DE19539166A1 - Superweitwinkel-Varioobjektiv - Google Patents
Superweitwinkel-VarioobjektivInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Varioobjektiv für eine einäugige
Spiegelreflexkamera oder dergleichen und insbesondere ein
Superweitwinkel-Varioobjektiv, das ähnlich einem Fischau
gen-Objektiv insbesondere auf der Weitwinkelseite ist.
In einem herkömmlichen Varioobjektiv, das ein Superweitwin
kel-Objektiv miteinschließt, besteht die dem zu fotografie
renden Objekt am nächsten gelegene Linse aus einer asphäri
schen Linse, um eine Verzeichnung in einem weiten Bildwin
kel zu kompensieren. Dies führt jedoch zu einem großen und
komplexen Varioobjektiv. Darüber hinaus kann ein maximaler
Bildwinkel von mehr als 60° nicht erzielt werden. Ein
Fischaugenobjektiv wird im wesentlichen für Spezialaufgaben
(spezielle Projektionsformel) verwendet, beispielsweise um
ein Bild zu erzeugen, das eine zunehmende Verzeichnung hat.
Das Fischaugenobjektiv wird hauptsächlich im wissenschaft
lichen oder technologischen Bereich als Meßsystem verwen
det. Ein kürzlich entwickeltes Diagonal-Fischaugenobjektiv
kann auch für den normalen Fotografierbetrieb verwendet
werden, bei dem die vorhandene Verzeichnung bewußt als De
formation zur Erzeugung eines Bildes eingesetzt wird.
Beim Fotografieren einer solchen speziellen Bildkreation
ist es nicht notwendig, strikt die Projektionsformel zu be
rücksichtigen. Die Projektionsformel sollte eher nicht be
grenzt werden, um die Freiheit für den Entwurf des Objek
tivs zu erhöhen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Superweitwin
kel-Varioobjektiv anzugeben, bei dem am Weitwinkelende der
halbe Bildwinkel mehr als 60° ist und auch 80° erreichen
kann, was den Bildwinkelbereich eines Fischaugenobjektivs
darstellt, wobei eine Verzeichnung auf der Weitwinkelseite
positiv verwendet wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Super
weitwinkel-Varioobjektiv angegeben, umfassend eine erste
Linsengruppe negativer Brechkraft und eine rückwärtige Lin
sengruppe positiver Brechkraft, die in dieser Reihenfolge
von der Objektseite aus angeordnet sind, so daß die Brech
kraft durch eine Relativbewegung der ersten Linsengruppe
und der rückwärtigen Linsengruppe verändert werden kann,
wobei das Superweitwinkel-Varioobjektiv am Weitwinkelende
einen halben Bildwinkel von mehr als 60° hat, so daß es als
Fischaugenobjektiv dienen kann.
Vorzugsweise umfaßt die erste Linsengruppe negativer Brech
kraft eine negative Meniskuslinse mit einer zur Bildseite
hinweisenden konkaven Oberfläche und genügt den Forderun
gen, die durch die folgenden Formeln (1) und (2) festgelegt
werden:
ra/rb < 5 (1)
h(w:60)/rb < 0,7 (2)
Dabei bezeichnet "ra" den Krümmungsradius der auf der Ob
jektseite liegenden Fläche der negativen Meniskuslinse,
"rb" den Krümmungsradius der auf der Bildseite der negati
ven Meniskuslinse liegenden Fläche und "h(w:60)" die maxi
male Höhe bezüglich der optischen Achse, in der ein Licht
bündel, das unter einem Winkel von 60° auf die der Objekt
seite nächstgelegene Fläche der ersten Linsengruppe fällt,
durch die Bildseite der negativen Meniskuslinse hindurch
tritt (siehe Fig. 25).
Vorzugsweise erfüllt ein Superweitwinkel-Varioobjektiv die
folgende Formel (3):
0.5 < Dw/|f₁| < 1.4 (3)
wobei "Dw" den räumlichen Abstand zwischen der ersten Lin
sengruppe und der rückwärtigen Linsengruppe der Weitwinkel-
Endstellung und "f₁" die Brennweite der ersten Linsengruppe
bezeichnet.
Ein Superweitwinkel-Varioobjektiv erfüllt vorzugsweise die
folgende Formel (4):
rc < 0 (4)
in der "rc" den Krümmungsradius der auf der Objektseite
liegenden Fläche einer Linse bezeichnet, die - gerechnet
von der Objektseite aus - auf die negative Meniskuslinse
folgt.
