DE19538020A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Einkristallen aus Silicium - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Einkristallen aus SiliciumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
stabförmigen Silicium-Einkristallen mit großen Durchmessern,
bei dem auf einem Impfkristall mit Hilfe einer ringförmigen
Induktionsheizspule eine Schmelzkuppe aus flüssigem Silicium
erzeugt wird, und der Impfkristall mit einer bestimmten
Ziehgeschwindigkeit abgesenkt wird, wobei von der
Schmelzkuppe stammendes Silicium auf dem Impfkristall zu
einem Einkristall erstarrt. Ferner betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Die Herstellung von Silicium-Einkristallen mit Hilfe einer
Induktionsheizspule ist in der Fachwelt als "tiegelfreies
Zonenziehen" ("FZ-Verfahren") bekannt. Ein Nachteil des
Verfahrens ist der Umstand, daß die Masse des
herzustellenden Einkristalls von der Masse des als
Ausgangsprodukt verwendeten, polykristallinen Stabs
("Polystab") abhängig ist. Da es sich als vorteilhaft
erwiesen hat, daß die Durchmesser des Polystabs und des
herzustellenden Einkristalls im ungefähren Verhältnis von
1 : 1 stehen sollten, werden zur Herstellung von größeren
Einkristallen auch Polystäbe mit größeren Durchmessern
benötigt. Es ist jedoch feststellbar, daß von den Rändern
großer Polystäbe mit Durchmessern ab 150 mm, die
üblicherweise durch Abscheiden von Silicium auf einem
sogenannten Dünnstab hergestellt werden, aufgrund der
Sprödigkeit des Halbleitermaterials schon bei geringster
mechanischer oder thermischer Belastung Teile absplittern
können. Geschieht dies während des Ziehens eines
Einkristalls, droht die Ausbildung von Versetzungen im
Kristallgitter, so daß der Einkristall für elektronische
Anwendungen unbrauchbar wird.
In der Patentschrift US-5,108,720 ist ein modifiziertes FZ-
Verfahren beschrieben, bei dem an die Stelle eines
Polystabs feine Siliciumteilchen als hauptsächliche
Siliciumquelle zur Herstellung von Einkristallen treten.
Diese werden aus einem Vorratsbehälter durch ein aus
Silicium gefertigtes Führungsrohr in eine sich auf der
Stirnseite eines wachsenden Einkristalls befindende
Schmelzkuppe befördert. Die Kristallzüchtung wird dadurch
eingeleitet, daß der Boden des Führungsrohrs zunächst
geschmolzen wird, und anschließend das schmelzflüssige
Material mit einem Impfkristall in Kontakt gebracht wird.
Aus dem Versuchsbeispiel der genannten Patentschrift ist
ersichtlich, daß sich das beschriebene Verfahren nur zur
Herstellung von Einkristallen mit sehr kleinen Durchmessern
eignet. Die Herstellung von Einkristallen mit Durchmessern
von 50 mm und darüber ist mit wirtschaftlichen Ziehzeiten
nach diesem Verfahren nicht möglich, weil die dafür von der
Induktionsheizspule zu erbringende Heizleistung das aus
Silicium bestehende Führungsrohr zum Schmelzen brächte. Beim
Wegschmelzen des Führungsrohrs würde aber nicht nur das
kontrollierte Nachchargieren von Silicium behindert, sondern
auch die Gefahr erhöht, daß die Schmelzenmenge auf dem
wachsenden Einkristall so zunimmt, daß ein Teil des
schmelzflüssigen Siliciums am Rand des Einkristalls
ausbricht und abläuft.
