DE19538937C2 - Strickmaschine mit einzeln angetriebenen Nadeln - Google Patents

Strickmaschine mit einzeln angetriebenen Nadeln

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Strickmaschine mit einzeln angetriebenen Nadeln.
Bislang enthalten herkömmliche Strickmaschinen ein oder mehrere Nadelbetten, über die ein Schlossschlitten gefahren wird. Die Schlossschlitten weisen Führungen auf, welche mit Füßen wechselwirken, die an den Nadeln angebracht sind. Jede Nadel wird somit durch die Füh­ rungskulisse des Schlossschlittens entweder überhaupt nicht, in Fang- oder in Strickstellung ausgelenkt. Ein Nachteil bei diesem System besteht darin, dass zum Auslenken der Nadeln immer das Gesamtgewicht des relativ großen Schlossschlittens über dem Nadelbett hin und her verfahren werden muss, was mit einem großen Energieaufwand verbunden ist. Darüber hinaus ist durch die Schlossschlittenansteuerung eine von einem vorgegebenen Betätigungsschema abweichende Nadelbetätigung weitgehend ausgeschlossen.
Aus der US 4,768,357 ist eine Flachstrickmaschine mit einzeln angetriebenen Nadeln bekannt. Die Nadeln werden einzeln durch Linearmotoren betätigt, was den Anwendungsbereich und die Möglichkeiten der Strickmaschine beträchtlich erweitert. Nichtsdestotrotz ist die Maschine in ihrem Anwendungsbereich, insbesondere bei der Herstellung von Spezialgestricken nur einge­ schränkt einsetzbar.
Es ist daher Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Strickmaschine zu schaffen, die eine Adap­ tierung an unterschiedliche Strickaufgaben zulässt und mit der sich auch Spezialgestricke, wie z. B. auch konturierte und dreidimensionale Gestricke auf einfache Weise herstellen lassen. Dieses Ziel wird durch eine Strickmaschine gemäß Anspruch 1 erreicht. Vorteilhafte Weiter­ bildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird ein Modulsystem mit einer länglichen Trägerplatte als Basis für das Nadelbett vorgeschlagen. Diese Trägerplatte dient zur Aufnahme von Nadel- und Platinenmo­ dulen. Die Nadelmodule enthalten jeweils einen Nadelantrieb zum Bewegen einer Nadel quer zur Längsachse der Trägerplatte, wobei jeder Nadelantrieb mit einer zentralen Steuerung zur separaten Ansteuerung des Nadelantriebs verbunden ist. Weiterhin sind Platinenmodule vorge­ sehen, die einen Maschenbildner enthalten, welcher in den Strickbereich der Maschine ragt. Das Platinenmodul kann in das Nadelmodul integriert sein. Für die Fadenzuführung wird eine nahe des Strickbereichs der Maschine angeordnete Führung vorgesehen, an der mindestens ein Fadenführer verfahrbar ist. Dieser Fadenführer kann die zu verstrickenden Fäden in die Nadeln einlegen. Es können auch mehrere parallele Fadenführungen für mehrere Fadenführer vorgese­ hen sein. Weiterhin ist es möglich, an einer Führung mehrere Fadenführer vorzusehen.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können auch noch Nadelschiebermodule vorgesehen sein, wenn die Maschine für Links-Links-Stricktechnik verwendet wird. Diese Na­ delschiebermodule können dann alternativ oder zusätzlich zu den Nadelmodulen auf der Trä­ gerplatte angeordnet werden.
Vorzugsweise sind mehrere Nadeln und Platinen in einem Modul zusammengefasst, welches dann vorzugsweise eine Standardbreite von beispielsweise 10 Zoll aufweist. Diese Module mit mehreren Nadeln können unterschiedliche Nadelteilungen aufweisen. Durch die Standardbreite des Moduls von beispielsweise 10 Zoll bzw. 25 cm ist es möglich, Module mit unterschiedli­ chen Nadelteilungen beliebig auszuwechseln, und Module mit unterschiedlichen Nadelteilun­ gen in einem Nadelbett zu verwenden. Dies ermöglicht völlig neue Wege beim Stricken struk­ turierter Strickwaren mit unterschiedlichen Eigenschaften in unterschiedlichen Flächenre­ gionen. Ein derartiges Nadelbett eignet sich z. B. hervorragend zum Stricken von dreidimensi­ onalen Gestricken, bei denen die Beanspruchung des Textils über die Fläche variiert. Die Mo­ dule können entweder magnetisch, elektromagnetisch oder mechanisch an der Trägerplatte fest­ legbar sein. Für die mechanische Anbringung eignen sich Nut/Feder-Profile und Verankerun­ gen kombiniert mit Schraub-, Schnappmechanismen oder bajonettartigen Schnellspannern.