Vorzugsweise erfüllt ein Superweitwinkel-Varioobjektiv die
folgende Formel (5):
0.6 < fw/|f₁| < 1.0 (5)
Darin bezeichnet "fw" die Brennweite des gesamten Objektiv
systems in der Weitwinkel-Endstellung.
Gemäß einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung be
trägt der halbe Bildwinkel in der Weitwinkel-Endstellung
mehr als 70° und die negative Meniskuslinse erfüllt die
folgende Formel (2′):
h(w:70)/rb < 0.8 (2′)
Darin bezeichnet "h(w:70)" die maximale Höhe bezüglich der
optischen Achse, in der ein Lichtbündel, das unter einem
Winkel von 70° auf die der Objektseite nächstgelegene Flä
che der ersten Linsengruppe fällt, durch die Bildseite der
negativen Meniskuslinse hindurchtritt.
Gemäß einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung be
trägt der halbe Bildwinkel in der Weitwinkel-Endstellung
mehr als 80° und die negative Meniskuslinse erfüllt die
folgende Formel (2′′):
h(w:80)/rb < 0.85 (2′′)
Darin bezeichnet "h(w:80)" die maximale Höhe bezüglich der
optischen Achse, unter der ein Lichtbündel, das unter einem
Winkel von 80° auf die der Objektseite nächstgelegene Ober
fläche der ersten Linsengruppe einfällt, durch die Bild
seite der negativen Meniskuslinse tritt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Er
findung ist ein Superweitwinkel-Varioobjektiv vorgesehen,
umfassend eine erste Linsengruppe negativer Brechkraft und
eine rückwärtige Linsengruppe positiver Brechkraft, die in
dieser Reihenfolge von der Objektseite her angeordnet sind,
so daß die Brechkraft durch eine Relativbewegung der ersten
Linsengruppe und der rückwärtigen Linsengruppe variiert
werden kann, wobei die Position einer Eingangspupille, an
welcher ein Lichtbündel mit dem maximalen Bildwinkel in der
Weitwinkel-Endstellung hindurchtritt und die Position einer
Eingangspupille, an welcher paraxiales Licht hindurchtritt,
die folgende Beziehung erfüllt:
(ENP(O)-ENP(P))/f₁ < 0.3, (f₁ < 0) (6)
wobei "ENP(O)" den Abstand der Eingangspupille, durch wel
che Licht mit dem maximalen Bildwinkel in der Weitwinkel-
Endstellung hindurchtritt, von der ersten Fläche und
"ENP(P)" den Abstand der Eingangspupille, durch welche pa
raxiales Licht in der Weitwinkel-Endstellung fällt, von der
ersten Oberfläche bezeichnen.
Der Wert von ENP(O)-ENP(P) gibt den Abstand zwischen den
oben genannten beiden Eingangspupillen an und ist ein nega
tiver Wert.
Auch bei dieser Ausführungsform erfüllt das Superweitwin
kel-Varioobjektiv vorzugsweise die Formeln (3) und (4).
Es ist eine Blende vorgesehen, die zusammen mit der rück
wärtigen Linsengruppe unabhängig von der ersten Linsen
gruppe während der Varioverstellung beweglich ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit
den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand von Aus
führungsbeispielen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Linsenanordnung
eines Superweitwinkel-Varioobjektivs gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 1 dargestellten Linsensystems in einer Weitwin
kel-Endstellung,
Fig. 3 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 1 dargestellten Linsensystems bei einer mittle
ren Brennweite,
Fig. 4 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 1 dargestellten Linsensystems in einer Tele-
Endstellung,
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Linsenanordnung
eines Superweitwinkel-Varioobjektivs gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 6 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 5 dargestellten Linsensystems in einer Weitwin
kel-Endstellung,
Fig. 7 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 5 dargestellten Linsensystems bei einer mittle
ren Brennweite,
Fig. 8 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 5 dargestellten Linsensystems in einer Tele-
Endstellung,
Fig. 9 eine schematische Darstellung einer Linsenanordnung
eines Superweitwinkel-Varioobjektivs gemäß einer
dritten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 10 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 9 dargestellten Linsensystems in einer Weitwin
kel-Endstellung,
Fig. 11 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 9 dargestellten Linsensystems bei einer mittle