Eine weitere Variante des FZ-Verfahrens ist in der US-
5,367,981 beschrieben. Nachdem auf einem Impfkristall eine
Schmelzkuppe erzeugt worden ist, wird der Impfkristall
abgesenkt und der Schmelzkuppe festes Material in Form von
Granulat zugeführt. Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß
das zugeführte Granulat der Schmelzkuppe Schmelzwärme
entzieht. Von der Induktionsheizspule kann dieser
Wärmeverlust insbesondere dann nicht ausgeglichen werden,
wenn Einkristalle mit großen Durchmessern zu ziehen sind und
die Menge an Granulat, die der Schmelzkuppe pro Zeiteinheit
zugeführt werden muß, entsprechend hoch ist. In diesem Fall
wird durch die Granulat-Zuführung das flüssige
Schmelzkuppen-Material unterkühlt, spontane Keimbildung
induziert und so das einkristalline Kristallwachstum
beendet.
Es bestand daher die Aufgabe, ein modifiziertes FZ-Verfahren
anzugeben, mit dem stabförmige Silicium-Einkristalle mit
großen Durchmessern hergestellt werden können und mit dem
die geschilderten Nachteile vermieden werden. Ferner bestand
die Aufgabe darin, eine Vorrichtung anzugeben, die zur
Durchführung des Verfahrens geeignet ist.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung
von stabförmigen Silicium-Einkristallen mit großen
Durchmessern, bei dem auf einem Impfkristall mit Hilfe einer
ringförmigen Induktionsheizspule eine Schmelzkuppe aus
flüssigem Silicium erzeugt wird, und der Impfkristall mit
einer bestimmten Ziehgeschwindigkeit abgesenkt wird, wobei
von der Schmelzkuppe stammendes Silicium auf dem
Impfkristall zu einem Einkristall erstarrt, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß festes Silicium in einer
Schmelzstation geschmolzen wird und in flüssiger Form der
Schmelzkuppe zugeführt wird.
Zunächst wird zwischen einem Opferkörper und einem
Impfkristall eine Schmelzzone aus flüssigem Silicium
erzeugt. Der auf dem Impfkristall aufliegende Teil der
Schmelzzone bildet eine Schmelzkuppe. Beim Absenken des
Impfkristalls erstarrt schmelzflüssiges Silicium an der
Fest/Flüssig-Phasengrenze zum Impfkristall unter Bildung
eines wachsenden Einkristalls. Der Schmelzkuppe wird
flüssiges Silicium zugeführt, um den Verbrauch an Silicium,
der durch das Wachsen des Einkristalls bedingt ist,
auszugleichen.
Der Opferkörper liegt in einem, vorzugsweise
trichterförmigen Behälter, der oberhalb der
Induktionsheizspule angeordnet ist. Prinzipiell ist als
Opferkörper ein beliebiger Formkörper aus mono- oder
polykristallinem Silicium geeignet, wobei er vorzugsweise der
Form des Behälters angepaßt ist. Als Induktionsheizspule
wird vorzugsweise eine tellerförmige Flachspule mit
zentralem Innenloch verwendet. Der Boden des Behälters weist
eine Öffnung auf, die als Düse ausgebildet ist und
gegebenenfalls mit einem überlauf verbunden ist, durch den
das flüssige Silicium dosiert in die Düse gelangt.
Zum Erzeugen einer Schmelzzone aus flüssigem Silicium
zwischen dem Opferkörper und dem Impfkristall wird der
Opferkörper erhitzt, damit sich an seiner Unterseite ein
Schmelztropfen bildet. Dafür wird der Opferkörper zunächst
mit Hilfe einer im FZ-Verfahren gebräuchlichen Vorheizung
auf ca. 600°C vorerhitzt. Wenn dies geschehen ist, wird der
Schmelztropfen mit Hilfe der Induktionsheizspule erzeugt.
