DE19536286A1 - Gerät zum Transportieren und Handhaben von palettierten Bodenplatten, Formsteinen und dergleichen Bauelementen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Transportieren und Handhaben von palettierten Bodenplatten, Formsteinen und dergleichen Bauelementen an einer Baustelle mit einem das Transportmittel bildenden, an sich bekannten Gabel­ hubwagen, der eine unter eine Palette schiebbare Gabel aufweist und über eine Deichsel von Hand bewegbar ist, wobei an den Enden der Gabel und an der Gabelbasis Räder angeordnet sind, die mittels einer über die Deichsel zu betätigenden Hebelanordnung vertikal beweglich sind und das an der Gabelbasis befindliche Rad bzw. Radpaar um eine senkrechte Achse schwenkbar ist.

In der Regel werden Bodenplatten, Formsteine und derglei­ chen Bauelemente auf Paletten gestapelt zum Versand ge­ bracht und mittels Lastkraftwagen mit Hebegerät den Bau­ stellen zugeführt. Dort werden die Paletten abgesetzt und die Formteile einzeln in Handarbeit von der Palette genommen und an den Verlegeort gebracht bzw. verlegt. Diese Arbeitsweise ist allerdings nur bei Platten und dergleichen Bauteilen möglich, wenn deren Gewicht unter ca. 25 kg liegt. Bei schwereren Teilen ist ein Kran, z. B. ein fahrbarer Schwenkkran oder Portalkran erforder­ lich, mit dem die Bauteile von der Palette abgenommen und an den Verlegeort gebracht werden.

Indessen sind auch sogenannte Gabelhubwagen zum Transport von Paletten allgemein bekannt. Z.B. in einer Werbe­ schrift der Firma Pfaff-silberblau Hebezeugfabrik GmbH, Augsburg, wird ein solches Gerät angeboten. Dabei han­ delt es sich um ein von Hand über eine Deichsel beweg­ liches Kleinfahrzeug mit einer unter die Palette schieb­ baren zweiarmigen Gabel. An der Gabelbasis und den Gabel­ enden befinden sich Räder, die über eine mit der Deichsel betätigbare Hebelanordnung vertikal beweglich sind. Da­ mit kann die Gabel mit einer darauf befindlichen Last, z. B. Palette, angehoben werden. Das an der Gabelbasis befindliche Rad oder Radpaar ist mit der Deichsel um eine senkrechte Achse schwenkbar. Damit ist der Gabelhub­ wagen lenkbar.

Mit solchen Geräten können Paletten von einem LkW-Ent­ ladeplatz in der Nähe einer Baustelle auf ebenem Boden zum Verlegeort der palettierten Bauelemente transpor­ tiert werden. Dort ist dann jedoch z. B. für schwere Stein­ platten ein weiteres Gerät, nämlich - wie bereits oben erwähnt - ein Kran mit einer Bedienungsperson zum einzel­ nen Abnehmen der Bauelemente von der Palette und Ablegen auf dem Boden erforderlich. Der notwendige Einsatz von technischen Hilfsmitteln und der manuelle Arbeitsauf­ wand sind erheblich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zu schaffen, mit dem palettierte Bodenplatten, Formsteine und dergleichen Bauelemente von einem Lkw bzw. Absetz­ platz außerhalb einer Baustelle in die Baustelle trans­ portiert und dort einzeln von der Palette genommen und am Bestimmungsort abgelegt werden können. Dies soll mit einem Minimum an manueller Arbeit und ohne Erfordernis weiterer Geräte wie z. B. schwerfällige Hebezeuge, mög­ lich sein.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Ge­ rät, das mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 ausgestattet ist. Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus den An­ sprüchen 2 bis 8 hervor.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer sie bei­ spielweise wiedergebenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Gerät mit einer beladenen Palette in Seitenansicht,

Fig. 2 das gleiche Gerät in Draufsicht.

Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei­ spiel besteht das Gerät aus einem an sich bekannten, die palettierten Bauelemente 2a, z. B. Bodenplatten, tra­ genden Gabelhubwagen 1, der eine unter eine Palette 2 schiebbare Gabel 3 aufweist und über eine Deichsel 4 von Hand bewegbar ist. An den Enden der Gabel 3 und an der Gabelbasis 5 sind Räder 6,7 angeordnet, die mittels einer in der Zeichnung nicht dargestellten, über die Deichsel 4 zu betätigenden Hebelanordnung vertikal beweglich sind. Dadurch wird die Gabel 3 mit der darauf befindlichen Palette 2 angehoben oder abgesetzt. Das an der Gabel­ basis 5 befindliche Rad ist mit der Deichsel um eine senkrechte Achse 8 schwenkbar. Damit ist der Gabelhub­ wagen 1 lenkbar.

Auf der Gabelbasis 5 ist eine senkrechte Säule 9 fest an­ geordnet, die auf einem mit Ballastmitteln beschwerbaren Säulenfuß 9a steht. Sie ist bei dem in der Zeichnung dar­ gestellten Ausführungsbeispiel zusammengesetzt aus zwei teleskopartig ineinander verschieblichen Stahlrohrab­ schnitten. An dem unteren Säulenteil 9b ist ein mit einer Handkurbel 10a betätigbarer Zahnstangentrieb 10 befestigt, dessen Zahnstange 10b an dem oberen Säulenteil 9c an­ greift. Damit ist die Säule 9 in ihrer Höhe veränderbar und innerhalb einer bestimmten Strecke in jeder gewünsch­ ten Höhenposition feststellbar.

