zustand vor einer Injektion
sicher von der Nadelschutzkappe 74 überdeckt. Diese ist identisch ausgebildet wie bei den vorhergehenden Figuren, ebenso ihre beiden Abschlussteil 76 und 80, so dass hierzu der Kürze halber auf die vorhergehende Beschreibung verwiesen werden kann.
Das Basisteil 46" ist, ebenso wie bei den vorhergehenden Figuren, mit federnden Rastvorsprüngen 58 versehen, auf denen ein Nockenring 62 mit seinen beiden Nocken 64 befestigt ist. Die Wirkungsweise stimmt deshalb mit der Wirkungsweise überein, die bei den vorhergehenden Figuren ausführlich beschrieben wurde.
Durch die Anordnung nach Fig. 18 gelingt es auch bei konventionellen Injektionsspritzen 176, wie sie jährlich in Millionenstückzahlen verwendet werden, die Gefahr einer Kontamination durch eine benutzte Injektionsnadel 30" wesentlich zu reduzieren, da diese Nadel nach Abschluss einer Injektion auf ihrer gesamten Länge von der Nadelschutzhülse 74 umgeben ist. In diesem Fall wird man, wie bei Fig. 11 und 12 beschrieben, die Nockenkurve nicht in sich geschlossen ausführen, sondern z.B. in Fig. 12 nur den Teil der Nockenkurve verwenden, der kurz vor der Stelle A beginnt und kurz nach der Stelle E endet. Zusätzlich kann man den Nocken 64 in diesem Fall an der Stelle E unlösbar verrasten, so dass jede Bewegung der Nadelschutzhülse 74 gesperrt wird, nachdem eine Injektion abgeschlossen ist. Dies ist deshalb möglich, weil es sich in diesem Fall um eine Einwegspritze handelt und die Nadel 30" deshalb nur einmal verwendet wird.
Naturgemäß sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung vielfache Abwandlungen und Modifikationen möglich. Insbesondere ist eine kinematische Umkehrung möglich in dem Sinne, dass der Nockenring an der Nadelschutzkappe 70 vorgesehen wird, wobei seine Nocken radial nach innen ragen und in eine Nockenkurve eingreifen, welche dann am Teil 46 vorgesehen wird. Da dies jedoch zu einem größeren Durchmesser der Anordnung führen würde, werden die dargestellten Versionen derzeit bevorzugt. Die Außenseite einer erfindungsgemäßen Anordnung kann hinsichtlich ihres optischen und haptischen Designs in vielfacher Weise gestaltet werden.