Anschließend wird der Impfkristall, der an der Spitze einer
Ziehwelle befestigt ist, von einer Position unterhalb der
Induktionsheizspule angehoben und durch das Innenloch der
Induktionsheizspule geführt, bis er schließlich in den
Schmelztropfen taucht. Das schmelzflüssige Silicium zwischen
dem Opferkörper und dem Impfkristall bildet die, noch kleine
Schmelzzone. Die eigentliche Herstellung eines Einkristalls
wird dadurch eingeleitet, daß der Impfkristall mit einer
bestimmten Geschwindigkeit (Ziehgeschwindigkeit) abgesenkt
wird. Üblicherweise wird er dabei um seine Längsachse
gedreht. Dabei vergrößert sich die Schmelzzone und erstreckt
sich schließlich von der Unterseite des Opferkörpers durch
das Innenloch der Induktionsheizspule bis zur Fest/Flüssig-
Phasengrenze auf der Stirnseite des wachsenden Einkristalls,
wo sie eine Schmelzkuppe ausbildet. Beim Absenken erstarrt
von der Schmelzkuppe stammendes Silicium an der
Fest/Flüssig-Phasengrenze zum Impfkristall unter Bildung des
wachsenden Einkristalls. Der Bedarf an flüssigem Silicium in
der Schmelzkuppe als Ersatz für an der Phasengrenze
erstarrtes Silicium wird zunächst durch kontinuierliches
Aufschmelzen des Opferkörpers gedeckt.
Zunächst wird der im FZ-Verfahren übliche Dünnhals gezogen,
um zu einem versetzungsfreien Kristallwachstum zu kommen.
Anschließend wird der Durchmesser des wachsenden
Einkristalls kontinuierlich gesteigert und der sogenannte
Anfangskonus gezogen. Es ist vorgesehen, einen Ring,
vorzugsweise ein Quarzring, der zwischen der
Induktionsheizspule und der Schmelzkuppe angeordnet ist, so
weit abzusenken, daß er in die Schmelzkuppe taucht. Der
Durchmesser des wachsenden Einkristalls sollte allerdings
bereits mindestens 20 mm größer als der Durchmesser des
Rings sein. Der Ring unterdrückt die Bildung von Wellen auf
der Oberfläche der Schmelzkuppe, trägt zur Vergleichmäßigung
der Temperatur der Schmelzkuppe bei und verhindert, daß
nicht aufgeschmolzene Si-Partikel an die Phasengrenze
gelangen können.
Die Masse des Opferkörpers ist vorzugsweise so gewählt, daß
sie während des Ziehens des Anfangskonus, aber nach dem
Eintauchen des Ringes, verbraucht ist. Besonders bevorzugt
wird ein Opferkörper verwendet, dessen Masse ausreicht, um
50 bis 90% des Anfangskonus herzustellen. Allerdings können
auch größere Opferkörper eingesetzt werden, deren Masse
ausreicht, um noch einen Teil des zylindrischen Abschnitts
des Einkristalls, der sich an den Anfangskonus anschließt,
ziehen zu können.
Kurz bevor der Opferkörper vollständig aufgeschmolzen ist,
wird Silicium, das für das weitere Wachstum des Einkristalls
benötigt wird, aus einem Vorratsbehälter über eine
Förderleitung in eine Schmelzstation gefördert, geschmolzen
und der Schmelzkuppe zugeführt. Im Vorratsbehälter wird
zweckmäßigerweise Silicium in Form kleinkörniger
Siliciumteilchen bereitgestellt, beispielsweise
Siliciumbruch, der beim Zerkleinern größerer mono- oder
polykristalliner Siliciumkörper entsteht oder
Siliciumgranulat, das durch Abscheidung in einer
Wirbelschicht hergestellt werden kann. Gegebenenfalls werden
nur klassierte Fraktionen mit einer bestimmten mittleren
Korngröße eingesetzt. Der bevorzugte mittlere Durchmesser
der Siliciumteilchen liegt im Bereich von 0.1 bis 15 mm,
besonders bevorzugt 2 bis 5 mm.
Eine Dotierung des Einkristalls erfolgt in üblicher Weise,
entweder über die Gasphase oder durch Zumischen von
Dotierperlen oder hoch dotiertem Siliciumgranulat zu den
Siliciumteilchen, wobei der Dotierstoff vorzugsweise aus
einem getrennten Vorratsbehälter geregelt zugemischt wird.