ren Brennweite,
Fig. 12 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 9 dargestellten Linsensystems in einer Tele-
Endstellung,
Fig. 13 eine schematische Darstellung einer Linsenanordnung
eines Superweitwinkel-Varioobjektivs gemäß einer
vierten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 14 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 13 dargestellten Linsensystems in einer Weit
winkel-Endstellung,
Fig. 15 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 13 dargestellten Linsensystems bei einer mitt
leren Brennweite,
Fig. 16 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 13 dargestellten Linsensystems in einer Tele-
Endstellung,
Fig. 17 eine schematische Darstellung einer Linsenanordnung
eines Superweitwinkel-Varioobjektivs in einer Tele-
Endstellung und einer Weitwinkel-Endstellung und
Positionen der Linsen während der Variooperation
gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 18 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 17 dargestellten Linsensystems in einer Weit
winkel-Endstellung,
Fig. 19 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 17 dargestellten Linsensystems bei einer mitt
leren Brennweite,
Fig. 20 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 17 dargestellten Linsensystems in einer Tele-
Endstellung,
Fig. 21 eine schematische Darstellung einer Linsenanordnung
eines Superweitwinkel-Varioobjektivs gemäß einer
sechsten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 22 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 21 dargestellten Linsensystems in einer Weit
winkel-Endstellung,
Fig. 23 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 21 dargestellten Linsensystems bei einer mitt
leren Brennweite,
Fig. 24 Diagramme verschiedener Abbildungsfehler des in
Fig. 21 dargestellten Linsensystems in einer Tele-
Endstellung und
Fig. 25 eine Darstellung der maximalen Höhe bezüglich der
optischen Achse, in der ein Lichtbündel, das unter
einem Winkel von 60° auf die der Objektseite
nächstgelegene Fläche der ersten Linsengruppe ein
fällt, durch die Bildseite der negativen Meniskus
linse tritt.
Gemäß dem wesentlichsten Merkmal der vorliegenden Erfindung
wird in einem Varioobjektiv, das ein Superweitwinkel ein
schließt, eine Verzeichnung nicht korrigiert. Vielmehr wird
eine negative Verzeichnung großen Ausmaßes bewußt durch die
auf der Objektseite liegende Linsengruppe erzeugt, um den
Bildwinkel auf der Weitwinkelseite zu vergrößern und so den
Bildwinkel eines Fischaugenobjektivs zu erreichen.
Wie oben erwähnt wurde, wird die erste Linsengruppe groß
und kompliziert, wenn die Verzeichnung reduziert wird, um
den Bildwinkel bis auf einen Wert zu erhöhen, der ein Su
perweitwinkel umfaßt. Wenn aber eine Verzeichnung bewußt
erzeugt wird, benötigt man keine komplizierte Struktur.
In einem Objektiv mit einer zunehmenden Verzeichnung auf
der Weitwinkelseite wird bei einer Veränderung der Brenn
weite in Richtung zur Teleseite hin während des Variovor
ganges ein nachteiliger Einfluß durch die Verzeichnung re
duziert, wenn der Bildwinkel klein wird, so daß das Projek
tionssystems beinahe identisch mit einem herkömmlichen Ob
jektiv realisiert werden kann.
Ein erfindungsgemäßes Variosystem umfaßt eine erste Linsen
gruppe negativer Brechkraft, eine Blende und eine rückwär
tige Linsengruppe positiver Brechkraft, die in dieser Rei
henfolge von der Objektseite her angeordnet sind. Es hat
einen halben Bildwinkel von mehr als 60° in der Weitwinkel-
Endstellung, um als Fischaugenobjektiv zu dienen.
Die Formel (1) bestimmt das Verhältnis der Krümmungsradien
der sich gegenüberliegenden Flächen der negativen Meniskus
linse, um den Bildwinkel zu erhöhen. Die negative Brech
kraft der ersten Linsengruppe ist nämlich groß genug, um
einen zunehmenden Betrag einer negativen Verzeichnung zu
erzeugen. Wenn der Wert von "ra" oder "rb" gering oder groß
genug gemacht wird, damit das Verhältnis unter der durch
die Formel (1) liegenden Grenze liegt, so ist die negative
Brechkraft der ersten Linsengruppe zu klein, um ein Super
weitwinkel realisieren zu können.
