DE19538937C2 - Strickmaschine mit einzeln angetriebenen Nadeln - Google Patents
Strickmaschine mit einzeln angetriebenen NadelnInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Strickmaschine mit einzeln angetriebenen Nadeln.
Bislang enthalten herkömmliche Strickmaschinen ein oder mehrere Nadelbetten, über die ein
Schlossschlitten gefahren wird. Die Schlossschlitten weisen Führungen auf, welche mit Füßen
wechselwirken, die an den Nadeln angebracht sind. Jede Nadel wird somit durch die Füh
rungskulisse des Schlossschlittens entweder überhaupt nicht, in Fang- oder in Strickstellung
ausgelenkt. Ein Nachteil bei diesem System besteht darin, dass zum Auslenken der Nadeln
immer das Gesamtgewicht des relativ großen Schlossschlittens über dem Nadelbett hin und her
verfahren werden muss, was mit einem großen Energieaufwand verbunden ist. Darüber hinaus
ist durch die Schlossschlittenansteuerung eine von einem vorgegebenen Betätigungsschema
abweichende Nadelbetätigung weitgehend ausgeschlossen.
Aus der US 4,768,357 ist eine Flachstrickmaschine mit einzeln angetriebenen Nadeln bekannt.
Die Nadeln werden einzeln durch Linearmotoren betätigt, was den Anwendungsbereich und die
Möglichkeiten der Strickmaschine beträchtlich erweitert. Nichtsdestotrotz ist die Maschine in
ihrem Anwendungsbereich, insbesondere bei der Herstellung von Spezialgestricken nur einge
schränkt einsetzbar.
Es ist daher Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Strickmaschine zu schaffen, die eine Adap
tierung an unterschiedliche Strickaufgaben zulässt und mit der sich auch Spezialgestricke, wie
z. B. auch konturierte und dreidimensionale Gestricke auf einfache Weise herstellen lassen.
Dieses Ziel wird durch eine Strickmaschine gemäß Anspruch 1 erreicht. Vorteilhafte Weiter
bildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird ein Modulsystem mit einer länglichen Trägerplatte als Basis für das
Nadelbett vorgeschlagen. Diese Trägerplatte dient zur Aufnahme von Nadel- und Platinenmo
dulen. Die Nadelmodule enthalten jeweils einen Nadelantrieb zum Bewegen einer Nadel quer
zur Längsachse der Trägerplatte, wobei jeder Nadelantrieb mit einer zentralen Steuerung zur
separaten Ansteuerung des Nadelantriebs verbunden ist. Weiterhin sind Platinenmodule vorge
sehen, die einen Maschenbildner enthalten, welcher in den Strickbereich der Maschine ragt.
Das Platinenmodul kann in das Nadelmodul integriert sein. Für die Fadenzuführung wird eine
nahe des Strickbereichs der Maschine angeordnete Führung vorgesehen, an der mindestens ein
Fadenführer verfahrbar ist. Dieser Fadenführer kann die zu verstrickenden Fäden in die Nadeln
einlegen. Es können auch mehrere parallele Fadenführungen für mehrere Fadenführer vorgese
hen sein. Weiterhin ist es möglich, an einer Führung mehrere Fadenführer vorzusehen.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können auch noch Nadelschiebermodule
vorgesehen sein, wenn die Maschine für Links-Links-Stricktechnik verwendet wird. Diese Na
delschiebermodule können dann alternativ oder zusätzlich zu den Nadelmodulen auf der Trä
gerplatte angeordnet werden.
Vorzugsweise sind mehrere Nadeln und Platinen in einem Modul zusammengefasst, welches
dann vorzugsweise eine Standardbreite von beispielsweise 10 Zoll aufweist. Diese Module mit
mehreren Nadeln können unterschiedliche Nadelteilungen aufweisen. Durch die Standardbreite
des Moduls von beispielsweise 10 Zoll bzw. 25 cm ist es möglich, Module mit unterschiedli
chen Nadelteilungen beliebig auszuwechseln, und Module mit unterschiedlichen Nadelteilun
gen in einem Nadelbett zu verwenden. Dies ermöglicht völlig neue Wege beim Stricken struk
turierter Strickwaren mit unterschiedlichen Eigenschaften in unterschiedlichen Flächenre
gionen. Ein derartiges Nadelbett eignet sich z. B. hervorragend zum Stricken von dreidimensi
onalen Gestricken, bei denen die Beanspruchung des Textils über die Fläche variiert. Die Mo
dule können entweder magnetisch, elektromagnetisch oder mechanisch an der Trägerplatte fest
legbar sein. Für die mechanische Anbringung eignen sich Nut/Feder-Profile und Verankerun
gen kombiniert mit Schraub-, Schnappmechanismen oder bajonettartigen Schnellspannern.
