DE19542524A1 - Bremsbacke, insbesondere für Nutzfahrzeug-Scheibenbremsen - Google Patents
Bremsbacke, insbesondere für Nutzfahrzeug-ScheibenbremsenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bremsbacke, insbesondere für
Nutzfahrzeug-Scheibenbremsen.
Bremsbelagträger bilden in Verbindung mit einem darauf befestigten
Bremsbelagmaterial eine Bremsbacke. Bei Scheibenbremsen wird während einer
Bremsung (siehe hierzu z. B. die DE 42 30 005, auf die vollumfänglich verwiesen
wird) über den Bremsbelagträger und das darauf befestigte Bremsbelagmaterial
Zuspannkraft weitergeleitet, aus welcher die Bremskraft zwischen Bremsbelag und
Bremsscheibe resultiert. Insbesondere im Nutzfahrzeugbereich sind an
Bremsbacken hohe Festigkeitsanforderungen zu stellen, denn infolge der großen
Fahrzeugmassen treten bei Bremsvorgängen entsprechend hohe Bremskräfte auf.
Eine der Anforderungen an einen auch für den Nutzfahrzeugbereich geeigneten
Bremsbelagträger ist eine hohe (in der Senkrechte zur Belagträgerebene wirksame)
Biegesteifigkeit zum Schutz gegen Bruch und/oder Verformung. Infolge des
Abstützens der Stirnseite des Bremsbelagträgers am Bremsträger (Abstützkräfte bis
zu 10 t) ist ferner auch im Bereich der Stirnseiten der Bremsbeläge eine hohe
Festigkeit von entscheidender Bedeutung.
Die Erfindung zielt daher darauf ab, eine unkompliziert herstellbare Bremsbacke zu
schaffen, die auch höheren Festigkeitsbelastungen gewachsen ist.
Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch den Gegenstand des Anspruches 1. Eine
Grundidee der Erfindung besteht demnach darin, den Bremsbelagträger aus
mehreren Einzelblechen zusammenzusetzen und dabei das Bremsbelagmaterial
nicht nur an einem einzelnen sondern an zwei (oder mehr)
Bremsbelag-Einzelblechen des Belagträgers - mit einer genügend großen
Klebefläche parallel oder in einem eine genügende Festigkeit garantierenden Winkel
zur Hauptebene der Bremsbacke - zu befestigen. Damit wird eine besonders
kostengünstige und sichere Verbindung der Einzelbleche erreicht, denn der Prozeß
des Verbindens des Belagmaterials mit dem Belagträger wird dem sonst zusätzlich
durchzuführenden Prozeß des Verbindens der Einzelbleche miteinander kombiniert.
Diese Vorgehensweise hat zwei entscheidende Vorteile: Erstens kommt die
hochwertige und hochfeste Verbindung zwischen dem Belagmaterial und dem
Belagträger automatisch auch der Verbindung der Einzelbleche miteinander zu
Gute, d. h., die Verbindung der Einzelbleche hat eine Festigkeit, die der Festigkeit
der Verbindung zwischen dem Belagmaterial und dem Belagträger
größenordnungsmäßig entspricht. Zweitens werden zwei ansonsten separat
auszuführende Verfahrensschritte in vorteilhafter Weise miteinander verknüpft, was
u. a. zu deutlichen Kostenvorteilen führt.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der Aufteilung des Belagträgers in
(möglichst wenige) fest zusammengefügte Einzelbleche, allerdings nicht im Sinne
der aus dem Stand der Technik bekannten, geräuschdämmenden Mehrschichtträger
(zum Einsatz im PKW-Bereich - siehe hierzu z. B. die DE 26 40 824). Die aus diesen
Schriften bekannten Bremsbelagträger setzen im Gegensatz zur Erfindung die
Biegesteifigkeit eher herab, da die Summe der Einzelsteifigkeiten der Bleche
(infolge der die Federwirkung gewährleistenden Verbindungen zwischen den
Einzelblechen) kleiner ist als die Steifigkeit eines entsprechend dimensionierten
Massivbleches. In der DE 26 40 824 wird dazu ausgeführt, daß die Verbindung der
Lamellenbleche derart erfolgen muß, daß die Federwirkung des Lamellenpaketes
erhalten bleibt. Würde die Federwirkung nicht realisiert, verlöre der Bremsbelag
seine Federeigenschaften und damit auch die geräuschdämmende Wirkung. Ganz
wesentlich ist also bei den Lamellenbelagträgern, daß durch sie die Festigkeit des
Belagträgers zur Erzielung einer Geräuschdämmung eher herabgesetzt wird. Im
PKW-Bereich ist der Einsatz derartiger Belagträger zwar theoretisch denkbar; im
Bereich der Nutzfahrzeug-Bremstechnik ist der Einsatz der
"Lamellenpaket-Belagträger" dagegen wenig geeignet, denn die Festigkeit derartiger
Belagträger genügt nicht den vorstehend beschriebenen, hohen
Festigkeitsanforderungen.