Die Beheizung der Schmelzstation erfolgt vorzugsweise mit
Hilfe einer Widerstandsheizung. In der bevorzugten
Ausführungsform des Verfahrens wird der Behälter für den
Opferkörper auch als Schmelzstation genutzt. Es ist auch von
Vorteil, eine rechnergestützte Regel- und Steuereinheit
vorzusehen, mit deren Hilfe in Abhängigkeit der vorgesehenen
Ziehgeschwindigkeit und des vorgesehenen Einkristall-
Durchmessers die von der Induktionsheizspule und der
Widerstandsheizung abzugebende Heizleistung und die
Siliciummenge berechnet und gesteuert werden kann, die pro
Zeiteinheit geschmolzen und der Schmelzkuppe zugeführt
werden muß.
Nach dem Anfangskonus wird der zylindrische Abschnitt des
Einkristalles gezogen. Wenn der wachsende Einkristall eine
vorbestimmte Länge erreicht hat, wird die Zufuhr von
flüssigem Silicium zur Schmelzkuppe gedrosselt und
schließlich unterbrochen, so daß sich der Durchmesser des
Einkristalls verringert und ein Endkonus entsteht. Sobald
der fertige Einkristall abgekühlt ist, wird er aus der
Ziehanlage ausgebaut. Die Ziehanlage ist nach kurzer Zeit
wieder einsatzfähig, da nur ein neuer Impfkristall
eingesetzt und ein neuer Opferkörper in den Behälter gelegt
und gegebenenfalls der Silicium-Vorrat im Vorratsbehälter
aufgefüllt werden muß. Gegebenenfalls kann der Endkonus als
Opferkörper für die Herstellung eines der folgenden
Einkristalle verwendet werden.
Das vorstehend beschriebene Verfahren eignet sich besonders
zur Herstellung von Silicium-Einkristallen mit Durchmessern
von 100 bis 200 mm und darüber, wobei die Länge der
Kristalle bis zu 2 m und darüber betragen kann. Ferner
können auf die beschriebene Weise mehrere Einkristalle in
Folge gezogen werden, wobei nur kurze Pausen zwischen zwei
Ziehvorgängen notwendig sind.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens. Sie ist kennzeichnet durch
eine oberhalb der Induktionsheizspule angeordnete
Schmelzstation zum Aufschmelzen von Silicium, einen
Vorratsbehälter mit festem Silicium, der über eine geneigte
Förderleitung mit der Schmelzstation verbunden ist, und eine
Öffnung in der Schmelzstation, durch die in der
Schmelzstation geschmolzenes Silicium durch die
Induktionsheizspule der Schmelzkuppe zugeführt werden
kann.
Die Figur zeigt schematisch eine bevorzugte Ausführungsform
der Vorrichtung. Es sind nur die Vorrichtungsmerkmale
dargestellt, die zur Erklärung der Erfindung notwendig
sind.