Das Platinenmodul kann vorzugsweise eine elektromotorisch oder elektromagnetisch bewegba
re Platine aufweisen, durch welchen die neu gestrickte Masche in Richtung auf das Gestrick
gedrückt werden kann. Auf diese Weise kann die Dichte des Gestricks unabhängig von einem
Gestrickabzug beeinflusst werden.
Da auf die Nadeln Kräfte der Größenordnung von etwa max. 1 kg wirken, können herkömmli
che Kleinantriebe zur Betätigung der Nadeln verwendet werden. Es eignen sich hierzu entwe
der Linearmotoren, deren Teile durch den Nadelschaft und die Nadelführung gebildet sind. Es
können jedoch auch herkömmliche Rotationsmotoren verwendet werden, die über einen Zahn
stangenantrieb die Rotationsbewegung in eine lineare Bewegung umsetzen. Die Zahnstange ist
dann vorzugsweise im hinteren Bereich des Nadelschaftes ausgebildet. Mit einer derartigen
Technik können mehrere Nadeln auch von einem einzelnen Antrieb angesteuert werden, wenn
die Kraftübertragung auf die einzelnen Zahnstangen gesteuert wird.
Eine andere Möglichkeit des Nadelantriebs ist durch einen elektromagnetischen Antrieb gege
ben, bei der der Nadelschaft vorzugsweise einen Permanentmagneten aufweist, der in einem
Spulenkörper an der Nadel bewegbar ist. Lineare, elektromagnetische und elektromotorische
Antriebe dieser Art sind dem Fachmann aus dem entsprechenden Gebiet der Technik geläufig.
Weitere Antriebsarten umfassen pneumatische und hydraulische Antriebe, wobei hydraulische
Antriebe aufgrund der größeren Abgeschlossenheit des Systems und aufgrund der geringeren
sicherheitstechnischen Anforderungen geeigneter erscheinen. Der Nadelschaft weist dann vor
zugsweise einen quer zum Schaft ausgerichteten plattenförmigen Kolben auf, der in einem
Druckzylinder gleitbar ist. Der Zylinderraum vor und hinter dem Kolben ist mit Hydraulikfluid
beaufschlagbar. Auf diese Weise können relativ hohe Kräfte auf die Nadel übertragen werden.
Die Parameter Nadelkraft und Nadelgeschwindigkeit hängen dann von der inneren Reibung des
Hydraulik- bzw. Pneumatiksystems und der zur Verfügung stehenden Leistung der Druckfluid
versorgung ab.
Die Nadelmodule können vorzugsweise ein separat ansteuerbares integriertes Schneidmesser
aufweisen, welches die Durchtrennung des einzulegenden Fadens oder das Aufschneiden einer
auf der Nadel hängenden Masche ermöglicht. Auf diese Weise können Nach
bearbeitungsvorgänge z. B. beim Herstellen von Frottierware eingespart werden. Nach dem Bil
den der Masche wird diese durch das integrierte Schneidmesser an dem Nadelmodul einfach
aufgeschnitten, wodurch ein nachträgliches Aufschneiden der Frottierwarenschlingen entfällt.
Auf diese Weise kann man Veloursqualität relativ preisgünstig herstellen.