Am freien Ende des oberen Säulenteils 9c ist ein waage­ rechter Kragarm 11 um eine senkrechte Schwenkachse 12 beweglich gelagert. Er ist bei dem dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel als zweiteiliger Gelenkarm ausgebildet, wobei die beiden Teile 11a, 11b durch eine senkrechte Gelenkachse 13 miteinander verbunden sind. Der äußere Armteil 11b trägt ein Hebezeug 14, hier einen sogenann­ ten Schlauchheber mit Faltenbalg 14a und Saugplatte 14b, der durch einen Schlauch 14c mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten Unterdruckerzeuger verbindbar ist.

Die Anwendung des erfindungsgemäßen Gerätes ist einfach:
Von den von einem Lkw in größtmöglicher Nähe zur Bau­ stelle abgesetzten Paletten mit dem Baumaterial, z. B. Bodenplatten, wird jeweils eine Palette 2 mit der Gabel 3 des Gabelhubwagens 1 aufgenommen und auf ebenem, festem Boden zur Verlegestelle gefahren. Dort werden die Plat­ ten oder dergleichen Bauteile 28 einzeln mit dem Hebe­ zeug 14 von der Palette 2 genommen, mit dem Kragarm 11 in die gewünschte Position gebracht und mit dem Hebezeug 14 ausgelegt. Eventuell erforderliche kleine Positions­ korrekturen vor dem Niederlegen können mit dem frei­ schwingend an dem Kragarm 11 hängenden Bauteil leicht und präzise von Hand vorgenommen werden. Für die energie­ aufwendigen Arbeitsschritte wird kein anderes Gerät mehr benötigt.

Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann beispielsweise die Säule 9 auch ein­ teilig ausgebildet sein, wobei die Lagerposition des Kragarmes 11 an der Säule 9 in der Höhe veränderbar ist.

Ebenso kann der Kragarm 11 einteilig ausgebildet sein, wobei die Position des Hebezeuges 14 am Kragarm 11 zwischen der Säule 9 und dem Kragarmende beliebig ver­ änderbar ist. Damit kann - ebenso wie mit einem Gelenk­ arm - im Schwenkbereich des Kragarmes 11 jeder Ort unter­ halb desselben erreicht werden.

Es können auch andere Hebezeuge, z. B. ein mit einem Greifer ausgerüsteter Kettenzug oder dergleichen am Krag­ arm 11 angeordnet sein.

Statt des einen Rades 6 kann an der Gabelbasis 5 auch in an sich bekannter Weise ein Radpaar vorgesehen sein.

Claims (8)

1. Gerät zum Transportieren und Handhaben von palettier­ ten Bodenplatten, Formsteinen und dergleichen Bauele­ menten (2a) an einer Baustelle mit einem das Trans­ portmittel bildenden, an sich bekannten Gabelhubwagen (1), der eine unter eine Palette (2) schiebbare Gabel (3) aufweist und über eine Deichsel (4) von Hand oder mit Motorkraft bewegbar ist, wobei an den Enden der Gabel (3) und an der Gabelbasis (5) Räder (6, 7) an­ geordnet sind, die mittels einer Hebelanordnung ver­ tikal beweglich sind und das an der Gabelbasis (5) be­ findliche Rad (6) bzw. Radpaar um eine senkrechte Achse (8) schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Gabelbasis (5) eine senkrechte Säule (9) fest angeordnet ist, die einen um eine senkrechte Schwenkachse (12) beweglichen Kragarm (11) mit einem Hebezeug (14) trägt.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säule (9) auf einem mit Ballastmitteln be­ schwerbaren Säulenfuß (9a) steht.

3. Gerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Basishöhe des Kragarmes (11) an der Säule (9) veränderbar ist.

4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Säule (9) aus wenigstens zwei teleskopartig ineinander verschieblichen und innerhalb einer be­ stimmten Höhenstrecke in jeder gewünschten Säulenhöhe gegeneinander fixierbaren Rohrabschnitten besteht, wobei der Kragarm (11) am freien Ende des oberen Säu­ lenabschnittes (9c) befestigt ist.

5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Säulenabschnitt (9b) und der obere Säulenabschnitt (9c) durch einen Zahnstangentrieb (10) miteinander verbunden sind.

6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung des Hebezeuges (14) zur Schwenk­ achse (12) des Kragarmes (11) zwischen der größtmög­ lichen, durch die Länge des Kragarmes (11) bestimmten Entfernung und der kleinsten Entfernung zur Säule (9) beliebig veränderbar ist.

7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kragarm (11) als aus wenigstens zwei Teilen bestehender Gelenkarm ausgebildet ist, wobei der äußere Armteil (11b) um eine senkrechte Gelenkachse (13) schwenkbar mit dem an der Säule (9 bzw. 9b) gelagerten Armteil (11a) verbunden ist und das Hebe­ zeug trägt.

8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Position des Hebezeuges (14) am Kragarm (11, 11a) wenigstens über einen Teil der Kragarmlänge ver­ schieblich ist.