Das Platinenmodul kann vorzugsweise eine elektromotorisch oder elektromagnetisch bewegba­ re Platine aufweisen, durch welchen die neu gestrickte Masche in Richtung auf das Gestrick gedrückt werden kann. Auf diese Weise kann die Dichte des Gestricks unabhängig von einem Gestrickabzug beeinflusst werden.
Da auf die Nadeln Kräfte der Größenordnung von etwa max. 1 kg wirken, können herkömmli­ che Kleinantriebe zur Betätigung der Nadeln verwendet werden. Es eignen sich hierzu entwe­ der Linearmotoren, deren Teile durch den Nadelschaft und die Nadelführung gebildet sind. Es können jedoch auch herkömmliche Rotationsmotoren verwendet werden, die über einen Zahn­ stangenantrieb die Rotationsbewegung in eine lineare Bewegung umsetzen. Die Zahnstange ist dann vorzugsweise im hinteren Bereich des Nadelschaftes ausgebildet. Mit einer derartigen Technik können mehrere Nadeln auch von einem einzelnen Antrieb angesteuert werden, wenn die Kraftübertragung auf die einzelnen Zahnstangen gesteuert wird.
Eine andere Möglichkeit des Nadelantriebs ist durch einen elektromagnetischen Antrieb gege­ ben, bei der der Nadelschaft vorzugsweise einen Permanentmagneten aufweist, der in einem Spulenkörper an der Nadel bewegbar ist. Lineare, elektromagnetische und elektromotorische Antriebe dieser Art sind dem Fachmann aus dem entsprechenden Gebiet der Technik geläufig.
Weitere Antriebsarten umfassen pneumatische und hydraulische Antriebe, wobei hydraulische Antriebe aufgrund der größeren Abgeschlossenheit des Systems und aufgrund der geringeren sicherheitstechnischen Anforderungen geeigneter erscheinen. Der Nadelschaft weist dann vor­ zugsweise einen quer zum Schaft ausgerichteten plattenförmigen Kolben auf, der in einem Druckzylinder gleitbar ist. Der Zylinderraum vor und hinter dem Kolben ist mit Hydraulikfluid beaufschlagbar. Auf diese Weise können relativ hohe Kräfte auf die Nadel übertragen werden. Die Parameter Nadelkraft und Nadelgeschwindigkeit hängen dann von der inneren Reibung des Hydraulik- bzw. Pneumatiksystems und der zur Verfügung stehenden Leistung der Druckfluid­ versorgung ab.
Die Nadelmodule können vorzugsweise ein separat ansteuerbares integriertes Schneidmesser aufweisen, welches die Durchtrennung des einzulegenden Fadens oder das Aufschneiden einer auf der Nadel hängenden Masche ermöglicht. Auf diese Weise können Nach­ bearbeitungsvorgänge z. B. beim Herstellen von Frottierware eingespart werden. Nach dem Bil­ den der Masche wird diese durch das integrierte Schneidmesser an dem Nadelmodul einfach aufgeschnitten, wodurch ein nachträgliches Aufschneiden der Frottierwarenschlingen entfällt. Auf diese Weise kann man Veloursqualität relativ preisgünstig herstellen.
Weiterhin kann in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung jedes Nadelmodul ein Ele­ ment, z. B. eine Öse zur Aufnahme eines Kettfadens aufweisen, welche Öse wiederum vor­ zugsweise mit einer separat steuerbaren Klemm-Schneideinrichtung versehen sein kann. Durch dieses Kettfadenelement lässt sich die Einbringung von Kettfäden in das Gestrick sehr gut steu­ ern. In die integrierte Klemm-Schneideinrichtung kann die Kettfadenzufuhr an jedem beliebi­ gen Punkt beendet werden. Wenn zusätzlich oberhalb des Strickbereiches Kettfadenzuführun­ gen vorgesehen sind, die in der Lage sind, den Kettfaden nach dem Abtrennen wieder in den Strickbereich vorzuschieben, so kann durch diese Weiterbildung der Erfindung die Einbringung von Kettfäden an jeder Stelle des Gestricks begonnen und beendet werden.