Weiterhin kann in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung jedes Nadelmodul ein Ele
ment, z. B. eine Öse zur Aufnahme eines Kettfadens aufweisen, welche Öse wiederum vor
zugsweise mit einer separat steuerbaren Klemm-Schneideinrichtung versehen sein kann. Durch
dieses Kettfadenelement lässt sich die Einbringung von Kettfäden in das Gestrick sehr gut steu
ern. In die integrierte Klemm-Schneideinrichtung kann die Kettfadenzufuhr an jedem beliebi
gen Punkt beendet werden. Wenn zusätzlich oberhalb des Strickbereiches Kettfadenzuführun
gen vorgesehen sind, die in der Lage sind, den Kettfaden nach dem Abtrennen wieder in den
Strickbereich vorzuschieben, so kann durch diese Weiterbildung der Erfindung die Einbringung
von Kettfäden an jeder Stelle des Gestricks begonnen und beendet werden.
Es ist eine zentrale Steuerung vorgesehen, an die, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung se
parater Steuerungen, alle Nadelmodule, Nadelschiebermodule, Platinenmodule und Klemm-
und Schneidantriebe angeschlossen sind, ebenso wie Kettfadenführer und andere Fadenführer.
Die zentrale Steuerung steuert in an sich bekannter Weise den zeitlichen Ablauf der Nadelbetä
tigung auf den vorhandenen Nadelbetten. Im Gegensatz zu den bekannten Maschinen, bei de
nen das Zusammenwirken der Nadeln durch die physische Existenz und Bewegung des
Schlossschlittens bewirkt wurde, können die Nadeln nun allein durch das Programm gesteuert
werden, was ungeahnte Möglichkeiten zur Erzielung unterschiedlicher Strickstrukturen bietet.
Diese Steuerung synchronisiert in gewünschter Weise die Funktion der Nadeln auf mehreren
unterschiedlichen Trägerplatten.
Vorzugsweise steuert diese zentrale Steuerung die einzelnen Module nicht nur an, sondern ent
hält über eine gegebenenfalls zusätzliche Signalleitung Rückmeldung über den Betätigungssta
tus des entsprechenden Antriebs, z. B. die Nadelstellung, die Platinenstellung, die Stellung der
Klemm- und Schneideinrichtung, wodurch die Steuerung sofort erkennt, wenn ein Antrieb feh
lerhaft, z. B. langsamer als gewöhnlich arbeitet oder versagt. In diesem Fall können entspre
chende Maßnahmen durch einen Fehleralgorithmus ausgelöst werden, z. B. eine entsprechende
zeitliche Verschiebung des Auslösemoments für alle folgenden Antriebe oder ein Reset, mit
dem das gesamte System zurückgesetzt wird. Es ist weiterhin möglich, dass die Steuerung ein
defektes oder fehlerhaft arbeitendes Modul durch eine bestimmte Betätigung eines Markie
rungselements oder durch eine gezielte Betätigung des entsprechenden Antriebes relativ zu den
anderen Antrieben erkenntlich macht. Auf diese Weise kann die Wartungszeit der Maschine
erheblich verkürzt werden, wobei es durch die Erfassung der zeitlichen Arbeitsweise eines Mo
duls möglich ist, ein Modul schon vor dessen Versagen auszuwechseln. Vorzugsweise weist
jeder Nadel- und/oder Platinenantrieb einen Positionsdetektor auf, und das Ausgangssignal des
Positionsdetektors wird der zentralen Steuerung zugeführt. Die Steuerung verfügt über eine
Fehlerdetektionsschaltung, in welcher ein Speicher vorgesehen ist, in dem Standard- oder
Grenzwerte für die Betätigung der Antriebe gespeichert sind. Die Steuerung weist ferner eine
Vergleichsschaltung auf, mit der die aktuellen Signale der Positionsdetektoren mit auf den ge
speicherten Daten basierenden Grenzwerten und/oder mit Sollwerten verglichen werden. Wenn
die aktuellen Werte die Grenzwerte überschreiten, wird ein Fehleralgorithmus gestartet, z. B.
eine Fehlermeldung ausgegeben.