Die Formel (2) bestimmt die Höhe des nichtaxialen Lichtes,
das auf die Fläche mit dem Radius "rb" der negativen Menis
kuslinse einfällt, die auf der Bildflächenseite liegt. Das
nichtaxiale Licht nämlich, das durch die Fläche mit einem
Radius "rb" der negativen Meniskuslinse fällt, wobei diese
Fläche auf der Bildflächenseite in der hohen Position
liegt, verursacht eine hohe Verzeichnung, um den Bildwinkel
zu vergrößern.
Die Formel (3) bezieht sich auf die Forderung für die Va
rioverstellung. Sie bestimmt nämlich den Abstand zwischen
der ersten Linsengruppe und der rückwärtigen Linsengruppe,
um die Varioverstellung vornehmen zu können. Ist das Ver
hältnis kleiner als die untere Grenze, ist der Abstand zwi
schen den Linsengruppen in der Weitwinkel-Endstellung so
klein, daß auch der Betrag der Varianz in dem Abstand zwi
schen den Linsengruppen klein ist, so daß kein wünschens
wertes Varioverhältnis erreicht werden kann. Wenn dagegen
das Verhältnis über dem oberen Grenzwert liegt, ist der Ab
stand zwischen den Linsengruppen so groß, daß es sehr
schwierig für das Licht ist, die rückwärtige Linsengruppe
zu erreichen. Dies führt zu einer ungenügenden Lichtmenge
in dem Umfangsbereich der Linsen.
Die Formel (4) beschreibt die Forderung, die man stellen
muß, um zu erreichen, daß Licht, welches in die stark nega
tive Meniskuslinse eintritt, tatsächlich auf die rückwär
tige Linsengruppe fällt. Unter Linsen in der ersten Linsen
gruppe ist nämlich die der negativen Meniskuslinse von der
Objektseite her nächstgelegene Linse mit einer divergenten
Fläche auf der Objektseite versehen. Der Einfallwinkel von
Licht, das auf die rückwärtige Linsengruppe fällt, wird
klein. Infolgedessen kann man nicht nur den notwendigen
räumlichen Abstand zwischen der ersten Linsengruppe und der
rückwärtigen Linsengruppe erhalten, sondern es kann auch
der Durchmesser der rückwärtigen Linsengruppe reduziert
werden.
Die Formel (5) befaßt sich mit der negativen Brechkraft der
ersten Linsengruppe, die benötigt wird, um die ersten Lin
sengruppe klein zu machen und damit das gesamte optische
System zu miniaturisieren. Wenn das Verhältnis unter dem
unteren Grenzwert liegt, ist die negative Brechkraft der
ersten Linsengruppe so klein, daß die Verschiebung der er
sten Linsengruppe beträchtlich erhöht werden muß, um ein
Varioverhältnis von mehr als 1,6 zu erhalten, so daß man
ein großes optisches System erhält.
Wenn dagegen das Verhältnis über dem oberen Grenzwert
liegt, kann zwar eine Miniaturisierung des optischen Sy
stems erzielt werden, jedoch ist dies begleitet von einer
Änderung des Astigmatismus bei der Varioverstellung.
Die Formel (2′) beschreibt die Forderung, welche Licht er
füllt, das aus der zur ersten Linsengruppe gehörenden nega
tiven Meniskuslinse austritt, um einen halben Bildwinkel
von mehr als 70° zu erhalten. In der gleichen Weise be
schreibt Formel (2′′) die Forderung, die Licht erfüllt, das
aus der zur ersten Linsengruppe gehörenden negativen Menis
kuslinse austritt, um einen halben Bildwinkel von mehr als
80° zu erreichen. Ein vergrößerter halber Bildwinkel kann
durch achsferne Strahlen erreicht werden, die durch die
Fläche mit dem Krümmungsradius "rb" der negativen Meniskus
linse auf der Bildseite in einem hohen Abschnitt derselben
treten und die in einem erhöhten Maß verzeichnet werden.
Formel (6) beschreibt die Forderung für eine effektive Auf
nahme von nichtaxialen Strahlen in der Weitwinkel-Endstel
lung. Die Position der Eintrittspupille wird nämlich in
Richtung auf die Objektseite in Übereinstimmung mit einer
Erhöhung des Bildwinkels bewegt, um so ein Lichtbündel mit
einem großen Bildwinkel zu empfangen und damit die Eigen
schaften eines Fischaugenobjektivs zu realisieren. Wenn das
Verhältnis in Formel (6) unter dem unteren Grenzwert liegt,
ist es unmöglich, ein Lichtbündel zu empfangen, dessen
Bildwinkel groß genug ist, um das Objektiv als Fischaugen
objektiv zu verwenden.