Zur Verdeutlichung des Unterschiedes zwischen Mehrlamellen-Belagträgern und der
vorliegenden Erfindung sei ferner hervorgehoben, daß ausgehend von den
Mehrlamellen-Belagträgern die Entwicklung im PKW-Bereich eher in Richtung eines
Mehrlamellenpaketes mit zwischenliegenden nichtmetallischen Dämmschichten
oder zu einer zusätzlichen Dämmplatte mit Verschiebemöglichkeit gegangen ist
(siehe z. B. die GB 1 586 465). Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung sind dagegen die Einzelbleche verschiebesicher derart zusammengefügt,
daß während einer Bremsung keine Relativbewegung zwischen ihnen möglich ist,
was zu einer maximalen Biegesteifigkeit führt, die eine optimale Richtwirkung ergibt.
Richtwirkung heißt: "gleichmäßige Druckverteilung zwischen Belag und
Bremsscheibe". Insbesondere läßt sich auf diese Weise auch unkompliziert eine Art
"Quasikompaktelement" realisieren.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung anhand mehrerer
Ausführungsbeispiele näher beschrieben, wobei auch weitere Vorteile der Erfindung
deutlich werden. Es zeigen:
Fig. 1 bis 4 Schnittansichten verschiedener Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 5 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4.
Zunächst sei Fig. 1 beschrieben. Fig. 1 zeigt eine Querschnittsansicht eines ersten
Ausführungsbeispieles der Erfindung, wobei eine Bremsbacke 1 einen Belagträger 2
und ein auf dem Belagträger 2 angeordnetes Belagmaterial 3 aufweist. Der
Belagträger 2 besteht aus zwei Einzelblechen 4 und 5, wobei das dem
Belagmaterial 3 zugewandte Einzelblech 4 Aussparungen 6 (z. B. Bohrungen)
aufweist. Das Belagmateriat 3 ist sowohl mit dem Einzelblech 4 als auch - durch die
Aussparungen 6 hindurch - mit dem Einzelblech 5 fest verbunden (z. B. verklebt; ggf.
werden die Flächen geeignet vorbehandelt). Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1
besteht damit parallel zur senkrecht zur Schnittebene der Fig. 1 verlaufenden
"Hauptebene" der Bremsbacke eine hochfeste Klebeverbindung zwischen dem
Belagmaterial 3 und dem Blech 5. Diese Ausführungsform sorgt für eine einfach
herzustellende, kostengünstige Verbindung der Bleche 4 und 5 miteinander und hat
zudem den Vorteil, daß das Belagmaterial 3 bei den im Bremsbetrieb auftretenden
hohen Temperaturen für eine gleichmäßige Temperaturerverteilung in den beiden
Einzelblechen sorgt, was innere Spannungen minimiert. Darüberhinaus bietet der
Eingriff des Belagmaterials 3 in das Blech 4 den großen Vorteil einer hohen
Abschersicherheit zwischen Belagmaterial 3 und Belagträger 2.