Es ist selbstverständlich möglich, die Anordnung der Module im sinnvollen Rahmen beliebig
zu gestalten, so wird es vorteilhaft sein, Module mit einer gewissen Standardbreite vorzusehen,
in denen entsprechend der Nadelteilung unterschiedlich viele Nadeln vorgesehen sind. Diese
Module werden dann an der Trägerplatte in oben beschriebener Weise befestigt. Die Abfolge
Nadel/Platine wird sinnvollerweise alternierend gewählt werden. Es lassen sich jedoch auch
andere Abfolgen vorstellen. Die Fadenführer sind separat ebenfalls über die zentrale Steuerung
steuerbar. Wenn Fadenführer gewählt werden, die quer zum Nadelbett bewegbar sind, können
die Fäden vor, hinter oder in die Nadel gelegt werden. Durch derartige Fadenführer lassen sich
somit Vermaschungsfäden, Kett-, Schussfäden oder Diagonalfäden einführen. Zusammen mit
den einzeln angetriebenen Modulen lassen sich Mischformen von Strick- und Webware erzeu
gen, die wiederum vor allem im Bereich technischer Textilien neue Gebiete erschließen.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbin
dung mit der Figur beschrieben. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht auf eine erfindungs
gemäße Strickmaschine in Modulbauweise, und
Fig. 2a-e unterschiedliche Alternativen für Nadelantriebe.
Fig. 1 zeigt eine modulare Strickmaschine 10, bestehend aus einem oder mehreren horizontal
verlaufenden länglichen Trägerplatten 12, welche jeweils das Grundelement eines Nadelbettes
darstellen. Auf der Trägerplatte 12 sind eine gewünschte Anzahl von Nadelmodulen 14 und
Platinenmodulen 16 gehalten, die jeweils über einen eigenen Antrieb verfügen, der mittels Lei
tungen 18 mit einer zentralen Steuerung 20 verbunden ist. Jedes Nadelmodul 14 enthält eine
Nadel 22 und den zugehörigen Antrieb, um die Nadel in eine Fang- oder Maschenstellung
auszutreiben und wieder in die Grundstellung zurückzuführen. Jedes Platinenmodul 16 enthält
einen Maschenbildner und gegebenenfalls eine nach unten schwenkbare Platine 24, der betätigt
werden kann, um die gerade gebildete Masche auf das an den Nadeln 22 hängende Gestrick zu
drücken. Oberhalb des Strickbereichs der Strickmaschine verläuft parallel zum Nadelbett eine
Führung 26 für mindestens einen Führungsschlitten 28, an dem ein Nadelführungsorgan 30 in
etwa senkrecht nach unten gehalten ist. Dieses Nadelführungsorgan 30 führt einen über einen
Kleinstfurnisseur 32 geführten Faden 34 dem Strickbereich der Nadeln zu. Dieser Fadenführer
kann den normalen Vermaschungsfaden als auch Kett- und/oder Schussfäden für die Herstel
lung von Strickwaren mit integrierter Webstruktur zuführen. Vorzugsweise ist das Fadenfüh
rungsorgan auch quer zum Nadelbett betätigbar, so dass der zugeführte Faden 34 vor oder hin
ter die Nadeln gelegt werden kann. Dies ist sehr günstig zur Erzielung bestimmter Webstruktu
ren in dem Maschengestrick. Der Führungsschlitten 28 läuft auf der Führung 26, die in nicht
abgebildeter Weise Abgriffe zur Ansteuerung des Führungsschlittens enthält. Die Abgriffe auf
der Führungsschiene 26 sind über eine Steuerleitung 36 mit dem Zentralcomputer 20 verbun
den.
Der Zentralcomputer 20 synchronisiert und steuert das Zusammenwirken von Nadelmodulen
und Platinenmodulen unterschiedlicher Nadelbetten und der vorgesehenen Fadenführungsorga
ne. Die Nadelmodule 14 können alternativ oder zusätzlich durch Nadelschiebermodule für die
Links-Links-Stricktechnik mit doppelten Nadelköpfen ersetzt oder versehen werden.
Fig. 2 zeigt unterschiedliche Antriebe zur Betätigung der Nadeln, d. h. zum Ausfahren der
Nadeln in Fang- oder Maschenposition und zum Zurückführen der Nadeln.