Die Blende des Superweitwinkel-Varioobjektivs gemäß der Er
findung wird unabhängig von der ersten Linsengruppe bewegt,
so daß die Eingangspupille bei der Varioverstellung bewegt
werden kann. Zu diesem Zweck wird die Blende vorzugsweise
mit der rückwärtigen Linsengruppe bewegt, um die Struktur
zu vereinfachen.
Im folgenden werden verschiedene numerische Beispiele
(Ausführungsformen) eines Superweitwinkel-Varioobjektivs
gemäß der vorliegenden Erfindung erläutert.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer Linsenanord
nung eines Superweitwinkel-Varioobjektivs. In Fig. 1 be
steht das Varioobjektiv aus einer ersten Linsengruppe nega
tiver Brechkraft, einer Blende und einer rückwärtigen Lin
sengruppe positiver Brechkraft, die in dieser Reihenfolge
von der Objektseite her angeordnet sind. Die erste Linsen
gruppe besteht aus vier Linsen, von denen zwei miteinander
verkittet sind und die zusammen bewegt werden. In der er
sten Linsengruppe ist die dem Objekt nächstgelegene Linse
eine negative Meniskuslinse, welche die Bedingungen der
Formel (1) erfüllt. Die rückwärtige Linsengruppe besteht
aus fünf Linsen, von denen zwei miteinander verkittet sind
und die miteinander verstellt werden. Die Blende ist zusam
men mit der rückwärtigen Linsengruppe unabhängig von der
ersten Linsengruppe verstellbar.
Numerische Daten des Linsensystems sind in der folgenden
Tabelle 1 aufgeführt. Abbildungsfehler in der Weitwinkel-
Endstellung, bei einer mittleren Brennweite und in der Te
le-Endstellung sind in den Fig. 2, 3 bzw. 4 wiedergegeben.
In den Zeichnungen und den folgenden Tabellen bezeichnet
"SA" die sphärische Aberration, "SC" die Sinusbedingung,
"d-Linie", "g-Linie" und "C-Linie" die chromatischen Aber
rationen wiedergegeben durch die sphärischen Aberrationen
und die Farbquerfehler bei den entsprechenden Wellenlängen.
"S" und "M" bezeichnen den sagittalen Strahl bzw. den meri
dionalen Strahl. Ferner bezeichnet "FN0" die F-Zahl, "f"
die Brennweite, "W" den halben Bildwinkel, "fB" die hintere
Schnittweite oder Bildschnittweite, "r" den Krümmungsradius
jeder Linsenfläche, "d" die Linsendicke oder den Abstand
zwischen den Linsen, "Nd" den Brechungsindex bei der d-Li
nie und "νd" die Abbe-Zahl bei der d-Linie.
Fig. 5 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Linsenan
ordnung eines Superweitwinkel-Varioobjektivs. In Fig. 5
besteht das Varioobjektiv aus einer ersten Linsengruppe ne
gativer Brechkraft, einer Blende und einer rückwärtigen
Linsengruppe positiver Brechkraft, die in dieser Reihen
folge von der Objektseite her angeordnet sind. Die erste
Linsengruppe besteht aus drei Linsen, die zusammen bewegt
werden. In der ersten Linsengruppe ist die dem Objekt
nächstgelegene Linse eine negative Meniskuslinse, welche
die Formel 1 erfüllt. Die rückwärtige Linsengruppe besteht
aus fünf Linsen, die gemeinsam bewegt werden. Die Blende
wird zusammen mit der rückwärtigen Linsengruppe unabhängig
von der ersten Linsengruppe bewegt.
Numerische Daten des Linsensystems sind in der folgenden
Tabelle 2 angegeben. Abbildungsfehler in der Weitwinkel-
Endstellung, bei einer mittleren Brennweite und in der Te
le-Endstellung sind in den Fig. 6, 7 bzw. 8 gezeigt.
Fig. 9 zeigt eine dritte Ausführungsform einer Linsenan
ordnung eines Superweitwinkel-Varioobjektivs. In Fig. 9
besteht das Varioobjektiv aus einer ersten Linsengruppe ne
gativer Brechkraft, einer Blende und einer rückwärtigen
Linsengruppe positiver Brechkraft, die in dieser Reihen
folge von der Objektseite her angeordnet sind. Die erste
Linsengruppe besteht aus drei Linsen, die zusammen ver
stellt werden. In der ersten Linsengruppe ist die dem Ob
jekt nächstgelegene Linse eine negative Meniskuslinse, wel
che die Formel (1) erfüllt. Die rückwärtige Linsengruppe
besteht aus vier Linsen, die gemeinsam bewegt werden. Die
Blende wird zusammen mit der rückwärtigen Linsengruppe un
abhängig von der ersten Linsengruppe bewegt.