Eine weitere besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 2
dargestellt. Bei dieser Variante der Erfindung weist das Blech 5 Ausprägungen 7
auf, welche den Aussparungen 6 im Blech 4 angepaßt sind und in diese z. B. zur
Hälfte eingreifen, so daß einerseits der Vorteil eines gleichzeitigen Eingriffes des
Belagmaterials 3 in die Aussparungen 6 gewahrt bleibt und andererseits die
Abschersicherheit der Bleche 4, 5 gegeneinander erhöht wird.
Fig. 3 zeigt eine weiter optimierte Variante der Erfindung, bei der die Ausprägungen
des Bleches 5 durch die Ausnehmungen des Bleches 4 hindurch in das eigentliche
Belagmaterial 3 hineingreifen, was besonders vorteilhafte Abscherverhältnisse
garantiert.
Fig. 4 zeigt eine Variante der Erfindung, bei der die Klebeverbindung zwischen dem
Belagmaterial 3 und den Blechen 4, 5 durch ein Befestigungsmittel 8 (z. B. eine
Nietverbindung) zwischen den Blechen 4 und 5 ergänzt wird. Zusätzlich ist es
denkbar, die Bleche 4 und 5 auch miteinander zu verkleben oder miteinander so zu
verpressen, daß eine nietenähnliche Verbindung entsteht. Vorteilhaft an dieser
Variante der Erfindung ist die weiter erhöhte Sicherheit und die Vormontierbarkeit
des Belagträgers vor dem Aufbringen des Belagmaterials.
Zusammengefaßt werden die Einzelbleche 4, 5 mit der Erfindung auf einfache
Weise verschiebesicher derart zusammengefügt, daß während einer Bremsung
keine Relativbewegung zwischen ihnen möglich ist.
Bezugszeichenliste
1 Bremsbacke
2 Belagträger
3 Belagmaterial
4, 5 Einzelbleche
6 Aussparungen
7 Ausprägungen
8 Befestigungsmittel
2 Belagträger
3 Belagmaterial
4, 5 Einzelbleche
6 Aussparungen
7 Ausprägungen
8 Befestigungsmittel
Claims (8)
1. Bremsbacke (1), insbesondere für Nutzfahrzeug-Scheibenbremsen, die ein
Belagmaterial (3) und einen Belagträger (2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
der Belagträger (2) aus mehreren - vorzugsweise zwei - Einzelblechen (4, 5)
besteht, wobei das Belagmaterial (3) mit der Oberfläche jedes Einzelbleches (4, 5) -
im wesentlichen parallel zur Hauptebene des Belagträgers (2) - verbunden ist.
2. Bremsbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dem
Belagmaterial (3) zugewandte Einzelblech (4) Aussparungen (6) aufweist, durch die
hindurch das Belagmaterial (3) fest mit dem/den weiteren Einzelblech(en) (5)
verbunden ist.
3. Bremsbelag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das vom
Belagmaterial (3) abgewandte Einzelblech (5) Ausprägungen (7) aufweist, die in die
Aussparungen (6) des dem Belagmaterial zugewandten Einzelbleches (4)
eingreifen.
4. Bremsbelag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausprägungen (7) in das Belagmaterial (3) eingreifen.
5. Bremsbelag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sowohl das Belagmaterial (3) als auch die Ausprägungen (7) in
die Aussparungen (6) eingreifen.
6. Bremsbelag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, die Einzelbleche über zusätzliche Verbindungselemente (8)
miteinander verbunden sind.
7. Bremsbelag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, die Biegesteifigkeit der zusammengefügten Einzelbleche höher ist
als die Summe der Biegesteifigkeiten der Einzelbleche (4, 5).
8. Bremsbelagträger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einzelbleche (4, 5) aus hochfestem Material, insbesondere Stahlblech, bestehen.
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