Es ist eine zentrale Steuerung vorgesehen, an die, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung se­ parater Steuerungen, alle Nadelmodule, Nadelschiebermodule, Platinenmodule und Klemm- und Schneidantriebe angeschlossen sind, ebenso wie Kettfadenführer und andere Fadenführer. Die zentrale Steuerung steuert in an sich bekannter Weise den zeitlichen Ablauf der Nadelbetä­ tigung auf den vorhandenen Nadelbetten. Im Gegensatz zu den bekannten Maschinen, bei de­ nen das Zusammenwirken der Nadeln durch die physische Existenz und Bewegung des Schlossschlittens bewirkt wurde, können die Nadeln nun allein durch das Programm gesteuert werden, was ungeahnte Möglichkeiten zur Erzielung unterschiedlicher Strickstrukturen bietet. Diese Steuerung synchronisiert in gewünschter Weise die Funktion der Nadeln auf mehreren unterschiedlichen Trägerplatten.
Vorzugsweise steuert diese zentrale Steuerung die einzelnen Module nicht nur an, sondern ent­ hält über eine gegebenenfalls zusätzliche Signalleitung Rückmeldung über den Betätigungssta­ tus des entsprechenden Antriebs, z. B. die Nadelstellung, die Platinenstellung, die Stellung der Klemm- und Schneideinrichtung, wodurch die Steuerung sofort erkennt, wenn ein Antrieb feh­ lerhaft, z. B. langsamer als gewöhnlich arbeitet oder versagt. In diesem Fall können entspre­ chende Maßnahmen durch einen Fehleralgorithmus ausgelöst werden, z. B. eine entsprechende zeitliche Verschiebung des Auslösemoments für alle folgenden Antriebe oder ein Reset, mit dem das gesamte System zurückgesetzt wird. Es ist weiterhin möglich, dass die Steuerung ein defektes oder fehlerhaft arbeitendes Modul durch eine bestimmte Betätigung eines Markie­ rungselements oder durch eine gezielte Betätigung des entsprechenden Antriebes relativ zu den anderen Antrieben erkenntlich macht. Auf diese Weise kann die Wartungszeit der Maschine erheblich verkürzt werden, wobei es durch die Erfassung der zeitlichen Arbeitsweise eines Mo­ duls möglich ist, ein Modul schon vor dessen Versagen auszuwechseln. Vorzugsweise weist jeder Nadel- und/oder Platinenantrieb einen Positionsdetektor auf, und das Ausgangssignal des Positionsdetektors wird der zentralen Steuerung zugeführt. Die Steuerung verfügt über eine Fehlerdetektionsschaltung, in welcher ein Speicher vorgesehen ist, in dem Standard- oder Grenzwerte für die Betätigung der Antriebe gespeichert sind. Die Steuerung weist ferner eine Vergleichsschaltung auf, mit der die aktuellen Signale der Positionsdetektoren mit auf den ge­ speicherten Daten basierenden Grenzwerten und/oder mit Sollwerten verglichen werden. Wenn die aktuellen Werte die Grenzwerte überschreiten, wird ein Fehleralgorithmus gestartet, z. B. eine Fehlermeldung ausgegeben.
Es ist selbstverständlich möglich, die Anordnung der Module im sinnvollen Rahmen beliebig zu gestalten, so wird es vorteilhaft sein, Module mit einer gewissen Standardbreite vorzusehen, in denen entsprechend der Nadelteilung unterschiedlich viele Nadeln vorgesehen sind. Diese Module werden dann an der Trägerplatte in oben beschriebener Weise befestigt. Die Abfolge Nadel/Platine wird sinnvollerweise alternierend gewählt werden. Es lassen sich jedoch auch andere Abfolgen vorstellen. Die Fadenführer sind separat ebenfalls über die zentrale Steuerung steuerbar. Wenn Fadenführer gewählt werden, die quer zum Nadelbett bewegbar sind, können die Fäden vor, hinter oder in die Nadel gelegt werden. Durch derartige Fadenführer lassen sich somit Vermaschungsfäden, Kett-, Schussfäden oder Diagonalfäden einführen. Zusammen mit den einzeln angetriebenen Modulen lassen sich Mischformen von Strick- und Webware erzeu­ gen, die wiederum vor allem im Bereich technischer Textilien neue Gebiete erschließen.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbin­ dung mit der Figur beschrieben. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht auf eine erfindungs­ gemäße Strickmaschine in Modulbauweise, und
Fig. 2a-e unterschiedliche Alternativen für Nadelantriebe.