Numerische Daten des Linsensystems sind in Tabelle 3 ange
geben. Abbildungsfehler in der Weitwinkel-Endstellung, bei
einer mittleren Brennweite und in der Tele-Endstellung sind
in den Fig. 10, 11 bzw. 12 angegeben.
Fig. 13 zeigt eine vierte Ausführungsform einer Linsenan
ordnung eines Superweitwinkel-Varioobjektivs. In Fig. 13
besteht das Varioobjektiv aus einer ersten Linsengruppe ne
gativer Brechkraft, einer Blende und einer rückwärtigen
Linsengruppe positiver Brechkraft, die in dieser Reihen
folge von der Objektseite angeordnet sind. Die erste Lin
sengruppe besteht aus fünf Linsen, von denen zwei miteinan
der verkittet sind und die gemeinsam verstellt werden. In
der ersten Linsengruppe ist die zweite Linsengruppe - vom
Objekt her gezählt - eine negative Meniskuslinse, welche
die Formel (1) erfüllt. Die rückwärtige Linsengruppe be
steht aus fünf Linsen, von denen zwei miteinander verkittet
sind und die zusammen bewegt werden. Die Blende wird zusam
men mit der rückwärtigen Linsengruppe unabhängig von der
ersten Linsengruppe bewegt.
Numerische Daten des Linsensystems sind in der folgenden
Tabelle 4 angegeben. Abbildungsfehler in der Weitwinkel-
Endstellung, bei einer mittleren Brennweite und in der Te
le-Endstellung sind in den Fig. 14, 15 bzw. 16 darge
stellt.
Fig. 17 zeigt eine fünfte Ausführungsform einer Linsenan
ordnung eines Superweitwinkel-Varioobjektivs. In Fig. 17
besteht das Varioobjektiv aus einer ersten Linsengruppe ne
gativer Brechkraft, einer Blende und einer rückwärtigen
Linsengruppe positiver Brechkraft, die in dieser Reihen
folge von der Objektseite her angeordnet sind. Die erste
Linsengruppe besteht aus vier Linsen, von denen zwei mit
einander verkittet sind und die gemeinsam verstellt werden
können. In der ersten Linsengruppe ist die dem Objekt
nächstgelegene Linse eine negative Meniskuslinse, welche
die Formel (1) erfüllt. Die rückwärtige Linsengruppe be
steht - von der Objektseite her betrachtet - aus einer er
sten Untergruppe (drei Linsen) mit positiver Brechkraft,
einer zweiten Untergruppe (zwei Linsen) mit negativer
Brechkraft und einer dritten Untergruppe (drei Linsen) mit
positiver Brechkraft. Die Linsen jeder Untergruppe werden
gemeinsam verstellt. Die obere Hälfte und die untere Hälfte
der Fig. 17 zeigen die Anordnung in der Weitwinkel-End
stellung bzw. der Tele-Endstellung. Die Bewegungsbahnen der
ersten Linsengruppe und der ersten, zweiten und dritten Un
tergruppe sind ebenfalls in Fig. 17 dargestellt.
Numerische Daten des Linsensystems sind in der folgenden
Tabelle 5 angegeben. Abbildungsfehler in der Weitwinkel-
Endstellung, bei einer mittleren Brennweite und in der Tele-
Endstellung sind in den Fig. 18, 19 bzw. 20 gezeigt.
Fig. 21 zeigt eine sechste Ausführungsform einer Linsenan
ordnung eines Superweitwinkel-Varioobjektivs. In Fig. 21
besteht das Varioobjektiv aus einer ersten Linsengruppe ne
gativer Brechkraft, einer Blende und einer rückwärtigen Lin
sengruppe positiver Brechkraft, die in dieser Reihenfolge
von der Objektseite her angeordnet sind. Die erste Linsen
gruppe besteht aus drei Linsen, von denen zwei miteinander
verkittet sind und die gemeinsam verstellbar sind. In der
ersten Linsengruppe ist die dem Objekt nächstgelegene Linse
eine negative Meniskuslinse, welche die Formel (1) erfüllt.