Die Ziehvorrichtung ist in einem gas- und vakuumdichten
Rezipienten 1 untergebracht, der während des Verfahrens mit
Schutzgas gespült, mit Dotiergas beaufschlagt oder evakuiert
werden kann. Dazu stehen folgende Gasanschlüsse zur
Verfügung: Eine Schutzgaszuleitung 2, eine Abgasleitung 3
und eine Dotiergaszuleitung 4. An den Rezipienten 1 ist ein
gas- und staubdichtes Gehäuse 5 zur Aufnahme eines
Vorratsbehälters 6 für festes Silicium 7 angeflanscht. Der
Vorratsbehälter 6 kann bei geöffneter Tür 8, vorzugsweise
über eine Schleuse, mit Silicium aus einem Reservoir befüllt
werden. Das Reservoir und die Schleuse sind in der Figur
nicht dargestellt. Die Schleuse ist dann von besonderem
Vorteil, wenn das Fassungsvermögen des Vorratsbehälters
relativ klein gehalten ist und Silicium während des Ziehens
des Einkristalls in den Vorratsbehälter nachgefüllt werden
soll. Zwischen dem Rezipienten 1 und dem Gehäuse 5 besteht
zum Zweck des Druckausgleichs eine Rohrverbindung, auf die
verzichtet werden kann, wenn das Gehäuse 5, wie gezeigt, an
einer Schutzgasleitung 2a angeschlossen ist. Der
Vorratsbehälter 6 ist über die geneigte Förderleitung 10 mit
dem Behälter 11 verbunden. Die Neigung der Förderleitung 10
muß dem Rollwiderstand der Teilchen angepaßt sein, um zu
verhindern, daß Siliciumteilchen in der Förderleitung liegen
bleiben und diese schließlich blockieren. Der
Innendurchmesser der Förderleitung sollte mindestens das
Dreifache des Korndurchmessers der Siliciumteilchen
betragen, damit die Siliciumteilchen sich nicht verkeilen
können oder stecken bleiben. Durch eine mit einem
staubdichten Deckel 12 verschließbare Öffnung kann ein
Opferkörper vor Beginn des Ziehverfahrens in den Behälter 11
hineingelegt werden. Bodenseitig weist der Behälter eine
Öffnung 13 auf, die als Düse 13a ausgebildet ist. Der
Behälterboden gleicht im Vertikalquerschnitt einem
trichterförmigen Gebilde. Über die Abgasleitung 14, die vom
Behälter 11 aus dem Rezipienten 1 führt, können im Behälter
entstehende Gase oder Staubpartikel während des Ziehvorgangs
abgesaugt werden. Unterhalb des Behälters 11 sind eine
ringförmige Induktionsspule 15 und ein mittels einer
Höhenverstellung 16a in seiner axialen Position
veränderbarer Ring 16 befestigt. Die Induktionsspule 15 ist
an einen Hochfrequenzgenerator 17 angeschlossen. Die Öffnung
13 im Boden des Behälters 11, das Innenloch der
Induktionsspule 15 und der Ring 16 liegen konzentrisch zur
Längsachse einer üblichen, heb-, senk-, und drehbaren
Ziehwelle 18, an deren Spitze der Impfkristall 19 befestigt
ist. Darüber hinaus ist es zweckmäßig, die über einen
Antrieb 20 bewegte Ziehwelle mit einer in der Figur nicht
dargestellten Stützvorrichtung zum Abstützen des wachsenden
Einkristalls auszustatten.
Das Wachstum des Einkristalls ist gemäß der Darstellung in
der Figur soweit fortgeschritten, daß der Dünnhals 21, der
Anfangskonus 22 und ein Teil des zylinderförmigen
Abschnittes 23 des Einkristalls bereits gezogen sind und das
zum weiteren Wachstum des Einkristalls benötigte Silicium
aus dem Vorratsbehälter 6 in den als Schmelzstation
fungierenden Behälter 11 chargiert wird. Zu diesem Zweck ist
der Vorratsbehälter mit einer Wägeeinrichtung 24 und einer
Dosiereinrichtung 25, beispielsweise einem Schüttelrinnen-,
Schwing- oder Rotationsförderer, ausgestattet. Um den
Behälter 11 herum ist ein Widerstands-Heizelement 27
angeordnet, mit dessen Hilfe festes Silicium geschmolzen
werden kann. Die Öffnung 13 im Boden des Behälters 11 ist
als Düse 13a mit einem Durchmesser von vorzugsweise 3-15 mm
ausgeführt. Zusätzlich kann im Behälter auch eine
Überlaufkonstruktion integriert werden. Eine in der Figur
nicht dargestellte rechnergestützte Regel- und Steuereinheit
steuert den Kristallzug so, daß zumindest annähernd die
gleiche Menge flüssiges Silicium durch die Düse 13a zur
Schmelzkuppe 26 geführt wird, die durch das Kristallwachstum
an der Fest/Flüssig-Phasengrenze erstarrt. Um
Kontaminationen im Einkristall zu vermeiden, sollten
insbesondere Teile der Vorrichtung, die mit flüssigem
Silicium in Kontakt kommen aus nicht-kontaminierenden Stoffe
wie Quarz, Silicium oder Keramiken wie Siliciumnitrid
gefertigt oder zumindest mit Quarz beschichtet sein.