Fig. 1 zeigt eine modulare Strickmaschine 10, bestehend aus einem oder mehreren horizontal verlaufenden länglichen Trägerplatten 12, welche jeweils das Grundelement eines Nadelbettes darstellen. Auf der Trägerplatte 12 sind eine gewünschte Anzahl von Nadelmodulen 14 und Platinenmodulen 16 gehalten, die jeweils über einen eigenen Antrieb verfügen, der mittels Lei­ tungen 18 mit einer zentralen Steuerung 20 verbunden ist. Jedes Nadelmodul 14 enthält eine Nadel 22 und den zugehörigen Antrieb, um die Nadel in eine Fang- oder Maschenstellung auszutreiben und wieder in die Grundstellung zurückzuführen. Jedes Platinenmodul 16 enthält einen Maschenbildner und gegebenenfalls eine nach unten schwenkbare Platine 24, der betätigt werden kann, um die gerade gebildete Masche auf das an den Nadeln 22 hängende Gestrick zu drücken. Oberhalb des Strickbereichs der Strickmaschine verläuft parallel zum Nadelbett eine Führung 26 für mindestens einen Führungsschlitten 28, an dem ein Nadelführungsorgan 30 in etwa senkrecht nach unten gehalten ist. Dieses Nadelführungsorgan 30 führt einen über einen Kleinstfurnisseur 32 geführten Faden 34 dem Strickbereich der Nadeln zu. Dieser Fadenführer kann den normalen Vermaschungsfaden als auch Kett- und/oder Schussfäden für die Herstel­ lung von Strickwaren mit integrierter Webstruktur zuführen. Vorzugsweise ist das Fadenfüh­ rungsorgan auch quer zum Nadelbett betätigbar, so dass der zugeführte Faden 34 vor oder hin­ ter die Nadeln gelegt werden kann. Dies ist sehr günstig zur Erzielung bestimmter Webstruktu­ ren in dem Maschengestrick. Der Führungsschlitten 28 läuft auf der Führung 26, die in nicht abgebildeter Weise Abgriffe zur Ansteuerung des Führungsschlittens enthält. Die Abgriffe auf der Führungsschiene 26 sind über eine Steuerleitung 36 mit dem Zentralcomputer 20 verbun­ den.
Der Zentralcomputer 20 synchronisiert und steuert das Zusammenwirken von Nadelmodulen und Platinenmodulen unterschiedlicher Nadelbetten und der vorgesehenen Fadenführungsorga­ ne. Die Nadelmodule 14 können alternativ oder zusätzlich durch Nadelschiebermodule für die Links-Links-Stricktechnik mit doppelten Nadelköpfen ersetzt oder versehen werden.
Fig. 2 zeigt unterschiedliche Antriebe zur Betätigung der Nadeln, d. h. zum Ausfahren der Nadeln in Fang- oder Maschenposition und zum Zurückführen der Nadeln.
Fig. 2a zeigt einen Nadelantrieb 40 für einen pneumatischen oder hydraulischen Antrieb. Der Nadelantrieb 40 umfasst einen Hydraulik- bzw. Pneumatikzylinder 42, durch dessen rechte Stirnseite eine Kolbenstange 44 geführt ist, an deren rechtem äußeren Ende in nicht dargestell­ ter Weise die Nadel angeordnet ist. Das linke Ende der Kolbenstange 44 wird durch einen quer zum Zylinder 42 angeordneten platten- bzw. tellerförmigen Kolben 46 gebildet, der den Zylin­ der 42 in zwei Druckräume 48, 50 unterteilt. Über zwei Leitungen 52, 54 wird das Druckfluid den beiden Druckräumen 48, 50 gesteuert zugeführt, bzw. von diesen Räumen abgeführt. Hier­ durch kann die Nadel am rechten Ende der Kolbenstange 44 in gesteuerter Weise ausgelenkt werden.