Die rückwärtige Linsengruppe besteht - von der Objektseite
her betrachtet - aus einer ersten Untergruppe (vier Linsen)
mit positiver Brechkraft, die während der Varioverstellung
gemeinsam verstellt werden und einer zweiten unbeweglichen
Untergruppe (vier Linsen) mit positiver Brechkraft. Die
Blende ist in der zweiten Untergruppe eingeschlossen, so
daß bei einer Verstellung der ersten Untergruppe eine Rela
tivbewegung der Blende bezüglich der ersten Linsengruppe
erfolgt. Die sechste Ausführungsform wird bei einer Moni
tor-Kamera (CCTV) verwendet, wobei mindestens zwei Flächen
die Flächen einer Glasabdeckung für das CCD-Element sind.
Die Bewegungsbahn der ersten Linsengruppe und der ersten
und zweiten Untergruppe sind ebenfalls in Fig. 21 angege
ben. "S" und "L" bezeichnen die Weitwinkel-Endstellung bzw.
Tele-Endstellung.
Numerische Daten des Linsensystems sind in der folgenden
Tabelle 6 angegeben. Abbildungsfehler in der Weitwinkel-
Endstellung, bei einer mittleren Brennweite und in der Te
le-Endstellung sind in den Fig. 22, 23 bzw. 24 darge
stellt.
Tabelle 7 zeigt numerische Werte (Ergebnisse) der Formeln
(1) bis (6) für die oben genannten Ausführungsformen.
Wie man der Tabelle 7 entnehmen kann, erfüllen die
numerischen Werte jeder Ausführungsform die Formeln (1) bis
(6) ebenso wie die Formeln (2′) und (2′′). Es ist zu
bemerken, daß bei der sechsten Ausführungsform, welche für
die CCTV verwendet wird, die Bildgröße klein ist, da die
Brennweite kurz ist. Da das Objektiv klein ist, ist es
nicht notwendig, die Formel (5) zu erfüllen, welche die
Forderung für die Miniaturisierung beschreibt. Die sechste
Ausführungsform erfüllt aber die Beziehung, welche durch
alle Formeln mit Ausnahme der Formel (5) definiert wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Superweitwinkel-Varioobjektiv ist
der halbe Bildwinkel größer als 60° und erreicht 80° und
mehr in der Weitwinkel-Endstellung. Der Bildwinkel erreicht
somit den Bereich eines Fischaugenobjektivs. Es wurde
experimentell bestätigt, daß die Abbildungsfehler bei dem
erfindungsgemäßen Superweitwinkel-Varioobjektiv gut
korrigiert werden konnten.
Es versteht sich aus der obigen Diskussion, das gemäß der
Erfindung ein einfaches Superweitwinkel-Varioobjektiv
angegeben wird, dessen halber Bildwinkel mehr als 60°
beträgt und auch mehr als 80° erreichen kann, was den
halben Bildwinkel eines Fischaugenobjektivs darstellt.
Claims (11)
1. Superweitwinkel-Varioobjektiv mit einer ersten
Linsengruppe negativer Brechkraft und einer
rückwärtigen Linsengruppe positiver Brechkraft, die in
dieser Reihenfolge von der Objektseite her angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Varioverstellung
durch eine Relativbewegung der ersten Linsengruppe und
der rückwärtigen Linsengruppe bewirkt wird und daß das
Superweitwinkel-Varioobjektiv in der Weitwinkel-
Endstellung einen halben Bildwinkel von mehr als 60°
hat.
2. Superweitwinkel-Varioobjektiv nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste negative Linsengruppe
eine negative Meniskuslinse mit einer der Bildseite
zugewandten konkaven Fläche hat, welche den Bedingungen
genügt, die durch die folgenden Formeln (1) und (2)
wiedergegeben werden:
ra/rb < 5 (1)h(w:60)/rb < 0,7 (2)wobei "ra" den Krümmungsradius der objektseitigen
Fläche der negativen Meniskuslinse bezeichnet, "rb" den
Krümmungsradius der bildseitigen Fläche der negativen
Meniskuslinse bezeichnet und "h(w:60)" die maximale
Höhe bezüglich der optischen Achse angibt, in der ein
Lichtbündel, das unter einem Winkel von 60° auf die der
Objektseite nächstgelegene Fläche der ersten
Linsengruppe fällt, durch die Bildseite der negativen
Meniskuslinse hindurchtritt.