Fig. 2a zeigt einen Nadelantrieb 40 für einen pneumatischen oder hydraulischen Antrieb. Der
Nadelantrieb 40 umfasst einen Hydraulik- bzw. Pneumatikzylinder 42, durch dessen rechte
Stirnseite eine Kolbenstange 44 geführt ist, an deren rechtem äußeren Ende in nicht dargestell
ter Weise die Nadel angeordnet ist. Das linke Ende der Kolbenstange 44 wird durch einen quer
zum Zylinder 42 angeordneten platten- bzw. tellerförmigen Kolben 46 gebildet, der den Zylin
der 42 in zwei Druckräume 48, 50 unterteilt. Über zwei Leitungen 52, 54 wird das Druckfluid
den beiden Druckräumen 48, 50 gesteuert zugeführt, bzw. von diesen Räumen abgeführt. Hier
durch kann die Nadel am rechten Ende der Kolbenstange 44 in gesteuerter Weise ausgelenkt
werden.
Fig. 2b zeigt einen elektromagnetischen Nadelantrieb 60, umfassend einen Zylinder 62, in
dem eine hohlzylindrische Spule 64 an der Innenwand des Zylinders 62 angeordnet ist. Diese
Spule 64 wird durch die Anschlüsse 66 mit einer Stromquelle in gesteuerter Weise verbunden.
In die Hohlspule 64 ragt ein Permanentmagnet mit einem Südpol 68 und einem Nordpol 70. An
der rechten Seite ist dieser Permanentmagnet mit einer Kolbenstange 72 verbunden, an deren
rechtem Ende die Nadel angeordnet ist. Durch einen entsprechend gesteuerten Stromfluss
durch die hohlzylindrische Spule 64 lässt sich ein Magnetfeld aufbauen, welches den Perma
nentmagneten anzieht oder abstößt. Entsprechend wird die an der Kolbenstange 72 befindliche
Nadel in ihre Fang- bzw. Maschenstellung ausgetrieben oder in ihre zurückgezogene Stellung
gezogen.
Die Antriebe der Fig. 2c bis 2e zeigen Alternativen eines elektromotorischen Antriebs.
Fig. 2c zeigt einen elektromotorischen Antrieb 80 mit einer länglichen Führungshülse 82, in der
eine Zahnstange 84 in Längsrichtung der Führungshülse 82 gleitbar angeordnet ist. Die
Zahnstange 84 ist an ihrem rechten Ende mit dem Nadelschaft 86 verbunden. Quer zur Füh
rungshülse 82 ist ein Motor mit einem Ritzel 88 angeflanscht, welches die Zähne der Zahnstan
ge 84 kämmt. Entsprechend der Ansteuerung des Motors wird der Nadelschaft 86 in die Füh
rungshülse 82 hineingezogen oder aus der Führungshülse 82 hinausgeschoben.
Fig. 2d zeigt eine weitere Ausbildungsform 90 eines elektromotorischen Nadelantriebs. Der
Antrieb 90 enthält eine zylindrische Außenhülse 92, in deren hinterem Ende ein Motor 94 koa
xial zur Außenhülse 92 angeordnet ist. Die Ausgangswelle 96 des Motors ist mit einer hohlzy
lindrischen Innenhülse 98 verbunden, welche in der Außenhülse 92 drehbar gelagert ist und ein
inneres Gewinde 100 aufweist. In der Innenhülse 98 ist längsverschiebbar ein Kolben 102
gehalten, dessen dem Motor 94 abgewandtes Ende die Nadel aufweist. Der längsverschiebbare
Kolben 102 hat ein Außengewinde 104, das komplementär zum Innengewinde 100 der Innenhülse
98 ausgebildet ist. Der Kolben 102 hat an seiner Oberseite eine axial verlaufende (nicht
dargestellte) Längsnut, in die ein mit der zylindrischen Außenhülse 92 fest verbundener Zapfen
106 eingreift, um eine Rotation des Kolbens 102 zu verhindern. Durch Ansteuerung des Motors
94 wird die zylindrische Innenhülse 98 relativ zum Kolben 102 gedreht, wodurch der Kolben
102 relativ zur Außen- und Innenhülse 92,98 axial bewegt wird.