Fig. 2b zeigt einen elektromagnetischen Nadelantrieb 60, umfassend einen Zylinder 62, in dem eine hohlzylindrische Spule 64 an der Innenwand des Zylinders 62 angeordnet ist. Diese Spule 64 wird durch die Anschlüsse 66 mit einer Stromquelle in gesteuerter Weise verbunden. In die Hohlspule 64 ragt ein Permanentmagnet mit einem Südpol 68 und einem Nordpol 70. An der rechten Seite ist dieser Permanentmagnet mit einer Kolbenstange 72 verbunden, an deren rechtem Ende die Nadel angeordnet ist. Durch einen entsprechend gesteuerten Stromfluss durch die hohlzylindrische Spule 64 lässt sich ein Magnetfeld aufbauen, welches den Perma­ nentmagneten anzieht oder abstößt. Entsprechend wird die an der Kolbenstange 72 befindliche Nadel in ihre Fang- bzw. Maschenstellung ausgetrieben oder in ihre zurückgezogene Stellung gezogen.
Die Antriebe der Fig. 2c bis 2e zeigen Alternativen eines elektromotorischen Antriebs. Fig. 2c zeigt einen elektromotorischen Antrieb 80 mit einer länglichen Führungshülse 82, in der eine Zahnstange 84 in Längsrichtung der Führungshülse 82 gleitbar angeordnet ist. Die Zahnstange 84 ist an ihrem rechten Ende mit dem Nadelschaft 86 verbunden. Quer zur Füh­ rungshülse 82 ist ein Motor mit einem Ritzel 88 angeflanscht, welches die Zähne der Zahnstan­ ge 84 kämmt. Entsprechend der Ansteuerung des Motors wird der Nadelschaft 86 in die Füh­ rungshülse 82 hineingezogen oder aus der Führungshülse 82 hinausgeschoben.
Fig. 2d zeigt eine weitere Ausbildungsform 90 eines elektromotorischen Nadelantriebs. Der Antrieb 90 enthält eine zylindrische Außenhülse 92, in deren hinterem Ende ein Motor 94 koa­ xial zur Außenhülse 92 angeordnet ist. Die Ausgangswelle 96 des Motors ist mit einer hohlzy­ lindrischen Innenhülse 98 verbunden, welche in der Außenhülse 92 drehbar gelagert ist und ein inneres Gewinde 100 aufweist. In der Innenhülse 98 ist längsverschiebbar ein Kolben 102 gehalten, dessen dem Motor 94 abgewandtes Ende die Nadel aufweist. Der längsverschiebbare Kolben 102 hat ein Außengewinde 104, das komplementär zum Innengewinde 100 der Innenhülse 98 ausgebildet ist. Der Kolben 102 hat an seiner Oberseite eine axial verlaufende (nicht dargestellte) Längsnut, in die ein mit der zylindrischen Außenhülse 92 fest verbundener Zapfen 106 eingreift, um eine Rotation des Kolbens 102 zu verhindern. Durch Ansteuerung des Motors 94 wird die zylindrische Innenhülse 98 relativ zum Kolben 102 gedreht, wodurch der Kolben 102 relativ zur Außen- und Innenhülse 92,98 axial bewegt wird.
Fig. 2e zeigt einen linearen Nadelantrieb 110. Dargestellt ist ein Teil der länglichen Träger­ platte 12 aus Fig. 1, an deren Oberseite eine Führung 112 für einen Nadelkörper 114 ausge­ bildet ist. An dem in der Zeichnung rechten Ende des Nadelkörpers 114 ist der Nadelkopf (nicht dargestellt) ausgebildet. Im Bereich der Führung 112 sind in der Trägerplatte 12 Spulen 113 eingelassen, welche von Strom durchflossen werden. An der Unterseite des Nadelkörpers 114 sind Permanentmagneten 116 angeordnet, welche eine andere Teilung als die Spulen 113 in der Führung 112 aufweisen. Durch gezielte Ansteuerung der Spulen 114 lässt sich der Na­ delkörper 114 in gewünschter Weise hin- und herbewegen. Bezüglich der Anordnung der Spu­ len und Permanentmagnete sind jedoch noch andere Ausgestaltungen eines Linearantriebs möglich.