3. Superweitwinkel-Varioobjektiv nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es die folgende Formel (3) erfüllt:
0.5 < Dw/|f₁| < 1.4 (3)wobei "Dw" den räumlichen Abstand zwischen der ersten
Linsengruppe und der rückwärtigen Linsengruppe in der
Weitwinkel-Endstellung und "f₁" die Brennweite der
ersten Linsengruppe bezeichnet.
4. Superweitwinkel-Varioobjektiv nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es die folgende Formel (4) erfüllt:
rc < 0 (4)wobei "rc" den Krümmungsradius der objektseitigen
Fläche einer auf die negative Meniskuslinse folgenden -
von der Objektseite aus betrachtet - Linse bezeichnet.
5. Superweitwinkel-Varioobjektiv nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß es die folgende Formel (5) erfüllt:
0.6 < fw/|f₁| < 1.0 (5)wobei "fw" die Brennweite des gesamten Linsensystems in
der Weitwinkel-Endstellung bezeichnet.
6. Superweitwinkel-Varioobjektiv nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der halbe Bildwinkel in der
Weitwinkel-Endstellung mehr als 70° beträgt und die
negative Meniskuslinse die folgende Formel (2′)
erfüllt:
h(w:70)/rb < 0.8 (2′)wobei "h(w:70)" die maximale Höhe bezüglich der
optischen Achse bezeichnet, in der ein Lichtbündel, das
unter einem Winkel von 70° auf die der Objektseite
nächstgelegene Fläche der ersten Linsengruppe fällt,
durch die Bildseite der negativen Meniskuslinse
hindurchtritt.
7. Superweitwinkel-Varioobjektiv nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der halbe Bildwinkel in der
Weitwinkel-Endstellung mehr als 80° beträgt und daß das
die negative Meniskuslinse die folgende Formel (2′′)
erfüllt:
h(w:80)/rb < 0.85 (2′′)wobei "h(w:80)" die maximale Höhe bezüglich der
optischen Achse bezeichnet, in der ein Lichtbündel, das
unter einem Winkel von 80° auf die der Objektseite
nächstgelegene Fläche der ersten Linsengruppe fällt,
durch die Bildseite der negativen Meniskuslinse
hindurchtritt.
8. Superweitwinkel-Varioobjektiv mit einer ersten
Linsengruppe negativer Brechkraft und einer
rückwärtigen Linsengruppe positiver Brechkraft, die in
dieser Reihenfolge von der Objektseite her angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Varioverstellung
durch eine Relativbewegung der ersten Linsengruppe und
der rückwärtigen Linsengruppe erzielt wird und daß die
Position einer Eintrittspupille, an der ein Lichtbündel
mit dem maximalen Bildwinkel in der Weitwinkel-
Endstellung durchtritt, und die Position einer
Eintrittspupille, an der paraxiales Licht durchtritt,
die folgende Beziehung erfüllt:
(ENP(O) - ENP(P))/f₁ < 0.3, (f₁ < 0) (6)wobei "ENP(O)" den Abstand der Eintrittspupille, durch
welche das Licht mit dem maximalen Bildwinkel in der
Weitwinkel-Endstellung hindurchtritt, von der ersten
Fläche bezeichnet und "ENP(P)" den Abstand der
Eingangspupille, durch welches paraxiales Licht in der
Weitwinkel-Endstellung hindurchtritt, von der ersten
Oberfläche bezeichnet.
9. Superweitwinkel-Varioobjektiv nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß es die folgende Formel (3) erfüllt:
0.5 < Dw/|f₁| < 1.4 (3)wobei "Dw" den räumlichen Abstand zwischen der ersten
Linsengruppe und der rückwärtigen Linsengruppe in der
Weitwinkel-Endstellung und "f₁" die Brennweite der
ersten Linsengruppe bezeichnet.
10. Superweitwinkel-Varioobjektiv nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß es die folgende Formel (4) erfüllt:
rc < 0 (4)wobei "rc" den Krümmungsradius der objektseitigen
Fläche einer auf die negative Meniskuslinse folgenden -
gerechnet von der Objektseite an - Linse bezeichnet.
11. Superweitwinkel-Varioobjektiv nach Anspruch 1 oder
Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine Blende, die
zusammen mit der rückwärtigen Linsengruppe unabhängig
von der ersten Linsengruppe während der
Varioeinstellung verstellbar ist.
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Owner name: PENTAX CORP., TOKIO/TOKYO, JP |
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Effective date: 20120501 |