Fig. 2e zeigt einen linearen Nadelantrieb 110. Dargestellt ist ein Teil der länglichen Träger
platte 12 aus Fig. 1, an deren Oberseite eine Führung 112 für einen Nadelkörper 114 ausge
bildet ist. An dem in der Zeichnung rechten Ende des Nadelkörpers 114 ist der Nadelkopf
(nicht dargestellt) ausgebildet. Im Bereich der Führung 112 sind in der Trägerplatte 12 Spulen
113 eingelassen, welche von Strom durchflossen werden. An der Unterseite des Nadelkörpers
114 sind Permanentmagneten 116 angeordnet, welche eine andere Teilung als die Spulen 113
in der Führung 112 aufweisen. Durch gezielte Ansteuerung der Spulen 114 lässt sich der Na
delkörper 114 in gewünschter Weise hin- und herbewegen. Bezüglich der Anordnung der Spu
len und Permanentmagnete sind jedoch noch andere Ausgestaltungen eines Linearantriebs
möglich.
Vorzugsweise können die Nadelmodule Schiebernadeln aufweisen, bei denen die Zunge zum
Schließen des Nadelkopfes durch einen Stift ersetzt ist, der mittels eines Schiebers gesteuert
werden kann. Für den Schieber ist somit ein eigener Antrieb erforderlich. Diese Nadel hat den
Vorteil, dass ein definiertes Öffnen und Schließen des Nadelkopfes auch bei hohen Strickge
schwindigkeiten gewährleistet ist.
Claims (12)
1. Strickmaschine mit einzeln angetriebenen Nadeln,
umfassend
einen Rahmen zur Aufnahme von Komponenten wenigstens eines Stricksystems,
mindestens eine horizontale längliche Trägerplatte (12) zur Aufnahme von Nadeln (22),
auf der Trägerplatte (12) zu befestigende Nadeln (14),
jede Nadel (14) enthält einen Nadelantrieb (40, 60, 80, 90, 110) zum Bewegen der Nadel quer zur Längsachse der Trägerplatte (12),
jeder Nadelantrieb (40, 60, 80, 90, 110) einer Nadel (14) ist mit einer zentralen Steuerung (20) zur separaten Ansteuerung des Nadelantriebs verbunden,
zumindest eine nahe des Strickbereichs der Maschine angeordnete Führung (26) für wenigs tens einen an der Führung verfahrbaren Fadenführer (28, 30) zur Einbringung von Fäden (34) in den Strickbereich der Maschine,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Nadelmodul eine Nadel (14)und den zugehörigen Nadelantrieb (40, 60, 80, 90, 110) zum Bewegen der Nadel quer zur Längsachse der Trägerplatte (12) enthält und an der Träger platte festlegbar ist,
dass die Trägerplatte zur Aufnahme von Nadel- und Platinenmodulen dient,
dass die Platinenmodule (16) auf der Trägerplatte (12) befestigbar sind und wenigstens eine elektromotorisch oder elektromagnetisch bewegbare Platine aufweisen, durch welchen die neu gestrickte Masche in Richtung auf das Gestrick drückbar ist, und
dass das Platinenmodul (16) einen Maschenbildner enthält, der in den Strickbereich der Ma schine ragt.
einen Rahmen zur Aufnahme von Komponenten wenigstens eines Stricksystems,
mindestens eine horizontale längliche Trägerplatte (12) zur Aufnahme von Nadeln (22),
auf der Trägerplatte (12) zu befestigende Nadeln (14),
jede Nadel (14) enthält einen Nadelantrieb (40, 60, 80, 90, 110) zum Bewegen der Nadel quer zur Längsachse der Trägerplatte (12),
jeder Nadelantrieb (40, 60, 80, 90, 110) einer Nadel (14) ist mit einer zentralen Steuerung (20) zur separaten Ansteuerung des Nadelantriebs verbunden,
zumindest eine nahe des Strickbereichs der Maschine angeordnete Führung (26) für wenigs tens einen an der Führung verfahrbaren Fadenführer (28, 30) zur Einbringung von Fäden (34) in den Strickbereich der Maschine,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Nadelmodul eine Nadel (14)und den zugehörigen Nadelantrieb (40, 60, 80, 90, 110) zum Bewegen der Nadel quer zur Längsachse der Trägerplatte (12) enthält und an der Träger platte festlegbar ist,
dass die Trägerplatte zur Aufnahme von Nadel- und Platinenmodulen dient,
dass die Platinenmodule (16) auf der Trägerplatte (12) befestigbar sind und wenigstens eine elektromotorisch oder elektromagnetisch bewegbare Platine aufweisen, durch welchen die neu gestrickte Masche in Richtung auf das Gestrick drückbar ist, und
dass das Platinenmodul (16) einen Maschenbildner enthält, der in den Strickbereich der Ma schine ragt.
2. Strickmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils ein Nadelmodul (14) mit einem Platinenmodul (16) in einem Modul kombiniert
ist.
3. Strickmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Platinenmodul (16) eine separat bewegbare Platine zum Niederdrücken der abgeschla
genen Maschen aufweist, und
dass der Platinenantrieb mit der zentralen Steuerung (20) verbunden ist.
4. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Nadelantrieb elektromagnetisch oder hydraulisch ist.
5. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Module mit mehreren Nadeln und Platinen in unterschiedlichen Nadelteilungen vorgese
hen sind.
6. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Module (14, 16) an der Trägerplatte (12) durch hintergreifenden Verbindungseinrich
tungen festlegbar sind.
7. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Module an der Trägerplatte (12) durch magnetische Verbindungs
einrichtungen festlegbar sind.
8. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Nadelmodul (14) durch ein Nadelschiebermodul ersetzt bzw. ergänzt ist.
9. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Nadelmodul (14) ein separat betätigbares Schneidmesser zum Durchtren
nen der in der Nadel hängenden oder der abzustreifenden Masche aufweist.
10. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Nadelmodul (14) ein Führungselement für einen Kettfaden aufweist.
11. Strickmaschine nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungselement eine separat ansteuerbare Klemm/Schneideinrichtung aufweist.
12. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Nadel- und/oder Platinenantrieb (40, 60, 80, 90, 110) einen Positionsdetektor aufweist,
dass das Ausgangssignal des Positionsdetektors der zentralen Steuerung (20) zugeführt ist,
dass die Steuerung (20) über eine Fehlerdetektionsschaltung verfügt, in welcher ein Speicher vorgesehen ist, in dem Standard- oder Grenzwerte für die Betätigung der Antriebe (40, 60, 80, 90, 110) gespeichert sind, und
dass die Steuerung (20) eine Vergleichsschaltung aufweist, mit der die aktuellen Signale der Positionsdetektoren mit auf den gespeicherten Daten basierenden Grenzwerten und/oder mit Sollwerten verglichen werden, und ein Fehleralgorithmus gestartet und/oder eine Fehlermel dung ausgegeben wird.
dass jeder Nadel- und/oder Platinenantrieb (40, 60, 80, 90, 110) einen Positionsdetektor aufweist,
dass das Ausgangssignal des Positionsdetektors der zentralen Steuerung (20) zugeführt ist,
dass die Steuerung (20) über eine Fehlerdetektionsschaltung verfügt, in welcher ein Speicher vorgesehen ist, in dem Standard- oder Grenzwerte für die Betätigung der Antriebe (40, 60, 80, 90, 110) gespeichert sind, und
dass die Steuerung (20) eine Vergleichsschaltung aufweist, mit der die aktuellen Signale der Positionsdetektoren mit auf den gespeicherten Daten basierenden Grenzwerten und/oder mit Sollwerten verglichen werden, und ein Fehleralgorithmus gestartet und/oder eine Fehlermel dung ausgegeben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19538937A DE19538937C2 (de) | 1995-10-18 | 1995-10-18 | Strickmaschine mit einzeln angetriebenen Nadeln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19538937A DE19538937C2 (de) | 1995-10-18 | 1995-10-18 | Strickmaschine mit einzeln angetriebenen Nadeln |
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DE19538937A1 DE19538937A1 (de) | 1997-04-24 |
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ID=7775263
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19538937A Expired - Lifetime DE19538937C2 (de) | 1995-10-18 | 1995-10-18 | Strickmaschine mit einzeln angetriebenen Nadeln |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: RECARO GMBH & CO., 73230 KIRCHHEIM, DE |
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Owner name: GEBRUEDER ACHTER GMBH & CO. KG, 41063 MOENCHENGLAD |
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R071 | Expiry of right |