Vorzugsweise können die Nadelmodule Schiebernadeln aufweisen, bei denen die Zunge zum Schließen des Nadelkopfes durch einen Stift ersetzt ist, der mittels eines Schiebers gesteuert werden kann. Für den Schieber ist somit ein eigener Antrieb erforderlich. Diese Nadel hat den Vorteil, dass ein definiertes Öffnen und Schließen des Nadelkopfes auch bei hohen Strickge­ schwindigkeiten gewährleistet ist.

Claims (12)

1. Strickmaschine mit einzeln angetriebenen Nadeln, umfassend
einen Rahmen zur Aufnahme von Komponenten wenigstens eines Stricksystems,
mindestens eine horizontale längliche Trägerplatte (12) zur Aufnahme von Nadeln (22),
auf der Trägerplatte (12) zu befestigende Nadeln (14),
jede Nadel (14) enthält einen Nadelantrieb (40, 60, 80, 90, 110) zum Bewegen der Nadel quer zur Längsachse der Trägerplatte (12),
jeder Nadelantrieb (40, 60, 80, 90, 110) einer Nadel (14) ist mit einer zentralen Steuerung (20) zur separaten Ansteuerung des Nadelantriebs verbunden,
zumindest eine nahe des Strickbereichs der Maschine angeordnete Führung (26) für wenigs­ tens einen an der Führung verfahrbaren Fadenführer (28, 30) zur Einbringung von Fäden (34) in den Strickbereich der Maschine,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Nadelmodul eine Nadel (14)und den zugehörigen Nadelantrieb (40, 60, 80, 90, 110) zum Bewegen der Nadel quer zur Längsachse der Trägerplatte (12) enthält und an der Träger­ platte festlegbar ist,
dass die Trägerplatte zur Aufnahme von Nadel- und Platinenmodulen dient,
dass die Platinenmodule (16) auf der Trägerplatte (12) befestigbar sind und wenigstens eine elektromotorisch oder elektromagnetisch bewegbare Platine aufweisen, durch welchen die neu gestrickte Masche in Richtung auf das Gestrick drückbar ist, und
dass das Platinenmodul (16) einen Maschenbildner enthält, der in den Strickbereich der Ma­ schine ragt.
2. Strickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Nadelmodul (14) mit einem Platinenmodul (16) in einem Modul kombiniert ist.
3. Strickmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Platinenmodul (16) eine separat bewegbare Platine zum Niederdrücken der abgeschla­ genen Maschen aufweist, und dass der Platinenantrieb mit der zentralen Steuerung (20) verbunden ist.
4. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Nadelantrieb elektromagnetisch oder hydraulisch ist.
5. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Module mit mehreren Nadeln und Platinen in unterschiedlichen Nadelteilungen vorgese­ hen sind.
6. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Module (14, 16) an der Trägerplatte (12) durch hintergreifenden Verbindungseinrich­ tungen festlegbar sind.
7. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Module an der Trägerplatte (12) durch magnetische Verbindungs­ einrichtungen festlegbar sind.
8. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Nadelmodul (14) durch ein Nadelschiebermodul ersetzt bzw. ergänzt ist.
9. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Nadelmodul (14) ein separat betätigbares Schneidmesser zum Durchtren­ nen der in der Nadel hängenden oder der abzustreifenden Masche aufweist.
10. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Nadelmodul (14) ein Führungselement für einen Kettfaden aufweist.
11. Strickmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement eine separat ansteuerbare Klemm/Schneideinrichtung aufweist.
12. Strickmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Nadel- und/oder Platinenantrieb (40, 60, 80, 90, 110) einen Positionsdetektor aufweist,
dass das Ausgangssignal des Positionsdetektors der zentralen Steuerung (20) zugeführt ist,
dass die Steuerung (20) über eine Fehlerdetektionsschaltung verfügt, in welcher ein Speicher vorgesehen ist, in dem Standard- oder Grenzwerte für die Betätigung der Antriebe (40, 60, 80, 90, 110) gespeichert sind, und
dass die Steuerung (20) eine Vergleichsschaltung aufweist, mit der die aktuellen Signale der Positionsdetektoren mit auf den gespeicherten Daten basierenden Grenzwerten und/oder mit Sollwerten verglichen werden, und ein Fehleralgorithmus gestartet und/oder eine Fehlermel­ dung ausgegeben wird.
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