Siliciumteile können selbstverständlich nur dann eingesetzt
werden, wenn sie während des Verfahrens nicht auf
Temperaturen erhitzt werden, bei denen sie ihre
Formstabilität verlieren.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von stabförmigen Silicium-
Einkristallen mit großen Durchmessern, bei dem auf einem
Impfkristall mit Hilfe einer ringförmigen
Induktionsheizspule eine Schmelzkuppe aus flüssigem
Silicium erzeugt wird, und der Impfkristall mit einer
bestimmten Ziehgeschwindigkeit abgesenkt wird, wobei von
der Schmelzkuppe stammendes Silicium auf dem
Impfkristall zu einem Einkristall erstarrt, dadurch
gekennzeichnet, daß festes Silicium in einer
Schmelzstation geschmolzen wird und in flüssiger Form
der Schmelzkuppe zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mit der Zuführung von flüssigem Silicium zur
Schmelzkuppe begonnen wird, wenn 50 bis 90% eines
Anfangskonus des herzustellenden Einkristalls gewachsen
sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß Silicium in Form von Granulat oder
Bruchstücken von einem Vorratsbehälter in die
Schmelzstation chargiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Rechnersteuerung eingesetzt
wird, die das Zuführen von flüssigem Silicium zur
Schmelzkuppe in Abhängigkeit von der vorgesehenen
Ziehgeschwindigkeit und des vorgesehenen Durchmessers
des Einkristalls berechnet und steuert.
5. Vorrichtung zur Herstellung von stabförmigen Silicium-
Einkristallen mit großen Durchmessern, mit einer
Induktionsheizspule zum Erzeugen einer Schmelzkuppe aus
flüssigem Silicium auf einem Impfkristall, und mit
Mitteln zum Drehen, Heben und Senken des Impfkristalls,
wobei von der Schmelzkuppe stammendes Silicium beim
Absenken des Impfkristalls mit einer bestimmten
Ziehgeschwindigkeit unter Bildung eines Einkristalls
erstarrt, gekennzeichnet durch eine oberhalb der
Induktionsheizspule angeordnete Schmelzstation zum
Aufschmelzen von Silicium, einen Vorratsbehälter mit
festem Silicium, der über eine geneigte Förderleitung
mit der Schmelzstation verbunden ist, und eine Öffnung
in der Schmelzstation, durch die in der Schmelzstation
geschmolzenes Silicium durch die Induktionsheizspule der
Schmelzkuppe zugeführt werden kann.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen
Ring, der zwischen der Induktionsheizspule und der
Schmelzkuppe angeordnet ist und dessen axiale Position
veränderbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnung als Düse ausgebildet
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
gekennzeichnet durch eine mit der Schmelzstation
verbundene Abgasleitung, durch die Gase und
Staubpartikel abgesaugt werden können.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
gekennzeichnet durch eine rechnergestützte Regel- und
Steuereinheit zum Steuern der Zuführung von flüssigem
Silicium zur Schmelzkuppe in Abhängigkeit der
vorgesehenen Ziehgeschwindigkeit und des vorgesehenen
Durchmessers des Einkristalls.
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DE102015215858B4 (de) | 2015-08-20 | 2019-01-24 | Siltronic Ag | Verfahren zur Wärmebehandlung von Granulat aus Silizium, Granulat aus Silizium und Verfahren zur Herstellung eines Einkristalls aus Silizium |
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